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Die 48 Wahl des Prasidenten der Vereinigten Staaten von Amerika fand am 2 November 1976 statt Gewahlt wurde der Demokrat Jimmy Carter der den amtierenden Prasidenten Gerald Ford von der Republikanischen Partei in einer recht knappen Wahl schlagen konnte 1972 1980 48 PrasidentschaftswahlSiegel des Prasidenten der Vereinigten Staaten2 November 1976538 WahlleuteDemokratische ParteiJimmy Carter Walter MondaleWahlleute 297 55 2 Stimmen 40 831 881 50 1 Republikanische ParteiGerald Ford Bob DoleWahlleute 240 1 44 6 Stimmen 39 148 634 48 0 Wahlergebnisse nach Bundesstaat 23 Staaten DC Carter Mondale 27 Staaten Ford DoleGewahltes Electoral College297 1 240 297 1 240 Electoral College Carter 297 Ford 240 Reagan 1Prasident der Vereinigten StaatenVor der WahlGerald FordRepublikanische Partei GewahltJimmy CarterDemokratische Partei Inhaltsverzeichnis 1 Kandidaten 1 1 Republikaner 1 2 Demokraten 2 Wahlkampf 3 Ergebnis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKandidaten BearbeitenRepublikaner Bearbeiten Republikanische Kandidaten nbsp Prasident Gerald Ford aus Michigan nbsp Ehemaliger Gouverneur Ronald Reagan aus Kalifornien nbsp Gerald Ford rechts und Ronald Reagan auf dem Parteitag am 19 August 1976 der Ford als Kandidaten nominierteDie Republikanische Partei nominierte Gerald Ford der im August 1974 nach dem Rucktritt Richard Nixons im Zuge der Watergate Affare das Prasidentenamt ubernommen hatte Ford war im Vorwahlkampf von Ronald Reagan dem Ex Gouverneur von Kalifornien hart bedrangt worden Reagan kritisierte Ford dessen Amtsbonus als nicht vom Volk gewahlter Prasident geringer als ublich war vor allem wegen dessen angeblich mangelhafter Unterstutzung Sudvietnams in der Endphase des Vietnamkrieges und seiner vermeintlich zu nachgiebigen Haltung gegenuber der Sowjetunion im Zuge der bereits von Nixon eingeleiteten Entspannungspolitik Innenpolitisch vertrat er deutlich konservativere Positionen als der gemassigte Ford Dem Prasidenten gelang es zwar die ersten Vorwahlen fur sich zu entscheiden mit klaren Siegen Reagans im Suden vor allem bei der Vorwahl in Texas kehrte sich jedoch der Trend um Am Ende der Vorwahlsaison war der Vorsprung Fords zu gering um einen Sieg auf dem Parteitag schon im ersten Wahlgang wo die Delegierten noch gemass den Vorwahlergebnissen abstimmen mussten zu garantieren Reagan versuchte daher durch die Nominierung des moderaten Senators Richard Schweiker aus Pennsylvania als seinem Vizeprasidentschaftskandidaten noch Stimmen aus dem Ford Lager fur sich zu gewinnen Das Manover schlug jedoch fehl und kostete ihn uberdies die Unterstutzung einiger konservativer Delegierter weshalb er die Abstimmung im ersten Durchgang knapp verlor Durch eine gelungene Parteitagsrede die nach Ansicht etlicher Delegierter jene Fords ubertraf hielt er sich jedoch alle Moglichkeiten fur die Zukunft offen Fur das Amt des Vizeprasidenten wahlten die Republikaner den Senator Bob Dole Der bisherige von Ford ernannte Vizeprasident Nelson Rockefeller verzichtete auf eine Kandidatur fur sein Amt Der liberale Rockefeller wurde im Vorfeld als zu grosse Belastung fur Ford angesehen der sich zunachst gegen den konservativen Reagan durchsetzen musste Demokraten Bearbeiten Demokratische Kandidaten nbsp Ehemaliger Gouverneur Jimmy Carter aus Georgia nbsp Gouverneur Jerry Brown aus Kalifornien nbsp Gouverneur George Wallace aus Alabama nbsp Abgeordneter Mo Udall aus Arizona nbsp Senator Henry M Jackson aus Washington nbsp Senator Frank Church aus Idaho nbsp Senator Robert Byrd aus West Virginia nbsp Ehem Botschafter Sargent Shriver aus Maryland nbsp Ehemaliger Senator Fred R Harris aus Oklahoma nbsp Senator Birch Bayh aus Indiana nbsp Senator Lloyd Bentsen aus Texas nbsp Ehemaliger Gouverneur Terry Sanford aus North Carolina nbsp Delegierter Walter E Fauntroy aus Washington D C Bei den