www.wikidata.de-de.nina.az
Die Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1964 fand am 3 November 1964 statt und war die 45 Wahl des Prasidenten der USA Kandidat der Demokratischen Partei war der amtierende Prasident Lyndon B Johnson der erst ein Jahr zuvor nach dem Attentat auf seinen Vorganger John F Kennedy ins Weisse Haus eingezogen war Fur die Republikanische Partei trat der Senator Barry Goldwater an 1960 1968 45 PrasidentschaftswahlSiegel des Prasidenten der Vereinigten Staaten3 November 1964538 WahlleuteDemokratische ParteiLyndon B Johnson Hubert HumphreyWahlleute 486 90 3 Stimmen 43 127 041 61 1 Republikanische ParteiBarry Goldwater William MillerWahlleute 52 9 7 Stimmen 27 175 754 38 5 Wahlergebnisse nach Bundesstaat 44 Staaten DC Johnson Humphrey 6 Staaten Goldwater MillerGewahltes Electoral College486 52 486 52 Electoral College Johnson 486 Goldwater 52Prasident der Vereinigten StaatenVor der WahlLyndon B JohnsonDemokratische Partei GewahltLyndon B JohnsonDemokratische ParteiHauptthemen des Wahlkampfes waren im Zuge der Burgerrechtsbewegung die Burgerrechte der Afroamerikaner das beginnende amerikanische Engagement in Vietnam und die internationale Rolle der USA in Zeiten des Kalten Krieges Lyndon B Johnson gewann die Wahl uberaus deutlich Lediglich in einigen Sudstaaten sowie seinem Heimatstaat Arizona in denen Johnsons freundliche Politik gegenuber Afroamerikanern auf Ablehnung stiess gelang es Goldwater eine Stimmenmehrheit auf sich zu vereinigen In allen ubrigen Bundesstaaten gewann der Amtsinhaber die Mehrheit der Wahler der damit fur eine komplette Amtsperiode als US Prasident wiedergewahlt wurde Johnson vereinte 61 1 Prozent der Stimmen auf sich der gemessen an der popular vote des Stimmenanteils der Gesamtwahlerschaft nicht nach Wahlmannern bis heute hochste Wahlsieg seit James Monroes Wahlsieg im Jahre 1820 der allerdings zum einen ohne ernstzunehmenden Gegenkandidaten errungen zum anderen nicht in allen Bundesstaaten durch Volkswahl sondern in 9 von damals 24 Staaten durch das Parlament des jeweiligen Bundesstaats entschieden worden war Im entscheidenden Wahlmannergremium erzielte Johnson 486 Stimmen Goldwater 52 1 Johnsons Mitkandidat Hubert H Humphrey wurde zum Vizeprasidenten gewahlt Parallel fanden Wahlen zum Senat und Wahlen zum Reprasentantenhaus statt Auch hierbei konnte Johnsons Demokratische Partei massive Zugewinne verbuchen Die breite Mehrheit in beiden Kongresskammern ermoglichten dem wiedergewahlten Johnson sein umfassendes Sozialprogramm der Great Society in den folgenden Jahren weiterzufuhren und auszuweiten Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 1 1 Vorangegangene Wahl und Ermordung Prasident Kennedys 1 2 Politische Entwicklungen nach Kennedys Ermordung 2 Kandidaten 2 1 Demokraten 2 1 1 Vorwahlen 2 1 2 Nominierungsparteitag und Vizeprasidentschaftskandidatur 2 2 Republikaner 2 2 1 Ausgangslage bei den Republikanern 2 2 2 Vorwahlen 2 2 3 Nominierungsparteitag und Vizeprasidentschaftskandidatur 2 3 Weitere Parteien 3 Wahlkampf 3 1 Innenpolitische Auseinandersetzung 3 2 Aussenpolitische Auseinandersetzung 3 3 Offentliche Wahrnehmung 4 Ergebnisse und Analyse 4 1 Wahlergebnis 4 2 Demographisches Krafteverhaltnis 4 3 Geographisches Krafteverhaltnis 4 4 Analyse 5 Aus und Nachwirkungen 6 Besonderheiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAusgangslage Bearbeiten nbsp Im Januar 1964 trifft Prasident Lyndon B Johnson rechts auf Senator Barry Goldwater im Weissen Haus nbsp Der Civil Rights Act von 1964 das Gesetz zur Aufhebung der Rassentrennung offenbarte eine der grossten Differenzen zwischen den KandidatenVorangegangene Wahl und Ermordung Prasident Kennedys Bearbeiten Bei der vorangegangenen Wahl im Jahre 1960 wurde John F Kennedy der demokratische Senator aus Massachusetts zum Prasidenten gewahlt der sich recht knapp gegen den amtierenden Vizeprasidenten Richard Nixon durchsetzen konnte Kennedy der mit damals 43 Jahren der jungste direkt ins Amt gewahlte Prasident wurde trat innenpolitisch fur soziale Reformen und die Gleichberechtigung der Afroamerikaner und weiteren Minderheiten ein Aussenpolitisch ermahnte er in seiner Antrittsrede vom 20 Januar 1961 die USA zur Geschlossenheit und forderte dass die Vereinigten Staaten gegenuber dem von der UdSSR gefuhrten kommunistischen Ostblock mit allen Mitteln ihre Interessen wahren Als besonnener Fuhrer hatte er sich auch in Situationen wie der Kubakrise von 1962 gezeigt als es darum ging einen militarischen Schlagabtausch mit der Sowjetunion zu verhindern Gemeinsam mit Kennedy wurde der texanische Senator und demokratische Fraktionsvorsitzende Lyndon B Johnson zum US Vizeprasidenten gewahlt Johnson hatte 1960 selbst die demokratische Prasidentschaftskandidatur fur sich beansprucht wurde aber auf dem Parteitag zur Kandidatenkur nur Zweiter nach Kennedy Um seine Wahlchancen zu erhohen entschied sich Kennedy seinen vormaligen Rivalen Johnson zum Vizeprasidentschaftskandidaten zu erklaren Sowohl Johnsons Herkunft aus Texas wo Kennedy weniger popular war als auch seine grossere politische Erfahrung Johnson war neun Jahre alter als Kennedy liessen ihn als attraktiven Running Mate erscheinen Unter Johnsons Mitwirken im Wahlkampf 1960 gelang es Kennedy tatsachlich in einigen sudlichen Staaten und vor allem dem bevolkerungsreichen Texas eine Stimmenmehrheit und damit die Wahlmanner dieser Staaten fur sich zu verbuchen Kennedy gewann die Wahl daher wenn auch nur knapp Prasident John F Kennedy plante sich bei der Wahl von 1964 fur eine zweite Amtszeit zu bewerben Auch sein Kontrahent von 1960 Richard Nixon wurde fur die Wahl 1964 erneut als Kandidat der Republikanischen Partei gehandelt Im November 1963 genau ein Jahr vor der Wahl reiste Kennedy gemeinsam mit seinem Stellvertreter Lyndon B Johnson nach Texas um dort seine Beliebtheit aufzubessern die aufgrund seiner Sympathie mit der farbigen Burgerrechtsbewegung gering war Am 22 November 1963 jedoch wurde Kennedy bei einer Autofahrt durch Dallas bei einem Attentat erschossen Der amerikanischen Verfassung entsprechend wurde Lyndon B Johnson noch am selben Tag in Dallas an Bord der Air Force One zum Prasidenten vereidigt Gemass der Verfassung ubernimmt beim Wegfall des Prasidenten der Vizeprasident das Prasidentenamt fur die verbleibende Dauer der Amtsperiode wird also nachster US Prasident Politische Entwicklungen nach Kennedys Ermordung Bearbeiten Nach seiner Amtsubernahme machte sich Johnson daran die von Kennedy angestrebten Reformen umzusetzen Kennedy war es bisher nicht gelungen die Rassentrennung aufzuheben Ein entsprechendes Gesetz wurde zwar im US Kongress diskutiert zum Zeitpunkt von Kennedys Ableben lag eine Verabschiedung jedoch noch in weiter Ferne Bereits wenige Tage nach seinem Amtsantritt liess Johnson erkennen dass er Kennedys Engagement fortfuhren wurde Bereits hier trat eine deutliche Differenz zwischen Johnson und konservativen Politikern wie Barry Goldwater zu