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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Sill Begriffsklarung aufgefuhrt Die Sill ist ein rechter Nebenfluss des Inn in Tirol Osterreich mit einer Lange von 42 km SillKarteDatenGewasserkennzahl AT 2 8 153Lage Osterreich TirolFlusssystem DonauAbfluss uber Inn Donau Schwarzes MeerQuelle unterhalb der Wildseespitze in den Zillertaler Alpen46 59 29 N 11 32 50 O 46 991307 11 547204 2342Quellhohe 2342 m u A 1 Mundung in Innsbruck in den Inn47 2775 11 418888888889 565 Koordinaten 47 16 39 N 11 25 8 O 47 16 39 N 11 25 8 O 47 2775 11 418888888889 565Mundungshohe 565 m u A 2 Hohenunterschied 1777 mSohlgefalle 42 Lange 42 2 km 2 Einzugsgebiet 854 8 km 2 Abfluss am Pegel Innsbruck Reichenau 3 AEo 830 7 km Lage 850 moberhalb der Mundung NNQ 20 Februar 1979 MNQ 1951 2009MQ 1951 2009Mq 1951 2009MHQ 1951 2009HHQ 6 August 1985 560 l s7 11 m s24 5 m s29 5 l s km 145 m s358 m sLinke Nebenflusse Obernberger Seebach Gschnitzbach RuetzRechte Nebenflusse Valser Bach Navisbach Viggarbach Viller BachDurchflossene Seen BrennerseeGrossstadte InnsbruckGemeinden Gries am Brenner Steinach am Brenner Matrei am Brenner Schonberg im Stubaital Ellbogen Patsch Mutters NattersDie Sill unmittelbar vor der Mundung in den InnDie Sill unmittelbar vor der Mundung in den InnDie Sill in MuhlbachlWehr Bretterkeller Inhaltsverzeichnis 1 Lauf und Landschaft 2 Name 3 Einzugsgebiet und Wasserfuhrung 4 Wirtschaftliche Nutzung 5 Wasserqualitat 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLauf und Landschaft BearbeitenDie Sill entspringt in den Zillertaler Alpen am Alpenhauptkamm oberhalb des Brennerpasses Die Quelle befindet sich im Bereich der Griesbergalm im Gemeindegebiet von Gries am Brenner unterhalb der Wildseespitze in einer Hohe von uber 2300 m Unterhalb des Brenners durchfliesst sie den Brennersee und fliesst anschliessend Richtung Norden durch den Nordtiroler Teil des Wipptales Vor dem Austritt ins Inntal bei Innsbruck bildete die Sill im Laufe der Jahrhunderte die Sillschlucht welche sich von Garberbach Ortsteil von Mutters bis unterhalb des Bergisel erstreckt Im Inntal hat die Sill einen Schwemmkegel ausgebildet und den Inn an den Fuss der Nordkette abgedrangt Weitere interessante Stellen im Flussverlauf sind das nach einem nahegelegenen Gasthaus benannte Wehr Bretterkeller mit etwa funf Meter Hohe am Fusse des Paschbergs im Stadtgebiet von Innsbruck sowie der Sillfall Hohe circa 4 m wo das Sillwasser entnommen wird Sie mundet im Innsbrucker Stadtteil Reichenau beim Sillzwickel in den Inn Dort hat die Stadt ein Naherholungsgebiet errichtet Der bedeutendste Zubringer ist die aus dem Stubaital kommende Ruetz die rund 32 km lang ist und ein Einzugsgebiet von 321 km entwassert Entlang der Sill fuhrt mit Brennerbahn und Brennerautobahn eine der drei bedeutendsten Alpentransitrouten Bei der Sillschlucht befindet sich das Nordportal des Brennerbasistunnels 4 Name BearbeitenDer Fluss wird im 12 Jahrhundert 1141 und 1187 in den gefalschten Urkunden des Stiftes Wilten als aqua Sulle und flumen Sulle der Zusammenfluss von Sill und Inn als Singelaere erstmals genannt 5 Auch bei Patsch Pfons und Steinach wird der Fluss in Urkunden aus Mittelalter und Neuzeit als Sulle oder Sill bezeichnet Da Gewassernamen in fruh erschlossenen Tiroler Talern meist vorromischen Ursprungs sind ist der Name zur antiken Wurzel suel zu stellen und als Su e lia zu rekonstruieren Die Bedeutung ist schwellendes brausendes Gewasser 6 Die Sillalm im Valser Tal und das daruber gelegene Sileskopfl 1500 als Sulkogl erwahnt lassen vermuten dass fruher der Valser Bach als Oberlauf der Sill angesehen wurde 7 8 Einzugsgebiet und Wasserfuhrung BearbeitenDie Sill hat ein naturliches Einzugsgebiet von 854 8 km davon sind Stand 2006 28 1 km 3 3 vergletschert Der hochste Punkt im Einzugsgebiet ist das Zuckerhutl mit 3507 m Die Halbwertshohe des Sill Einzugsgebietes liegt bei 1900 m d h 50 des Einzugsgebietes liegen uber diesem Wert 9 Der mittlere Abfluss am Pegel Innsbruck Reichenau