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Flussterrassen sind Reste ehemaliger Talboden die nach weiterer Eintiefung des Tals durch den Fluss am Hang zuruckbleiben Sie entstehen durch Sedimentation von fluviatil transportiertem Gesteinsmaterial aufgrund der abnehmenden Transportkraft des Flusses im Flussverlauf Flussterrassen konnen auf beiden oder nur auf einer Talseite entwickelt sein Durch tektonische Bewegungen und durch Erhohung der Transportleistung eines Flusses kann der Fluss sich erneut in eine fruher gebildete Terrasse einschneiden und charakteristische Terrassentreppen bilden 2 Flussterrassen sind seit dem Neolithikum bevorzugte Siedlungsgebiete entlang von grossen wie kleinen Flussen Sie liegen nahe an den fruchtbaren Flussauen und sind gleichzeitig gegen Hochwasser geschutzt Beteilige dich an der Diskussion Dieser Artikel wurde wegen inhaltlicher Mangel auf der Qualitatssicherungsseite des Portals Geowissenschaften eingetragen Dies geschieht um die Qualitat der Artikel im Themengebiet Geowissenschaften zu steigern Bitte hilf mit die Mangel zu beseitigen oder beteilige dich an der Diskussion Begrundung Ziemlich wirrer und unklarer Artikel viel zu einseitig auf Mitteleuropa fixiert keine klare Definition und Beschreibung der Entstehung schlechte Bebilderung keine Quellen Hochufer ware fur Meereskusten sinnvoller Siehe dazu auch die Kommentare auf der Diskussionsseite Jo 21 14 11 Mar 2010 CET Flussterrassenniveaus der Tschuja im Altaigebirge die terrassenformigen Ablagerungen resultieren von kataklystischen Flutereignissen 1 siehe Altai Flut Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Eiszeitliche Terrassenentwicklung 1 2 Einfluss von tektonischen Bewegungen auf das Flussprofil 2 Formen 3 Beispiele 3 1 Donau Wien 3 2 Rhein 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten nbsp Ausbildung einer FlussterrassentreppeNach einer Phase der Talsohlenbildung kann sich der rezente Fluss erneut eintiefen und dabei Teile des alten Talbodens zerstoren In schmalen Talern mit einem hohen Abfluss kann der Talboden vollstandig abgetragen werden meist bleiben jedoch Reste erhalten Maandrierende Flusse sind in der Regel dadurch gekennzeichnet dass im Bereich des Prallhangs altere Talbodenreste abgetragen sind wahrend sie am Gleithang erhalten geblieben sind Flusse mit vorherrschender linearer Erosion sind haufig durch beidseitig ausgebildete Terrassen gekennzeichnet Zwischen den Hochufern maandriert der Fluss und bildet je nach Breite des Talbodens eine ausgedehnte Niederung die Flussaue In Mitteleuropa begann die Terrassenentwicklung weitverbreitet im Tertiar Von den tertiaren Terrassen fehlen heute meist die Terrassenkorper und Terrassensedimente Sie werden in der Regel durch Verebnungsflachen angezeigt lediglich in Senkungsgebieten sind im Untergrund noch tertiare Flussschotter z B die Kieseloolithe in der Niederrheinischen Bucht erhalten Im Pleistozan und Holozan im Wechsel von Kalt und Warmzeiten intensivierte sich die Terrassenentwicklung Aufgrund des mehrfachen Wechsels von Ablagerung und Einschneidung verbunden mit tektonischen Bewegungen entstanden ganze Treppen von Flussterrassen Die alteste flachenhaft verbreitete Flussterrasse wird in Mitteleuropa als Ober oder Hauptterrasse bezeichnet wobei in vielen Flussgebieten auch noch altere tertiare Terrassen zu finden sind 3 Spater entstand nach weiterem Einschneiden der Flusse und teilweiser Abtragung der Haupt bzw Oberterrasse die Mittelterrasse und schliesslich die Niederterrasse Vielfach lassen sich die Terrassenkorper noch mehrfach untergliedern Das fluviatile Flussregime ist besonders beim Wechsel von Glazial zu Interglazialzeiten grossen Veranderungen unterlegen Das Abflussverhalten eines Fliessgewassers andert sich in Abhangigkeit vom Klima Niederschlage Schmelzwassermenge Hohe des Meeresspiegels und dem Gefalle Das Gefalle wird insbesondere durch tektonische Prozesse Hebungen und Senkungen in einem Teil des Flusslaufes beeinflusst Die Korngrosse der