Tage Goldwater hatte zwar nicht die Burgerrechtsbewegung unter Martin Luther King an sich abgelehnt jedoch verwahrte er sich insbesondere der Zustandigkeit des Bundes Unter starkem Druck auf die Senatoren und Abgeordneten gelang es Johnson den Civil Rights Act von 1964 zu verabschieden Dieses historisch sehr bedeutende Gesetz das Prasident Johnson am 2 Juli 1964 unterzeichnete hob die landesweite Rassentrennung auf und raumte Schwarzen mehr Burgerrechte ein Der Prasident hatte so deutlich fur die Afroamerikaner Partei ergriffen dass die Offentlichkeit damit rechnete dass er in der bevorstehenden Prasidentschaftswahl aus den konservativen Sudstaaten nur wenig Stimmen erhalten wurde Auch in anderen sozialpolitischen Fragen vertraten Johnson und Goldwater gegensatzliche Standpunkte So hatte Johnson zahlreiche Programme zur Beseitigung der Armut ins Leben gerufen wahrend Goldwater Johnsons Innenpolitik verunglimpfte weil Johnson sich nach seiner Auffassung zu sehr in die Angelegenheiten der Bundesstaaten und der Bevolkerung einmische 2 3 Aussenpolitisch hatte Johnson den Kurs seines Vorgangers grosstenteils beibehalten Er stand in Zeiten des Kalten Krieges fur eine friedliche Koexistenz mit der UdSSR Im von Kennedy massiv vorangetriebenen US Engagement in Sudvietnam das drohte durch den kommunistischen Norden ubernommen zu werden hatte er bislang an der Strategie der militarischen Beratung des US Verbundeten Sudvietnam festgehalten Der republikanische Prasidentschaftsanwarter Barry Goldwater kritisierte Johnson offen fur seine zu weiche Haltung in dem Konflikt der allerdings in der amerikanischen Offentlichkeit nicht besonders viele Menschen interessierte Anfang August 1964 als der Wahlkampf an Intensitat zu gewinnen begann wurden im Golf von Tonkin innerhalb von zwei Tagen zwei bewaffnete Angriffe auf ein US Aufklarungsschiff durch kommunistische Schnellboote gemeldet Trotz der zum Teil unklaren Sachlage beim zweiten Vorfall der wie inzwischen nachgewiesen wurde gar nicht stattgefunden hatte und somit eine Falschmeldung an die US Regierung war entschied sich Prasident Johnson zunachst zu einer begrenzten Vergeltungsaktion der US Streitkrafte indem er die Bombardierung aus der Luft auf militarische Ziele in Nordvietnam anordnete Ausserdem ersuchte er den Kongress um eine Resolution die dem Prasidenten kunftig das Recht einraumte auf solche Vorfalle militarisch ohne weitere legislative Zustimmung zu antworten Obwohl Johnson im Gegensatz zu Goldwater einen ausgeweiteten Krieg bislang ablehnte waren damit die Weichen fur den kunftigen Vietnamkrieg gestellt Dennoch wurde die sogenannte Tonkin Resolution die im Reprasentantenhaus ohne Gegenstimme und im Senat mit zwei Gegenstimmen angenommen wurde auch als ein wahltaktisches Manover Johnsons betrachtet um zu demonstrieren dass der Machthaber im Weissen Haus den Kongress unter Kontrolle hatte 2 4 Kandidaten BearbeitenDemokraten Bearbeiten Folgende Personen ersuchten um die Nominierung durch die Demokratische Partei Lyndon B Johnson Prasident der Vereinigten Staaten aus Texas George Wallace Gouverneur von Alabama nbsp Prasident Lyndon B Johnson nbsp Gouverneur von Alabama George Wallace nbsp Demokratischer Parteitag in Atlantic City 24 27 August 1964 nbsp Robert F Kennedy links gemeinsam mit Lyndon B Johnson bei einem Wahlkampfauftritt in New York am 15 Oktober 1964 nbsp Hubert H Humphrey Johnsons Kandidat fur die VizeprasidentschaftVorwahlen Bearbeiten Bereits zu Beginn des Jahres galt die Nominierung des amtierenden Prasidenten Lyndon B Johnson als sicher Die Demokratische Partei sah sich mit dem seit November 1963 regierenden Staatsoberhaupt in der Tradition John F Kennedys dessen Name sich zwischenzeitlich zu einem Mythos entwickelt hatte Johnson hatte das Reformprogramm seines Vorgangers fortgefuhrt und erweitert wobei es ihm gelang deutlich mehr Gesetzesvorlagen durch den Kongress zu bringen als sein Vorganger Er stand innenpolitisch insbesondere fur die Interessen des mittelstandischen Burgertums der Arbeiterklasse und der armen Leute Auch seine afroamerikanerfreundliche Politik fand in vielen nordlichen Staaten innerhalb der Partei Zuspruch 5 Dennoch gab es auch konservative Stimmen die insbesondere Johnsons Einsatz fur Afroamerikaner kritisierten Daher entschloss sich der konservative Gouverneur von Alabama George Wallace Johnson bei den parteiinternen Vorwahlen herauszufordern Zwar konnte Wallace auch im Norden uberraschend mehr Zuspruch finden als erwartet dennoch war er dem Amtsinhaber landesweit deutlich unterlegen In den wenigen Bundesstaaten die staatenweite Vorwahlen durchfuhrten konnten sich uberwiegend regional bekannte Politiker favorite sons durchsetzen die als Strohmanner fur Johnson antraten Von den Primaries in 15 Bundesstaaten hatte Lyndon B Johnson in sieben gewonnen ohne dass er uberhaupt Wahlkampf fur sich betrieben hatte Viele Stimmen erhielt in Kalifornien Pat Brown der Gouverneur dieses Staates der jedoch Prasident Johnson unterstutzte Es wurde daher spekuliert ob Johnson Brown zum Vizeprasidentschaftskandidaten erklaren wurde 6 Nominierungsparteitag und Vizeprasidentschaftskandidatur Bearbeiten Im Vorfeld des Nominierungsparteitages wurde von einigen demokratischen Politikern eine mogliche Kandidatur Robert F Kennedys als Vizeprasident ins Gesprach gebracht Auch die US Medien mutmassten der jungere Bruder John F Kennedys und amtierende Justizminister im Kabinett Johnson konne moglicherweise als Anwarter auf die Vizeprasidentschaft aufgestellt werden Da Robert Kennedy 1960 zu verhindern versucht hatte dass Johnson als Vizeprasident seines Bruders kandidierte war dem Prasidenten allerdings wenig daran gelegen ausgerechnet ihn als Mitkandidat aufzustellen Robert Kennedy hingegen hatte durchaus Ambitionen auf dieses Amt um moglicherweise selbst fur das Prasidentenamt zu kandidieren wenn Johnson seine politische Laufbahn beenden wurde Der Johnson Biograf Robert Dallek beschrieb es als das Bobby Problem da Johnson um die offentliche Begeisterung fur Robert Kennedy wusste ihn jedoch aufgrund ihrer gegenseitigen Abneigung nicht als Vizeprasidenten akzeptieren wollte Vor dem Parteitag verkundete Johnson daher uberraschend dass kein Mitglied seines Kabinetts fur den Vizeposten in Frage kame da dies die Arbeit der Regierung store Johnson erwirkte ausserdem dass Robert Kennedy erst nach der Wahl der beiden Kandidaten vor den Delegierten seine Parteitagsrede halten wurde um so eine spontane Nominierung Kennedys als Vizekandidat zu verhindern Auf dem Parteitag wurde er Kennedy tatsachlich mit einem 20 minutigem Applaus bejubelt der jedoch seiner Meinung nach eher dem verstorbenen Bruder galt Nachdem Johnson die Mitkandidatur Robert Kennedys ausgeschlossen hatte trat dieser als Justizminister zuruck und entschied sich stattdessen fur eine Kandidatur zum Senator im Bundesstaat New York Der Prasident unterstutzte die Senatskandidatur Robert Kennedys ausdrucklich da auch Johnson