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Der Dom zu St Jakob in Innsbruck oftmals auch nur kurz als Innsbrucker Dom bezeichnet ist die Kathedrale beziehungsweise der Bischofssitz der romisch katholischen Diozese Innsbruck Die Domkirche ist dem Apostel Jakobus d A geweiht das Patrozinium wird am Jakobitag dem 25 Juli gefeiert Dom St Jakob in Innsbruck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baukunst 3 Orgel 4 Glocken 5 Medien 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick vom Stadtturm des Alten Rathauses zum Innsbrucker Dom nbsp Mariahilf nach 1537 von Lucas Cranach d A am HochaltarVermutlich bestand die in einem Vertrag von 1180 als ecclesia in foro bzw diu chirche in dem markt 1 erwahnte Kirche bereits 1181 82 Von 1270 datiert die erste urkundliche Nachricht einer St Jakobskirche in Innsbruck 1494 entstand die alteste erhaltene Ansicht der gotischen Kirche auf einem Aquarell von Albrecht Durer 1556 erfolgte eine Darstellung im Schwazer Bergwerksbuch 1643 wurde St Jakob eine selbstandige Pfarre wahrend sie vorher eine Filialkirche von Wilten war Das Pfarrwappen zeigt Pilgerstab und Pilgermuschel des heiligen Jakob 1650 gelangte das beruhmte Gnadenbild Mariahilf von Lucas Cranach dem Alteren in die Kirche welche sich in der Folge zu einem Marienwallfahrtsort entwickelte 1689 richtete ein Erdbeben Schaden an der Kirche an Zwischen 1717 und 1724 wurde der Neubau nach den Planen von Johann Jakob Herkomer und Johann Georg Fischer im Stil des Barock ausgefuhrt Im Jahr 1904 wurde die Innsbrucker Stadtpfarre zur Propstei erhoben und der Propst mit besonderen Rechten ausgestattet Er war fortan fur die Zeit seines Amtes Apostolischer Protonotar ad instar participantium und hatte nun das Recht Mitra Pektorale und Ring zu tragen 1944 wurde die Kirche durch alliierte Bombentreffer beschadigt 1964 entstand die Diozese Innsbruck wodurch die Pfarrkirche in den Rang einer Bischofskirche Dom erhoben wurde Im Jahr 2000 wurde im Sudturm eine Sakramentskapelle eingerichtet Im selben Jahr fanden auch die Feierlichkeiten anlasslich des 350 Jubilaums der Ubertragung des Gnadenbildes Mariahilf in die damalige Stadtpfarrkirche mit gleichzeitiger Einweihung der neuen Domorgel statt Die Weihe der Kirche an St Jakob weist auf die Lage von Innsbruck an der Pilgerstrasse Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien hin einer der drei bedeutendsten Pilgerstatten des Mittelalters neben Jerusalem und Rom Bei einer anlasslich der Domrestaurierung vorgenommenen archaologischen Notgrabung vor dem Kirchenportal wurden 2022 Fundamentreste der ehemaligen 14 Nothelfer Kapelle aus dem 15 Jahrhundert und eine Priestergruft gefunden 2 Baukunst Bearbeiten nbsp Innenraum zum Hochaltar hinIn der Kirche befindet sich das Grabmal von Maximilian III Deutschmeister Landesfurst von Tirol 1612 1618 Der Entwurf stammt von Caspar Gras nach anderer Ansicht von Hubert Gerhard 3 der Guss von Heinrich Reinhart Besonders interessant sind die Salomonischen Saulen die unter anderem mit Pflanzen Schnecken Vogeln und Heuschrecken verziert sind Oben kniet der Landesfurst mit St Georg und dem Drachen St Georg war bis 1772 Landespatron von