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Mit Durchbruch wird die Einkerbung bezeichnet die ein Bergzug durch einen querenden Fluss erfahrt Oft verlauft der Durchbruch senkrecht zum Streichen der Gesteine Ein Durchbruch kann fast punktuell durch einen gratartigen Hohenzug gehen z B Porta Westfalica Punktuelle Durchbruche und Engstellen innerhalb breiterer Durchbruchstaler haben oftmals Eigennamen die mit Porta beginnen oder auf Pforte enden Verlauft ein Durchbruch nicht punktuell sondern linienartig durch einen grosseren Hohenzug wird das entstehende oftmals windungsreiche Tal als Durchbruchstal bezeichnet So durchbricht das Obere Mittelrheintal das Rheinische Schiefergebirge Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen der Entstehung von Durchbruchstalern 1 1 Antezedentes Durchbruchstal 1 2 Epigenetisches Durchbruchstal 1 3 Uberlaufdurchbruchstal 2 Bekannte Durchbruche 2 1 Donau 2 2 Andere Flusse in Mitteleuropa 2 3 Durchbruche weltweit 3 LiteraturUrsachen der Entstehung von Durchbruchstalern BearbeitenAusgangslage fur die Entstehung eines Durchbruchstals ist meist ein Gebirge das schrag oder quer zur grossraumigen Fliessrichtung eines Flusses steht Im Laufe von Jahrmillionen tragt der Fluss das Gebirge entlang einer tektonischen Schwache oder Storungslinie ab Am Durchbruch sind daher oft die Schichtungen des Gebirges gut sichtbar freigelegt Aufschluss und lassen Ruckschlusse auf die Gebirgsbildung zu Wenn sich Bergregionen heben oft auch heute noch um 1 bis 3 mm pro Jahr tiefen sich manche Flusse im selben Mass ein Gerolle und Kiese werden bei Hochwasser in die Becken des Oberlaufs bzw unterhalb der Durchbruche abgelagert wahrend Feinkies und Sand mehrheitlich in den Hauptfluss gelangen Durch die Materialabfuhrung schneidet sich der Fluss bestandig weiter in Richtung zu seiner Quelle hin in den Untergrund ein Diesen Vorgang bezeichnet man als ruckschreitende Erosion nbsp Obere Donau Blick vom Knopfmacherfelsen Richtung Beuron nbsp Die Manawatu Gorge auf NeuseelandDurchbruchstaler werden anhand ihrer Genese unterteilt in antezedente Durchbruchstaler epigenetische Durchbruchstaler Uberlaufdurchbruchstaler Antezedentes Durchbruchstal Bearbeiten Antezedente Durchbruchstaler sind Taler von Flussen deren Laufrichtung schon vor dem Einsetzen der Gebirgshebung feststand Mit der tektonischen Hebung einhergehend schnitt sich der Fluss in das aufsteigende Gebirge ein statt sein Flussbett zu verlagern Das Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz Oberes Mittelrheintal ist ein antezedentes Durchbruchstal Epigenetisches Durchbruchstal Bearbeiten Epigenetische Durchbruchstaler sind Taler die ursprunglich auf Lockersedimenten entstanden sind die einen verschutteten Gebirgs oder Hartlingsrucken bedeckten Durch die Tieferlegung der Oberflache durch fluviale Erosion und Denudation werden diese Rucken freigelegt und somit aus der weniger widerstandigen Sedimenthulle befreit Durch Tiefenerosion welche die Vertiefung des Flussbettes kennzeichnet war der Fluss in der Lage sich in den Hartlingsrucken einzuschneiden und somit das Tal zu formen Die Porta Westfalica der Durchbruch der Weser zwischen Wiehengebirge und Wesergebirge im Kreis Minden Lubbecke ist ein Beispiel fur ein epigenetisches Durchbruchstal Uberlaufdurchbruchstal Bearbeiten