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Dieser Artikel behandelt den Bruder des US Prasidenten John F Kennedy Zu seinem gleichnamigen Sohn siehe den Artikel Robert Francis Kennedy junior 1954 Robert Francis Bobby Kennedy 20 November 1925 in Brookline Massachusetts 6 Juni 1968 in Los Angeles Kalifornien war ein US amerikanischer Politiker und der jungere Bruder des ermordeten US Prasidenten John F Kennedy Er strebte nach einer Karriere als Senatsjurist Justizminister und Senator auch die Prasidentschaft 1968 an und fiel wahrend des Vorwahlkampfes ebenfalls einem Attentat zum Opfer Robert F Kennedy 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schulische Ausbildung und Wehrdienst 1 2 Studium 1 3 Privatleben 2 Politische Laufbahn 2 1 Einstellung 2 2 Anfange 2 3 Kandidatur fur die Prasidentschaft 1968 3 Das Attentat 3 1 Hergang 3 2 Verschworungstheorien 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Filme 7 Weiteres 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchulische Ausbildung und Wehrdienst Bearbeiten Robert Francis Kennedy RFK wurde am 20 November 1925 in Brookline Massachusetts geboren und war das siebte Kind des Unternehmers Joseph und seiner Frau Rose Kennedy Sein Vater der als Begrunder der Familie Kennedy gilt war ein erfolgreicher Unternehmer und als einflussreicher Irischamerikaner ein wichtiger Wahlkampfhelfer fur Franklin D Roosevelt bei den Prasidentschaftswahlen 1932 und 1936 Im Dezember 1937 wurde er zum Botschafter in London ernannt 1 Die Mutter Rose Kennedy war Tochter des fruheren Bostoner Burgermeisters und Abgeordneten im Reprasentantenhaus der Vereinigten Staaten John F Fitzgerald In London besuchte Kennedy die Privatschule Gibbs 2 Nach der Kriegserklarung von Neville Chamberlain an das Dritte Reich schickte Joseph P Kennedy seine Familie im September 1939 nach Amerika zuruck Dort ging Robert zuerst auf die eng mit der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika verbundene St Paul s School in Concord New Hampshire Der ausgepragte Episkopalismus der Schule storte Rose Kennedy so dass sie Robert auf die Portsmouth Priory eine Klosterschule mit Internat der Benediktiner in Newport Rhode Island wechseln liess Abgesehen von vier Gottesdiensten pro Woche und einem Morgen und Abendgebet lag dort der Schwerpunkt auf sakularem Schulunterricht 3 Wegen seiner massigen Noten furchtete sein Vater Kennedy schaffe es nicht nach Harvard Daher schickte er seinen Sohn ab Herbst 1942 an die Milton Academy in Milton Massachusetts was fur Kennedy die sechste Schule in 10 Jahren war An diesem klassischen White Anglo Saxon Protestant College stand er aufgrund seiner katholischen Herkunft und des weiterhin praktizierten Glaubens im Abseits Die Noten blieben bis auf das Fach Foreign Relations mittelmassig und Kennedy entwickelte vorwiegend im Football Ehrgeiz 4 Einen lebenslangen Freund fand er zu jener Zeit auf der Milton Academy in David Hackett der ihn beim Wahlkampf 1968 unterstutzte 5 Angeregt durch die Erlebnisberichte von John F der Bootskommandant im Pazifikkrieg war beabsichtigte er sich gleichfalls fur einen Einsatz auf einem PT Schnellboot zu melden Der altere Bruder uberredete ihn sich im Oktober 1943 vorerst bei der United States Navy Reserve einzuschreiben Dort wurde er bis Marz 1944 vom aktiven Dienst freigestellt und durchlief ab dann das einjahrige Studienprogramm V 12 an der Harvard University das eine Offiziersverwendung im Anschluss zum Ziel hatte 6 Der Tod des altesten Bruders Joseph P Kennedy junior bestarkte Kennedys Wunsch nach einem Fronteinsatz Im Mai 1945 als untauglich gemustert ging er vorerst weiter auf die Offiziersschulung in Harvard 7 Als im Herbst 1945 der nach seinem Bruder benannte Zerstorer USS Joseph P Kennedy Jr DD 850 in Dienst gestellt wurde sprach Kennedy ohne Wissen der Familie erfolgreich bei Marineminister James V Forrestal vor um seine