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Das Herzogtum Crossen auch Furstentum Crossen Herrschaft Crossen Land Crossen lateinisch Ducatus Crosnensis war ein Herrschaftsgebiet an der mittleren Oder von 1251 bis 1815 Es wurde bis 1482 von schlesischen Herzogen und danach von den Kurfursten von Brandenburg regiert Residenzort war die Stadt Crossen Uberrest des Schlosses in Crossen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebiet um Crossen kam nach 1150 von Polen zum Herzogtum Schlesien 1249 versuchte Herzog Boleslaw II nach der Teilung des Herzogtums das Crossener Land an die Markgrafen von Brandenburg zu verkaufen Da die Crossener Burger und die Ritterschaft gegen den Verkauf protestierten und sich um Hilfe an Herzog Konrad II wandten wurde Crossen dessen Herzogtum Glogau eingegliedert Dieser nannte sich ab 1249 51 Herzog von Glogau und ab 1251 auch Herzog von Crossen Nach seinem Tod 1273 74 wurde Crossen zunachst an das Erzbistum Magdeburg gegeben von 1277 bis 1314 war es in Pfandbesitz der Markgrafen von Brandenburg 1329 kam das Gebiet mit dem Herzogtum Sagan unter bohmische Oberhoheit Nach dem Tod des Herzog Heinrich VIII Sperling 1397 teilten dessen vier Sohne 1418 die herzogliche Halfte des Herzogtums Glogau Crossen sowie Schwiebus fielen an den jungsten Bruder Wenzel der 1430 31 starb Dessen Besitz erbte der altere Bruder Heinrich IX von Glogau von dem es 1467 an seinen Sohn Heinrich XI fiel Mit diesem erlosch 1476 die direkte Glogauer Linie der Schlesischen Piasten Testamentarisch bestimmte Heinrich XI seine erst zwolfjahrige Witwe Barbara von Brandenburg zur Erbin von herzoglich Glogau und Crossen Nachfolgend kam es zum Glogauer Erbfolgestreit der zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Barbaras Vater dem Kurfursten von Brandenburg Albrecht Achilles und dem Saganer Herzog Johann II fuhrte Vom bohmisch ungarischen Konig Matthias Corvinus wurde das Herzogtum Crossen 1482 als Pfandbesitz an Albrecht Achilles gegeben mit Crossen Bobersberg Sommerfeld und Zullichau ohne Schwiebus 1 1535 wurde das Gebiet mit Amt und Stadt Crossen den Stadten Sommerfeld und Rothenburg und Amt und Stadt Zullichau zur Neumark von Johannes von Kustrin gestellt 1537 kam es endgultig zu Brandenburg nachdem die Herzoge Heinrich Johann Georg und Joachim von Munsterberg Oels auf ihre Erbanspruche auf das Land verzichtet hatten 2 Es blieb allerdings weiterhin bohmisches Lehen Nachdem Konig Ferdinand I 1538 das Furstentum Crossen dem Haus Brandenburg unter Joachim II von Brandenburg als erbliches Lehen uberlassen hatte 3 nahmen die Hohenzollern den Titel Herzoge in Schlesien zu Crossen an obwohl sich ihr schlesischer Besitz nur auf das kleine Gebiet um Crossen und Zullichau erstreckte und setzten den schlesischen Adler in das Hohenzollernwappen 4 Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel das Herzogtum Crossen mit dem grossten Teil Schlesiens endgultig an Brandenburg Preussen Damit endete die bohmische Lehnshoheit Auch die preussischen Konige nannten sich seitdem auch Herzoge von Schlesien zu Crossen Das Gebiet des Herzogtums bestand in den Kreisen Crossen und Zullichau fort 5 Siehe auch BearbeitenHerzoge von CrossenLiteratur BearbeitenEduard Ludwig Wedekind Geschichte der Stadt und des Herzogthums Crossen Mit einer lithographirten Ansicht und einem Grundriss der Stadt Crossen 1839 Digitalisat Alternativprasentation Gustav Adolph Matthias Chronica der Stadt und des ehemaligen Herzogthums Crossen Von der fruhesten Vergangenheit bis auf das Jahr 1848 Im Lichte unserer Zeit geschrieben Crossen 1853 Digitalisat Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 125 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 Stammtafel auf S 594 Crossen Kreis Crossen Krosno Odrzanskie Powiat krosnienski In Stadtebuch Historisches Ostbrandenburg S 134 155 Beata Halicka Beata Halicka Krosno Odrzanskie Crossen an der Oder 1005 2005 Wspolne dziedzictwo kultury Das gemeinsame Kulturerbe Skorzyn 2005 ISBN 83 922273 0 1 Erich Blunck Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Berlin 1921 S XXVIIEinzelnachweise Bearbeiten Urkunden der Stadt Crossen Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz Berlin Urkunden von 1537 Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Crossen Beata Halicka S 11 Lorenz Friedrich Beck Frank Gose Brandenburg und seine Landschaften Zentrum und Region vom Spatmittelalter bis 1800 In Band 1 von Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung fur die Mark Brandenburg Lukas Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 86732 068 9 S 139 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Crossen amp oldid 238043841