www.wikidata.de-de.nina.az
Die 46 Wahl des Prasidenten der Vereinigten Staaten von Amerika fand am 5 November 1968 statt Lyndon B Johnson der amtierende Prasident stellte sich nicht erneut zur Wiederwahl 1964 1972 46 PrasidentschaftswahlSiegel des Prasidenten der Vereinigten Staaten5 November 1968538 WahlleuteRepublikanische ParteiRichard Nixon Spiro AgnewWahlleute 301 1 55 9 Stimmen 31 783 783 43 4 Demokratische ParteiHubert Humphrey Ed MuskieWahlleute 191 35 5 Stimmen 31 271 839 42 7 American Independent PartyGeorge Wallace Curtis LeMayWahlleute 46 8 6 Stimmen 9 901 118 13 5 Wahlergebnisse nach Bundesstaat 32 Staaten Nixon Agnew 13 Staaten DC Humphrey Muskie 5 Staaten Wallace LeMayGewahltes Electoral College191 46 301 191 46 301 Electoral College Nixon 301 Humphrey 191 Wallace 46Prasident der Vereinigten StaatenVor der WahlLyndon B JohnsonDemokratische Partei GewahltRichard NixonRepublikanische ParteiGewahlt wurde der Republikaner Richard Nixon der sich knapp an Stimmen doch mit deutlichem Vorsprung bei den Wahlmannern gegen den amtierenden Vizeprasidenten Hubert H Humphrey durchsetzen konnte Inhaltsverzeichnis 1 Kandidaten 1 1 Demokraten 1 2 Republikaner 1 3 Sonstige 2 Wahlkampf 3 Ergebnis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKandidaten BearbeitenDemokraten Bearbeiten nbsp Vizeprasident Hubert Humphrey aus Minnesota nbsp Humphrey bei einem Wahlkampfauftritt in New York im Herbst 1968Obwohl der 22 Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung die Wahlbarkeit des Prasidenten auf zwei Amtsperioden beschrankte war der amtierende Prasident Lyndon B Johnson nicht von einer Wahlteilnahme ausgeschlossen Johnson hatte die Prasidentschaft im November 1963 nach der Ermordung John F Kennedys ubernommen und dessen angebrochene Amtszeit beendet bevor er bei der Wahl 1964 fur eine komplette Amtsperiode wiedergewahlt wurde Da jedoch von Kennedys Amtszeit schon mehr als die Halfte verstrichen war ware fur Johnson eine erneute Wiederwahl moglich gewesen Anfang 1968 war daher Prasident Johnson in der US Offentlichkeit der wahrscheinlichste Kandidat der Demokratischen Partei Umso mehr uberraschte am 31 Marz 1968 seine Ankundigung nicht noch einmal kandidieren zu wollen die ganze Nation Johnson gab gleichzeitig bekannt die verbleibenden Monate im Amt fur Verhandlungen zur Beendigung des Vietnamkrieges zu nutzen und sich dabei nicht den innenpolitischen Belastungen eines Prasidentschaftswahlkampfes aussetzen zu wollen Tatsachlich hatte er u a stark geschwacht durch die Eskalation des Krieges im Zuge der Tet Offensive sich zuvor in den Vorwahlen von New Hampshire nur uberraschend knapp gegen den innerparteilichen Anti Vietnamkriegs Kandidaten Eugene McCarthy durchsetzen konnen Wenige Tage danach war zudem mit Robert Kennedy einem Bruder von Johnsons ermordetem Amtsvorganger ein weiterer Demokrat in den Wahlkampf eingetreten Fur die nachste Vorwahl sagten interne Meinungsumfragen dem Prasidenten sogar eine Niederlage voraus Ausserdem war Johnsons Gesundheit angeschlagen Mit Johnsons Verzicht war der Weg frei fur Vizeprasident Hubert H Humphrey dessen Aussage bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur er wolle sich unter anderem fur politics of joy eine Politik der Freude bzw des Spasses einsetzen vielfach als wenig sensibel empfunden wurde angesichts der aussen Vietnamkrieg und innenpolitischen Rassenunruhen nach der Ermordung Martin Luther Kings Krisen in denen sich die USA gerade befanden Humphreys offizieller Eintritt in den Wahlkampf erfolgte jedoch erst Ende April und damit zu spat um noch an den restlichen Vorwahlen teilnehmen zu konnen die somit vorwiegend zu einem Duell zwischen den Senatoren Kennedy und McCarthy wurden die beide den linken Parteiflugel reprasentierten Dabei gewann Kennedy in Indiana Nebraska South Dakota und