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Bei der Prasidentschaftswahl 1800 in den Vereinigten Staaten manchmal auch als die Revolution von 1800 bezeichnet besiegte Thomas Jefferson mit seinem designierten Vizeprasidenten Aaron Burr den amtierenden Prasidenten John Adams Es begann eine neue politische Epoche die durch die Erstarkung der Demokratisch Republikanischen Partei und die Auflosung der Foderalistischen Partei gepragt war 1796 1804 4 PrasidentschaftswahlSiegel des Prasidenten der Vereinigten Staaten31 Oktober 6 Dezember 1800138 WahlleuteDemokratisch Republikanische ParteiThomas Jefferson Aaron BurrWahlleute 73 52 9 Stimmen 41 330 61 4 Foderalistische ParteiJohn Adams Charles C PinckneyWahlleute 65 47 1 Stimmen 25 952 38 6 Wahlergebnisse nach Bundesstaat 8 Staaten Jefferson 7 Staaten AdamsGewahltes Electoral College73 65 73 65 Electoral College Jefferson 73 Adams 65Prasident der Vereinigten StaatenVor der WahlJohn AdamsFoderalistische Partei GewahltThomas JeffersonDem Rep ParteiJeffersons Sieg beendete einen aggressiven Prasidentschaftswahlkampf Eine der Folgen dieser Verfassungskrise war die Verabschiedung des 12 Zusatzartikels zur Verfassung im Jahr 1804 mit der Bestimmung dass die Wahlmanner nun getrennt fur den Prasidenten und Vizeprasidenten abstimmen Der Fall Marbury v Madison vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten war auch direkt eine Folge des Ausgangs dieser Wahl Inhaltsverzeichnis 1 Nationalwahlen 1 1 Wahlkampf 1 2 Wahlen 1 3 Kandidaten 1 4 Wahlergebnis 2 Verfassungskrise 3 Stichwahl im Reprasentantenhaus 4 Ernennung der Wahlmanner 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseNationalwahlen BearbeitenWahlkampf Bearbeiten In vielen Bereichen war der Wahlkampf eine Wiederholung der Prasidentschaftswahl 1796 Dem amtierenden Prasidenten Adams wurde von der Opposition vorgeworfen sich Grossbritannien gegenuber zu freundlich und Frankreich gegenuber zu feindlich zu verhalten Ausserdem lehnten die Republikaner die Alien and Sedition Acts vehement ab Aber auch seine eigene Partei war unzufrieden mit Adams weil er ihr zu gemassigt erschien Der Parteivorsitzende der Foderalisten Alexander Hamilton versuchte im Hintergrund deren Vizeprasidentenkandidaten Charles Cotesworth Pinckney zum Wahlsieg zu verhelfen Adams geriet auch in Verlegenheit als ein ihm gegenuber kritischer Brief Hamiltons an die Offentlichkeit gelangte Der Wahlkampf war erneut durch Bitterkeit und aggressive Parolen bestimmt Die Foderalisten bezeichneten die Republikaner als Radikale und beschuldigten sie politische Gegner zu ermorden Kirchen niederzubrennen und das Land zu zerstoren Andererseits bezichtigten die Republikaner Adams sich selbst zum Konig kronen zu wollen und eine dynastische Heirat mit dem Vereinigten Konigreich zu planen Wahlen Bearbeiten Da jeder Bundesstaat den Wahltag selbst festlegen konnte dauerte die Abstimmung von April bis Oktober Die Foderalisten und die Republikaner hatten eine Stimmengleichheit von 65 Stimmen bis der letzte Bundesstaat South Carolina acht republikanische Wahlmanner ernannte und damit Jefferson und Burr zum Sieg verhalf Kandidaten Bearbeiten nbsp John Adams nbsp Charles C Pinckney nbsp Thomas Jefferson nbsp Aaron BurrJohn Adams amtierender Prasident der Vereinigten Staaten aus Massachusetts Charles Cotesworth Pinckney ehemaliger Gesandter in Frankreich aus South Carolina Thomas Jefferson amtierender Vizeprasident der Vereinigten Staaten aus Virginia Aaron Burr ehemaliger Senator fur New YorkWahlergebnis Bearbeiten Die Wahl hatte die folgenden Ergebnisse 1 2 Kandidat Partei Heimatstaat Volkswahl1 WahlmannerAnzahl ProzentThomas Jefferson Demokraten Republikaner Virginia 41 330 61 4 73Aaron Burr Demokraten Republikaner