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Die barocke Colomanskirche liegt bei Schwangau in Bayern Sie entstand in ihrer heutigen Form im 17 Jahrhundert auf einem Vorlauferbau der zu Ehren des heiligen Koloman errichtet wurde Der irische Pilger soll im Sommer 1012 bei seiner Pilgerreise ins Heilige Land an dieser Stelle gerastet haben Die Kirche ist wegen ihrer Lage am Fuss der Schwangauer Berge und der Nahe zum weltbekannten Schloss Neuschwanstein eine der bekanntesten Sehenswurdigkeiten Bayerns St Coloman im Hintergrund der Tegelberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp LuftaufnahmeDie Kirche liegt ostlich von Schwangau auf freiem Feld an der Colomanstrasse die wenige 100 Meter weiter ostlich von der Bundesstrasse 17 abzweigt und in sudlicher Richtung nach Hohenschwangau fuhrt Durch ihre exponierte Lage ist sie von Weitem sichtbar vor dem Hintergrund der Schwangauer Berge und dem Schloss Neuschwanstein Geschichte Bearbeiten nbsp St Coloman im Hintergrund Schloss NeuschwansteinAn der Stelle der heutigen Kirche stand ursprunglich eine kleine Feldkapelle die wohl auf das 15 Jahrhundert zuruckging Unter dem Fussener Maurermeister Hieronymus Vogler begann 1673 der Neubau des erhaltenen Gotteshauses Bereits 1671 hatte der Wessobrunner Stuckator Johann Schmuzer einen Bauentwurf vorgelegt nach dem die Bauarbeiten ausgefuhrt wurden Der Bau war 1678 abgeschlossen 1682 entstand noch der Turm an der Westseite des Langchores Die Weihe erfolgte erst 1685 zusammen mit Schmuzers Frau am Berg Kirche in Fussen Das Vorzeichen Vorbau vor der Fassade kam 1714 hinzu 1719 wurde eine erste Renovierung der Wallfahrtskirche durchgefuhrt Weitere Erhaltungsmassnahmen sind aus den Jahren 1836 1837 1953 und 1977 Aussensanierung uberliefert Seit dem 15 Jahrhundert fanden zur Colomanskirche und ihrer Vorgangerkapelle Wallfahrten statt die ihren Hohepunkt im 17 18 Jahrhundert hatten Heute findet noch jedes Jahr im Oktober das Colomansfest mit Colomansritt statt 1 Architektur BearbeitenDie gestuften Strebepfeiler erwecken den Eindruck eines barockisierten spatgotischen Baukorpers der jedoch tatsachlich erst in der Barockzeit entstand Der mittelalterliche Eindruck wird durch die niedrige Mauer 1684 um den ehemaligen Pestfriedhof von 1635 1636 verstarkt Der ostlich des Gotteshauses gelegene Gottesacker ist im Nordosten durch ein kleines Rundturmchen bewehrt Der lang gestreckte Aussenbau wird durch die Strebepfeiler und doppelte Fensterreihen gegliedert Der Chor ist stark eingezogen also schmaler als das Langhaus das von einem ziegelgedeckten Satteldach abgeschlossen wird Das Chordach ist um etwa ein Drittel erniedrigt Der eigentliche Chor schliesst gerade In seiner Flucht ist die dreiseitig geschlossene Sakristei angefugt so dass der Chorbau ungewohnlich langgestreckt erscheint Der hohe Turm tragt eine Zwiebelhaube unter dem Achteck des Obergeschosses Der Unterbau ist quadratisch und wird nur durch schmale Lichtschlitze unterbrochen Das Langhaus umfasst funf Joche die von einer Stichkappentonne uberspannt werden Zwischen den Fenstern gliedern Pilaster die Wande Die Rund werden durch ein kraftiges Gesims von den unteren Ovalfenstern getrennt Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht zum Chor nbsp Innenansicht als 360 PanoramaAls Kugelpanorama anzeigenDie reiche Stuckdekoration Johann Schmuzers uberzieht Decken und Wande Man erkennt Fruchtgehange Engel Muschel und Blattwerkdekorationen Die Stuckmarmoraltare des Wessobrunner Meisters sind in Rot und Weiss gehalten Sie ubernehmen die Dekorationsformen der Stuckaturen und verschleifen so den Ubergang zwischen Langhaus und Chorraum Der machtige Hochaltar mit seinem dreifachen Saulenaufbau tragt ein gemaltes Altarblatt mit der Darstellung des hl Coloman mit der Hl Dreifaltigkeit Bartholomaus Bernhardt Die Nebenaltare entsprechen in ihrem Aufbau dem Hauptaltar Die Altarblatter Bernhardts zeigen im Norden die Glorie des hl Magnus im Suden die hll Cosmas und Damian Der ungefasste unbemalte Kanzelkorb stammt aus der Erbauungszeit Als Schopfer ist Georg Fischer uberliefert Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearbeitet Bruno Bushart Georg Paula Munchen Berlin 1986 Michael Petzet Stadt und Landkreis Fussen Bayerische Kunstdenkmale VIII Kurzinventar Munchen 1960Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Coloman Schwangau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Coloman bei der Pfarreiengemeinschaft am Forggensee St Coloman bei der Tourist Information SchwangauEinzelnachweise Bearbeiten Helga Hoffmann Die Wallfahrt zum hl Coloman In Wilhelm Liebhart Hrsg Schwangau Dorf der Konigsschlosser Thorbecke Sigmaringen 1996 ISBN 3 7995 3435 0 S 415 427 47 5789 10 7488 Koordinaten 47 34 44 N 10 44 55 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Coloman Schwangau amp oldid 237674164