abgelagerten Terrassensedimente hangt von der Stromungsgeschwindigkeit und vom Gefalle des Flusses ab Grobere Sedimente finden sich am Oberlauf eines Flusssystems wahrend in der Nahe der Mundung Sande und Schluffe verbreitet sind Eiszeitliche Terrassenentwicklung Bearbeiten nbsp Aufschotterung in einem verzweigten Flusssystem nbsp Erosion in eine altere Terrasse nbsp Lineare Tiefenerosion in altere FlussterrasseDie verbreitete Annahme dass in Warmzeiten erodiert und in Kaltzeiten akkumuliert wurde ist wissenschaftlich widerlegt Auch der Ruckschluss von der Zahl der Terrassen auf die Anzahl der Glaziale ist nicht zulassig 4 In kustennahen Bereichen ist beispielsweise eine Umkehr des Abflussverhaltens zu beobachten da in Kaltzeiten der Meeresspiegel deutlich abgesunken ist und erosive Prozesse dominieren wahrend in Interglazialzeiten bedingt durch die Anstieg des Meeresspiegels eine Sedimentation im Unterlauf eines Flusses stattfinden kann Ungeachtet der zahlreichen Einflussfaktoren auf das Abflussregime Temperatur Niederschlag Vegetation und Meeresspiegelhohe lassen sich im Wechsel der Glazial und Interglazialzeiten verschiedene Gesetzmassigkeiten erkennen Fruhglazial Verbunden mit dem Ruckgang der Temperaturen geht die Vegetation allmahlich zuruck Die Folge sind geringere Niederschlage und ein Absinken des Meeresspiegels Ein Teil des Wassers wird jetzt als Eis gebunden In der Folge bildet sich ein maandrierendes verwildertes Flusssystem mit ausgepragter Seiten und Tiefenerosion Die Aufschotterung des Terrassenkorpers erfolgt Hochglazial Im Hochglazial also zum Hohepunkt der Eiszeit ist aufgrund der niedrigen Temperaturen das meiste Wasser in Form von Eis gebunden der Meeresspiegel hat seinen Tiefstand erreicht Vegetation ist kaum vorhanden Oberflachenabfluss findet nur in einem geringen Umfang meist in den kurzen Auftauperioden im Sommer statt Die Folge ist dass im fluviatilen Milieu kaum Erosion und Sedimentationen stattfinden Haufig treten hier im Profilverlauf Schichtlucken und Diskordanzen auf 5 Spatglazial Verbunden mit einem globalen Temperaturanstieg und der fehlenden Widererganzung des Eises der Gletscher kommt es zu einem Abschmelzen der Gletscher und einem allmahlichen Meeresspiegelanstieg Verstarkt wird der Prozess durch den Ruckgang der Albedo Ausgelost durch einen immer noch abgesenkten Meeresspiegel und hoheren oberirdischen Abfluss bildet sich wieder ein Flusssystem aus das zunachst durch eine mehr oder weniger ausgepragte Seiten und Tiefenerosion gekennzeichnet ist Dieses Stadium ist durch das Vorherrschen einer linearen Erosion gekennzeichnet Interglazial Bedingt durch die globale Erwarmung breitet sich die Vegetation wieder rasch aus die Niederschlage erhohen sich und der Meeresspiegel steigt allmahlich wieder an Im Ergebnis der Klimaanderung bildet sich ein maandrierendes Flusssystem in dem Sedimente abgelagert werden so dass mitunter Altarme des Flusses wieder verfullt werden konnen Einfluss von tektonischen Bewegungen auf das Flussprofil Bearbeiten Finden im Einzugsgebiet des Flusses wahrend seiner Entstehung keine tektonischen Bewegungen statt bildet sich von der Mundung bis zur Quelle ein Ausgleichsprofil aus Finden tektonische Bewegungen statt reagiert der Fluss mit verstarkter Erosion bzw Akkumulation ein neues Ausgleichsprofil bildet sich Dieser Prozess tritt in der Natur meist mehrphasig auf Bei Hebung des Gelandes im Oberlauf setzt im Ober und Mittellauf bis zur Ausbildung eines neuen Ausgleichsprofils eine verstarkte Erosion ein Das Sedimentationsgeschehen im Unterlauf eines Flusses wird meist von Meeresspiegelschwankungen bestimmt Sinkt der Meeresspiegel z B im Hochglazial kommt es zu verstarkten von der Kustenlinie ruckschreitenden Erosionen im Flussbett Steigt der Meeresspiegel dagegen an fuhrt dies zu einer verstarkten Sedimentation im Unterlauf eines Flusses verbunden mit Versandung und Verlandungen des Flussbettes Tritt ein Fluss aus einem Hebungsgebiet in ein tektonisches Senkungsgebiet in dem die