ein Interesse daran hatte den amtierenden republikanischen Senator Kenneth Keating abzusetzen Im Oktober absolvierten beide mehrere Wahlkampfauftritte in New York Kennedy setzte sich am Wahltag dann tatsachlich durch und wurde zum Senator gewahlt 7 In seinen Memoiren schrieb Johnson spater er habe einen Mitkandidaten aus dem Mittleren Westen auswahlen wollen um sich aus diesem Landesteil viele Stimmen zu sichern Insbesondere in den landlich gepragten Gebieten des Mittleren Westens wurde Goldwater im Vorfeld der Wahl als stark angesehen 8 Seine Entscheidung fur die Vizeprasidentschaftskandidatur verkundete Johnson erst mit Beginn des Parteitages Democratic National Convention der zwischen dem 24 und 27 August in Atlantic City in der Boardwalk Hall stattfand Bereits im Vorfeld hatte George Wallace wegen mangelnder Unterstutzung seine Kampagne eingestellt Am 27 August dem 56 Geburtstag Johnsons wurde der Amtsinhaber per Akklamation einstimmig fur die Wiederwahl zum Prasidenten nominiert Als Kandidaten fur das Amt des Vizeprasidenten wahlte er den linksliberalen Senator Hubert H Humphrey aus Minnesota 5 9 Fur Aufsehen am Rande des demokratischen Parteitages sorgte eine Meinungsverschiedenheit um die offizielle Delegation des Bundesstaates Mississippi da einige Afroamerikaner die unzureichende Ausfuhrung der wenige Wochen zuvor von Prasident Johnson unterzeichneten Burgerrechtsgesetze beklagten Einige Farbige stellten neben der offiziellen Delegation aus Weissen eine eigene Delegation aus Afroamerikanern zusammen die auf dem Parteitag ebenfalls ein Stimmrecht forderte Die demokratische Parteifuhrung initiierte einen Kompromiss sodass die Gruppe der Afroamerikaner zwar nicht als offizielle Delegation ihres Staates anerkannt wurde jedoch ein Abstimmungsrecht auf der Convention erhielt Die Nominierungen von Johnson und Humphrey als Kandidaten erfolgte dennoch einstimmig zumal es zum Amtsinhaber keinen ernsthaften Gegner mehr gab 10 11 Republikaner Bearbeiten Um die Nominierung der Republikanischen Partei bemuhten sich folgende Personen Barry Goldwater Senator aus Arizona Nelson Rockefeller Gouverneur von New York Margaret Chase Smith Senatorin aus Maine Hiram Fong Senator aus Hawaii Henry Cabot Lodge Jr ehemaliger Senator aus Massachusetts und Vizeprasidentschaftskandidat 1960 John W Byrnes Abgeordneter im Reprasentantenhaus aus Wisconsin nbsp Senator Barry Goldwater nbsp Gouverneur von New York Nelson Rockefeller nbsp Senatorin Margaret Chase Smith nbsp Senator Hiram Fong nbsp Ex Senator Henry Cabot Lodge Jr nbsp Abgeordneter John W Byrnes nbsp Innenansicht des Cow Palace in San Francisco Austragungsort des Republikanischen Parteitages 1964 nbsp Vizeprasidentschaftskandidat Goldwaters William E MillerAusgangslage bei den Republikanern Bearbeiten Die Republikanische Partei war bereits zu Beginn des Jahres mit Beginn der Vorwahlen Primary in zwei Lager gespalten Einen liberalen Flugel gemassigter Politiker und einen konservativen Flugel der insbesondere der afroamerikanischen Burgerrechtsbewegung misstrauisch gegenuberstand Liberale Stromungen der Partei wurden von New Yorks Gouverneur Nelson Rockefeller angefuhrt wahrend die konservativen Krafte die Kandidatur des Senators Barry Goldwater aus Arizona vorantrieben Sowohl Rockefeller als auch Goldwater hatten sich bereits 1960 um die Spitzenkandidatur ihrer Partei bemuht waren damals aber an Richard Nixon dem amtierenden Vizeprasidenten der scheidenden Eisenhower Regierung klar gescheitert Nixon der 1960 in einer knappen Entscheidung John F Kennedy unterlag galt in der US Offentlichkeit lange Zeit als potenzieller Kandidat fur die Prasidentschaft 1964 obwohl er nach der Niederlage bei der kalifornischen Gouverneurswahl 1962 das Ende seiner politischen Laufbahn bekanntgegeben hatte In der Offentlichkeit dementierte Nixon 1963 wiederholt dass er in der Wahl von 1964 kandidieren werde Dennoch galt Nixon in den Medien lange Zeit als moglicher Kandidat insbesondere da er keinem der beiden Flugel klar zuzurechnen war Er gab sich nach aussen zwar als konservativ vertrat aber in vielen innenpolitischen Themenfeldern gemassigte Positionen 12 Vorwahlen Bearbeiten Nachdem bereits 1963 Mutmassungen uber eine Wahlteilnahme aufkamen verkundete Barry Goldwater am 3 Januar 1964 seine Kandidatur fur die Republikanische Partei Insbesondere konservative Kreise des Sudens und des Mittleren Westen unterstutzten die Kandidatur Goldwaters da er sich fur massive Steuersenkungen und Interessen der Grossunternehmen engagierte Obwohl sich noch einige weitere Kandidaten um die Nominierung der Republikanischen Partei bewarben kristallisierte sich New Yorks Gouverneur Nelson Rockefeller rasch als scharfster Rivale Goldwaters heraus 13 Alle anderen Bewerber galten als Aussenseiter und waren nicht in der Lage mehr als eine der 16 Vorwahlen zu gewinnen Lediglich Henry Cabot Lodge Jr gewann uberraschend in New Hampshire die erste Primary Auch in New Jersey und Massachusetts gelang Lodge der Sieg uber Rockefeller und Goldwater bis er seinen Verzicht auf die Prasidentschaftskandidatur bekannt gab In Folge gelang es Goldwater bei mehreren Vorwahlen deutlich zu siegen darunter in Texas Illinois und Indiana Wahrenddessen konnte Rockefeller die Vorwahlen in West Virginia und Oregon fur sich entscheiden Rockefeller hatte daruber hinaus einige lokale Caucus Vorwahlen in Staaten ohne Primaries gewonnen mehrheitlich im Nordosten der Vereinigten Staaten der im Gegensatz zu landlicheren Staaten liberaler eingestellt war und somit Rockefeller gegenuber Goldwater bevorzugte Den ubrigen Kandidaten gelang es nicht ihre Unterstutzung uberregional auszubauen sodass ihre Nominierung bereits im Fruhjahr 1964 ausgeschlossen wurde In einigen Staaten wurden wie auch bei der Demokratischen Partei lokale Personlichkeiten auf die Wahlzettel eingetragen und sie hatten in ihrem jeweiligen Staat auch eine Vorwahl gewonnen allerdings gelang auch hier keinem uberregional Zustimmung in der Republikanischen Partei zu finden 14 Die entscheidende Wende der republikanischen Vorwahlen brachte der Staat Kalifornien Gouverneur Rockefeller konnte die Umfragen im Westkustenstaat zwar zunachst anfuhren verlor dann aber rasch an Boden gegen Goldwater Am 2 Juni 1964 entschied Goldwater die kalifornische Vorwahl mit hauchdunnem Vorsprung fur sich insbesondere da er auch von lokalen republikanischen Kraften unterstutzt wurde 15 Er vereinte dort 51 Prozent der Stimmen auf sich fur Rockefeller sprachen sich 49 Prozent aus Goldwater sicherte sich damit die 86 Parteitagsdelegierten die der Bundesstaat zu vergeben hatte und brachte nach dem Vorwahlsieg in Texas de facto eine Mehrheit auf dem republikanischen Nominierungsparteitag zu Stande Als hauptsachliche Ursache fur Rockefellers Niederlage in den Vorwahlen werden weniger seine politischen Ansichten angesehen sondern insbesondere seine Scheidung und rasche Wiederverheiratung mit einer 15 Jahre jungeren Frau im Jahr zuvor 