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Die Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien zunachst Demokratisches Foderatives Jugoslawien 2 von 1945 bis 1963 Foderative Volksrepublik Jugoslawien kurz FVRJ kurz SFR Jugoslawien oder SFRJ war ein blockfreier Staat in Sudosteuropa der von 1945 bis 1992 bestand Der sozialistische Einparteienstaat wurde autokratisch von Josip Broz Tito 1892 1980 und dem Bund der Kommunisten Jugoslawiens regiert Titoismus 1945 1963 Foderative Volksrepublik Jugoslawien1963 1992 Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien1945 1963 Federativna Narodna Republika Jugoslavija serbokroatisch Federativna Narodna Republika Јugoslaviјa serbokroatisch mazedonisch Federativna ljudska republika Jugoslavija slowenisch 1963 1992 Socijalisticka Federativna Republika Jugoslavija serbokroatisch Sociјalistichka Federativna Republika Јugoslaviјa serbokroatisch mazedonisch Socialisticna federativna republika Jugoslavija slowenisch 1945 1992Flagge WappenWahlspruch Bruderlichkeit und Einheit serbokroatisch Bratstvo i jedinstvo slowenisch Bratstvo in enotnost mazedonisch Bratstvo i edinstvo Amtssprache Es gab auf der Bundesebene keine bestimmte Amtssprache In offiziellen Angelegenheiten war in Kroatien Serbien Bosnien Herzegowina und Montenegro die serbokroatische Sprache de facto Amtssprache welche mehrere Varianten hatte 1946 1954 Serbisch Kroatisch 1954 1974 Serbokroatisch 1974 1991 Serbokroatisch oder KroatoserbischIn Slowenien galt die slowenische Sprache und in Mazedonien die mazedonische Sprache als De facto Amtssprache Auf lokaler Ebene wurden eingeschrankt auch Albanisch und Ungarisch sowie die Sprachen weiterer Nationalitaten verwendet Hauptstadt BelgradStaats und Regierungsform Foderaler Bundesstaat EinparteiensystemStaatsoberhaupt Ivan Ribar 1945 1953 Josip Broz Tito 1953 1980 Vorsitzender des Prasidiums der SFRJ 1980 1992 Regierungschef MinisterprasidentFlache 255 804 km Einwohnerzahl 23 271 000 1990 1991 Bevolkerungsdichte 91 Einwohner pro km Brutto inlands produkt pro Einwohner 3 650 1990 Wahrung Jugoslawischer Dinar1 Dinar 100 ParaErrichtung 29 November 1943 AVNOJ Beschlusse 29 November 1945 Proklamation Vorgangergebilde Konigreich JugoslawienEndpunkt 26 April 1992Abgelost von Bundesrepublik JugoslawienRepublik SlowenienRepublik KroatienRepublik Bosnien und HerzegowinaRepublik MazedonienNational hymne Hej Sloveni source source track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track track Nationalfeiertag 29 November Dan republike Tag der Republik Zeitzone MEZ MESZKfz Kennzeichen YUISO 3166 YU YUG 890 1 Internet TLD yuTelefonvorwahl 38Infolge der Jugoslawienkriege zerfiel die SFRJ 1991 1992 Vorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Dieses sogenannte Zweite Jugoslawien entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Nachfolgestaat des Konigreichs Jugoslawien Nach dem Tod Titos und ungelosten innenpolitischen Konflikten zerfiel der Bundesstaat in den von 1991 bis 2001 gefuhrten Jugoslawienkriegen in die heute unabhangigen Staaten Slowenien Kroatien Bosnien und Herzegowina Montenegro Serbien Nordmazedonien und Kosovo Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Geschichte 3 1 Unter Tito 1945 1980 3 2 Prasidialregierung und Zerfall 1980 1992 3 3 Restjugoslawien 4 Politik 4 1 Politisches System 4 1 1 Bundesebene 4 1 2 Republiken und Provinzen 4 1 3 Kommunale Ebene 4 2 Verfassung 4 3 Parteien und Massenorganisationen 4 4 Aussenpolitik 4 5 Militar 4 6 Justiz 5 Wirtschaft 6 Tourismus 7 Hochschulen 8 Medien 9 Kultur 9 1 Literatur und Theater 9 2 Film 9 3 Bildende Kunst 9 4 Musik 9 5 Philosophie 9 6 Sport 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenJugoslawien grenzte an Italien Osterreich Ungarn Rumanien Bulgarien Griechenland und Albanien mit einer langen Kuste am Adriatischen Meer mit zahlreichen Inseln Nach dem Anschluss der Zone B des Freien Territoriums von Triest umfasste das Staatsgebiet ab 1954 eine Flache von 255 804 km Der Nordosten des Landes war relativ flach der Rest des Landes eher gebirgig Hochster Berg war der Triglav 2864 m in den Julischen Alpen nahe Jesenice gefolgt vom Golem Korab 2753 m im Korabgebirge auf der Grenze zu Albanien westlich von Gostivar und dem Titov Vrv 2747 m im Sar Planina nahe Tetovo An der Grenze zu Albanien lagen drei grosse Seen der Skutarisee der Ohridsee und der Prespasee Die Donau durchfloss den Nordosten Jugoslawiens u a die Stadte Novi Sad und Belgrad und bildete einen Teil der Grenze zu Rumanien das dortige Durchbruchstal wird als Eisernes Tor serbokroatisch Đerdap bezeichnet Wichtige Nebenflusse der Donau in Jugoslawien waren die Drau Drava die Save Sava und die Morava Bevolkerung Bearbeiten Hauptartikel Bevolkerung Jugoslawiens Bevolkerungsentwicklung 1961 1991 Zunahme von 18 4 auf 23 Millionen 25 Jugoslawien hatte 1991 rund 23 Millionen Einwohner es gab 19 Stadte mit jeweils mehr als 100 000 Einwohnern Die grossten Stadte waren Belgrad 1 168 000 Einwohner und Zagreb 706 800 Einwohner gefolgt von Sarajevo Skopje und Ljubljana Von 1961 bis 1991 nahm die Bevolkerung Jugoslawiens um 25 zu 3 Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Sozialistischen Foderativen Republik Jugoslawien Unter Tito 1945 1980 Bearbeiten Josip Broz Tito 1961 Mit den AVNOJ Beschlussen vom 29 November 1943 wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges der Grundstein fur eine neue Foderation sudslawischer Volker unter der Fuhrung der Kommunistischen Partei Jugoslawiens KPJ gelegt Die vorubergehende Regierung dieser Foderativen Volksrepublik Jugoslawien unter Titos Vorsitz wurde im Marz 1945 gegrundet und war von Grossbritannien den USA und der Sowjetunion anerkannt worden Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jugoslawien als sozialistischer Bundesstaat aus sechs Teilrepubliken Slowenien Kroatien Bosnien und Herzegowina Montenegro Serbien und Mazedonien gegrundet Am 29 November 1945 wurde die Foderative Volksrepublik Jugoslawien Federativna Narodna Republika Jugoslavija proklamiert nachdem Titos kommunistische Volksfront die Wahlen gewonnen hatte 1948 distanzierte sich Tito immer mehr von der Sowjetunion und dem Ostblock und es kam zum Bruch Tito verfolgte einen eigenen jugoslawischen Sozialismus Titoismus Jugoslawien naherte sich immer mehr dem Westen an und war ausserdem Grundungsmitglied der blockfreien Staaten Dies und das Modell der Arbeiterselbstverwaltung fuhrte zu grossem Interesse in der westeuropaischen Linken bis weit ins sozialdemokratische Spektrum hinein In der BRD pflegte besonders die Jugendorganisation Falken seit den 1950er Jahren Kontakte und Austausch mit Jugoslawien 4 Mit der Studentenbewegung ab 1967 intensivierte sich dieses Interesse das jedoch nie ohne Reibungen und Kritik verlief Jugoslawien dunkelgrun zwischen den Machtblocken blau NATO rot Warschauer Pakt Am 7 April 1963 wurde der Staat in die Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien Socijalisticka Federativna Republika Jugoslavija SFRJ umbenannt Prasidialregierung und Zerfall 1980 1992 Bearbeiten Nach dem Tod Titos am 4 Mai 1980 ubernahm das Prasidium der Republik die Regierungsgeschafte Die acht Mitglieder setzten sich aus je einem Vertreter der sechs Teilrepubliken und der zwei autonomen Provinzen zusammen Immer mehr kam es jedoch zu Unstimmigkeiten da die integrative Personlichkeit Tito fehlte 5 Ausser in Serbien wurden in allen ehemaligen Teilrepubliken des ehemaligen Jugoslawien nach durchgefuhrten demokratischen Wahlen Referenden uber die staatliche Souveranitat abgehalten Bei jeweils sehr hohen Wahlbeteiligungen stimmten fur die jeweilige staatliche Souveranitat Slowenien 88 Prozent Kroatien 94 7 Prozent Bosnien Herzegowina 92 8 Prozent Mazedonien 91 Prozent Montenegro 55 5 Prozent Vor allem in Kroatien und Bosnien Herzegowina hatten die jeweils serbischen wahlberechtigten Einwohner die Abstimmungen allerdings boykottiert Belgrad versuchte die Unabhangigkeitsbestrebungen zuerst militarisch zu unterwerfen So intervenierte die Jugoslawische Volksarmee JNA zuerst 1991 in Slowenien 10 Tage Krieg und daraufhin auf Seiten der Krajina Serben in Kroatien Kroatienkrieg Als dies jedoch misslang verlagerte sich der Krieg dann immer mehr nach Bosnien Herzegowina Bosnienkrieg Letztendlich gelang den drei Staaten jedoch die Durchsetzung der Unabhangigkeit Hauptartikel Jugoslawienkriege Der politische Zerfall JugoslawiensDer 26 April 1992 wird von Beobachtern als der Tag der letztendlich vollzogenen Auflosung der Foderation betrachtet Mazedonien trennt sich dabei umgehend vom jugoslawischen Dinar Restjugoslawien Bearbeiten Hauptartikel Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro um 2005Nachdem die Foderation in ihre Einzelstaaten zerbrochen war arrangierten sich Serbien und Montenegro und bildeten 1992 den gemeinsamen Staat Bundesrepublik Jugoslawien Der UN Sicherheitsrat beschloss am 19 September 1992 mit der Resolution 777 dass die aus Serbien und Montenegro bestehende Bundesrepublik Jugoslawien BRJ nicht automatisch die Rechtsnachfolge der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien als Mitgliedsstaat der UNO antreten konne sondern sich ebenso wie die anderen Nachfolgestaaten neu um eine Mitgliedschaft bewerben musse Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York bestatigte dies durch Mehrheitsbeschluss Billigung von 127 Landern bei 26 Enthaltungen und sechs Gegenstimmen Die Bundesrepublik Jugoslawien durfe deshalb den Sitz der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien in der UN Vollversammlung nicht mehr wahrnehmen Da die BRJ sich aber stets unbeirrt als volkerrechtlich identisch mit dieser angesehen hatte 6 und sich weigerte den kontraren Beschluss zu akzeptieren verlor sie ihren Sitz in der UN Vollversammlung Die Bundesrepublik Jugoslawien wurde 2003 in einen Staatenbund umgewandelt und nahm mit einer neuen Verfassung den Namen Serbien und Montenegro an 7 Dies stellte das Ende des Staatsnamens Jugoslawien dar Nach dem Zerfall des Staatenbundes im Jahr 2006 gingen daraus die heutigen Staaten Serbien und Montenegro hervor Politik BearbeitenPolitisches System Bearbeiten Soweit nicht anders angegeben beziehen sich die Angaben auf die Verfassung von 1974 die bis 1988 gultig war Bundesebene Bearbeiten Gebaude der Bundesversammlung in BelgradStaatsoberhaupt war nach Titos Tod das Prasidium der Sozialistischen Foderativen Republik Jugoslawien das sich aus je einem auf funf Jahre gewahlten Vertreter jeder Republik und Autonomen Provinz sowie dem Vorsitzenden des BDKJ zusammensetzte jahrlich wurde ein neuer Vorsitzender des Prasidiums bestimmt Die Funktion einer Bundesregierung