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Kommunismus lateinisch communis gemeinsam ist ein um 1840 in Frankreich entstandener politisch ideologischer Begriff mit mehreren Bedeutungen Er bezeichnet erstens gesellschaftstheoretische Utopien die auf Ideen sozialer Gleichheit und Freiheit aller Gesellschaftsmitglieder auf Gemeineigentum und kollektiver Problemlosung beruhen Karl Marx 1818 1883 sozialistisch kommunistischer TheoretikerFrancois Noel Babeuf 1760 1797 bedeutender Fruhsozialist in der Zeit der Franzosischen Revolution Zweitens steht der Begriff im Wesentlichen gestutzt auf Theorien von Karl Marx Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin fur okonomische und politische Lehren mit dem Ziel eine herrschaftsfreie und klassenlose Gesellschaft zu errichten Drittens werden damit Bewegungen und politische Parteien vgl Kommunistische Partei bezeichnet die das Ziel verfolgen Gesellschaften zum Kommunismus zu uberfuhren bzw kommunistische Theorien praktisch umzusetzen Viertens bezeichnet er als von der ersten Bedeutung unterschiedene Fremdbezeichnung daraus hervorgegangene Diktaturen unter Vorherrschaft kommunistischer Parteien Die grosste Ausdehnung erreichte dieses Herrschaftssystem mit der Sowjetunion und ihren verbundeten Ostblockstaaten sowie der Volksrepublik China wahrend des Kalten Krieges In einigen kommunistischen Parteidiktaturen Realsozialismus kam es zu Massenverbrechen wie dem Grossen Terror in der stalinistischen Sowjetunion der 1930er Jahre in der Volksrepublik China wahrend der maoistischen Kulturrevolution in den 1960er und 1970er Jahren oder zuletzt unter der Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha Der Zerfall der Sowjetunion um das Jahr 1990 besiegelte das Ende der meisten realsozialistischen Staaten Eine Abgrenzung zum Sozialismus ist nicht immer moglich Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Ur und Fruhkommunismus 3 Konsumtions Kommunismus 4 Utopischer Sozialismus 5 Marxismus 5 1 Das Manifest der Kommunistischen Partei 5 2 Das Kapital 6 Kommunismus in der Soziologie 7 Gleichberechtigung der Frauen 8 Marxismus im Vergleich mit dem Anarchismus 9 Kommunismus versus Reformismus 10 Sowjetkommunismus 10 1 Leninismus 10 2 Marxismus Leninismus und Stalinismus 11 Trotzkismus 12 Maoismus 13 Titoismus 14 Realsozialismus 15 Kommunistische Befreiungsbewegungen 16 Rumanien 17 Albanien 18 Nordkorea Chuch e und Sŏn gun Ideologie 19 Reformkommunismus Ost 20 Eurokommunismus West 21 Neomarxismus 22 Kommunistische Splitterparteien 23 Kritik des Realsozialismus 23 1 Innermarxistische sozialistische und liberale Kritikansatze 23 2 Totalitarismus 24 Linkskommunismus 25 Postkommunismus der Gegenwart 25 1 Postkommunistische Parteien 25 2 Postmarxistische Ansatze 26 Siehe auch 27 Dokumentarfilme 28 Literatur 29 Weblinks 30 EinzelnachweiseUberblickDer Begriff Kommunismus steht fur eine dauerhaft sozial gerechte und freie Zukunftsgesellschaft und wurde im 19 Jahrhundert gepragt Nach Lorenz von Stein war der franzosische Revolutionar Francois Noel Babeuf der erste Kommunist vgl auch Verschworung der Gleichen 1 Bekanntester Vertreter des Kommunismus war Karl Marx 1818 1883 Nach der Theorie von Marx und dessen engem Weggefahrten Friedrich Engels 1820 1895 konne sich der Kommunismus aus dem Kapitalismus einer Wirtschaftsordnung in der sich die Kapitalistenklasse und die Arbeiterklasse Proletariat als Gegner gegenuberstehen Klassenkampf nur durch eine revolutionare Ubergangsgesellschaft Diktatur des Proletariats entwickeln 2 3 Wahrend dieser Herrschaft der Arbeiterklasse werde das Privateigentum an den Produktionsmitteln und die damit einhergehende Ausbeutung aufgehoben Im Manifest der Kommunistischen Partei wie auch in den Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland fordern Marx und Engels Verstaatlichungen 4 Im Vorwort zur englischen Ausgabe des Kommunistischen Manifests von 1888 modifiziert Engels spater das Verhaltnis zum Staat und blosser Verstaatlichung Gegenuber der immensen Fortentwicklung der grossen Industrie seit 1848 und der sie begleitenden verbesserten und gewachsenen Organisation der Arbeiterklasse gegenuber den praktischen Erfahrungen zuerst der Februarrevolution und noch weit mehr der Pariser Kommune wo das Proletariat zum ersten Mal zwei Monate lang die politische Gewalt innehatte ist heute dies Programm stellenweise veraltet Namentlich hat die Kommune den Beweis geliefert dass die Arbeiterklasse nicht die fertige Staatsmaschine einfach in Besitz nehmen und sie fur ihre eigenen Zwecke in Bewegung setzen kann Friedrich Engels MEW 21 S 358 Nach den Erfahrungen der Pariser Kommune 1871 blieb es bei der allgemeinen Forderung nach Verstaatlichungen als einem ersten Schritt 5 Engels schreibt in seiner 1880 veroffentlichten Schrift Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft Das Proletariat ergreift die Staatsgewalt und verwandelt die Produktionsmittel zunachst in Staatseigentum MEW 19 223 Diese Art sozialistischer Verstaatlichung von Produktionsmitteln grenzte Engels aber scharf ab vom Staatssozialismus Bismarcks 6 Der Theorie nach heben sich durch die Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln nach und nach alle Klassengegensatze auf Bei diesem Ubergang zum klassenlosen Kommunismus werde der Staat der ein Produkt der polit okonomischen Verhaltnisse und Ausdruck der politischen Klassenherrschaft ist nicht abgeschafft sondern sterbe ab 7 wenn er nicht mehr notwendig also uberflussig werde Wie die Gesellschaftsform des Kommunismus also die klassenlose Gesellschaft genauer aussehen solle wurde von Marx nicht vorgeschrieben sondern werde sich der Theorie von Marx folgend anhand konkreter gesellschaftlicher Entwicklungen und Widerspruche zeigen Den entwickelten Kommunismus skizziert Marx mit gesellschaftlichem Reichtum und dem sozialistischen Leistungsprinzip Jeder nach seinen Fahigkeiten jedem nach seinen Bedurfnissen 8 Der Kommunismus wird von Marx auch als Ende der Vorgeschichte der Menschheit bezeichnet weil die Menschen erst in dieser Gesellschaftsform ihre Geschichte bewusst und selbststandig gestalten konnen anstatt von den historischen Gesetzmassigkeiten ihrer vorhergehenden Gesellschaftsformen bestimmt zu werden Der Begriff Kommunismus bezeichnete in den von seinen Anhangern ausgelosten und betriebenen antikapitalistischen Konflikten und Aktivitaten von Beginn an verschiedene Richtungen Daher bezeichnet er auch heute noch mehrere Gesellschaftsentwurfe und deren Umsetzungsversuche Urkommunismus eine vermutete in manchen Uberlieferungen belegte Gutergemeinschaft fruher Gesellschaften Sie wurde im Judentum Bestandteil der Heilserwartung und dort wie spater auch im Urchristentum als Liebeskommunismus ansatzweise praktiziert Fruhsozialismus oder Fruhkommunismus Anlaufe zur sozialen nicht nur politisch rechtlichen Gleichstellung aller Menschen in Bezug auf den Besitz Gemeineigentum Kollektiv Diese begrenzten Versuche und Utopien wurden seit der Franzosischen Revolution von 1789 zum allgemeinpolitischen Ziel abgeleitet aus der Gleichheitsidee Marxismus die weltweite Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und dessen Uberfuhrung in Gemeinbesitz Vergesellschaftung durch die politische Herrschaft der Arbeiterklasse Diktatur des Proletariats als notwendige Bedingung fur die klassenlose Gesellschaft Diese revolutionare Veranderung wird als vorhersehbares Ergebnis der sich zuspitzenden Klassengegensatze im Kapitalismus aufgefasst und vom fruhen oder utopischen Sozialismus und Kommunismus abgegrenzt Ratekommunismus durch Selbstorganisation der Arbeiter in Raterepubliken angestrebte Umwalzung der kapitalistischen Gesellschaft Ratekommunisten lehnten einen Fuhrungs und Avantgardeanspruch kommunistischer Parteien ab Als Vorbild gilt die Pariser Kommune Leninismus die Durchsetzung einer erst sozialistischen dann kommunistischen Produktionsweise uber die Diktatur des Proletariats verstanden als Alleinherrschaft einer revolutionaren Kaderpartei die die Staatsmacht erobert Sie soll dann die klassenlose Gesellschaftsordnung schrittweise administrativ durchsetzen und die Ruckkehr neuer kapitalistischer Klassenherrschaft Konterrevolution verhindern Stalinismus die Verstetigung der zentralistischen Einparteiendiktatur und staatliche Zwangsindustrialisierung nach innen internationaler Fuhrungsanspruch der sowjetischen KPdSU nach aussen abgeleitet vom Marxismus Leninismus als staatlicher Herrschaftsideologie Trotzkismus die Theorie der permanenten Revolution nach der der Kommunismus im Gegensatz zu dem im Stalinismus propagierten Aufbau des Sozialismus in einem Land nur weltweit also durch eine Weltrevolution durchgesetzt werden konne Maoismus eine kommunistische revolutionare