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Dieser Artikel behandelt den dritten Vizeprasidenten der USA Zu dessen gleichnamigen Vater siehe Aaron Burr Sr Aaron Burr geboren am 6 Februar 1756 in Newark New Jersey gestorben am 14 September 1836 in Port Richmond Staten Island New York war ein amerikanischer Politiker Von 1801 bis 1805 war er unter Thomas Jefferson der dritte Vizeprasident der Vereinigten Staaten Aaron Burr Gemalde von John Vanderlyn 1802 Sammlung der New York Historical Society Unterschrift von Aaron BurrBurr stieg in den 1780er und 1790er Jahren zu einem der einflussreichsten Politiker in New York auf und bekleidete von 1789 bis 1791 das Amt des New Yorker Attorney General Von 1791 bis 1797 vertrat er den Bundesstaat im Senat der Vereinigten Staaten Er gehorte zunachst der Demokratisch Republikanischen Partei an und wurde von ihr 1796 und 1800 als Vizeprasidentschaftskandidat an der Seite Jeffersons aufgestellt Bei der umstrittenen Prasidentschaftswahl 1800 die das Reprasentantenhaus entscheiden musste wurde ihm unterstellt er habe mit der foderalistischen Opposition intrigiert um die Prasidentschaft an sich zu reissen und somit sah er sich bald in seiner eigenen Partei isoliert Bei der Wahl 1804 wurde er nicht mehr nominiert und trat daraufhin mit Unterstutzung der Foderalisten bei der Gouverneurswahl in New York an verlor diese aber deutlich Fur seine Niederlage machte er eine Rufmordkampagne seines langjahrigen Rivalen Alexander Hamilton verantwortlich und forderte ihn zum Duell Am 11 Juli 1804 verwundete Burr Hamilton todlich Daraufhin wurde er in zwei Bundesstaaten als Morder angeklagt stand aber deswegen nie vor Gericht Um das Ende seiner politischen Karriere oder zumindest seinen finanziellen Ruin abzuwenden liess sich Burr von 1806 bis 1807 mit dem General James Wilkinson auf die Ausrustung einer Expedition im Mississippital ein deren Ziel es mutmasslich war die spanischen Kolonien in Nordamerika anzugreifen Unter dem Vorwurf er wolle sich zum Herrscher eines unabhangigen Staates im amerikanischen Westen aufschwingen und strebe eine Spaltung der Vereinigten Staaten an wurde er 1807 festgenommen und von der Regierung Jeffersons wegen Hochverrats vor ein Bundesgericht gestellt schliesslich jedoch freigesprochen Ausmass und Ziel der sogenannten Burr Verschworung sind wie viele Umstande im Leben Burrs unter Historikern bis heute umstritten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Soldat im Unabhangigkeitskrieg 1 3 Beginn der politischen Karriere 1 4 Senator fur New York 1791 bis 1797 1 5 Abgeordneter im New Yorker Unterhaus 1798 bis 1800 1 6 Vizeprasident 1801 bis 1805 1 6 1 Die Prasidentschaftswahl 1800 1 6 2 Burr im Amt 1 6 3 Duell mit Hamilton 1 7 Die Burr Verschworung 1 7 1 Chronologie 1 7 2 Der Hochverratsprozess 1807 1 7 3 Was hatte Burr tatsachlich vor 1 8 Exil in Europa 1 9 Ruckkehr nach New York letzte Jahre und Tod 2 Bewertungen 3 Literatur 3 1 Quellen 3 2 Sekundarliteratur 3 3 Romane 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Aaron Burrs Vater Aaron Burr Sr Jugend Bearbeiten Burr entstammte einer Familie herausragender Theologen Sein Vater Aaron Burr war Prasident des presbyterianischen College of New Jersey der heutigen Princeton University seine Mutter Esther Edwards eine Tochter Jonathan Edwards des beruhmtesten amerikanischen Predigers seiner Zeit John Adams der zweite Prasident der USA schrieb 1815 ruckblickend dass wohl noch nie in der Geschichte ein Kind mit einer so vielversprechenden Abstammung zur Welt gekommen sei 1 Burrs Vater starb jedoch bereits im September 1757 die Mutter ein Jahr darauf Mit seiner alteren Schwester Sally wuchs er ab 1760 in der Obhut seines Onkels Timothy Edwards auf der den Kindern eine dem Stand der Familie angemessene Erziehung angedeihen liess und den Rechtsgelehrten Tapping Reeve als Privatlehrer anstellte Mit nur elf Jahren stellte Burr einen Antrag auf Aufnahme in das College of New Jersey wurde aber wegen seines Alters abgewiesen und studierte das Curriculum zwei Jahre zu Hause Als er 1769 schliesslich aufgenommen wurde stufte man ihn wegen seiner Vorbildung als Sophomore ein er schloss das Studium nach drei Jahren ab Unter der Prasidentschaft John Witherspoons entwickelte sich das College of New Jersey wahrend dieser Zeit zum politisch radikalsten College Amerikas und mit den wachsenden Spannungen zwischen den Kolonien und dem Mutterland Grossbritannien verbreiteten sich rasch revolutionare Ideen unter den Studenten 2 Viele fuhrende Personlichkeiten der amerikanischen Revolution gingen aus den Princeton Jahrgangen dieser Zeit hervor so allein aus der nur 13 Absolventen zahlenden Abschlussklasse von 1771 James Madison Gunning Bedford Jr Philip Freneau und Hugh Henry Brackenridge aus Burrs Abschlussklasse 1772 Aaron Ogden Henry Lee und William Bradford In zwei konkurrierenden studentischen Clubs der Whig Society der Madison und Freneau angehorten und der Cliosophic Society schulten sich die Studenten Princetons in Rhetorik und Argumentation Teils entwickelten sich in diesen studentischen Bunden auch personliche Freund und Feindschaften die noch lange Bestand hatten und sich spater auch politisch auswirken sollten Burr etwa knupfte in diesen Jahren als Mitglied der Clios eine lebenslange Freundschaft mit William Paterson dem Grunder des Clubs Nach dem Studium blieb Burr zunachst in Elizabeth und spielte mit dem Gedanken Pfarrer zu werden Angesichts seiner Vorfahren schien er vielen seiner Zeitgenossen fur diese Laufbahn bestimmt doch uberwogen bei Burr selbst schliesslich die Glaubenszweifel Im Herbst 1774 begann er zwar bei Joseph Bellamy in Bethlehem Connecticut Theologie zu studieren doch schon im Fruhjahr anderte er seinen Entschluss und begann sich bei seinem einstigen Hauslehrer und jetzigen Schwager Tapping Reeve zum Anwalt ausbilden zu lassen Soldat im Unabhangigkeitskrieg Bearbeiten nbsp The Death of General Montgomery in the Attack on Quebec Gemalde von John Trumbull 1786 Burrs Abwesenheit auf diesem Gemalde einem der ikonischen Bilder der amerikanischen Revolution ist angesichts seiner landesweit geruhmten Rolle in den dargestellten Geschehnissen auffallig Trumbull zeichnete statt Burr dessen Freund Matthias Ogden in die Szene der zu dieser Zeit jedoch nachweislich im Lazarett lag 3 Bei Ausbruch des Unabhangigkeitskrieges 1775 meldete sich Burr gemeinsam mit seinem Jugendfreund Matthias Ogden als Freiwilliger zur revolutionaren Kontinentalarmee Im September brach er als Mitglied des Expeditionskorps Benedict Arnolds zu einem Marsch durch Maine zur britischen Stadt Quebec auf Es sollte die Truppen Richard Montgomerys verstarken die bei den vorigen Schlachten der amerikanischen Invasion Kanadas noch siegreich geblieben waren Nach dem Zusammenschluss der beiden Heere wurde Burr im November auf Empfehlung Arnolds zum Adjutanten Montgomerys berufen Als Montgomery am letzten Tag des Jahres in der Schlacht von Quebec von einer Kartatschensalve aus einer britischen Stellung getotet wurde stand Burr in der ersten Reihe Nach dem Bericht des Kaplans der Expedition Burrs Studienfreund Samuel Spring soll Burr unter Lebensgefahr versucht haben die Leiche Montgomerys zu bergen so stellt auch Hugh Henry Brackenridge die Situation in seinem Versdrama The Death of General Montgomery at the Siege of Quebec 1777 dar Die Nachricht von Montgomerys Tod und Burrs Eingreifen verbreitete sich rasch Im Jahr darauf hob der Kontinentalkongress nach Anhorungen zu den Umstanden von Montgomerys Tod ausdrucklich Burrs Mut hervor was einer militarischen Auszeichnung gleichkam befordert wurde Burr indes lange nicht Ob Springs und Brackenridges Version den Tatsachen entspricht lasst sich kaum beantworten die Augenzeugenberichte sind widerspruchlich 4 Nach der Schlacht kehrte Burr im Fruhjahr nach Suden zuruck Im Juni 1776 erreichte er New York das Hauptquartier des Oberbefehlshabers George Washington dessen Stab Burr auf Empfehlung Joseph Reeds zunachst zugeteilt wurde Spatere Biografen haben oftmals hervorgehoben dass schon dieses erste Zusammentreffen der beiden Manner von gegenseitiger Abneigung gepragt gewesen sein soll 5 Nach wenigen Tagen liess sich Burr als Adjutant an die Seite General Israel Putnams versetzen Im August 1776 zeichnete er sich beim britischen Angriff auf Manhattan aus als er durch sein Eingreifen die Einkesselung der Brigade Gold Selleck Sillimans durch die Briten verhinderte Dass Washington Burrs Tat am folgenden Tag bei den morgendlichen Ordern zu erwahnen fur nicht notig hielt soll Burr als personliche Herabsetzung empfunden haben 6 Im Juni 1777 wurde Burr zum Oberstleutnant befordert und zunachst ins Grenzgebiet von New York und New Jersey bestellt Dort ubernahm er de facto den Befehl uber das Regiment William Malcolms das einen Pass durch die Ramapo Mountains und somit den Norden New Yorks vor den Briten schutzen sollte Burrs grosster militarischer Erfolg in dieser Position war die Gefangennahme eines britischen Trupps ohne eigene Verluste bei Hackensack wahrend einer loyalistischen Invasion des Bergen County im September 1777 7 Kurz darauf wurde er mit seinem Regiment nach Pennsylvania beordert wo Washington seine Truppen um das britisch besetzte Philadelphia zusammenzog Hier soll Burr unter anderem eigenhandig eine Meuterei unter den eigenen Truppen niedergeschlagen haben 8 Seine letzten Kampfhandlungen erlebte er 1778 in der Schlacht von Monmouth Wie viele Soldaten in dieser Schlacht erlitt Burr hier einen Hitzschlag dessen Folgen ihn noch Jahre schwachen sollten und wurde einige Monate beurlaubt Sein Urteil uber die Leistung Washingtons in dieser Schlacht und das anschliessende Kriegsgericht gegen Charles Lee mogen dazu beigetragen haben dass Washington in Burrs Achtung weiter sank 9 Im Januar 1779 wurde Burr ins Westchester County nordlich von Manhattan verlegt wo seit Beginn des Krieges die Frontlinie verlief Burr suchte im Niemandsland zwischen den Fronten nach Kraften die offentliche Ordnung wiederherzustellen und bestrafte so auch seine eigenen Milizionare wenn sie plunderten Auch baute er einen Spionagering auf der die Strukturen der Loyalisten infiltrieren sollte und begann Register anzulegen in denen Informationen uber die Zivilbevolkerung und ihre politischen Sympathien gesammelt wurden Als sein Gesundheitszustand seine Arbeit allzu sehr einschrankte quittierte er im Marz 1779 schliesslich den Dienst in der Armee 10 Zeit seines Lebens liess er sich jedoch weiterhin als Colonel Burr titulieren Beginn der politischen Karriere Bearbeiten Im Jahr 1778 lernte Burr seine spatere Frau kennen die zehn Jahre altere Theodosia Prevost Prevost war zu dieser Zeit noch mit einem britischen Offizier verheiratet hegte aber Sympathien fur die Revolution So lud sie nach der Schlacht von Monmouth George Washington auf ihr Anwesen The Hermitage in New Jersey ein wo der General dann fur einige Tage