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Land Tirol ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Tirol Begriffsklarung Tirol italienisch Tirolo ist ein Land im Westen der Republik Osterreich Es besteht aus zwei raumlich voneinander getrennten Gebieten die innerhalb der historischen Alpenregion Tirol bzw der ehemaligen Grafschaft Tirol nordliche und ostliche Teile einnehmen Der grossere Landesteil ist Nordtirol wo sich die Landeshauptstadt und zugleich bevolkerungsreichste Stadt Innsbruck befindet der kleinere Landesteil ist Osttirol TirolLandesflagge LandeswappenLandeshymne Andreas Hofer LiedBasisdatenLandessprache DeutschLandeshauptstadt InnsbruckGrosste Stadt InnsbruckISO 3166 2 AT 7Kurzel TWebsite tirol gv atKarte TirolKarte Tirol in OsterreichGeographieFlache 12 648 37 km 31 Dezember 2019 davon Land 12 534 km 99 1 davon Wasser 114 km 0 9 Rang 3 von 9Geographische Lage 46 39 47 45 N010 06 012 58 EAusdehnung Nord Sud 107 kmWest Ost 220 kmHochster Punkt 3798 m u A Grossglockner Tiefster Punkt 465 m u A Grenze bei Erl VerwaltungsgliederungBezirke 00 1 Statutarstadt0 0 8 BezirkeGerichtsbezirke 0 13Gemeinden 277 davon0 11 Stadte0 21 MarktgemeindenKarte VerwaltungsbezirkeBevolkerungEinwohner 771 304 1 Janner 2023 1 Rang 5 von 9Bevolkerungsdichte 61 Einw pro km Auslanderanteil 16 4 1 Janner 2020 2 Migrationshintergrund 21 6 O 2019 3 PolitikLandeshauptmann Anton Mattle OVP Regierende Parteien OVP und SPOSitzverteilung im Landtag 7 2 3 3 7 14 7 2 3 3 7 14 Insgesamt 36 Sitze SPO 7NEOS 2GRUNE 3FRITZ 3FPO 7OVP 14Letzte Wahl 25 September 2022WirtschaftBruttoinlandsprodukt 34 67 Mrd Euro 2018 4 BIP pro Kopf 46 100 Euro 4 Arbeitslosenquote 3 6 August 2021 5 Innsbruck Blick vom Stadtturm des Alten Rathauses zum Innsbrucker Dom Kufstein Festung Kufstein Hall in Tirol Kappl im Paznaun Lechtal Oberinntal und Mieminger Plateau im Vordergrund Seefeld Swarovski Kristallwelten bei Wattens Achensee Stubaier Wildspitze Stubaier Alpen Hafelekar Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Topografie 1 2 Klima 1 3 Verwaltungsgliederung 1 4 Einwohnerstarkste Stadte und Gemeinden 2 Geschichte 3 Bevolkerung 3 1 Bevolkerungsentwicklung 3 2 Oberdeutsche Dialekte 3 3 Religionen 4 Politik 4 1 Landesverfassung 4 2 Landtag 4 3 Landesregierung 4 4 Liste der Landeshauptleute seit 1945 4 5 Hoheitszeichen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Wirtschaft 5 1 1 Wirtschaftsstruktur nach Sektoren 5 1 2 Tourismus 5 2 Verkehr 5 2 1 Strasse 5 2 2 Schienenverkehr 5 2 2 1 Heutiges Angebot 5 2 2 2 Erschliessungsgeschichte 6 Kunst und Kultur 6 1 Vorgeschichte und Romerzeit 6 2 Romanik 6 3 Gotik 6 4 Renaissance 6 5 Barock und Rokoko 6 6 19 Jahrhundert 6 7 20 Jahrhundert 7 Flora und Fauna 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenMit einer Flache von 12 648 37 Quadratkilometern ist Tirol das drittgrosste Land Osterreichs Es grenzt im Westen an Vorarlberg im Osten an die Lander Salzburg und Karnten im Norden an Bayern Deutschland im Sudwesten an den Kanton Graubunden Schweiz im Suden an Sudtirol und die Provinz Belluno Italien Von allen Bundeslandern hat es mit insgesamt 719 Kilometern die langste Aussengrenze und mit 12 44 den geringsten Anteil an Dauersiedlungsraum der Landesflache 6 Topografie Bearbeiten Der hochste Berg und zugleich hochster Berg Osterreichs ist mit 3798 m u A der Grossglockner in Osttirol der hochste Gipfel in Nordtirol ist die Wildspitze 3768 m u A Gebirge in TirolKarwendel Brandenberger Alpen Kitzbuheler Alpen Wetterstein und Miemingerkette Lechtaler Alpen Lienzer Dolomiten Kaisergebirge Karnische Alpen Zillertaler Alpen Stubaier Alpen Otztaler Alpen Hohe Tauern Samnaungruppe Silvretta Tuxer Alpen Verwallgruppe Taler und wichtige SeitentalerInntal Achental Brixental Spertental Windautal Alpbachtal Zillertal Tuxertal Wipptal Stubaital Wattental Sellraintal Otztal Pitztal Gurgltal Stanzer Tal Paznaun Kaunertal Wildschonau Weissache Inn Lechtal Tannheimer Tal Leukental Solllandl Pillerseetal Drautal Pustertal Iseltal Defereggental Kalser Tal Tauerntal Virgental Villgratental Gailtal Tilliacher Tal oberster Teil der Grossen Gail 7 Flusse und wichtige ZuflusseInn Wildschonauer Ache Brixentaler Ache Brandenberger Ache Alpbach Ziller Sill Ruetz Gschnitzbach Melach Otztaler Ache Pitze Gurglbach Sanna Rosanna Trisanna Faggenbach Drau Isel Villgratenbach Kitzbuhler Ache Grossache Fieberbrunner Ache Aschauer bzw Reither Ache Lech Klima Bearbeiten Tirol gehort der gemassigten Klimazone an und liegt im Grenzbereich zwischen atlantischem kontinentalem und mediterranem Einfluss Vorherrschend ist das inneralpine Gebirgsklima das subkontinentale Zuge aufweist Relativ feuchte Sommer trockene Herbste schneereiche Winter aber auch starke lokale Unterschiede kennzeichnen das Klima Kettengebirge sind Wetterscheiden wahrend die Luft um isolierte Gebirgsstocke herum stromen kann Die nordlichen