Bewegung und Weltanschauung die den Marxismus Leninismus mit der traditionellen chinesischen Philosophie des Konfuzianismus verbindet Titoismus das System in Jugoslawien zwischen 1948 und 1980 entwickelt von Josip Broz Tito der den Kommunismus in Jugoslawien mit der Arbeiterselbstverwaltung und dem Nationalitatenausgleich sowie der Blockfreiheit realisieren wollte Realsozialismus das Selbstverstandnis von Staaten unter Fuhrung einer kommunistischen Partei die sich im Ubergang vom Sozialismus zum Kommunismus sehen so die fruhere Sowjetunion die Volksrepublik China Nordkorea Kuba sowie die fruheren Ostblockstaaten Eurokommunismus und Reformkommunismus die Programmatik europaischer Parteien und Gruppen die sich von sowjetischer Fuhrung absetzten und einen eigenstandigen Kommunismus auf parlamentarischem Weg und Mischformen zwischen Privat und Staatseigentum an Produktionsmitteln anstreben Ur und FruhkommunismusDie Vorstellung des Gemeineigentums im Gegensatz zu Privateigentum setzt die prinzipielle Gleichstellung aller Menschen in Bezug auf die Arbeit und den Erwerb ihrer Lebensmittel voraus Bei diesem Konzept spricht man von einer egalitaren Gesellschaft Diese Idee ist uralt und findet ihren Niederschlag in den Mythen sehr vieler ethnischer Religionen aber auch in monotheistischen Religionen Nach Karl Marx und Friedrich Engels waren die ersten Gesellschaften in der Menschheitsgeschichte urkommunistisch organisiert Diese sicherten ihr Uberleben unter nur geringfugiger Arbeitsteilung mit primitiven Mitteln vgl Jager und Sammler Soziale Organisation gemeinschaftlich Erst durch die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkrafte mittels vermehrter Arbeitsteilung technischer Innovationen und anderer Entwicklungen im Zuge der neolithischen Revolution entstanden mehr Arbeitsprodukte als fur den Erhalt der Gesellschaft vonnoten waren Daraus entwickelte sich eine dauerhafte Ausbeutung fremder Arbeitskraft und damit eine Aneignung fremder Arbeitsprodukte da die Arbeitskraft nun mehr produzieren konnte als sie selbst konsumierte So entstand das Privateigentum Mit der hierarchischen Arbeitsteilung bildete sich Ausbeutung und mit ihr die ersten Klassengesellschaften und Staaten aus Der Ursprung der Familie des Privateigentums und des Staats 1884 MEW Bd 21 Die Aufhebung des auf Ausbeutung fremder Arbeitskraft basierenden Privateigentums fuhrt zur Wiederherstellung des kommunistischen Gemeineigentums und zur klassenlosen staatenlosen Gesellschaft auf hoherer Ebene die erst durch die hoch industrialisierte arbeitsteilige kapitalistische Produktionsweise ermoglicht wurde Die beherrschende Produktionsweise der europaisch vorderasiatischen Antike war die Sklavenhaltergesellschaft die meist religios begrundet wurde Ausnahme waren im Vorderen Orient nur die fruhen als loser Zwolfstammebund organisierten Israeliten Deren Tora verlangt die regelmassige Umverteilung des Bodenbesitzes zugunsten der Besitzlosen als Konsequenz des Glaubens an JHWH den Sklavenbefreier Lev 25 An dieses Recht erinnerten sozialkritische Propheten Israels bis hin zu Jesus von Nazaret Lk 4 16 ff worauf in Anknupfung an judische Armenfursorge die Gutergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde praktiziert wurde Diese Lebensweise wurde bereits in der zweiten Christengeneration der durch die Mission auch sozial bessergestellte Bevolkerungsschichten angehorten zu einem vergangenen Ideal stilisiert und seit der konstantinischen Wende von den Grosskirchen verdrangt Wahrend sich deren Vertreter eng an politische Herrschaftssysteme anlehnten und durch Amtsprivilegien mit diesen verflochten waren knupften verschiedene Minderheiten im Lauf der Christentumsgeschichte Europas an biblische Traditionen an die soziale Gerechtigkeit fordern Reformanlaufe von Kirche und Gesellschaft scheiterten jedoch regelmassig an den Machtverhaltnissen Gesellschaftsveranderung zugunsten unterprivilegierter Schichten war im von der romisch katholischen Kirche dominierten Mittelalter nur moglich wenn okonomische und politische Bedingungen jene die sich gegen die Kirche auf die Bibel beriefen schutzen konnten Dieses war fruhestens seit der Reformation der Fall Luthers Haltung zu den Bauernaufstanden ermutigte jedoch die Fursten aller Konfessionen diese blutig niederzuschlagen Damit waren Feudalismus und Monarchie die nachsten 300 Jahre lang gesichert ausfuhrlich siehe Religioser Sozialismus Konsumtions KommunismusDer von Marx gepragte in der Sache aber abgelehnte Begriff des Kommunismus der Konsumtion bezeichnet eine Gesellschaftsordnung oder Wirtschaftsweise in der alle Beteiligten den gleichen Anteil an den erzeugten Gutern bekommen Dabei geht es nicht darum wer die Waren produziert hat oder wem die Produktionsmittel gehoren sondern nur um ihre gerechte Verteilung Ein Beispiel dafur war die Verteilungspraxis der Beute im Heer des romischen Sklavenfuhrers Spartacus Utopischer Sozialismus Hauptartikel Fruhsozialismus Nicht realisierte utopische Vision der Kolonie New Harmony Zeichnung von F Bate gedruckt 1838Der Humanismus des 16 Jahrhunderts hatte parallel zu den durch wirtschaftliches Elend hervorgerufenen Bauernaufstanden Ideen einer gerechten von allen Burgern gleichermassen getragenen Gesellschaftsordnung entwickelt die ihrerseits auf die antike Polis und ihre Demokratie Vorstellungen zuruckgriffen Folgenreich war besonders der lateinische Bildungsroman Utopia des englischen Staatsrechtlers Thomas Morus von 1516 Ohne den Begriff zu kennen stellte Morus hier eine Art Kommunismus als Gegenbild zur europaischen Feudalherrschaft dar Alle arbeiten und besitzen alles gemeinsam auch und gerade Grund und Boden die damaligen Produktionsmittel zugleich darf jeder dem Glauben anhangen der ihm gemass ist Im 17 und 18 Jahrhundert machten Naturwissenschaften und Fertigungstechniken rasante Fortschritte Sie erlaubten im Manufaktur und Verlagswesen bereits eine Massenherstellung von Produkten noch ohne maschinelle Produktionsmittel Dies veranderte die Lebensbedingungen und Interessenlagen fur grosse Bevolkerungsteile enorm Im Zuge der Aufklarung entstanden mit der Idee der Menschenrechte Vorstellungen eines gleichberechtigten und herrschaftsfreien Zusammenlebens In zahlreichen stets von der Obrigkeit bedrohten Geheimbunden und Vereinen suchten mittellose Handwerker Bauern und Intellektuelle ein Forum und Anhanger fur ihre Ideen Sie waren kaum an der wissenschaftlichen Erhebung empirischer Daten interessiert entwickelten ihre Vorstellungen aber aus der widerspruchlichen Erfahrung enttauschter Demokratiehoffnungen und relativer Rechtsfortschritte Doch erst mit der Emanzipation des Burgertums bekamen diese Ideen eine politische Stosskraft Seit Karl Marx wurden diese fruhsozialistischen Gleichheits und Demokratisierungsbestrebungen die sich auch auf die Okonomie erstreckten als utopischer Sozialismus zusammengefasst In ihrer Zielvorstellung waren sie mit dem Kommunismus grob gesehen weitgehend einig Anstatt soziale Zustande zu erfinden leiteten Marx und Engels aber ihre Ideen anhand ihrer systematischen Analysen der menschlichen Geschichte und der okonomischen Verhaltnisse ab So haben beim utopischen Sozialismus der historisch hergeleitete konsequente Klassenantagonismus und die Frage nach den Bedingungen einer erfolgreichen Revolution keine Rolle gespielt Marxismus Hauptartikel Kommunismus Marxismus Friedrich Engels 1820 1895 Das Manifest der Kommunistischen ParteiDas Manifest der Kommunistischen Partei Hauptartikel Manifest der Kommunistischen Partei Das Manifest der Kommunistischen Partei von 1848 auch Das Kommunistische Manifest genannt ist eine Art Grundungsurkunde des modernen Kommunismus der sich als Gegensatz und Uberwindung des Kapitalismus versteht Es wurde von Karl Marx und Friedrich Engels in London als Programm fur den Bund der Kommunisten verfasst Dieser ging aus dem fruhkommunistischen Bund der Gerechten hervor den der christliche Schneider und erste deutsche Theoretiker des Kommunismus 9 Wilhelm Weitling gegrundet und bis zu seiner Ablosung durch Marx 1847 gefuhrt hatte Er bestand aus einer Gruppe nach Frankreich emigrierter deutscher Gesellen Handwerker und linksliberaler Burger Weitling grenzte sich bereits seinerseits von den Fruhsozialisten u a Pierre Joseph Proudhon Henri de Saint Simon Charles Fourier ab und propagierte eine nicht nur politische sondern auch soziale Revolution des Proletariats gegenuber dem Burgertum Er strebte die Aufhebung des Geldes als Tauschmittel und den direkten planvoll und gemeinschaftlich verwalteten Warentausch an Mit dem Manifest vollzogen Marx und Engels die theoretische Abgrenzung vom utopischen Sozialismus Weitlings und seiner Vorlaufer sowie von anderen Fruhsozialisten an denen