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Pirminius ursprunglich Primenius oder Priminius oder Pirmin 1 um 670 3 November 753 im Kloster Hornbach 2 war ein Klostergrunder und wird als Heiliger verehrt Abt Adalbert von Hornbach ubergibt seinen Codex an St Pirminius Buchmalerei Hornbacher Sakramentar um 983Der evangelische romisch katholische und orthodoxe Gedenktag ist sein Todestag der 3 November Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verehrung 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp St Pirminius als Schlangenvertreiber Holzschnitt Nurnberg 1475 nbsp Wappen von Bierbach nbsp Pirminus im Wappen von Glan Munchweiler nbsp Wappen von Queichhambach nbsp Munster Mittelzell Reichenau St Pirminius Glasmalerei 1556 nbsp Ursprungliche Grabstatte Kloster Hornbach nbsp Pirminiusreliquie Vorderhaupt Pirmasens Pfarrkirche St PirminSeine Herkunft ist ungewiss In der Geschichtswissenschaft werden Irland Sudwest Gallien und Paris als Heimat diskutiert Fur einen irischen Ursprung spricht die nachweislich von Pirminius vertretene Lehre der Peregrinatio 2 Der heilige Pirminius gilt als der Glaubensbote der iroschottischen Mission im sudwestdeutschen Raum und im Elsass schlechthin Er zahlt zu den Wandermonchen die im frankischen Reich das nach der Volkerwanderungszeit noch lange vom Heidentum durchdrungen war den christlichen Glauben verkundeten und kirchliches Leben neu organisierten Dabei handelt er im Auftrag der Karolinger insbesondere des Hausmeiers Karl Martell Kennzeichnend fur sein Wirken war die Grundung von Klostern denen er die Ordensregel des heiligen Benedikt von Nursia gab und die zu Zentren der Glaubensverkundigung in der jeweiligen Region wurden Pirminius gilt als Vorlaufer des Reformabtes Benedikt von Aniane der 817 alle Kloster des frankischen Reiches der benediktinischen Observanz unterstellte Im Jahr 720 grundete er Pfafers 3 724 das Kloster Mittelzell auf der Bodenseeinsel Reichenau Es folgten mehrere Kloster zwischen Schwarzwald und Vogesen darunter Gengenbach Murbach Weissenburg Maursmunster und Neuweiler Um 730 errichtete er die erste Kirche auf Murrhardter Gemarkung Er erneuerte das Kloster Schuttern Seine letzte Klostergrundung war um 741 das Kloster Hornbach in der Sudwestpfalz Dort starb er am 3 November vermutlich im Jahr 753 2 und wurde begraben Als man das Kloster Hornbach im Verlauf der Reformation aufhob rettete der letzte Hornbacher Abt Graf Anton von Salm St Pirmins Gebeine 1558 nach Speyer Von dort verbrachte sie 1575 der ehemalige Prasident des Reichskammergerichtes und Statthalter von Tirol Graf Schweikhard von Helfenstein in seine Residenz nach Innsbruck Hier befinden sie sich heute in einem modernen Schrein der Innsbrucker Jesuitenkirche 4 1 Nach der Wiederentdeckung des Hornbacher Grabes im Jahr 1953 wurde ein Teil der Reliquien zuruckgegeben Sie werden heute in Hornbach Speyer und Pirmasens aufbewahrt Bereits Ende des achten Jahrhunderts wird Pirminius in einer Metzer Handschrift als Sanctus also Heiliger bezeichnet Der Erzbischof von Mainz und fruhere Abt des Klosters Fulda Hrabanus Maurus Heiliger entwarf folgende Inschrift fur das Grab Pirmins in Hornbach Pirminius selbst Bischof und Christi Bekenner bewohnt dieses Haus und heiligt den Ort Um Christi willen hat er die gegenwartigen Freuden der Welt verschmaht und fur sich die Armut erwahlt Er verliess Vaterland Volk und Verwandte und suchte die Fremde verdiente den Himmel Das Volk der Franken hier suchte er mit klarer Lehre zu gewinnen und erbaute fur Gott sehr viele heilige Statten Hier ruht er nun hat die Glieder des Leibes abgelegt und mit der Seele besitzt er oben das gluckliche Reich Er hilft allen die wurdig Himmlisches suchen und in rechter Weise bewahrt er selbst seine Diener 5 Verehrung BearbeitenEr ist Patron der Pfalz des Elsass der Insel Reichenau und Stadtpatron von Innsbruck sowie von Pirmasens Seine Furbitte wird fur eine gluckliche Geburt erfleht Auch soll er gegen Schlangen und Pest helfen Patrozinien Hauptartikel Pirminiuskirche Weiteres Das Seminar St Pirmin in Sasbach das Studienheim St Pirmin ein Jungeninternat in Dahn wurden nach dem Heiligen benannt ebenso das ehemalige Mutter Kind Therapiezentrum St Pirmin in Dahn Ferner tragen seinen