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Die Herzogtumer in Schlesien sind durch zahlreiche Erbteilungen aus dem ursprunglichen Herzogtum Schlesien entstanden das zum polnischen Staatsverband der Piasten gehorte und anschliessend mit der Aufhebung des Senioratsprinzips unter den schlesischen Piasten die politische und dynastische Unabhangigkeit erlangte 1 Herzogtumer Schlesien als ein Teil der Bohmischen Krone innerhalb des Heiligen Romischen Reichs 1618 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herzogtumer 3 Freie Standesherrschaften 4 Schlesische Gebiete die 1742 nicht an Preussen fielen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Tode des Herzogs Boleslaw III Schiefmund 1138 wurde das Senioratsprinzip eingefuhrt und das Konigreich Polen in mehrere Herzogtumer aufgeteilt Eines davon war das Herzogtum Schlesien unter Seniorherzog Wladyslaw II dem Vertriebenen der die Linie der schlesischen Piasten begrundete Zwischen 1289 und 1335 ubergaben fast alle der bis dahin bestehenden Teilfurstentumer ihre Gebiete als ein Lehen an die Krone Bohmen was mit dem Vertrag von Trentschin 1335 zwischen den Konigen von Polen und Bohmen bestatigt wurde 1336 folgte Munsterberg und 1364 Schweidnitz Jauer Wie sein Vorganger Kasimir III 1348 im Vertrag von Namslau bestatigte auch Konig Ludwig der Grosse 1372 nochmals den Verzicht auf alle schlesischen Herzogtumer Bereits 1348 inkorporierte der romisch deutsche und bohmische Konig Karl IV Schlesien formlich in die bohmische Krone und damit zugleich in das Heilige Romische Reich Da er die Bedeutung Schlesiens fur das Reich betonen wollte bestatigte er nach seiner Kaiserkronung 1355 nochmals Schlesiens Zugehorigkeit zum Reich Die schlesischen Fursten blieben jedoch weiterhin bohmische Vasallen verfugten allerdings uber eigene Herrschaftsrechte Da sie ihre Fahnlehen von der bohmischen Krone erhielten und nicht vom Reich gehorten sie ab 1495 auch nicht zu den Reichsstanden mit Sitz und Stimme im Reichstag 2 Das Herzogtum Troppau und dessen Teilherzogtumer Jagerndorf und Leobschutz deren Gebiete ursprunglich zu Mahren gehorten zwischen 1337 und 1521 das Herzogtum Ratibor und das von diesem abgespaltene Loslau wurden vom Troppauer Zweig der Premysliden regiert Das Herzogtum Munsterberg gelangte 1456 durch Verkauf an Georg von Podiebrad bei dessen Nachkommen es bis 1569 verblieb Sie bildeten den Munsterberger Zweig der Herren von Podiebrad und gelangten nachfolgend auch an die Herzogtumer Oels und Bernstadt sowie zeitweise an Troppau das ihnen von Konig Matthias Corvinus abgenommen wurde Das Furstentum Neisse gehorte den Breslauer Furstbischofen und das Gebiet des spateren Herzogtum Freudenthal zunachst den Premysliden von Jagerndorf bzw Ratibor 1682 erlangte es durch die Verleihung des Herzogstitels an den Hochmeister Johann Caspar von Ampringen den Status eines Herzogtums Da der Herzogstitel auf die Lebenszeit des Hochmeisters von Ampringen beschrankt war erlosch das Herzogtum mit dessen Tod 1684 Die bei den schlesischen Piasten verbliebenen Herzogtumer wurden in einzelnen Fallen testamentarisch als Leibgedinge an Herzogswitwen vergeben die dann auch eigenstandig oder als Vormund der noch nicht volljahrigen Erben die Regentschaft ausubten Im Zuge der Reformation wurde fast ganz Schlesien protestantisch Friedrich II von Liegnitz und Brieg Oberlandeshauptmann der Herzogtumer in Niederschlesien und einer