Kalkalpen bestehen vor allem aus Gebirgsketten wo es an Staulagen zu Niederschlag kommt Die Leeseiten sind meist mild und trocken Tirol steht wie ganz Mitteleuropa unter dem Einfluss der Westwindzone daher ist der nordliche Alpenrand am feuchtesten und schneereichsten Die inneralpinen Taler haben ein vergleichsweise mildes Klima aufzuweisen Wahrend die mittlere jahrliche Niederschlagsmenge in Reutte noch 1375 Millimeter am Nordrand des Karwendelgebirges etwa 2000 mm und in Kufstein 1330 mm betragt sind es um Innsbruck um die 900 mm und im obersten Inntal nur 600 mm Pragend fur die inneralpinen Taler sind auch grosse Tagesamplituden der Temperatur so liegt das mittlere Tagesmaximum im Juli fur Innsbruck mit 25 1 C hoher als das der meisten anderen Wetterstationen Osterreichs Grossen Einfluss auf die Temperaturen hat die mittlere Hohe von Tirol Bis auf die Umgebung von Kufstein liegen die Siedlungen uber 500 Metern Das Gebirge verringert die mogliche Sonneneinstrahlung besonders in den schmalen Nord Sud Talern wie dem Otztal und dem Pitztal Der Winter ist meist gepragt vom Wechsel zwischen schneereichen und schneearmen Witterungen In den nordlichen Landesteilen Unterland Ausserfern und Karwendelgebiet sind dicke Schneedecken von 50 cm und mehr auch in Lagen unter 1000 m Seehohe aufgrund des Nordstaueffektes dessen Wirkung bei Kaltfronten besonders stark ausgepragt ist keine Seltenheit Inneralpin schneit es bei solcher Witterung wenig bis gar nicht Umgekehrt sind inneralpin gerade bei Eintreffen von Warmfronten grossere Niederschlagsmengen moglich Da die Niederschlage aufgrund der dann milderen Witterung in tieferen Lagen vielfach als Regen fallen kommt es gerade im Oberinntal weitaus seltener zu einer dicken Schneedecke So kommt es haufig vor dass in Landeck und Innsbruck weniger Schnee liegt als in Worgl oder Kufstein Das Fruhjahr ist im Alpenraum meist sehr unbestandig und regenreich es kann zu Kalteeinbruchen kommen Im Sommer fallt der meiste Regen durch Gewitter Der Herbst zeichnet sich oft durch lange Schonwetterperioden aus Ein besonderes Wetterereignis ist der Fohn der vor allem in den Ubergangsjahreszeiten auftritt am Patscherkofel Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km h und in Innsbruck bis zu 120 km h erreichen kann und selbst im Spatherbst und Vorfruhling Temperaturen von uber 20 C moglich macht Verwaltungsgliederung Bearbeiten Das Bundesland ist in neun politische Bezirke gegliedert Innsbruck Stadt ist Statutarstadt Nordtirol Imst IM Innsbruck Stadt I Innsbruck Land IL Kitzbuhel KB Kufstein KU Landeck LA Reutte RE Schwaz SZ Osttirol Lienz LZ Siehe auch Liste der Gemeinden in Tirol Liste der Marktgemeinden im Bundesland Tirol und Liste der politischen Bezirke von Tirol Einwohnerstarkste Stadte und Gemeinden Bearbeiten Stadte sind in fett hervorgehoben Alle Tiroler Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern Stadt Markt Gemeinde Ein wohner1 Janner 2023 1 Flachekm Politischer Bezirk0 1 Innsbruck 131 358 104 91 Innsbruck0 2 Kufstein 19 930 39 39 Kufstein0 3 Telfs 16 271 45 48 Innsbruck Land0 4 Hall in Tirol 14 418 5 54 Innsbruck Land0 5 Worgl 14 403 19 74 Kufstein0 6 Schwaz 14 211 20 21 Schwaz0 7 Lienz 11 990 15 94 Lienz0 8 Imst 11 135 113 39 Imst0 9 St Johann in Tirol 9 885 59 16 Kitzbuhel10 Rum 9 381 8 56 Innsbruck Land11 Kitzbuhel 8 289 58 01 Kitzbuhel12 Zirl 8 224 57 24 Innsbruck Land13 Wattens 8 173 10 84 Innsbruck Land14 Landeck 7 579 15 87 Landeck15 Absam 7 329 51 93 Innsbruck Land16 Jenbach 7 492 15 23 Schwaz17 Vols 7 186 5 62 Innsbruck Land18 Reutte 7 163 100 92 Reutte19 Axams 6 251 22 16 Innsbruck Land20 Kirchbichl 5 983 14 98 Kufstein21 Ebbs 5 874 40 08 Kufstein22 Hopfgarten im Brixental 5 755 166 54 Kitzbuhel23 Kirchberg in Tirol 5 304 97 81 Kitzbuhel24 Vomp 5 417 182 78 SchwazGeschichte BearbeitenZur Geschichte vor 1918 siehe Tirol Geschichte Gesamttirol Tirol bis 1919 heutige Staatsgrenzen Durch den Friedensvertrag von St Germain 1919 von Sudtirol Autonome Provinzen Trient und Bozen getrennt kam das Land Tirol Nord und Osttirol zur neu gegrundeten Republik Deutschosterreich spater Republik Osterreich Der Teilung Tirols infolge des Ersten Weltkriegs wurde an einem Landestrauertag am 10 Oktober dem Tag der formalrechtlichen Annexion Sudtirols durch Italien im Jahr 1919 der bis 1936 begangen wurde gedacht 8 Es gab verschiedene Bestrebungen fur ein autonomes oder selbstandiges Land Tirol oder den Anschluss an das Deutsche Reich In den 1920er Jahren trat eine allmahliche Stabilisierung der Wirtschaft durch Industrie Bauprojekte Strassen Elektrifizierung von Bahnstrecken Kraftwerke und das Wiedereinsetzen des Tourismus erste Seilbahnbauten ein Die einsetzende Weltwirtschaftskrise und die 1933 von Hitler verfugte Tausend Mark Sperre sorgten fur einen starken Ruckgang der Nachtigungszahlen was die Wirtschaft Tirols schwer beeintrachtigte In einem Burgerkrieg kam es