Offiziersausbildung abbrechen und fortan als einfacher Matrose auf diesem Schiff dienen zu konnen Wahrend der Irankrise trat Kennedy am 1 Februar 1946 den Dienst auf der USS Joseph P Kennedy Jr an Funf Tage spater brach die USS Joseph P Kennedy Jr zur Testfahrt in die Karibik auf und kurz nach Ruckkehr in den Heimathafen Newport Rhode Island wurde Kennedy ehrenhaft aus der US Navy entlassen 8 Danach unterstutzte er den Wahlkampf seines Bruders um den traditionell demokratischen 11 Wahlbezirk von Massachusetts im Reprasentantenhaus der Vereinigten Staaten Unter der Fuhrung von LeMoyne Billings einem engen Freund von John betreute Kennedy drei Wahlkreise im Osten von Cambridge die uberwiegend italoamerikanisch gepragt waren Zwar gingen diese Viertel bei den Primaries gegen den dort popularen Joe Russo verloren aber viel knapper als erwartet Danach bereiste Kennedy Sudamerika sein erster Urlaub ausserhalb der Familie und begann ein Studium der Rechtswissenschaften in Harvard im September 1946 9 nbsp Robert F Kennedy ganz links mit Familie in Hyannis Port September 1931Studium Bearbeiten Wahrend der ersten Jahre auf dem Campus mied Kennedy soziale Zerstreuung in Fraternities und Sororities wie dem Spee Club dem seine alteren Bruder angehort hatten Die Vorlesungen mit Schwerpunkt Staatswissenschaft von Charles Howard McIlwain Roscoe Pound Rupert Emerson und anderen hinterliessen bei ihm ebenso wenig Eindruck wie bei diesen seine Personlichkeit und Leistungen was sich in einem massigen Notenbild auswirkte Eine Zeitlang besuchte er mit katholischen Kommilitonen das St Benedict Center im Campus Die antisemitischen und atheistenfeindlichen Predigten von Leonard Feeney der ein extremer Befurworter des Dogmas vom exklusiven Heilsanspruch der Kirche dem extra Ecclesiam nulla salus war schockierten Kennedy derart dass er in zornigem Streit mit Feeney die Einrichtung fur immer verliess Konzentrierten Fokus und Ehrgeiz entwickelte Kennedy stark ausgepragt im American Football wo er ein Spiel fur die Auswahl der Universitat trotz eines Beinbruchs bis zum Ende und Kollaps fortsetzte In der Mannschaft traf er vor allem hier freundschaftliche Beziehungen knupfend auf altere Kriegsveteranen aus diversen deutlich anderen Gesellschaftsschichten als der seinigen 10 Zu dieser Zeit entsprachen seine politischen Ansichten denen des Vaters In kontrarer Position zu seinem Bruder John stehend lehnte er die Truman Doktrin und den Marshall Plan vehement ab Die USA sollten sich in europaische Angelegenheiten nicht einmischen eine friedliche Koexistenz mit der Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten anstreben und wenn sich ferne Volker fur den Kommunismus entschieden dies akzeptieren und nicht intervenieren 11 Angeregt und unterstutzt von seinem Vater der ihn als Korrespondenten fur die Boston Post akkreditieren liess trat er nach seinem Bachelor of Arts am 5 Marz 1948 auf der Queen Mary mit seinem Kommilitonen George Terrien zu einer Reise in den Nahen Osten an Hierbei besuchte er Agypten das kurz vor dem Ende stehende Volkerbundsmandat fur Palastina sowie den Libanon In seiner Funktion als Journalist baute er Kontakte zur noch jungen Arabischen Liga der Hagana und Irgun Tzwa i Le umi auf Als die Israelische Unabhangigkeitserklarung erfolgte erschienen in der Boston Post von Kennedy als Auslandskorrespondenten Anfang Juni vier Artikel hintereinander In diesen begrusste er das unabhangige Israel als stabilisierendes demokratisches Moment im Nahen Osten zerstreute Befurchtungen es konne sich zum Kommunismus bewegen und kritisierte scharf die britische Mandatspolitik Auch Amerika warf er vor sich zu wenig solidarisch mit den Juden darunter viele Uberlebende des Holocaust in Palastina gezeigt zu haben Am 15 April 1948 erreichte Kennedy Italien wo er die ersten Parlamentswahlen in Italien 1948 nach dem Krieg erlebte und unter anderem eine Grosskundgebung