Akkumulation dominiert kommt es zu Terrassenkreuzungen d h im Senkungsgebiet liegen altere Terrassen unter jungeren Terrassen wahrend es im Hebungsgebiet genau umgekehrt ist Ein typisches Beispiel fur solch eine Lageanderung ist der Rhein beim Ubergang von dem sich hebenden Rheinischen Schiefergebirge in die sich absenkende Niederrheinische Bucht 6 Dieses Beispiel veranschaulicht warum die Hohenlagen von Flussterrassen Morphostratigrafie nur bedingt zur stratigrafischen Korrelation herangezogen werden konnen Meist sind zuverlassige stratigrafische Aussagen nur uber eine aufwendige Analyse des Schwermineralspektrums moglich Formen BearbeitenTerrassen konnen sowohl als Aufschuttungs oder Schotterterrassen als auch Felssohlen oder Erosionenterrassen ausgebildet sein 7 In Gebirgslandern treten neben den Flussterrassen eine Reihe anderer Terrassenformen auf die vielfach ebenfalls auf die Eiszeiten zuruckgehen Solche Formen sind unter anderem die Talschultern von U formigen bzw Trogtalern und einige Arten von Moranen Beispiele Bearbeiten nbsp Darstellung des Hochgestades am Oberrhein in einem ReliefmodellDonau Wien Bearbeiten Flussterrassen und Hochufer in Wien Praterterrasse 160 m Stadtterrasse Theresianumterrasse Arsenalterrasse Wienerberg Laaerberg 250 m Die zeitliche Einordnung ist aufgrund der tektonischen Geschehnisse im Wiener Raum und aufgrund fehlender Datierungmoglichkeiten fur fluviatile Sedimente im Zeitrahmen des Quartars noch fraglich Rhein Bearbeiten nbsp Flussmaander in der Niederung zwischen den Hochufern des RheinsDer Oberrheingraben ist kein Tal im herkommlichen Sinne sondern ein Grabenbruch der von Sedimenten wieder aufgefullt wurde In diese hat sich der Rhein eingegraben und bildete so die Rheinauen Die wahrend der letzten Eiszeit geschaffene Flussterrasse heisst im Rheingebiet Niederterrasse die Gelandestufe zwischen holozanem Flussbett und Niederterrasse wird regional auch als Hochgestade bezeichnet Am Niederrhein sind auch die Hochufer zur alteren Mittelterrasse und teilweise zur Oberterrasse zu erkennen Je alter die Terrassen desto feiner und harter sind die Sande die dort gefunden und teilweise abgebaut werden Die Ortsbezeichnung hohes Ufer wurde bereits in romischer Zeit verwendet So findet der lateinische Name alta ripa Verwendung in Altrip sowie in der Burg Tolna nahe der Donau Literatur BearbeitenGunther Bluhberger Flussterrassen und Feststofftransport Elemente der Landschaftsformung in den Alpen und Voralpen Rezente und pleistozane Terrassen Aachen 2001 ISBN 3 8265 8612 3 Herbert Louis Klaus Fischer Allgemeine Geomorphologie 4 Auflage De Gruyter Berlin New York 1979 ISBN 3 11 007103 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flussterrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Niederterrasse Hochgestade im Stadtwiki KarlsruheEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Herget Anna R Agatova Paul A Carling Roman K Nepop Altai megafloods the temporal context In Earth Science Reviews Bd 200 Jan 2020 Artikel 102995 doi 10 1016 j earscirev 2019 102995 Harald Zepp Geomorphologie 4 Auflage Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2008 ISBN 978 3 8252 2164 5 S 168ff Josef Klostermann Das Quartar der Niederrheinischen Bucht Geologisches Landesamt NRW Krefeld 1992 ISBN 3 86029 925 5 S 14ff zugleich Habilitationsschrift Universitat Munster 1991 Josef Klostermann Das Klima im Eiszeitalter E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 1999 ISBN 3 510 65189 8 S 71 Josef Klostermann Das Quartar der Niederrheinischen Bucht Geologisches Landesamt NRW Krefeld 1992 ISBN 3 86029 925 5 zugleich Habilitationsschrift Universitat Munster 1991 Karl N Thome Einfuhrung in das Quartar das Zeitalter der Gletscher Springer 1998 ISBN 3 642 58744 5 S 198 Harald Zepp Geomorphologie 4 Auflage Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2008 ISBN 978 3 8252 2164 5 S 168ff Normdaten Sachbegriff GND 4154916 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flussterrasse amp oldid 234582446