sein Hauptquartier einrichtete Kaum ein Jahr nachdem ihr erster Gatte auf Jamaika dem Gelbfieber erlegen war heiratete Burr sie am 2 Juli 1782 Aus der Ehe gingen zwei Tochter hervor von denen jedoch nur eine das Erwachsenenalter erreichte Belastet wurde die Ehe durch die stets fragile Gesundheit seiner Frau 1794 verstarb sie im Alter von nur 48 Jahren Im Umgang mit Frauen vertrat Burr fur seine Zeit sehr fortschrittliche durchaus feministisch zu nennende Positionen und liess seiner Tochter die bestmogliche Erziehung angedeihen in seinem Arbeitszimmer hing ein eigens fur ihn angefertigtes Portrat von Mary Wollstonecraft Im Fruhjahr 1782 wurde Burr nach einer kaum einjahrigen Ausbildung als Anwalt zugelassen und praktizierte zunachst in Albany Bei Kriegsende liess er sich 1783 in Manhattan nieder und eroffnete in der Wall Street seine eigene Kanzlei 1781 hatte der Staat New York loyalistischen Anwalten die zumindest in der Stadt New York deutlich in der Mehrheit gewesen waren Berufsverbot erteilt so dass sich nun viele Moglichkeiten auch fur unerfahrene Juristen wie Burr oder auch seinen spateren Erzrivalen Alexander Hamilton boten sich zu profilieren 11 Wie Hamilton zahlte Burr bald zu den herausragenden und bestbezahlten Anwalten der Stadt kaum einer der grossen Gerichtsprozesse der nachsten 20 Jahre verlief ohne die Beteiligung mindestens eines der beiden 12 Dabei waren Burr und Hamilton mal Gegner im Gerichtssaal mal fanden sie sich vereint auf Seiten der Anklage oder Verteidigung wieder so etwa noch 1800 im aufsehenerregenden Mordfall People v Levi Weeks 13 Seine politische Karriere begann 1784 mit seiner Wahl zu einem der neun Abgeordneten der Stadt New York im Unterhaus des Staates der State Assembly Nach anfanglicher Passivitat arbeitete er erst nach seiner Wiederwahl 1785 in einigen Ausschussen dieser Parlamentskammer mit In seinem zweiten Jahr brachte er unter anderem einen Gesetzesvorschlag zur sofortigen Abschaffung der Sklaverei in New York ein der jedoch scheiterte Burr hatte jedoch wie auch Hamilton der ebenfalls offentlich als Sklavereigegner bekannt war weiterhin Haushaltssklaven 14 Angesichts seiner spateren Positionen ist es erstaunlich dass sich Burr offenbar nicht an der Debatte um die Ratifizierung der Bundesverfassung beteiligte in der sich die Befurworter einer starken Zentralregierung die so genannten Foderalisten um Hamilton und die Verfechter der Souveranitat der Einzelstaaten die Anti Foderalisten gegenuberstanden Zur ratifizierenden Versammlung des Staates New York im Sommer 1788 war er zwar als Delegierter vorgeschlagen worden hatte das Ansinnen aber abgelehnt Vermutlich trifft Hamiltons Vermutung zu dass Burr der Verfassung ursprunglich ablehnend gegenuberstand zumal er sich schon zu dieser Zeit vor allem in anti foderalistischen Kreisen bewegte 15 War die Nation durch den Streit um die Verfassung ohnehin schon gespalten so stellte sich die politische Landschaft New Yorks durch familiare Verwicklungen und regionale Differenzen noch zerklufteter dar Wie Burrs Biograf James Parton in einem oft zitierten Bonmot schrieb war New York zu dieser Zeit wie Gallien in drei Teile geteilt die Domanen der weitverzweigten Grossfamilien Clinton Livingston und Schuyler und ihrer politischen Freunde Gouverneur des Staates New York war seit 1777 der Anti Foderalist George Clinton der in der von foderalistisch gesinnten Kaufleuten dominierten Stadt New York wie bei den landlichen Grossgrundbesitzern wie den Livingstons und Schuylers verhasst war Im Jahr 1789 schloss sich Burr einer von Hamilton konzertierten Kampagne der Foderalisten der Stadt an Robert Yates als Gegenkandidaten zu Clinton aufzustellen 16 Clinton gewann die Wahl knapp Wohl um Burr fur sein Lager zu gewinnen ernannte Clinton ihn nach seiner Wahl zum Attorney General des Staates New York eine Position die etwa dem Rang eines Justizministers gleichkommt 17 Senator fur New York 1791 bis 1797 Bearbeiten nbsp Portrat Aaron Burrs um 1793 vermutlich gemalt von Gilbert Stuart Sammlung der New Jersey Historical Society Newark Im Jahr 1791 geriet Burr erstmals in einen politischen Konflikt mit Alexander Hamilton nun Finanzminister im Kabinett Prasident Washingtons und die pragende Figur der Foderalisten auf Bundesebene wie in New York Gouverneur Clinton nominierte Burr fur den in diesem Jahr neu zu besetzenden Senatorenposten New Yorks im amerikanischen Kongress um sich des foderalistischen Mandatstragers Hamiltons Schwiegervater Philip Schuyler zu entledigen Hierzu verbundete er sich mit Robert R Livingston Kanzler des Staates New York der bislang dem Hamiltonschen Lager angehort hatte Livingston brach mit den Foderalisten aus Verbitterung daruber dass sein Clan bei der Wahl der beiden Senatoren New Yorks fur den Kongress 1789 leer ausgegangen war nachdem Hamilton gegen seinen Kandidaten James Duane verheiratet mit Maria Livingston einer Cousine 3 Grades intrigiert hatte und stattdessen Rufus King den zweiten Senatorenposten zugeschanzt hatte Clinton und Livingston einte nun das Verlangen Hamilton zu demutigen und so brachten sie mit ihrem Einfluss schliesslich die notwendigen Mehrheiten in Ober und Unterhaus fur Burrs Wahl zustande 18 Im Marz 1791 trat Burr sein Mandat im Senat an sein Nachfolger im Amt des Attorney General wurde Livingstons Schwiegersohn Morgan Lewis Kurz nach seiner Wahl unterredete sich Burr in einem konspirativen Treffen mit Robert R Livingston und den beiden fuhrenden Antifoderalisten des Staates Virginia James Madison und Thomas Jefferson Was die vier Staatsmanner die sich offiziell zum gemeinsamen Pflanzensammeln fur ihre Herbarien im Wald trafen abmachten ist unbekannt 19 doch gilt die Botanisiertour der beiden Sudstaatler vielen Historikern als wichtige Wegmarke bei der Entstehung der Demokratisch Republikanischen Partei da sie die Antihamiltonianer Virginias mit denen New Yorks vereinte und so eine Voraussetzung fur eine landesweit operierende politische Partei im modernen Sinne schuf 20 Als sich das Erste Parteiensystem in den folgenden Jahren konsolidierte wollte sich Burr trotz seiner offenkundigen Nahe zu den Republikanern jedoch nicht als Parteiganger sehen Er war fur die bislang nur in den Sudstaaten dominierenden Republikaner jedoch in vielerlei Hinsicht ein vielversprechender Verbundeter Im parteipolitisch gespaltenen New York war er popular im foderalistisch dominierten Neuengland wurde er schon wegen seiner Abstammung vielerorts geachtet Dass sein Grossvater und Vater fuhrende Presbyterianer gewesen waren machte ihn fur diese Wahlergruppe landesweit attraktiv 21 Bei Wahlen wurde Burr stets von einer Gruppe Getreuer unterstutzt die in der Geschichtsschreibung oft als eigene politische Kraft begriffen werden welche zwischen den beiden etablierten Parteien lavierte Zu den Burrites der ersten Stunde zahlten die vormaligen Clintonianer Marinus Willett und Melancton Smith sowie der Foderalist Peter Van Gaasbeck spater stiessen Matthew L Davis die drei Bruder John Robert und Samuel Swartwout sowie der Arzt Peter Irving hinzu 22 Burrs Ruf als Unparteiischer mag ein Grund gewesen sein dass er bei der New Yorker Gouverneurswahl 1792 von Wahlmannern aus dem foderalistischen Lager als Kandidat ins Spiel gebracht wurde was Hamilton jedoch zu verhindern wusste so dass schliesslich John Jay gegen Clinton antrat Der Ausgang der ausserst knappen Wahl wurde vor Gericht entschieden in der darauf folgenden politisch juristischen Debatte schlug sich Burr als Senator auf die Seite derjenigen die den Sieg Clintons trotz vieler Unregelmassigkeiten fur rechtmassig erklarten 23 Im Jahr 1792 brachte sich Burr erstmals als republikanischer Kandidat fur die Vizeprasidentschaft der USA ins Spiel die Wiederwahl Washingtons als Prasident wurde von keiner Seite bezweifelt doch sprachen sich die Hauptstrategen der Republikaner James Monroe und James Madison gegen eine Kandidatur Burrs aus und schickten stattdessen George Clinton ins Rennen 24 Bei der Wahl gegen Ende Jahres behauptete sich schliesslich John Adams vor Clinton Burr erhielt trotz seiner eigentlich schon eingestellten Kandidatur die Stimme eines Wahlmannes aus South Carolina Schon in dieser ersten von drei Prasidentschaftswahlen in denen Burr antreten sollte intrigierte Hamilton mindestens in seiner Korrespondenz gegen Burr In einem Brief an einen unbekannten Adressaten ausserte er dass er es als seine religiose Pflicht ansehe Burrs Karriere zu verhindern 25 Im Senat stieg Burr bald zu einem der Meinungsfuhrer der Republikaner auf auch weil die Partei mit dem Ruckzug Jeffersons von seinen Amtern 1793 und der Berufung James Monroes zum Botschafter in Paris 1794 ihre prominentesten Mandatstrager verlor 26 So gehorte er 1793 94 zu den eifrigsten Verteidigern Albert Gallatins den die foderalistische Senatsmehrheit seines Mandats enthob da er angeblich noch nicht lange genug amerikanischer Staatsburger sei um wahlbar zu sein 27 1794 zahlte er zu der Minderheit von zehn Senatoren die gegen die Ratifizierung des Jay Vertrags mit Grossbritannien stimmten schon die Ernennung Jays als Unterhandler Washingtons erachtete er als verfassungswidrig 28 Wie Madison und Jefferson trat Burr statt einer Einigung mit Grossbritannien fur ein Bundnis mit Frankreich ein So setzte er anlasslich der militarischen Erfolge Frankreichs in den europaischen Koalitionskriegen eine offizielle Gratulation der Vereinigten Staaten an die Adresse der Franzosischen Republik auf doch scheiterte der Vorstoss wiederum an der foderalistischen Senatsmehrheit Als nach der Ankunft des neuen franzosischen Botschafters Edmond Charles Genet in New York und andernorts demokratische Klubs nach Pariser Vorbild entstanden verteidigte Burr deren Rechte auf Redefreiheit gegen Zensurbestrebungen seitens der Foderalisten 29 Wahrend dieser Jahre mehrten sich auch die Anzeichen dass Washington Burr nicht wohlgesinnt war Als Burr sich im Winter 1792 in den Archiven des Aussenministeriums fur seine letztlich nie geschriebene Geschichte des Unabhangigkeitskrieges zu forschen begann erging von Washington die personliche Order Burr den Zugang zu den Archiven zu verwehren 30 Als Frankreich 1794 Gouverneur Morris als amerikanischen Botschafter zuruckwies schlugen Monroe und Madison dem Prasidenten Burr als Nachfolger vor doch lehnte Washington das Ansinnen mit der Begrundung ab dass er niemanden in ein hohes Amt bestellen wurde in dessen personliche Integritat er kein Vertrauen habe Es steht zu vermuten dass Hamilton als Washingtons engster Vertrauter in diesen Episoden nicht unbeteiligt war 31 Bis zur Prasidentschaftswahl 1796 hatte Burr sein Profil in der Republikanischen Partei so weit gescharft dass er glaubte als Vizeprasidentschaftskandidat an der Seite Thomas Jeffersons gute Chancen zu haben zumal Clinton politisch geschwacht war Neben den Burrites war es vor allem John James Beckley der Fuhrer der Republikaner in