Tirol dann folgte St Josef Seit 2005 ist der Heilige Georg dem Heiligen Josef als 2 Landespatron zur Seite gestellt Eine Grabplatte erinnert auch an Erzherzog Eugen Oberbefehlshaber der osterreichisch ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg ebenfalls Angehoriger des Deutschen Ordens Die vergoldete Kanzel ist ein Werk von Nikolaus Moll um 1724 Die Kanzel wird gestutzt von den personifizierten drei gottlichen Tugenden Glaube Engel mit Kreuz Liebe Engel der auf das Herz zeigt Hoffnung Engel mit Anker Die Deckenfresken stammen von Cosmas Damian Asam der Stuck von Egid Quirin Asam Es handelt sich dabei um barocke Illusionsmalerei Im Zentrum des Hochaltarretabels befindet sich das Mariahilf Bild von Lukas Cranach dem Alteren Der Hochaltar selbst wurde 1729 von Cristoforo Benedetti und seinem Sohn Teodoro geschaffen Von den beiden stammen auch der Fussboden im Chorraum sowie weitere Seitenaltare die im Auftrag des Furstbischofs von Brixen Kaspar Ignaz von Kunigl entstanden sind 4 nbsp Grabmal von Maximilian III nbsp Kanzel nbsp DeckenfreskenOrgel Bearbeiten nbsp OrgelDie grosse Orgel auf der Westempore wurde in den Jahren 1998 bis 2000 von der osterreichischen Orgelbauwerkstatt Pirchner Steinach a Br in dem Gehause der Orgel von Johann Kaspar Humpel aus dem Jahre 1725 erbaut unter Verwendung von Pfeifenmaterial der Vorgangerorgel Das Instrument hat mechanische Spiel und Registertrakturen und insgesamt 57 Register 3729 Pfeifen 5 6 I Hauptwerk C g31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Voce umana 8 4 Hohlflote 8 5 Gamba 8 6 Oktave 4 7 Spitzflote 4 8 Quinte 2 2 3 9 Superoktave 2 10 Mixtur major IV 2 11 Mixtur minor IV 1 1 3 12 Cornet V ab cis1 8 13 Fagott 16 14 Trompete 8 15 Clairon 4 II Oberwerk C g3 schwellbar 16 Quintadena 16 17 Prinzipal 8 18 Rohrflote 8 19 Salizional 8 20 Vox coelestis 8 21 Oktave 4 22 Nachthorn 4 23 Fugara 4 24 Nasard 2 2 3 25 Oktave 2 26 Terz 1 3 5 27 Sifflet 1 28 Mixtur IV 1 1 3 29 Trompette Harm 8 30 Cromorne 8 Tremulant III Unterwerk C g3 schwellbar 31 Gedeckt 8 32 Spitzgamba 8 33 Prinzipal 4 34 Gedeckt 4 35 Flote 2 36 Larigot 1 1 3 37 Scharff III 1 38 Echokornett III 2 2 3 39 Voix humaine 8 Tremulant IV Ruckpositiv f0 d3 Solo 40 Prinzipal 8 41 Flote 8 42 Prinzipal 4 43 Oktave 2 44 Mixtur III 1 1 3 45 Sesquialtera II 2 2 3 46 Trompete 8 Pedalwerk C f147 Prinzipal 16 48 Subbass 16 49 Violonbass 16 50 Quintbass 10 2 3 51 Oktavbass 8 52 Bassflote 8 53 Oktave 4 54 Mixtur VI 2 2 3 55 Posaune 16 56 Trompete 8 57 Schalmey 4 Koppeln II I III I I III I P II P III P Spielhilfen An und Absteller Unterwerk ein aus Ruckpositiv ein aus Sperrventile Hauptwerk Aussenladen ab Nr 1 5 12 15 Pedal Aussenladen ab Nr 49 50 55 57 Glocken Bearbeiten nbsp Die Mariahilfglocke zahlt zu den bedeutendsten Glocken des Historismus in Osterreich source source Tonbeispiel MariahilfglockeDie Mariahilfglocke auch Grosse Pfarrglocke ist die zweitgrosste historische Kirchenglocke in Tirol Sie wurde von der Innsbrucker Glockengiesserei Grassmayr im Jahre 1846 gegossen und ist im Nordturm untergebracht Jeden Freitag um 15 Uhr erinnert sie an die Todesstunde Christi Die 1961 und 1965 neu erworbenen sieben Glocken