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Die Burgruine Aggstein ist die Ruine einer Spornburg am rechten Ufer der Donau in der Wachau deren Ursprunge in das 12 Jahrhundert zuruckgehen Die Burgruine liegt ca 300 Hohenmeter uber dem rechten Donauufer auf einem in Ost West Richtung verlaufenden Felssporn Sie ist etwa 150 Meter lang und hat an beiden Enden einen Felsaufbau 1 Die Ruine befindet sich im Gemeindegebiet von Schonbuhel Aggsbach im niederosterreichischen Bezirk Melk Burgruine AggsteinBurgruine Aggstein Richtung WestenBurgruine Aggstein Richtung WestenStaat OsterreichOrt Schonbuhel AggsbachEntstehungszeit vor 1181Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 48 19 N 15 25 O 48 314444444444 15 421666666667 Koordinaten 48 18 52 N 15 25 18 OBurgruine Aggstein Niederosterreich p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Sagen um Aggstein 3 1 Hadmar und die eiserne Kette 3 2 Jorg Scheck von Wald und das Rosengartlein 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Kernburg der Burg Aggstein uber der DonauVermutlich wurde die Burg zu Beginn des 12 Jahrhunderts von Manegold III von Acchispach Aggsbach errichtet 1181 kam sie in den Besitz der Kuenringer von Aggsbach Gansbach Beim Aufstand der Kuenringer unter Hadmar III und seinen Vasallen gegen Herzog Friedrich II wurde sie 1230 31 belagert und erobert In den Streitigkeiten um die Nachfolge von Friedrich II wahrend der herrscherlosen Zeit wechselten die Kuenringer einige Male die Seiten So kam es dass sich Leutold I von Kuenring Durnstein am Aufstand des osterreichischen Adels gegen Herzog Albrecht I hervortat Daraufhin wurde die Burg von 1295 bis 1296 wiederum belagert und erobert Als letzter Kuenringer besass Leutold II die Burg von 1348 bis 1355 Danach verfiel sie zunehmend 1429 entzog Herzog Albrecht V dem Ministerialengeschlecht der Maissauer die Burg und belehnte sie seinem Kammermeister Georg Jorg Scheck von Wald Er verpflichtete ihn zum Wiederaufbau der verfallenen Burg zur Sicherung der Donauschifffahrt 1438 bekam Scheck von Wald das Mautrecht fur flussaufwarts fahrende Schiffe Im Gegenzug musste er fur die Erhaltung der Treppelwege auf denen die Schiffe flussaufwarts gezogen wurden sorgen Dazu errichtete er am Flussufer ein Mauthaus das heute als Forsthaus dient Im Laufe der Zeit wurde er ein Raubritter indem er die Schiffe auf der Donau ausraubte Daher ruhrt auch seine Bezeichnung Schreckenwald die ihm aufgrund seiner Grausamkeit von der Bevolkerung zugedacht worden sein soll 1463 wurde die Burg von einem weiteren spateren Raubritter Georg von Stain belagert Er besiegte Scheck von Wald und ubernahm die Burg als Pfand da der Herzog Geldschulden bei ihm gehabt haben soll 1476 wurde er von Ulrich Freiherr von Graveneck Grafenegg Grafeneck vertrieben der in den Jahren 1476 bis 1477 die Burg beherrschte bis auch er zur Aufgabe der Burg gezwungen wurde 1477 ubernahm Herzog Friedrich III die Burg selbst und besetzte sie mit Pachtern und Pflegern um damit die Plundereien zu beenden 1529 wurde die Burg von einer Gruppe Osmanen bei der ersten Turkenbelagerung Wiens niedergebrannt Sie wurde abermals aufgebaut und mit Schiessscharten zur Verteidigung mit Hilfe von Artillerie versehen 1606 erwarb Anna Freiin von Polheim und Parz die Witwe des letzten Pachters die Burg Nach ihrem Tod wurde die Burg stark vernachlassigt 1685 ging sie mit dem Schloss Schonbuhel in den Besitz des Grafen Konrad Balthasar von Starhemberg uber Ludwig Josef Gregor von Starhemberg verkaufte die Besitzungen 1819 dem Grafen Franz von Beroldingen Im Besitz der Beroldinger blieb sie bis 1930 bis das Gut Schonbuhel mitsamt der Ruine Aggstein an den Grafen Oswald von Seilern Aspang verkauft wurde dessen Nachfahren sie noch gehort Hadmar III von Kuenring soll die Burg fur uneinnehmbar gehalten haben Tatsachlich gibt es auch keine Hinweise darauf dass die Burg jemals ersturmt wurde Vermutlich fuhrten andere Massnahmen wie zum Beispiel Aushungern zur Eroberung