Demokraten setzte sich der relativ unbekannte Jimmy Carter ehemals Gouverneur von Georgia uberraschend in den Vorwahlen durch Senator Walter Mondale aus Minnesota wurde der Kandidat fur das Amt des Vizeprasidenten Der Erdnussfarmer Carter dessen Mutter auf seine Ankundigung einer Prasidentschaftskandidatur mit der Frage Prasident wovon reagiert hatte 2 begann seinen Wahlkampf um mehr als ein Jahr vor allen anderen Kandidaten und konnte mit seiner Selbststilisierung als Aussenseiter des Washingtoner Politbetriebes und dem Versprechen Ich werde euch niemals belugen viele Wahler die noch unter dem Eindruck des Watergate Skandals standen fur sich gewinnen Sein uberraschender Sieg bei der ersten Vorwahl in New Hampshire mit dem er bewies dass er als Sudstaatenpolitiker auch im Norden Wahlen gewinnen konnte verschaffte ihm grosse Medienprasenz und machte ihn uberregional bekannt Nachdem es ihm in weiterer Folge durch eine Reihe von Vorwahlsiegen gelungen war sowohl den Gouverneur von Alabama George Wallace seinen grossten Konkurrenten im Suden als auch Senator Henry M Jackson aus Washington und den Abgeordneten Mo Udall aus Arizona zur Aufgabe zu zwingen war sein Vorsprung bei den Parteitagsdelegierten bald so gross dass weder einige spate Vorwahlsiege des kalifornischen Gouverneurs Jerry Brown noch eine innerparteiliche Anybody but Carter Bewegung auf deutsch Jeder andere als Carter die u a vergeblich versuchte den ehemaligen Vizeprasidenten Hubert H Humphrey erneut zu einer Kandidatur zu bewegen seine Nominierung als Prasidentschaftskandidat noch ernstlich gefahrden konnten Wahlkampf Bearbeiten nbsp TV Debatte zwischen Carter links und Ford rechts am 23 September 1976 nbsp Gerald Ford bei einem Wahlkampfauftritt in den letzten Tagen der Kampagne in New York 31 Oktober 1976Das Hauptthema im Wahlkampf war die Watergate Affare Gerald Ford der nicht daran beteiligt war wurde von vielen Wahlern als zu nah an der in Ungnade gefallenen Nixon Regierung gesehen Viele gehen auch davon aus dass Ford die Wahl verlor weil er Nixon kurz nach seinem Aufrucken zum Prasidenten begnadigte wodurch keine Strafverfolgung mehr moglich war Ford begrundete die Begnadigung damit das Land nicht weiter spalten zu wollen Carter hingegen war in der Lage sich als ehrlichen Reformer darzustellen und fuhrte wahrend der gesamten Kampagne die Umfragen an Allerdings holte Ford bestandig auf ehe ihn seine Aussage in der zweiten Fernsehdebatte wonach es keine sowjetische Dominanz in Osteuropa gebe womoglich den Sieg kostete Fur betrachtliches Aufsehen sorgte ein Interview Carters mit dem Mannermagazin Playboy in welchem er bekannte schon ofters in Gedanken Ehebruch begangen zu haben 3 Ergebnis BearbeitenDie Wahl am 2 November 1976 konnte Carter mit seinem Stimmenvorsprung von zwei Prozent gewinnen Bemerkenswert an dieser Wahl war dass Carter nur in 23 Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington D C eine Mehrheit erhielt wahrend Ford in insgesamt 27 Bundesstaaten mehr Stimmen auf sich vereinte Da die von Carter gewonnenen Staaten jedoch meist bevolkerungsreicher waren und damit mehr Wahlmanner stellten konnte er im Electoral College 297 Stimmen erringen wahrend Ford nur 240 Elektoren erringen konnte Beim Popular Vote dem Anteil der Stimmen im Volk war Carters Vorsprung noch knapper Er konnte 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen auf Ford entfielen gut 48 Prozent Das Wahlergebnis war damit deutlich knapper als die Umfragen lange Zeit vorhersagten Ford hatte in den Meinungsumfragen erst in den letzten Wochen des Wahlkampfes deutlich aufholen konnen auch wenn es am Ende nicht mehr fur einen Sieg reichte Aussergewohnlich war auch das extreme Ost West Gefalle bei den gewonnenen Staaten Gerald Ford hatte alle Bundesstaaten im Westen der USA gewonnen wahrend Carter im Osten in der uberwiegenden Anzahl von Staaten vorne war Jedoch sowohl in