16 Nominierungsparteitag und Vizeprasidentschaftskandidatur Bearbeiten Der Republikanische Nominierungsparteitag Republican National Convention fand von 13 bis zum 16 Juli 1964 in San Francisco Kalifornien statt Goldwater erreichte eine klare Mehrheit 883 der 1 308 Delegierten hatten sich fur ihn ausgesprochen Rockefeller erhielt lediglich 114 Stimmen Die restlichen Voten verteilten sich grosstenteils auf Kandidaten die nicht aktiv an den Vorwahlen teilgenommen hatten und lediglich regionale Vorwahlsiege verbuchen konnten In seiner Parteitagsrede sprach Goldwater davon dass Extremismus keine Schande bei der Verteidigung der Freiheit sei was insbesondere von liberalen und gemassigteren Kraften der Partei in weniger gutem Licht gesehen wurde Einige Beobachter sahen dies bereits als Befurchtung an Goldwater konne die Wahl verlieren Fur Unmut sorgte auch dass der Parteitag von Protesten der Burgerrechtsbewegung begleitet wurde da speziell Afroamerikaner Goldwaters Haltung zur Aufhebung der Rassentrennung und sein Votum im Senat gegen den Civil Rights Act kritisierten 17 18 Als Vizeprasidentschaftskandidaten wahlte Goldwater den wenig bekannten William E Miller aus der dem republikanischen Nationalkomitee vorsass und Abgeordneter im Reprasentantenhaus war Weitere Parteien Bearbeiten Kandidaten kleinerer Parteien waren Eric Hass von der Socialist Labor Party Clifton DeBerry von der Socialist Workers Party E Harold Munn von der Prohibition Party und John Kasper von der National States Rights Party Sie alle nahmen jedoch weder im Wahlkampf noch beim Wahlausgang eine wichtige Rolle ein und wurden auch in den US Medien nicht rezeptiert Wahlkampf BearbeitenInnenpolitische Auseinandersetzung Bearbeiten nbsp Logo des Johnson Humphrey Wahlkampfes nbsp Logo des Goldwater Miller Wahlkampfes nbsp Lyndon B Johnson gibt auf einer Wahlkampfreise in Illinois ein Autogramm Oktober 1964 nbsp Wahlkampfauftritt von Barry Goldwater links und seinem Unterstutzer Ronald Reagan am Pult Goldwater konzentrierte sich bereits fruh schon wahrend der Vorwahlen auf Attacken gegen die Innenpolitik Prasident Johnsons Er sprach sich fur einen drastischen Abbau von Sozialprogrammen aus und forderte mehr Eigenverantwortlichkeit der Burger sowie mehr Kompetenzen fur die Einzelstaaten und damit weniger Macht fur die Bundesregierung Vor allem mithilfe von Werbespots die ab September 1964 landesweit ausgestrahlt wurden versuchten Goldwater und sein Team die Furcht der Burger zu schuren die Washingtoner Regierung wurde sich unter den regierenden Demokraten zu sehr in die Belange der Burger einmischen und die Wirtschaft zu stark regulieren Insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich sollten nach Goldwaters Vorstellungen jegliche Markteingriffe abgeschafft werden um so die freie Konkurrenz zu ermoglichen 19 Viele seiner innenpolitischen Uberzeugungen lehnten sich an die Laissez faire Politik der republikanischen Regierungen in den 1920er Jahren an Als sich jedoch abzeichnete dass gerade diese These bei den Farmern des Mittleren Westens unbeliebt war korrigierte Goldwater an dieser Stelle seine Position zum Teil wieder da man auf Seiten des republikanischen Wahlkampfteams zu der Uberzeugung gekommen war dass Goldwaters Chancen auf einen Wahlsieg nur mit einem guten Ergebnis in den Staaten des Mittleren Westens moglich sei 20 Seine spate Abkehr von dieser politischen These wurde jedoch in der US Offentlichkeit uberwiegend als wenig glaubhaft angesehen Ferner warb der republikanische Spitzenkandidat auch fur einen Abbau von Subventionen und sprach sich gegen von Johnson geplante Fursorgeprogramme vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit aus Goldwater hielt solche Programme fur eine zu grosse Ausweitung der staatlichen Aktivitat und propagierte stattdessen die private Fursorge der Burger und mehr Zustandigkeit fur die Einzelstaaten Ausserdem warnte er vor einem burokratischen und uberdimensionierten Staatsapparat in Washington der mit den demokratischen Programmen einherginge Viele Republikaner forderten daher einen schlanken Staat und fuhrten aus Johnsons Politik stehe fur den unkontrollierten Ausbau eines burokratischen Sozialstaates Innenpolitisch machte sich Goldwater somit auch zum Ziel die bisherige Sozialpolitik der vergangenen vier Jahre unter Kennedy und Johnson ruckgangig zu machen Ein weiterer zentraler Gesichtspunkt der Goldwater Kampagne war die Forderung nach substanziellen Steuersenkungen Diese sollten insbesondere Geschaftsleuten und der oberen Einkommensschicht zugutekommen Nach der Uberzeugung Goldwaters und seiner erzkonservativen Unterstutzer wurden dadurch Anreize fur mehr Investitionen und damit auch mehr Arbeitsplatze von Unternehmen geschaffen Auch hier liessen sich deutliche Parallelen zur republikanischen Regierungspolitik der 1920er Jahre erkennen 21 Wahrend Goldwater die Rolle der Bundesregierung insbesondere im innenpolitischen Bereich beschranken wollte warb Johnson fur sein zu Jahresbeginn begonnenes Reformprogramm der Great Society Dieses sah einen Ausbau des Sozialstaates und eine grossere Verantwortlichkeit der Bundesregierung in Washington vor Sozialprogramme in den Bereichen Bildung und Gesundheit sollten nach Prasident Johnsons Vorstellungen insbesondere armeren Schichten und Minderheiten vor allem Farbigen zugutekommen Johnson plante hiermit einen grossflachigen Krieg gegen die Armut War on Poverty Nach seinem Dafurhalten sollten so nicht nur die Lebensbedingungen verbessert sondern auch durch bessere Bildungsangebote mehr Menschen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt gegeben werden Bereits im Sommer 1964 hatte der Prasident mehrere Gesetze unterzeichnet die Bundesstaaten und Kommunen Finanzmittel zur lokalen Armutsbekampfung bereitstellten 22 Johnsons Wahlkampagne attackierte Goldwater auch fur seine Haltung im Bereich der Burgerrechte In zahlreichen Werbespots der Demokraten wurde von Goldwater das Image eines Rassisten gepragt da der Senator aus Arizona gegen das im Juli erlassene Burgerrechtsgesetz zur Aufhebung der Rassentrennung stimmte Goldwaters Vorbehalte waren jedoch nicht rassistischer Natur sondern er hatte die Zustandigkeit der Nationalregierung angezweifelt Goldwater sprach sich offentlich fur die Gleichstellung farbiger Amerikaner aus jedoch falle deren Ausfuhrung in die Zustandigkeit der Bundesstaaten Prasident Johnson hingegen kritisierte Goldwater fur seine Haltung und stellte sich auf den Standpunkt dass die Situation der Afroamerikaner in vielen Bundesstaaten vor allem den Sudstaaten nicht zufriedenstellend und daher die Autoritat der Bundesregierung gefordert sei Gleichzeitig appellierte er jedoch sowohl an die Bundesstaaten als auch alle US Burger die Gleichberechtigung im Allgemeinen voranzutreiben 23 Aussenpolitische Auseinandersetzung Bearbeiten source source track track track track track track Das bekannte Daisy Ad des Johnson WahlkampfsIn der Aussenpolitik kritisierte