von Palmiro Togliatti besuchte Nach dem Tod seiner Schwester Kathleen Cavendish deren Beerdigung er wegen einer Gelbsucht nicht besuchen konnte reiste er nach London zu ihrem Grab Uber Belgien und Holland erreichte er die Westzone und berichtete von der katastrophalen Zerstorung der besuchten Stadte und der Apathie der deutschen Bevolkerung In der Vier Sektoren Stadt Wien erlebte er die intensiven Spionageaktivitaten des Kalten Kriegs sowie die allgemeine Erwartung eines Krieges mit der Sowjetunion angesichts der Rittersturz Konferenz und den bevorstehenden Koblenzer Beschlussen sowie der sich dadurch abzeichnenden Geburt von Westdeutschland 12 Danach reiste er in die Tschechoslowakei wobei eine weitergehende Besichtigung des Ostblocks hier an der ungarischen Grenze ihr Ende fand Die Ruckkehr erfolgte uber West Berlin wo er Zeuge der Berliner Luftbrucke wurde Kopenhagen Stockholm und Dublin Gepragt durch diese Eindrucke entfernte er sich zunehmend von den Ansichten seines Vaters der eine Einmischung der Vereinigten Staaten in den europaischen Ost West Konflikt ablehnte So veroffentlichte er nach der Verhaftung von Jozsef Mindszenty dem Primas von Ungarn einen Artikel im Boston Daily Advertiser in dem er zu energischem Widerstand des Westens gegen diese Massnahme aufrief 13 Da sein Notenbild wenig uberzeugend war lehnten ihn sowohl Harvard als auch die Yale University fur ein Jurastudium an der Graduate School ab so dass Kennedy an die University of Virginia wechselte 14 1951 erreichte er hier seinen Abschluss Dazwischen diente er kurze Zeit in der United States Navy auf dem nach seinem gefallenen Bruder benannten Zerstorer USS Joseph P Kennedy Jr DD 850 Nach einer gemeinsamen Asienreise bei der sie unter anderem Jawaharlal Nehru trafen 15 leitete er den Wahlkampf seines Bruders John um einen Sitz im Senat Auch als John 1960 fur das Amt des Prasidenten kandidierte organisierte Robert zusammen mit seinem Studienkollegen Kenneth O Donnell den Wahlkampf Privatleben Bearbeiten Wahrend eines Skiurlaubs im Winter 1945 in Mont Tremblant Quebec lernte Kennedy die Freundin seiner Schwester Ethel Skakel kennen 16 Die beiden heirateten am 17 Juni 1950 nachdem Kennedy sich ursprunglich in Ethels Schwester Patricia verliebt hatte und diese Beziehung scheiterte Aus der Ehe stammen elf Kinder seine letzte Tochter wurde erst nach seinem Tod geboren Kathleen Kennedy Townsend 1951 Joseph Patrick Kennedy II 1952 Robert Francis Kennedy Jr 1954 David Anthony Kennedy 1955 1984 Mary Courtney Kennedy 1956 Michael LeMoyne Kennedy 1958 1997 Mary Kerry Kennedy 1959 Christopher George Kennedy 1963 Matthew Maxwell Taylor Kennedy 1965 Douglas Harriman Kennedy 1967 Rory Elizabeth Katharine Kennedy 1968 Sein Enkel Joseph 1980 wurde 2012 ins US Reprasentantenhaus gewahlt Politische Laufbahn Bearbeiten nbsp Robert Kennedy rechts und sein Bruder vor dem Weissen Haus 1963Einstellung Bearbeiten In seinen Grundhaltungen war Robert F Kennedy von der Schriftstellerin Edith Hamilton beeinflusst Er war entschiedener Gegner der Rassendiskriminierung als Justizminister ein entschlossener Kampfer gegen die Mafia und spater ein heftiger Kritiker der Vietnampolitik Lyndon B Johnsons In seiner Zeit als Senator wuchs sein Interesse an sozialen Fragen und er bezog dabei in zunehmendem Masse liberale nach europaischem Verstandnis linke Positionen was ihn in wesentlich starkerem Ausmass als seinen Bruder bis heute zu einer Ikone des stark sozialdemokratisch gefarbten amerikanischen Linksliberalismus macht Sein Tod wird zusammen mit dem Attentat auf Martin Luther King als Ende einer durch Jugendlichkeit Optimismus und Fortschrittsglauben charakterisierten Ara gedeutet die von einer Zeit der politischen Skandale Stichwort Watergate abgelost wurde Die mit wachsendem zeitlichen Abstand zunehmende Verklarung Kennedys und seines sozialen und humanitaren Engagements Guter Bobby