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James Clark McReynolds 3 Februar 1862 in Elkton Todd County Kentucky 24 August 1946 in Washington D C war ein amerikanischer Jurist Politiker Justizminister Attorney General sowie Richter am United States Supreme Court James C McReynolds etwa 1924 Inhaltsverzeichnis 1 Studium und berufliche Laufbahn 2 Politische Laufbahn 2 1 Justizminister unter Prasident Wilson 2 2 Richter am Obersten Gerichtshof 2 2 1 Wichtige Entscheidungen 2 2 2 Verhalten gegenuber anderen Richtern und Antisemitismus 3 Nachleben 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenStudium und berufliche Laufbahn BearbeitenJames McReynolds Sohn eines Chirurgen absolvierte zunachst ein allgemeinbildendes Studium an der Vanderbilt University in Nashville das er 1882 mit einem Bachelor of Arts B A beendete Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften an der Law School der University of Virginia wo er 1884 mit einem Bachelor of Laws LL B abschloss Danach war er Sekretar des US Senators Howell Edmunds Jackson aus Tennessee 1886 war er zunachst als Rechtsanwalt in Nashville tatig ehe er von 1900 bis 1903 Professor fur Handelsrecht Versicherungsrecht und Gesellschaftsrecht an der Law School der Vanderbilt University wurde 1907 begann er eine Tatigkeit als Rechtsanwalt in New York City Politische Laufbahn BearbeitenJustizminister unter Prasident Wilson Bearbeiten McReynolds begann seine politische Laufbahn 1896 mit einer erfolglosen Kandidatur zum US Reprasentantenhaus Er trat fur die Republikaner an und unterlag dem Demokraten John W Gaines deutlich 1903 wurde er als Assistent des Justizministers Assistant Attorney General in die Regierung von Theodore Roosevelt berufen Dieses Amt ubte er bis 1907 aus Anschliessend war er von 1907 bis 1912 Chefberater der Regierung und klagte in dieser Zeit insbesondere Gegner des Sherman Antitrust Act an Am 5 Marz 1913 wurde er von Prasident Woodrow Wilson als Attorney General in dessen Kabinett berufen Dieses Amt ubte er jedoch nur bis zum 29 August 1914 aus Richter am Obersten Gerichtshof Bearbeiten Wenige Wochen spater ernannte ihn Prasident Wilson am 12 Oktober zum Richter am Supreme Court wo er die Nachfolge des am 12 Juli 1914 verstorbenen Horace Harmon Lurton antrat Am 31 Januar 1941 trat McReynolds der zuvor einmal geaussert hatte dass er Richter bliebe solange Franklin D Roosevelt Prasident sei von seinem Amt als Richter am Supreme Court zuruck Nachfolger wurde James F Byrnes US Senator aus South Carolina Wichtige Entscheidungen Bearbeiten nbsp Richter des US Supreme Court 1925 vorn von links James Clark McReynolds Oliver Wendell Holmes William Howard Taft Willis Van Devanter Louis Brandeis hinten von links Edward Sanford George Sutherland Pierce Butler Harlan Fiske StoneWahrend seiner Amtszeit war er dafur bekannt dass seine Entscheidungen knapp waren und er zugleich abweichende Meinungen als Zeitverschwendung betrachtete In den ersten Jahren war er Verfasser der Entscheidungen Meyer v Nebraska 1923 und Pierce v Society of Sisters 1925 die durch den Verweis auf den 14 Verfassungszusatz die Burgerrechte schutzten und starkten Wesentlich spater wurde diese Entscheidungen zur Starkung der Entscheidungen zum verfassungsmassigen Recht der Privatsphare Griswold v Connecticut 1965 sowie spater zum Abtreibungsrecht Roe v Wade 1973 herangezogen Wahrend der ersten Amtszeit von Prasident Roosevelt gehorte er neben George Sutherland Pierce Butler und Willis Van Devanter dem konservativen Flugel der Richter den so genannten Four Horsemen Vier Reiter an Dieser Flugel und insbesondere McReynolds der den Prasidenten geradezu verachtete trafen Entscheidungen die die New Deal Programme Roosevelts heftig kritisierten Als Richter stimmte McReynolds gegen die Tennessee Valley Authority das Gesetz zur Genesung der Nationalindustrie National Industrial Recovery Act sowie das Sozialversicherungsgesetz Social Security Act die allesamt Teil Roosevelts New Deal waren Auch nach dem Tode der anderen konservativen Richter stimmte er als letzter Verbliebener der vier Reiter weiterhin gegen die Politik des Prasidenten 1939 war er auch der Verfasser der strittigen Entscheidung United States v Miller eine der wenigen Entscheidungen des Supreme Court die unmittelbar auf den 2 Verfassungszusatz Bezug nahm Dies war erst 2008 mit District of Columbia v Heller erneut der Fall Verhalten gegenuber anderen Richtern und Antisemitismus Bearbeiten Neben seiner Abneigung gegen Prasident Roosevelt wurde McReynolds von vielen als einer der unangenehmsten Richter des Supreme Court angesehen 1 Bereits der Chief Justice William Howard Taft bezeichnete ihn als egoistisch voreingenommen verantwortungslos und als arbeitsscheu always trying to escape work 2 Des Weiteren war er bekannt fur seinen offenen Antisemitismus