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Das Obere Mittelrheintal vereinzelt auch Obermittelrheintal 1 ist eine naturraumliche Haupteinheit innerhalb der Haupteinheitengruppe Mittelrheingebiet am Mittelrhein Sie erstreckt sich rheinaufwarts im Sudosten etwa bis zu einer Linie die die Rochuskapelle in Bingen mit dem Niederwalddenkmal in Rudesheim verbindet und rheinabwarts im Nordwesten bis zur Lahn Mundung in Lahnstein unmittelbar oberhalb von Koblenz Oberes MittelrheintalKarte des Mittelrheins Karte des MittelrheinsSystematik nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsGrossregion 1 Ordnung MittelgebirgsschwelleGrossregion 2 Ordnung Rheinisches SchiefergebirgeHaupteinheitengruppe 29 MittelrheingebietNaturraum 290 Oberes MittelrheintalBundesland Rheinland Pfalz HessenStaat DeutschlandDas Obere Mittelrheintal liegt in Rheinland Pfalz am sudlicheren Ostufer auch in Hessen und trennt den Taunus im Osten vom Hunsruck im Westen Am 27 Juni 2002 wurde das Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal mit dem nach Norden leicht erweiterten Verlauf bis zur Moselmundung in Koblenz in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Naturraumliche Gliederung 1 1 Binger Pforte 1 2 Bacharacher Tal 1 3 St Goarer Tal 1 4 Bopparder Schlingen 1 5 Lahnsteiner Pforte 1 6 Gebiet zwischen Lahn und Moselmundung 2 Nebenflusse 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 WeblinksNaturraumliche Gliederung BearbeitenDas Obere Mittelrheintal gliedert sich wie folgt 3 4 5 6 zu 29 Mittelrheingebiet 290 Oberes Mittelrheintal 290 0 Binger Pforte 290 1 Bacharacher Tal 290 2 St Goarer Tal 290 3 Bopparder Schlingen 290 4 Lahnsteiner PforteDer Geograph Heinrich Muller Miny hatte die Haupteinheit 1958 in seiner in grossen Teilen bis heute etablierten naturraumlichen Gliederung dieser Region nochmals untergliedert in ein Oberes Binger Pforte und Bacharacher Tal Mittleres St Goarer Tal und Unteres Obermittelrheintal Bopparder Schlingen und Lahnsteiner Pforte 1 Bei einer Langseinteilung des Oberen Mittelrheintals liessen sich in der niedrigsten Ordnungsstufe jeweils der Rheincanyon als Untertal und die beiderseitigen Terrassenfluren als linkes und rechtes Obertal aussondern 7 1 Binger Pforte Bearbeiten nbsp Blick von Bingerbruck zum Binger Loch mit Mauseturm und Ruine Ehrenfels Das braune Wasser im Vordergrund stammt aus der Einmundung der Nahe Die Binger Pforte umfasst das Rheintal vom Rudesheim Bingen bis einschliesslich Trechtingshausen Sie trennt den linksrheinischen rheinland pfalzischen Binger Wald vom rechtsseitigen und hessischen Hohen Taunus mit dem Niederwald und dem sich nordlich anschliessenden Rheingaugebirge Der Rhein hat mit einer Breite von durchschnittlich etwa 300 m nur noch die Halfte seiner Breite vor dem Eintritt in die Pforte bei Rudesheim In Bingen mundet die Nahe von links in den Rhein Am sich einen Kilometer stromabwarts anschliessenden Binger Loch andert der Rhein seine Richtung von Westen nach Norden die er gegen Ende der Pforte in Nordwesten andert In der Binger Pforte sind die Kammlagen auf beiden Rheinseiten nur etwa 2 km voneinander entfernt und die Steilhange beginnen oftmals unmittelbar am Flussufer 8 3 9 Bacharacher Tal Bearbeiten Das Bacharacher Tal umfasst das Rheintal von Niederheimbach uber Lorch Bacharach und Kaub bis oberhalb Oberwesels Es trennt die Sudosthalfte des linksrheinischen rheinland pfalzischen Sudostlichen Rheinhunsrucks vom rechtsseitigen und uberwiegend hessischen Wispertaunus und dem sich nordlich auf rheinland pfalzischem Boden anschliessenden Suden des Mittelrheintaunus In Lorch mundet von rechts die Wisper deren Mundungstal sich zunachst entlang der Stadt nach Nordosten dann nach Osten in die Bergrucken einschneidet Analog schneidet sich in Bacharach das Tal linksseitig zur Munzbach Mundung ein Beim Austritt des Rheines ist der Fluss gut 300 m breit 3 10 nbsp Rheinverlauf zwischen Trechtingshausen