stand dabei in einem gewissen Kontrast zu dem zwiespaltigen Bild das viele Zeitgenossen von ihm hatten zum Beispiel als Wahlkampfmanager Boser Bobby oder als teils rucksichtslos Handelnder in Joseph McCarthys Senatsunterausschuss nbsp Bei einer Rede im August 1964Anfange Bearbeiten Im Dezember 1952 wurde Kennedy juristischer Mitarbeiter des Senatsunterausschusses Permanent Subcommittee on Investigations der unter dem Vorsitz von Joseph McCarthy die angebliche kommunistische Unterwanderung von Regierung Verwaltung und Militar untersuchte Er verliess den Posten im Juli 1953 weil er mit den umstrittenen Methoden seines Vorgesetzten Chefberater Roy Cohn nicht einverstanden war obwohl er personlich weiterhin Sympathien fur McCarthy empfand 17 Anschliessend war Kennedy fur einige Monate im Mitarbeiterstab seines Vaters tatig der in der sogenannten Hoover Commission Mitglied war 18 Anfang 1954 kehrte er in das Permanent Subcommittee on Investigations zuruck dieses Mal in der Funktion des Chefberaters der demokratischen Minderheit Von 1957 bis 1959 war er Chefberater des sogenannten McClellan Committee das illegale Machenschaften in den Gewerkschaften untersuchte 19 Dass hier u a die kriminellen Aktivitaten innerhalb der Transportarbeitergewerkschaft Teamsters und deren Kontakte zur Mafia thematisiert wurden brachte Kennedy die lebenslange Feindschaft des Teamsters Vorsitzenden Jimmy Hoffa ein der ihn zudem fur seine Herkunft aus reichem Hause verachtete 20 Im November 1959 wurde er zum Wahlkampfmanager seines Bruders fur die Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1960 19 Nach dem Sieg von John F Kennedy 1960 berief dieser seinen Bruder als Justizminister in sein Kabinett In diese Zeit fielen die Invasion in der Schweinebucht und die Kubakrise in deren Verlauf er sich zum engsten Berater des Prasidenten entwickelte Ausserdem tat er sich als engagierter Bekampfer des organisierten Verbrechens hervor und galt trotz anfanglicher Vorwurfe von Vetternwirtschaft bald als eines der effizientesten Regierungsmitglieder Auf die Ermordung seines Bruders im November 1963 reagierte er tief getroffen Sein Umfeld nahm ihn als einen gebrochenen sichtlich gealterten Mann wahr der seine Trauer mitunter mit sardonischen Bemerkungen zu uberspielen versuchte Kennedy zeigte kein Interesse an der Untersuchung des Mordfalls wohl weil dies fur ihn zu schmerzvoll war und betraute daher seinen Mitarbeiter Nicholas Katzenbach mit der Kooperation mit der Warren Kommission 21 Nach dem Tod seines Bruders verblieb er zunachst im Kabinett des Nachfolgers Lyndon B Johnson beide trennte aber eine gegenseitige Abneigung Als sich seine Hoffnungen nicht erfullt hatten bei der Prasidentschaftswahl 1964 von Johnson als kunftiger Vizeprasident nominiert zu werden verliess er die Regierung im Herbst 1964 und kandidierte fur das Amt des US Senators von New York Er gewann den Wahlkampf gegen den Republikaner Kenneth Keating und war von 1965 bis 1968 Senator Seine Popularitat innerhalb der Demokratischen Partei hatte sich schon am Parteitag 1964 gezeigt auf dem er seine Rede erst nach einem fast 20 minutigen Beifallssturm beginnen konnte der seiner Meinung nach allerdings vor allem dem ermordeten Bruder galt Kandidatur fur die Prasidentschaft 1968 Bearbeiten Als Senator ging Robert Kennedy zunehmend auf Distanz zur Vietnampolitik Prasident Johnsons zogerte jedoch zur Enttauschung mancher Anhanger aus Angst vor einer Parteispaltung zunachst diesen bei der Prasidentschaftswahl 1968 offen herauszufordern Erst als Johnson bei der ersten Vorwahl am 12 Marz gegen Senator Eugene McCarthy einen weiteren innerparteilichen Vietnamkriegsgegner uberraschend schlecht abschnitt meldete Kennedy am 16 Marz seine Kandidatur an was ihm einige als Opportunismus vorhielten Nach dem kurz darauf erfolgenden Verzicht von Johnson auf eine erneute Kandidatur sah sich Kennedy dann im