Pennsylvania der Burr zunachst unterstutzte Burr begab sich im Oktober 1795 selbst nach Monticello um sich mit Jefferson zu unterreden und reiste im Fruhjahr und Sommer des Wahljahres durch Neuengland und New York um auch foderalistische Wahlmanner fur sich zu vereinnahmen Seine Ausfluge ins gegnerische Lager verleiteten Beckley jedoch zu dem Schluss dass Burr weniger am Erfolg der Partei als seinem eigenen gelegen war Aus Sorge dass Burr mehr Wahlmannerstimmen als Jefferson erreichen konnte empfahl er Madison dass die republikanischen Wahlmanner aus Virginia die zweite ihrer beiden Stimmen auf unwahrscheinliche Kandidaten verschwenden sollten Prasident und Vizeprasident wurden bis 1800 noch in einem Wahlgang gewahlt wobei jeder der Wahlmanner zwei Stimmen zu vergeben hatte Prasident wurde der Mann mit den meisten Stimmen Vize derjenige mit den zweitmeisten Tatsachlich gaben bei der Wahl im Dezember 20 der Wahlmanner aus Virginia Jefferson ihre Stimme jedoch nur einer Burr Insgesamt erreichte Burr nur 30 Stimmen Angesichts der 68 Stimmen Jeffersons war die mangelnde Parteidisziplin offenkundig Im Lager der Foderalisten spielte sich jedoch Ahnliches ab Jefferson erhielt insgesamt mehr Stimmen als John Adams designierter Vize Thomas Pinckney so dass zum ersten und einzigen Mal in der amerikanischen Geschichte Prasident und Vize verschiedenen Parteien angehoren wurden 32 Abgeordneter im New Yorker Unterhaus 1798 bis 1800 Bearbeiten nbsp Im Jahr 1797 erwarb Burr das Anwesen Richmond Hill inmitten des heutigen Greenwich Village als Landsitz Das herrschaftliche Haus liess er mit kostspieligen Kunstwerken Teppichen und Stoffen dekorieren und die umliegenden Felder zu einem Landschaftsgarten gestalten Wie Washingtons Mount Vernon Jeffersons Monticello und Hamiltons The Grange zahlte Richmond Hill zu den beruhmten privaten Reprasentativbauten der politischen Elite des Landes Im Jahr 1803 musste Burr Richmond Hill aus Geldmangel an Johann Jakob Astor verpachten der das Gelande alsbald in Parzellen einteilte und darauf Mietskasernen errichtete 33 Burrs sechsjahrige Amtszeit als Senator endete 1797 Zu dieser Zeit hatten die Foderalisten die Mehrheit in beiden Kammern der New Yorker Legislative erlangt und wahlten wieder Philip Schuyler auf den Senatorenposten Burr liess sich offenbar unbeeindruckt von dem damit verbundenen Prestigeverlust sogleich zur Wahl fur das New Yorker Reprasentantenhaus aufstellen und wurde 1798 und 1799 fur je ein Jahr gewahlt In diesen zwei Jahren war er stets bemuht einige der foderalistischen Abgeordneten fur republikanische Anliegen zu erwarmen und bewegte einige von ihnen so etwa Jedediah Peck sogar dauerhaft dazu das Lager zu wechseln War er 15 Jahre zuvor noch mit einem Gesetzentwurf zur sofortigen Abschaffung der Sklaverei gescheitert so brachte er nun zumindest ein Gesetz zur allmahlichen Abschaffung durch Er scheiterte jedoch mit dem Gesetzesvorschlag nach dem die Wahlmanner New Yorks bei der Prasidentschaftswahl per Direktwahl und nicht mehr durch die Legislative bestimmt werden sollten ausserdem bemuhte er sich um eine Reform des New Yorker Landverkaufs und Insolvenzrechts und trat etwa fur eine Abschaffung der Schuldhaft ein durchaus eigennutzig denn er war selbst uber Jahre stets vom finanziellen Ruin bedroht was ihn jedoch nicht daran hinderte sich rege an den bluhenden Spekulationen mit Landpatenten auf den noch unerschlossenen Westen New Yorks zu beteiligen 34 So war es durchaus auch in seinem eigenen geschaftlichen Interesse dass er als Politiker Infrastrukturprojekte und Steuervergunstigungen fur diesen Landesteil durchzusetzen bemuht war 35 Burrs fur alle Seiten erstaunlichste Leistung zu dieser Zeit war die Grundung einer Bank In New York waren die beiden einzigen offentlichen Banken die Bank of New York und die Filiale der Bank of the United States fest in foderalistischer Hand und verwehrten Republikanern oft Kredite so dass politische Freunde bevorteilt wurden Um dieses Monopol zu brechen griff Burr zu einer List und brachte dem Kongress einen Vorschlag zur Grundung einer privaten Aktiengesellschaft mit offentlicher Beteiligung und dem Monopol auf die Wasserversorgung der Stadt New York vor um so die katastrophalen hygienischen Zustande durch den Bau neuer Frischwasserleitungen zu verbessern Den Gesetzesentwurf brachte er im Marz 1799 kurz vor einer mehrwochigen Sitzungspause als dringende Angelegenheit ein und fugte ihm eine nur einen Satz lange Klausel hinzu die es der Manhattan Company genannten Gesellschaft erlaubte ihr uberschussiges Kapital in Geld und sonstigen Geschaften so sie nicht mit der Verfassung oder Gesetzen der Vereinigten Staaten unvereinbar sind zu verwenden Da offenbar weder die wenigen angereisten Abgeordneten noch die Senatoren und auch nicht Gouverneur John Jay die Tragweite dieser Bestimmung zu erfassen vermochten wurde der Vorschlag Gesetz Im September des Jahres offnete bereits die Bank der Wasserwerke das foderalistische Bankmonopol war gebrochen Auch dieser Vorstoss war seitens Burrs nicht ganz uneigennutzig gegen Ende 1802 stand er selbst bei der Bank schon mit 65 000 Dollar im Minus Aus der Bank der Manhattan Company entwickelte sich schliesslich die Chase Manhattan Bank eines der grossten Kreditinstitute der Welt die New Yorker mussten indes noch 40 Jahre auf eine ordentliche Wasserversorgung warten 36 Burrs Bemuhungen um die Organisation der Republikaner in New York kam umso mehr nationale Bedeutung zu wie die Prasidentschaftswahl 1800 naher ruckte Schon lange vor der Wahl galt als sicher dass New York der Swing State sein wurde in dem sich die Wahl entscheiden wurde Die Wahl des New Yorker Reprasentantenhauses das gemeinsam mit dem Senat die Wahlmanner fur die Prasidentschaftswahl bestimmen wurde war den Strategen der Republikaner so von grosster Bedeutung Innerhalb des Bundesstaats kam wiederum der Stadt New York die 13 Mandate im Unterhaus stellte eine Schlusselrolle beim Kampf um die Mehrheit zu da die jeweiligen Mehrheiten in den landlichen Wahlerbezirken gefestigt schienen Burr vermochte es im Fruhjahr 1800 innerhalb kurzer Zeit eine hocheffiziente Wahlkampagne zu organisieren Er uberredete einige der prominentesten Burger der Stadt fur die Partei zu kandidieren auf seiner Vorschlagsliste befanden sich unter anderem der ehemalige Postminister Samuel Osgood der als Kriegsheld verehrte General Horatio Gates sowie je ein Vertreter der beiden dominanten politischen Clans Brockholst Livingston und der ehemalige Gouverneur George Clinton personlich Burrs Anwesen Richmond Hill glich wochenlang einem Feldlager in dem die Parteisoldaten ihre Order erhielten Burr liess fur jeden einzelnen Wahlberechtigten der Stadt ein Dossier zum vermuteten politischen Standpunkt und der Wahrscheinlichkeit diesen zu andern erstellen In die vor allem von deutschen Immigranten bewohnten Wahlbezirke schickte er deutschsprachige Wahlhelfer Am 1 Mai dem Wahltag erschien wie aus dem Nichts ein grosses Aufgebot von republikanischen Sanftentragern und Kutschern die alte und gebrechliche Wahler zu den Urnen beforderten Nach der Stimmenauszahlung stand fest dass Burrs Kandidaten alle 13 Mandate gewonnen hatten Burr selbst wurde ebenfalls wieder ins Unterhaus gewahlt diesmal als Abgeordneter des Orange County 37 Vizeprasident 1801 bis 1805 Bearbeiten Die Prasidentschaftswahl 1800 Bearbeiten nbsp Thomas JeffersonGemalde von Rembrandt Peale 1805 Nach dem Wahlerfolg in New York schien es den Strategen der Republikaner unausweichlich dass der Vizeprasidentschaftskandidat an der Seite Jeffersons ebenfalls aus diesem Staat kommen musse Neben Burr kamen wiederum Clinton und Robert R Livingston in Frage Die Berichte daruber wie die Entscheidung zu Gunsten Burrs fiel gehen auseinander doch scheint es dass Albert Gallatin dem Burr 1794 im Senat so treu zur Seite gestanden hatte Einfluss auf die Entscheidung nahm Auf einem nationalen Caucus in Philadelphia bestatigte die Partei die Nominierung offiziell Auch wurde beschlossen den republikanischen Wahlmannern ein Gelobnis abzuverlangen beide ihrer Stimmen den eigenen Kandidaten zu geben um den 1796 von beiden Parteien begangenen strategischen Fehler nicht zu wiederholen Als die Ergebnisse der Wahl im Dezember 1800 bekannt wurden stellte sich heraus dass die republikanischen Kandidaten zwar die Wahl gewonnen hatten Da sich jedoch tatsachlich alle Wahlmanner an die Vorgaben gehalten hatten gab es zwischen den Siegern Burr und Jefferson ein Patt von 73 zu 73 Stimmen Fur diesen Fall sah die Verfassung eine Wahl im Reprasentantenhaus vor bei der jeder Staat eine Stimme hatte zur Wahl benotigte Jefferson eine einfache Mehrheit der Staaten Von den Delegationen der 16 Bundesstaaten waren jedoch nur acht in republikanischer Hand Viele Foderalisten witterten in dieser Situation die Moglichkeit Jeffersons Prasidentschaft doch noch zu verhindern indem sie fur Burr stimmten Dabei ging es nicht nur darum eine Entscheidung hinauszuzogern Nicht wenige Foderalisten glaubten Burr mit der Aussicht auf das hochste Amt im Staat dazu bewegen zu konnen die Seiten zu wechseln Die verfahrene Situation liess Geruchte und Intrigen auf allen Seiten spriessen und spaltete auch die Parteien Das Verhalten Burrs in dieser Zeit wird bis heute debattiert Zwar sind keine Ausserungen Burrs uberliefert in denen er sich den Avancen der Foderalisten geoffnet hatte doch ausserte er nach einiger Zeit auch keine Dementis mehr was einige Historiker als beredtes Schweigen und Anzeichen dafur deuten dass Burr sich einer solchen Rochade nicht verschlossen hatte 38 Bei der Abstimmung im Februar kam es tatsachlich zum erwarteten Unentschieden Sie musste 35 Mal wiederholt werden bis Vermont und Maryland nach sechs Tagen ihre Blockade aufgaben und sich der Stimme enthielten Auch bei dieser Wahl agitierte Hamilton gegen Burr Einst hatte er geaussert Wenn es einen Menschen gibt den ich hassen sollte so ist es Jefferson doch als die Foderalisten erwogen Burr zum Prasidenten zu machen schien ihm Burr noch das grossere Ubel Um Himmels Willen moge die Foderale Partei niemals fur den Aufstieg dieses Mannes verantwortlich sein schrieb er im Januar 1801 an William Sedgwick 39 Als Folge der turbulenten Wahl wurde 1804 das Prozedere bei der Prasidentschaftswahl durch den 12 Verfassungszusatz geandert Seither wird die Wahl des Prasidenten und Vizeprasidenten in zwei formell getrennten Abstimmungen durchgefuhrt Burr im Amt Bearbeiten nbsp Burrs offizielle Buste im Senat erstellt im Jahr 1893Jefferson und Burr wurden so am 4 Juni 1801 inauguriert Jefferson hatte allem Anschein nach spatestens durch die Geruchte um Burr wahrend der Wahl jegliches Vertrauen in seinen Vize verloren Ruckblickend schrieb er 1807 in einem Brief Ich habe ihn Burr nie fur einen ehrlichen oder freimutigen Mann gehalten eher vielmehr fur eine krumme Flinte bei der man nie sicher sein konnte wohin sie zielt