und Bacharach aufgenommen vom Aussichtsturm Siebenburgenblick nbsp Rhein bei Kaub und Oberwesel Ansicht nach Norden nbsp Blick uber Kaub rheinaufwarts nach SudenSt Goarer Tal Bearbeiten Das St Goarer Tal umfasst das kurvig verlaufende Rheintal von Oberwesel uber St Goar und St Goarshausen bis unmittelbar oberhalb von Bad Salzig Es liegt ganz in Rheinland Pfalz und trennt die Nordwesthalfte des linksrheinischen Sudostlichen Rheinhunsrucks vom rechtsseitigen zentralen Teil des Mittelrheintaunus In mehreren bis unter 90 einschliessenden Kurven verengt sich der Rhein auf unter 200 m Die Ufer sind schmal und bieten so in unmittelbarer Flussnahe nur wenig Siedlungsflache Es schliessen sich hoch aufragende Steilhange an in den Hohenlagen herrscht sanft gewellter Plateaucharakter vor mit zunehmender Entfernung vom Rhein immer weiter ansteigend Typisches Beispiel fur diese Art von Bodenrelief und weltbekannt ist die Loreley im Zentrum dieses Naturraums gelegen Besiedelt sind mit Ausnahme der genannten Stadte fast nur die Hange und Hohenlagen 3 11 nbsp Der sudliche Abschnitt des St Goarer Tales zwischen Oberwesel und der Loreley vom Aussichtspunkt Spitznack nbsp Ausblick von der Hindenburghohe auf den Ubergang vom St Goarer Tal zu den Bopparder Schlingen bei Bad SalzigBopparder Schlingen Bearbeiten Die Bopparder Schlingen umfassen das Rheintal von Bad Salzig uber Boppard bis zur Talverengung unmittelbar oberhalb von Lahnstein Die Talsenke liegt ganz in Rheinland Pfalz und trennt Mittleren und Waldeschen Rheinhunsrucks links des Rheines vom rechtsseitigen Norden des Mittelrheintaunus Unmittelbar am namensgebenden Ort beschreibt der Fluss von einer leichten Linkskurve ausgehend eine rechtsseitige Wendung um uber 180 Bopparder Hamm um bei Osterspai eine rund 135 starke Linkskurve zu gehen An den jeweiligen Kurvenaussenseiten sind die Hange auffallend steil 3 12 Lahnsteiner Pforte Bearbeiten Die Lahnsteiner Pforte umfasst nur die Talenge des Rheintales unmittelbar im Bereich der Lahnmundung in Lahnstein Sie liegt ganz in Rheinland Pfalz an der Nahtstelle vom Nordosten des Waldeschen Rheinhunsrucks auf der linken Seite dem Nordwesten des Mittelrheintaunus rechtsseitig im Suden dem Unteren Lahntal rechtsseitig zentral und dem aussersten Sudwesten der Horchheimer Hohe Niederwesterwald rechtsseitig im Norden Unmittelbar oberhalb der knapp 5 km langen Pforte schliesst sich in der Neuwieder Rheintalweitung bereits der oberste Abschnitt des Mittelrheinischen Beckens an Jedoch wird landlaufig deren oberhalb der Moselmundung gelegener Teil oft noch zum Oberen Mittelrhein gezahlt 3 13 Gebiet zwischen Lahn und Moselmundung Bearbeiten Der Rhein von unterhalb der Mundung der Lahn bei Lahnstein bis zur Mundung der Mosel am Deutschen Eck in Koblenz gehort nach der streng naturraumlichen Ordnung bereits zur Neuwieder Rheintalweitung 291 0 als Zentrum des Neuwieder Beckens und damit zum Mittelrheinischen Becken 291 3 14 Er ist indes explizit als Bestandteil des Weltkulturerbes aufgefuhrt Dieses ist auch insofern nicht unlogisch als das Moseltal und das Giessen Koblenzer Lahntal die links und rechtsrheinischen Fortsetzungen ein und derselben Talsenke darstellen Nebenflusse BearbeitenDie folgenden im Oberen Mittelrheintal mundenden Nebenflusse sind rheinaufwarts von Nord nach Sud geordnet 15 16 Name Zufluss seite Lange km Einzugs gebiet km Mundungs hohe m u NN Mundungs ort Abschnitt Strassen DGKZMosel links 544 0 28153 3 61 Koblenz Neuwieder Rheintalweitung B 49 B 416 26Muhlenbach rechts 6 9 10 6 61 KO Ehrenbreitstein Neuwieder Rheintalweitung K 20 25 98Rhein Lache links 4 2 5 7 62 KO Oberwerth Neuwieder Rheintalweitung B 327 25 92Konigsbach links 0 9 0 8 62 KO Stolzenfels Neuwieder Rheintalweitung 25 912Lahn rechts 245 6 5924 5 63 Lahnstein Lahnsteiner Pforte B 260 25 8Ahrbach links 7 3 9 6 64 Rhens Bopparder Schlingen 25 794Zollbach rechts 7 0 30 5 67 Braubach Bopparder Schlingen L 