New York 73John Adams Foderalist Massachusetts 25 592 38 6 65Charles Cotesworth Pinckney Foderalist South Carolina 64John Jay Foderalist New York 1Summe 67 782 100 276Zum Sieg benotigt 701Volkswahlzahlen sind nur bedingt anwendbar da erstens nur sechs der 16 Bundesstaaten uberhaupt eine Volkswahl durchfuhrten zweitens die Regeln vor der Verabschiedung des 12 Zusatzartikels Volkswahlergebnisse verzerren und drittens die Bundesstaaten mit Volkswahl das Wahlrecht gewohnlich von bestimmtem Landbesitz abhangig machten Verfassungskrise BearbeitenEntsprechend der damals geltenden Verfassung hatte jeder Wahlmann im Electoral College zwei Stimmen die nicht fur die gleiche Person abgegeben werden durften Der Kandidat mit der grossten Stimmanzahl wurde zum Prasidenten der Kandidat mit der zweithochsten Stimmanzahl zum Vizeprasidenten ernannt Diese Verfassungsregelung zur Stimmabgabe fuhrte bei der Wahl 1796 dazu dass Prasident und Vizeprasident verschiedenen Parteien angehorten Um dies zu umgehen hatten die Republikaner geplant dass genau einer ihrer Wahlmanner fur Jefferson aber nicht fur Aaron Burr stimmen sollte Damit ware Jefferson im Jahr 1800 Prasident und Aaron Burr Vizeprasident geworden Dieser Plan scheiterte allerdings als beide Kandidaten mit 73 Stimmen ein Patt erreichten Die Verfassung schrieb fur diesen Fall eine Nachwahl im Reprasentantenhaus der vergangenen Wahlperiode vor Wahrend die Foderalisten bei der Wahl 1800 ihre Mehrheit verloren hatten sie in der fur die Prasidentenwahl relevanten Zusammensetzung noch die Mehrheit und wollten die Chance nutzen die aus ihrer Sicht fatale Wahl Jeffersons doch noch um jeden Preis zu verhindern wobei sie sich auch nicht auf die Wahl Burrs verstandigen konnten den ein Teil der Foderalisten im Gegenzug fur seine unverhoffte Wahl zum Prasidenten in deren politisches Lager ziehen wollte Stichwahl im Reprasentantenhaus BearbeitenStichwahl im Reprasentantenhaus 1801 nbsp Siegel des Prasidenten der Vereinigten Staaten11 Februar 1801 17 Februar 1801 nbsp Demokratisch Republikanische ParteiThomas Jefferson Delegationen 10 62 5 Abgeordnete 50 48 1 nbsp Demokratisch Republikanische ParteiAaron Burr Delegationen 4 25 0 Abgeordnete 43 41 3 nbsp Nicht abgegeben Delegationen 2 12 5 Abgeordnete 11 10 6 Wahlergebnisse nach Bundesstaat nbsp 10 Staaten Jefferson 4 Staaten Burr 2 Staaten Nicht abgegebenAbstimmungsergebnis der Staatsdelegationen Delegationen Jefferson 10 Burr 4 Nicht abgegeben 2Prasident der Vereinigten StaatenVor der WahlJohn AdamsFoderalistische Partei GewahltThomas JeffersonDem Rep ParteiDie Abgeordneten im Reprasentantenhaus stimmten verfassungsgemass nach Bundesstaaten ab Eine absolute Mehrheit der Staaten war notig um einen Sieger zu bestimmen Aufgrund der Mehrheitsverhaltnisse wollten die Foderalisten weder fur Jefferson noch Burr stimmen Im Laufe von sechs Tagen kam es entsprechend zu 35 Wahlgangen ohne erforderliche absolute Mehrheit wobei Jefferson jedes Mal eine relative Mehrheit von acht Staaten erreichte Schliesslich erklarten eine Reihe Foderalisten um James A Bayard dass ein friedlicher Machtwechsel nur mit Unterstutzung der Foderalisten moglich sein wurde Am 17 Februar 1801 nur 15 Tage vor dem in der Verfassung festgelegten Tag der Amtseinfuhrung wurde Jefferson dann im 36 Wahlgang zum dritten Prasidenten gewahlt Zehn Bundesstaaten stimmten fur Jefferson vier fur Burr und zwei enthielten sich der Stimme Stichwahl um die Prasidentschaft 1801 11 17 Februar 1801 1 35 WahlgangKandidat Stimmen Thomas Jefferson 8 50 00Aaron Burr 6 37 5geteilt 2 12 5Gesamt 16 100Absolute Mehrheit 9 gt 5017 Februar 1801 36 WahlgangKandidat Stimmen Thomas Jefferson 10 62 5Aaron Burr 4 25 0Nicht abgegeben 2 12 5Gesamt 16 100Absolute Mehrheit 9 