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Dieser Artikel befasst sich mit dem Adligen und Hofbeamten Georg von Stein Zu anderen Personen siehe Georg Stein Georg von Stein auch Georg von Stain oder Jorg von Stein 3 Dezember 1497 in Berlin war ein oberschwabischer Adliger Er war ein massgeblicher Gefolgsmann und enger Vertrauter des Erzherzogs Albrecht VI von Osterreich Nach dessen Tod diente er zunachst Herzog Sigmund von Osterreich dann dem bohmischen Konig Georg und schliesslich dem ungarischen Konig Matthias Corvinus 1 Von 1480 bis 1488 war er Hauptmann der niederschlesischen Herzogtumer Von 1481 bis 1485 war er Landvogt der Niederlausitz und 1481 bis 1490 Landvogt der Oberlausitz Zudem war er Landeshauptmann des bohmischen Erbfurstentums Schweidnitz Jauer Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Anfange 2 Im Dienst von Erzherzog Albrecht 3 Im Dienst von Konig Matthias 4 Letzte Lebensjahre 5 Quellen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft und Anfange BearbeitenGeorg entstammte dem Familienzweig der Stain von Steineck 2 aus dem Geschlecht der Herren von Stein aus Oberschwaben Sein Vater Konrad zwischen 1477 und 1481 3 4 wird 1451 im Gefolge von Albrecht VI erwahnt 5 Gefordert wurde Georg von seinem Onkel Wilhelm von Stein der als Doktor der Rechte Rat von diesem war Auf Wilhelms Betreiben wandte sich Georg dem geistlichen Stand zu und erhielt auf dessen Empfehlung ein Kanonikat in Augsburg 1451 52 begleitete er Kaiser Friedrich III auf dessen Romzug zu dieser Zeit durfte er bereits im Dienst von Erzherzog Albrecht gestanden haben 6 Obwohl er dort von Papst Nikolaus V zum papstlichen Protonotar ernannt wurde 7 gab er die geistliche Laufbahn auf und wandte sich dem Rittertum zu Es folgte ein mehrjahriger Aufenthalt in Italien wahrend dessen Georg Kontakte mit zahlreichen Humanisten knupfte Es entsteht der Eindruck dass er den neuen geistigen Stromungen seiner Zeit besonders aufgeschlossen gegenuberstand 8 Im Dienst von Erzherzog Albrecht BearbeitenNach dem Fall von Konstantinopel verfasste Georg eine kleine Schrift uber den Propheten Mohammed die er Erzherzog Albrecht VI widmete 9 Im Marz 1458 verpflichtete sich Georg fur ein Leibgeding von 600 Gulden zu lebenslangem Dienst fur den Erzherzog fur den er inzwischen als Kanzler tatig geworden war 10 Um 1458 wurde er ausserdem dessen Rat und machte sich ihm durch die Gewahrung von Darlehen unentbehrlich Im Gegenzug erhielt er von Albrecht VI zunachst das Schloss Laufenburg und 1463 pfandweise fur 14 000 Gulden auch die Stadt Steyr in Osterreich ob der Enns mit den dazugehorigen Amtern ausserdem wurde er nach der Niederschlagung des Holzer Aufstandes zum Ritter geschlagen 11 Im selben Jahr eroberte er die Burg Aggstein die er anschliessend ebenfalls als Pfand ubernahm Georg gehorte zu jenen Gefolgsleuten Albrechts die bei dessen Tod im Dezember 1463 personlich dabei waren Danach wurde er sofort verdachtigt etwas mit Albrechts Tod zu tun zu haben Wahrend ihm im 19 Jahrhundert sogar eine Verschworung gegen den Erzherzog selbst von Historikern unterstellt wurde halt dies die aktuelle Forschung fur wenig wahrscheinlich 12 Nach Albrechts Tod einigte er sich mit dessen Nachfolger Friedrich III auf die Herausgabe von Steyr gegen die Ruckzahlung der Pfandsumme die um 6 000 Gulden reduziert wurde 13 eroffnete dann aber eine Fehde gegen den Kaiser Als Friedrich III die Stadt nach Neujahr 1467 besetzen liess eroberte sie Georg Ende Janner d J zuruck Er setzte sich mit seinen Soldnern auf der Steyrer Burg fest