sie scharfe Kritik ubten Sie propagierten den internationalen Klassenkampf der lohnabhangigen Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie und beschrieben auch die Stellung der Kommunisten innerhalb der Gesamtbewegung als deren entschiedensten Teil der eine theoretische Einsicht in die Bedingungen den Gang und die allgemeinen Resultate des Klassenkampfs der ubrigen Masse des Proletariats voraushabe Eine gesonderte Partei sollten die Kommunisten jedoch ausdrucklich nicht bilden Zum nachsten Zweck der Kommunisten wie aller ubrigen proletarischen Parteien erklarte das Manifest Bildung des Proletariats zur Klasse Sturz der Bourgeoisherrschaft Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat 10 Es weist ihnen damit einerseits eine politische Fuhrungsrolle andererseits die Unterordnung unter das proletarische Gesamtinteresse zu namlich eine Gesellschaftsform zu finden in der jeder nach seinen Fahigkeiten tatig sein und jedem nach seinen Bedurfnissen der produzierte Reichtum offenstehen solle Marx Kritik des Gothaer Programms Als Grundlage der Revolution und der von Marx selbst so genannten globalen Theorie galt der Klassenkampf der als unvermeidbarer Ausdruck der sozialen Verhaltnisse gesehen wird Im letzten Abschnitt des Manifests heisst es Die Kommunisten verschmahen es ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen Sie erklaren es offen dass ihre Zwecke nur erreicht werden konnen durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnungen Mogen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten Sie haben eine Welt zu gewinnen Proletarier aller Lander vereinigt euch Von England aus wurde diese Schrift in ganz Europa und daruber hinaus verbreitet hatte jedoch noch keinen nennenswerten Einfluss auf den Verlauf der 1848er Revolutionen Erst danach begannen die Arbeiter sich nach und nach in eigenen Vereinen den Vorlaufern der Gewerkschaften zu organisieren Das Kapital Das Kapital von Karl MarxMit seinem Hauptwerk Das Kapital formulierte Marx eine umfassende Kritik der politischen Okonomie Untertitel Er analysierte hier die Gesetzmassigkeiten des Kapitalismus die auf der grundlegenden Spaltung der Gesellschaft in Kapitaleigner Kapitalisten und Lohnarbeiter beruhe Kapital entstehe wenn die Zirkulation von Ware die gegen Geld mit anderer Ware getauscht wird sich verselbststandige zu einem Einsatz von Geld zur Warenproduktion um mit deren Verkauf wiederum mehr Geld Mehrwert zu erzielen Lebendige Arbeit die eigentlich menschliche Selbstverwirklichung sein und gesellschaftlich nutzliche Produkte herstellen solle werde dann zur Ware die es moglichst billig einzukaufen und auszubeuten gelte Die Arbeiter erhielten also immer weniger Lohn als der Kapitalist im Durchschnitt durch den Verkauf der Ware gewinnen konne Profit Dieses Wertgesetz sei der Kern des Klassengegensatzes von Kapital das die Bourgeoisie einsetze und Arbeit die das Proletariat leiste Klassenherrschaft ist demnach fur Marx keine zufallige sondern eine gesetzmassige Folge von Ausbeutung Diese sei aber kein boser Wille der Kapitalisten sondern ein Zwang Um auf dem vom Kapital beherrschten Markt konkurrieren zu konnen mussten sie lebendige Arbeit die den Mehrwert produziert ausbeuten Die Konkurrenz fuhre zu immer grosserer Kapitalkonzentration Monopol und Kartellbildung und damit zwangslaufig zu Absatzkrisen und Kriegen Sie zwinge die Kapitaleigner dazu die Arbeitskosten so gering wie moglich zu halten und den grosstmoglichen Profit anzustreben um diesen in technologische Neuerungen investieren zu konnen Dies wiederum fuhre zu einer immer starkeren Bewusstwerdung der Notwendigkeit eines Umsturzes Die sozialistische Revolution ist also nach Marx in den kapitalistischen Verhaltnissen selbst angelegt Damit erscheint die burgerliche Gesellschaftsform nicht als moralisch zu verurteilende sondern als nuchtern zu durchschauende Klassenherrschaftsform Deren Analyse will die realen Ansatzpunkte zur Umwalzung der Macht und Besitzverhaltnisse erkennbar machen Das Kapital besteht aus drei Banden 1867 erschien der erste Band Der Produktionsprozess des Kapitals von Karl Marx Friedrich Engels stellte nach Marx Tod 1883 aus dessen Manuskripten zwei weitere Bande zusammen und veroffentlichte diese als Band II Der Zirkulationsprozess des Kapitals 1885 und Band III Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion 1895 Dieses Werk bildet das Herzstuck der Gesellschaftstheorie die Marx und Engels wissenschaftlicher Sozialismus nannten und heute als Marxismus bezeichnet wird Sie beansprucht im Gegensatz zu allen idealistischen und utopischen Vorstellungen streng empirisch vorzugehen also durch reale Entwicklungen falsifizierbar und korrigierbar zu sein Wie andere damalige Wissenschaften z B Charles Darwins Evolutionstheorie stellt sie ein materialistisches Weltbild gegen jede Art von Idealismus Kommunismus in der SoziologieIn der fruhen Soziologie bezeichnete Ferdinand Tonnies in Gemeinschaft und Gesellschaft 1887 im Untertitel den Kommunismus als empirische Kulturform Dieser ist nach seiner Theorie aber nur in uberschaubaren Gemeinschaften moglich hingegen geht es in grosseren gesellschaftlichen Zusammenhangen immer nur um den Sozialismus Da bei ihm zwar eine Gesellschaft aus Gemeinschaften hervorgehen kann er den umgekehrten Prozess aber fur unmoglich halt kann bei ihm aus Sozialismus auch nie Kommunismus werden Auch Max Weber sieht Kommunismus als Vergemeinschaftung wenn er zum Beispiel auf den Familienkommunismus und den Monchskommunismus hinweist Gleichberechtigung der Frauen Alexandra Kollontai zahlt zu den bedeutendsten kommunistischen FrauenrechtlerinnenKeine der fruhkommunistischen und sozialistischen Vorstellungen ging von der Gleichheit der Geschlechter aus Von Robert Owen bis zu den Raterepubliken infolge des Ersten Weltkriegs setzten sie die Familie als gemeinschaftliche Basis voraus Betriebe und Militareinheiten sollten ihre Vertreter in hohere Gremien entsenden Diese bestanden fast nur aus Mannern Erst spater wurde auch die Familie an sich kritisiert Die besondere Unterdruckung der Frau war anknupfend an Charles Fouriers Satz Der Stand der Frau kennzeichnet den Stand der Gesellschaft auch ein Thema von Marx und Engels gewesen Sie glaubten mit Abschaffung des Kapitalismus und dem Ende der Klassengesellschaft wurde auch die Unterdruckung der Frau enden so wie die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen uberhaupt Bereits im Kommunistischen Manifest bekannten sie sich zur Aufhebung der Familie durch freies Lieben Aufhebung der Stellung der Weiber als blosse Produktionsinstrumente sowie der Ausbeutung der Kinder durch ihre Eltern und zur gesellschaftlichen Erziehung der Kinder In den realsozialistischen Staaten waren die Geschlechter zwar gesellschaftlich meist gleichgestellt indem Frauen in der Produktion gleiche Rechte Lohne und Aufstiegschancen erhielten Insbesondere die Frauen und Familienpolitik der DDR forderte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Im Alltag und in den Privathaushalten waren Frauen jedoch teilweise weiter bestehenden patriarchalen Strukturen unterworfen Marxismus im Vergleich mit dem Anarchismus Buenaventura Durruti bedeutendste Personlichkeit des spanischen AnarchismusAus den Ideen der Aufklarung und verschiedenen fruhsozialistischen Ansatzen heraus entwickelten sich die Vorstellungen des modernen Anarchismus etwa zeitgleich mit den kommunistischen Ideen von Weitling und Marx und in gegenseitiger Abgrenzung zu diesen Die politischen Gegensatze zwischen Marxisten und Anarchisten fuhrten zu historisch konflikttrachtigen Auseinandersetzungen Pierre Joseph Proudhon war ein fruher Vordenker des Syndikalismus und gilt als Begrunder der anarchistischen Richtungen Foderalismus und Mutualismus Er kam 1840 in seiner Schrift Qu est ce que la propriete Was ist das Eigentum zu dem Schluss Eigentum ist Diebstahl Damit stellte er das Privateigentum ins Zentrum seiner Kritik an den herrschenden politischen und sozialen Verhaltnissen im Kapitalismus Dieses sei ebenso wie der burgerliche Staat der es schutzen soll direkt und unmittelbar zu bekampfen und durch selbst organisierte Formen des Gemeineigentums zu ersetzen In einem Briefwechsel setzte sich Proudhon mit Marx auseinander Dabei stellte sich heraus dass beide die Fragen der Macht der Freiheit des Individuums der Rolle des Kollektivs als revolutionarem Subjekt sehr verschieden bewerteten Proudhon argumentierte starker mit philosophisch ethischen Prinzipien wahrend Marx diese als bloss moralische Ideale kritisierte und eine wissenschaftliche Analyse der Widerspruche zwischen Kapital und Arbeit vermisste Fur ihn war nicht jedes Privateigentum an sich sondern das Privateigentum an den