Goldwater die Haltung Johnsons der fur eine friedliche Koexistenz mit der Sowjetunion im Kalten Krieg stand Goldwater griff vor allem Johnsons Vorgehen im Vietnamkonflikt an und warf ihm eine Appeasement Politik vor US amerikanische Interessen seien notigenfalls auch mit Gewalt umzusetzen Diese Haltung hatte Goldwater bereits auf dem Nominierungskonvent deutlich gemacht indem er davon sprach dass Extremismus bei der Verteidigung der Freiheit keine Schande sei Johnson und sein Wahlkampfteam konterten indem sie Goldwater als unberechenbaren Extremisten brandmarkten der die USA nolens volens in einen Atomkrieg verwickeln konne Dies sollte gezielt Angst vor Goldwater als Prasidenten schuren wahrend Johnson als besonnener Staatsmann dargestellt wurde der daruber hinaus die Aussenpolitik seines Vorgangers Kennedy fortfuhrte 24 Im aufkommenden Fernsehzeitalter spielte das Medium TV eine ausschlaggebende Rolle im Wahlkampf von 1964 Sowohl Johnson als auch sein Herausforderer Goldwater bedienten sich auch gezielt der Diskreditierung des politischen Gegners durch Wahlwerbespots die ab September 1964 landesweit ausgestrahlt wurden Besondere Beachtung fand das erstmals am 7 September gesendete Daisy Ad des Johnson Wahlkampfs In ihm zu sehen ist ein kleines Madchen mit einer Blume in der Hand das der Explosion einer Atombombe entgegen sieht Im Hintergrund ist die Stimme Goldwaters zu horen der bis zur Detonation herunterzahlt Nach der Explosion ist Lyndon B Johnson zu horen der appelliert Wir mussen lernen einander zu lieben oder wir werden alle sterben Dieser Werbefilm hinterliess auch ohne dass Goldwaters Name in ihm fallt in der US Offentlichkeit nachhaltigen Eindruck und stellte den republikanischen Kandidaten als Extremisten dar Der Werbespot wurde von Tony Schwartz einem sogenannten Spin Doctor konzipiert und galt letztlich als sehr erfolgreich In den Werbespots der Republikaner zur Aussenpolitik wurde wiederholt die vermeintliche Schwache der Demokraten zum Ausdruck gebracht Sie beschuldigten den Prasidenten und seine Regierung die amerikanische Offentlichkeit in aussenpolitischen Angelegenheiten vor allem im Vietnamkonflikt gezielt irrezufuhren Des Weiteren wurde den regierenden Demokraten mangelnder Mut mit der Durchsetzung amerikanischer Interessen auf der weltpolitischen Buhne attestiert 25 Offentliche Wahrnehmung Bearbeiten Sowohl Johnson als auch Goldwater erfuhren Unterstutzung von zahlreichen bekannten Personlichkeiten innerhalb wie ausserhalb der Politik Der bekannte afroamerikanische Burgerrechtler Martin Luther King sprach sich offentlich gegen Goldwater aus obwohl King selbst betonte offentlich keine Wahlempfehlungen zu geben Jedoch unterstutzten viele andere farbige Burgerrechtler Lyndon B Johnsons Wiederwahl Auch die Gewerkschaften sahen in Johnsons Politik eher die Vertretung der Interessen von einfachen Burgern und Arbeitern wahrend Goldwater eher die Interessen der grossen Geschaftsleute zu reprasentieren schien Erstmals sehr stark offentlich wahrgenommen wurde der Schauspieler Ronald Reagan aus Kalifornien der sich im Wahlkampf fur Barry Goldwater im Rahmen von offentlichen Reden engagierte Reagan galt im Gegensatz zu Goldwater als guter Redner und entsprechend hinterliessen seine Auftritte in der Offentlichkeit und den Medien einen bleibenden Eindruck Seine Rede unter dem Titel A Time for Choosing zu deutsch etwa Eine Zeit um zwischen Alternativen auszuwahlen erlangte nationale Bekanntheit Bei diesem Auftritt sprach Reagan sich aussenpolitisch fur die Befreiung von Millionen von Menschen versklavt hinter dem Eisernen Vorhang aus und innenpolitisch fur die weitgehende Zuruckdrangung staatlichen Einflusses womit er die Innenpolitik des Prasidenten scharf angriff 26 Viele sahen in Reagans Rede die beste des Goldwater Wahlkampfes Reagan sollte dann 1966 zum kalifornischen Gouverneur und 1980 selbst zum Prasidenten gewahlt werden Der aktive Wahlkampf verstummte fur einige Tage als am 20 Oktober 1964 der ehemalige Prasident Herbert Hoover Amtszeit 1929 bis 1933 starb Dieser hatte sich zuvor fur Barry Goldwater ausgesprochen 27 Eine untergeordnete Rolle im Wahlkampf spielten auch die Vizeprasidentschaftskandidaten sowie die Ehefrauen der beiden Kontrahenten Lady Bird Johnson die auch finanzielle Mittel fur den Wahlkampf ihres Mannes einfliessen liess unternahm ebenfalls Wahlkampfauftritte So bereiste sie mit dem Lady Bird Special einem Zug das Land und warb fur die Bestatigung ihres Mannes im Amt 28 Da es im Wahlkampf von 1960 erstmals uberhaupt ein TV Rededuell zwischen den Kandidaten gegeben hatte wurde in der US Offentlichkeit sowie den Medien hinterfragt ob es auch 1964 eine solche offentliche Debatte im Fernsehen geben wurde Prasident Johnson lehnte im Sommer 1964 ein Rededuell mit Goldwater ab da er mit einem TV Duell angesichts seines Vorsprungs in Umfragen keinen Gewinn fur seinen Wahlkampf sah Im September 1964 ergab eine Gallup Umfrage dass er mit 65 gegen 29 Prozent deutlich in Fuhrung lag 29 Ergebnisse und Analyse BearbeitenWahlergebnis Bearbeiten Kandidat Partei Stimmen WahlmannerAnzahl ProzentLyndon Baines Johnson Demokrat 43 127 041 61 1 486Barry Goldwater Republikaner 27 175 754 38 4 52nicht gebundene Wahlmanner Demokrat 210 732 0 3 Andere 125 757 0 2 Gesamt 70 639 284 100 0 538 nbsp Lyndon B Johnson bei der Stimmabgabe in Texas am Wahltag dem 3 November 1964 nbsp Prasident Johnson schaut im Fernsehen die Ergebnisse in der Wahlnacht anDie Prasidentschaftswahl fiel auf den 3 November 1964 Prasident Johnson gewann die Wahl mit einem sehr deutlichen Vorsprung gegenuber seinem republikanischen Herausforderer Bei der Volkswahl hatte der Amtsinhaber 61 1 Prozent rund 43 Millionen Stimmen der Voten auf sich vereinen konnen wahrend nur 38 5 Prozent Goldwater ihre Stimme gaben Abgegeben wurden insgesamt 70 639 284 Wahlstimmen womit die Wahlbeteiligung bei 61 9 Prozent lag was einen Ruckgang von circa einem Prozent im Vergleich zu 1960 darstellte Mit Ausnahme von funf Sudstaaten sowie Goldwaters Heimatstaat Arizona hatte Lyndon B Johnson in allen anderen 44 Bundesstaaten eine Stimmenmehrheit erlangt womit er sich jeweils alle Wahlmanner dieser Staaten sicherte Im Wahlmannergremium wo alle Wahlmannerstimmen an Kandidaten mit der jeweiligen Stimmenmehrheit des Bundesstaates gehen erlangte Johnson damit 486 der 538 Stimmen Goldwater sicherte sich 52 Stimmen wobei 270 fur die Wahl zum Prasidenten erforderlich waren Das Abstimmungsergebnis bei der Wahl des Vizeprasidenten war dasselbe Humphrey erhielt 486 Stimmen und Miller 52 Im Englischen spricht man daher von einem landslide victory einem Erdrutschsieg 30 31 In den wahrend des Jahres 1964 erhobenen Umfragen zur Wahl hatte Johnson stets uber einen komfortablen Vorsprung verfugt 32 Der erreichte Stimmenanteil von 61 1 Prozent ist der bis heute hochste in der US Geschichte und ubertraf sogar das Ergebnis der Wahl von 1936 als Franklin D Roosevelt 60 8 Prozent aller Wahler