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Wandermonche sind eine aus verschiedenen Religionen bekannte Form des Monchtums Sie sind sowohl aus dem fruhen Christentum peregrinatio propter Deum Christum als auch dem Buddhismus und dem Hinduismus bekannt Vom Wandermonch zu unterscheiden sind Missionare oder Wanderprediger deren Ortswechsel eher der Verbreitung der Ideen der eigenen Glaubensrichtung als der Askese dienen Inhaltsverzeichnis 1 Im Christentum 2 Im Hinduismus 3 Bekannte Wandermonche 3 1 Im Christentum 3 2 Im Buddhismus 4 Siehe auch 5 Quellen 6 LiteraturIm Christentum BearbeitenVon Anfang an wurde im Monchtum die Standortfrage diskutiert Es gab Monche die die Askese in der Heimatlosigkeit suchten und rastlos umherzogen wahrend andere das freie Umherziehen als unwurdig ablehnten und die Ortsgebundenheit Stabilitas loci gelobten Fur die Keltische Kirche war Heimatlosigkeit peregrinatio ein wesentlicher Faktor ihrer Askese der die gesamte Geschichte Europas beeinflusste viele europaische Lander wurden durch irische Wandermonche christianisiert Die Askese bestand darin dass man sich der Vorsehung Gottes anvertraute und auf die Sicherheit sozialer Bindungen verzichtete Nach dem Vorbild Christi und seiner zwolf Apostel begab man sich auf Wanderschaft So zog Columban der Jungere angetrieben vom Ideal der Peregrination in das Gebiet des heutigen Frankreichs 1 Im Katholizismus hingegen wurde das freie Umherschweifen der Wandermonche als der Unmoral Vorschub leistend betrachtet und schon bald nicht mehr praktiziert Spater wurde den Monchen das Verlassen ihrer Kloster untersagt so etwa auf der Synode von Agde im Jahr 507 2 Die Benediktinerregel kritisiert wandernde Monche ganz deutlich 10 Die vierte Art der Monche sind die sogenannten Gyrovagen Ihr Leben lang ziehen sie landauf landab und lassen sich fur drei oder vier Tage in verschiedenen Klostern beherbergen 11 Immer unterwegs nie bestandig sind sie Sklaven der Launen ihres Eigenwillens und der Geluste ihres Gaumens 3 Im Hinduismus Bearbeiten nbsp Sadhu in Varanasi Hauptartikel Sadhu Schon um 1200 vor unserer Zeitrechnung erwahnte die Rig Veda im Buch X den keshi einen schweigenden Asketen der ungekammt und unbekleidet ist Dieser Asket ist zu Hause von Meer zu Meer von Osten bis Westen Diese fruhen Monche waren also uberall zu Hause und daher ohne festen Wohnsitz 4 Im Hinduismus sind die umherziehenden Monche auch heute an der Tagesordnung die sich nirgendwo langer aufhalten durfen um keine sozialen Kontakte anknupfen zu konnen Diese Wandermonche die Sadhus haben auch einige Christen zu einem solchen Wanderleben inspiriert 5 Bekannte Wandermonche BearbeitenIm Christentum Bearbeiten Brendan der Reisende Columban von Iona Columban von Luxeuil Erhard von Regensburg Emmeram von Regensburg Gallus Heiliger Korbinian Pirminius Rupert von Salzburg Totnan Kolonat Heiliger Koloman Heiliger Fridolin von Sackingen Johannes Moschos Kilian Heiliger Dominikus von SoraIm Buddhismus Bearbeiten Claude AnShin ThomasSiehe auch BearbeitenBuddhistisches MonchtumQuellen Bearbeiten Robert Fischer Die keltische Religion in Irland und ihre Beeinflussung durch die Christianisierung Diplomarbeit der Universitat Wien 2007 S 9 PDF Wolfgang Hage Das Christentum im fruhen Mittelalter Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 33590 3 S 66 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Regel des Hl Benedikt Die Arten der Monche Kap 1 Abgerufen am 29 Mai 2019 Pierre Francois de Bethune Buddhistische Monche und ihr Lebensraum Ubersetzt von Cyrill Schafer OSB St Ottilien In Erbe und Auftrag Jahrgang 85 2009 Heft 4 S 458ff Friso Melzer Evangelische Sadhus Wandermonche in Indien In Quatember 1955 S 109 112 quatember de abgerufen am 14 November 2009 Literatur BearbeitenMonchtum und Wanderschaft im Christentum Arnold Angenendt Monachi peregrini Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des fruhen Mittelalters Munstersche Mittelalter Schriften 6 Fink Munchen 1972 ISBN 3 7705 0605 7 Zugleich Munster Universitat Dissertation 1969 Arnold Angenendt Die irische Peregrinatio und ihre Auswirkungen auf dem Kontinent vor dem Jahr 800 In Heinz Lowe Hrsg Die Iren und Europa im fruheren Mittelalter Band 1 Klett Cotta Stuttgart 1982 ISBN 3 12 915470 1 S 52 79 Arnold Angenendt Peregrinatio In Lexikon des Mittelalters Band 6 Lukasbilder bis Plantagenet Artemis amp Winkler Munchen u a 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1882 1883 Hans von Campenhausen Die asketische Heimatlosigkeit im altkirchlichen und fruhmittelalterlichen Monchtum Sammlung gemeinverstandlicher Vortrage und Schriften aus dem Gebiet der Theologie und Religionsgeschichte 149 ISSN 0340 6954 Mohr Tubingen 1930 Wieder in Hans von Campenhausen Tradition und Leben Krafte der Kirchengeschichte Aufsatze und Vortrage Mohr Tubingen 1960 S 290 317 Daniel Caner Wandering Begging Monks Spiritual Authority and the Promotion of Monasticism in Late Antiquity The Transformation of the Classical Heritage 33 University of California Press Berkeley CA u a 2002 ISBN 0 520 23324 7 Thomas M Charles Edwards The Social Background to Irish Peregrinatio In David Greene Brian o Cuiv Hrsg Myles Dillon Memorial Volume Celtica Band 11 ISSN 0069 1399 The Dublin Institute for Advanced Studies Dublin 1976 S 43 59 Giles Constable Monachisme et pelerinage au Moyen Age In Revue historique Annee 101 Nr 258 1977 ISSN 0035 3264 S 3 27 Ursmar Engelmann Der heilige Pirmin und sein Pastoralbuchlein Reichenau Bucherei 1 2 neu bearbeitete Auflage Eingeleitet und ins Deutsche ubertragen Thorbecke Sigmaringen 1976 ISBN 3 7995 3501 2 Jean Leclerq Monchtum und Peregrinatio im Fruhmittelalter In Romische Quartalschrift fur Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Band 55 1960 S 212 225 Peter R Muller Columbans Revolution Wie irische Monche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten und was wir von ihnen lernen konnen Edition IGW Band 1 Neufeld Schwarzenfeld 2008 ISBN 978 3 937896 64 9 Andreas Ruther Stabilitas loci In Lexikon des Mittelalters Band 7 Planudes bis Stadt Rus Lexma Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 2162 2163 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wandermonch amp oldid 220696649