innerparteilichen Vorwahlkampf um die Nominierung neben McCarthy bald auch Vizeprasident Hubert H Humphrey gegenuber der ebenfalls kandidieren wollte Humphreys Ankundigung erfolgte jedoch zu spat um noch an den Vorwahlen teilnehmen zu konnen so dass sich diese grosstenteils zu einem Duell zwischen Kennedy und McCarthy entwickelten die beide den linken Parteiflugel reprasentierten und um ein ahnliches Wahlersegment kampften Kennedys kurzfristig organisierter und oftmals improvisierter Wahlkampf stiess auf unerwartet positive Resonanz Seine Auftritte losten Begeisterungssturme aus die in der Geschichte der Vorwahlen Primaries beispiellos waren vor allem unter Afroamerikanern und lateinamerikanischen Einwanderern Nachhaltigen Eindruck hinterliess seine Rede am 4 April 1968 dem Tag der Ermordung Martin Luther Kings in Indianapolis in der er zum ersten und einzigen Mal offentlich auf das Attentat auf seinen Bruder Bezug nahm Auch er wurde von einem weissen Mann ermordet 22 und zu gegenseitigem Mitgefuhl und einem Gerechtigkeitsgefuhl fur die Leidenden aufrief Wie gross Robert Kennedys Chancen tatsachlich waren als Prasidentschaftskandidat der Demokraten und somit als Gegner von Richard Nixon bei der Prasidentschaftswahl im November 1968 nominiert zu werden ist umstritten Fur einen Sieg auf dem Parteitag Ende August in Chicago waren 1312 Delegiertenstimmen notwendig Kennedy hatte zum Zeitpunkt seines Todes laut Medienberichten 23 622 Parteitagsdelegierte auf seiner Seite und damit Senator Eugene McCarthy 305 Delegierte uberholt Beide lagen jedoch hinter Vizeprasident Hubert Humphrey 1067 Delegierte zuruck da 1968 Vorwahlen nur in einer Minderheit der Bundesstaaten stattfanden und der Einfluss Humphreys in etlichen jener Staaten in denen die Delegierten durch den Parteiapparat bestimmt wurden offensichtlich starker war Er konnte auch auf die Unterstutzung der Gewerkschaften zahlen Humphrey hatte allerdings keine einzige Vorwahl gewonnen Fur Kennedy sprachen ferner seine Distanz zur zunehmend unpopulareren Vietnampolitik Johnsons sein Charisma die Erinnerung an seinen ermordeten Bruder und nicht zuletzt der damals intakte Mythos des Namens Kennedy Unmittelbar vor Kennedys Tod waren TV Kommentatoren trotz des Sieges in Kalifornien eher skeptisch bezuglich seiner Chancen auf die Nominierung 24 Heute sind die Meinungen der Historiker geteilt Wahrend einige ebenfalls davon ausgehen dass Humphreys Vorsprung bei den Parteitagsdelegierten und die Unterstutzung durch diverse einflussreiche Parteibosse die letztlich entscheidenden Faktoren gewesen waren vertreten andere wie auch Richard Nixon in seinen Memoiren die Ansicht dass Kennedys Kampagne nach dem Vorwahlsieg in Kalifornien einen Teil der Anhanger McCarthys hinzugewonnen und in den verbleibenden zweieinhalb Monaten eine unwiderstehliche Eigendynamik entwickelt hatte die auf dem Parteitag nicht mehr zu stoppen gewesen ware Das Attentat BearbeitenHergang Bearbeiten Hauptartikel Attentat auf Robert F Kennedy nbsp Robert Kennedys schlichtes Grab auf dem Nationalfriedhof Arlington in VirginiaKennedy hatte nach Siegen in Indiana und Nebraska und einer Niederlage in Oregon gerade die Vorwahlen in South Dakota und Kalifornien gewonnen als er in der Nacht vom 4 zum 5 Juni 1968 wenige Minuten nach Mitternacht Ortszeit 25 kurz nach seiner Dankesrede im Ballsaal auf dem Weg zur Pressekonferenz in der Kuche des Hotels Ambassador in Los Angeles angeschossen und lebensgefahrlich verletzt wurde 26 Noch am Tatort der Kaltkuche des Hotels wurde der palastinensische Einwanderer Sirhan Sirhan festgenommen und die Tatwaffe ein Iver Johnson Revolver Kaliber 22 sichergestellt Kennedy erlag am folgenden Tag im Good Samaritan Hospital Wilshire Boulevard im Alter von 42 Jahren seinen Verletzungen Der verurteilte Morder Sirhan Sirhan sitzt seine Strafe nachdem das gegen ihn 1969 ergangene Todesurteil in lebenslange