oder schiesst Aber solange die Nation ihm vertraute sah ich es als meine Pflicht an ihn ebenso zu respektieren und ihn so zu behandeln als ob er es verdient hatte 40 Schon in den ersten Wochen der neuen Regierung wurde das Zerwurfnis in Personalentscheidungen deutlich Die neue Administration hatte nicht nur ihre Kabinettsposten sondern auch hunderte andere Amter im gesamten Land neu zu besetzen Gemass der Praxis des spoils system der amerikanischen Auspragung der Amterpatronage wurden diese Stellen auf Vorschlag verdienter Parteisoldaten mit Gesinnungstreuen besetzt Burr reichte eine vergleichsweise bescheidene Liste von funf Burrites ein die Amter in New York erhalten sollten Nur zwei der Vorgeschlagenen wurden von Jefferson tatsachlich ernannt doch ging der Prasident auch nach verschiedentlicher Nachfrage nicht auf die anderen Kandidaten ein Besonders augenfallig erschien Beobachtern die Nichternennung von Burrs engstem Vertrauten Matthew L Davis Jeffersons Untatigkeit in dieser Personalie veranlasste etwa Albert Gallatin nunmehr Finanzminister Jefferson in einem Brief rundheraus zu fragen ob die Partei Burr weiterhin zu unterstutzen gedenke Jefferson antwortete auf den Brief nicht Die Intrige gegen Burr ging aber wohl kaum von Jefferson selbst aus sondern hatte ihren Ursprung in New York Unter der Federfuhrung von George Clintons Schwiegersohn DeWitt Clinton hatten sich die zuvor verfeindeten Clans der Clintons und Livingstons wieder verbundet da sie angesichts von Burrs politischem Aufstieg um ihren Einfluss in New York furchteten So war es eben jene Koalition die Burr 1791 zum Senator gemacht hatte die nun seine Entmachtung orchestrierte 41 Die internen Machtkampfe der Republikaner in New York eskalierten 1802 bis 1804 im so genannten Pamphletkrieg 42 Der Anlass war der geplante Druck eines politischen Pamphlets des Journalisten John Wood das in so schrillen Tonen die vergangene foderalistische Regierung John Adams kritisierte dass Burr zu dem Schluss kam eine Veroffentlichung wurde dem Anliegen der Republikaner eher schaden als helfen Burr bot an die gesamte Auflage aufzukaufen um zugleich den Drucker zu entschadigen und den politischen Frieden zu wahren Dieses Angebot nahm James Cheetham der Herausgeber der vom Clinton Clan kontrollierten New Yorker Tageszeitung American Citizen zum Anlass Burr nicht nur der Zensur sondern der Verschworung mit den Foderalisten zu bezichtigen In den nachsten zwei Jahren attackierte Cheetham Burr regelmassig in den Seiten seiner Zeitung in immer heftigeren Beschuldigungen auch die foderalistische Presse griff das Thema willig auf Der Historiker Henry Adams fasst die Situation in oft dramatischen Worten zusammen Nie zuvor oder danach hat es in der Geschichte der Vereinigten Staaten ein so machtiges Bundnis rivalisierender Politiker gegeben die sich zusammenschlossen um einen einzigen Mann zu bezwingen wie das das sich nun gegen Burr aufstellte Denn als sich der feindliche Kreis um ihn schloss konnte er dort nicht nur Jefferson Madison und die ganze Virginia Legion sehen mit Duane und seiner Aurora in ihrem Rucken nicht nur DeWitt Clinton mit seiner gesamten Sippe und Cheethan und seinem Watchtower an ihrer Seite sondern auch den seltsamsten aller Weggefahrten Alexander Hamilton wie er seinen bittersten Feinden die Hande reichte um den Ring zu schliessen 43 Burr stellte sich dieser Rufmordkampagne nur zogerlich Im Herbst 1802 veranlasste er die Grundung einer eigenen Tageszeitung unter Fuhrung von Peter Irving um der feindlichen Presse etwas entgegensetzen zu konnen Im Morning Chronicle erschienen uber die nachsten zwei Jahre zahlreiche anonyme Beitrage von Burrs Vertrauten und moglicherweise auch aus seiner eigenen Feder Besondere Aufmerksamkeit erregte ein unter dem Pseudonym Aristides von William P Van Ness verfasstes Pamphlet zur Verteidigung Burrs mit dem Titel An Examination of the Various Charges Exhibited against Aaron Burr and a Development of the Characters and Views of his Political Opponents Diese Polemik war von einer solchen Scharfe und literarischen Qualitat dass sie sich zur meistverkauften politischen Schrift in Amerika seit Paines Common Sense entwickelte Leistete sie Burr zwischenzeitlich wertvolle Dienste so war ihre Wirksamkeit auf lange Sicht jedoch begrenzt Lange nach dem Abflauen des Pamphletkriegs 1804 und Burrs Tod 1836 sollten zahlreiche Historiker Cheethams Anschuldigungen fur bare Munze nehmen 44 Tatsachlich gab es in Burrs Amtszeit einige Umstande die Foderalisten wie Republikaner ratseln liessen wie es um seine Gesinnung stand Eine der ersten Massnahmen der Jefferson Regierung war es Adams wenige Tage vor Amtsende erlassene Justizreform ruckgangig zu machen mit der der scheidende Prasident eine Vielzahl neuer Richterposten mit Amt auf Lebenszeit geschaffen hatte die er durchweg mit Foderalisten besetzt hatte die so genannten Mitternachtsrichter Als die Abstimmung uber den Widerruf der Reform mit einem Patt endete hatte Burr als Senatsprasident die entscheidende Stimme Er wies den Gesetzesentwurf zunachst zur Wiedervorlage zuruck was als Warnung an seine Partei verstanden wurde 45 Als immer deutlicher wurde dass er von seiner eigenen Partei ausgebootet wurde griff er schliesslich zu einer demonstrativen Provokation Am 22 Februar 1802 dem Geburtstag des drei Jahre zuvor verstorbenen George Washington erschien er zur Uberraschung der Anwesenden auf einem von den Foderalisten der Hauptstadt ausgerichteten Festbankett und brachte einen vieldeutigen Trinkspruch auf den Bund aller ehrlichen Manner aus Henry Adams meinte gut hundert Jahre spater dass Burr dem Prasidenten so eine dramatische Beleidigung ins Gesicht schleuderte 46 Als 1804 die nachste Prasidentschaftswahl bevorstand war Burrs Bruch mit seiner Partei so deutlich dass es als Selbstverstandlichkeit erschien dass er nicht wieder als Vizekandidat aufgestellt wurde die Republikaner entschieden sich wieder fur George Clinton Um das Ende seiner politischen Karriere abzuwenden stellte sich Burr darauf mit Unterstutzung der foderalistischen Opposition als Kandidat fur die New Yorker Gouverneurswahl 1804 auf Nur um den Preis sich mit den eigentlich republikanisch gesinnten Burrites verbunden zu konnen glaubten viele Foderalisten in New York noch einmal eine Mehrheit erlangen zu konnen Henry Adams witterte hinter dieser neuartigen Koalition jedoch einen wesentlich brisanteren Plan Demnach habe sich Burr mit einigen neuenglischen Ultrafoderalisten um Timothy Pickering eingelassen der sogenannten Essex Junto deren Ziel die Sezession Neuenglands aus der Union war und die mit Burr auch New York zum Anschluss an den neuen Staat bewegen zu konnen glaubten Spatere Historiker haben jedoch nicht nur das Ausmass dieser Verschworung relativiert sondern auch Burrs Beteiligung bestritten 47 Duell mit Hamilton Bearbeiten nbsp Duell Burrs gegen Alexander Hamilton Buchillustration nach J Mund 1902 nbsp Eine Plakette erinnert an das Duell in Weehawken und wurde am 200 Jahrestag 2004 eingeweiht Links Hamilton rechts Burr Bei der Wahl im April des Jahres unterlag Burr dem republikanischen Kandidaten Morgan Lewis deutlich Burr witterte nicht ganz zu Unrecht hinter seiner Niederlage eine weitere Intrige Hamiltons Dieser hatte sich schon im ersten Caucus der Foderalisten gegen eine Kandidatur Burrs gewandt Nachdem er uberstimmt worden war verwandte er viel Energie darauf Briefe an die foderalistischen Meinungsfuhrer zu verfassen in denen er in immer scharferen Worten vor Burr warnte Einige despektierliche Bemerkungen uber Burr die Hamilton bei einem Abendessen in Albany geaussert haben soll fanden den Weg in die Presse Burr sah sich derart in seiner Ehre verletzt dass er Hamilton zum Duell forderte Diese Form der Beilegung von Ehrenstreitigkeiten wurde in den USA gesellschaftlich noch weithin akzeptiert sowohl Burr als auch Hamilton hatten sich schon zuvor Duellen gestellt In New York war das Duellieren jedoch verboten so dass sich Duellanten ublicherweise am anderen Ufer des Hudson im Wald von Weehawken im Staat New Jersey trafen Hier war 1801 auch Hamiltons altester Sohn Philip bei einem Duell getotet worden Beim Duell am Morgen des 11 Juli 1804 verwundete Burr Hamilton mit einem Schuss in den Unterleib todlich Der genaue Ablauf ist bis heute Gegenstand zahlreicher Spekulationen Hamilton hatte in den Tagen vor dem Duell nicht nur sein Testament aufgesetzt sondern in einigen personlichen Bemerkungen auch seinen Entschluss niedergeschrieben mindestens mit der ersten seiner Duellkugeln nicht auf den Gegner zu zielen sondern den ersten Schuss zu vergeuden um Burr zu beschwichtigen aber auch da ein Duell seinen religiosen Uberzeugungen grundsatzlich zuwider sei Hamilton hatte dadurch willentlich seinen eigenen Tod in Kauf genommen oder herbeigefuhrt 48 Burr der von Hamiltons Entschluss nichts wissen konnte und auch sein Sekundant William P Van Ness gaben spater an dass die Duellanten etwa gleichzeitig geschossen hatten und dass Hamilton durchaus auf Burr gezielt habe wenn auch die Kugel ihr Ziel weit verfehlte Hamiltons Sekundant Nathaniel Pendleton gab jedoch an dass Hamiltons Schuss versehentlich zu fruh losgegangen sei 49 Eine Untersuchung der Duellpistolen durch Experten der Smithsonian im Jahr 1976 legt den Schluss nahe dass der Abzug der Waffen die Hamilton als Herausgeforderter wahlen durfte prapariert war Wahrend Burrs Pistole einen konventionellen Abzug besass bei der ein Abzugsgewicht von mehr als 5 Kilogramm aufgebracht werden musste war Hamiltons Waffe auf einen weitaus niedrigeren Widerstand eingestellt was Hamilton einen unlauteren Vorteil verschafft hatte diese Manipulation konnte auch erklaren warum sein Schuss wie Pendleton angab tatsachlich zu fruh gefeuert wurde 50 Hamiltons Tod wurde in New York mit Besturzung aufgenommen und sein Trauerzug von Tausenden begleitet Selbst der Demokratisch Republikanische Rat der Stadt ordnete einen Trauertag an Manche dieser Kondolenzbekundungen mogen aber auch durchaus politisch motiviert gewesen sein so entdeckte etwa DeWitt Clinton erst nach dem Duell seine Wertschatzung fur Hamilton und sah seinen Tod wohl als Chance sich Burrs als eines politischen Rivalen vollends zu entledigen Als Burr horte dass eine Anklage wegen Mordes wahrscheinlich wurde floh er elf Tage nach dem Duell aus New York zunachst nach Philadelphia schliesslich dann auf die Insel St Simons vor der Kuste Georgias Im republikanisch dominierten Suden fiel die Trauer um Hamilton deutlich geringer aus auch war die Praxis des Duellierens hier kaum so verpont wie teils im Norden so dass Burr sich hier weiterhin der Anerkennung als Gentleman erfreuen durfte So gab er schliesslich nach einigen Wochen auch den falschen Namen auf unter dem er bis dahin gereist war und begab sich auf den Weg in die Hauptstadt in vielen Stadten wurde er von jubelnden Menschenmassen empfangen Am 5 November erschien