stammen aus derselben Giesserei und hangen im Sudturm Seit 1982 ist im Nordturm das Innsbrucker Friedensglockenspiel untergebracht es umfasst 48 Glocken und ist somit das grosste und umfangreichste Glockenspiel Osterreichs Die Glocken mit einem Gesamtgewicht von 4 100 kg wurden in der niederlandischen Glockengiesserei Eijsbouts gegossen und ertonen taglich um 12 15 Uhr 7 8 Im September 2018 wurde die alte gesprungene Glocke 5 durch eine neue ersetzt 9 Glocke Name Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser Gewicht Nominal HT 16tel 1 Mariahilf oderGrosse Pfarrglocke 1846 Johann Grassmayr Innsbruck 2210 mm 6342 kg g0 72 Pirminus 1961 Grassmayr Innsbruck 1720 mm 3123 kg h0 43 Josef und Georg 1410 mm 1674 kg d1 44 Paulus 1280 mm 1221 kg e1 45 Anna und Petrus Canisius 2018 1070 mm 0 777 kg g1 46 Matthaus 1961 0 940 mm 0 475 kg a1 47 Christophorus und Homobonus 0 850 mm 0 356 kg h1 48 Totenglocke 0 700 mm 0 202 kg d2 4Medien BearbeitenAufnahme des Glockengelauts auf YouTubeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Innsbrucker Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Innsbruck St Jakob Dompfarre Propstei auf der Webprasenz der Diozese InnsbruckEinzelnachweise Bearbeiten Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Band 2 1140 1200 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7030 0485 8 S 281 286 Nr 758 Uberraschende Funde bei Domrestaurierung ORF Tirol 14 August 2022 Johanna Felmayer Hubert Gerhard in Innsbruck und das Grabmal Maximilians des Deutschmeisters Hintergrunde Zusammenhange Perspektiven Herausgegeben und fur die Veroffentlichung bearbeitet von Gabriele Werner Felmayer Stefanie Holzer und Walter Klier StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2005 ISBN 978 3 7065 1821 5 Andrea Bacchi Luciana Giacomelli Hrsg Scultura in Trentino Il Seicento e il Settecento volume secondo Provincia Autonoma di Trento Trient 2003 ISBN 88 86602 55 3 S 68 Einzelheiten in der Festschrift 275 Jahre Orgelgeschichte zu St Jakob in Innsbruck von Reinhard Jaud Domorganist zu St Jakob siehe auch organindex Kath Dom Propstei und Stadtpfarrkirche zum St Jakobus d A in Innsbruck bei createsoundscape de glocken finder Innsbrucker Jakobskirche auf der Site der Diozese Innsbruck orf at Innsbrucker Dom bekommt neue Glocke Artikel vom 17 September 2018 abgerufen am 18 September 2018 Kathedralen in Osterreich Kathedralen Barbarakirche Wien Dom St Martin Eisenstadt Dompfarrkirche Feldkirch Grazer Dom Innsbrucker Dom Klagenfurter Dom Maria Empfangnis Dom Salzburger Dom Dom zu St Polten Stephansdom St Georgs Kathedrale Wiener Neustadt Territorialabtei Wettingen MehrerauKonkathedralen Dom zu Gurk Marienkirche Maria Saal Basilika SeckauEhemalige Kathedralen Alter Dom Linz Basilika Enns Lorch Franziskanerkirche Salzburg Pfarrkirche St Andra im Lavanttal Kirche St Andra zu Goss Stiftskirche St Peter Salzburg Dom von Wiener Neustadt 47 269166666667 11 393333333333 Koordinaten 47 16 9 N 11 23 36 O Normdaten Geografikum GND 4343598 1 lobid OGND AKS LCCN n97088397 VIAF 123327952 Anmerkung LCAuth n 97 88397 fur Korperschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Innsbrucker Dom amp oldid 238146185