Haft umgewandelt wurde im Staatsgefangnis von Coalinga Kalifornien ab 27 Sein Motiv fur das Attentat war vermutlich 28 seine Emporung uber israelfreundliche Ausserungen Kennedys im Vorwahlkampf die fur ihn da die Palastinenserfrage darin vollig ausgeklammert wurde in krassem Gegensatz zu Kennedys sonstigem Eintreten gegen Unterdruckung und Ausgrenzung standen Insbesondere verurteilte er dessen Forderung Israel neue Phantom Kampfflugzeuge zu liefern Moglicherweise spielte auch der erste Jahrestag des Beginns des Sechstagekrieges eine Rolle So fand sich in Sirhans Wohnung ein Tagebuch mit dem Eintrag Robert Kennedy muss vor dem 5 Juni sterben Der Nahostkonflikt wurde von der US Offentlichkeit allerdings kaum zur Kenntnis genommen und spielte im Vorwahlkampf praktisch keine Rolle Auch alle anderen Kandidaten vertraten israelfreundliche Positionen Verschworungstheorien Bearbeiten Es gibt zahlreiche Verschworungstheorien 29 von denen viele besagen dass Sirhan nicht aus eigenem Entschluss sondern unter Fremdeinfluss Hypnose oder Gehirnwasche gehandelt habe oder dass es noch einen zweiten Schutzen gegeben habe der auf Kennedy die laut Autopsiebericht von hinten und aus kurzester Entfernung zugefugten todlichen Schusse abgegeben habe wahrend Sirhan laut Augenzeugen von vorne und aus etwas grosserer Distanz auf den Senator geschossen hat Allerdings widersprechen sich diese Augenzeugenberichte zum Teil zumal am Tatort ein grosses Gedrange herrschte Ende April 2012 meldete sich die Kanadierin Nina Rhodes Hughes geb Roman eine ehemalige TV Schauspielerin und zeitweilige Aktivistin im Kennedy Wahlkampfteam von 1968 in einem CNN Interview 30 zu Wort Sie gab an am Tatort in der Kaltkuche des Ambassador Hotels neben einem zweiten Schutzen hinter Kennedy gestanden und damals dem FBI sogleich Aussagen daruber gemacht zu haben Sie habe deutlich mehr Schusse wahrgenommen als jene acht fur die Sirhans Waffe technisch ausgelegt war 31 Ihre Aussagen seien in den offiziellen FBI Berichten jedoch verfalscht worden Auch ist ein vom fruheren polnischen Journalisten Stanislaw Pruszynski am Tatort aufgenommenes Tondokument gefunden 32 und unter anderem von CNN veroffentlicht worden welches der These der Sirhan Anwalte von mehr als acht Schussen und damit der Existenz eines zweiten Schutzen Nahrung gibt 33 Veroffentlichungen BearbeitenGangster drangen zur Macht Scherz Bern Munchen 1964 Originaltitel The Enemy Within 1960 Bekenntnis zur Gerechtigkeit Econ Wien Dusseldorf 1966 Originaltitel The Pursuit of Justice 1964 Freiheit und Verantwortung in der Demokratie 38 Reden Rowohlt Reinbek 1967 Originaltitel Rights for Americans The Speeches of Robert F Kennedy 1964 Suche nach einer neuen Welt Bertelsmann Gutersloh 1968 Originaltitel To Seek a Newer World 1967 Dreizehn Tage Die Verhinderung des Dritten Weltkrieges durch die Bruder Kennedy Scherz Bern Munchen 1969 Originaltitel Thirteen Days A Memoir of the Cuban Missile Crisis 1969 Literatur BearbeitenJohn R Bohrer Revolution of Robert Kennedy From Power to Protest After JFK Bloomsbury London 2017 ISBN 978 1 60819 982 2 Chris Matthews Bobby Kennedy A Raging Spirit Simon amp Schuster New York 2017 ISBN 978 1 5011 1188 4 Larry Tye Bobby Kennedy The Making of a Liberal Icon Random House New York 2016 ISBN 978 0 679 64520 7 Joseph A Palermo Robert F Kennedy And the Death of American Idealism Pearson London 2007 ISBN 978 0 321 38610 6 Yoash Tatari Ende eines amerikanischen Traums Das Attentat auf Robert F Kennedy In Heribert Blondiau Hrsg Tod auf Bestellung Politischer Mord im 20 Jahrhundert Ullstein Munchen 2002 ISBN 3 548 36331 8 S 99 137 Joseph A Palermo In His Own Right The Political Odyssey of Senator Robert F Kennedy Columbia University Press New York 2001 ISBN 0 231 12069 9 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times Ballantine Books Boston 1978 ISBN 0 345 32547 8 Filme BearbeitenKennedy