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Der heilige Koloman Irland 17 Juli 1012 bei Stockerau auch Coloman Kolman soll ein irischer Konigssohn gewesen sein der auf einer Pilgerreise ins Heilige Land bei Stockerau gefangen genommen und hingerichtet wurde Darstellung Heinrichs I auf dem Babenberger Stammbaum Stift Klosterneuburg mit dem Martyrium des hl Koloman im Hintergrund Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verehrung 2 1 Grablegung und Reliquien 2 2 Verehrung ausserhalb Osterreichs 2 3 Gedenktag 2 4 Ikonographie 2 5 Schutzpatron 2 6 Patrozinien 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Kloster St Koloman in StockerauKoloman Zyklusaus dem Jahr 1986 nbsp Das Bild Der Pilger Koloman befindet sich in der Pfarre Kirchenplatz 3 2000 Stockerau Osterreich Ein Klick auf das Bild offnet die Bilderklarung nbsp Das Bild Wanderer zwischen zwei Welten befindet sich in der Pfarre Kirchenplatz 3 2000 Stockerau Osterreich Ein Klick auf das Bild offnet die Bilderklarung nbsp Das Bild Das Verhor befindet sich in der Pfarre Kirchenplatz 3 2000 Stockerau Osterreich Ein Klick auf das Bild offnet die Bilderklarung nbsp Das Bild Die Folterung befindet sich in der Pfarre Kirchenplatz 3 2000 Stockerau Osterreich Ein Klick auf das Bild offnet die Bilderklarung nbsp Das Bild Die Hinrichtung befindet sich in der Pfarre Kirchenplatz 3 2000 Stockerau Osterreich Ein Klick auf das Bild offnet die Bilderklarung nbsp Das Bild Die Verklarung befindet sich in der Pfarre Kirchenplatz 3 2000 Stockerau Osterreich Ein Klick auf das Bild offnet die Bilderklarung nbsp Das Bild Das Staatsbegrabnis befindet sich in der Pfarre Kirchenplatz 3 2000 Stockerau Osterreich Ein Klick auf das Bild offnet die Bilderklarung Aus dem Leben des Heiligen ist nicht viel bekannt Die Legende berichtet dass er ein irischer Konigssohn oder Wanderprediger war der sich auf eine Wallfahrt zu den heiligen Statten in Jerusalem begab Zu jener Zeit kam es zu etlichen Auseinandersetzungen zwischen Konig Heinrich II und Herzog Boleslaw I Chrobry von Polen Koloman wurde aufgrund seines fremdartigen Aussehens fur einen bohmischen Spion gehalten und bei Stockerau in Niederosterreich festgenommen Nach einem Martyrium wurde er zwischen zwei Mordern an einem durren Holunderstrauch erhangt Diese Szene ist auch auf dem Babenberger Stammbaum einem sechs mal vier Meter breiten Tafelbild dargestellt das in den Jahren 1489 bis 1492 von Hans Part geschaffen wurde Im Garten des Klosters St Koloman in Stockerau kann man einen zu einem Baum ausgewachsenen Holunderstrauch betrachten der bereits oft neu ausgetrieben hat und der der besagte Holunder sein soll Nach einer weniger bekannten Legende wurde Koloman nicht erhangt sondern erschlagen Als zum Tode Verurteilter wurde er nicht begraben Sein Leichnam zeigte jedoch auch nach einiger Zeit noch keine Verwesungsmerkmale und der Legende nach stellten sich bald zahlreiche Wunder ein Daher wurde Koloman in der sich im Bereich des heutigen Klosters befindlichen damals relativ neu errichteten Kirche in Stockerau erstmals beigesetzt worauf noch zahlreiche Wunder an seinem Grab geschehen sein sollen Das fuhrte dazu dass Koloman zwei Jahre nach seinem Tod in die damalige Residenz der Babenberger nach Melk uberfuhrt und dort am 13 Oktober 1014 beigesetzt wurde dieser Tag ist bis heute sein Festtag Daruber hinaus feiern der Konvent des Stiftes Melk sowie die Schwestern im Kloster St Koloman auch den wesentlich spater entstandenen Festtag am 17 Juli Fruhe Berichte uber das Leben des heiligen Koloman finden sich bei Thietmar von Merseburg in dessen Chronik zum Jahr 1017 1 sowie