hatte der Bundesexekutivrat Dieser setzte sich zusammen aus dem Ministerprasidenten Vorsitzender des Bundesexekutivrates Regierungschef den Bundessekretaren Ministern Vertretern der Republiken und Autonomen Provinzen Leitern der BundesverwaltungsorganeDas Parlament auf Bundesebene war die Bundesversammlung die aus dem Rat der Republiken und Provinzen 12 Delegierte aus jeder der 6 Republiken 8 Delegierte aus jeder der 2 Autonomen Provinzen zusammen also 88 Delegierte und dem Bundesrat Delegierte der Selbstverwaltungsorganisationen und gesellschaftspolitischen Organisationen 30 je Republik und 20 je Autonomer Provinz zusammen also 220 Delegierte bestand Republiken und Provinzen Bearbeiten Im Gegensatz zum Konigreich Jugoslawien das seit 1929 in neun Banschaften Verwaltungsbezirke unterteilt war bestand die SFR Jugoslawien aus den sechs Teilrepubliken Bosnien und Herzegowina Kroatien Mazedonien Montenegro Serbien und Slowenien Mit der Verfassung von 1974 wurden innerhalb der Teilrepublik Serbien die zwei Autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina gebildet Im Laufe der Zeit erhielten die Republiken und Provinzen immer mehr Kompetenzen siehe Abschnitt Verfassung Republiken der SFR Jugoslawien einschliesslich autonomer Provinzen Republik Hauptstadt Flache km Flagge Wappen LageSozialistische Republik Slowenien Ljubljana 20 253 Sozialistische Republik Kroatien Zagreb 56 542 Sozialistische Republik Bosnien und Herzegowina Sarajevo 51 129 Sozialistische Republik Montenegro Titograd 13 812 Sozialistische Republik Mazedonien Skopje 25 713 Sozialistische Republik Serbien Belgrad 88 361 55 968 Autonome Provinzen der SR Serbien Hauptstadt Flache km Sozialistische Autonome Provinz Vojvodina Novi Sad 21 506Sozialistische Autonome Provinz Kosovo Pristina 10 887Siehe auch Bevolkerung Jugoslawiens nach Republiken und Provinzen Kommunale Ebene Bearbeiten Als politische Einheit auf kommunaler Ebene gab es die Gemeinde serbokroatisch opstina opcina mazedonisch Opshtina slowenisch obcina die in einzelne Ortschaften naselje unterteilt war Dabei handelte es sich ublicherweise um eine Stadt und die umliegenden kleineren Dorfer Verfassung Bearbeiten Die erste Verfassung der SFR Jugoslawien war nach dem Vorbild der Verfassung der Sowjetunion von 1936 gestaltet und trat am 31 Januar 1946 in Kraft Sie garantierte erstmals die volle rechtliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Geschlechter auch das Frauenwahlrecht 8 Sie wurde durch das Verfassungsgesetz vom 13 Januar 1953 ersetzt Am 7 April 1963 trat die dritte Verfassung in Kraft die den Selbstverwaltungssozialismus in der Verfassung verankerte sowie eine Abkehr vom Zentralismus so dass Kompetenzen von der Bundesebene auf die Ebene der Republiken ubertragen wurden Diese Verfassung wurde wiederum am 18 April 1967 am 26 Dezember 1968 und am 30 Juni 1971 geandert Eine vierte Verfassung trat am 21 Februar 1974 in Kraft 9 und blieb bis zum Zerfall des Staates gultig Darin wurde Jugoslawien als Diktatur des Proletariats in einer selbstverwaltend demokratischen Form beschrieben In den Vorgangerverfassungen war dagegen von einer sozialistischen Demokratie die Rede gewesen 10 Zudem enthielt sie eine noch starkere Foderalisierung und wertete die Provinzen Vojvodina und Kosovo innerhalb der SR Serbien zu Autonomen Provinzen auf 11 die damit einen annahernd den Republiken gleichrangigen Status erhielten und Serbien nur formell unterstanden Ihnen wurde aber im Gegensatz zu den Republiken kein Recht auf Selbstbestimmung einschliesslich des Rechts auf Sezession eingeraumt Die Verfassung von 1974 galt als die Verfassung mit dem langsten Text als die mit dem kurzesten Text galt die inzwischen uberholte der Volksrepublik China Grossbritannien hat keine geschriebene Verfassung Am 25 November 1988 wurde die Verfassung deutlich verandert Parteien und Massenorganisationen Bearbeiten Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens war die einzige in der SFRJ existierende Partei bis sich 1989 die Vereinigung fur eine jugoslawische demokratische Initiative grundete und allmahlich zu einer Partei entwickelte Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens loste sich ab Januar 1990 auf nachdem der slowenische Bund der Kommunisten die Partei verlassen hatte Im Laufe des Jahres 1990 grundeten sich auf lokaler Ebene zahlreiche neue zumeist nationalistische Parteien in den meisten Republiken bildeten sich auch Nachfolgeorganisationen des Bundes der Kommunisten die teils sozialdemokratisch oder liberal teils ebenfalls nationalistisch ausgerichtet waren Der Ministerprasident Ante Markovic grundete mit dem Bund der Reformkrafte Jugoslawiens eine neue gesamtjugoslawische Partei mit sozialdemokratischem bis linksliberalem Profil Wichtige Massenorganisationen waren Vereinigung der Pioniere von Jugoslawien Jugendverband Sozialistischer Bund des werktatigen Volkes SSRNJ Gewerkschaftsbund mit rund 5 Millionen Mitgliedern Anfang der 1980er Jahre Bund der KriegsteilnehmerAussenpolitik Bearbeiten Die Sozialistische Bundesrepublik Jugoslawien war der erste Staat auf den die Bundesrepublik Deutschland am 19 Oktober 1957 wegen seiner wenige Tage zuvor erklarten de jure Anerkennung der DDR ihre Hallstein Doktrin anwendete Nachdem die Bundesregierung ihre diplomatischen Beziehungen zu Jugoslawien abbrach vereinbarten