Kalifornien McCarthy in Oregon Mit dem Sieg in Kalifornien hatte Kennedy 622 Parteitagsdelegierte auf seine Seite gebracht und damit McCarthy 305 Delegierte uberholt Beide lagen aber hinter Humphrey zuruck der laut Medienberichten bereits uber 1067 Delegierte verfugte da 1968 Vorwahlen nur in einer Minderheit der Bundesstaaten stattfanden und der Einfluss des Vizeprasidenten in etlichen jener Staaten in denen die Parteitagsdelegierten durch den Parteiapparat bestimmt wurden offensichtlich grosser war Fur die Nominierung waren 1312 Delegierte notig Wahrend Humphrey davon ausging seinen Vorsprung bis zum Parteitag halten zu konnen und dort auch ohne Vorwahlsieg nominiert zu werden hoffte Kennedy seinen Ruckstand in den verbleibenden zweieinhalb Monaten noch aufzuholen was als zwar schwierig wenngleich nicht unmoglich betrachtet wurde Nach 1968 konnte kein Prasidentschaftsanwarter mehr nominiert werden ohne in den Vorwahlen ausreichend Siege erzielt zu haben Die Frage der demokratischen Nominierung war somit noch nicht entschieden als ein in Pasadena lebender Palastinenser namens Sirhan Sirhan am Abend der kalifornischen Vorwahl ein Schussattentat auf Kennedy verubte an dessen Folgen der Senator tags darauf starb Motiv des Taters war vermutlich Emporung uber betont pro israelische Aussagen Kennedys die ahnliche Positionen seiner Konkurrenten noch ubertrafen und besonders an die umworbene judische Wahlerschaft gerichtet waren 2 Nach dem Attentat verfugte Prasident Johnson alle Prasidentschaftskandidaten unter den Schutz des Secret Service zu stellen Mit dem Tod Kennedys stand Vizeprasident Humphrey als demokratischer Kandidat de facto fest zumal Kennedys Delegierte nicht in der Lage waren sich einheitlich hinter einen Konkurrenten Humphreys zu stellen Auf dem Nominierungsparteitag vom 26 bis 29 August sicherte sich Humphrey 1759 Delegiertenstimmen wahrend McCarthy lediglich 601 Stimmen erzielte Die offizielle Nominierung auf dem Parteitag in Chicago wurde jedoch von schweren Auseinandersetzungen zwischen militanten Vietnamkriegsgegnern und der auf Anweisung des Burgermeisters Richard J Daley extrem hart agierenden Polizei uberschattet Als Running Mate wahlte Humphrey den Senator Edmund Muskie Republikaner Bearbeiten nbsp ehemaliger Vizeprasident Richard Nixon aus Kalifornien nbsp Nixon mit seinem Victory Zeichen im Wahlkampf 1968Die Republikanische Partei nominierte Richard Nixon der zwar von Anfang an als Favorit gegolten hatte aber auch von der Schwache und Unentschlossenheit seiner Gegner profitierte die ihren Vorwahlkampf entweder fruhzeitig abbrachen wie George W Romney Gouverneur aus Michigan der wegen seiner Behauptung er sei vom US Militar in Vietnam einer Gehirnwasche unterzogen worden heftig kritisiert und verspottet wurde zu lange mit ihrer Kandidatur zogerten wie der New Yorker Gouverneur Nelson Rockefeller oder diese nur halbherzig betrieben wie der kalifornische Gouverneur Ronald Reagan Kandidat fur das Amt des Vizeprasidenten wurde der Gouverneur von Maryland Spiro Agnew Sonstige Bearbeiten Die American Independent Party nominierte den Gouverneur Alabamas George Wallace und fur das Amt des Vizeprasidenten den Air Force General Curtis E LeMay der vorschlug Nuklearwaffen in Vietnam einzusetzen Fur die Kommunistische Partei der USA CPUSA kandidierte Charlene Mitchell als Prasidentin Damit war die CPUSA die erste US amerikanische Partei die jemals eine Frau und einen afroamerikanischen Menschen fur die Prasidentschaft nominierte Wahlkampf Bearbeiten nbsp Ergebnisse nach CountysDie beherrschenden Themen im Wahlkampf waren der Vietnamkrieg die zunehmende Gewalt in der amerikanischen Gesellschaft die brutalen Ausschreitungen wahrend des demokratischen Parteitags und nicht zuletzt der gewaltsame Tod Robert F Kennedys Nixon begann seine Kampagne mit