am 13 Februar 1934 in Worgl zu Gefechten zwischen dem sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbund und bewaffneten Kraften der autoritaren Regierung Dollfuss Nach der Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Anschluss von Hitlers Heimatland an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde der Reichsgau Tirol Vorarlberg gegrundet und Osttirol dem Gau Karnten angeschlossen Durch das Umsiedlungsabkommen der zwei Diktatoren Hitler und Mussolini Option in Sudtirol verliessen ab 1940 etwa 70 000 deutschsprachige Sudtiroler ihre Heimat die Halfte davon fanden in den eigens fur sie errichteten Siedlungen in Nord und Osttirol Unterkunft Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde die Umsiedlung gestoppt Ein Drittel der Ausgesiedelten kehrte nach 1945 wieder in ihre alte Heimat zuruck Die Herrschaft des NS Regimes war 1945 zwar zu Ende aber die Kampfe an allen Fronten hatten auch in Tirol zahlreiche Opfer gefordert Zudem hatten ab 1943 die Luftangriffe der Alliierten zahlreiche Opfer unter der Zivilbevolkerung gefordert Am 15 Dezember 1943 war dabei Innsbruck Ziel des ersten und zugleich folgenschwersten alliierten Luftangriffs um die strategisch wichtigen Bahnverbindungen zu treffen 126 Tonnen an Sprengbomben bewirkten 269 Tote 500 Verwundete und Hunderte zum Teil vollig zerstorte Hauser 9 Als am 3 Mai 1945 amerikanische Truppen in Innsbruck einruckten kam die Stunde der kleinen Widerstandsbewegung die den neuen Machthabern eine provisorische Landesleitung ubergaben Im Sommer 1945 wurde Tirol dann Teil der franzosischen Besatzungszone wahrend Osttirol der britischen Zone zugeschlagen wurde 1947 wurde Osttirol wieder mit Nordtirol vereinigt Nach dem osterreichischen Staatsvertrag am 15 Mai 1955 verliessen die Besatzungstruppen das Land wieder Ein merkbarer wirtschaftlicher Aufschwung setzte danach ein und das Land wandelte sich von einer agrarischen in eine Industriegesellschaft mit einem bedeutenden Dienstleistungssektor Dazu trug auch ein Wiederaufschwung des Tourismus bei Ende der 1950er Jahre setzte ein regelrechter Strassenbauboom mit wichtigen Autobahn und Tunnelbauten ein Innsbruck war gemeinsam mit anderen Austragungsorten zweimal Schauplatz von Olympischen Winterspielen 1964 und 1976 Auf Anregung des Landeshauptmanns Eduard Wallnofer wurde 1972 die Arbeitsgemeinschaft Alpenlander Arge Alp gegrundet um Fragen des Alpenraums von grenzuberschreitendem Interesse erortern zu konnen In den 1980er Jahren regte sich in der Bevolkerung Kritik an den negativen Auswirkungen des zunehmenden Autoverkehrs und des Massentourismus Mit dem EU Beitritt Osterreichs 1995 und dem Beitritt zum Schengen Raum am 1 Dezember 1997 konnte die wirtschaftliche kulturelle und politische Zusammenarbeit beiderseits der Brenner Grenze zu Sudtirol intensiviert werden wozu auch die Europaregion Tirol Sudtirol Trentino beitragt Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung Bearbeiten Oberdeutsche Dialekte Bearbeiten In Tirol werden vorwiegend sudbairische Dialekte gesprochen siehe Bairisch Kennzeichnend fur das Tirolerische ist die scht Aussprache des st im Wortinnern und das besonders im Anlaut angeriebene k als kch Die Dialekte im Tiroler Unterland weisen Ubergangsmerkmale zum Mittelbairischen auf und die in Osttirol gesprochenen Dialekte haben Ahnlichkeiten mit dem Pustertaler Dialekt in Sudtirol und mit den Dialekten in Karnten Weiters werden in Teilen des Ausserferns Alemannische Dialekte gesprochen Die Dialekte im Westen Tirols weisen insgesamt deutliche Ubergangsmerkmale zum Alemannischen und Schwabischen auf Siehe auch Dialekte in Tirol Religionen Bearbeiten Laut der Volkszahlung 2001 waren 561 700 Personen 83 4 der Bevolkerung Katholiken Tirol hatte damit den hochsten Katholikenanteil aller osterreichischen Bundeslander 16 000 2 4 waren evangelisch 10 900 1 6 gehorten einer orthodoxen Kirche an und 4 500 0 7 gehorten einer anderen christlichen Glaubensgemeinschaft an 4 der Bevolkerung waren Muslime 5 2 konfessionslos 10 Seither hat in Tirol wie uberall in Osterreich der Anteil der konfessionslosen Burger Muslime und orthodoxen Christen zugenommen der Anteil der evangelischen und katholischen Christen hingegen abgenommen 11 12 Politik Bearbeiten Das Alte Landhaus in Innsbruck ist Sitz des Landtages Landesverfassung Bearbeiten Die gegenwartige Landesverfassung die Tiroler Landesordnung trat 1989 in Kraft und wurde seither mehrfach geandert 13 Aufgrund der foderalen Struktur Osterreichs und des bundesstaatlichen Prinzips seiner Bundesverfassung verfugt Tirol uber eigene Exekutiv und Legislativorgane sowie mit dem Landesverwaltungsgericht auch uber ein eigenes Judikativorgan Den Sitz haben alle Organe der Exekutive Legislative und Judikative in der Landeshauptstadt Innsbruck Landtag Bearbeiten Der Tiroler Landtag ist die gesetzgebende Korperschaft des Landes Tirol Er setzt sich