beide Staaten am 31 Januar 1968 die Wiederaufnahme ihrer Beziehungen Die Bewegung der blockfreien Staaten englisch Non Aligned Movement NAM serbokroatisch Pokret Nesvrstanih wurde 1961 in Belgrad gegrundet Josip Broz Tito gehorte neben dem agyptischen Staatschef Nasser und dem indischen Premier Nehru zu den wichtigsten Wegbereitern der Bewegung 1989 fand eine weitere Gipfelkonferenz der Blockfreien in Belgrad statt Mit Josip Broz Tito stellte Jugoslawien in den Jahren 1961 1964 den Generalsekretar der NAM Auch in den Jahren 1989 1992 wurde der Generalsekretar wieder von Jugoslawien gestellt Das Amt wurde vom jeweiligen Vorsitzenden der kollektiven Prasidentschaft der SFRJ bekleidet zunachst 1989 90 von Janez Drnovsek dann nacheinander von Stjepan Mesic und Branko Kostic sowie vom Prasidenten der Bundesrepublik Jugoslawien Dobrica Cosic Zumindest die letzteren drei ubten diese Funktion nur auf dem Papier aus so dass die NAM in dieser Zeit faktisch ohne Generalsekretar dastand Die SFRJ war unter anderem Mitglied folgender Internationaler Organisationen Vereinte Nationen Allgemeines Zoll und Handelsabkommen GATT Internationale Atomenergieorganisation IAEA Internationale Arbeitsorganisation IAO Organisation der Vereinten Nationen fur Erziehung Wissenschaft und Kultur UNESCO Rat fur gegenseitige Wirtschaftshilfe RGW bzw Comecon assoziiertes Mitglied ab 1964 Militar Bearbeiten Die Jugoslawische Volksarmee JNA war eine Wehrpflichtarmee die in den 1980er Jahren eine Starke von 240 000 Soldaten hatte Heer 191 000 Luftwaffe 37 000 Marine 13 000 12 Der Wehrdienst dauerte 15 Monate ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung gab es nicht Eine vormilitarische Ausbildung erfolgte bereits an den Schulen Neben der JNA gab es die Territoriale Verteidigung TO die aus rund 1 Million Menschen bestand nur leicht bewaffnet war und im Falle einer Besetzung des Landes den Partisanenkampf aufnehmen sollte Bemerkenswert war dass die jugoslawische Volksarmee aufgrund der Blockfreiheit des Landes uber Jahre gleichzeitig sowohl sowjetische als auch US amerikanische Rustungsguter bezog Laut der Military Balance des International Institute for Strategic Studies in London bestand die Panzerwaffe im Jahr 1984 85 aus u a 1500 sowjetischen T 34 54 55 Panzern und einigen T 72 sowie dem in Lizenz gebauten M 84 welcher auf dem Fahrgestell des T 72A basierte Auch die Luftwaffe sowie die Luftabwehr bestand zum Grossteil aus Waffen sowjetischer Herkunft hier u a 130 MiG 21 Abfangjager und einige An 12 und An 26 Transportflugzeuge 13 Spater konnte Jugoslawien einen grossen Teil der Waffen selbst produzieren allerdings teilweise in Lizenz von auslandischen Lizenzgebern In einigen Fallen bauten jugoslawische Rustungsunternehmen z B Soko in Mostar Flugzeuge und Waffen die aus westlichen und ostlichen Komponenten zusammengesetzt waren und neben dem Eigenbedarf auch fur den Export in blockfreie Staaten gebaut wurden 14 Justiz Bearbeiten Die SFRJ und die Teilrepubliken hatten Verfassungsgerichte ustavni sudovi 15 Im Ubrigen unterschied die Bundesverfassung von 1974 zwischen ordentlichen Gerichten und Selbstverwaltungsgerichten 16 An der Spitze stand das Bundesgericht Savezni sud 17 Darunter gab es zum einen die Militargerichte vojni sudovi des Bundes 18 zum anderen die ordentlichen Gerichte redovni sudovi in den Republiken und Provinzen also etwa Gemeinde und Kreisgerichte opstinski sudovi i okruzni sudovi Bezirkswirtschaftsgerichte und ein Hoheres Wirtschaftsgericht okruzni privredni sudovi i Visi privredni sud sowie ein Oberstes Gericht 19 Zu den Selbstverwaltungsgerichten samoupravni sudovi 20 zahlten u a die Gerichte assoziierter Arbeit 21 und die Friedensrate 22 Wirtschaft BearbeitenDie Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien hatte zunachst kurzzeitig ein planwirtschaftliches Wirtschaftssystem nach dem Vorbild der Sowjetunion Am 24 Mai 1944 wurde von der AVNOJ eine Enteignung des Vermogens aller Deutschen beschlossen 23 Dies betraf 50 der gesamten Industrie und ca 120 000 landwirtschaftliche Betriebe Jugoslawien war Mitte der 1940er Jahre ein stark durch die Agrarwirtschaft gepragtes Land 70 der Bevolkerung arbeiteten in der Landwirtschaft die 36 des Sozialproduktes erwirtschaftete Am 23 August 1945 wurde das Gesetz uber die Agrarreform und Kolonisierung Zakon o Agrarnoj reformi i kolonizaciji erlassen mit dem Grossgrundbesitzer enteignet wurden das Feindvermogen war bereits konfisziert Die landwirtschaftlichen Flachen wurden zunachst an Neubauern verteilt Offiziell galt der Slogan Der Boden denen die ihn bebauen Vielfach waren jedoch nicht die lokalen Bauern sondern verdiente Kampfer des Widerstandes die Profiteure der Bodenreform 24 Der Bruch Titos mit Stalin 1948 fuhrte zu einer Wende in der Wirtschaftspolitik hin zu einer Sozialistischen Marktwirtschaft In einer weiteren Bodenreform 1948 erfolgte eine Forcierung der Zwangskollektivierung grosser Teile der Landwirtschaft Ab Anfang der 1950er Jahre wurde ein umfassendes System der Arbeiterselbstverwaltung eingerichtet 25 Die Wahrung Jugoslawiens war der Jugoslawische Dinar Innerhalb Jugoslawiens gab es ein deutliches wirtschaftliches Nord Sud Gefalle Slowenien Kroatien Vojvodina gegenuber den anderen sudlicher gelegenen Teilrepubliken Provinzen wie z B Bosnien und Herzegowina Mazedonien