Produktionsmitteln das Grundubel Proudhons Anhanger Michail Bakunin kollektivistischer Anarchismus und spater Pjotr Alexejewitsch Kropotkin kommunistischer Anarchismus verbanden seine Theorien mit der Agitation fur eine soziale Revolution die zur radikalen Umwalzung der Besitzverhaltnisse notwendig sei In diesem Punkt stimmten sie mit Marx und Engels uberein Bakunin lehnte die fuhrende Rolle einer revolutionaren Kaderpartei jedoch ebenso ab wie staatliche Hierarchien und verwarf damit Marx Forderung nach der Grundung kommunistischer Parteien als revolutionarer Elite in den einzelnen Staaten ebenso wie die These von der Diktatur des Proletariats die zur klassenlosen Gesellschaft fuhren solle Er glaubte nicht daran dass die Arbeiter zuerst die politische Staatsmacht erringen mussten damit der Sozialismus aufgebaut und der Staat absterben konne sondern wollte diesen direkt abschaffen Diese Konzeption nannte er antiautoritaren Sozialismus Von 1864 bis 1872 bildeten Anarchisten Marxisten und andere Gruppen die sich zur Arbeiterbewegung zahlten die Internationale Arbeiterassoziation IAA Nachdem der ideologische Konflikt zwischen Bakunins und Marx Anhangern eskalierte wurde Bakunin 1872 auf Betreiben von Marx hin aus der IAA ausgeschlossen Daran zerbrach diese Erste Internationale 1876 wurde sie offiziell aufgelost Damit war die internationale Arbeiterbewegung erstmals gespalten Seitdem grenzen sich Rudolf Rocker zufolge Anarchisten in folgenden Punkten grundsatzlich vom Marxismus ab Ablehnung der von Hegel gepragten marxistischen Schicksalstheorien In der Geschichte gebe es uberhaupt keine Zwangslaufigkeiten historischen Notwendigkeiten Zwangslaufigkeit des historischen Geschehens sondern nur Zustande die man duldet und die in Nichts versinken sobald die Menschen ihre Ursachen durchschauen und sich dagegen auflehnen Rocker Ablehnung des historischen Materialismus Aus den wirtschaftlichen Verhaltnissen konne nicht alles politische und soziale Geschehen erklart werden Der Anarchismus begreift die Menschen als handelnde Individuen lehnt die Betrachtung von Menschen als Masse ab Grundsatzliche Ablehnung eines Staates Die Produktionsmittel von der Privatwirtschaft eines Staates zu ubergeben fuhrt lediglich zu einer Diktatur durch den Staat Rocker Ablehnung von Gesetzen und Gesetzgebern Entscheidungen werden dezentral kollektiv und im Konsens getroffen Nur das freie Ubereinkommen konnte das einzige moralische Band aller gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen untereinander sein Rocker Ablehnung einer Ubergangsphase Arbeiterstaat vom Kapitalismus zur klassenlosen Gesellschaft Der Wille zur Macht musse in einer freien Gesellschaft grundsatzlich bekampft werden Radikale Ablehnung aller kapitalistisch gepragten Begriffe Samtliche Wertbegriffe wie wir sie heute kennen sind samt und sonders kapitalistische Begriffe Luft Sonnenlicht Regen Erdfeuchtigkeit Humus kurz viele der wichtigsten Produktionsfaktoren sind weil sie nicht monopolisiert werden konnten heute kapitalistisch wertlos Mit dem Aufhoren des Eigentumsbegriffes an Produktionsmitteln hort auch jeder Wertbegriff fur den einzelnen auf Pierre Ramus Franz Barwich Der kommunistische Anarchismus geht auf die Theorien des russischen Anarchisten Pjotr Alexejewitsch Kropotkin zuruck Er vertrat die Theorie dass sich Kommunismus und Anarchismus nicht wie von Marx und Lenin postuliert widersprechen sondern nur gemeinsam funktionieren wurden Zentrale Forderung ist der vollstandige Bruch mit dem Kapitalismus und die sofortige Abschaffung des Staates als soziale Institution dieser wird dann durch kollektivistische Netzwerke in der Form von Arbeiterraten und gemeinschaftlichen Kommunen ersetzt Die Entlohnung der Werktatigen erfolgt nicht mit Geld sondern uber gemeinsame Ressourcen da das Geld selbst als Zahlungsmittel verschwinden soll Eine Fuhrung der Arbeiterklasse durch sozialistisch kommunistische Parteien wird ebenso abgelehnt wie das marxistische Konzept der Diktatur des Proletariats Zu unterscheiden ist der kommunistische Anarchismus von Michail Bakunins kollektivistischem Anarchismus Kommunistische Anarchisten und Anarchosyndikalisten nennen das Konzept einer Arbeiterselbstverwaltung ohne Fuhrung einer Partei libertaren Kommunismus Bekannter Vertreter neben Kropotkin ist Gustav Landauer Kommunismus versus ReformismusUm die Jahrhundertwende bezog sich die europaische Sozialdemokratie theoretisch meist auf Marx und das Kommunistische Manifest Sozialistische Parteien teilten trotz vorhandener interner Konflikte das Ziel einer kommunistischen Gesellschaftsordnung die sie begrifflich allenfalls graduell vom Sozialismus unterschieden Ende der 1890er Jahre verloren die Begriffe jedoch ihre Eindeutigkeit da sich nun ein Gegensatz zwischen den eher gewerkschaftlich orientierten Reformisten und den revolutionaren Marxisten entwickelte Sowohl 1899 in der deutschen wie 1903 in der russischen Arbeiterbewegung gab es einen Machtkampf beider Richtungen In der SPD loste der Mitautor des Erfurter Programms von 1890 Eduard Bernstein die Revisionismusdebatte aus Er forderte Verzicht auf das Ziel der proletarischen Revolution da der Kapitalismus sich flexibel zu modernisieren und der Arbeiterschaft auch auf parlamentarischem Weg Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand zu erlauben schien Obwohl die Parteimehrheit dies ablehnte setzte sich der Reformismus bis zum Ersten Weltkrieg in der SPD durch Der Hauptgrund war die materielle und rechtliche Besserstellung der Arbeiter die Verwischung der Klassengrenzen durch Bildung und die steigende Bedeutung der geistigen Arbeit Im Zuge des erfolgreichen Kampfes um bessere Lebensbedingungen geriet das Ziel der Umwalzung der Produktionsverhaltnisse aus dem Blick Die politische Machteroberung schien vielen auf dem legalen Wege ebenfalls erreichbar Das Heraufziehen des Ersten Weltkriegs verstarkte auch bei anderen sozialistischen Parteien nationalstaatliche Prioritaten und untergrub den proletarischen Internationalismus den Marx postuliert hatte Dies war eine wesentliche Voraussetzung fur die Zustimmung der SPD Reichstagsfraktion zu den Kriegskrediten Daran zerbrach die Zweite Internationale Darauf spalteten sich revolutionare Gruppen von den meisten sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien ab und grundeten neue nun ausdrucklich kommunistische Parteien Sowjetkommunismus Hauptartikel Bolschewismus Leninismus Hauptartikel Leninismus Wladimir Iljitsch Lenin 1870 1924 Lenin unterschied anknupfend an Marx zwischen einer niederen und hoheren Phase der kommunistischen Gesellschaft wobei die erste als Sozialismus Diktatur des Proletariats die zweite als Kommunismus klassenlose Gesellschaft bezeichnet wurde Der sozialistischen Phase wird die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und Entlohnung nach Leistung zugeordnet der kommunistischen das Bedurfnisprinzip Nach der erfolgreichen Oktoberrevolution von 1917 setzten die Bolschewiki die Massstabe fur die folgende Entwicklung in Russland und etablierten mit der Kommunistischen Partei Russlands spater KPdSU eine neue Staats und Gesellschaftsfuhrung Erstmals gab es nun ein Regime das den Kommunismus aufbauen und realisieren wollte An der Spitze dieses sogenannten Arbeiter und Bauern Staats stand Lenin als unumstrittene Fuhrungsautoritat Im folgenden Burgerkrieg dehnten sie ihre Herrschaft auch auf benachbarte Lander aus 1922 grundete sich daraus die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken UdSSR oder kurz Sowjetunion SU Das sozialistische Ratesystem war die soziale Basis fur den Aufstieg der Bolschewiki und ihren Revolutionserfolg 1917 gewesen Doch im Verlauf des Burgerkriegs kam es zu Hungersnoten und Aufstanden Nach dem Kronstadter Matrosenaufstand 1921 entmachteten die Bolschewiki die Sowjets um die Sowjetunion und damit ihre Herrschaft zu stabilisieren Darin sahen marxistische und kritische Gesellschaftsanalytiker wie Karl August Wittfogel Rudolf Bahro und Rudi Dutschke spater eine Hauptursache fur das Scheitern der Sowjetunion 1922 leitete Lenin die Neue Okonomische Politik ein um unter staatlicher Aufsicht Eigeninitiative und Gewinnstreben der Bauern anzuregen und so ihre Ertrage zu steigern Damit wollte er fur eine Ubergangszeit Selbstversorgung und Entfaltung von Marktstrukturen zulassen um die Landwirtschaft spater erneut zu verstaatlichen Die Bolschewiki hatten die Diktatur des Proletariats in einem Land errichtet das keine entwickelte kapitalistische Industrie und nur 10 Prozent Industriearbeiter hatte im Vertrauen auf den kunftigen Sieg der deutschen Revolutionare Noch bis 1923 bestanden Plane zu einer Fortsetzung der Novemberrevolution als Anstoss zur Weltrevolution Siehe dazu auch