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Das Mittelgebirge ist eine Siedlungsregion Nordtirols Es stellt sich als eine Terrassenlandschaft im mittleren Inntal dar die den Talboden um etwa 100 bis 500 Meter uberragt Blick auf beinahe das gesamte Mittelgebirge um den Inntalboden bei Innsbruck und Hall in Tirol Inhaltsverzeichnis 1 Zum Begriff des Mittelgebirges 2 Gliederung und Gemeinden des Tiroler Mittelgebirges 3 Geologie und Geomorphologie 4 Siedlungsgeschichte und Infrastruktur 5 Literatur 6 Weblinks 7 NachweiseZum Begriff des Mittelgebirges Bearbeiten nbsp Blick bei Innsbruck sudwarts Vorn der Talgrund daruber die typische Talschulter des Mittelgebirgs Siedlungsraum bis ca 1000 m daruber die Berge der Tuxer Voralpen Wald und Almregion hinten fern die ersten Gipfel der eigentlichen Alpen Tuxer Alpen heute Teil der Zillertaler Alpen Sowohl im Nordtiroler Inntal wie auch im Sudtiroler Eisack und Etschtal finden sich ausgepragte Hangschultern die einen ausgezeichneten Siedlungsraum darstellen Diese werden ortsublich als Mittelgebirge bezeichnet und sind vom heute allgemein verbreiteten Begriff des Mittelgebirges als Gebirgszug zu unterscheiden obschon sie dessen Stammbegriff darstellen Dazu gehoren in Nordtirol die Sonnenterrasse im Oberen Gericht das Mieminger Plateau das Seefelder Plateau eine Zone rund um Innsbruck das Tiroler Mittelgebirge im eigentlichen Sinne mit Gnadenwalder Terrasse sowie Weerberg Vomperberg und Angerberg die Terrasse von Haring und Schwoich und andere Ahnliche Raume in Sudtirol sind die Hanglagen im Vinschgau das Mittelgebirge von Tisens und Prissian die Lagen des Burggrafenamts um Dorf Tirol die Hohenlagen des Bozener Beckens um Oberbozen das Plateau von Uberetsch und das Eisacktaler Mittelgebirge Gliederung und Gemeinden des Tiroler Mittelgebirges BearbeitenDurch den Inn gliedert sich das Mittelgebirge um Innsbruck in zwei und die Sill in drei Teile 1 Sudliches Mittelgebirge Westliches Sudwestliches Mittelgebirge Am Fuss der Kalkkogel der Stubaier Alpen im Oberinntal mit Oberperfuss Grinzens Axams Birgitz Gotzens und dem Wipptal Tal der Sill zugewandt Natters und Mutters 2 Sudostliches Mittelgebirge Am Fuss der Tuxer Voralpen Bergfuss von Patscherkofel und Glungezer im Unterinntal mit Vill Igls beide heute Stadtteile von Innsbruck etwas in das Wipptal zuruckversetzt Patsch 2 Lans Sistrans Aldrans Ampass Rinn und Tulfes Nordliches Mittelgebirge am Fuss der Nordkette mit Hungerburg Muhlau Arzl Stadtteile von Innsbruck sowie Rum Thaur Absam und hinter Mils und Hall noch Gnadenwald speziell Gnadenwalder Terrasse genannt dd Alle drei Teile des sudlichen Mittelgebirges bilden heute auch Planungsverbande des Landes Entwicklungsregionen fur die regionale Raumordnung 3 mit Ausnahme der Innsbrucker Stadtteile die Gemeinden des nordlichen Mittelgebirges gemeinsam mit Hall und den Talorten Hall und Umgebung Zusammen kooperieren sie im Verband Innsbruck und Umgebung Geologie und Geomorphologie Bearbeiten nbsp Geologisches Profil in der Melachschlucht Sudwestliches Mittelgebirge zwischen Oberperfuss und Grinzens Richtung Nordwesten nbsp Grundgebirge interglaziale Terrassensedimente Hangendmorane der letzten Vergletscherung spatglaziale Sedimente Niveau der Melach nach Hans Bobek Geologische Bundesanstalt 1935 4 Die Mittelgebirgsterrassen des Inntals bilden eine geologische Besonderheit des Inngletschers die gut untersucht ist 4 Hier liegen Breccien und Konglomerate uber alteren eiszeitlichen Moranen und von jungeren uberdeckt weshalb sie dem Mindel Riss Interglazial vor etwa 330 000 Jahren zugeordnet werden Nachweis im Hottinger Geologenstollen 1910 Es handelt sich um die Hottinger Brekzie im nordlichen und das Ampasser Konglomerat im sudlichen Mittelgebirge Daruber liegen nacheiszeitliche Formationen die als Terrassensedimente des Tiroler Mittelgebirgs bezeichnet werden machtige limnofluvatile Ablagerungen die die Taleingange der Seitentaler versperren und auch das Achental vom Inntal abgeriegelt haben Darin liegen teilweise auch Tone die auf vorubergehende Verbauung des Urinns durch Schuttstrome der Seitentaler und Stauseen zuruckgehen Die Moorgebiete etwa um Lans und Vill Lanser See Viller Moor oder der Wirtssee bei Grinzens 5 sind aus Toteisresten entstanden Die geologischen Verhaltnisse der anderen Terrassen sind analog teilweise sind sie aber direkter Gletscherschliff im Fels Sonnenterrasse Seefeld oder wie am Angerberg eine glaziale Furchenlandschaft mit Mischung aus Fels und Sediment 6 Die spatglazialen Terrassensedimente sind von Landeck bis Kufstein weitgehend