Kosovo Jugoslawien war dennoch das wirtschaftlich starkste Land in Sudosteuropa BIP pro Kopf 1990 26 Republik BIP proKopf in Slowenien 5 500Kroatien 3 400Bosnien und Herzegowina 1 600Montenegro 1 700Serbien mit Kosovo und Vojvodina 2 200 darunter Provinz Vojvodina 3 250 darunter Provinz Kosovo 730Mazedonien 1 400Jugoslawien 2 600Tourismus BearbeitenDie SFR Jugoslawien gehorte zwischen den 1960er Jahren und 1990 neben Italien und Spanien zu den beliebtesten Sommer Reisezielen in Europa Millionen Touristen verbrachten ihren Urlaub an der Adriakuste den Inseln und dem Hinterland Die meistbesuchte Teilrepublik war Kroatien mit einer uber 1800 Kilometer langen Kuste und 1246 Inseln Der Wintertourismus konzentrierte sich auf die Julischen Alpen Karawanken im Norden Slowenien und Sarajevo wo 1984 die Olympischen Winterspiele stattfanden Das Wahrzeichen des ehemaligen Jugoslawien Stari Most die Brucke von Mostar war ebenfalls ein beliebtes Ziel von Touristen Nicht nur die Mittelmeerkuste Jugoslawiens war beliebt bei Besuchern sondern auch die zahlreichen Seen im Land Die bekanntesten Seen waren die Plitvicer Seen der Bleder See der Skutarisee grosster See Sudosteuropas und der Ohridsee in der ehemals sudlichsten Teilrepublik Mazedonien welcher zu den altesten Seen der Welt gehort Hochschulen Bearbeiten Universitat in Zadar Kroatien direkt an der Adria gelegenZum Zeitpunkt der Grundung Jugoslawiens existierten die Universitat Zagreb gegrundet 1669 und die Universitat Belgrad gegrundet 1808 Zwischen 1918 und 1992 wurden diese Universitaten neu gegrundet 27 Universitat Ljubljana 1919 Universitat Sarajevo 1949 Universitat Skopje 1949 Universitat Novi Sad 1960 Universitat Nis 1965 Universitat Pristina heute Universitat Prishtina Hasan Prishtina 1970 Universitat der Kunste Belgrad 1973 Universitat Rijeka 1973 Universitat Split 1974 Universitat Titograd heute Universitat Montenegro 1974 Universitat Banja Luka 1975 Universitat Maribor 1975 Josip Juraj Strossmayer Universitat Osijek 1975 Universitat Kragujevac 1976 Universitat Tuzla 1976 Universitat Mostar 1977 Universitat Bitola 1979 Ebenfalls neu gegrundet wurden mehrere Fachhochschulen Die Kunstakademien in Ljubljana Zagreb und Pristina wurden zunachst als eigenstandige Hochschulen gegrundet spater aber in die jeweilige Universitat integriert Weitere Kunst und Musikhochschulen gab es unter anderem in Novi Sad und Dubrovnik 28 Die erste Universitat auf dem Gebiet des spateren Jugoslawiens war die Universitat Zadar die 1396 gegrundet und 1807 geschlossen wurde 1955 wurde in Zadar wieder eine Philosophische Fakultat eingerichtet In den Jahren 1674 bis 1786 betrieb das Paulinerkloster in Lepoglava bei Varazdin eine Universitat Medien Bearbeiten Hauptartikel Horfunk und Fernsehen in Jugoslawien und Liste jugoslawischer ZeitungenKultur BearbeitenLiteratur und Theater Bearbeiten 1947 kam es zum Wiederaufleben der Verlagstatigkeit und zur Grundung mehrerer Literaturzeitschriften wobei die Literatur auch der kleineren Nationalitaten Jugoslawiens starker als in der Vorkriegszeit Beachtung fand Die alteren Schriftsteller veroffentlichten vor allem Texte die wahrend der Besatzungszeit entstanden waren Das gilt fur den bekanntesten jugoslawischen Schriftsteller Ivo Andric 1892 1975 Die Brucke uber die Drina dt 1953 Das Fraulein dt 1958 den Essayisten Kritiker Romancier und Dramatiker Miroslav Krleza 1893 1981 der bereits zwischen den Kriegen Herausgeber von Literaturzeitschriften und wichtiger Kulturfunktionar war den Prosaisten und Lyriker Branko Copic 1915 1984 dessen Bucher in etwa 15 Sprachen ubersetzt wurden ferner fur Mehmed Mesa Selimovic 1910 1982 Isidora Sekulic Velko Petrovic Jusa Kozak Oskar Davico und Misko Kranjec sowie fur die Slowenen Anton Vodnik und Joze Udovic Auch fur jungere Autoren wie den Serben Aleksandar Tisma 1924 2003 blieben Krieg Besatzung und Holocaust Hauptthemen Von den kroatischen Schriftstellern publizierten vor allem Jungere die aktiv am Befreiungskrieg mitgewirkt hatten wie Ranko Marinkovic Vjekoslav Kaleb Peter Segedin Josip Barkovic und Vladan Desnica Sehr dynamisch entwickelte sich die junge makedonische Literatur nachdem die makedonische Sprache 1945 als Staatssprache zugelassen worden war doch dauerte es langere Zeit bis sie sich vom Vorbild folkloristischer Liedformen freigemacht hatte Wichtigster Autor der jungen makedonischen Literatur war Slavko Janevski der den ersten Roman in makedonischer Sprache Seloto zad sedumte jaseni schrieb Schnell setzte sich Ende der 1940er Jahre die Orientierung auf einen sozialistischen Realismus durch der die neue Realitat affirmativ schematisch darstellte und die Aufbauarbeit glorifizierte doch konnte der sozialistische Realismus durchaus an die Tradition der sozialen Literatur der 1920er Jahre anknupfen fur die als Autorin in diesem Zusammenhang stellvertretend Milka Zicina genannt sein soll Kaja die Kleinmagd dt 1946 Man konnte von einer gemassigten Variante des Volksrealismus sprechen 1951 setzte jedoch eine progressive Kehrtwende ein Die Literaten wandten sich zum grossten Teil von der naiven Volkspadagogik und von folkloristischen Traditionen ab und erreichten neue Ausdruckskraft Zunehmend wurde in der Zeit danach auslandische Literatur ubersetzt so der 1941 in der Schweiz erschienene Jugendroman Die rote Zora und ihre