wurde im Fernsehfilm Der Pate und das Showgirl Sugartime 1995 von Peter Krantz portratiert Thirteen Days 2000 Dokumentarischer Spielfilm zur Kubakrise Bobby 2006 Der letzte Tag von Robert F Kennedy RFK must die 2008 Dokumentarfilm von Shane O Sullivan Vereinigtes Konigreich Die Kennedys 2011 Achtteilige TV Miniserie mit Barry Pepper als Kennedy Jackie Die First Lady 2016 Spielfilm uber Jacqueline Kennedy mit Peter Sarsgaard in der Rolle von Robert F Kennedy Bobby Kennedy for President 2018 Vierteilige Miniserie auf Netflix von Dawn Porter Weiteres BearbeitenZu seinem Gedenken wurde der Robert F Kennedy Human Rights Award fur Menschenrechte gestiftet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert F Kennedy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Robert F Kennedy Zitate nbsp Wikisource Robert F Kennedy Quellen und Volltexte englisch Literatur von und uber Robert F Kennedy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Robert F Kennedy im Biographical Directory of the United States Congress englisch Robert F Kennedy in der Notable Names Database englisch Papers of Robert F Kennedy im John F Kennedy Presidential Library and Museum Kurzbiographie Robert F Kennedy Memento vom 29 Dezember 2014 im Internet Archive englisch auf Webprasenz Robert F Kennedy Center for Justice and Human Rights Robert F Kennedy im Miller Center of Public Affairs der University of Virginia englisch Archivaufnahmen uber Robert Kennedy im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Robert F Kennedy in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in WikidataEinzelnachweise Bearbeiten Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 11 22 23 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 26 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 29 30 The Kennedys and Football Programs In Vintage College Football Programs amp Collectibles 8 Februar 2009 abgerufen am 6 Juni 2023 englisch Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 42 44 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 51 52 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 57 59 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 60 61 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 63 64 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 65 68 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 68 72 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 73 79 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 80 81 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 81 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 90 93 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 66 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 105 106 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 107 a b Robert F Kennedy 1961 1963 Miller Center 4 Oktober 2016 abgerufen am 6 Juni 2023 englisch Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 158 162 Arthur M Schlesinger Robert Kennedy and his times S 612 614 Text der Rede Robert F Kennedys On the death of Martin Luther King sechster Absatz abgerufen am 6 Juni 2011 US TV Berichte 4 Juni 1968 siehe 2 20 Amerikanische TV Kommentare am Abend der kalifornischen Vorwahl 4 Juni 1968 vor dem Attentat Im deutschsprachigen Raum wurde das Attentat wegen der achtstundigen Zeitverschiebung zwischen der kalifornischen Sommerzeit und der mitteleuropaischen Zeit damals keine Sommerzeit erstmals am 5 Juni gegen 9 Uhr vormittags gemeldet Tondokument In Memoriam Robert Kennedy Osterreichische Mediathek 6 Juni 1968 Dankesrede und Attentat faz net vom 28 August 2021 Grunes Licht fur Freilassung des Morders von US Senator Robert F Kennedy Englischsprachige Webseite uber Sirhan und seine moglichen Motive Memento vom 13 Juli 2010 imInternet Archive Englischsprachige Webseite uber verschiedene Theorien und kontrovers diskutierte Detailfragen des Attentats Memento vom 6 Juli 2010 