335 25 78Dinkholderbach rechts 3 9 6 1 67 gegenuber Oberspay Bopparder Schlingen 25 778Muhltalbach links 6 0 15 6 67 Boppard Bopparder Schlingen L 207 25 776Bruder Michels Talbach links 3 7 8 0 68 Boppard Bopparder Schlingen 25 7752Salzigerbach links 3 4 6 4 68 Bad Salzig Bopparder Schlingen L 212 25 7738Wellmicher Bach rechts 9 3 25 6 69 Wellmich St Goarer Tal L 334 25 772Grundelbach links 9 2 24 0 69 St Goar St Goarer Tal L 206 25 76Hasenbach rechts 9 4 35 4 69 St Goarshausen St Goarer Tal B 274 25 74Forstbach rechts 12 1 27 0 70 St Goarshausen St Goarer Tal L 338 25 738Urbach rechts 6 1 6 2 71 gegenuber Urbar St Goarer Tal 25 7374Niederbach links 10 7 21 5 71 Oberwesel St Goarer Tal 25 7372Oberbach links 10 0 26 3 71 Oberwesel St Goarer Tal L 220 25 736Holzbach rechts 5 2 7 4 71 Kaub Bacharacher Tal L 339 25 734Munzbach links 6 2 19 7 72 Bacharach Bacharacher Tal L 224 25 732Gailsbach links 5 7 10 4 73 Rheindiebach Bacharacher Tal K 27 25 72Wisper rechts 29 7 209 1 73 Lorch Bacharacher Tal L 3033 25 6Heimbach links 6 2 14 8 74 Niederheimbach Bacharacher Tal K 28 25 58Bodentaler Bach rechts 2 2 3 6 75 gegenuber Trechtingshausen Binger Pforte 25 56Morgenbach links 6 9 14 9 76 vor Trechtingshausen Binger Pforte 25 54Aulhausener Bach Eichbach rechts 4 0 8 1 77 Assmannshausen Binger Pforte L 3034 25 52Nahe links 125 1 4067 1 78 Bingen Binger Pforte B 9 B 48 25 4 Die L335 folgt dem linken Nebenfluss Dachshausener Muhlbach Neben den deutlich an den Enden mundenden Grossflussen Nahe Lahn und Mosel ist nur die Wisper von der Wassermenge her noch als Fluss zu bezeichnen Die Abflusse MQ der genannten Flusse betragen Mosel 315 m s Lahn 54 m s Nahe 30 3 m s Wisper 1 271 m sSiehe auch BearbeitenWeinbaugebiet Mittelrhein Welterbe Kulturlandschaft Oberes MittelrheintalEinzelnachweise Bearbeiten a b c Heinrich Muller Miny Das Mittelrheingebiet und seine naturraumliche Gliederung In Bundesanstalt fur Landeskunde Hrsg Berichte zur Deutschen Landeskunde 21 Band 2 Heft September 1958 Selbstverlag der Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen 1958 S 193 233 Tafel Gefugeordnungsstufen der Naturraumlichen Gliederung des Mittelrheingebietes und der angrenzenden Gebirge und Karte Naturraumliche Gliederung am Mittelrhein Dokument zum Unesco Welterbe PDF 440 KiB Nicht mehr online verfugbar In rheingau taunus de Archiviert vom Original am 11 Dezember 2015 abgerufen am 30 Oktober 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rheingau taunus de a b c d e f g Heinrich Muller Miny Martin Burgener Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 138 Koblenz Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1971 Online Karte PDF 5 7 MB Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise Landschaftssteckbrief der Grosslandschaft 29 des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz Hinweise Karte und Legende zu den Naturraumen Hessens Internet Archive der Online Kopie von Die Naturraume Hessens Otto Klausing 1988 im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes fur Umwelt und Geologie Heinrich Muller Miny Betrachtungen zur naturraumlichen Gliederung In Institut fur Landeskunde Hrsg Berichte zur Deutschen Landeskunde 28 Band 2 Heft Marz 1962 Selbstverlag der Bundesanstalt fur Landeskunde und Raumforschung Bad Godesberg 1962 S 258 279 hier 275 276 Harald Uhlig Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 150 Mainz Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1964 Online Karte PDF 4 7 MB Landschaftssteckbrief des Landschaftsraums 290 0 des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz Hinweise Landschaftssteckbrief des Landschaftsraums 290 1 des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz Hinweise Landschaftssteckbrief des Landschaftsraums 290 2 des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz Hinweise Landschaftssteckbrief des Landschaftsraums 290 3 des 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