geschlossen vorhanden Wahrend sich das westliche Mittelgebirge eher einheitlich darstellt ist das sudostliche in mehrere Hohenstufen mit Terrassen und Taleinschnitten gegliedert Das nordliche Mittelgebirge ist um Innsbruck weniger ausgepragt als das sudliche und ebenfalls durch Taler gegliedert ab dem grossen Schuttkegel des Halltals Mils und Hall wo das sudliche Plateau gegenuber am Voldertal endet im Gnadenwald wieder deutlich und kompakt dieser Abschnitt wird auch speziell Gnadenwalder Terrasse genannt Taleinwarts wo das Nordufer durch die Martinswand gepragt ist setzt sich das Terrassenland hinter Zirl wenig pragnant auf beiden Talseiten fort talauswarts setzt sich das Mittelgebirge am Sudrand des Inntals nach einer Unterbrechung bei Volders und Wattens bei Weerberg fort Am nordlichen Inntalrand setzt sich die Gnadenwalderterrasse nach einer Unterbrechung durch das Vomper Loch im Bereich Vomperberg fort und lauft ostlich des Stallentales nordlich von Stans aus 7 Siedlungsgeschichte und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Insprug mit der Gegend auf 2 Stunden um 1700Da man heute annimmt 8 dass in der Vorzeit bis auf begunstigte Trockenlagen nicht primar die Talungen sondern die Bergraume der Alpen zuerst besiedelt wurden bilden diese Terrassen wohl den eigentlichen Siedlungskern des Inntals Die Talboden waren nacheiszeitlich durchwegs versumpft und landwirtschaftlich ebenso ungeeignet wie als Verkehrsweg die eigentliche Trockenlegung und Besiedlung der Talraume zumindest in Stadten wie Innsbruck seit der Romerzeit kontinuierlich findet erst im 18 Jahrhundert durch grossangelegte Flussregulierungen und Drainagierungen ihren Abschluss wodurch sie zum alpinen Hauptsiedlungsraum werden auch die alten Saumerwege verlaufen durchwegs an den Hangen und Terrassen Hohenwege Die schon bronzezeitliche Dauerbesiedlung der Hohenlagen ist im Raum Innsbruck etwa am Goldbichl bestens nachgewiesen Das Namensgut der Orte auf dem Mittelgebirge ist durchwegs teils vorromisch illyrisch korrekt alpenkeltisch breonisch ratisch teils aus der Romerzeit ab 15 n Chr latein ratoromanisch was die Kontinuitat der Besiedlung jedenfalls der letzten zwei Jahrtausende belegt Auf beiden Talseiten sicherten ab dem Mittelalter teilweise auf romischen Posten aufbauend etliche Burgen die Fuhrwege des sudlichen Mittelgebirgs so Ambras die Natterer Sonnenburg und Waidburg Strassfried bei Vill Vellenberg bei Gotzens die Igler Hohenburg am nordlichen Plateau nur Burg Thaur Talburg des Haller Salzbergs wahrend sich dort ab der Renaissance zahlreiche Herrensitze ansiedeln Weiherburg in Hotting Grabenstein Sternbach Rizol Sonnenheim in Muhlau Ulrichhof Granz Madlein in Thaur Melans bei Absam Bis in das 20 Jahrhundert hinein durchwegs landlich haben sich die Orte bis heute ihren dorflichen Charakter bewahrt nur direkt um Innsbruck Igls Muhlau Arzl Rum Thaur sind sie zur bevorzugten Villenlage geworden Die ansassige Bevolkerung pendelt heute grossteils in das Inntal ein Ausserdem bildet es einen bedeutenden Naherholungsraum und hat mit Hungerburgbahn zum Hafelekar Patscherkofelbahn und Muttereralmbahn mit Anschluss an die Axamer Lizum auch uberregional bedeutende Tourismuseinrichtungen Das sudostliche Plateau ist bei Innsbruck durch die Mittelgebirgsbahn Strassenbahnlinie 6 erschlossen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Tiroler Mittelgebirge Detail aus Franzisco Josephinische Landesaufnahme um 1898 1905 Blatt 29 47 Innsbruck Talboden grau Terrassenland lindgrun Literatur BearbeitenGunter Krewedl Die Vegetation von Nassstandorten im Inntal zwischen Telfs und Worgl Grundlagen fur den Schutz bedrohter Lebensraume Berichte des Naturwissenschaftlich Medizinischen Vereins in Innsbruck Supplementum 9 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 1992 Kapitel 2 4 Das Inntal und seine Terrassen S 9 ff zobodat at PDF dort S 19 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiroler Mittelgebirge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Planungsverband 18 Westliches Mittelgebirge Planungsverband 19 Sudostliches Mittelgebirge Planungsverband 16 Hall und UmgebungNachweise Bearbeiten Eintrag zu Mittelgebirge Tiroler Mittelgebirge im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon a b die Terrassencharakteristik setzt sich auch in das untere Wipptal hinein fort siehe etwa diese Ansicht von Patsch taleinwarts Bild der Wikimedia Regionale Raumordnung Memento des Originals vom 15 Dezember 2012 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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