aus 36 Abgeordneten zusammen und wird alle funf Jahre gewahlt Das Bundesland Tirol ist eine Hochburg der OVP die seit dem Jahr 1945 alle Landeshauptmanner stellte Auch bei bundesweit durchgefuhrten Wahlen lagen die Ergebnisse immer unter den drei besten Bundeslandern Die Dominanz ist auf den historisch starken Einfluss der romisch katholischen Kirche und den schwachen Industriesektor im Land zuruckzufuhren das eine Entwicklung direkt vom Agrarland zum Dienstleistungsland vollzogen hat Bei den Landtagswahlen 1945 1949 1965 1975 1979 und 1984 gewann die OVP eine Zweidrittelmehrheit der Mandate im Tiroler Landtag Bei den Landtagswahlen 1989 verlor sie erstmals die absolute Mehrheit der Stimmen im Jahr 1999 auch jene nach Mandaten Im Jahr 2003 konnte letztmals noch einmal die absolute Mehrheit nach Mandaten gewonnen werden Uber das Proporzsystem waren bis zu den Landtagswahlen 1999 die ubrigen Landtagsparteien in die Regierung eingebunden Stimmenanteile der Parteien in Prozent bei der Landtagswahl 2022 OVP 34 7 SPO 17 5 FPO 18 8 Grune 9 2 FRITZ 9 9 NEOS 6 3 Ubrige 3 6 Siehe auch Ergebnisse der Landtagswahlen in Osterreich Landesregierung Bearbeiten Die Tiroler Landesregierung ist als vom Landtag gewahlte Regierung fur die Vollziehung von Landesgesetzen und speziellen Bundesgesetzen die in die Vollziehung der Lander fallen zustandig Vorsitzender der Landesregierung und Regierungschef des Landes ist der Landeshauptmann vertreten durch den Landeshauptmann Stellvertreter Ausser dem Landeshauptmann und seinem Stellvertreter gehoren der Regierung noch Landesrate mit unterschiedlicher Ressortverteilung an Nach einer Anderung der Tiroler Landesverfassung wich das Proporzmodell dem auch im Bund praktizierten Wechselspiel von Regierung und Opposition Die OVP koalierte von 1999 bis 2013 mit der SPO und entschied sich danach fur eine Zusammenarbeit mit Die Grunen Tirol Nach den Landtagswahlen vom 28 April 2013 wurde die Tiroler Landesregierung aus einer Koalition von OVP und den Grunen gebildet Zur am 24 Mai 2013 gewahlten Landesregierung Platter II gehorten Gunther Platter als Landeshauptmann neue Stellvertreter waren Josef Geisler OVP als Erster Landeshauptmann Stellvertreter und Ingrid Felipe Grune als Zweite Landeshauptmann Stellvertreterin Neu als Landesratin hinzu kam Christine Baur Grune die OVP Landesrate blieben wie bisher Beate Palfrader Johannes Tratter Bernhard Tilg und Patrizia Zoller Frischauf Nach der Landtagswahl in Tirol 2018 wurde die Landesregierung Platter III gebildet und am 28 Marz 2018 angelobt Bei der OVP kam es zu keinen personellen Anderungen Gabriele Fischer Grune loste Christine Baur als Landesratin ab Nach der Landtagswahl in Tirol 2022 wurde die Landesregierung Mattle gebildet und am 25 Oktober 2022 in der konstituierenden Sitzung des Landtages angelobt Historisch erstmalig stellt nicht mehr die OVP den ersten Stellvertreter des Landeshauptmanns Dies ist nun der Parteivorsitzende der SPO Tirol Georg Dornauer Weitere Landesregierungsmitglieder der OVP sind wie bisher Josef Geisler als 2 LH Stv bisher 1 zustandig fur Landwirtschaft Raumordnung und Grundverkehr neu Cornelia Hagele als Landesratin fur Gesundheit Pflege Bildung und Wissenschaft Mario Gerber fur die Wirtschafts und Tourismusagenden und Astrid Mair fur die Sicherheitsagenden und Arbeitnehmer Fur die SPO sind die weiteren zwei Landesregierungsmitglieder Eva Pawlata fur Soziales Frauen und Inklusion sowie Rene Zumtobel fur die Agenden Verkehr Umwelt Natur und Klimaschutz Damit stellt erstmals ein Regierungspartner in der Tiroler Landesregierung drei Landesregierungsmitglieder Liste der Landeshauptleute seit 1945 Bearbeiten Landeshauptmann Beginn der Amtszeit Ende der AmtszeitKarl Gruber 4 Mai 1945 11 Dez 1945Alfons Weissgatterer 11 Dez 1945 31 Jan 1951Alois Grauss 27 Feb 1951 12 Nov 1957Hans Tschiggfrey 12 Nov 1957 30 Juni 1963Eduard Wallnofer 13 Juli 1963 2 Marz 1987Alois Partl 5 Marz 1987 24 Sep 1993Wendelin Weingartner 24 Sep 1993 26 Okt 2002Herwig van Staa 26 Okt 2002 1 Juli 2008Gunther Platter 1 Juli 2008 25 Oktober 2022Anton Mattle 25 Oktober 2022 amtierendDie OVP stellt seit 1945 alle Landesleute Weissgatterer wurde nach der Landtagswahl 1945 Landeshauptmann und Platter nach der Landtagswahl 2008 Von 1951 bis 2002 kamen alle Landeshauptleute wahrend der laufenden Legislaturperiode ins Amt Bei der Landtagswahl 1989 erhielt die OVP erstmals keine absolute Stimmenmehrheit Bei der Landtagswahl 1994 schaffte sie wieder die absolute Mehrheit der Mandate bei der Landtagswahl 1999 18 und 2003 20 der 36 Mandate Nach der Wahl 2008 loste der damalige Innenminister Platter Landeshauptmann Van Staa ab Hoheitszeichen Bearbeiten Hauptartikel Tiroler Wappen Das Land Tirol fuhrt ein Wappen und eine Flagge Weiters hat das Land Tirol ein Logo Blasonierung In Silber ein roter goldbewehrter und gekronter rot gezungter Adler mit goldenen