Bande von Kurt Held der in Jugoslawien spielt Eine Ubersetzung von Gustav Gavrin erschien in Jugoslawien 1952 unter dem Titel Druzina riđokose zore Die Kunst opponierte gegen den Dogmatismus avantgardistische Stromungen machten sich bemerkbar so im Werk des Surrealisten Dusan Matic Der in Jugoslawien geborene Schriftsteller Milo Dor 1923 2005 lebte im Exil in Wien und schrieb in deutscher Sprache viele seiner Werke spielen in Jugoslawien Den Hohepunkt des auslandischen Interesses an der neuen jugoslawischen Literatur bildete die Verleihung des Nobelpreises 1961 an Ivo Andric Aber auch altere Autoren kamen wieder zu Wort wie Oton Zupancic Alojz Gradnik und Anton Vodnik Neben die Erzahlung trat in grosserem Umfang der Roman als Kunstform Die Themen umfassten nun auch das Leben des sudslawischen Volker im 19 Jahrhundert im Mittelalter und in der Antike Ivo Andric Wesire und Konsuln dt 1963 Dobrica Cosic Der Herd wird verloschen dt 1958 Zunehmenden Einfluss auf die jugoslawische Literatur gewannen die Ubersetzungen der Werke deutscher Autoren wie Thomas Mann und Gunter Grass Auch die Lyrik erlebte in den 1950er Jahren eine Wiedergeburt mit Vasco Popa Ivan Lalic Slavko Mihalic Srbo Ivanovski Izet Sarajlic und Aleksandar Ivanovic Der Lyriker Milos Crnjanski kehrte 1965 aus dem Londoner Exil zuruck Die zunachst sehr intellektuelle und hermetische Lyrik die sich gegen den sozialistischen Realismus gewandt hatte der sog sozialistische Asthetizismus offnete sich dem Dialog und gewann an psychologischer Authentizitat Zudem entwickelte sich eine poetisch phantastische Prosa z B vertreten durch den Montenegriner Miodrag Bulatovic einen der am haufigsten in westeuropaische Sprachen ubersetzten Autoren der auch die Antikriegssatire Der Held auf dem Rucken des Esels dt 1965 verfasste In den 1960er und 1970er Jahren gewann ein erneuerter Realismus wieder an Schwung so durch Aleksandar Tisma oder David Filip Der Alltag der Stadtbewohner unter den Bedingungen einer forcierten Urbanisierung soi bei Grozdana Olujic die Entfremdung durch Technik Sveta Lukic und die besonderen Probleme regionaler Milieus traten als Themen in den Vordergrund Auch die dramatische Literatur entwickelte sich wenngleich bei weitem nicht so kraftig wie die erzahlende Literatur Zu nennen sind Bratko Kreft Marian Matkovic Aleksandar Obrenovic Ivica Ivanec Jovan Hrstic Reine Hande dt 1962 Savonarola und seine Freunde dt 1965 Auch die Produktion von Horspielen und Kinderhorspielen sowie die Lehre in Literaturtheorie und Literaturgeschichte an den Hochschulen spielten eine wachsende Rolle Dusan Radovic wurde als Kinderbuchautor auch in Deutschland bekannt Branislav Crncevic verfasste Komodien Fernsehspiele aber auch Aphorismensammlungen Staatsexamen dt 1966 Danilo Kis Garten Asche dt 1968 thematisierte die Kriegsgrauel und den Holocaust wobei autobiographische Erfahrungen in sein Werk einflossen Als die Kulturburokratie 1978 auf seinen antistalinistischen Erzahlzyklus Ein Grabmal fur Boris Dawidowitsch mit einer politisch motivierten Plagiatskampagn reagierte ging er 1979 endgultig nach Frankreich wo er bereits vorher zeitweise als Lektor fur serbokroatische Sprache tatig war Eine zentrale Figur der jugoslawischen Literatur blieb lange Zeit Miroslav Krleza mit seinem Versuch eine Synthese zwischen Tradition und Moderne zu erreichen 29 In den 1980er Jahren entstand als neues Genre die Jeansprosa Momo Kapor Im Verlauf dieses Jahrzehnts zeichneten sich vor dem Hintergrund der schweren Wirtschaftskrise und einer schleichenden Erosion des politischen Systems zwei gegensatzliche politische Stromungen ab auf der einen Seite die Vertreter einer Liberalisierung von Wirtschaft und Politik vor allem in Slowenien auf der anderen die Befurworter der Starkung des Bundesstaats vor allem in Serbien Dieser Konflikt spiegelte sich in einer zunehmenden Renationalisierung und Ideologisierung der Literatur die auch in unterschiedlichen Entwicklungen der serbischen und kroatischen Sprache ihren Ausdruck fand In der jugoslawischen Literaturgeschichtsschreibung wurden montenegrinische Autoren der serbischen Literatur zugeordnet Bei Autoren aus dem bosnisch herzegowinischen Raum erfolgte die Einordnung nach ihrem Zugehorigkeitsgefuhl zur serbischen kroatischen oder bosnischen Nation Als jugoslawische Schriftsteller fuhlten sich Autoren die eine nationale Einengung vermeiden wollten Siehe auch Liste jugoslawischer Schriftsteller Film Bearbeiten Bis 1945 wurden in Jugoslawien nur wenige Filme gedreht In den 1950er Jahren war ein am italienischen Neorealismus angelehnter Stil vorherrschend der dann durch den Novi Film abgelost wurde In den 1980er Jahren waren die Filme von Emir Kusturica auch international erfolgreich Vor allem in den 1960er Jahren entstanden zahlreiche Koproduktionen zwischen Jugoslawien und der Bundesrepublik Deutschland unter anderem zahlreiche Karl May Filme die haufig im Nationalpark Plitvicer Seen entstanden Bildende Kunst Bearbeiten In Jugoslawien lebten einige der bedeutendsten Vertreter der Naiven Malerei unter anderem Ivan Generalic Neben zahlreichen historischen Baudenkmalen gab es in Jugoslawien auch bedeutende Beispiele moderner Architektur Bekannte Vertreter des jugoslawischen Industriedesign waren unter anderem Sasa Machtig und Davorin Savnik Siehe auch Liste von Denkmalern der