betragt 24 5 m s was einer Abflussspende von 29 5 l s km entspricht 3 Das Abflussregime mit dem Maximum im Juni und dem Minimum im Februar ist typisch fur einen Gebirgsfluss ohne nennenswerten Gletschereinfluss es wird von der Schneeschmelze in den hoheren Lagen des Einzugsgebietes dominiert Das hochste Monatsmittel ist 6 5 mal hoher als das niedrigste Mittlere monatliche Abflusse der Sill in m s am Pegel Innsbruck ReichenauErhebungszeitraum 1951 2009 Quelle 3 Die Sill sorgte immer wieder fur verheerende Uberschwemmungen im heutigen Stadtgebiet von Innsbruck Wilten Pradl Dreiheiligen Saggen im Jahr 1668 waren dadurch beispielsweise 200 Todesopfer zu beklagen 9 Die Brucken wurden regelmassig zerstort oder beschadigt Nach zwei Tagen intensiver Regenfalle kam es am 6 August 1985 zum bislang grossten gemessenen Hochwasserereignis mit einem Spitzendurchfluss von 358 m s am Pegel Innsbruck Reichenau Dabei staute sich das Wasser an der Pradler Brucke und uberflutete Teile von Pradl und Dreiheiligen Stark betroffen war das Zeughaus wo Teile der im Keller gelagerten naturkundlichen Sammlungen zerstort wurden Noch Schlimmeres wurde dadurch verhindert dass am 6 August die Schneefallgrenze auf 1000 m fiel und damit die Niederschlage in 95 des Einzugsgebiets als Schnee gebunden waren 9 In der Folge wurde die Pradler Brucke mit geanderter Strassenfuhrung neu gebaut und entlang der Sill Hochwasserschutzbauten errichtet Wirtschaftliche Nutzung Bearbeiten nbsp Kraftwerk Obere SillSchon im 12 Jahrhundert wurde der Sillkanal angelegt der beim Sillfall in Wilten von der Sill abzweigt und bei der Pradler Brucke wieder in die Sill mundet Er versorgte Wilten und Innsbruck mit Wasser und diente zahlreichen Gewerbebetrieben als Energiequelle darunter Sagewerken Getreidemuhlen Feigenmuhlen zur Herstellung von Feigenkaffee und Hammerschmieden Im Jahr 1926 gab es noch 20 Gewerbebetriebe am Sillkanal 10 Heute wird die Wasserkraft in erster Linie von Elektrizitatswerken genutzt einem Kleinkraftwerk am Oberlauf in Gries am Brenner dem Brennerwerk bei Matrei am Brenner dem oberen und dem unteren Sillwerk Wasserqualitat BearbeitenDie Gewasserguteklasse betragt im Wipptal I II und im Stadtgebiet von Innsbruck II Stand 2005 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sill Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasserstand Durchfluss und Wassertemperatur der Sill am Pegel Puig Matrei am Brenner Hydrographischer Dienst Tirol Wasserstand Durchfluss und Wassertemperatur der Sill am Pegel Innsbruck Reichenau Hydrographischer Dienst Tirol Einzelnachweise Bearbeiten TIRIS Tiroler Raumordnungs und Informationssystem a b c Amt der Tiroler Landesregierung Hrsg Fliessgewasseratlas Tirol Handbuch Innsbruck 2002 PDF 5 8 MB a b c Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Hydrographisches Jahrbuch von Osterreich 2009 117 Band Wien 2011 S OG 103 info bmlrt gv at PDF 12 1 MB BBT Bauarbeiten in Sillschlucht gestartet orf at 4 August 2020 abgerufen 4 August 2020 Martin Bitschnau Hannes Obermair Bearb Tiroler Urkundenbuch II Abt Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 2 1140 1200 Innsbruck Wagner 2012 ISBN 978 3 7030 0485 8 S 144ff Nr 392 und Nr 328ff Nr 816 jeweils mit ausfuhrlicher Diskussion der im 13 Jahrhundert gefalschten Uberlieferung Peter Anreiter Christian Chapman Gerhard Rampl Die Gemeindenamen Tirols Herkunft und Bedeutung Veroffentlichungen des Tiroler Landesarchives Wagner Innsbruck 2009 ISBN 3 7030 0449 5 S 16 Ludwig Steinberger Kreuz und quer durch Tirols Ortsnamenwelt In Veroffentlichungen des Museums Ferdinandeum Band 8 Innsbruck 1928 S 559 632 zobodat at PDF 4 MB Daniela Feistmantl Gerhard Rampl Die Oronyme des Wipptals im Jagdbuch Kaiser Maximilians I In Gerhard Rampl Katharina Zipser Manfred Kienpointner Hrsg In Fontibus Veritas Festschrift fur Peter Anreiter zum 60 Geburtstag Innsbruck University Press Innsbruck 2014 S 105 121 online a b c Amt der Tiroler Landesregierung Abt Wasserwirtschaft Hrsg Der Pegel 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