fur sich gewann Das Ergebnis im Electoral College war ebenfalls eines der besten in der amerikanischen Geschichte Im 20 Jahrhundert wurde es nur von Franklin D Roosevelt 1936 sowie Richard Nixon 1972 und zweimal von Ronald Reagan 1980 und 1984 ubertroffen wobei jedoch in keiner dieser Wahlen ein hoherer Stimmenanteil bei der Volkswahl erzielt wurde Ausserdem hat seit 1964 kein demokratischer Prasidentschaftskandidat Lyndon B Johnsons Ergebnis im Wahlmannergremium ubertroffen Demographisches Krafteverhaltnis Bearbeiten Bei den Afroamerikanern zeigte sich der deutlichste Unterschied im Wahlergebnis Seit dem Sezessionskrieg waren Farbige eher den Republikanern zugeneigt da mit diesen noch die Sklavenbefreiung unter Abraham Lincoln identifiziert wurde Bereits mit Sozialprogrammen wie dem New Deal unter Prasident Roosevelt in den 1930ern sowie der Forderung nach Gleichberechtigung fur Schwarze durch Prasident Truman Abschaffung der Rassentrennung in den Streitkraften begannen Farbige sich eher den Demokraten zuzuwenden Als Prasident Kennedy sich noch deutlicher fur afroamerikanische Burgerrechte aussprach und nachdem unter Prasident Johnsons Federfuhrung die Rassentrennung im Juli 1964 endgultig aufgehoben wurde hatte sich die Abkehr der Schwarzen von den Republikanern hin zu den Demokraten fast vollstandig vollzogen Johnson errang bei der Wahl mehr als 95 Prozent der afroamerikanischen Stimmen Vier Jahre zuvor waren es bei Kennedy noch gut zwei Drittel gewesen Bei allen folgenden Wahlen erhielten demokratische Kandidaten stets uber 80 Prozent der afroamerikanischen Stimmen 33 Da Afroamerikaner jedoch nur eine Minderheit darstellten wurde das Gesamtergebnis durch Johnsons starkes Abschneiden bei dieser Bevolkerungsgruppe nur um rund zwei Prozent beeinflusst Bei den weissen Wahlern hatte er 59 Prozent der Stimmen erhalten Goldwater erreichte hier einen Anteil von 41 Prozent 34 Die Verteilung nach Geschlechtern spiegelte das Endergebnis mit wenigen Abweichungen wider Wahrend Johnson bei den Frauen mit 62 Prozent etwas besser abschnitt lag sein Anteil von 60 Prozent bei den Mannern etwas unter dem gesamten Ergebnis Entsprechend hatte Goldwater prozentual etwas mehr mannliche Stimmen erhalten als insgesamt namlich 40 Prozent Bei den Frauen kam er auf 37 Prozent also im Verhaltnis etwas weniger als bei allen Stimmen 34 Bei allen Altersgruppen erreichte Johnson eine Mehrheit jedoch nahm sein Stimmenanteil mit zunehmendem Alter der Wahler ab So wahlten ihn bei den unter 30 Jahrigen Wahlmindestalter 21 64 Prozent bei den uber 50 Jahrigen 59 Prozent Goldwater dagegen war bei alteren Wahlern erfolgreicher als bei jungeren 34 Geographisches Krafteverhaltnis Bearbeiten Geographisch die meisten Stimmen erhielt Johnson im Nordosten der USA sowie an der Westkuste Aber auch in seinem Heimatstaat Texas im Suden konnte er eine deutliche Mehrheit der Wahlerstimmen erringen Sein bestes Ergebnis erreichte Johnson neben Washington D C mit 85 Prozent im Bundesstaat Rhode Island wo 80 Prozent der Stimmen an ihn gingen Uberraschend konnte der Amtsinhaber sich zusatzlich in den eher landlich konservativ gepragten Staaten zwischen Pazifikkuste und Grossen Seen durchsetzen Bis heute ist dies die letzte Wahl bei der ein demokratischer Prasidentschaftskandidat eine Mehrheit in Alaska Idaho Kansas Nebraska North Dakota Oklahoma South Dakota Utah und Wyoming erhielt nach Johnson siegten in diesen Staaten bei allen nachfolgenden Wahlen ausschliesslich Kandidaten der Republikaner In Bezug auf Alaska das 1960 erstmalig mitwahlen durfte war dies bislang die einzige Wahl bei der ein demokratischer Prasidentschaftskandidat siegte Indiana und Montana votierten danach lediglich bei einer Wahl mehrheitlich fur einen Kandidaten der Demokraten in Montana erhielt Bill Clinton 1992 eine Mehrheit und Barack Obama 2008 in Indiana Goldwater errang in den Staaten des tiefen Sudens deutliche Mehrheiten die Johnsons Farbigen freundliche Politik ablehnten Daneben konnte Goldwater ausschliesslich in seinem Heimatstaat Arizona siegen Dort allerdings lag er mit ein Prozent in Fuhrung wobei Johnsons Vorsprung in Florida und Idaho ebenfalls bei lediglich rund zwei Prozent lag 31 Die Wahl reflektierte erstmals eine deutliche Umkehr der geographischen Krafteverhaltnisse in den USA Bislang waren die nordlichen Bundesstaaten insbesondere an der Kuste republikanisch gepragt wahrend die Sudstaaten mehr den Demokraten zugeneigt waren Da die Rassenprobleme in den Sudstaaten am ausgepragtesten waren und viele Burger dieser Region eine Aufhebung der Rassentrennung offen ablehnten fuhrte dies zu einer Abkehr von der Demokratischen Partei deren Spitzenpolitiker fur die Gleichberechtigung von Farbigen pladierten und entsprechende Massnahmen ergriffen Dieser Abkehrprozess von den Demokraten in den Sudstaaten hatte bereits 1948 begonnen als sich Prasident Harry S Truman fur mehr Rechte fur Schwarze aussprach und die Rassentrennung in den Streitkraften durch einen prasidialen Erlass wenige Monate vor der Wahl aufhob Damals hatte sich sogar aus der Demokratischen Partei eine Splittergruppe von Sudstaatlern formiert die ihren eigenen Prasidentschaftskandidaten aufstellte Bereits nachdem Johnson das Burgerrechtsgesetz von 1964 unterzeichnet hatte ausserte er gegenuber Vertrauten die Befurchtung die Demokraten hatten soeben die Sudstaaten fur eine sehr lange Zeit an die Republikaner abgetreten Nach 1964 konnte lediglich Jimmy Carter im Jahr 1976 in den sudlichen US Bundesstaaten die Prasidentschaftswahl gewinnen Da sich die Bewohner der nordlichen Bundesstaaten mehr mit liberalen und progressiven Standpunkten identifizieren konnten wandten sich diese Regionen fortan mehr den Demokraten zu So war Johnson 1964 der erste Demokrat der im Staat Vermont gewann 35 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Stimmverteilung in den Bundesstaaten Der Kandidat mit den meisten Stimmen erhalt automatisch alle Wahlmanner die dieser Bundesstaat zu vergeben hat Die Zahl der Elektoren je Staat hangt von seiner Einwohnerzahl ab wobei am Ende die Wahlmanner einfach summiert werden 31 Legende Bundesstaat betreffender Bundesstaat beim District of Columbia Washington handelt es sich um keinen Bundesstaat sondern den Bundesdistrikt Johnson Prozentualer Stimmenanteil fur Lyndon B Johnson Goldwater Prozentualer Stimmenanteil fur Barry Goldwater Wahlmanner Johnson Anzahl der Wahlmanner des Staates die auf Johnson entfallen Wahlmanner Goldwater Anzahl der Wahlmanner des Staates die auf Goldwater entfallenAuf 100 Prozent fehlend Weitere Kandidaten oder ungultige Stimmen Bundesstaat Johnson D Goldwater R WahlmannerJohnson WahlmannerGoldwaterAlabama 30 55 69 45 0 10Alaska 65 91 34 09 3 0Arizona 49 45 50 45 0 5Arkansas 56 06 43 41 6 0Colorado 61 27 38 19 6 0Connecticut 67 81 32 09 8 0Delaware 60 95 38 78 3 0District of Columbia 85 50 14 50 3 0Florida 51 15 48 85 14 0Georgia 45 87 54 12 0 12Hawaii 78 76 21 24 4 0Idaho 50 92 49 08 