Deutscher Oktober Doch mit dem Scheitern des Ruhraufstands und des Hamburger Aufstands zerbrachen die letzten Anlaufe in Deutschland zu einer sozialistischen Gesellschaftsordnung so dass die Sowjetunion isoliert blieb Kurz vor seinem Tod 1924 warnte Lenin testamentarisch vor Stalins Despotie Bereits seit der Grundung der Dritten Internationale 1919 war die Spaltung zwischen deutschen Sozialdemokraten und Kommunisten unuberwindbar Seitdem wurde Kommunismus im Westen allgemein fast immer mit Diktatur Demokratie vor allem mit Kapitalismus gleichgesetzt obwohl auch Kommunisten und Sozialisten die Verwirklichung von Demokratie und die Versohnung individueller Freiheit mit sozialer Gerechtigkeit beanspruchen Marxismus Leninismus und Stalinismus Hauptartikel Stalinismus und Marxismus Leninismus Leonid Breschnew Nikita Chruschtschow Michail GorbatschowJosef Stalin baute die Alleinherrschaft der Partei ab 1924 zur unumschrankten Macht ohne gesellschaftliches Korrektiv aus Er entmachtete im internen Machtkampf in der KPdSU bis 1927 die Linke Opposition um Leo Trotzki und Lew Borissowitsch Kamenew und erreichte damit die Alleinherrschaft Dazu bediente er sich des Terrors der Tscheka wie ihn schon Lenin im Burgerkrieg ausgeubt hatte Mit Zwangsumsiedlungen Zwangsarbeitslagern Gulags stalinistischen Sauberungen und der Errichtung eines Personenkults festigte er dann seine Diktatur Die zwangsweise Kollektivierung der Landwirtschaft diente einem doppelten Zweck Einerseits gelangte der Staat durch die Kollektivierung in den Besitz der Ernteertrage des Landes die unter Inkaufnahme schrecklicher Hungersnote zu einem guten Teil in den Export flossen und damit die Industrialisierung der Sowjetunion finanzierten Anderseits bot die Zwangskollektivierung die Moglichkeit die Opfer der Kollektivierung als billige Zwangsarbeiter beim Aufbau der Industrie einzusetzen 1928 wurde die Zentralverwaltungswirtschaft eingefuhrt und der erste Funfjahresplan erarbeitet Ebenso wie in der Sowjetunion etablierte Stalin in der 3 Internationale den Marxismus Leninismus als neue Herrschaftsdoktrin und sorgte fur die scharfe Abgrenzung gegen alle Krafte die die Fuhrungsrolle der Sowjetunion und den Sozialismus in einem Land ablehnten vor allem den Trotzkisten auf der einen den Sozialfaschisten Sozialdemokraten auf der anderen Seite Die Auseinandersetzungen zwischen reformistischen Sozialdemokraten und stalinistischen Kommunisten in der Weimarer Republik begunstigten Aufstieg und Machtubernahme der Nationalsozialisten Damit wurde auch der Begriff des Sozialismus der im 19 Jahrhundert weithin mit Demokratie gleichgesetzt wurde ubernommen missbraucht und nachhaltig korrumpiert Das verhinderte in Europa wie auch in China wirksame Allianzen von Sozialreformern und Kommunisten Im Spanischen Burgerkrieg kampften Anarchisten Demokraten und Kommunisten von 1936 bis 1939 letztmals gemeinsam aber erfolglos gegen Francisco Franco Die Stalinschen Sauberungen kulminierten von 1936 bis 1938 im Grossen Terror Stalin liess nun auch die Generation der Oktoberrevolutionare als seine moglichen innenpolitischen Gegner verbannen und ermorden darunter die Fuhrungsspitze der Roten Armee Dazu wurden Hunderttausende Sowjetburger erschossen oder jahrelang in Straflagern inhaftiert Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang es der Sowjetunion in den Staaten Osteuropas infolge militarischer Besetzung stalinistische Regime zu etablieren Der in der Ara des Kalten Krieges sogenannte Ostblock wurde als territorialer Gegner bzw potenzieller Feind zum kapitalistischen Westen postuliert Nach dem Tode Stalins 1953 leitete der neue Staats und Parteichef Nikita Chruschtschow die Entstalinisierung ein und definierte damit den Marxismus Leninismus nun unabhangig vom Stalinismus neu Dieser neue Marxismus Leninismus bestimmte dann weitgehend die Politik der Sowjetunion und der Ostblock Staaten bis zum Sturz Chruschtschows 1964 Unter seinem Nachfolger Leonid Breschnew wurde die Entstalinisierung allerdings kaum mehr verfolgt begonnene Reformen in Partei und Staat wurden gestoppt oder sogar wieder zuruckgenommen Erst mit dem Antritt Michail Gorbatschows 1985 setzte mit Glasnost und Perestroika eine neue Reformwelle ein die das politische System sowie die ideologische Ausrichtung der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten grundlegend veranderte Die Revolutionen im Jahr 1989 beschleunigten den Zerfall der Sowjetunion der schliesslich 1991 zu deren Auflosung fuhrte Gegenwartig berufen sich insbesondere nur noch Kuba Vietnam und Laos auf den Marxismus Leninismus als offizielle Staatsdoktrin Auch in den bestehenden kommunistischen Parteien wie beispielsweise in Deutschland der DKP oder der MLPD spielt der Marxismus Leninismus noch eine Rolle wahrend andere Parteien oder Organisationen dem Reform oder Eurokommunismus zuzuordnen sind oder sich auf den Trotzkismus beziehen Trotzkismus Hauptartikel Trotzkismus Leo TrotzkiIm Gegensatz zu der von Stalin vertretenen These vom moglichen Sozialismus in einem Land stand Leo Trotzki fur einen konsequenten Internationalismus Nach seiner Theorie der permanenten Revolution kann der Sozialismus als Ubergangsgesellschaft zum Kommunismus nur auf internationaler Ebene funktionieren weswegen die ganze Welt durch Revolutionen vom Kapitalismus befreit werden musse Bleibe die sozialistische Weltrevolution aus so falle die Sowjetunion zwangslaufig wieder zum Kapitalismus zuruck Ausgangspunkt fur den Trotzkismus ist aber vor allem auch die von Trotzki 1936 verfasste Studie Verratene Revolution Was ist die Sowjetunion und wohin treibt sie Darin arbeitete er eine Analyse der Burokratisierung der haufig als degenerierte Arbeiterstaaten bezeichneten Lander aus in denen eine proletarische Revolution stattgefunden hatte Trotzkisten verstehen sich wie viele andere marxistische Stromungen auch als Vertreter des Leninismus bzw als dessen Weiterentwicklung Maoismus Hauptartikel Maoismus Die Volksrepublik China sah sich nach der Revolution 1949 unter Fuhrung Maos als besonderer Teil des Weltkommunismus und pflegte die Bruderfreundschaft mit der Sowjetunion unter Stalin Nach dessen Tod 1953 leitete sein Nachfolger Nikita Sergejewitsch Chruschtschow 1956 eine Entstalinisierung ein Der Kampf zwischen Chruschtschow und Mao um den Fuhrungsanspruch in der kommunistischen Bewegung fuhrte zum chinesisch sowjetischen Zerwurfnis Die Sowjetunion vertrat nun die Linie einer friedlichen Koexistenz mit dem kapitalistischen Westen wahrend China auf der sozialistischen Weltrevolution bestand Zu seinem Einflussbereich gehorten vor allem Nordkorea und Nordvietnam zeitweise auch Kambodscha und Laos wahrend Indien und die Kaukasusregion sich eher an die Sowjetunion anlehnten Das von Mao verfolgte Programm des Grossen Sprungs nach vorn mit welchem China in wenigen Jahren zu einer industriellen Grossmacht werden sollte scheiterte und fuhrte zu einer der grossten Hungersnote der Geschichte der Menschheit mit 20 bis 40 Millionen Toten In vielen Staaten Asiens Afrikas und Lateinamerikas fuhrten die Blockmachte USA UdSSR und VR China Stellvertreterkriege miteinander Der Koreakrieg 1950 1953 z B war eigentlich ein chinesisch amerikanischer Konflikt in dem die USA erstmals nach 1945 wieder den Einsatz von Atomwaffen erwogen In der Mongolei wiederum stritten die Sowjetunion und China mit Drohgebarden und militarischen Scharmutzeln um Grenzverlaufe Sie unterstutzten auch in der Dritten Welt verschiedene revolutionare Gruppen und Ziele Die Roten Khmer in Kambodscha etwa beriefen sich zeitweise auf den Maoismus Ihrer kurzen Herrschaft 1975 1979 fielen bis zu zwei Millionen Menschen zum Opfer Auch in Europa fand der Maoismus Beachtung so orientierte sich Albanien unter Enver Hoxha zwischen 1968 und 1978 an dessen Politik siehe weiter unten Unter der Kommunistischen Partei Chinas kam es in den 1980er Jahren zu einer demokratischen Protestbewegung die jedoch blutig niedergeschlagen wurde Danach wurde in einigen Provinzen und Stadten die kapitalistische Produktionsweise zugelassen um die Produktivitat zu steigern Dies wirkte sich einerseits erheblich auf die Prosperitat des Landes und die Konsumguterproduktion aus Anderseits verscharfte diese Massnahme die Klassengegensatze zwischen einem neureichen Burgertum privater Unternehmer und Staatsfunktionare und einer rechtlosen proletarischen Wanderarbeiterschaft Auch die Masse der rechtlosen Kleinbauern verarmt zunehmend und wird von der Wirtschaftsentwicklung weitgehend abgekoppelt Am 14 Marz 2004 wurde die Abschaffung des Privateigentums auch offiziell zuruckgenommen und der Schutz des Privateigentums in der Verfassung verankert Der Maoismus spielte auch in der Hochphase der Studentenbewegung