den ostlichen wie den westlichen Landesteilen gab es Bundesstaaten wo das Ergebnis sehr knapp ausfiel Der Mittlere Westen war geteilt Carter errang auch in den meisten Sudstaaten eine Mehrheit obwohl diese einst demokratisch dominierte Region seit den 1960er Jahren als die demokratischen Prasidenten Kennedy und Johnson die Gleichberechtigung von Afroamerikanern forderten mehr und mehr zu Hochburgen der Republikaner wurden Carters Erfolg im Suden war jedoch lediglich ein kurzfristiges Comeback des sogenannten Solid South Nach ihm gewannen in Alabama Mississippi South Carolina und Texas ausschliesslich republikanische Prasidentschaftskandidaten Bill Clinton ebenfalls Sudstaatler triumphierte 1992 und 1996 in Arkansas Kentucky Louisiana und Tennessee sowie 1992 in Georgia und 1996 in Florida danach gewannen demokratische Prasidentschaftskandidaten lediglich bei einzelnen Wahlen in Florida Obama 2008 und 2012 Georgia Biden 2020 North Carolina Obama 2008 und Virginia Obama 2008 und 2012 Hillary Clinton 2016 und Biden 2020 Bei einem Sieg Gerald Fords hatte dieser bei der Wahl 1980 nicht erneut antreten konnen da er in der zuruckliegenden Amtszeit mehr als die halbe Dauer das Prasidentenamt bekleidete Kandidat Partei Stimmen WahlmannerAnzahl ProzentJimmy Carter Demokrat 40 831 881 50 1 297Gerald Ford Republikaner 39 148 634 48 0 240Ronald Reagan Republikaner 0 0 0 1Eugene McCarthy parteilos 740 460 0 9 Roger MacBride Libertarian Party 172 557 0 2 Lester Maddox American Independent Party 170 274 0 2 Thomas J Anderson American Party 158 271 0 2 Peter Camejo Socialist Workers Party 90 986 0 1 Gus Hall Kommunistische Partei 58 709 0 1 Margaret Wright People s Party 49 013 0 1 Lyndon LaRouche U S Labor Party 40 043 0 0 Andere 70 785 0 1 Gesamt 81 531 584 100 538270 Stimmen waren fur die Wahl zum Prasidenten notwendig Ronald Reagan der gar nicht zur Wahl angetreten war und keine Stimmen vom Volk bekommen hatte erhielt eine Wahlmannerstimme aus Washington Der abtrunnige republikanische Wahlmann Mike Padden ein sogenannter unfaithful elector wollte damit gegen die Abtreibungspolitik protestieren 4 Literatur BearbeitenWilliam T Horner M Heather Carver Saturday Night Live and the 1976 Presidential Election A New Voice Enters Campaign Politics McFarland Jefferson 2018 ISBN 978 1 4766 7184 0 Donald Richard Deskins Hanes Walton Sherman C Puckett Presidential Elections 1789 2008 County State and National Mapping of Election Data University of Michigan Ann Arbor 2010 ISBN 978 0 472 11697 3 S 459 468 Kapitel 50 James Earl Carter s Election Paul F Boller Presidential Campaigns From George Washington to George W Bush 2 verbesserte Auflage Oxford University Press New York 2004 ISBN 978 0 19 516716 0 S 342 353 1976 The Triumph of an Outsider Jimmy Carter Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prasidentschaftswahl in den USA 1976 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten 241 Wahlmanner hatten Ford Dole bei der Wahl erreicht allerdings stimmte ein Wahlmann aus der Delegation von Washington fur seinen Parteikollegen Ronald Reagan als Prasident wodurch Ford nur 240 Stimmen im Wahlkollegium erreichte Ich bete zu Gott dass ich das Richtige tue Der Spiegel Nr 20 1976 vom 17 Mai 1976 Playboy Jimmy Carter The Playboy Interview Excerpt Memento vom 23 September 2013 im Internet Archive Craig Morris Die Stimmen die wirklich zahlen sind noch nicht abgegeben In Telepolis 11 Dezember 2004Prasidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten1789 1792 1796 1800 1804 1808 1812 1816 1820 1824 1828 1832 1836 1840 1844 1848 1852 1856 1860 1864 1868 1872 1876 1880 1884 1888 1892 1896 1900 1904 1908 1912 1916 1920 1924 1928 1932 1936 1940 1944 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020 2024Wahl des Vizeprasidenten1973 1974 nbsp nbsp Gouverneurswahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1976 amp oldid 232772352