Wegen dieser Auseinandersetzung stellte er sich nachfolgend in den Dienst des bohmischen Konigs Georg von Podiebrad der ebenfalls im Streit mit Friedrich III lag Ende 1467 verlor Georg von Stein die Stadt Steyr endgultig Nachdem die erwartete Hilfe des Herzogs Viktorin von Munsterberg ausblieb verlor er im Januar 1468 auch die Burg Steyr Mit einer am 30 November 1470 auf Schloss Moravska Trebova abgeschlossenen Urkunde trat er seine Rechte an Ulrich von Boskowitz auf Cimburg ab Fur Georg von Podiebrad unternahm Georg von Stein in der Folge diplomatische Auftrage die ihn u a auf den burgundischen Hof und zu deutschen Fursten fuhrten Im Dienst von Konig Matthias BearbeitenNach dem Tod Georgs von Podiebrad 1471 wandte sich Georg von Stein dem ungarischen Konig Matthias Corvinus zu Dieser war zwar von der bohmischen katholischen Liga schon 1469 zum Gegenkonig ausgerufen worden konnte sich jedoch auch nach Georgs Tod nicht gegen Vladislav II durchsetzen Wahrend der nachfolgenden bohmisch ungarischen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in Bohmen unternahm Georg von Stein zahlreiche diplomatische Auftrage fur Corvin die ihn u a auf die Hofe nach Brandenburg Sachsen und Ungarn fuhrten Ein von ihm zwischen seinem Konig und den Fursten von Zerbst ausgehandelter Bundnisvertrag wurde am 15 Juli 1472 unterzeichnet Nachdem es Matthias Corvinus gelang seinen Herrschaftsbereich auf die bohmischen Nebenlander auszudehnen erlangte Georg von Stein eine einflussreiche Stellung in der Lausitz sowie in Schlesien wo er in der Nachfolge Stephan Zapolyas Landeshauptmann des bohmischen Erbfurstentums Schweidnitz Jauer und Pfandinhaber von Bolkenhain wurde Nachdem 1475 Hans von Czettritz der ein Parteiganger Georg von Podiebrads gewesen war die Herrschaft Neuhaus an Corvin verlor setzte dieser Georg von Stein als Verwalter ein 1478 gelangte Georg an die Herrschaft Zossen in der Niederlausitz 1481 teilte Matthias Corvinus das bohmische Landesamt des Oberlandeshauptmanns von Schlesien auf Johann Bjelik von Kornitz wurde Hauptmann der oberschlesischen Herzogtumer und Georg von Stein Hauptmann der niederschlesischen Herzogtumer Damit waren sie beide die hochsten Landesbeamten in Schlesien Im selben Jahr wurde Georg von Stein zum Landvogt der Oberlausitz ernannt Vermutlich uber diese Position gelangte er an die Herrschaft Hoyerswerda 1482 eroberte Georg von Stein als Heerfuhrer Corvins den Furstenstein auf dem er nachfolgend residierte 1483 veranlasste er die Zerstorung der Freudenburg die ein Raubritternest geworden war Das gleiche Schicksal widerfuhr im selben Jahr dem benachbarten Hornschloss Als sich Matthias Corvinus 1489 das Herzogtum Steinau aneignete ubertrug er es Georg von Stein Die Nachricht vom Tod des Konigs Matthias Corvinus 1490 erreichte Georg von Stein auf seinem Landvogtsitz der Ortenburg in Bautzen Da er in Schlesien und der Lausitz nicht mehr sicher sein konnte fluchtete er auf seine Herrschaft Zossen und von da an den kurfurstlichen Hof in Berlin Letzte Lebensjahre BearbeitenSeine Besitzungen konnte er nicht behaupten 1492 musste er Steinau an den rechtmassigen Besitzer Herzog Konrad X den jungen Weissen herausgeben Da er seine Anspruche auf Steinau trotzdem nicht aufgegeben hatte verkaufte er sie 1494 dem Karsteiner Burggrafen und bohmischen Oberstmunzmeister Benesch von Weitmuhl Benes z Veitmile der 1496 starb Dessen Bruder Christoph und Sebastian von Weitmuhl verkauften Steinau mit Raudten 1497 dem Herzog Heinrich I von Munsterberg der den neu erworbenen Besitz seinem Herzogtum