er in Washington und nahm zur Besturzung der foderalistischen Abgeordneten wieder seinen Sitz als Vorsitzender des Senats ein In New Jersey war unterdessen tatsachlich ein Haftbefehl wegen Mordes gegen ihn ausgestellt worden doch verlief sich der Prozess mit den Jahren still und klanglos Die letzten Monate Burrs als Vizeprasident verliefen fur ihn aufgrund neuer politischer Entwicklungen recht erfreulich Die Regierung Jefferson brachte nun die ersten Amtsenthebungsverfahren gegen die foderalistischen Mitternachtsrichter auf den Weg insbesondere gegen Samuel Chase einen der neuen Richter des Obersten Gerichtshofs Da Burr als Senatsprasident die Anhorungen leiten wurde und so uber eine Schlusselstellung in der Entscheidung verfugte buhlte seine Partei wieder um sein Wohlwollen Drei seiner Vertrauten sein Stiefsohn Bartow Prevost sein Schwippschwager Joseph Browne sowie James Wilkinson wurden auf Burrs Vorschlag rasch auf Regierungsposten im Louisiana Territorium berufen 51 Die Anhorungen im Fall Chase leitete Burr mit einer von allen Seiten anerkannten Fairness Am 2 Marz 1805 einen Tag nachdem der Senat in einer Abstimmung die Anklage gegen Chase verworfen hatte hielt Burr eine Abschiedsrede als Vizeprasident 52 die viele Mitglieder des Senats zu Tranen ruhrte 53 Die Burr Verschworung Bearbeiten nbsp Zeitgenossische Karte des Louisiana Territoriums 1804 Im Sudwesten schliessen sich die spanischen Besitzungen an nbsp James Wilkinson Mitverschworer Burrs als Agent 13 zugleich Spion der spanischen Krone Im Jahr 1805 schien die politische Karriere Burrs beendet auch war er wieder vom finanziellen Ruin bedroht Seine Energien steckte er in den folgenden zwei Jahren in ein Projekt das als Burr Verschworung Burr Conspiracy in die Geschichte eingegangen ist Ziel und Ausmass dieser mutmasslichen Verschworung sind bis heute umstritten Offenbar hoffte Burr zunachst eine Streitmacht ins spanische Mexiko zu fuhren und die spanischen Kolonien in Nord und Mittelamerika zu revolutionieren also zur Loslosung vom Mutterland zu bewegen Im Herbst 1807 begann er eine Flotte von Flussbooten aufzubauen die ihn und eine Anzahl Getreuer den Mississippi hinab bringen sollte Burr bekundete stets seine Absicht sei es einzig gewesen friedlich Landereien am Ouachita River die sogenannten Bastrop lands zu besiedeln die er ein Jahr zuvor anteilig gepachtet hatte Zeitgenossen wie spatere Historiker argwohnten jedoch dass Burr kriegerische Absichten verfolgte und sich zu einem Napoleon gleichen Herrscher uber ein neugeschaffenes Reich in Mittelamerika aufschwingen wollte dem er mutmasslich auch die westlichen Gebiete der Vereinigten Staaten wie das Louisiana Territorium und Bundesstaaten wie Tennessee und Kentucky einverleiben wollte 54 dieser Vorwurf war es der 1807 zur Anklage wegen Verrats fuhrte Chronologie Bearbeiten Burrs Plan Mexiko der spanischen Krone zu entreissen datierte mindestens auf das Jahr 1796 als er sich dahingehend gegenuber John Jay erklarte Auch Hamilton hatte zur Zeit des Quasi Kriegs 1798 die Eroberung Floridas und des Louisiana Territoriums sowie anschliessend Mexikos geplant und dafur sogar eine Armee aufgestellt was ihm die Spottnamen Bonaparte und Little Mars eintrug 55 Burrs Plane wurden jedoch erst nach der Westexpansion der Vereinigten Staaten durch den Kauf des Louisiana Territoriums 1803 konkret Seitdem schwelte ein Streit wegen des ungeklarten Grenzverlaufs zwischen Louisiana und Neuspanien ein Krieg mit Spanien schien unausweichlich Burr hoffte offenbar sich im kommenden Konflikt mit oder ohne Unterstutzung der amerikanischen Regierung als Feldherr hervortun oder sich zumindest als Freibeuter bereichern zu konnen Im Jahr 1804 unterredete er sich uber diese Plane mit James Wilkinson seit 1800 Oberkommandierender der amerikanischen Armee der 1805 auf Burrs Empfehlung auch zum Gouverneur des nordlichen Louisiana Territoriums ernannt wurde Wilkinson sollte im geplanten Feldzug offenbar Burrs Vizekommandant werden und war in der Folge neben ihm die zentrale Figur in der sich entwickelnden Verschworung Einige Zeugen behaupteten sogar spater Wilkinson sei deren eigentlicher Kopf gewesen Burr wusste jedoch nicht dass Wilkinson seit 1787 als Spion im Dienst der spanischen Krone stand und regelmassig das Aussenministerium in Madrid und die Funktionare in den spanischen Kolonien unterrichtete 56 Mindestens um das Projekt zu finanzieren versuchte Burr zunachst Grossbritannien das zu dieser Zeit auf einen Krieg mit Spanien den dritten Koalitionskrieg zusteuerte fur den Invasionsplan zu gewinnen Im Marz 1805 nahm er Kontakt zu Anthony Merry auf dem britischen Gesandten in Washington Merrys spater in britischen Archiven gefundenen Depeschen nach London belasten Burr auf den ersten Blick schwer Burr habe ihn so Merry in einem Brief vom 29 Marz 1805 um finanzielle und militarische Unterstutzung fur eine geplante Revolte der Kreolen Louisianas ersucht die auch einen Feldzug gegen Mexiko die Abspaltung der westlichen Territorien der USA und die Schaffung eines unabhangigen Staates herbeifuhren sollte 57 Die Bemuhungen blieben fruchtlos und hatten allenfalls zur Folge dass der spanische Gesandte Marques de Casa Yrujo dem diese Unterredungen nicht verborgen blieben Burr nun fur einen britischen Spion hielt Im April 1804 brach Burr dann zu einer Reise in den amerikanischen Westen auf vorgeblich um den Fortschritt einer Kanalbaugesellschaft in Ohio zu begutachten an der er Anteile erworben hatte Auf vielen zu seinen Ehren abgehaltenen Empfangen ausserte er sich jedoch freimutig uber seine Plane zu einer Invasion Mexikos Die Presse berichtete ausgiebig daruber und auch Jefferson wurde durch Korrespondenten stets uber Burrs Aktivitaten auf dem Laufenden gehalten Uber Pittsburgh reiste Burr ins Ohiotal wo er den emigrierten irischen Adligen Harman Blennerhassett kennenlernte der in der Wildnis einer Flussinsel im Ohio River ein herrschaftliches Anwesen errichtet hatte Blennerhassett liess sich von Burr fur das Projekt einspannen Blennerhassett Island sollte der Ausgangspunkt der Expedition werden Weitere Geldgeber und Unterstutzer fand Burr auf seiner weiteren Reise flussabwarts bis nach New Orleans darunter den spateren Prasidenten Andrew Jackson Wahrend Burrs Tour durch den Westen erschien in der foderalistischen Tageszeitung Gazette of the United States ein landesweit oft nachgedrucktes anonymes Schreiben das Burr vorwarf die Sezession der westlichen Bundesstaaten und Louisianas zu betreiben Verfasser war moglicherweise der Marques de Casa Yrujo selbst der Burr als Verrater am eigenen Land darstellen wollte um die geplante Invasion zu vereiteln 58 Angesichts dessen erscheint die Wendung verwunderlich die die Verschworung nach Burrs Ruckkehr nach Washington im Herbst 1805 nahm Burr entschied sich zu einem gewagten Bluff und nahm uber einen Vertrauten den Senator Jonathan Dayton nun Kontakt zu Yrujo auf Gegen eine Geldzahlung wurde er Yrujo seine tatsachlichen Plane offenbaren Yrujo ging auf das Angebot ein und entlockte Burr gegen Zahlung von 2500 Dollar und dem Versprechen weiterer Gelder die Aussage er plane nicht etwa einen Angriff auf Neuspanien sondern die gewaltsame Ersturmung der Hauptstadt Washington sowie die Plunderung ihrer Banken und Waffenarsenale um mit der Beute nach dem Ruckzug nach Westen die Errichtung eines unabhangigen Staates in Louisiana zu finanzieren Da aber Wilkinson das Aussenministerium in Madrid unterdessen daruber unterrichtet hatte dass Burr seine Angriffsplane gegen Spanien keineswegs aufgegeben hatte erhielt Burr auf Weisung des spanischen Ministerprasidenten Pedro Ceballos Guerra nach der ersten keine weiteren Zahlungen aus den spanischen Kassen 59 nbsp Rekonstruktion des Anwesens Harman Blennerhassetts im Blennerhassett Island Historic State Park nbsp Burrs Truppen treiben den Ohio hinab Illustration aus einem Schulbuch um 1880 Die Expedition trieb Burr im Sommer und Herbst des Jahres 1806 voran Auf und um Blennerhassett Island liess er eine Flotte von Flussbooten bauen die seine Gefolgschaft auf dem Ohio und dem Mississippi flussabwarts gen New Orleans tragen sollte Im ganzen Land versuchten er und seine Mittelsmanner junge Manner fur sein Projekt anzuwerben wobei er sie uber die konkreten Ziele des Unterfangens stets im Unklaren liess Im Westen kursierten zahllose Geruchte und fanden auch bald den Weg nach Washington Hamilton Daveiss der foderalistische Bundesstaatsanwalt von Kentucky unterrichtete Jefferson in mehreren Depeschen uber Burrs Umtriebe und warf ihm darin Umsturzplane und Landesverrat vor doch reagierte der Prasident uber Wochen nicht Im Oktober und nochmals im November 1806 brachte Daveiss Burr in Frankfort der Hauptstadt Kentuckys vor Gericht doch konnte keine der beiden zu den Prozessen einberufenen grand juries ein rechtswidriges Verhalten feststellen so dass Burr verteidigt von Henry Clay nach mehrwochigen Verhandlungen als freier Mann den Gerichtssaal verliess und sich auf den Weg machte um zu seiner Expeditionsflotte zu stossen Diese hatte in der Nacht vom 10 auf den 11 Dezember ubersturzt Blennerhassett Island verlassen und sich flussabwarts begeben kurz zuvor hatte Ohios Gouverneur Edward Tiffin nach alarmistischen Berichten den Kongress seines Staates wissen lassen Burr habe bis zu 4 000 Mann unter Waffen und musse aufgehalten werden die Miliz des Staates wurde beordert Blennerhassett Island zu durchsuchen Unterdessen hatte sich auch Wilkinson gegen Burr gewandt Im Oktober 1806 hatten spanische Truppen einen Vorstoss auf amerikanisch beanspruchtes Gebiet bei Natchitoches unternommen der fast zum Casus Belli geworden ware hatte nicht Wilkinson selbst mit dem spanischen Befehlshaber eigenmachtig eine einstweilige Abmachung uber den Grenzverlauf den so genannten Neutral Ground Treaty ausgehandelt 60 Da nun der Krieg abgewendet war von dessen Ausbruch der Erfolg von Burrs und Wilkinsons Verschworung abhing so sie denn einen Angriff auf Spanien zum Ziel hatte suchte Wilkinson die neue Situation zu seinen Gunsten zu lenken In einem Brief alarmierte er Jefferson uber eine angeblich bevorstehende Invasion New Orleans durch Burrs Flotte Er begab sich nach New Orleans liess dort die Verteidigungsanlagen verstarken Kanonenboote auf dem Mississippi auffahren und setzte eine Belohnung auf die Ergreifung Burrs aus Sein Vorstoss das Kriegsrecht auszurufen was ihm als Oberkommandierendem der Streitkrafte auch die vollstandige Kontrolle uber die Rechtsprechung gesichert hatte scheiterte nur an den Bedenken William C C Claibornes Die Unsicherheit uber die Lage verscharfte sich als Jefferson am 27 November den Brief Wilkinsons erhielt daraufhin samtliche Amtstrager in den westlichen Staaten vor der Verschworung warnte und zu erhohter Wachsamkeit aufrief Gegenuber dem Kongress erklarte Jefferson voreilig dass Burr ohne jeden Zweifel der Verschworung schuldig sei 61 Wahrend