jugoslawischen Nachkriegsmoderne Musik Bearbeiten Hauptartikel Musik Jugoslawiens Philosophie Bearbeiten Basierend auf der theoretischen Legitimierung des Tito Stalin Bruchs durch politokonmische Analysen im Sinne eines wissenschaftlichen Sozialismus entwickelte sich im Laufe der 1960er und 1970er Jahre mit der Praxis Gruppe eine eigene spezifisch dem jugoslawischen Sozialismus entstammende philosophische Denkrichtung die in scharfer Abgrenzung zum totalitaren Stalinismus der Sowjetunion eine humanistische Interpretation des Marxismus entwickelte Diese versuchte einen authentischen Marxismus zu rekonstruieren und als schopferischen Marxismus weiterzuentwickeln Die Praxis Gruppe gab mehrere Jahre lang die auch mehrsprachig erscheinende Zeitschrift Praxis heraus die als internationale Diskussions und Publikationsplattform des Denkens der Praxis Gruppe und verwandter philosophischer und soziologischer Stromungen diente So unterhielten unter anderem mit Erich Fromm oder Herbert Marcuse Mitglieder der Frankfurter Schule enge Kontakte zur Praxis Gruppe Die Universitaten in Zagreb und Belgrad waren die hauptsachlichen Standorte der Denkrichtung Sport Bearbeiten Der jugoslawische Sport hatte sich schon vor dem Ersten Weltkrieg in einen burgerlichen 30 und einen eher sozialdemokratischen an Breitensport orientierten Arbeitersport aufgespalten Auch unter Tito bestand der Arbeitersport fort auch wenn sich die Zielsetzung sich immer starker in Richtung auf Leistungssport verschob so dass die Moglichkeiten im Rahmen der Arbeiterselbstverwaltung kaum genutzt wurden 31 und sich die Zielsetzung immer starker in Richtung auf internationale Erfolge orientierte Zudem nutzte Jugoslawien seine Stellung als blockfreies Land und richtete z B die Leichtathletik Europameisterschaften 1962 aus Jugoslawien war auch Gastgeber der Fussball Europameisterschaft 1976 Die Olympischen Winterspiele 1984 fanden in Sarajevo statt Es war zudem auch Gastgeber zahlreicher Europa und Weltmeisterschaften anderer Sportarten z B Basketball Leichtathletik Schwimmen Handball Wasserball Tennis Motorradrennen Die Fussballnationalmannschaft wurde 1960 Olympiasieger nachdem sie 1948 1952 und 1956 dreimal in Folge die Silbermedaille gewonnen hatte 1984 gewann sie die Bronzemedaille Der grosste Erfolg bei einer Weltmeisterschaft war der vierte Platz 1962 in Chile 1960 und 1968 wurde sie Vizeeuropameister 1976 Vierter Das Land war stark im Basketball die Herrennationalmannschaft war Weltmeister 1970 1978 und 1990 sowie Europameister 1973 1975 1977 1989 und 1991 Jugoslawien gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1980 die Goldmedaille Daneben war Jugoslawien Weltmeister 1973 Damen und 1986 Herren und gewann im Wasserball Herren die olympischen Goldmedaillen 1968 1984 und 1988 sowie viermal die Silbermedaille Die Ruder Weltmeisterschaften fanden 1966 1979 und 1989 in Bled statt Beruhmte Sportler waren unter anderem Miroslav Cerar 1939 Kunstturner Goldmedaillengewinner der Sommerolympiaden 1964 und 1968 Đurđica Bjedov 1947 Schwimmerin Gold und Silbermedaillengewinnerin der Sommerolympiade 1968 Matija Ljubek 1953 2000 Kanute Goldmedaillengewinner der Sommerolympiaden 1976 im Einer Kanadier Slobodan Zivojinovic 1963 Tennisspieler in den 1980er Jahren zeitweise Doppel Partner von Boris Becker Monika Seles 1973 TennisspielerinSiehe auch Kategorie Sportler Jugoslawien Literatur BearbeitenNorbert Mappes Niediek Krieg in Europa Der Zerfall Jugoslawiens und der uberforderte Kontinent Rowohlt Verlag GmbH 2022 ISBN 978 3 644 01069 7 Hannes Grandits Holm Sundhaussen Hrsg Jugoslawien in den 1960er Jahren Auf dem Weg zu einem a normalen Staat Balkanologische Veroffentlichungen des Osteuropa Instituts an der Freien Universitat Berlin Band 58 Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 447 07004 1 Holm Sundhaussen Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943 2011 Eine ungewohnliche Geschichte des Gewohnlichen Bohlau Verlag Wien 2012 ISBN 978 3 205 78831 7 32 Dejan Jovic Yugoslavia A State that Withered Away Purdue University Press West Lafayette 2009 ISBN 978 1 55753 495 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Radan The Break up of Yugoslavia and International Law Routledge New York London 2002 ISBN 0 415 25352 7 Holm Sundhaussen Experiment Jugoslawien Von der Staatsgrundung bis zum Staatszerfall Meyers Forum Band 10 BI Taschenbuchverlag Mannheim Leipzig Wien Zurich 1993 ISBN 3 411 10241 1 Johannes Grotzky Balkankrieg Der Zerfall Jugoslawiens und die Folgen fur Europa Piper Munchen Zurich 1993 ISBN 3 492 11894 1 Statistik des Auslandes Statistisches Bundesamt Landerbericht Jugoslawien mehrere Ausgaben zuletzt erschienen im Marz 1990 ISBN 3 8246 0210 5 Wolfgang Hopken Partizipation und kommunale Selbstverwaltung in jugoslawischen Gemeinden In Klaus Detlev Grothusen Othmar Nikola Haberl Wolfgang Hopken Hrsg Jugoslawien am Ende der Ara Tito Band 2 1986 ISBN 3 486 51411 3 S 67 141 Holm Sundhaussen Geschichte Jugoslawiens 1918 1980 Kohlhammer Verlag Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007289 7 Herbert Buschenfeld Jugoslawien 1981 ISBN 3 12 928821 X Die Verfassung der SFR Jugoslawien eingeleitet von Herwig Roggemann 1980 ISBN 3 87061 146 4 zur Verfassung von 1974 Klaus Detlev Grothusen Hrsg Jugoslawien Sudosteuropa Handbuch Band 1 1975 ISBN 