der 1960er Jahre in Deutschland eine bedeutende Rolle Mao wurde neben Che Guevara und Ho Chi Minh zu einem revolutionaren Leitbild eines Teils dieser Bewegung Titoismus Hauptartikel Titoismus Josip Broz Tito 1965Kommunismus als staatliche und weltpolitische Zustandsbeschreibung differenzierte sich im Verlauf des Kalten Krieges weiter Mit Jugoslawien unter Josip Broz Tito kam eine Sonderform der Unabhangigkeit vom sowjetischen Fuhrungsanspruch hinzu die ihrerseits zwar eine autoritare Ein Parteien Regierung war jedoch deutlich liberalere Zuge als die Ostblock Staaten und China aufwies Wichtig im Kommunismus titoistischer Pragung war auch die sogenannte Blockfreiheit so grundete Tito gemeinsam mit dem agyptischen Staatschef Nasser dem indischen Premier Nehru und dem indonesischen Prasidenten Sukarno 1961 in Belgrad die Bewegung der blockfreien Staaten die sich im Ost West Konflikt neutral verhielten In der Innenpolitik verfolgte der Titoismus ein umfassendes foderatives Konzept So war Jugoslawien in sechs Teilrepubliken Slowenien Kroatien Bosnien Herzegowina Serbien Montenegro und Mazedonien gegliedert die uber weitreichende Selbstbestimmungsrechte verfugten den beiden Provinzen Kosovo und Vojvodina wurde eine weitgehende Autonomie zugestanden Ebenfalls eine wichtige Saule des Titoismus war die sogenannte Arbeiterselbstverwaltung die es jedem Mitarbeiter eines Betriebes gestattete Einfluss auf die Unternehmensfuhrung zu nehmen Zwischen 1944 und 1948 spielte der Titoismus unter der Fuhrung von Koci Xoxe auch im benachbarten Albanien eine Rolle ein Beitritt zur jugoslawischen Bundesrepublik wurde ebenfalls erwogen Der Titoismus beeinflusste auch massgeblich Alexander Dubcek so fuhrte dieser 1968 im sogenannten Prager Fruhling ebenfalls die Arbeiterselbstverwaltung ein die allerdings nach dem Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten in die CSSR wieder abgeschafft wurde Realsozialismus Hauptartikel Realsozialismus Weltkarte mit realsozialistischen Staaten in rot 1980 Sowjetisches Lenindenkmal in Ulan UdeDie Bezeichnung real existierender Sozialismus kurz Realsozialismus ist eine Eigenbezeichnung der ehemaligen oder bestehenden sozialistischen Gesellschaftssysteme mit meist einem Ein Parteien System und marxistisch leninistischer Staatsideologie Darunter werden vor allem die Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes und des Rates fur gegenseitige Wirtschaftshilfe verstanden Dieser Terminus der Selbst und Fremdbezeichnung war druckt zum einen aus dass der Sozialismus tatsachlich existiere und zum anderen wird dieser Begriff auch kritisch verwendet um eine Diskrepanz zwischen der Theorie und den tatsachlichen politischen Verhaltnissen des Sozialismus Kommunismus auszudrucken Um die von Marx geforderte Herrschaft des Proletariats zu verwirklichen schuf Lenin in theoretischer und praktischer Auseinandersetzung mit den Bedingungen zur Machterringung und anschliessender Bewahrung des Sozialismus eine Partei neuen Typs Was tun 1902 und Ein Schritt vorwarts zwei Schritte zuruck 1904 die dafur nach seinem Prinzip des demokratischen Zentralismus organisiert war In marxistischer Theorie ist die Diktatur des Proletariats der Weg zum Ziel der klassenlosen Gesellschaft Lenin bezeichnete die Phase nach der Machtergreifung und anschliessende Machtverteidigung des Proletariats als Sozialismus betrachtete diesen inklusive der notwendigen Diktatur also als Vorstufe zum vollendeten eigentlichen Kommunismus in dem der Staat mit der Gesellschaft identisch und daher nicht mehr als Zwang empfunden werde Da im real existierenden Sozialismus viele Theoreme und praktische Vorschlage von Marx mit ihrer Staatsideologie zu realisieren versucht wurden wurde dieses System oft als folgerichtiges Ergebnis seiner ursprunglichen Ideen betrachtet Gemeinsame Merkmale der sich so nennenden Volksdemokratien oder Volksrepubliken wie die Alleinherrschaft einer kommunistischen Partei werden von Befurwortern wie Gegnern oft mit der von Marx intendierten Diktatur identifiziert Infolge seiner Machtausdehnung durch den und nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 und auch seit der erfolgreichen Revolution Mao Zedongs in der Republik China Grundung der Volksrepublik China 1949 gewann der sogenannte Realsozialismus ein weltpolitisches Gegengewicht zu den marktwirtschaftlich ausgerichteten Landern unter Fuhrung der Vereinigten Staaten von Amerika Die von der Sowjetunion nach 1945 installierten und dominierten Systeme wurden in der westlichen Welt als Ostblock bezeichnet weil sie keine reale Autonomie besassen sondern faktisch Satellitenstaaten der vom Politburo der KPdSU gelenkten Sowjetunion waren Dieser Gegensatz bestimmte den Kalten Krieg und das im Westen herrschende Verstandnis von Kommunismus Es setzte oft auch sozialistische und sozialdemokratische Parteien unter Druck die sich gegen Diffamierungen wehren mussten etwa die funfte Kolonne Moskaus zu sein Wahlkampfparole Konrad Adenauers oder die Verteidigung der Freiheit im Rahmen des westlichen Militarbundnisses NATO zu vernachlassigen Die realsozialistischen Regime brachen Ende der 1980er Jahre zusammen Grunde dafur waren unter anderem innere Oppositionsbewegungen die desolate Wirtschaftslage die Ineffizienz der in diesen Regimen betriebenen Planwirtschaften sowie die Konkurrenz der erfolgreicher erscheinenden sozialstaatlichen Modelle des Westens 11 In der DDR kam 1989 ausserdem die Massenflucht in die Bundesrepublik hinzu 12 Kommunistische Befreiungsbewegungen Ernesto Che Guevara 1928 1967 Symbolfigur des kommunistischen AntiimperialismusGegenuber dem europaischen Imperialismus und Kolonialismus hatten die Ideen von Marx schon seit 1900 auch in vielen nicht industrialisierten vom Weltmarkt und westlicher Hegemonie beherrschten Landern Anhanger gefunden Die Entwicklung in der Sowjetunion wurde zwar auch teilweise von Sozialisten und Kommunisten kritisiert die angesichts des aufstrebenden Faschismus dennoch nicht ihre grundsatzliche Solidaritat zur Sowjetunion aufgaben Mit dem opferreichen Sieg der Sowjetunion uber Hitlerdeutschland und dem folgenden Kalten Krieg gewann die Vorstellung des Antagonismus zweier Lager auch unter ihnen neue Plausibilitat Besonders nach der erfolgreichen Revolution Fidel Castros in Kuba 1958 griffen viele Befreiungsbewegungen in der sogenannten Dritten Welt den Marxismus Leninismus auf und entwickelten ihn als Antiimperialismus fur ihre eigenen Situationen weiter Rumanien Hauptartikel Geschichte Rumaniens und Neostalinismus in Rumanien Nicolae Ceaușescu 1918 1989 Gheorghe Gheorghiu Dej leitete in den 1950er Jahren die Sowjetisierung Rumaniens ein Er baute den Sicherheitsdienst Securitate zu einem allgegenwartigen Kontrollorgan aus Unter Gheorghiu Dejs Nachfolger Nicolae Ceaușescu erlangte Rumanien eine relative Unabhangigkeit zur Sowjetunion so wurde der Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten in die CSSR 1968 ebenso verurteilt wie die Boykottierung der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles an denen Rumanien als einziger Ostblock Staat teilnahm Andererseits herrschte um Ceaușescu ein grotesker Personenkult die Securitate blieb allgegenwartig und die Bevolkerung verarmte dramatisch Ceaușescu und seine Frau wurden 1989 in einem blutigen Umsturz hingerichtet Albanien Hauptartikel Geschichte Albaniens Enver HoxhaNach dem Zweiten Weltkrieg lehnte sich Albanien zunachst eng an Titos Jugoslawien an brach allerdings bereits 1948 mit Tito und wurde ein enger Verbundeter der Sowjetunion 1949 trat das Land dem Rat fur gegenseitige Wirtschaftshilfe RGW bei und war eines der Grundungsmitglieder des Warschauer Paktes Durch die Entstalinisierung und die damit verbundene Tauwetterperiode brach Enver Hoxha nun auch mit der Sowjetunion 1968 erfolgte der Austritt aus dem RGW und dem Warschauer Pakt Albanien lehnte sich fortan an das maoistische China an der Maoismus wurde nun zur neuen Staatsdoktrin erhoben Der Tod Maos 1976 und die darauf folgenden Reformen Deng Xiaopings losten einen erneuten Politikwechsel aus Albanien sagte sich nun offiziell auch vom Maoismus los und verfolgte einen neuen albanischen Weg zum Sozialismus der durch eine besonders isolationistische autarke Politik gekennzeichnet war Nordkorea Chuch e und Sŏn gun Ideologie Kim Il sungIn Nordkorea ersetzte 1977 die von Kim Il sung entwickelte Chuch e Ideologie als Weiterentwicklung und Abkehr den Marxismus Leninismus als Grundlage der Verfassung Ihr Ziel ist nicht mehr eine klassenlose Gesellschaft sondern nur mehr eine Art Freundschaft der Klassen Hinzu kommt eine stark nationale Komponente die die eigenen Interessen uber die der internationalen Bewegung stellt Des Weiteren wird betont dass nicht die