Wilkinson sich so Jefferson gegenuber zum Retter New Orleans vor einem Burrschen Angriff aufspielte versuchte er zugleich sich gegenuber den Spaniern in ein gunstiges Licht zu rucken Dem Vizekonig zu Mexiko Stadt stellte er fur geleistete Dienste die Summe von 121 000 Dollar in Rechnung da er einen kostspieligen Krieg abgewendet und die spanischen Besitzungen vor einem Burrschen Angriff gesichert habe Wahrend Burr im Dezember mit seiner Flotte von vier Booten und kaum 100 Mann langsam flussabwarts vorstiess verbreitete sich vielerorts Panik Burger verbarrikadierten sich entlang des Flusslaufs in ihren Hausern in Kentucky wurde die Miliz in Bereitschaft versetzt Im Januar 1807 ging Burr nahe dem heutigen Natchez an Land um sich in Washington der Hauptstadt des Mississippi Territoriums einer neuerlichen Gerichtsklage zu stellen Die einberufene Grand Jury konnte wiederum kein Fehlverhalten Burrs feststellen doch ordnete der vorsitzende Richter dennoch an Burr in Gewahrsam zu nehmen Um nicht in Wilkinsons Hande zu fallen entschied sich Burr zur Flucht Am 18 Februar wurde er jedoch bei Fort Stoddert im heutigen Alabama festgenommen und schliesslich nach Richmond Virginia verbracht wo die Regierung Jeffersons einen Prozess gegen ihn angestrengt hatte Der Hochverratsprozess 1807 Bearbeiten nbsp Um moglichst viele Schaulustige einlassen zu konnen wurden die Verhandlungen bald im Kapitolsgebaude des Staates Virginia gefuhrt das 1785 nach Entwurfen Jeffersons erbaut worden war Burr wurde zum einen wegen seines mutmasslich geplanten Angriffs auf die spanischen Kolonien der Filibusterei und damit eine Verletzung des Neutrality Acts des Jahres 1794 dargestellt hatte eines schweren Fehlverhaltens high misdemeanor bezichtigt zum anderen auch des Hochverrats nach der Verfassung Verrat beschuldigt da er mindestens das amerikanische New Orleans habe angreifen wollen wenn nicht sogar einen sezessionistischen Aufstand im amerikanischen Westen geplant habe fur das erstere Delikt drohte ihm eine lange Haftstrafe fur den Verrat die Todesstrafe Die Entscheidung den Prozess dem Bundesbezirksgericht fur den Rechtsbezirk Virginia anzutragen grundete sich auf die enge Definition des Strafbestands des Verrats im amerikanischen Rechtssystem Als einziges Verbrechen uberhaupt ist der Verrat in der Bundesverfassung definiert Als Verrat gegen die Vereinigten Staaten gilt nur die Kriegsfuhrung gegen sie oder die Unterstutzung ihrer Feinde durch Hilfeleistung und Begunstigung Niemand darf des Verrates schuldig befunden werden es sei denn auf Grund der Aussage zweier Zeugen uber dieselbe offenkundige Handlung oder auf Grund eines Gestandnisses in offentlicher Gerichtssitzung 62 Der Anklage stellte sich das Problem wo Burr eine solche offenkundige Handlung begangen haben sollte im Verlauf seiner Eskapaden im Westen hatten drei verschiedene Jurys ihm kein Vergehen nachweisen konnen Am vielversprechendsten erschien der Anklage als offenkundige Handlung die ubersturzte Flucht von Burrs Flotte von Blennerhassett Island am 10 Dezember 1806 zu inkriminieren Da die Insel zu Virginia gehorte wurde der Fall also dem Bezirksgericht in Richmond ubertragen Als vorsitzende Richter der Bezirksgerichte fungierten zu dieser Zeit jedoch die Richter des Obersten Gerichtshofs nach einem Rotationsprinzip Im Fall United States v Burr zeitigte dies die pikante Situation dass John Marshall dem Gericht vorsitzen wurde Marshall der als Oberster Richter der Vereinigten Staaten Burr sechs Jahre zuvor als Vizeprasidenten vereidigt hatte war Jefferson seit Langem in einer innigen wie gegenseitigen Hassbeziehung verbunden Jefferson selbst war die treibende Kraft hinter der Anklage wenn er auch vor Gericht nicht selbst erschien Wahrend des knapp viermonatigen Prozesses schrieb er dem Anklager der Bundesregierung dem District Attorney George Hay fast taglich Briefe mit detaillierten Anweisungen zum Vorgehen 63 Die Verhandlungen begannen am 22 Mai 1807 In Richmond fanden sich so viele Schaulustige ein dass sich die Einwohnerzahl der Stadt auf 10 000 verdoppelte am Stadtrand entstanden ganze Zeltstadte In vielerlei Hinsicht waren die Dimensionen des Verfahrens beispiellos Die Regierung gab insgesamt mehr als 100 000 Dollar fur die Anklage aus liess mehr als 140 Zeugen von Maine bis Louisiana auftreiben und nach Richmond bringen Burr wurde von sechs namhaften Anwalten verteidigt darunter Charles Lee und Luther Martin nicht einer von ihnen verlangte einen Lohn fur seine Dienste Der Prozessverlauf schuf auch einige Prazedenzfalle der amerikanischen Rechtsgeschichte So verlangte die Verteidigung Jefferson mit einer Subpoena zu belegen um an einschlagige Regierungsdokumente zu kommen die Burr mutmasslich entlasten konnten John Marshall gab dem Vorstoss nach einer hitzigen Kontroverse daruber ob man den Prasidenten der Vereinigten Staaten hochstselbst vorladen konne statt Jeffersons Reaktion hierauf ist von Rechtshistorikern unterschiedlich bewertet worden Er wies zwar an die Archive nach den Dokumenten durchsuchen zu lassen kommunizierte dies jedoch nur seinem Anklager Hay nicht jedoch Marshall was auch als mutwillige Missachtung des Gerichts gewertet werden kann 64 Das zentrale Beweisstuck in dem Prozess war ein verschlusselter Brief der so genannte cipher letter den Burr 1806 angeblich Wilkinson geschrieben haben soll und in dem tatsachlich davon die Rede ist die Westterritorien der USA zum Aufstand zu bewegen Als Wilkinson als Zeuge vernommen wurde musste er jedoch vor der Jury zugeben dass er den Wortlaut des vorgelegten Briefes selbst manipuliert hatte um seine eigene Beteiligung an der mutmasslichen Verschworung zu vertuschen Wer den cipher letter tatsachlich geschrieben hat ist bis heute Gegenstand der historischen Debatte Milton Lomask verdachtigt in seiner Burr Biografie 1982 Burrs Mitverschworer Jonathan Dayton als Autor Als sich dieses Beweisstuck als nicht stichhaltig erwies konzentrierte sich die Anklage darauf durch Zeugenaussagen uber die Nacht vom 10 Dezember die offenkundige Handlung zu belegen die den Verrat ausmachte doch krankte die Argumentation daran dass Burr zum fraglichen Zeitpunkt gar nicht selbst auf der Insel zugegen war Hay insistierte schliesslich dass schon das Ausheben von Truppen zum verraterischen Zweck den Verrat ausmache selbst wenn der Verrat nicht in die Tat umgesetzt wurde doch liess Marshall die blosse vermutete verraterische Absicht nicht als offenkundige Handlung gelten Am 1 September lange bevor alle Zeugen vernommen waren liess er die Geschworenen zusammentreten Die Jury verkundete darauf der Vorwurf der Verschworung sei nicht bewiesen not proved Marshall notierte das Urteil als nicht schuldig not guilty Was hatte Burr tatsachlich vor Bearbeiten Die Frage was Burr mit seiner kleinen Flotte tatsachlich erreichen wollte stellt Historiker bis heute vor ein Ratsel schon da Burr so vielen verschiedenen Personen so viele unterschiedliche und widerspruchliche Dinge uber seine Ziele mitteilte Jede Vermutung uber seine tatsachlichen Absichten muss Spekulation bleiben 65 Henry Adams sichtete als erster Historiker die Akten zu Burr in den europaischen Archiven und nahm vieles von dem was Burr die englischen und spanischen Gesandten wissen liess so etwa den angeblich geplanten Angriff auf die Hauptstadt Washington fur bare Munze spatere Historiker haben hingegen verschiedentlich darauf hingewiesen dass Burr sich etwa bei Anthony Merry eher mit taktischen Lugen finanzielle Unterstutzung fur sein Projekt akquirieren wollte Auch im 20 Jahrhundert kamen noch einige Historiker der Burr Verschworung zu dem Schluss dass Burr schuldig im Sinne der Anklage war so etwa Thomas Abernathy 1954 und Francis F Beirne 1959 66 Auch Sean Wilentz 2005 teilt die Ansicht Burr habe die westlichen Staaten zur Sezession treiben wollen und schatzt die Verschworung auch wenn sie auf den ersten Blick wie eine verwickelte Farce mit einem riesigen Reigen sehr unwahrscheinlicher Charaktere scheine als reale Gefahr fur die amerikanische Demokratie ein insbesondere weil sie die unsichere Loyalitat ihrer Militars wie Wilkinson offenbart habe 67 Nancy Isenberg bestarkte in ihrer Burr Biografie 2007 die Theorie dass Burrs Expedition vielmehr als profitable Kaperfahrt geplant war ware der Krieg gegen Spanien tatsachlich ausgebrochen so hatte er vollkommen rechtens spanische Besitztumer angreifen und plundern durfen im Friedensfall hatte ebendies Piraterie bedeutet 68 Mehr oder minder legale Formen der Freibeuterei waren in der Region zu dieser Zeit allgegenwartig mit dem Ausbruch der Napoleonischen Kriege und spater der lateinamerikanischen Unabhangigkeitsbewegungen machten in der Karibik und dem Golf von Mexiko zahllose Kapitane Jagd auf Schiffe feindlicher Nationen Roger G Kennedy 2002 vermutet dass Burr durchaus eine Invasion Neuspaniens plante doch sei es sein Ziel gewesen dieses Territorium fur die USA zu erobern Ironisch erscheint in diesem Zusammenhang dass die Angliederung von Texas an die Vereinigten Staaten 30 Jahre nach der Burr Verschworung ganz nach dem Plan verlief der Burr noch als Verrat angelastet wurde Amerikanische Siedler Abenteurer und Landspekulanten riefen hier 1836 einen unabhangigen Staat auf mexikanischem Boden aus und provozierten so einen Krieg doch gingen die Protagonisten dieser Episode wie Sam Houston und Davy Crockett als Helden in die amerikanische Geschichtsschreibung ein Als Burr kurz vor seinem Tod von dieser texanischen Revolution horte soll er ausgerufen haben Seht ihr Ich hatte recht Ich war nur 30 Jahre zu fruh da Was bei mir vor 30 Jahren Verrat war ist heute Patriotismus 69 Peter Charles Hoffer 2008 vermutet hinter Burrs Expedition hingegen eine Art komplizierten Anlagebetrug Mit immer grossspurigeren Versprechungen habe Burr immer mehr Interessierte dazu verleitet ihm immer mehr Geld zu leihen Die Expedition ware demnach nicht mehr als eine Staffage gewesen die ihr Ziel was auch immer es vorgeblich war gar nicht erreichen sollte Dass sich immer neue Geruchte etwa uber das Ausmass seiner Invasionsplane oder die Grosse seiner Armee verbreiteten ware so zunachst durchaus in Burrs eigenem Interesse gewesen da er so potentiellen Anlegern wie etwa Blennerhassett umso leichter den wahrscheinlichen Erfolg seines Vorhabens vorgaukeln konnte 70 Joseph Wheelan 2005 schliesslich sieht den Prozess gegen Burr als Teil eines rucksichtslosen Feldzugs Jeffersons gegen seine politischen Gegner der neben Burr vor allem die foderalistischen Richter der Bundesgerichte traf Exil in Europa Bearbeiten Nach dem Prozess sah sich Burr einer feindlichen Offentlichkeit gegenuber Als er etwa auf der Heimreise nach New York in Baltimore ubernachten wollte fand sich auf den Strassen ein Mob von rund 1500 aufgebrachten Burgern ein der Strohpuppen von Burr Blennerhassett Martin und Marshall auf einem Galgen aufknupfte und dann verbrannte Burr floh ubersturzt aus der