Namen die Pirminiuswerkstatten in Pirmasens eine Einrichtung fur Behinderte Arbeitnehmer der Heinrich Kimmle Stiftung sowie die Wohnanlage Pirminius und die Pirminiusschule in Pirmasens Der Name der Stadt Pirmasens leitet sich von ihm ab 6 ebenso moglicherweise der des Ortes Bierbach wo er auch im Ortswappen dargestellt ist Als Vorname ist Pirmin gebrauchlich als Familiennamen kommen Pirmann Pfirrmann u a vor Der Reichenau Arzt Karl Flesch hat in seinem Werk uber den Reichenauer Monch Hermannus Contractus auch das Priminslied Pirminuslied aufgefuhrt das heute noch Bestandteil des jahrlichen Pirminfestes der Insel Reichenau ist 7 Werke BearbeitenScarapsus In Ursmar Engelmann Der heilige Pirmin und sein Pastoralbuchlein Reichenau Bucherei Bd 1 Eingeleitet und ins Deutsche ubertragen 2 neu bearbeitete Auflage Thorbecke Sigmaringen 1976 ISBN 3 7995 3501 2 Scarapsus Monumenta Germaniae Historica Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters Bd 25 Herausgegeben von Eckhard Hauswald Hahn Hannover 2010 ISBN 978 3 7752 1025 6 Zugleich Konstanz Universitat Dissertation 2005 2006 Literatur BearbeitenHans Ammerich Hl Pirminius Das Bistum Speyer und seine Geschichte Bd 5 Sadifa Media Kehl am Rhein 2002 ISBN 3 88786 183 3 Arnold Angenendt Monachi Peregrini Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des fruhen Mittelalters Munstersche Mittelalter Schriften Bd 6 Fink Munchen 1972 ISBN 3 7705 0605 7 Zugleich Munster Universitat Dissertation 1969 Arnold Angenendt Pirmin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 477 f Digitalisat Richard Antoni Leben und Taten des Bischofs Pirmin Die karolingische Vita Reichenauer Texte und Bilder Bd 9 2 erweiterte Auflage Mattes Heidelberg 2005 ISBN 3 930978 82 2 Adriaan Breukelaar PIRMIN Permin i us Primenus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 634 637 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ursmar Engelmann Pirminius Monch Bischof und Missionar In Benediktinische Monatschrift Bd 29 1953 ISSN 0930 4924 S 452 459 Michael Gorringer Pirminius Geschichte des linken Rheinufers vorzuglich der bayerischen Pfalz von den altesten Zeiten bis auf Karl den Grossen besonders die Einfuhrung und allmahlige Verbreitung des Christenthums in diesem Gebiete Wahrburg Zweibrucken 1841 Digitalisat Clemens Jockle Das grosse Heiligenlexikon Sonderausgabe Parkland Koln 2003 ISBN 3 89340 045 1 S 374 f Wilhelm Wiegand Pirmin von Reichenau In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 179 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pirminius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Pirminius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Pirminius im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Werner Vogler Pirmin In Historisches Lexikon der Schweiz Pirminius in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten a b Hans Ammerich Pirminius Vor 1 250 Jahren Der pfalzische Glaubensbote Pirmin stirbt in Hornbach Bezirksverband Pfalz a b c Pia Heberer Das Kloster Hornbach in der Pfalz Baugeschichte und Sakraltopographie Forschungen zur pfalzischen Archaologie Bd 3 Generaldirektion Kulturelles Erbe Direktion Landesarchaologie Aussenstelle Speyer Speyer 2010 ISBN 978 3 936113 02 0 S 11 Zugleich Tubingen Universitat Dissertation 2007 Conrad Brunner Uber Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen Orell Fussli Zurich 1922 Veroffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Band 1 S 10 Webseite mit Informationen zu den Pirminiusreliquien in Innsbruck Richard Antoni Leben und Taten des Bischofs Pirmin Die karolingische Vita Reichenauer Texte und Bilder 9 Mattes Verlag 2005 Heidelberg S 109 pirmasens de Ralph Lather Ein Brief von Karl Flesch Flescarolus am Max Breithaupt neben weiteren Flescarolina Humanistica Lovaniensia Vol 61 2012 pp 465 482 auf jstor org abgerufen am 13 Mai 2022VorgangerAmtNachfolger Abt von Reichenau 724 727HeddoNormdaten Person GND 11879230X lobid OGND AKS LCCN no2003053031 VIAF 195717137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME PirminiusKURZBESCHREIBUNG Klostergrunder und HeiligerGEBURTSDATUM um 670STERBEDATUM 3 November 753STERBEORT Kloster Hornbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pirminius amp oldid 227483887