Uberlauf durchbruchstaler entstehen dadurch dass sich hinter einer naturlich abgelagerten Schuttmasse z B Bergsturzmasse Wasser staut und schliesslich am niedrigsten Punkt uberlauft Durch das hohe Gefalle wird dieser Uberlauf durch ruckschreitende Erosion vertieft wodurch der entstandene Stausee trockengelegt wird Seesedimente lakustrine Sedimente oberhalb eines solchen Durchbruchs bezeugen diese Entstehungsart von Durchbruchstalern Bekannte Durchbruche BearbeitenDonau Bearbeiten Bekannte Durchbruche im Einzugsgebiet der Donau sind z B der Donaudurchbruch bei Beuron im Naturpark Obere Donau wo sich der noch junge Fluss ein tiefes Bett durch das Juragestein der Schwabischen Alb gegraben hat der Donaudurchbruch bei Weltenburg ein 180 m tiefes Tal mit steilen Felswanden der Neuburger Wald mit der Lowenwand der Durchbruch durch die Bohmische Masse zwischen Passau und Muhlviertel der den Sauwald vom restlichen Bohmerwald abtrennt die Wachau in Niederosterreich vom Stift Melk bis Krems die Wiener Pforte bei Klosterneuburg das Donauknie unterhalb von Esztergom nordlich von Budapest und Eisernes Tor durch die Sudkarpaten zwischen Serbien und Rumanien Andere Flusse in Mitteleuropa Bearbeiten Elbtalzone Durchbruch der Elbe im Elbsandsteingebirge der Sachsischen Schweiz Gesause alpines Durchbruchstal im Mittellauf der Enns Mittelrheintal Durchbruchstal des Rheins durch das Rheinische Schiefergebirge zwischen Bingen und Rudesheim am Rhein im Suden und Bonn Bad Godesberg und Bonn Oberkassel im Norden Binger Loch Porta Hassiaca Durchbruch der Eder durch Buntsandstein in die Waberner Ebene Porta Westfalica Durchbruch der Weser durch die Juragesteine von Wiehen und Wesergebirge Schwalmpforte Durchbruch der Schwalm durch Buntsandstein aus dem Lowensteiner Grund in die Schwalmaue Thuringer Pforte Durchbruch der Unstrut durch den Muschelkalk der Schmucke Wipperdurchbruch Durchbruchstal des Unstrut Nebenflusses Wipper durch den Muschelkalk der Hainleite Jura Durchbruchstal der Aare durch das Kalkgebirge zum Rhein Klus der Rhone bei Bellegarde sur Valserine Pieninen Durchbruch des Dunajec Waagtal bei Strecno Kleine Fatra Slowakei Durchbruche weltweit Bearbeiten Kali Gandaki in Nepal tiefstes Durchbruchstal der Welt zwischen den Achttausendern Dhaulagiri und Annapurna Die drei Schluchten des Jangtsekiang Qutang Schlucht Wu Schlucht Xiling Schlucht China Die Dihangschluchten des Brahmaputra an dieser Stelle Yarlung Tsangpo genannt die von China nach Indien fuhren Der Indus durchbricht den westlichen Himalaya an der Grenze zum Karakorum Der Rotenturmpass im Mittellauf der Olt Rumanien Der Delaware Water Gap Delaware Durchbruch des Delaware River in den Appalachen zwischen den US Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania Die Manawatu Gorge auf der Nordinsel von Neuseeland Die Iskar Schlucht in Bulgarien Literatur BearbeitenH Zepp Geomorphologie Grundriss Allgemeine Geographie 6 Auflage Schoningh Paderborn 2014 ISBN 978 3 8252 4030 1 John Grotzinger Thomas H Jordan Frank Press Raymond Siever Allgemeine Geologie Einfuhrung in das System Erde 5 Auflage Spectrum Berlin Heidelberg 2007 ISBN 978 3 8274 1812 8 Originaltitel Understanding earth Ubersetzt von Volker Schweizer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durchbruchstal amp oldid 234156434