gt 50Ergebnis Thomas Jefferson als Prasident Aaron Burr als Vizeprasident GewahltStaat 1 Wahlgang 2 35 Wahlgang 36 WahlgangThomas Jefferson Aaron Burr Nicht Abgegeben Thomas Jefferson Aaron Burr Nicht Abgegeben Thomas Jefferson Aaron Burr Nicht Abgegeben GesamtConnecticut 0 7 0 0 7 0 0 7 0 7Delaware 0 1 0 0 1 0 0 0 1 1Georgia 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1Kentucky 2 0 0 2 0 0 2 0 0 2Maryland 4 4 0 4 4 0 4 0 4 8Massachusetts 3 11 0 3 11 0 3 11 0 14New Hampshire 0 4 0 0 4 0 0 4 0 4New Jersey 3 2 0 3 2 0 3 2 0 5New York 6 4 0 6 4 0 6 4 0 10North Carolina 9 1 0 6 4 0 6 4 0 10Pennsylvania 9 4 0 9 4 0 9 4 0 13Rhode Island 0 2 0 0 2 0 0 2 0 2South Carolina 0 5 0 1 3 1 0 0 5 5Tennessee 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1Vermont 1 1 0 1 1 0 1 0 1 2Virginia 16 3 0 14 5 0 14 5 0 19Gesamt 8 Staaten 55 Stimmen 6 Staaten 49 Stimmen 2 Staaten 0 Stimmen 8 Staaten 51 Stimmen 6 Staaten 52 Stimmen 2 Staaten 1 Stimme 10 Staaten 50 Stimmen 4 Staaten 43 Stimmen 2 Staaten 11 Stimmen 16 Staaten 104 Stimmen Ernennung der Wahlmanner BearbeitenIn dieser Wahl wurden Wahlmanner wie folgt benannt Bundesstaat en ErnennungsmethodeKentucky Maryland North Carolina Teilung des Bundesstaats in Wahlkreise mit einem Wahlmann pro Wahlkreis nach MehrheitswahlrechtRhode Island Virginia Alle Wahlmanner von den Wahlberechtigten des Bundesstaats bestimmtTennessee Bundesstaat in Wahlkreise eingeteilt Jedes County im Wahlkreis bestimmt mittels allgemeiner Wahl einen Countyvertreter Countyvertreter bestimmen gemeinsam den Wahlmann fur den Wahlkreisalle anderen Wahlmanner von der Legislative des Bundesstaats ernanntWeblinks Bearbeiten nbsp Commons US Prasidentschaftswahl 1800 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sara Georgini How John Adams Managed a Peaceful Transition of Presidential Power In smithsonianmag com 7 Dezember 2020 Literatur BearbeitenDonald Richard Deskins Hanes Walton Sherman C Puckett Presidential Elections 1789 2008 County State and National Mapping of Election Data University of Michigan Ann Arbor 2010 ISBN 978 0 472 11697 3 S 33 40 Kapitel 6 Thomas Jefferson s Initial Election James Roger Sharp The Deadlocked Election of 1800 Jefferson Burr and the Union in the Balance University Press of Kansas Lawrence 2010 ISBN 978 0 7006 1742 5 Paul F Boller Presidential Campaigns From George Washington to George W Bush 2 verbesserte Auflage Oxford University Press New York 2004 ISBN 978 0 19 516716 0 S 10 18 1800 Republican Takeover Jefferson s Revolution Susan Dunn Jefferson s Second Revolution The Election Crisis of 1800 and the Triumph of Republicanism Houghton Mifflin Boston 2004 ISBN 978 0 618 13164 8 John Ferling Adams vs Jefferson The Tumultuous Election of 1800 Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 516771 6 Joanne B Freeman Affairs of Honor National Politics in the New Republic Yale University Press New Haven 2001 ISBN 0 300 08877 9 S 199 261 5 An Honor Dispute of Grand Proportions The Presidential Election of 1800 doi 10 12987 9780300137798 008 Einzelnachweise Bearbeiten Our Campaigns US President National Vote Race Nov 02 1800 In ourcampaigns com 22 Februar 2006 abgerufen am 22 November 2022 The Electoral College In archives gov 20 Mai 2019 abgerufen am 22 November 2022 englisch Prasidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten1789 1792 1796 1800 1804 1808 1812 1816 1820 1824 1828 1832 1836 1840 1844 1848 1852 1856 1860 1864 1868 1872 1876 1880 1884 1888 1892 1896 1900 1904 1908 1912 1916 1920 1924 1928 1932 1936 1940 1944 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020 2024Wahl des Vizeprasidenten1973 1974 nbsp nbsp Gouverneurswahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1800 amp oldid 238584584