Kleestangeln auf den Flugeln von zwei grunen Zweigen nimbiert 14 Flagge des Landes Tirol Logo des Landes TirolWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Die Wirtschaftsstruktur in Tirol ist regional sehr unterschiedlich Der Grossraum Innsbruck hat eine Konzentration der Bildungs und Verwaltungsinfrastruktur bei gleichzeitig vorhandenen grosseren Industriebetrieben Im Rest des Landes ist die Wirtschaft uberwiegend durch Klein und Mittelbetriebe gepragt vor allem das Oberland der Bezirk Kitzbuhel und Osttirol sind von einer kleinbetrieblichen Struktur gepragt Im Bezirk Kitzbuhel sind aber auch Industrie bzw Dienstleistungsbetriebe mit europaweiter Bedeutung in den Bereichen Spanplatten Pharmazie Dammstoff sowie Tourismus Incoming und Outgoing angesiedelt Die Industrie ist vor allem im Grossraum Innsbruck in den Bezirken Schwaz und Kufstein Unterinntal und im Raum Reutte vertreten Im Oberland und im Bezirk Kitzbuhel dominiert der Tourismus Er spielt im ganzen Land eine grosse Rolle Der Bezirk Schwaz hat sowohl bedeutende Industriegegenden wie auch die wichtigen Tourismusregionen Zillertal und Achensee aufzuweisen Tirol verfugt uber circa 360 000 Gastebetten etwa die Halfte davon in Hotels etwa ein Drittel in Ferienwohnungen Der Tiroler Tourismus beschaftigt etwa 55 000 Arbeitnehmer viele davon jedoch nicht ganzjahrig 15 Die Landwirtschaft spielt wirtschaftlich keine grosse Rolle ist jedoch wichtig fur das Selbstverstandnis des Landes und fur die Erhaltung des Landschaftsbildes Im Jahr 2014 lag das regionale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner ausgedruckt in Kaufkraftstandards bei 138 EU 28 100 Osterreich 129 16 Im Vergleich mit den Bewohnern der anderen osterreichischen Bundeslander verdienen die Tiroler am wenigsten Wahrend das mittlere Bruttojahreseinkommen 2005 osterreichweit bei 22 611 Euro lag verdiente ein Einwohner Tirols im selben Zeitraum durchschnittlich 20 671 Euro 17 Wirtschaftsstruktur nach Sektoren Bearbeiten Primarer Sektor 4 Sekundarer Sektor 22 Tertiarer Sektor 74 Stand 2019 18 Tourismus Bearbeiten Hauptartikel Tourismus in Tirol Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftssektor Tirols So macht dieser Bereich durchschnittlich 17 5 des Tiroler Bruttoregionalprodukts aus Ausserdem sind rund 55 000 Erwerbstatige im Tiroler Tourismus beschaftigt 15 Im Tourismusjahr 2017 18 kamen 12 3 Millionen Gaste in die verschiedenen Gemeinden des Bundeslandes Etwa die Halfte der Touristen stammte aus Deutschland 52 1 der 49 4 Millionen Nachtigungen Ausserdem kamen zahlreiche Urlauber aus den Niederlanden 10 0 Osterreich 8 5 der Schweiz 5 6 und dem Vereinigten Konigreich 3 4 Zunehmend an Bedeutung gewinnen weitere Nationen die noch vor ein paar Jahren eine eher untergeordnete Rolle spielten z B Russland Die Wintersaison ist starker als die Sommersaison So entfielen im Tourismusjahr 2017 18 27 6 Millionen Nachtigungen auf die Wintersaison 56 und 21 8 Millionen auf die Sommersaison 15 Solden im hintersten Otztal Bezirk Imst ist seit Jahren die Nachtigungsstarkste Gemeinde Osterreichs Im Jahre 2019 hatte Solden 2 577 569 Nachtigungen bei 17 328 Betten 19 Verkehr Bearbeiten Tirol ist schon historisch gesehen ein zentraler Schnittpunkt europaischer Fernstrassen und somit Transitland fur den transeuropaischen Handel uber die Alpen Bereits 15 v Chr wurde Tirol von der wichtigsten Nord Sud Verbindung des Romischen Reiches der Via Claudia Augusta durchquert Durch Tirol fuhrten Romerstrassen von der Po Ebene im heutigen Italien kommend dem Verlauf von Etsch und Eisack im heutigen Sudtirol folgend uber die jetzige Grenze am Brenner und dann dem nordlichen Wipptal hinab nach Hall Von da zweigen Strassen entlang des Inns ab Die Via Raetia ging nach Westen und hinauf auf das Seefelder Plateau wo man bei Scharnitz ins heutige Bayern uberging Aus dem fruhen 17 Jh ist dort die Festungsanlage der Porta Claudia die die strategische Bedeutung der Strasse noch in der Neuzeit betonte Heute verfugt Tirol uber Anschluss an den internationalen Strassen Bahn und Luftverkehr Mit dem Flughafen Innsbruck steht Tirol ein internationaler Flughafen zur Verfugung Weiters bestehen einige Kleinflugplatze in verschiedenen Orten beispielsweise in St Johann in Tirol in Hofen im Ausserfern oder in Langkampfen Viele OPNV Unternehmen sind im Verkehrsverbund Tirol tariflich zusammengefasst Im Jahr 2017 lag der Motorisierungsgrad Personenkraftwagen pro 1 000 Einwohner bei 532 20 Strasse Bearbeiten Zwei Autobahnen durchziehen das Land bei Kufstein beginnt der Tiroler Teil der Inntalautobahn A 12 welche bei Rosenheim in Bayern an die Autobahn Munchen Salzburg A 8 fuhrt und damit die einzige durchgehende Autobahnverbindung nach Ostosterreich uber das Grosse Deutsche Eck darstellt Von Kufstein fuhrt die Inntalautobahn durch das Inntal vorbei an den Stadten Worgl Schwaz Hall Innsbruck Imst nach Landeck Dort geht die