der Burg Heute ist die Burgruine Aggstein mit jahrlich ca 55 000 Besuchern eine der meistbesuchten Sehenswurdigkeiten Niederosterreichs 2 Baugeschichte Bearbeiten nbsp Ausblick von der Burgruine Aggstein Richtung WestenZu Beginn des 12 Jahrhunderts erbaut wurde die Burg zur Zeit der Kuenringer mindestens zweimal erfolgreich belagert und zerstort Aus dieser Zeit stammen nur noch einige Fundamente am so genannten Burgel einem Felssporn im Osten und am Stein einem Felsaufbau an der Westseite der Burg 1429 wurde sie als verfallen bezeichnet und durch Jorg Scheck von Wald wieder errichtet Daraufhin wurde die Burg in der Zeit von 1429 bis 1436 durch die Bevolkerung der Umgebung durch Frondienste wiedererrichtet und vergrossert Die meisten noch erhaltenen Teile wie die Reste des dreistockigen Frauenturms des Palas und der gotischen Burgkapelle gehen auf diesen Wiederaufbau zuruck Zu dieser Zeit wurde auch das bekannte Rosengartlein eingerichtet Nach der Inbrandsetzung durch die Osmanen wurde die Burg zur Artillerieverteidigung umgebaut und mit Schiessscharten ausgestattet Unter Anna Freiin von Polheim und Parz wurde die Burg nach 1606 renoviert und die Mittelburg mit Kanzleibauten im Renaissancestil versehen Nach ihrem Tod war der Verfall der Burg nicht mehr aufzuhalten So wurden Steine und Teile des Gebalks zur Errichtung des nahe gelegenen Servitenklosters Maria Langegg verwendet Unter den Beroldingern wurden erste Sicherungsmassnahmen zur Erhaltung der Ruine durchgefuhrt und unter Oswald Graf von Seilern Aspang vollendet 2003 bis 2004 wurde die Burgruine Aggstein durch die Schlossgut Schonbuhel Aggstein AG mit erheblichem finanziellen Aufwand saniert Dabei wurde schadhaftes Mauerwerk instand gesetzt Kanalisation Wasserleitungen und Haustechnik eingeleitet und hergestellt sowie der Eingangsbereich umgestaltet und der Rittersaal neu gestaltet und uberdacht Dabei hat auch das Land Niederosterreich einen Betrag in Hohe von ca 50 000 Euro geleistet 3 Sagen um Aggstein Bearbeiten nbsp Kapelle in der Burgruine AggsteinHadmar und die eiserne Kette Bearbeiten Hadmar III von Kuenring soll mittels einer eisernen Kette die uber die Donau gespannt wurde flussabwarts fahrende Schiffe gekapert haben Als dies Herzog Friederich zu viel wurde wollte er die Burg sturmen Diese widerstand aber allen Angriffen So bediente er sich einer List Ein Kaufmann namens Rudiger aus Wien wurde von Hadmar schon mehrmals uberfallen Dieser wurde nach Regensburg gesandt Dort rustete er ein starkes Schiff aus Oben mit wertvoller Fracht unten mit schwer bewaffneten Soldaten beladen fuhr es die Donau hinab Von Schonbuhel an der Donau aus wurde ein Schiff mit reicher Beladung nach Aggstein gemeldet Das Schiff wurde angehalten Die reiche Fracht lockte Hadmar selbst zum Schiff Als er es betrat wurde er von den Soldaten uberwaltigt Daraufhin legte das Schiff gleich ab und fuhr mit dem Gefangenen nach Wien zum Herzog Die herrenlose Burg wurde bald darauf eingenommen Der Herzog schenkte Hadmar das Leben und die Freiheit jedoch wurde er verpflichtet alles geraubte Gut zuruckzugeben und samtliche Schaden gutzumachen Wenige Jahre spater soll er auf einer Pilgerreise nach Passau in einem kleinen Dorf an der oberen Donau verstorben sein Jorg Scheck von Wald und das Rosengartlein Bearbeiten Die bekannteste Sage ist die vom Rosengartlein Es handelte davon dass Jorg Scheck seine Gefangenen jeweils auf die Steinplatte die als Balkon von der Burg ragte hinaussperrte so dass sie nur verhungern oder in den Tod springen konnten Die Ausgesperrten erinnerten Scheck immer an Rosen von dem der Name Rosengartlein stammt Zweimal konnten sich jedoch Gefangene durch einen Sprung in umliegende Baumkronen retten Beim zweiten Mal fingen die Glocken aus dem Tal so laut zu lauten an dass Scheck davon wahnsinnig wurde und dadurch leicht durch Georg von Stain besiegt werden konnte Auf seiner Reise durch die Wachau verfasste Joseph Victor von Scheffel ein Gedicht zu diesem Platz