in der Passio sancti Cholomanni des Melker Abtes Erchenfried 1163 2 Verehrung BearbeitenGrablegung und Reliquien Bearbeiten Durch die Verehrung des Volkes wurde Markgraf Heinrich I auf Koloman aufmerksam Eine Kommission uberprufte die Wunder und liess das Grab offnen Koloman wurde unverwest vorgefunden Heinrich liess Kolomans Leichnam von Stockerau nach Melk uberfuhren wo er am 13 Oktober 1014 vom Eichstatter Bischof Megingaud in der St Peterskirche ausserhalb der Melker Burg ein zweites Mal beigesetzt wurde Dies wird in der Passio S Cholomanni die aus der Mitte des 12 Jahrhunderts stammt berichtet Im Mai 1244 schrieb Papst Innozenz IV an den Bischof von Passau dass Kolomans Gedachtnistag der sogenannte Kolomanitag aufgrund der vom Herzog Friedrich II berichteten Wunder an Kolomans Grab als Feiertag in ganz Osterreich und den anliegenden Provinzen begangen werden soll Dies war Teil von Friedrichs Bemuhungen ein eigenes Landesbistum zu erhalten Auch eine Uberfuhrung der Gebeine Kolomans an den zu grundenden Bischofssitz war geplant Vereitelt wurden diese Plane durch den Tod Friedrichs nbsp Kolomanistein am Bischofstor des Stephansdoms in WienZwischenzeitlich waren die Gebeine auf Druck des ungarischen Konigs nach Ungarn verbracht worden Koloman wurde aber bald wieder zuruckgeholt da durch die widerrechtliche Umsetzung grosse Naturkatastrophen aufgetreten sein sollen Dabei soll der Kopf jedoch ohne Unterkiefer in Stuhlweissenburg Szekesfehervar geblieben sein Der Unterkiefer wurde 1752 in der Kolomanimonstranz gefasst Sie wird jahrlich am Kolomanitag gezeigt Rudolf IV liess 1362 fur Koloman ein prunkvolles Grabmal errichten Er war es auch der 1361 den Kolomanistein in das Bischofstor des Stephansdomes zu Wien einmauern liess Da die Achsen der Virgilkapelle mit dem Sonnenstand auf den Namenstag von Koloman ausgerichtet sind wird angenommen dass eine Uberfuhrung der Gebeine in den Stephansdom geplant war Der Kolomanistein ist in Messing gefasst und tragt die Umschrift Hic est lapis super quem effusus est sanguis ex serratione tibiarum S Colomanni Martyris quem huc collocavit illustris Dominus Rudolphus IV Dux Austriae Hinter dem Stein fand man eine Bleikassette mit einem Pergamentstreifen Demnach sollen hinter dem Stein mehrere Reliquien eingemauert worden sein Der Stein selbst ist eine Beruhrungs und Sekundarreliquie die zum Zeitpunkt des Einbaues noch sichtbare Blutspuren Kolomans gezeigt haben soll Die Gebeine des Heiligen wurden mindestens noch ein weiteres Mal umgebettet denn heute befinden sie sich im linken vorderen Seitenaltar der Stiftskirche Melk Verehrung ausserhalb Osterreichs Bearbeiten Die Verehrung des Heiligen Koloman verbreitete sich nicht nur in Osterreich sondern auch in der Kurpfalz im heutigen Bayern in Schwaben und in Irland wo ihm zahlreiche Kirchen geweiht sind und insbesondere im Konigreich Ungarn wohin die Gebeine des Heiligen zeitweise entfuhrt und in der ungarischen Kronungsstadt Stuhlweissenburg Szekesfehervar aufbewahrt wurden Wegen dieser Verehrung wurde der alteste Sohn von Geza I Konig von Ungarn von 1074 bis 1077 aus dem Haus der Arpaden nach dem osterreichischen Heiligen Koloman genannt Prinz Koloman folgte 1095 als Konig von Ungarn regierte dort bis 1116 und hinterliess im Byzantinischen Kaiserreich eine Nachkommenschaft die den Familiennamen Dukas Kalomanos trug 3 4 Ein anderer Namenstrager aus dem Haus der Arpaden war Prinz Koloman Ungarische Sprache Kalman der zweite Sohn von Konig Andreas II von Ungarn der als der erste gekronte Konig von Galizien und Lodomerien von 1212 bis 1219 regierte und spater bis 1241 Herzog von Slawonien war