4 0Illinois 59 47 40 53 26 0Indiana 55 98 43 46 13 0Iowa 61 88 37 92 9 0Kalifornien 59 11 40 79 40 0Kansas 54 09 45 06 7 0Kentucky 64 01 35 65 9 0Louisiana 43 19 56 81 0 10Maine 68 84 31 16 4 0Maryland 65 47 34 53 10 0Massachusetts 76 19 23 44 14 0Michigan 66 70 33 10 21 0Minnesota 63 76 36 00 10 0Mississippi 12 86 87 14 0 7Missouri 64 05 35 95 12 0Montana 58 95 40 57 4 0Nebraska 52 61 47 39 5 0Nevada 58 58 41 42 3 0New Hampshire 63 64 36 36 4 0New Jersey 65 61 33 86 17 0New Mexico 59 22 40 24 4 0New York 68 56 31 31 43 0North Carolina 56 15 43 85 13 0North Dakota 57 97 40 88 4 0Ohio 62 94 37 06 26 0Oklahoma 55 75 44 25 8 0Oregon 63 72 35 96 6 0Pennsylvania 64 92 34 70 29 0Rhode Island 80 87 19 13 4 0South Carolina 41 10 58 89 0 8South Dakota 55 61 44 39 4 0Tennessee 55 50 44 49 11 0Texas 63 62 36 49 25 0Utah 54 86 45 14 4 0Vermont 66 30 33 69 3 0Virginia 53 54 46 18 12 0Washington 61 97 37 37 9 0West Virginia 67 94 32 06 7 0Wisconsin 62 09 37 74 12 0Wyoming 56 56 43 44 3 0Gesamt 61 05 38 47 486 52Analyse Bearbeiten nbsp Ergebnisse der Wahl nach Countys rot gefarbte Countys stimmten fur Goldwater blaue fur Johnson Je dunkler die Farbe desto grosser der jeweilige Vorsprung an StimmenDie Grunde fur Goldwaters so deutliche Niederlage werden von Historikern mit mehreren Faktoren begrundet Einerseits stand die Nation noch immer unter dem Schock des Mordanschlages auf John F Kennedy der sich seit seinem Tod zu einer Art Ikone entwickelt hatte sowie dem innenpolitischen Kurs Lyndon B Johnsons der eher als Goldwaters Programm darauf abzuzielen schien mehr Gerechtigkeit und Solidaritat in der Gesellschaft zu schaffen Anderseits konnte sich Johnson nicht nur als wurdiger Fortfuhrer der Kennedy Politik prasentieren er schien auch aussenpolitisch eher in der Lage den Weltfrieden in Zeiten des Ost West Konflikts zu wahren Die Analysen der Prasidentschaftswahl 1964 kommen ubereinstimmend zu dem Ergebnis dass die demokratische Wahlkampagne mit dem Darstellen Goldwaters als Extremist sehr erfolgreich war 36 Gleichzeitig stiess der republikanische Wahlkampf auch mit diversen Wahlkampfstrategien uberwiegend auf Ablehnung So bediente sich Goldwater des zweideutigen Slogans In your heart you know he s right wobei sich das englische right hier sowohl auf richtig beziehen kann als auch rechts im politischen Spektrum in Anlehnung auf Goldwaters rechtskonservative Positionen 37 Als einzig positiv in Erinnerung blieb die charismatische Rede A time for choosing von Ronald Reagan Doch Reagan der bis dato als Schauspieler und nicht als Politiker bekannt war konnte weniger fur Goldwater als sich selbst begeistern Andererseits standen auch seine Positionen jenen Prasident Johnsons sowie seinem Vorganger entgegen die sich 1964 hoher Popularitat erfreuten Uber das Jahr hindurch lagen Johnsons Zustimmungswerte in Umfragen bei uber 70 Prozent 38 Von politischen Beobachtern und Historikern wurde das Debakel fur Goldwater als Indiz dafur gewertet dass Prasidentschaftswahlen in den USA von ideologisch sehr exponierten Kandidaten nicht zu gewinnen seien Diese These bestatigte sich auch acht Jahre spater bei der Wahl 1972 als Richard Nixon damals amtierender Prasident seinen als sehr linksgerichtet geltenden Herausforderer George McGovern mit einem ahnlichen Ergebnis wie Johnson Goldwater schlug Diese These gilt jedoch seit dem Wahlsieg 1980 des deklariert konservativen Ronald Reagan als widerlegt Heute herrscht die Meinung vor dass 1964 Johnson wahrscheinlich von keinem Republikaner zu schlagen gewesen ware wenngleich die Niederlage Goldwaters durch die benannten Faktoren ubermassig hoch ausfiel Der Johnson Biograf Robert Dallek fuhrt daruber hinaus aus das Wahlergebnis sei mehr das Produkt einer Anti Goldwater als einer Pro Johnson Stimmung gewesen Ein Jahr nach dem Attentat auf John F Kennedy sei das Land schlicht nicht fur einen dritten Prasidenten in dieser kurzen Zeit bereit gewesen und habe daher mit dem Amtsinhaber politische Kontinuitat gewahlt 39 Aus und Nachwirkungen Bearbeiten nbsp 20 Januar 1965 Der oberste Richter Earl Warren nimmt Wahlsieger Johnson den Amtseid fur eine weitere Amtsperiode ab nbsp Ansprache Inaugural Address anlasslich Lyndon B Johnsons VereidigungNach gewonnener Wahl wurde Johnson turnusgemass am 20 Januar 1965 zweitmalig zum Prasidenten der USA vereidigt wahrend Hubert H Humphrey das seit dem Kennedy Attentat vakante Amt des Vizeprasidenten ubernahm Neben dem hohen Wahlsieg Lyndon B Johnsons konnten dessen Demokraten auch bei den parallel stattfindenden Kongresswahlen grosse Erfolge verbuchen und somit ihre bereits deutlichen Mehrheiten weiter ausbauen Im Reprasentantenhaus errangen die Demokraten 295 Mandate die Republikaner 140 Im Senat wurden 68 Sitze mit Demokraten besetzt 32 mit Republikanern Damit gab es in beiden Kongresskammern eine Zweidrittelmehrheit fur die Partei des Prasidenten Nach seinem Wahlsieg und einem ihm freundlich gesinnten Kongress initiierte Prasident Johnson sein Reformprogramm mit dem Titel Great Society deutsch Grosse Gesellschaft Dieses sah Reformen im Bildungsbereich Armutsbekampfung Starkung der Rechte von Farbigen und weiteren Minderheiten sowie Umweltschutzmassnahmen vor Die New York Times sprach von einer Lawine sozialer Gesetzgebung 40 41 Wahrend Johnson im innenpolitischen Bereich viele Erfolge erzielen konnte verstarkte er in den folgenden Jahren das militarische Engagement im Vietnamkrieg Diese militarische Beteiligung der USA stiess jedoch aufgrund ausbleibender Erfolge und steigender Verluste ab etwa 1967 auf wachsenden Widerstand und fuhrte zu einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft Damit einher ging ein politischer Glaubwurdigkeitsverlust der Johnson Regierung Fur die Prasidentschaftswahl 1968 verzichtete Prasident Johnson auf eine weitere Kandidatur obwohl diese zulassig gewesen ware da er weniger als die Halfte von Kennedys verbleibender Amtszeit ausgefullt hatte Sein Nachfolger wurde der Republikaner Richard Nixon der weniger konservativ als Goldwater war und sich bei der Wahl knapp gegen Johnsons Vizeprasidenten Hubert Humphrey durchsetzen konnte Lyndon B Johnson der seinen uberraschenden Verzicht auf eine weitere Amtsperiode mit seiner sich zunehmend verschlechternden Gesundheit begrundete schied im Januar 1969 aus dem Amt Er starb im Jahr 1973 42 Barry Goldwater der 1964 keine Wiederwahl im Senat anstrebte kandidierte 1968 aufgrund seiner Popularitat in Arizona erneut fur den Senat dem er nach drei Wiederwahlen noch bis 1987 angehorte bevor er 1998 starb Um die Prasidentschaftskandidatur bewarb sich Goldwater nicht mehr was er bereits nach seiner Niederlage angekundigt hatte 43 Trotz Goldwaters drastischer Niederlage sahen viele in seiner Kandidatur den Grundstein fur ein Wiedererstarken des Konservatismus in den 1970er und 1980er Jahren gelegt 44 Deren zentrale Figur wurde Goldwaters Unterstutzer und Vertrauter Ronald Reagan der bereits 1966 als die Republikaner auch