Mit Louis Brandeis der 1916 erster judischer Richter des Supreme Court wurde wechselte er bis 1919 kein Wort und verliess den Sitzungssaal wenn Brandeis eintrat 3 1924 weigerte er sich auf einem Gruppenfoto des Obersten Gerichts neben Brandeis zu sitzen Selbst bei Brandeis Rucktritt 1939 unterschrieb er nicht den ublichen Wurdigungsbrief Vor der Berufung von Benjamin N Cardozo zum Richter bat er Prasident Herbert C Hoover zusammen mit den Richtern Butler und Van Devanter 1932 darum den Obersten Gerichtshof nicht mit einem zweiten Juden zu plagen Wahrend der Vereidigungszeremonie las er demonstrativ in einer Tageszeitung Nach den Angaben von John Frush Knox der von 1936 bis 1937 sein Gerichtsassistent war wechselte er mit Cardozo kein Wort 4 Selbst der Trauerfeier fur den 1938 verstorbenen Cardozo blieb er ebenso fern wie der Vereidigung von Cardozos judischem Nachfolger Felix Frankfurter Geruchten zufolge soll McReynolds Art auch der Grund fur den Rucktritt von Richter John Hessin Clarke nach nur sechsjahriger Amtszeit gewesen sein Daruber hinaus war er als frauenfeindlich bekannt und verliess beim Erscheinen von Juristinnen sogar seinen Richterstuhl 5 Auf der anderen Seite hinterliess der Junggeselle ein betrachtliches Vermogen an wohltatige Organisationen und ubernahm die Patenschaft von 33 Kindern die 1940 Opfer des deutschen Luftangriffs auf London wurden Nachleben BearbeitenIn jungerer Zeit war er Romanfigur in der Timeline 191 Serie von Harry Turtledove Literatur BearbeitenJames Edward Bond I dissent The legacy of Justice James Clark McReynolds Mason Fairfax 1992 ISBN 0 913969 46 X David T Pride Art James C McReynolds In Clare Cushman Hrsg The Supreme Court Justices Illustrated Biographies 1789 2012 3 Aufl Sage Los Angeles 2013 ISBN 978 1 60871 832 0 S 295 299 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons James Clark McReynolds Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Allgemeine biographische Informationen James C McReynolds im Miller Center of Public Affairs der University of Virginia englisch Biographie auf der Website des Justizministeriums Biographie auf der Website des Supreme Courts Biographie im US Rechtslexikon James C McReynolds in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata President Wilson s Cabinet in The New Student s Reference Work 1914 wikisource englisch Entscheidungen Meyer v Nebraska 1923 wikisource englisch Nebbia v New York 1939 wikisource englisch Artikel im TIME Magazine uber seine Amtszeit als Richter am Supreme Court Supreme Convention Artikel im TIME Magazine vom 10 Oktober 1927 Chance Out Artikel im TIME Magazine vom 21 Juni 1937 War amp Defense Artikel im TIME Magazine vom 28 Juli 1941Fussnoten Bearbeiten John Frank Vern Countryman William O Douglas In Leon Friedman Fred L Israel Hrsg The justices of the United States Supreme Court Their lives and major opinions Chelsea House Publishers New York 1997 ISBN 0 7910 1377 4 S 1219 1246 hier S 1226 David P Currie The Constitution in the Supreme Court 1921 1930 In Duke Law Journal Jg 65 1986 S 65 144 hier S 143 Christoph Mollers Das Gericht verstandigt sich Wie Entscheidungen begrundet werden Die ehemalige Karlsruher Hochstrichterin Gertrude Lubbe Wolff legt eine monumentale vergleichende Studie zu Verfassungsordnungen in aller Welt vor In Frankfurter Allgemeine Zeitung 27 Januar 2023 S 10 John Knox A Personal Recollection of Justice Cardozo In Supreme Court Historical Society Quarterly Jg 6 1984 S 17 ff David T Pride Art James C McReynolds In Clare Cushman Hrsg The Supreme Court Justices Illustrated Biographies 1789 2012 3 Aufl Sage Los Angeles 2013 S 295 299 United States Attorneys General Randolph Bradford Lee Lincoln Breckinridge Rodney Pinkney Rush Wirt Berrien Taney Butler Grundy Gilpin Crittenden Legare Nelson Mason Clifford Toucey Johnson Crittenden Cushing Black Stanton Bates Speed Stanbery Evarts Hoar Akerman Williams Pierrepont Taft Devens MacVeagh Brewster A Garland Miller Olney Harmon McKenna Griggs Knox Moody Bonaparte Wickersham McReynolds Gregory Palmer Daugherty Stone Sargent W Mitchell Cummings Murphy Jackson Biddle T Clark McGrath McGranery Brownell Rogers Kennedy Katzenbach R Clark J Mitchell Kleindienst Richardson Saxbe Levi Bell Civiletti Smith Meese Thornburgh Barr Reno Ashcroft Gonzales Mukasey Holder Lynch Sessions Barr M Garland Normdaten Person GND 119114291 lobid OGND AKS LCCN n89103731 VIAF 72197108 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME McReynolds James C ALTERNATIVNAMEN McReynolds James Clark vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG amerikanischer Jurist und JustizministerGEBURTSDATUM 3 Februar 1862GEBURTSORT Elkton KentuckySTERBEDATUM 24 August 1946STERBEORT Washington D C Abgerufen von https de wikipedia org w index php title James C McReynolds amp oldid 230809322