imInternet Archive Michael Martinez Brad Johnson RFK assassination witness tells CNN There was a second shooter In CNN International 30 April 2012 englisch Canadian witness to RFK assassination claims there was 2nd shooter Robert Kennedy 40 Years Later Memento vom 20 Mai 2012 im Internet Archive canada com MONTREAL GAZETTE 4 Juni 2008 RFK assassination witness tells CNN There was a second shooter CNN 30 April 2012 hier eingebundener Film auf der Webseite 2009 New evidence Pruszynski recording VKabinett der Vereinigten Staaten von John F Kennedy 1961 1963 Vizeprasident Lyndon B Johnson 1961 1963 Aussenminister Dean Rusk 1961 1963 Finanzminister C Douglas Dillon 1961 1963 Verteidigungsminister Robert McNamara 1961 1963 Justizminister Robert F Kennedy 1961 1963 Postminister J Edward Day 1961 1963 John A Gronouski 1963 Innenminister Stewart Udall 1961 1963 Landwirtschaftsminister Orville Freeman 1961 1963 Handelsminister Luther Hodges 1961 1963 Arbeitsminister Arthur Goldberg 1961 1962 W Willard Wirtz 1962 1963 Gesundheits Bildungs und Wohlfahrtsminister Abraham A Ribicoff 1961 1962 Anthony J Celebrezze 1962 1963 VKabinett der Vereinigten Staaten von Lyndon B Johnson 1963 1969 Vizeprasident Hubert H Humphrey 1965 1969 Aussenminister Dean Rusk 1963 1969 Finanzminister C Douglas Dillon 1963 1965 Henry H Fowler 1965 1968 Joseph W Barr 1968 1969 Verteidigungsminister Robert McNamara 1963 1968 Clark M Clifford 1968 1969 Justizminister Robert F Kennedy 1963 1964 Nicholas Katzenbach 1965 1966 Ramsey Clark 1967 1969 Postminister John A Gronouski 1963 1965 Larry O Brien 1965 1968 W Marvin Watson 1968 1969 Innenminister Stewart Udall 1963 1969 Landwirtschaftsminister Orville Freeman 1963 1969 Handelsminister Luther Hodges 1963 1965 John T Connor 1965 1967 Alexander Trowbridge 1967 1968 Cyrus Rowlett Smith 1968 1969 Arbeitsminister W Willard Wirtz 1963 1969 Gesundheits Bildungs und Wohlfahrtsminister Anthony J Celebrezze 1963 1965 John W Gardner 1965 1968 Wilbur J Cohen 1968 1969 Bauminister Robert C Weaver 1966 1968 Robert Coldwell Wood 1968 1969 Verkehrsminister Alan Stephenson Boyd 1967 1969 United States Attorneys General Randolph Bradford Lee Lincoln Breckinridge Rodney Pinkney Rush Wirt Berrien Taney Butler Grundy Gilpin Crittenden Legare Nelson Mason Clifford Toucey Johnson Crittenden Cushing Black Stanton Bates Speed Stanbery Evarts Hoar Akerman Williams Pierrepont Taft Devens MacVeagh Brewster A Garland Miller Olney Harmon McKenna Griggs Knox Moody Bonaparte Wickersham McReynolds Gregory Palmer Daugherty Stone Sargent W Mitchell Cummings Murphy Jackson Biddle T Clark McGrath McGranery Brownell Rogers Kennedy Katzenbach R Clark J Mitchell Kleindienst Richardson Saxbe Levi Bell Civiletti Smith Meese Thornburgh Barr Reno Ashcroft Gonzales Mukasey Holder Lynch Sessions Barr M GarlandSenatoren der Vereinigten Staaten aus New York Klasse 1 Schuyler Burr Schuyler Hobart North Watson Morris Bailey Armstrong Mitchill German Sanford Van Buren Dudley Tallmadge Dickinson Fish P King Morgan Fenton Kernan Platt Miller Hiscock Murphy Depew O Gorman Calder Copeland Mead Ives Keating Kennedy Goodell Buckley Moynihan H Clinton GillibrandKlasse 3 R King Laurance Armstrong D Clinton Armstrong Smith R King Sanford Marcy Wright Foster Dix Seward Harris Conkling Lapham Evarts Hill Platt Root Wadsworth Wagner Dulles Lehman Javits D Amato Schumer Normdaten Person GND 118721836 lobid OGND AKS LCCN n80035888 NDL 00523187 VIAF 9882357 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kennedy Robert F ALTERNATIVNAMEN Kennedy Robert Francis vollstandiger Name Kennedy Bobby Spitzname KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer PolitikerGEBURTSDATUM 20 November 1925GEBURTSORT Brookline MassachusettsSTERBEDATUM 6 Juni 1968STERBEORT Los Angeles Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w 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