Stadt 71 Die nachste Zeit verbrachte er zuruckgezogen bei Freunden bis er sich schliesslich im Juni 1808 nach England einschiffte Seine vier Jahre in Europa hielt er in einem detaillierten Tagebuch fest das er fur seine Tochter Theodosia schrieb Neben seinen zahlreichen amourosen Abenteuern schildert er darin wie er fur sein Projekt das er stets nur vage als X bezeichnet vergeblich die Unterstutzung europaischer Machte suchte Aufschlussreich fur die konkrete Form von X sind die Erinnerungen Jeremy Benthams mit dem Burr zu seiner Zeit in London eine enge Freundschaft schloss Burr so Bentham hatte tatsachlich vor sich zum Kaiser von Mexiko aufzuschwingen 72 Zunachst versuchte Burr sein Gluck beim britischen Aussenminister Viscount Castlereagh doch war der Zeitpunkt fur das Vorhaben Grossbritannien zu einer Eroberung der spanischen Kolonien zu erwarmen denkbar ungunstig Kurz zuvor hatte in Spanien der Volksaufstand gegen die napoleonische Herrschaft begonnen der bald tatkraftig von den Briten unterstutzt wurde und schliesslich in den Halbinselkriegen mundete Castlereagh wies Burrs Ansinnen ab und am 4 April 1809 wurde Burr dann mitten in der Nacht festgenommen und daruber informiert dass er das Land umgehend zu verlassen habe wahrscheinlich kamen die britischen Behorden mit dieser Aktion einem Wunsch des spanischen Botschafters nach Ursprunglich sollte Burr nach Helgoland deportiert werden doch konnte er aushandeln dass er stattdessen nach Schweden ausreisen durfte 73 Nach einem halben Jahr in Schweden und Danemark setzte Burr seine Hoffnungen darauf Napoleon fur seine Plane zu begeistern Das Vorhaben scheiterte lange schon daran dass ihm die franzosischen Behorden keine Visa fur die von ihnen kontrollierten Gebiete ausstellen wollten So musste er zwei Monate in Altona ausharren bis ihm der franzosische Konsul Fauvelet de Bourrienne den Zutritt nach Hamburg und die Weiterreise nach Frankfurt ermoglichte wo er noch einige Wochen warten musste bis er in Mainz sein Visum fur Frankreich abholen konnte Am 16 Februar 1810 erreichte er schliesslich Paris Hier stiess er auf gemischte Reaktionen Wahrend es der immer noch einflussreiche ehemalige Aussenminister Talleyrand ablehnte Burr zu empfangen da Burr ihm als Morder des grossten Mannes unserer Epoche Hamilton galt empfing ihn der Amtsinhaber Nompere de Champagny mehrmals und schenkte ihm durchaus Gehor Aus den franzosischen Archiven geht hervor dass Burr zwar eine Wiederangliederung Louisianas an Frankreich vorschlug andererseits aber auch dass er mitnichten eine Zerschlagung der Vereinigten Staaten forderte wie ihm oft vorgeworfen wurde Burr fertigte ein detailliertes Expose seiner Plane fur Napoleon an doch ist nicht bekannt ob es jemals die Beachtung des Kaisers fand Nach einiger Zeit erhielt Burr keine Antworten mehr auf seine Anfragen beim Ministerium offenbar schenkte Napoleon den Geruchten Glauben dass Burr in die Plane des im Sommer 1810 abgesetzten und darauf geflohenen Polizeiministers Joseph Fouche verwickelt war hinter dem Rucken des Kaisers in Geheimverhandlungen einen Frieden mit Grossbritannien herbeizufuhren 74 Hiermit hatten sich Burrs Plane zur Eroberung Spanisch Amerikas endgultig zerschlagen In der Folge lebte er in zunehmender Armut und standig auf der Flucht vor Glaubigern in Paris Eine Ausreise verweigerten ihm die franzosischen Behorden ohne weitere Grunde anzugeben Als er sich an die amerikanische Gesandtschaft wandte um dort einen Pass zu beantragen mit dem er ausreisen zu konnen hoffte so wurde ihm auch dies verwehrt der zustandige Konsul in Paris war Alexander MacRae der vier Jahre zuvor einer der Anwalte der Anklage im Prozess gegen Burr gewesen war Erst im Sommer 1811 konnte Burr in die Niederlande ausreisen von wo aus er sich nach England begab obwohl er dort noch Persona non grata war Seine Ruckreise in die USA drohte zuletzt an seiner blossen Armut zu scheitern Im April 1812 sprach er schliesslich beim Alien Office vor und erklarte seine Lage Ohne Zogern stellte ihm die Behorde einen Scheck aus und arrangierte seine Ausreise auf dem nachstmoglichen Segler Am 4 April 1812 betrat Burr getarnt mit einer Perucke und einem Schnurrbart unter dem falschen Namen Adolphus Arnot wieder amerikanischen Boden 75 Ruckkehr nach New York letzte Jahre und Tod Bearbeiten Nachdem Burr erfahren hatte dass ein Verfahren das 1808 gegen ihn in Ohio angestrengt werden sollte ausgesetzt worden war legte er seine Verkleidung ab Er lieh sich 10 Dollar und eroffnete in New York wieder eine Anwaltskanzlei Sein Ruf als fahiger Jurist hatte alle Skandale uberstanden und so konnte er dank zahlreicher Auftrage bald wieder uber ein kommodes Einkommen verfugen allerdings sollte er noch bis zu seinem Lebensende viel Zeit darauf verwenden mussen alte und neue Glaubiger auf Abstand zu halten nbsp Das so genannte Nag s Head Portrait wurde angeblich 1813 von Strandraubern in North Carolina gefunden Bis heute beflugelt das Bild Spekulationen dass Theodosia Burr mutmasslich die Portratierte den Schiffbruch uberlebt haben konnte 76 Im Jahr seiner Ruckkehr erlitt er jedoch auch personliche Schicksalsschlage Im Juli verstarb sein elfjahriger Enkelsohn Wenige Monate spater wollte er ein Wiedersehen mit seiner Tochter Theodosia einleiten deren Gatte Joseph Alston 1812 zum Gouverneur von South Carolina gewahlt worden war Auf dem Weg von Charleston nach New York verschwand ihr Segler die Patriot jedoch spurlos Es ist plausibel dass das Schiff in einem Sturm sank doch hielten sich in den folgenden Jahren hartnackig Geruchte dass Piraten verdachtigt wurde etwa Dominique You das Schiff gekapert und Theodosia entweder ermordet oder entfuhrt hatten Noch im 20 Jahrhundert hat ihr Verschwinden vielfaltige Spekulationen beflugelt und Stoff fur einige Piratenromanzen geliefert Der Verlust traf Burr schwer doch suchte er in den nachsten Jahren Trost darin immer neue Kinder als Mundel in seinen Haushalt aufzunehmen darunter die drei Stieftochter seines verstorbenen Klienten Medcef Eden die ihn auch als Papa titulierten Bei einigen der anderen Kinder die er um sich scharte darunter etwa Aaron Columbus Burr 1808 1882 ist nachgewiesen oder zumindest wahrscheinlich dass er tatsachlich ihr leiblicher Vater war bis ins hohe Alter folgte Burr der nicht unbegrundete Ruf ein Mann der Frauen zu sein In seinem Testament vermachte er 1836 im Alter von 80 Jahren einen Teil seines Vermogens zweien seiner Tochter von denen eine nur zwei Jahre alt war sein Biograph James Parton merkt dazu an Burrs Vaterschaft musse als physiologisch unmoglich zuruckgewiesen werden Der Ruch der Morder Hamiltons und ein Verrater am eigenen Land zu sein verfolgte ihn bis an sein Lebensende Auf der Strasse wurde er oft angefeindet Mutter zeigten ihn ihren Kindern auf der Strasse als Beispiel dafur was aus den bosen Mannern wird Als Burr einmal auf einer Reise aufs Land ein fahrendes Wachsfigurenkabinett besichtigte stellte er fest dass in einem der Tableaus sein Duell mit Hamilton dargestellt war Unterschrieben war die Szene mit den Versen O Burr o Burr was hast du bloss getan Du hast den grossen Hamilton tot geschossen Verstecktest dich hinter einem Dornenbusch und hast ihn mit einer grossen Pistole tot geschossen 77 Am 1 Juli 1833 also im Alter von 77 Jahren heiratete Burr ein zweites Mal Die Ehe sorgte fur einiges Aufsehen war doch seine Braut die 58 jahrige Witwe Eliza Bowen Jumel die ihre Laufbahn in jungen Jahren als Prostituierte begonnen hatte mit einem ausgepragten Geschaftssinn ein Vermogen von mehreren Millionen Dollar angehauft hatte und nun als reichste Frau der Vereinigten Staaten galt Kaum war die Ehe geschlossen begann Burr das Geld seiner Frau auszugeben so dass Jumel bald auf Auflosung der Ehe klagte Als Scheidungsanwalt engagierte sie pikanterweise Alexander Hamilton Jr Am 14 September 1836 wurde die Ehe rechtskraftig geschieden am selben Tag verstarb Aaron Burr in seinem Hotel auf Staten Island 78 Er wurde auf dem Friedhof des Princeton College neben seinem Vater und seinem Grossvater beigesetzt Bewertungen Bearbeiten nbsp Die Totenmaske BurrsBis heute ist Burr eine der umstrittensten Gestalten der amerikanischen Geschichte noch 2008 kurte ihn etwa die Zeitschrift Time zum schlechtesten Vizeprasidenten der amerikanischen Geschichte 79 Obwohl er bei dem Verratsprozess 1807 freigesprochen wurde gilt er im offentlichen Bewusstsein bis heute neben Benedict Arnold als Inbegriff des Verraters am eigenen Land Dazu hat vor allem im 19 Jahrhundert beigetragen dass eine der blumigsten Reden der Anklage beim Prozess in Richmond William Wirts Who is Blennerhassett als Musterbeispiel der Redekunst in zahlreiche Schulbucher aufgenommen wurde Generationen amerikanischer Schulkinder lernten Burr darin als Schlange kennen die in den friedlichen Garten Eden eindrang den sich Harman Blennerhassett auf seiner Flussinsel im Ohio geschaffen hatte 80 Die Darstellung Burrs als teuflische Macht zieht sich bis in das 20 Jahrhundert so wurde 1931 ein Drama Booth Tarkingtons mit dem Titel Colonel Satan or A Night in the Life of Aaron Burr am Broadway uraufgefuhrt Besonders ins Gewicht fallt dabei dass Burr zu Lebzeiten mit vielen der Grundervater Washington Jefferson und Hamilton verfeindet war die im kollektiven Bewusstsein quasi als Heilige der amerikanischen Zivilreligion prasent sind Im 19 Jahrhundert wurde Burrs Leben in einer Vielzahl von oft reisserischen oder ruhrseligen Gedichten Dramen Essays Pamphleten und Romanen verarbeitet zumeist unvorteilhaft Wiederkehrende Tropen sind dabei neben dem Sundenfall die Darstellung Burrs als Kain als amerikanischer Catilina oder aber als unersattlicher Lustling 81 Verschiedentlich musste er als Held in deutlich pornografischen Romanen herhalten so etwa im anonymen The Amorous Intrigues and Adventures of Aaron Burr 1861 Im 20 Jahrhundert ist die Bearbeitung der Burr Verschworung durch Eudora Welty First Love 1943 und Gore Vidal Burr 1973 zu nennen Vidals Roman ist dabei als fruhes Beispiel eines gewandelten positiven Burr Bildes hervorzuheben Vidal der fur den Roman intensive Recherchen in historischen Archiven betrieb deutet an dass es der Vorwurf eines inzestuosen Verhaltnisses mit seiner Tochter Theodosia war der Burr Hamilton zum Duell fordern liess Das Urteil der meisten Historiker uber Burr fallt negativ aus Henry Adams schrieb 1881 offenbar eine Biografie Burrs verbrannte das Manuskript aber nachdem sein Verleger eine Veroffentlichung zunachst abgelehnt hatte 82 Die Burr Verschworung nimmt jedoch grossen Raum in Adams neunbandiger History of the United States During the Administrations of Thomas Jefferson and James Madison 1889 1891 ein die wegweisend fur die Historie der fruhen Republik war Darin stellt Adams Burr durchgehend als skrupellosen Opportunisten dar und bezeichnet ihn an einer Stelle etwa als Mephistopheles der Politik 83 Zu den Verteidigern Burrs zahlen vor