3 525 36200 5 vor allem die Beitrage von George Zaninovich zum Bund der Kommunisten Jugoslawiens S 11 32 Franz Mayer und Ivan Kristan Staat Verfassung Recht Verwaltung S 33 149 Klaus Detlev Grothusen Die Aussenpolitik S 150 187 Gunther Wagenlehner Landesverteidigung S 188 198 sowie Ivan Kristan Die obersten Organe in Partei und Staat S 465 469 Vertrage und Abkommen S 487 512 F W Hondius The Yugoslav community of nations Diss Leiden 1968 zur Nationalitatenpolitik und zu den Verfassungen von 1948 1953 und 1963 Weblinks Bearbeiten Wikisource Verfassung der SFR Jugoslawien vom 21 Februar 1974 Quellen und Volltexte slowenisch Orders and Decorations of the SFRY englisch List of leaders of SFRY englisch Yugoslavia The Outworn Structure PDF 3 7 MB CIA Intelligence Report 20 November 1970 englisch Zeljko Brkic Okonomische Ursachen des Zerfalls Jugoslawiens und der Transformationsprozess in Kroatien 1990 2000 PDF 485 kB Diplomarbeit Universitat Trier 2001Einzelnachweise Bearbeiten Statoids com Milovan Đilas schreibt in Jahre der Macht Kraftespiel hinter dem Eisernen Vorhang Memoiren 1945 1966 Seewald 1983 dass sich diese Bezeichnung bereits ab 1943 eingeburgert habe Food and Agriculture Organization of the United Nations Kay Schweigmann Greve Weder Ost noch West fur eine ungeteilte sozialistische Welt Die Kontakte der SJD Die Falken in den 50er und 60er Jahren nach Jugoslawien und ihre Nachwirkungen bis in die Gegenwart In Arbeit Bewegung Geschichte Heft II 2018 S 161 181 Marie Janine Calic Geschichte Jugoslawiens im 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60645 8 S 263 Vgl dazu ausfuhrlich Andreas Zimmermann Staatennachfolge in volkerrechtliche Vertrage Beitrage zum auslandischen offentlichen Recht und Volkerrecht Band 141 Springer Berlin Heidelberg New York 2000 ISBN 3 540 66140 9 S 98 ff 308 Thomas Olechowski Rechtsgeschichte Einfuhrung in die historischen Grundlagen des Rechts 3 uberarbeitete Auflage facultas wuv Wien 2010 ISBN 978 3 7089 0631 7 S 89 google de Jad Adams Women and the Vote A World Hi story Verlag Oxford University Press Ort Oxford Datum 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seiten 438 Vgl Die Verfassung der SFR Jugoslawien s o S 21 Georg Brunner Neuere Tendenzen in der verfassungsrechtlichen Entwicklung osteuropaischer Staaten In Jahrbuch des offentlichen Rechts Neue Folge 23 1974 S 215 Artikel 2 der Verfassung vom 21 Februar 1974 Volltext verfassungen net Streitkrafte 1985 86 Die Military Balance des Internationalen Instituts fur Strategische Studien London Koblenz 1986 S 173 International Institute for Strategic Studies London Hrsg Military Balance 1984 85 London 1985 S 132 Tobias Pfluger Martin Jung Krieg in Jugoslawien 2 Aufl 1994 ISBN 3 9803269 3 4 S 103 f Bundesverfassung Art 375 ff Sitz Belgrad Bulevar Lenjina 2 Serbische Verfassung Art 401 ff Bundesverfassung Art 217 Bundesverfassung Art 369 Sitz Belgrad Svetozara Markovica 21 1953 Oberstes Gericht des Bundes Savezni vrhovni sud 1963 Oberstes Gericht Vrhovni sud genannt bis 1975 existierte daneben ein Oberstes Wirtschaftsgericht Vrhovni privredni sud Zakon o vojnim sudovima Sluzbeni list SFRJ 4 77 Serbien Zakon o redovnim sudovima Sluzbeni glasnik SRS 46 77 Art 19 Mazedonien Zakon za redovnite sudovi Sluzben vesnik SRM 10 76 17 79 Art 31 Bundesverfassung Art 225 vgl Gesellschaftliche Gerichte Zakon o sudovima udruzenog rada Sluzbeni list SFRJ 24 74 38 84 Serbien Zakon o sudovima udruzenog rada Sluzbeni glasnik SRS 32 75 Mazedonien Zakon za sudovite na zdruzeniot trud Sluzben vesnik SRM 41 75 Serbien Zakon o mirovnim vecima Sluzbeni glasnik SRS 43 79 Mazedonien Zakon za mirovnite soveti Sluzben vesnik SRM 39 77 Erlass uber den Ubergang feindlichen Vermogens in Staatseigentum und die staatliche Verwaltung des Vermogens abwesender Personen sowie die Beschlagnahme des von den Besatzungsmachten gewaltsam entfremdeten Vermogens Zoran Pokrovac Sozialistische Reformen am Fall Jugoslaviens und sozialistische Konstruktion der Wirklichkeit In Christoph Boyer Hrsg Zur Physiognomie sozialistischer Wirtschaftsreformen Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 465 04026 2 S 123 137 Ernst Lohoff Der Dritte Weg in den Burgerkrieg Jugoslawien und das Ende der nachholenden Modernisierung Horlemann Bad Honnef 1996 ISBN 3 89502 055 9 S 67 ff Fischer Weltalmanach 1993 Spalten 411 412 Jugoslavija Abschnitt Nauka In Enciklopedija Jugoslavije 2 Ausgabe Band 6 S 510 f Katica Marendic Faculties and Academies of Art In Yugoslav Survey 26 1985 Heft 4 S 85 96 ISSN 0044 1341 Bucher der jugoslawischen Volker und Nationalitaten in deutschen Ubersetzungen Redaktion Sveta Lukic Jugoslovenski bibliografski institut Beograd und Kulturamt der Stadt Dortmund 1979 insbes S 7 14 Drago Stepisnik Jugoslawien In Horst Ueberhorst Geschichte der Leibesubungen Band 5 Bartels amp Wernitz Berlin 1976 S 347 368 ISBN 3 87039 980 5 Sergije Bjeloborodov Jugoslawien In Arnd Kruger James Riordan Hrsg Der internationale Arbeitersport Der Schlussel zum Arbeitersport in 10 Landern Pahl Rugenstein Koln 1985 S 103 109 ISBN 3 7609 0933 7 Zwischen Kollaborateuren und Widerstandskampfern gab es nichts Rezension von Martin SanderNormdaten Geografikum GND 4028966 7 lobid OGND AKS LCCN n79097346 VIAF 151848213 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien amp oldid 234353304