Oels eingliederte 14 Georg von Stein starb am 3 Dezember 1497 bei den Franziskanern im Grauen Kloster in Berlin 15 Quellen BearbeitenJoseph Chmel Bearb Urkunden Briefe und Actenstucke zur Geschichte der habsburgischen Fursten K Ladislaus Posth Erzherzog Albrecht VI und Herzog Siegmund von Osterreich Aus den Jahren 1443 1473 Fontes rerum Austriacarum II 2 K K Hof und Staats Druckerei Wien 1850 Google Books Adolph Friedrich Riedel Bearb Codex diplomaticus Brandenburgensis Bd III G Reimer Berlin 1861 Google Books Bd XI Reimer Berlin 1856 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Bd XXIV Reimer Berlin 1863 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Felix Priebatsch Bearb Politische Correspondenz des Kurfursten Albrecht Achilles Bd II 1475 1480 Publicationen aus den K Preussischen Staatsarchiven 67 S Hirzel Leipzig 1894 passim S 734 Registereintrag Digitalisat im Internet Archive Literatur BearbeitenGeschichte Schlesiens Bd 1 Von der Urzeit bis zum Jahre 1526 Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6341 5 S 221 223f 226f und 229 Hermann Markgraf Stein Georg von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 608 613 Rudolf Kneschke Georg von Stein Versuch einer Biographie Phil Diss Weida i Th 1913 PDF des Digitalarchivs Steyr Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Bd 38 Bohlau Koln u a 2015 ISBN 978 3 412 50139 6 Teilweise zugleich Munchen Ludwig Maximilians Universitat Dissertation 2013 Rezension siehe Register S 763 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 33 104 112 196 und 341 Einzelnachweise Bearbeiten Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 269 Hans d A vom Stein von Steineck war der Bruder des damaligen Domherren Georg vom Stain Kaufurkunde vom 28 September 1442 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand A 602 Wurttembergische Regesten Weltliche und geistliche Amter Leonberg W Nr 10421 Eitelwolf von Stein zu Steinegg 1515 sein Neffe Brief seines Bruders Ritter Marquart vom Stein 1495 96 an Vater und Bruder Ritter Konrad d A und Konrad d J von Stein 1495 vom 14 April 1477 Louis Poulain Der Ritter vom Thurn von Marquart von Stein Werner Riehm Basel 1906 S 141f Rudolf Kneschke Georg von Stein Versuch einer Biographie diss phil Leipzig Weida i Th 1913 S 2 Hermann Markgraf Stein Georg von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 608 613 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 268 und 275 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 269 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 268f Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 269 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 497 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 497 S 590 und S 613 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 636ff Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 644 Heinrich Schubert Urkundliche Geschichte der Stadt Steinau an der Oder Breslau 1885 Verlag von Max Woywod S 32f und 163 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Koln u a 2015 S 644 Fussnote 401 Normdaten Person GND 138515417 lobid OGND AKS VIAF 90800656 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stein Georg vonALTERNATIVNAMEN Stain Georg vonKURZBESCHREIBUNG oberschwabischer Adliger Landeshauptmann von Schweidnitz Jauer Oberlandeshauptmann von Schlesien Landvogt der Nieder und der OberlausitzGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 3 Dezember 1497STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg von Stein amp oldid 222990605