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Lubsko lupskɔ deutsch Sommerfeld niedersorbisch Zemŕ polnisch bis 1947 Zemsz ist eine Stadt in der Niederlausitz im Powiat Zarski der polnischen Woiwodschaft Lebus Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit etwa 13 800 Einwohnern LubskoLubsko Polen LubskoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat ZarskiGmina LubskoFlache 13 00 km Geographische Lage 51 47 N 14 58 O 51 783333333333 14 966666666667 Koordinaten 51 47 0 N 14 58 0 OHohe 68 m n p m Einwohner 13 876 31 Dez 2019 Postleitzahl 68 300Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen FZAWirtschaft und VerkehrStrasse Zary GubinEisenbahn Berlin WroclawNachster int Flughafen Dresden Rathaus und Kirche Maria Heimsuchung in LubskoInhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Bis 1945 2 2 Stadt Lubsko nach 1945 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bevolkerung 5 Gemeinde 6 Partnerstadte 7 Personlichkeiten 7 1 Bis 1945 7 2 Mit Sommerfeld verbunden 7 3 Seit 1945 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in der ostlichen Niederlausitz am Fluss Lubsza deutsch Lubst Lubis 28 Kilometer von Zary Sorau und je 30 Kilometer von Guben und Forst entfernt Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Stadt Lubsko Bis 1945 Bearbeiten Einige Funde aus der Zeit der Lausitzer Kultur zeigen dass die Umgebung der heutigen Stadt bereits in der Bronzezeit besiedelt war Der Ort Sommerfeld wurde zum ersten Mal in einem Privileg zum Bau einer Burg von Markgraf Heinrich I von Meissen aus dem Jahre 1106 urkundlich erwahnt Er selbst lebte zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr Bei dem Dokument handelt es sich wahrscheinlich um eine Falschung um die Anspruche auf die Mark Lausitz innerhalb des Adelsgeschlechts der Wettiner zu untermauern Das Stadtrecht wurde 1283 durch den Markgrafen Heinrich III von Meissen nach Magdeburger Recht verliehen Das Munzrecht verlieh Konig Wenzel IV von Bohmen der Stadt 1411 Seit 1482 gehorte Sommerfeld zum Kurfurstentum Brandenburg infolge des Glogauer Erbfolgestreites nbsp Sommerfeld im Jahr 1841 nach Daniel MurmannAm 16 Oktober 1627 und im Jahr darauf besuchte Wallenstein die Stadt Als Gutsherr auf Schloss Sommerfeld wurde 1793 der Johanniter Komtur George Friedrich von Beerfelde erwahnt Seine Nachfahren bauten das Schloss 1840 in die bis zum Jahr 1945 bestehende Gestalt um Im Zuge der preussischen Verwaltungsreform von 1815 wurde Sommerfeld in den brandenburgischen Kreis Crossen eingegliedert und war bis 1945 stets die grosste Stadt im Kreis Die erste Dampfmaschine wurde 1835 in Betrieb genommen der erste Fabrikschornstein im gleichen Jahr erbaut Am 1 September 1846 wurde Sommerfeld an die Bahnlinie Berlin Breslau angeschlossen 1857 nahm ein Gaswerk den Betrieb auf und 1863 wurden Wasserleitungen verlegt 1866 hielt sich Paul von Hindenburg in Sommerfeld auf und wohnte in der damaligen Morgenstrasse 23 Mit Gasgluhlicht wurde 1896 die Strassenbeleuchtung eingefuhrt Bis 1 zum 30 September 1928 bestand das Gut Sommerfeld als rechtlich selbstandige Einheit im Jahr 1910 hatte dieses ungefahr 100 Einwohner Im Zweiten Weltkrieg unterstellte im Marz April 1945 die Rote Armee das bei der Eroberung kaum zerstorte Sommerfeld der Verwaltung der Volksrepublik Polen Bereits im Juni 1945 begann die Vertreibung der Bevolkerung und die Besiedelung der Stadt mit Polen Stadt Lubsko nach 1945 Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt Sommerfeld bereits vor der Potsdamer Konferenz am 3 Juni 1945 unter polnische Verwaltung gestellt Die Ubergabe nahm ein sowjetischer Kommandant vor Die Stadt bekam anfangs den polnischen Namen Zemsz und ab 1947 den Namen Lubsko der sich vom Fluss Lubsza ableitet Die gesamte einheimische Bevolkerung wurde Ende Juni 1945 vertrieben verbunden mit einer zogernden Besiedlung durch Polen 2 Die Zerstorungen und Plunderungen an Maschinenausrustung der Betriebe in der Stadt konnten bis Anfang 1946 beendet werden so dass die grossen Textilfabriken in der Stadt ihre Produktion wieder aufnahmen