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Als Talboden Talgrund oder Talsohle wird eine relativ breite ebene Flache am Flusslauf eines Tales bezeichnet Aktuell entstehender Talboden durch Sedimentauffullung eines glazigenen Trogtals Shyuok Tal Pakistan Tagliamento letzter zurzeit noch unregulierter Fluss in Mitteleuropa sudalpine Auslaufer Italien Inhaltsverzeichnis 1 Formen und Bezeichnungen 2 Entstehung und Nutzung 3 Spuren einstiger Talboden 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 AnmerkungenFormen und Bezeichnungen BearbeitenDer Talboden ist im Regelfall durch Erosion und nachfolgende Auffullung mit Sedimenten oder anderem Lockergestein entstanden Sohlental im Allgemeinen beim expliziten Trogtal mit Felsgrund auch durch direkte Gletscherausschurfung beim Kastental oder Muldental durch Sekundarerosion Bei einem nur schmalen Talgrund spricht man hingegen von der Tallinie 1 bei einer kurzen besonders breiten Talweitung von einem Talkessel bei umfangreicheren Talungen von Becken landschaft oder allgemein von Flussebene Ausdrucke fur kleinere Talgrunde auch im Sinne regionaler Landformen sind etwa Tobel oder Kar 2 Nicht hydrographisch bedingte Eintalungsboden sind die Dolinen des Karst oder vulkanische Calderen Entstehung und Nutzung BearbeitenBreite Talboden sind besonders in alpinen Trog oder U Talern vorzufinden die in mittlerer Hohe haufig auch Talschultern aufweisen Sie gehen im Allgemeinen auf die Erosion eiszeitlicher Gletscher zuruck Viele von Gletschern geformte Gebirgstaler sind in Langsrichtung durch eine Reihe von Talstufen gegliedert in die nachfolgend die Schmelzwasserbache Schluchten einschneiden Besonders an den Schluchtausgangen am Fuss der Stufen bildeten sich fruhzeitig kleinere Talboden aus abgelagerten Flussschottern Der Talgrund kann aus Schottern stark variierender Korngrosse aufgebaut sein Neben dem Flussbett konnen flache Terrassen Altwasser und zeitweilig uberflutete Auwalder zu finden sein Diese fluvial sedimentierten Talfullungen sind oftmals durch erneute Erosionsvorgange teilweise wieder abgetragen worden Von den dabei entstandenen Talterrassen wird meist nur die unterste dem Talboden zugerechnet Talboden stellen bei geeigneter Hohenlage oberflachennahem Wasserhaushalt und Mikroklima wirtschaftliche Kernraume von Gebirgen dar da sie relativ leicht besiedelt und landwirtschaftlich genutzt werden konnen Die Talsiedlungen finden sich je nach regionaler Bautradition Besonnung oder etwaigen Umweltgefahren teils im Talboden selbst meist aber auf den hoheren Terrassen bzw den Schuttkegeln der Seitenbache oder auf sonnseitigen Ebenheiten im unteren Hangbereich Die Talboden von alpinen Hochtalern sind haufig von Lawinen oder Bergsturz bedroht die tieferen Lagen eher von Wildbachen und Murgangen Haufig haben postglaziale Verlandungsprozesse zur Bildung von Feuchtgebieten gefuhrt die als Almboden oder seltener auch als Streuobstwiesen genutzt werden In einigen haben sich Hochmoore entwickeln konnen die als selten gewordene Biotope heute zumeist unter Schutz stehen Vereinzelt dient das Suffix boden auch zur Kennzeichnung von Ortlichkeiten des Talbodens z B Bodenbauer oder Mooser und Seeboden oder von ortsbezogenen Unternehmen z B Talboden Immobilien oder Raiffeisenkasse Lienzertalboden Spuren einstiger Talboden BearbeitenIn ostalpinen Hochtalern oder inneralpinen Becken finden sich Schotter die Augensteingerolle genannt werden Sie zeigen dass vor der Heraushebung der Alpen meist seit dem Miozan heutige Hochlagen einstige Talboden gewesen sein konnen wie der Miesboden im Kemetgebirge Steiermark einige Ebenheiten bei Rax und Schneealpe Niederosterreich oder die Sudtiroler Fanesgruppe Fur grosse Alpentaler wie Inn Eisack Etsch Salzach charakteristisch sind die Trogboden der alteren grossen Eiszeiten Mindel Riss in die sich die Flusse nochmals eingekerbt haben und die unterhalb durch die spateren Gletscher Wurm neuerlich ausgesohlt wurden 3 so die Tiroler Mittelgebirge oder die hochliegenden Ausgange der Tauerntaler Siehe auch BearbeitenFlussaue Muldental Kastental Kerbtal Kerbsohlental Talsperre TalwegWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Talgrund Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Talsohle nbsp Commons Valleys Sammlung von Bildern Der alte Talboden der Etsch Sudtirol Glaziale Geomorphologie in Osterreich Talgrund der Wutach Schlucht Region Lienzer Talboden Nationalpark Hohe Tauern Hochwasserschutz im Urner Talboden PDF Datei 2 78 MB Anmerkungen Bearbeiten Tallinie ist auch der orographische Fachausdruck fur das Linienmodell des Talzuges der meist aber nicht zwingend dem Flusslauf als zweidimensionales Objekt entspricht Tallinie und Kammlinie bilden das orographische Gelandeprofil Bei allen diesen Begriffen findet sich die Bezeichnung fur die Landform einschliesslich ihrer charakteristischen Hang Gestalten Vergl hierzu die Ausdrucke Alt und Jungmorane Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Talboden amp oldid 215666366