der einflussreichsten schlesischen Herzoge unterstutzte schon 1523 die lutherische Konfession Als Folge des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 wurden die oberschlesischen Herzogtumer weitgehend rekatholisiert Alle Herzogtumer fielen nach ihrem Heimfall an den bohmischen Landesherrn den ab 1526 die Habsburger stellten Nach ihrem Heimfall wurden sie als Erbfurstentumer bezeichnet Einzelne Gebiete die aus den Teilherzogtumern ausgegliedert wurden erlangten ab dem Ende des 15 Jahrhunderts den Status einer Freien Standesherrschaft die an nichtfurstliche Familien vergeben wurden Bis auf die Herzogtumer Teschen Troppau und Jagerndorf sowie den sudlichen Teil des Herzogtums Neisse die bei Bohmen verblieben sowie die in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts an Polen verkauften Herzogtumer Auschwitz Sewerien und Zator fielen die schlesischen Erbfurstentumer und Freien Standesherrschaften nach dem Ersten Schlesischen Krieg an Preussen 1813 wurden sie im Rahmen der Preussischen Reformen die eine umfassende Neugliederung des preussischen Staates sowie eine Reform der Behordenorganisation verfolgten aufgelost Die Gebiete der ehemaligen Furstentumer wurden den neugeschaffenen politischen Verwaltungseinheiten der Regierungsbezirke inkorporiert Herzogtumer BearbeitenHerzogtum Auschwitz Herzogtum Beuthen Herzogtum Bernstadt Herzogtum Bielitz Herzogtum Breslau Herzogtum Brieg Herzogtum Cosel Herzogtum Crossen Herzogtum Falkenberg Herzogtum Freudenthal Herzogtum Freystadt Herzogtum Gleiwitz Herzogtum Glogau Herzogtum Haynau Herzogtum Jagerndorf Herzogtum Jauer Herzogtum Klein Glogau Herzogtum Leobschutz Herzogtum Liegnitz Herzogtum Lowenberg Herzogtum Luben Herzogtum Loslau Herzogtum Munsterberg Herzogtum Namslau Herzogtum Neisse Herzogtum Oels Herzogtum Ohlau Herzogtum Oppeln Herzogtum Pless Herzogtum Prudnik Herzogtum Ratibor Herzogtum Rybnik Herzogtum Sagan Herzogtum Schlesien Herzogtum Schweidnitz Herzogtum Schweidnitz Jauer Herzogtum Siewierz Herzogtum Sprottau Herzogtum Steinau Herzogtum Strehlitz Herzogtum Teschen Herzogtum Troppau Herzogtum Tost Herzogtum Wohlau Herzogtum ZatorFreie Standesherrschaften BearbeitenDie Freien Standesherrschaften entstanden ab dem ausgehenden 15 Jahrhundert Sie wurden an nichtfurstliche Familien vergeben und verfugten uber landesherrliche Rechte 3 Carolath Beuthen Gross Wartenberg Loslau ab 1515 Militsch Pless TrachenbergSchlesische Gebiete die 1742 nicht an Preussen fielen BearbeitenDer nach der Teilung Schlesiens 1742 bei Osterreich verbliebene und weiterhin zu den Landern der Bohmischen Krone gehorige Landesteil wurde bis 1918 als Herzogtum Ober und Niederschlesien oder auch Herzogtum Schlesien 4 umgangssprachlich als Osterreichisch Schlesien bezeichnet Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Schlesien Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S XXXIV LXXXVIII Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 404 456 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Schmilewski Oppeln Herzoge v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 558 f Digitalisat Arno Herzig Schlesien ISBN 978 3 8319 0406 8 S 42 Arno Herzig Schlesien ISBN 978 3 8319 0406 8 S 60 Landesordnung fur das Herzogtum Schlesien Beilage II lit n zum Kaiserlichen Patent vom 26 Februar 1861 RGBl Nr 20 1861 S 265 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtumer in Schlesien amp oldid 213337800