bei den Halbzeitwahlen zum Kongress Mandate hinzu gewannen zum kalifornischen Gouverneur gewahlt wurde Moderate Krafte in der Republikanischen Partei verloren an Einfluss als 1974 Prasident Nixon der sich zwar als Konservativer sah jedoch viele der Great Society Programme fortsetzte und sogar in einigen Bereichen wie dem Umweltschutz ausweitete im Zuge der Watergate Affare zurucktrat So konnte Nixons Nachfolger Gerald Ford der ebenfalls als weniger konservativ galt trotz seines Status als Amtsinhaber gegen Reagan nur knapp die Vorwahlen zur Prasidentschaftskandidatur 1976 gewinnen Reagan der 1980 als Prasident gewahlt und 1984 bestatigt wurde berief sich in vielen politischen Bereichen auf Goldwater So wurde unter seiner Fuhrung mit dem Schlagwort Reaganomics die Finanzierung zahlreicher Sozialprogramme aus den Zeiten der Great Society und des New Deals massiv gekurzt gleichzeitig die Ausgaben fur Rustung erhoht und Steuersenkungen fur obere Einkommensschichten durchgesetzt was ein Rekord Haushaltsdefizit generierte 45 46 Besonderheiten BearbeitenDiese Wahl war die erste seit Verabschiedung des 23 Verfassungszusatzes die den Einwohnern des District of Columbia das Wahlrecht bei Prasidentschaftswahlen zugestand Der Distrikt stimmte fur Johnson und stimmt seither bei jeder Wahl meist mit uberwaltigender Mehrheit fur den jeweiligen Kandidaten der Demokraten Literatur BearbeitenMary C Brennan Turning Right in the Sixties The Conservative Capture of the GOP University of North Carolina Press Chapel Hill NC u a 1995 ISBN 0 8078 2230 2 Robert Dallek Lyndon B Johnson Portrait of a President Oxford University Press Oxford u a 2004 ISBN 0 19 515921 7 Donald Richard Deskins Hanes Walton Sherman C Puckett Presidential Elections 1789 2008 County State and National Mapping of Election Data University of Michigan Ann Arbor 2010 ISBN 978 0 472 11697 3 S 428 437 Kapitel 47 Lyndon B Johnson s Election Garry Donaldson Liberalism s last hurrah The presidential campaign of 1964 Sharpe Armonk NY u a 2003 ISBN 0 7656 1119 8 Karl Hess In a Cause that will Triumph The Goldwater Campaign and the Future of Conservatism Doubleday Garden City NY 1967 Lyndon Baines Johnson The Vantage point Perspectives of the Presidency 1963 1969 Holt Rinehart amp Winston New York NY u a 1971 ISBN 0 03 084492 4 In deutscher Sprache Meine Jahre im Weissen Haus Prager Munchen 1972 ISBN 3 7796 8020 3 Robert Mann Daisy Petals and Mushroom Clouds LBJ Barry Goldwater and the Ad That Changed American Politics Louisiana State University Press Baton Rouge 2011 ISBN 978 0 8071 4293 6 Christof Mauch Hrsg Die amerikanischen Prasidenten 44 historische Portraits von George Washington bis Barack Obama 6 fortgefuhrte und aktualisierte Auflage C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 58742 9 S 361 370 Theodore H White The Making of the President 1964 Harper Perennial Political Classics New York NY 2010 ISBN 978 0 06 190061 7 Paul F Boller Presidential Campaigns From George Washington to George W Bush 2 verbesserte Auflage Oxford University Press New York 2004 ISBN 978 0 19 516716 0 S 308 319 1964 Lyndon Johnson and the Great Society Weblinks Bearbeiten nbsp Commons US Prasidentschaftswahl 1964 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Phoenix Fernsehbeitrag Wahl von Lyndon B Johnson 1964 Fernsehbeitrag uber die Nominierungsparteitage 1964 The Conventions englisch Einzelnachweise Bearbeiten mit edu United States Presidential Elections Memento vom 15 Juni 2012 im Internet Archive a b Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 175 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 35 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 55 ff a b AmericanPresident org Miller Center of Public Affairs Campaigns and Elections of Lyndon B Johnson Memento vom 25 November 2012 im Internet Archive Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 171 ff Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 174 f Lyndon Baines Johnson Meine Jahre im Weissen Haus 1972 S 95 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 256 ff Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 173 f Theodore H White The Making of the President 1964 2010 280 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 104 105 The Nevada Daily Mail Rockfeller challanges Goldwater Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 113 ff The Deseret News California GOP endorses Goldwater The Palm Beach Post Barry got the Delegates Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 202 ff 1964 Republican Convention Revolution From the Right smithsonianmag com Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 332 f Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 335 Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 339 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 365 f Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 175 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 372 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 379 ff Reagans Rede Memento vom 16 August 2013 im Internet Archive englisch Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 353 Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 393 f A Brief History of the Modern Presidential Debate Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 188 f a b c USA election Atlas 1964 presidential election statistics Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 351 Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 181 f a b c Gallup U S Presidential election center Memento vom 18 Oktober 2013 im Internet Archive Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 398 ff Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 401 ff Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 184 Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 172 Robert Dallek Lyndon B Johnson 2004 S 187 f Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 410 ff Christof Mauch Die amerikanischen Prasidenten 6 fortgefuhrte und aktualisierte Auflage 2013 S 365 367 Christof Mauch Die amerikanischen Prasidenten 6 fortgefuhrte und aktualisierte Auflage 2013 S 366 367 Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 400 f Theodore H White The Making of the President 1964 2010 S 421 f Blaine T Browne Robert C Cottrell Modern American Lives Individuals and Issues in American History Since 1945 Sharpe Armonk NY u a 2008 ISBN 978 0 7656 2222 8 S 164 Christof Mauch Die amerikanischen Prasidenten 6 fortgefuhrte und aktualisierte Auflage 2013 S 382 Prasidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten1789 1792 1796 1800 1804 1808 1812 1816 1820 1824 1828 1832 1836 1840 1844 1848 1852 1856 1860 1864 1868 1872 1876 1880 1884 1888 1892 1896 1900 1904 1908 1912 1916 1920 1924 1928 1932 1936 1940 1944 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020 2024Wahl des Vizeprasidenten1973 1974 nbsp nbsp Gouverneurswahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1964 amp oldid 237876530