In den folgenden Jahren wurde die Stadt wie auch alle an die polnische Verwaltung gestellten Gebiete von vielen ankommenden Siedlern sowie von der zentralen Regierung in Warschau teilweise als reine Ressourcenquelle betrachtet Die Plunderungen und Verwustungen dauerten an unterstutzt durch die allgemeine Unsicherheit sowie die Unklarheit der Potsdamer Beschlusse Einige Strassenzuge wurden Ende der vierziger Jahre geschleift um das Baumaterial fur den Wiederaufbau der Hauptstadt zu gewinnen Die Wirtschaft in der Zeit des Realsozialismus nach 1945 basierte auf der ubernommenen Infrastruktur die lange Zeit nicht ausgebaut wurde Die offentliche Kommunikation spielte nur noch eine raumlich begrenzte Rolle mit schlechten regionalen Verbindungen 3 Ende sechziger Jahre kam es zu den eingeschrankten Reinvestitionen der Betriebe in der Stadt Der Zuwachs an der Bevolkerung verlief stetig so dass Lubsko zwischen 1954 und 1975 Kreisstadt war Diese Periode war fur die Stadt von der Entwicklungsdynamik des lokalen Charakters gezeichnet Nach der Annaherung zur Bundesrepublik Deutschland deren Anderung der Ostpolitik und anschliessender Unterzeichnung der Warschauer Vertrage kam es kurzzeitig zum Ausbau des staatlichen Handels und der Industrie Der Umweltschutz spielte dabei noch keine Rolle In Lubsko entstanden auch neue Siedlungen Plattenbauten Schulen und die Stadtbibliothek Nach der polnischen Verwaltungsreform 1975 war die Stadt zu einer kleinen Gemeinde reduziert worden Die Eigenschaft einer Stadt in der Peripherie weit entfernt von den zentralisierten Verwaltungsorten wurde deutlicher Die schwacher werdende Infrastruktur und die bereits niedrigen Umsatze der staatlichen Handelsorganisation 4 zeigten auch hier ab Mitte siebziger Jahre die Krise der Warschauer Planwirtschaft an Sehenswurdigkeiten BearbeitenRathaus erbaut von 1580 bis 1582 im Renaissancestil Stadtkirche Maria Heimsuchung erbaut in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts im gotischen Stil Herz Jesu Kirche erbaut 1908 im neugotischen Stil Schloss erbaut 1570 im 18 und 19 Jahrhundert umgebaut Sorauer Tor Bahnanlagen mit zwei Wasserturmen nbsp Rathaus Lubsko nbsp Schloss nbsp Stadtkirche nbsp Herz Jesu Kirche nbsp Sorauer Tor mit Turm nbsp BahnwasserturmBevolkerung BearbeitenSommerfeld wurde anfangs von slawischer Bevolkerung bewohnt Seit dem 13 Jahrhundert zogen Deutsche zu die deutsche Sprache und Kultur setzte sich in den folgenden Jahrhundert auch unter dem Einfluss der deutschen Herrschaften durch 1583 wurde eine wendische Kapelle abgerissen 5 Noch bis weit ins 18 Jahrhundert wurde insbesondere in den Vorstadten auch ein ostniedersorbischer Dialekt gesprochen 6 Spuren der wendischen Kultur und Sprache haben sich bis 1945 gehalten 7 8 Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Lubsko gehoren die Stadt selbst und 18 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina LubskoPartnerstadte BearbeitenBrody Polen Forst Deutschland Helsinge Danemark Vlotho DeutschlandPersonlichkeiten BearbeitenBis 1945 Bearbeiten Alfred Adolph 1895 1959 Politiker KPD Johannes Aesticampianus 1457 1520 genannt Rhagius sorbischer Theologe und Humanist Oskar Heinrich Bar 1913 1957 Luftwaffenoffizier und Jagdflieger Erich Friedrich 1901 1971 Politiker NSDAP Heinz Frobel 1921 2018 Politiker FDP Gottfried Traugott Gallus 1762 1807 Theologe und Lokalhistoriker Verfasser von Geschichte der Mark Brandenburg 4 Bernhard Girke 1874 1935 Politiker SPD Alfred Goldscheider 1858 1935 Mediziner Paul Goldscheider 1854 nach 1906 Schriftsteller Arthur Hubner 1899 1962 KPD Aktivist 9 Johann Siegfried Kahler 1743 1820 Mediziner und Stadtphysikus in Sommerfeld Ludwig August Kahler 1775 1855 Theologe und Schriftsteller 10 Georg Kaempffe 1842 1880 Jurist verbrachte seine Kindheit in Sommerfeld 11 Arthur Lehmann 1866 1966 Politiker SPD Franz Matthes 1838 1910 Schriftsteller 12 Heinrich von Pack der Jungere 1553 1588 sachsischer Rittergutsbesitzer Siegfried Polack 1899 1944 Politiker NSDAP Karl Schluter 1852 1916 Politiker Deutsche Reichspartei Burgermeister