Inntalautobahn uber in die Arlbergschnellstrasse S 16 welche bei St Anton das Land durch den Arlberg Strassentunnel mit Vorarlberg verbindet Bei Innsbruck gibt es einen Autobahnknoten mit der Brennerautobahn A 13 welche in Richtung Suden durch das Wipptal bis an die italienische Staatsgrenze fuhrt Eine wichtige innerosterreichische Verbindung kleines deutsches Eck ist die Loferer Strasse B 178 die von Kirchbichl uber St Johann in Tirol nach Unken fuhrt Verbindungen uber Landesstrassen B bestehen von West nach Ost in die Bundesrepublik Deutschland bei Vils nach Pfronten sowie nach Fussen bei Ehrwald nach Garmisch Partenkirchen bei Scharnitz nach Mittenwald durch das Achental und uber den Achenpass nach Tegernsee bei Kufstein nach Kiefersfelden bei Niederndorf nach Oberaudorf sowie nach Aschau im Chiemgau bei Kossen nach Schleching sowie nach Reit im Winkl nach Italien durch das Obere Gericht im oberen Inntal und uber den Reschenpass nach Schlanders und weiter nach Meran durch das Otztal und uber das Timmelsjoch Wintersperre nach St Leonhard in Passeier und weiter nach Meran durch das Wipptal und uber den Brennerpass nach Sterzing von Sillian nach Innichen in die Schweiz durch das Obere Gericht im oberen Inntal nach Scuol im EngadinSchienenverkehr Bearbeiten Heutiges Angebot Bearbeiten Die Nord Sud Verbindung von Munchen nach Verona fuhrt bei Kufstein auf Tiroler Boden dann nach Innsbruck und als Brennerbahn auf den Brennerpass wo sie das Land wieder in Richtung Italien verlasst Seit 1994 steht fur den Guterverkehr die Umfahrung Innsbruck zur Verfugung wodurch die Landeshauptstadt Innsbruck sowie die Stadt Hall von einem Grossteil des Gutertransitverkehrs umfahren werden konnte Die Ost West Verbindung von Wien uber Linz und Salzburg die osterreichische Westbahn fuhrt als Unterinntalbahn in zwei Varianten durch Tirol Die kurzere und schnellere Variante fuhrt von Salzburg uber Rosenheim bis Kufstein ohne Halt durch Deutschland die langere und einzige innerosterreichische Strecke fuhrt als Salzburg Tiroler Bahn oder Giselabahn von Salzburg uber Schwarzach St Veit erreicht bei Hochfilzen Tirol und fuhrt uber St Johann in Tirol und Kitzbuhel bis nach Worgl um im Worgler Hauptbahnhof auf die Unterinntalbahn zu treffen Diese fuhrt weiter durch das Inntal nach Innsbruck und dann als Arlbergbahn uber den Arlberg nach Feldkirch in Vorarlberg wo sich die Strecke in Richtung Bregenz und in Richtung Buchs Schweiz teilt Taglich zweimal gab es bis 2013 durchgehende Zuge von Innsbruck in Nordtirol nach Lienz in Osttirol Diese Zuge benutzten die Strecke durch Sudtirol und hielten auch auf italienischem Staatsgebiet an allen Stationen Die Strecke fuhrt zunachst in sudlicher Richtung uber den Brennerpass bis Franzensfeste und zweigt dort nach Osten von der Brennerbahn ab bis sie hinter Innichen bei Weitlanbrunn wieder auf osterreichisches Gebiet trifft Am 14 Dezember 2013 wurde diese Direktverbindung eingestellt seit 15 Dezember 2013 verkehrt nun ein Doppelstockbus von Lienz nach Innsbruck und zuruck daher gibt es in Sudtirol auch keine Zustiegsmoglichkeit mehr Daneben gibt es noch weniger befahrene internationale Eisenbahnverbindungen die Mittenwaldbahn fuhrt von Innsbruck uber Seefeld und Mittenwald nach Garmisch Partenkirchen von dort die Ausserfernbahn nach Reutte und weiter nach Kempten Allgau Tirol besitzt auch ein gutes Verkehrsinfrastruktursystem mit vier weiteren Eisenbahnstrecken im Nahverkehr Die Stubaitalbahn der IVB Linie STB von Innsbruck nach Fulpmes die Innsbrucker Mittelgebirgsbahn der IVB Linie 6 von Innsbruck nach Innsbruck Igls die Zillertalbahn von Jenbach nach Mayrhofen und die nur im Sommer verkehrende Achenseebahn ebenfalls von Jenbach aus nach SeespitzRuckgrat des Nahverkehrs in der Landeshauptstadt ist das im Ausbau befindliche Innsbrucker Strassenbahn und Stadtbahnsystem Ruckgrat des Regionalverkehrs im Zentralraum die S Bahn Tirol Ebenfalls wichtig fur den offentlichen Personenverkehr ist das Regiobusnetz des VVT welches auch die hoher gelegenen Taler erschliesst Erschliessungsgeschichte Bearbeiten Die Anbindung Tirols an das Eisenbahnnetz begann mit der am 24 November 1858 von der Nordtiroler Staatsbahn eroffneten Unterinntalbahn von Kufstein nach Innsbruck Die Brennerbahn wurde von der privaten k k Sudbahngesellschaft gebaut und ging 1867 in Betrieb Die erste damals innerosterreichische Verbindung von Wien nach Tirol wurde mit der Fertigstellung der Pustertalbahn im November 1871 geknupft Die erste heute noch innerosterreichische Verbindung schuf 1875 die seit 1873 gebaute Salzburg Tiroler Bahn Die Arlbergbahn nach Westen wurde 1883 bis Landeck in Betrieb genommen 1884 in ganzer Lange bis Bludenz in Vorarlberg Die seit 1895 betriebene Ausserfernbahn hat seit ihrem Bestehen nur Anschluss an das bayrische Netz Garmisch und Kempten Allgau Die 1910 bis 1912 erbaute Mittenwaldbahn ist eine der