kommunistische Partei oder das Proletariat die Gesellschaft transformieren soll sondern ein einzelner Arbeiterfuhrer dem bedingungslose Loyalitat zu gewahren ist 2009 wurde unter Kim Jong il die Chuch e Ideologie per Verfassungsanderung um die ein Primat des Militars einsetzende Sŏn gun Ideologie erganzt Zugleich wurden alle direkten Bezuge auf den Kommunismus aus der Verfassung gestrichen Reformkommunismus Ost Alexander Dubcek umarmt von Vaclav HavelIn den Ostblockstaaten mit einer alteren demokratischen Tradition gab es seit 1953 Anlaufe zu Eigenstandigkeit und Emanzipation vom grossen Bruder in Moskau Diese Bemuhungen um Reformen auf weiterhin staatssozialistischer Grundlage werden als Reformkommunismus eingeordnet Sie begannen mit dem eher anti als reformkommunistischen Aufstand vom 17 Juni 1953 in der DDR der zuerst Arbeitszeit und Lohnreformen forderte dann das Machtmonopol der SED in Frage stellte und auch schon die Deutsche Wiedervereinigung anvisierte Der Ungarische Volksaufstand von 1956 und der Prager Fruhling 1968 in der Tschechoslowakei fuhrten zu einer Wiederbelebung der Rate und der Genossenschaften in Verbindung mit einer vorsichtigen Liberalisierung der Wirtschaft und Zulassung von Privatunternehmen Diese Versuche waren stets von breiten Bevolkerungsschichten getragen und wurden gewaltsam von der Roten Armee in dem Moment niedergeschlagen als die Loslosung vom Warschauer Pakt und damit von der Sowjetunion in Reichweite kam Auch in der staatsunabhangigen Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc in der Volksrepublik Polen gab es anfangs prominente Vertreter mit reformkommunistischen Ansatzen die z B die Kontrolle uber die Lebensmittelverteilung in Polen forderten Nach den August Streiks 1980 in Polen wurde der Einmarsch sowjetischer Truppen nur knapp vermieden indem General Wojciech Jaruzelski im Dezember 1981 das Kriegsrecht verhangte das bis 1983 in Kraft blieb Eurokommunismus West Hauptartikel Eurokommunismus In Westeuropa waren kommunistische Bewegungen bis 1939 in vielen Staaten verbreitet In Italien entstand nach Vorarbeiten von Antonio Gramsci nach 1945 der so genannte Eurokommunismus der sich vom Stalinismus abgrenzte und durch parlamentarische Mehrheiten okonomische und soziale Reformen erreichen wollte In Frankreich vertrat bzw vertritt die von relativ starken Gewerkschaften getragene KPF in den 1970er Jahren und seit dem Zusammenbruch des Ostblocks eurokommunistische Standpunkte Neomarxismus Hauptartikel Neomarxismus und Frankfurter Schule Die Kritische Theorie der Frankfurter Schule wollte zur Herausbildung eines neuen revolutionaren Subjekts aus der formierten Gesellschaft des Spatkapitalismus beitragen um den autoritaren Charakter Erich Fromm und eindimensionalen Menschen Herbert Marcuse sowohl des Faschismus wie auch des orthodoxen Staatskommunismus zu uberwinden In ihrem Gefolge steht die Wertkritik von Autoren wie Michael Heinrich Robert Kurz und Moishe Postone Kommunistische Splitterparteien Hauptartikel K Gruppe In der Bundesrepublik Deutschland hatte das KPD Verbot 1956 zur Zwangsauflosung der Kommunistischen Partei gefuhrt In der politischen Spannungslage nach der Studentenbewegung entstanden zahlreiche sogenannte K Gruppen die oft stark gegeneinander konkurrierten und sich je nach Vorbild an einen oder mehrere real existierende kommunistische Staaten anlehnten Kritik des RealsozialismusInnermarxistische sozialistische und liberale Kritikansatze Die Kritik an den real existierenden Systemen mit kommunistischem Anspruch setzt an mehreren Aspekten an Fehlende Basisdemokratie Das von Lenin verhangte Partei und Fraktionsverbot lahme die notwendige gesellschaftliche Partizipation und Eigeninitiative der Arbeiter und gefahrde so den Aufbau des Sozialismus Rosa Luxemburg Burokratie Durch die Isolierung Sowjetrusslands konnte eine neue Burokratenschicht die Macht an sich reissen was zu einer Entartung des Arbeiterstaates fuhrte Leo Trotzki Berechnungsproblem Die Verteilung von Leistungen und Gutern sei ohne eine freie Preisbildung kaum sinnvoll moglich da sie keine Berechnungsbasis habe und unmoglich die Interessen aller Individuen sinnvoll miteinander koordinieren und gegeneinander aufwiegen kann Ludwig von Mises Friedrich August von Hayek Zentralismus Die von oben nach unten aufgebaute sowjetische Kaderpartei sei strukturell unfahig die Wirtschaftsprobleme des Landes zu losen Wolfgang Leonhard Ideologische Manipulation Stalins und Maos Marxismus Leninismus sei ein Bruch mit den ursprunglichen Ideen von Marx Engels und Lenin und pervertiere sie George Orwell Oskar Negt Iring Fetscher Totalitarismus Die Herrschaftsform der UdSSR lasse strukturell keine Demokratisierung zu und schalte die freie Entfaltung der Menschen ahnlich total aus wie der Faschismus Hannah Arendt Die Gesellschaftsformation der Sowjetunion und Chinas sei kein Sozialismus Kommunismus sondern eine burokratisch erstarrte Form des asiatischen Despotismus Karl August Wittfogel Rudolf Bahro Rudi Dutschke Imperialismus Die innerstaatliche Diktatur und okonomische Schwache der Sowjetunion fuhre zu ausserem Expansionsdrang und Hegemonialanspruchen die den Weltfrieden gefahrden Konsens von Reformkommunisten Antikommunisten und manchen Befreiungsbewegungen der Dritten Welt Im Zentrum vieler Kritikansatze steht die Einparteienherrschaft die das gemeinsame Kennzeichen der Volksdemokratien war und ist Formell konnten z B im Blockparteiensystem der DDR weitere kleine Parteien existieren die aber gleichgeschaltet mit der SED waren und deren Mehrheit nie gefahrden durften Totalitarismus Die Totalitarismus Theorie vergleicht seit ihrem Aufkommen in den 1920er Jahren die politischen Systeme des Faschismus mit dem des Marxismus Leninismus beziehungsweise Stalinismus Ihre Vertreter gehen von formalen und inhaltlichen Ahnlichkeiten der Systeme und Parteikonzepte aus Kritiker insbesondere in Deutschland werfen ihnen vor damit die Einmaligkeit des Nationalsozialismus zu leugnen und seine Verbrechen zu verharmlosen Das Verfassungsgericht der Ukraine stellte 2019 fest dass sowohl das nationalsozialistische als auch das kommunistische Regime durch gleichartige totalitare und willkurliche Kontrolle die ukrainische Bevolkerung terrorisierten und daher ein Verbot der Symbole beider Totalitarismen verfassungsrechtlich gerechtfertigt ist 13 LinkskommunismusBereits in den 1920er Jahren kristallisierte sich innerhalb der kommunistischen Bewegung der Linkskommunismus als eigene Stromung heraus 14 Bekanntester Vertreter war der Italiener Amadeo Bordiga 1889 1970 Er kritisierte sowohl die Stalinisierung innerhalb der kommunistischen Parteien als auch den Trotzkismus Wahrend die meisten kommunistischen Organisationen nach 1945 den real existierenden Sozialismus verteidigten legten Bordiga und die Internationale Kommunistische Partei in mehreren Schriften dar warum die Sowjetunion und die anderen realsozialistischen Staaten fur sie nicht sozialistisch seien sondern eine besondere Form der kapitalistischen Entwicklung darstellen wurden Andere linkskommunistische Theoretiker die in den 1920er Jahren in Abgrenzung von Lenin eine Rateherrschaft des Proletariats anstrebten Ratekommunismus waren etwa Anton Pannekoek und Otto Ruhle sowie Karl Korsch und andere Vertreter des ultralinken Flugels der KPD der 1925 1926 im Prozess der Stalinisierung aus der Partei gedrangt wurde Sie bezogen sich anders als Ruhle und Pannekoek positiv auf den Leninismus 15 Die Rezeption von Korsch und Ruhle beeinflusste zwei Generationen spater die deutsche Studentenbewegung Postkommunismus der GegenwartPostkommunistische Parteien Nach dem Ende des real existierenden Sozialismus reformierten sich viele der zuvor staatstragenden kommunistischen Parteien gaben sich neue Programme und Namen Diese Parteien setzten auf Konzepte wie die Basisdemokratie und den demokratischen Sozialismus anstelle einer Diktatur des Proletariats und des Fuhrungsanspruchs einer einzigen Partei Postmarxistische Ansatze Aufbauend auf der kritischen Theorie bildete sich vor allem in akademischen Milieus eine alternative kritische Auseinandersetzung mit der burgerlich kapitalistischen Gesellschaftsordnung heraus Als Ausdruck dieser Gesellschaftsform kritisiert werden bestimmte Ideologien und Tendenzen wie Arbeitsfetisch Personalisierung abstrakter Verhaltnisse Antisemitismus und Antiamerikanismus Dabei beziehen sich die Kritiker nicht nur auf Karl Marx sondern vor allem auch auf die Vertreter der Kritischen Theorie Adorno Horkheimer In den 1990er Jahren bildeten sich im linksalternativen Spektrum zwei neue gesellschaftskritische postmarxistische Stromungen die besonders nach dem 11 September 2001 Auftrieb bekamen heraus Wertkritiker und