von Sommerfeld Gerhard Schulz 1924 2004 Historiker Hans Jurgen Wagner geb 1941 Politiker CDU Carl Warnstorf 1837 1921 Padagoge Frida Wesolek 1887 1943 SPD und KPD MitgliedMit Sommerfeld verbunden Bearbeiten Auguste Victoria 1858 1921 deutsche Kaiserin geboren und funf Jahre aufgewachsen im Herrenhaus Dolzig heute Dluzek Max von Boehn 1850 1921 Offizier Gerhard Domagk 1895 1964 Nobelpreistrager besuchte in Sommerfeld die Schule Emil Hubner 1862 1943 KPD Aktivist lebte seit 1880er Jahre bis 1905 in Sommerfeld Max Rauer 1889 1971 Prof Dr der Theologie 1934 1936 Pfarrer in Sommerfeld Kurt Vethake 1919 1990 Berlin Autor Horspielregisseur verbrachte seine Kindheit und Jugend in Sommerfeld 13 Seit 1945 Bearbeiten Ewelina Flinta 1979 Sangerin Jerzy Kaczmarek 1948 Florettfechter und Olympiasieger 1972 Michal Rozmys 1995 Leichtathlet Piotr Zelazko 1976 Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchats von JerusalemSiehe auch BearbeitenListe der Stadte in der NeumarkLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 301 303 5 W Riehl und J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder Lausitz Berlin 1861 S 533 536 Gerhard Schulz 850 Jahre Sommerfeld 1106 1956 Selbstverlag der Ortsbetreuung Sommerfeld Berlin 1956 Hermann Standke Heimatkunde der Niederlausitz fur Schule und Haus mit besonderer Berucksichtigung von Forst und Umgebung Rauert amp Pittius Sorau N L 1923 Joachim Stephan Bearbeitung Holger Schmidt Redaktion Stadtebuch Historisches Ostbrandenburg Bd 4 Bibliothek der brandenburgischen und preussischen Geschichte Bd 19 im Auftrag des Brandenburgischen Landeshauptarchivs und der Historischen Kommission zu Berlin herausgegeben von Mario Glauert und Ulrike Horoldt zugleich Deutsches Stadtebuch und Handbuch stadtischer Geschichte begrundet von Erich Keyser fortgefuhrt von Heinz Stoob Neubearbeitung herausgegeben im Institut fur vergleichende Stadtegeschichte an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster S 423 438 6 und auf der Seite der Universitat Munster 7 Eduard Ludwig Wedekind Diplomatische Chronik der Immediatstadt Sommerfeld von ihrer Erbauung bis auf die gegenwartige Zeit Verlag Riep Krossen 1846 Wieslaw Hladkiewicz Red Lubsko Jasien Z dziejow i wspolczesnosci Lubuskie Towarzystwo Kultury Zielona Gora 1977 Zeszyty lubuskie LTK 15 ISSN 0239 4790 Jerzy Piotr Majchrzak Miasto ze zlotym lwem w herbie Dom Wydawniczy SORAVIA Zary 1998 ISBN 83 907074 5 4 Wladyslaw Mochocki Lubsko we wspomnieniach Lubsko in Erinnerungen Urzad Miejski w Lubsku Lubsko 2003 ISBN 83 911822 4 X zweisprachige Ausgabe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lubsko Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Stadt polnisch Einzelnachweise Bearbeiten Erich Blunck Wilhelm Jung Friedrich Solger Willy Spatz Melle Klinkenborg Die Kunstdenkmaler des Kreises Crossen In Brandenburgischer Provinzialverband Hrsg Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg 1 Auflage VI Teil 6 Crossen Sommerfeld Sommerfeld Stadtplan Kommission Vossische Buchhandlung Druck Meisenbach Riffarth amp Co Berlin 1921 S 153 203 archive org abgerufen am 12 Juli 2022 Zum Beginn der Vertreibung der gesamten einheimischen Bevolkerung in den grenznahen Gebieten noch vor der Potsdamer Konferenz und die zogernde Neubesiedlung durch Polen siehe Detlef Brandes Hrsg Lexikon der Vertreibungen Deportation Zwangsaussiedlung und ethnische Sauberung im Europa des 20 Jahrhunderts Bohlau Wien Koln Weimar 2010 ISBN 978 3 205 78407 4 S 726 728 Lubuskie Towarzystwo Kultury Hrsg Andrzej Czarkowski S 65 Lubuskie Towarzystwo Kultury Hrsg Andrzej Czarkowski Platz 16 von 18 im Warenumsatz S 64 Geschichte des Kreises Crossen Oder Memento des Originals vom 15 September 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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unbekannt nach Sommerfeld wo sein Vater in der Breite Str 25 Zahnarztpraxis hatte dieser starb am 2 Februar 1945 Normdaten Geografikum GND 4602178 4 lobid OGND AKS VIAF 235674634 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubsko amp oldid 238614961