ersten Normalspurbahnen die von Anfang an elektrifiziert war Die Bildung eines vollwertigen Eisenbahnsystems zur Anbindung der Nebentaler es existierten z B Projekte fur die Erschliessung des Oberen Gerichtes mit der Reschenbahn des Otztales des Alpbachtales des Iseltales wurden durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vereitelt und danach nicht mehr in Angriff genommen Kunst und Kultur BearbeitenVorgeschichte und Romerzeit Bearbeiten In der Urnenfelderzeit gab es durch den Bergbau zahlreiche Siedlungen In der Romerzeit blieb die Stadt Aguntum bei Lienz die einzig nennenswerte Ansiedlung Romanik Bearbeiten Aus romanischer Zeit ist vergleichsweise wenig erhalten da im Gegensatz zu Sudtirol viele Kirchen und Burgen spater um oder neugebaut wurden Beispiele sind die Leonhardkapelle in Nauders und die Nikolauskirche in Matrei in Osttirol Die Malerei lehnt sich an die byzantinische Strenge an Gotik Bearbeiten Das Goldene Dachl in Innsbruck Die Gotik konnte sich in Tirol besonders im 15 Jahrhundert ausbreiten als durch viele Bergwerke Reichtum ins Land stromte Vieles konnte spatere Umbauten uberstehen was sich an den spitzen Kirchturmen zeigt die auch nach einer Barockisierung meist erhalten blieben Landeck Schwaz und Seefeld sind Beispiele dafur Neben kirchlichen Bauten entstanden weltliche wie das Rathaus und Burg Hasegg in Hall Stadtturm und Goldenes Dachl in Innsbruck Im Inntal entstand der Typus der Inn Salzach Stadt zu sehen etwa in Innsbruck Hall und Rattenberg Renaissance Bearbeiten Schloss Ambras Der Renaissance Stil fand im Laufe des 16 Jahrhunderts Eingang in Tirol Es entstanden nur wenige dafur bedeutende Werke wie die Schlosser Ambras und Tratzberg und das Grabmal Kaiser Maximilians I in der Hofkirche Zahlreiche Hauser der Innsbrucker Altstadt stehen am Ubergang von der Gotik zur Renaissance Der Innsbrucker Raum ist schon seit der Spatgotik ein bedeutendes europaisches Zentrum des Bronzegusses Im Oberland finden sich Fassadenmalereien auf Gasthofen und Burgerhausern z B in Oetz Habichen Wenns Kauns Ladis Barock und Rokoko Bearbeiten Stift Stams Die Prachtentfaltung des Barock geht auf die Gegenreformation zuruck erste Verbreitung barocker Formen zeigten sich in Tirol ab etwa 1620 Die ersten nennenswerten Barockbauten sind die Servitenkirche bei Volders und die Jesuitenkirche in Innsbruck beide italienisch beeinflusst Die bedeutende Baumeisterfamilie Gumpp bestimmte uber drei Generationen die Architektur Innsbrucks Georg Anton Gumpp schuf das Landhaus und die Umgestaltung des Stiftes Stams im Oberinntal Der Innsbrucker Dom stammt vom bedeutenden Fussener Baumeister J Herkomer Weitere bedeutende Kunstler des Barock sind Jakob Prandtauer Stift Melk Paul Troger und die Malerfamilie Zeiller im Ausserfern als Vertreter der Luftlmalerei einer volkstumlichen Fassadenmalerei Im Unterland war die Familie Singer tatig Franz de Paula Penz wirkte als geistlicher Baudirektor durch ihn entstanden viele Dorfkirchen sudlich von Innsbruck Sein Hauptwerk ist die Wiltener Basilika die als ein Hohepunkt des Rokoko gilt Rokokostuck ziert auch die Fassade des Helblinghauses in Innsbruck 19 Jahrhundert Bearbeiten Der Maler Franz von Defregger pragte das kunstlerische Bild des tirolerischen Bauernlebens Ende des 18 Jahrhunderts entstand als Gegenbewegung zum Barock der Klassizismus mit einfacher streng gegliederter Architektur In Ansatzen zeigt er sich bei der Kirche von Neustift im Stubaital deutlicher bei jener von Brixen im Thale Die Napoleonischen Kriege und die darauffolgende Wirtschaftskrise waren einer weiteren Bautatigkeit abtraglich Die Fassade des Landestheaters in Innsbruck von 1846 weist klassizistische Saulen auf Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts wurden mehrere Kirchenbauten im Stil des Historismus Neuromanik und Neugotik errichtet so etwa in Telfs Weerberg St Nikolaus Grossflachige Wandmalereien der Kircheninnenraume nahmen den Renaissance Stil der Nazarener wieder auf Der ornamentale Jugendstil an der Jahrhundertwende hinterliess nur wenige Spuren in Tirol Die bedeutendsten sind in Kufstein zu finden sowie beim Winklerhaus bei der Triumphpforte in Innsbruck Literatur und Malerei verzeichneten im 19 Jahrhundert einen Aufschwung Franz von Defregger und sein Schuler Albin Egger Lienz pragten mit ihren Genrebildern aus dem Tiroler Bauernleben das Bild von Tirol Der Geologieprofessor und Geograf Adolf Pichler war zunachst Wissenschaftler spater wurde er zu einem der einflussreichsten Dichter des 19 Jahrhunderts Mit dem Dramatiker Franz Kranewitter brach die Tiroler Literatur in die Moderne auf 20 Jahrhundert Bearbeiten Albin Egger Lienz stand am Beginn der Moderne Alfons Walde nahm seine Motive wieder auf und betatigte sich als Architekt der Hahnenkamm Seilbahnstationen in Kitzbuhel Einige Werke des Dramatikers Karl Schonherr wurden Welterfolge 1910 wurde durch Ludwig von