einem grossen Vorsprung in den Meinungsumfragen der jedoch zusehends schrumpfte als sich Humphrey mehr und mehr von Johnson emanzipierte und dieser zudem am 31 Oktober sechs Tage vor der Wahl einen endgultigen Stopp der Bombardierungen Nordvietnams anordnete Letztendlich setzte sich aber doch Nixon mit seinem Appell an die grosse schweigende Mehrheit der Amerikaner dem Versprechen fur eine Ruckkehr der Normalitat zu sorgen und der Behauptung einen geheimen Plan zur Beendigung des Vietnamkonfliktes zu besitzen 3 durch Ein grosser Unsicherheitsfaktor blieb bis zuletzt die Kandidatur von George Wallace da nicht klar war welchen der beiden Spitzenkandidaten er mehr Stimmen kosten wurde Ausserdem schien bei einem starken Abschneiden von Wallace und einem knappen Rennen zwischen Nixon und Humphrey fraglich ob uberhaupt ein Kandidat die absolute Mehrheit der Wahlmanner wurde erringen konnen Andernfalls hatte das Reprasentantenhaus wie schon 1824 den Prasidenten wahlen mussen Zu jenem Zeitpunkt verfugte die Demokratische Partei uber eine deutliche Mehrheit in der Kongresskammer Bei der Abstimmung der Wahlmanner gab es eine Abweichung zum Wahlergebnis da der in North Carolina als Wahlmann fur Richard Nixon gewahlte Lloyd W Bailey seine Stimme statt fur Nixon fur George Wallace abgab der damit statt der ursprunglich in den Staaten Alabama Arkansas Georgia Louisiana und Mississippi gewonnenen 45 Wahlmanner 46 Stimmen des Electoral College erhielt Ergebnis BearbeitenKandidat Partei Stimmen WahlmannerAnzahl ProzentRichard Nixon Republikaner 31 785 148 43 4 301Hubert Humphrey Demokrat 31 274 503 42 7 191George Wallace American Independant 9 901 151 13 5 46Andere 243 258 0 3 Gesamt 73 199 998 100 538270 Stimmen waren fur die Wahl zum Prasidenten notwendig Literatur BearbeitenMichael Schumacher The Contest The 1968 Election and the War for America s Soul University of Minnesota Minneapolis 2018 ISBN 978 1 4529 5731 9 Michael A Cohen American Maelstrom The 1968 Election and the Politics of Division Oxford University Oxford 2016 ISBN 978 0 19 977756 3 Michael Nelson Resilient America Electing Nixon in 1968 Channeling Dissent and Dividing Government University Press of Kansas Lawrence 2014 ISBN 978 0 7006 1963 4 Lewis L Gould 1968 The Election That Changed America Zweite Auflage Erstausgabe 1993 Ivan R Dee Chicago 2010 ISBN 978 1 56663 862 3 Donald Richard Deskins Hanes Walton Sherman C Puckett Presidential Elections 1789 2008 County State and National Mapping of Election Data University of Michigan Ann Arbor 2010 ISBN 978 0 472 11697 3 S 438 448 Kapitel 48 Richard M Nixon s Initial Election Paul F Boller Presidential Campaigns From George Washington to George W Bush 2 verbesserte Auflage Oxford University Press New York 2004 ISBN 978 0 19 516716 0 S 320 332 1968 Nixon Humphrey and the Vietnam War Weblinks Bearbeiten nbsp Commons US Prasidentschaftswahl 1968 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten 302 Wahlmanner hatten Nixon Agnew bei der Wahl erreicht allerdings stimmte ein Wahlmann aus der Delegation von North Carolina fur den Dixiecrat Wallace als Prasident wodurch Nixon nur 301 Stimmen im Wahlkollegium erreichte Mel Ayton The Forgotten Terrorist Sirhan Sirhan and the Assassination of Robert F Kennedy Potomac Books Washington D C 2007 S 38 47 https www csmonitor com 1997 1209 120997 opin column 1 htmlPrasidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten1789 1792 1796 1800 1804 1808 1812 1816 1820 1824 1828 1832 1836 1840 1844 1848 1852 1856 1860 1864 1868 1872 1876 1880 1884 1888 1892 1896 1900 1904 1908 1912 1916 1920 1924 1928 1932 1936 1940 1944 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020 2024Wahl des Vizeprasidenten1973 1974 nbsp nbsp Gouverneurswahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1968 amp oldid 232772205