Gedenktag Bearbeiten Der Gedenk und Namenstag des heiligen Koloman ist der 13 Oktober Er wird seit 1244 begangen An diesem Tag findet seit dem Jahr 1451 auch der Kolomanikirtag in Melk statt Ikonographie Bearbeiten Seine Attribute sind die des Pilgers Hut Mantel Stab Flasche und oft auch eine Schlinge in der Hand Schutzpatron Bearbeiten nbsp Kolomanibrunnen in MelkIn der Zeit von 1244 bis 1663 war Koloman der Landespatron von Osterreich ob und unter der Enns Dann wurde er als Landespatron vom heiligen Leopold abgelost Er ist aber weiterhin der Patron der Stadte Stockerau und Melk sowie des Stiftes Melk Koloman ist auch Schutzheiliger der zum Tod durch den Strang Verurteilten der Reisenden und des Viehs Er soll auch gegen Krankheiten Kopf und Fussleiden Pest Unwetter Feuersgefahr Ratten und Mauseplagen beistehen Patrozinien Bearbeiten nbsp Kolomanskirchen Erfassung Stand 2014 Viele Kirchen in Osterreich Bayern und Schwaben sind dem heiligen Koloman geweiht So war auch die Burgkapelle der Ruine Aggstein den Heiligen Koloman und Georg geweiht In Laab im Walde bestand vor 1200 schon eine Colomann Kapelle auch die heutige Pfarrkirche ist ihm geweiht Bereits im 15 Jahrhundert entstand bei Schwangau in Bayern eine Kapelle an der Stelle an der der heilige Koloman gerastet haben soll Kolomanskloster sind das Benediktinerstift Melk und das Kloster Stockerau der Steyler Missionsschwestern ehemals Franziskaner Allein in Osterreich sind mehr als 15 Kolomangnadenstatten wie zum Beispiel der Kolomanistein bei Eisgarn bekannt Auch der Kolomanibrunnen in der Melker Altstadt ist ihm geweiht Der Kolomansberg im Salzkammergut heisst ebenfalls nach dem Heiligen Siehe auch Kolomanskirche nbsp Marterl zur Erinnerung an den Hl Koloman bei der Alten Donau in Wien nbsp Marterl zur Erinnerung an den Hl Koloman bei der Alten Donau in WienLiteratur BearbeitenKarl Lechner Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Osterreich 976 1246 6 unverand Auflage Bohlau Wien u a 1996 ISBN 3 205 98569 9 Gerhard Flossmann Hrsg Stadtbuch Melk Kultur und Museumsverein Melk Melk 1998 ISBN 3 9500896 0 8 Friedrich Wilhelm Bautz Coloman Colman Kolman In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1100 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Klaus Wankmiller Kolomansdarstellungen im Ausserfern Eine Spurensuche zum 1000 Todestag des Heiligen In Extra Verren Jahrbuch des Museumsvereins des Bezirkes Reutte 7 2012 ISSN 1992 0261 S 25 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koloman Heiliger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Legende vom hl Koloman Kolomanihof Stift Melk mit KurzbiografieEinzelnachweise Bearbeiten Thietmari chronicon a 919 1018 VII 54 In Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 3 Annales chronica et historiae aevi Saxonici Hannover 1839 S 860 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Passio sancti Cholomanni In Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 4 Annales chronica et historiae aevi Carolini et Saxonici Hannover 1841 S 674 678 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Europaische Stammtafeln Neue Folge Band II Tafel 154 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band II Tafel 178Normdaten Person GND 119118408 lobid OGND AKS LCCN n93092431 VIAF 60761539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME KolomanKURZBESCHREIBUNG angeblich ein irischer Konigssohn der in Osterreich als Heiliger verehrt wirdGEBURTSDATUM 10 JahrhundertGEBURTSORT Irland Insel STERBEDATUM 17 Juli 1012STERBEORT Stockerau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koloman Heiliger amp oldid 235669679