daneben in Deutschland und Osterreich die Antideutschen Beide Stromungen wollen prozessual die burgerlich kapitalistischen Verhaltnisse aufheben und in eine befreite Gesellschaft transformieren Der Kapitalismus wird dabei einer neu akzentuierten Analyse unterzogen Das Ziel dabei sei in einem Diskussions und Transformationsprozess eine zwanglose und gemeinschaftliche Gesellschaft in der der Mensch und seine Bedurfnisse im Mittelpunkt stehen entstehen zu lassen Besonders die Antideutschen beharren auf dem von Adorno Negative Dialektik Minima Moralia proklamierten Bilderverbot also dem bewussten Verzicht auf das Ausmalen der befreiten Zukunft Beide Stromungen grenzen sich scharf vom traditionellen Marxismus ab da dieser das Proletariat als so genanntes revolutionares Subjekt sieht und den Begriff der Arbeit positiv besetzt Dagegen wird Arbeit streng als spezifisch kapitalistische und aus dem Lebensalltag der Menschen herausgerissene menschliche Tatigkeit kritisiert Auch die marxistische Klassenkampf Rhetorik wird als Personalisierung abgelehnt Der Organisationsgrad der beiden Stromungen ist bewusst niedrig es handelt sich dabei um lose verbundene Gruppen Den real existierenden Sozialismus analysieren die Postmarxisten als eine spezifische Form von Entwicklungsdiktaturen die unter der Vorgabe und im Glauben eine sozialistische Gesellschaft zu errichten nur eine nachholende Industrialisierung auf dem Boden der warenproduzierenden Vergesellschaftung durchsetzten Siehe auchKommunistenverfolgung Liste sozialistischer StaatenDokumentarfilmeAufstieg und Fall des Kommunismus Alternativtitel Die Geschichte des Kommunismus 12 teilige Dokumentationsreihe Eine Produktion von Spiegel TV im Auftrag von ZDFinfo Deutschland 2016 16 17 LiteraturAllgemeine Geschichte Bini Adamczak Kommunismus Kleine Geschichte wie endlich alles anders wird Unrast Munster 2017 ISBN 978 3 89771 231 7 zuerst 2004 Uwe Backes Stephane Courtois Hrsg Ein Gespenst geht um in Europa Das Erbe kommunistischer Ideologien Schriften des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung Bd 20 Bohlau Koln u a 2002 ISBN 3 412 15001 0 Gunter Bartsch Kommunismus Sozialismus Anarchismus Wurzeln Unterschiede und Gemeinsamkeiten Herder Verlag Freiburg Br Basel Wien 1976 ISBN 3 451 07592 X Max Beer Allgemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kampfe Mit Erganzungen von Hermann Duncker 2 Auflage Nachdruck der 7 Auflage von 1931 Erlangen 1973 ISBN 3 920531 17 5 Online Reprint mit Links zu den einzelnen Kapiteln Lutz Brangsch Michael Brie Hrsg Das Kommunistische Oder Ein Gespenst kommt nicht zur Ruhe VSA Verlag Hamburg 2016 ISBN 978 3 89965 627 5 Archie Brown Aufstieg und Fall des Kommunismus Propylaen Berlin 2009 ISBN 3 549 07293 7 englisch The Rise and Fall of Communism London 2009 Stephane Courtois Ein Handbuch des Kommunismus Geschichte Ideen Kopfe Piper Munchen 2010 ISBN 978 3 492 05260 3 Isaac Deutscher Die unvollendete Revolution Frankfurt 1973 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 71426 9 David Priestland Weltgeschichte des Kommunismus Von der Franzosischen Revolution bis heute Siedler Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 88680 708 6 The Cambridge History of Communism Cambridge University Press Cambridge 2017 englisch 3 Bande Band 1 Silvio Pons Stephen A Smith Hrsg World Revolution and Socialism in One Country 1917 1941 ISBN 978 1 316 13702 4 doi 10 1017 9781316137024 Band 2 Norman Naimark Silvio Pons Sophie Quinn Judge Hrsg The Socialist Camp and World Power 1941 1960s ISBN 978 1 316 45985 0 doi 10 1017 9781316459850 Band 3 Juliane Furst Silvio Pons Mark Selden Hrsg Endgames Late Communism in Global Perspective 1968 to the Present ISBN 978 1 316 47182 1 doi 10 1017 9781316471821 Kritik und Gegenkritik Stephane Courtois Nicolas Werth Jean Louis Panne Andrzej Paczkowski Karel Bartosek Jean Louis Margolin Das Schwarzbuch des Kommunismus Unterdruckung Verbrechen und Terror Piper Munchen 1998 ISBN 3 492 04053 5 Horst Moller Hrsg Der rote Holocaust und die Deutschen Die Debatte um das Schwarzbuch des Kommunismus Piper Munchen Zurich 1999 ISBN 3 492 04119 1 Jens Mecklenburg Roter Holocaust Kritik des Schwarzbuchs des Kommunismus Konkret Hamburg 1998 ISBN 3 89458 169 7 Wissenschaftliche Zeitschriften Arbeit Bewegung Geschichte Zeitschrift fur historische Studien Berlin Erstausgabe 2002 bis 2015 JahrBuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung Berlin Erstausgabe 1993 Weblinks Wiktionary Kommunismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Kommunismus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Textsammlungen Wikiquote Kommunismus Zitate Wikisource Kommunismus Quellen und Volltexte www mlwerke de Reden Schriften Briefe und wissenschaftliche Studien der marxistischen Klassiker marxists org Marxists Internet Archive Bibliothek der Kommunistischen Linken Andre Tosel Artikel Kommunismus Memento vom 9 November 2011 im Internet Archive in Historisch Kritisches Worterbuch des Marxismus 7 II 2010 Spalten 1298 1333 PDF 219 kB Auszug daraus auch im Wiki des Berliner Instituts fur kritische Theorie InkriT Rosa Luxemburg Stiftung Kommunismus Reizwort fur die Machtigen Unwort in der veroffentlichten Meinung umkampfter Begriff auch unter Linken Materialiensammlung Webportal zur Kommunismusgeschichte der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED DiktaturEinzelnachweise Lorenz von Stein Geschichte der sozialen Bewegung in Frankreich Band 1 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1959 S 320 Zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Gesellschaft liegt die Periode der revolutionaren Umwandlung der einen in die andre Der entspricht auch eine politische Ubergangsperiode deren Staat nichts andres sein kann als die revolutionare Diktatur des Proletariats Karl Marx Kritik des Gothaer Programms MEW 19 28 Frank R Pfetsch Thomas Kreihe Theoretiker der Politik von Platon bis Habermas Wilhelm Fink Munchen 2003 S 453 Frank R Pfetsch Theoretiker der Politik Von Platon bis Habermas Wilhelm Fink Munchen 2003 S 454 Karl Marx Friedrich Engels Manifest der Kommunistischen Partei 1848 Wir sahen schon oben dass der erste Schritt in der Arbeiterrevolution die Erhebung des Proletariats zur herrschenden Klasse die Erkampfung der Demokratie ist Das Proletariat wird seine politische Herrschaft dazu benutzen der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreissen alle Produktionsinstrumente in den Handen des Staats d h des als herrschende Klasse organisierten Proletariats zu zentralisieren und die Masse der Produktionskrafte moglichst rasch zu vermehren Es kann dies naturlich zunachst nur geschehen vermittelst despotischer Eingriffe in das Eigentumsrecht und in die burgerlichen Produktionsverhaltnisse durch Massregeln also die okonomisch unzureichend und unhaltbar erscheinen die aber im Lauf der Bewegung uber sich selbst hinaustreiben und als Mittel zur Umwalzung der ganzen Produktionsweise unvermeidlich sind MEW 4 S 481 Andreas Arndt Karl Marx Versuch uber den Zusammenhang seiner Theorie Akademie Berlin 2012 S 90 f Friedrich Bohl Abschied von einer Illusion Die Uberwindung des Sozialismus in Deutschland Aktuell 1990 S 23 Walter Euchner Helga Grebing Hrsg Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland 2 Auflage VS Verlag Wiesbaden 2005 S 211 Der Staat wird nicht abgeschafft er stirbt ab Friedrich Engels Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft MEW 19 S 224 Willi Albers Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaft 1982 S 5 Karl Marx Kritik des Gothaer Programms MEW 19 21 Otto Wittelshofer Weitling Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 624 f Marx Engels Manifest der Kommunistischen Partei MEW 4 474 Josef Esser Kommunismus In Dieter Nohlen Hrsg Lexikon der Politik Band 7 Politische Begriffe Directmedia Berlin 2004 S 314 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd 5 Bundesrepublik und DDR 1949 1990 C H Beck Munchen 2008 S 359 ff Erkenntnis uber die Verfassungskonformitat des Verbots kommunistischer und nationalsozialistischer Propaganda Verfassungsgericht der Ukraine 16 Juli 2019 abgerufen am 4 September 2019 ukrainisch Marcel Bois Linkskommunismus In Wolfgang Fritz Haug u a Hrsg Historisch kritisches Worterbuch des Marxismus Band 8 II Hamburg 2015 S Sp 1180 1193 Zur Geschichte der Ultralinken vgl Ralf Hoffrogge Fur Lenin gegen Stalin Linksradikale in der Weimarer Republik aus analyse amp kritik Nr 596 August 2014 Aufstieg und Fall des Kommunismus In Fernsehserien de Abgerufen am 8 Mai 2018 Aufstieg und Fall des Kommunismus In Presseportal ZDF de Abgerufen am 8 Mai 2018 Normdaten Sachbegriff GND 4031892 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunismus amp oldid 234891767