das vor allem wegen seines illustrierten Schlusses auf KISELAK bekannt ist nbsp Nun die ersten Lerchen stiegen und der Himmel freundlich lacht Hab auch ich zu neuem Fliegen wanderfroh mich aufgemacht Dir gilt s heut Kuenringer Veste Aggstein wetterbraun und roth der gleich einem Geierneste auf die Wachau niederdroht Leicht ist Einlass zu gewinnen kein Gewaffen sprengt den Pfad und kein Hornstoss von den Zinnen meldet dass ein Wand rer naht Linder Fruhlingsluft erschlossen stehn des Burgstalls Trummerreih n und Jerg Schreckenwalds Genossen reiten nicht mehr aus und ein Hoch im Innern schlupft ein Pfortlein auf den freien Fels hinaus und ein schaurig schmales Ortlein uberrascht mit starrem Graus Rosengarten ists geheissen doch vieldeutig klingt das Wort nur die dornig wilden weissen Todesrosen bluhen dort Mancher stand hinausgestossen auf der Kuppe steilem Rand bis ihn Sturm und Wettertosen und der Hunger ubermannt Mancher seine Qual zu kurzen zog den Sprung zur Tiefe vor wo zerschellt in jahem Sturzen bald sich sein Gebein verlor Schwer emport schau ich das wilde Denkmal wilder Menschenart Sieh da winkt versohnlich milde auch ein Gruss der Gegenwart Schwindlig ob des Abgrunds Schauer ragt des hochsten Giebels Zack und am hochsten Saum der Mauer prangt der Name KISELAK nbsp KYSELAK schreibt seinen Namen naturlich selbst Illustration von Anton von Werner zum Gedicht von ScheffelsSonstiges BearbeitenAm 30 November 1973 brachte die Osterreichische Post zu diesem Motiv eine Dauermarke der Briefmarkenserie Landschaften aus Osterreich zu funf Schilling heraus Die Ruine ist Kontrollstelle am Nord Sud Weitwanderweg Literatur BearbeitenFalko Daim Karin Kuhtreiber Thomas Kuhtreiber Burgen Waldviertel Wachau Mahrisches Thayatal 2 Auflage Verlag Freytag amp Berndt Wien 2009 ISBN 978 3 7079 1273 9 S 463 468 Burgen Stifte und Schlosser Regionen Waldviertel Donauraum Sudbohmen Vysocina Sudmahren ISBN 978 3 9502262 2 5 S 10 ff Burg Aggstein in der Wachau Nach einer kunstlerischen Aufnahme von Konrad Heller In Reclams Universum Illustrierte Wochenschrift 32 1 1916 zwischen S 528 und 529 Die Burg Aggstein und ihre Geschichte in Berichte und Mitteilungen des Altertums Vereines zu Wien Band 7 S 8ff Friedrich Wilhelm Weiskern Topographie von Niederosterreich in welcher alle Stadte Markte Kloster Schlosser Herrschaften Landguter Edelsitze Freyhofe namhafte Orter u d g angezeigt werden Band 1 A M Druckerei Joseph von Kurzbock Wien 1768 S 6 Ausgabe 1769 Aggstein in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Aggstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www ruineaggstein at Eintrag zu Aggstein in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burgruine Aggstein In NO Burgen online Institut fur Realienkunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit Universitat Salzburg abgerufen am 1 Januar 1900 Aggstein In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Burgruine Aggstein in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich 360 Fotos von der Burgruine Aggstein Die Hunde von Kuenring im Projekt Gutenberg DE Schreckenwalds Rosengartlein auf Aggstein im Projekt Gutenberg DE Das Rosengartlein auf Aggstein auf www sagen at kyselakprojektEinzelnachweise Bearbeiten Burg Aggstein auf Deutsche Burgen aufgerufen am 29 Marz 2013 Besitzgeschichte auf Deutsche Burgen aufgerufen am 29 Marz 2013 Baugeschichte auf Deutsche Burgen aufgerufen am 29 Marz 2013Burgen und Schlosser im Mostviertel Schloss Achleiten Burgruine Aggstein Schloss Albrechtsberg Burgstall Altenburg Burgruine Araburg Schloss Atzenbrugg Schloss Auhof Schloss Baumgarten Schloss Baumgarten Schloss Edla Schloss Erla Schloss Ernegg Schloss Freydegg Schloss Fridau Schloss Ginselberg Burgruine Gleiss Burgruine Goldburg Schloss Goldegg Schloss Grunbuhel Schloss Gurhof Burgstall Hainfeld Schloss Hainstetten Burg Hausenbach Schloss Hofarnsdorf Ruine Hohenberg Burgruine Hohenegg Burgruine 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