allem seine Biografen Kaum ein Jahr nach seinem Tod veroffentlichte sein langjahriger Freund Matthew L Davis eine erste apologetische Burr Biografie auch James Parton 1892 stellte Burr durchaus wohlwollend dar In der zweibandigen Standardbiografie von Milton Lomask 1979 1982 werden viele der gegen Burr erhobenen Vorwurfe relativiert oder entkraftet ebenso in der jungsten Biografie von Nancy Isenberg 2007 nbsp Burrs Grab in PrincetonDie erstmalige Veroffentlichung der gesammelten Schriften Burrs 1978 auf Mikrofilm bzw 1983 gedruckt durch eine Historikergruppe um Mary Jo Kline hat wenig dazu beitragen konnen die zahlreichen Ungereimtheiten in Burrs Biografie aufzuklaren 84 Viele seiner Papiere verschwanden mit seiner Tochter Theodosia im Atlantik zahlreiche weitere Dokumente wurden von Matthew L Davis zugleich Biograf und Nachlassverwalter Burrs vernichtet Wahrend Historiker bei ihrer Arbeit zu anderen Grundervatern auf umfangreiche Quellensammlungen zuruckgreifen konnen nehmen Burrs gesammelte Schriften nur zwei Bande ein Viele von ihnen handeln von Geldgeschaften Landspekulationen und Postenschacherei Der Historiker Gordon S Wood konnte nicht einen Brief darin ausmachen in dem auch nur der Ansatz einer politischen Philosophie erkennbar ware auch nicht ein Dokument aus dem Burrs Haltung zur Verfassungsfrage oder zu Hamiltons Wirtschaftspolitik der 1790er Jahre hervorginge Politik schien fur Burr ein Spiel zu sein aus dem sich in seinen eigenen Worten Spass Ehre und Profit fun honor amp profit schlagen liess Hierin sieht Wood den gravierenden Unterschied zu den anderen Grundervatern und Burrs eigentlichen Verrat Wahrend etwa Jefferson oder Hamilton Politik ganz als tugendhaften selbstlosen Dienst zum Wohle der Nation darstellten scheint Burr resistent gegen diese hehre aus der Aufklarung geborene Ideologie gewesen zu sein Durch sein prinzipienloses und oft eigennutziges Verhalten habe Burrs politischer Aufstieg fur Jefferson und Hamilton gleichermassen nichts geringeres als eine Gefahr fur das republikanische Experiment mithin fur alle in der Revolution erkampften Freiheiten bedeutet 85 Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Mary Jo Kline und Joane W Ryan Hrsg Political Correspondence and Public Papers of Aaron Burr 2 Bande Princeton University Press 1983 Reports of the Trials of Colonel Aaron Burr 2 Bande Hopkins and Earle Philadelphia 1808 Digitalisate Band I Band II Matthew L Davis Hrsg The Private Journal of Aaron Burr During His Residence of Four Years in Europe With 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von John Adams an James Lloyd 17 Februar 1815 Stanley Elkins und Eric McKitrick The Age of Federalism Oxford University Press New York 1993 S 81 85 Isenberg S 27 28 Isenberg S 27 28 Lomask I S 41 42 Isenberg S 33 34 Lomask S 43 44 Lomask I S 49 50 Lomask I 50 55 z B Lomask I S 55 56 Isenberg S 43 Lomask S 56 59 Lomask I S 59 63 Lomask I S 75 82 Isenberg S 88 Lomask I S 93 Lomask I S 85 93 Isenberg S 189 196 Lomask S 120 Lomask I S 131 132 Isenberg S 100 Lomask S 133 134 Lomask S 134 135 Isenberg S 104 105 Lomask S 139 144 Isenberg S 105 106 Ausfuhrliche Darstellung in Alfred F Young The Democratic Republicans of New York The Origins University of North Carolina Press Chapel Hill 1967 S 187 192 Isenberg S 107 Young S 197 198 Young S 329 Young S 278 279 430 431 Isenberg S 109 113 Young S 324 330 Hamilton an Unbekannt 21 September 1792 Zitiert in Lomask S 174 Lomask I S 156 157 Isenberg S 132 134 Isenberg S 135 137 Isenberg S 131 Lomask S 158 Lomask I S 183 Young S 546 551 Isenberg S 146 154 Isenberg S 158 159 Lomask I S 209 213 Wood S 288 Lomask I S 221 230 Lomask S 237ff Elkins und McKitrick S 748 For heaven s sake let not the Federal party be responsible for the elevation of this man Zitiert in Gordon S Wood Empire of Liberty A History of the Early Republic 1789 1815 Oxford University Press New York 2009 I never indeed thought him an honest frank dealing man but considered him as a crooked gun or other perverted machine whose aim or stroke you could never be sure of Brief an William Branch Gile 20 April 1807 Zitiert in R B Bernstein Thomas Jefferson Oxford University Press New York 2005 S 163 Lomask S 307 Lomask S 314 322 Isenberg S 247 252 Never in the History of the United States did so powerful a combination of rival politicians unite to break down a single man as that which arrayed itself against Burr For as the hostile circle gathered about him he could plainly see not only Jefferson Madison and the whole Virginia legion with Duane and his Aurora at their heels not only DeWitt Clinton and his whole family with Cheetham and his Watchtower by their side but strangest of all companions Alexander Hamilton himself joining hands with his own bitterest enemies to complete the ring Henry Adams History of the United States During the First Administration of Jefferson 1903 Im folgenden zitiert nach der einbandigen Ausgabe der Library of America New York 1986 S 226 Lomask S 323 Lomask S 309 312 Adams S 192 This dramatic insult thus flung in the face of the President and his Virginia friends was the more significant to them because they alone understood what it meant To the world at large the toast might seem innocent but the Virginians had reason to know that Burr believed himself to have been twice betrayed by them and that his union of honest men was meant to gibbet them as scoundrels siehe hierzu insbesondere Garry Wills Negro President Jefferson and the Slave Power Houghton Mifflin Boston 2003 S 127 139 Thomas P Slaughter Conspiratorial Politics The Public Life of Aaron Burr In New Jersey History 103 1985 S 69 81 Lomask I S 346ff Merrill Lindsay Pistols Shed Light on Famed Duel In Smithsonian 7 8 November 1976 S 94 98 Isenberg S 272 279 Lomask I S 362 366 Protokoll der Rede in den Annals of Congress Isenberg S 279 282 So etwa die Zusammenfassung in Elkins und McKitrick S 745 Ron Chernow Alexander Hamilton Penguin New York 2004 S 562 568 Lomask II S 17 Lomask II S 49 52 Lomask II S 72 ff Lomask II S 100 105 Lomask II S 168 169 So Jefferson in seiner Ansprache an den Kongress am 22 Januar 1807 Memento vom 12 August 2011 im Internet Archive Artikel III Absatz 3 der Verfassung der Vereinigten Staaten nach der Ubersetzung PDF 201 kB auf den Seiten der amerikanischen Botschaft in Deutschland Zu Jeffersons Rolle im Prozess s etwa Hoffer S 123 125 S 142 143 Zur subpoena duces tecum s Hoffer S 134 140 Einschatzung nach Hoffer S 36 Siehe hierzu den Uberblick uber die Forschungsliteratur in Hoffer S 199 206 Sean Wilentz The Rise of American Democracy Norton New York 2005 S 128 130 Isenberg S 282 283 You see I was right I was only thirty years too soon What was treason in me thirty years ago is patriotism now Kolportiert in Parton S 670 Hoffer S 189 193 Isenberg S 368 He really meant to make himself emperor of Mexico Zitiert in Lomask II S 309 Zu Burr in England s Lomask II S 302 315 Zu Burrs Zeit in Deutschland und Frankreich s Lomask II 325 351 Lomask S 351 357 Richard N Cote Theodosia Burr Alston Portrait of a Prodigy Corinthian Books Mount Pleasant 2002 S 307ff Oh Burr oh Burr what hast thou done Thou hast shooted dead great Hamilton You hid behind a bunch of thistle And shooted him dead with a great hoss pistol Ron Chernow Alexander Hamilton Penguin New York und London 2004 S 721 Isenberg S 400 404 Time America s Worst Vice Presidents undatiert aber wohl 2008 Lomask II S 236 Zu Burr in der Literatur siehe die Monographie von Charles J Nolan 1980 Ernest Samuels Henry Adams The Beklnap Press of Harvard University Press Cambridge 1989 S 183 185 Adams S 416 Siehe z B die Rezension der Druckausgabe von J C A Stagg The Enigma of Aaron Burr In Reviews in American History 12 3 1984 S 378 382 Gordon S Wood The Real Treason of Aaron Burr In Proceedings of the American Antiquarian Society 143 1999 S 280 295 Digitalisat Senatoren der Vereinigten Staaten aus New York Klasse 1 Schuyler Burr Schuyler Hobart North Watson Morris Bailey Armstrong Mitchill German Sanford Van Buren Dudley Tallmadge Dickinson Fish P King Morgan Fenton Kernan Platt Miller Hiscock Murphy Depew O Gorman Calder Copeland Mead Ives Keating Kennedy Goodell Buckley Moynihan H Clinton GillibrandKlasse 3 R King Laurance Armstrong D Clinton Armstrong Smith R King Sanford Marcy Wright Foster Dix Seward Harris Conkling Lapham Evarts Hill Platt Root Wadsworth Wagner Dulles Lehman Javits D Amato SchumerVizeprasidenten der Vereinigten Staaten John Adams parteilos F 1789 1797 Thomas Jefferson D R 1797 1801 Aaron Burr D R 1801 1805 George Clinton D R 1805 1812 Elbridge Gerry D R 1813 1814 Daniel D Tompkins D R 1817 1825 John C Calhoun D R D 1825 1832 Martin Van Buren D 1833 1837 Richard Mentor Johnson D 1837 1841 John Tyler W 1841 George M Dallas D 1845 1849 Millard Fillmore W 1849 1850 William R King D 1853 John C Breckinridge D 1857 1861 Hannibal Hamlin R 1861 1865 Andrew Johnson D 1865 Schuyler Colfax R 1869 1873 Henry Wilson R 1873 1875 William A Wheeler R 1877 1881 Chester A Arthur R 1881 Thomas A Hendricks D 1885 Levi P Morton R 1889 1893 Adlai E Stevenson D 1893 1897 Garret Hobart R 1897 1899 Theodore Roosevelt R 1901 Charles W Fairbanks R 1905 1909 James S Sherman R 1909 1912 Thomas Riley Marshall D 1913 1921 Calvin Coolidge R 1921 1923 Charles G Dawes R 1925 1929 Charles Curtis R 1929 1933 John Nance Garner D 1933 1941 Henry A Wallace D 1941 1945 Harry S Truman D 1945 Alben W Barkley D 1949 1953 Richard Nixon R 1953 1961 Lyndon B Johnson D 1961 1963 Hubert H Humphrey D 1965 1969 Spiro Agnew R 1969 1973 Gerald Ford R 1973 1974 Nelson Rockefeller R 1974 1977 Walter Mondale D 1977 1981 George H W Bush R 1981 1989 Dan Quayle R 1989 1993 Al Gore D 1993 2001 Dick Cheney R 2001 2009 Joe Biden D 2009 2017 Mike Pence R 2017 2021 Kamala Harris D seit dem 20 Januar 2021 Attorneys General von New York Benson Varick Burr M Lewis Lawrence Hoffman I Spencer Woodworth Hildreth Van Vechten Hildreth Emmet Van Vechten M Van Buren Oakley Talcott Bronson Beardsley Hall Barker J Van Buren Jordan Chatfield Stow Hoffman II Cushing Tremain Myers Dickinson Cochrane Martindale Champlain Barlow Pratt Fairchild Schoonmaker Ward Sr Russell O Brien Tabor Rosendale Hancock Davies Cunneen Mayer Jackson O Malley Carmody Parsons Woodbury M E Lewis Newton Sherman Ottinger Ward Jr Bennett Goldstein Javits Lefkowitz Abrams Koppell Vacco Spitzer Cuomo Schneiderman Underwood James Normdaten Person GND 11867501X lobid OGND AKS LCCN n78086252 VIAF 57408702 Wikipedia Personensuche nbsp Dieser Artikel wurde am 4 Februar 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME Burr AaronKURZBESCHREIBUNG amerikanischer Politiker dritter Vizeprasident der Vereinigten StaatenGEBURTSDATUM 6 Februar 1756GEBURTSORT Newark New JerseySTERBEDATUM 14 September 1836STERBEORT Port Richmond New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aaron Burr amp oldid 236712985