Ficker die Literaturzeitschrift Der Brenner gegrundet ein Forum fur Kulturkritik Er war auch Forderer von Georg Trakl In der Architektur kam es nach dem Ersten Weltkrieg zu einer Erneuerungsbewegung getragen vor allem von Clemens Holzmeister und Alois Welzenbacher Max Weiler sorgte mit seinen Fresken in der Theresienkirche auf der Innsbrucker Hungerburg fur einen Skandal Er gestaltete unter anderem 1954 auch die Wandbilder am Hauptbahnhof die abgenommen und am Neubau des Hauptbahnhofs 2004 wieder aufgehangt wurden Paul Flora hatte einen der Karikatur ahnlichen Zeichenstil Kritisch mit Tirol und den Auswirkungen des Massentourismus setzen sich Markus Wilhelm Hans Haid und Felix Mitterer auseinander Mitterers bekanntestes Werk ist wohl die Fernsehsatire Die Piefke Saga Flora und Fauna BearbeitenIn Tirol ist Osterreichs einziges endemisches Saugetier beheimatet die Bayerische Kurzohrmaus Microtus liechtensteini bavaricus Siehe auch Bearbeiten Portal Tirol Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema TirolLiteratur BearbeitenJosef Riedmann Das Bundesland Tirol 1918 1970 Geschichte des Landes Tirol 4 1 Athesia Tyrolia Bozen Innsbruck Wien 1988 Helmut Reinalter Hrsg Handbuch zur neueren Geschichte Tirols Universitatsverlag Wagner Innsbruck mehrteiliges Werk Anton Pelinka Andreas Maislinger Hrsg Bd 2 Zeitgeschichte Teil 1 Politische Geschichte Wagner Innsbruck 1993 ISBN 3 7030 0259 X Anton Pelinka Andreas Maislinger Hrsg Bd 2 Zeitgeschichte Teil 2 Wirtschaft und Kultur Wagner Innsbruck 1993 ISBN 3 7030 0259 X Franz Xaver Bogner Tirol aus der Luft Tyrolia Verlag Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7022 3214 6 Susanne Gurschler 111 Orte in Tirol die man gesehen haben muss Emons Verlag Koln 2016 ISBN 978 3 95451 834 0 Rolf Steininger 1918 1919 Die Teilung Tirols In Georg Grote Hannes Obermair Hrsg A Land on the Threshold South Tyrolean Transformations 1915 2015 Peter Lang Oxford Bern New York 2017 ISBN 978 3 0343 2240 9 S 3 25 Dominik Prantl Tirol Eine Landesvermessung in 111 Begriffen Illustriert von Christian Opperer Tyrolia Innsbruck Wien 2020 ISBN 978 3 7022 3848 3Weblinks BearbeitenWeitere Inhalte in denSchwesterprojekten der Wikipedia Commons Medieninhalte Kategorie Wiktionary Worterbucheintrage Wikinews Nachrichten Wikivoyage ReisefuhrerWebsite der Tiroler Landesregierung Informationen zum Urlaubsland TirolEinzelnachweise Bearbeiten a b Statistik Austria Bevolkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten Bundeslander NUTS Regionen Bezirke Gemeinden 2002 bis 2023 Gebietsstand 1 1 2023 ODS Bevolkerung am 1 1 2020 nach detaillierter Staatsangehorigkeit und Bundesland Statistik Austria 6 Juli 2020 abgerufen am 19 Oktober 2020 Bevolkerung mit Migrationshintergrund nach Bundeslandern Jahresdurchschnitt 2019 Statistik Austria 18 Marz 2020 abgerufen am 19 Oktober 2020 Regionales BIP und Hauptaggregate nach Wirtschaftsbereichen und Bundeslandern NUTS 2 Tabelle Bruttoregionalprodukt nominell 2000 2018 nach Bundeslandern absolut und je Einwohner Statistik Austria 10 Dezember 2019 abgerufen am 18 Oktober 2020 Arbeitsmarktdaten 08 2022 Arbeitsmarktservice Osterreich Dauersiedlungsraum der Bundeslander Gebietsstand 2020 Statistik Austria 7 August 2020 abgerufen am 18 Oktober 2020 Tilliacher Tal auf aeiou at abgerufen am 18 November 2021 Rolf Steininger 1918 1919 Die Teilung Tirols In Georg Grote Hannes Obermair Hrsg A Land on the Threshold South Tyrolean Transformations 1915 2015 Peter Lang Oxford Bern New York 2017 ISBN 978 3 0343 2240 9 S 22 23 Michael Domanig Als der Bombenkrieg uber Innsbruck hereinbrach In Tiroler Tageszeitung vom 14 Dezember 2015 Die Tiroler Bevolkerung Ergebnisse der Volkszahlung 2001 PDF 3 9 MB abgerufen am 3 September 2017 Anzahl der Glaubigen von Religionen in Osterreich Das Statistik Portal abgerufen am 3 September 2017 Zahl der Muslime in Osterreich wachst rapide abgerufen am 3 September 2017 Landesverfassungsgesetz vom 21 September 1988 uber die Verfassung des Landes Tirol Tiroler Landesordnung 1989 auf dem Rechtsinformationssystem des Bundes abgerufen am 24 Januar 2023 Gesetz vom 17 Mai 2006 uber die Fuhrung und Verwendung des Landeswappens Tiroler Landeswappengesetz Bundeskanzleramt BKA abgerufen am 19 September 2015 a b c Der Tiroler Tourismus Zahlen Daten und Fakten 2017 pdf Tirol Werbung GmbH abgerufen am 14 Juni 2019 Eurostat Pressemitteilung 23 2009 Regionales BIP je Einwohner in der EU27 PDF Datei 360 kB Die Presse 20 Dezember 2006 Nr 17 660 S 3 AMS Arbeitsmarktprofile 2021 Tirol Abgerufen am 9 Dezember 2022 Claus Meinert 340 000 Gastebetten mit 50 Millionen Nachtigungen 2 Oktober 2020 abgerufen am 2 April 2023 statistik atLander der Republik Osterreich Burgenland Burgenland Niederosterreich Niederosterreich Salzburg Salzburg Tirol Tirol Wien WienKarnten Karnten Oberosterreich Oberosterreich 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