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Wilhelm Jung 16 Dezember 1922 in Solingen 3 Juli 2008 in Mainz war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Zweitausendjahrfeier der Stadt Mainz 1962 2 2 Retter der Altstadt 2 3 1000 Jahre Mainzer Dom 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenNach seiner Heimkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft studierte Jung von 1946 bis 1952 Kunstgeschichte Geschichte Kirchengeschichte und Philosophie an der durch die franzosische Besatzungsmacht neu gegrundeten Universitat Mainz Im Sommersemester 1949 wurde er Mitglied der VKDSt Hasso Rhenania Mainz im Cartellverband CV 1952 wurde er bei Friedrich Gerke mit einer Arbeit zur Abtei Knechtsteden promoviert In der Zeit von 1953 bis 1964 arbeitete Jung im Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Anschliessend war er beim Rheinischen Amt fur Denkmalpflege als Gebietskonservator fur den Regierungsbezirk Aachen und den Kreis Euskirchen tatig Von 1969 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1988 war er fur die Diozese Mainz Dom und Diozesankonservator sowie Direktors des Bischoflichen Dom und Diozesanmuseums in Mainz Wirken BearbeitenIn seiner Wahlheimat Mainz hat sich Jung daruber hinaus in angesehenen Mainzer Vereinen und Verbanden engagiert Wilhelm Jung war lange Jahre Zweiter Vorsitzender des Mainzer Altertumsvereins und war Mitbegrunder und Beiratsmitglied des Kulturfonds der Mainzer Wirtschaft Bis zu seinem Tod war er Ehrenvorsitzender des Altertumsvereins Als Geheimer Rat war er in der Ehrbaren Mainzer Weinzunft von 1443 ein eloquenter Kenner der Stadt Diozesan und Weingeschichte Er lebte mit seiner Frau in der Mainzer Altstadt Nach dem Vorbild der Kolner Tradition regte er die Einfuhrung des Aschermittwochs der Kunstler und Publizisten an die durch Kardinal Hermann Volk realisiert wurde Lange Zeit gehorte er dem Vorstand des Mainzer Verkehrsvereins an Zweitausendjahrfeier der Stadt Mainz 1962 Bearbeiten Die Zweitausendjahrfeier bereits damals entbrannte uber den Termin und die zugrunde liegende Datierung eine Kontroverse weil die Erwahnung der Stadt aus dem Jahr 38 v Chr historisch nicht gesichert ist lautete einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Mainz ein der unter Jockel Fuchs 1975 mit dem 1000 jahrigen Domjubilaum einen kronenden Abschluss fand Dieses bedeutende Stadtjubilaum hat Jung massgeblich mitgestaltet als er beim Landesamt fur Denkmalpflege tatig war Retter der Altstadt Bearbeiten Um die Mainzer Altstadt und das baukulturhistorische Erbe erwarb sich Jung besondere Verdienste Der Aufstieg der Stadt Mainz zu einer modernen Grossstadt in den 1960er und 1970er Jahren barg fur die Altstadt grosse planerische Gefahren Als unter Oberburgermeister Franz Stein die autogerechte Stadt Mainz angestrebt wurde und in der Mainzer Altstadt eine Flachensanierung absehbar wurde wandte er sich mit dagegen und setzte sich fur die behutsame Stadterneuerung und Sanierung von Einzelprojekten ein Gerade dieses Verdienst wurde 1999 mit dem Ehrenring der Stadt Mainz gewurdigt Oberburgermeister Jens Beutel stellte dies bei seiner Verleihung besonders heraus Wenn die Mainzer heute stolz auf ihre schon sanierte Altstadt blicken sollen sie sich daran erinnern dass Jung es verstanden hat glaubwurdig und mit grossem Geschick Begeisterung zu wecken fur seine Vorstellungen eines behutsamen Umgangs mit den Vermachtnissen der Vergangenheit Jung hat nicht der autogerechten Stadt das Wort geredet sondern eine uberzeugende Rettungsstrategie fur den historischen Stadtkern mitentwickelt 1000 Jahre Mainzer Dom Bearbeiten In seiner Funktion als Diozesankonservator war Jung fur die Kaiserdome in Worms und Mainz verantwortlich sowie fur weitere 300 denkmalgeschutzte Kirchen im Bistum Mainz Kardinal Karl Lehmann schatzt an Jung vor allem dass er Denkmalpflege und Restaurierung die sonst oft weit auseinander und im Streit miteinander liegen zusammengebracht hat Hohepunkt dieser Tatigkeit waren 1975 die Feiern 1000 Jahre Mainzer Dom im Auftrag des Bistums Mainz Diese Feiern waren mit einer Grundrenovierung des Domgebirges verbunden Die ausseren Restaurierungsarbeiten nach dem Krieg bei denen auch Verwitterungsschaden beseitigt wurden zogen sich in die 1970er Jahre hin ebenso wie Arbeiten an der Innenraumgestaltung insbesondere der neuen Verglasung Dies war die erste grosse Domrestaurierung seit den 1870er Jahren Abschliessend wurde der Dom aussen mit Mineralfarben nach historischem Vorbild rot eingefarbt Zuvor war die alte Bemalung des Doms nicht mehr vollstandig vorhanden und er hatte wegen unterschiedlicher verbauter Materialien ein farbig geschecktes Erscheinungsbild Mit der Rotfarbung glich Jung ihn in der Farbgebung den meisten historischen Mainzer Gebauden an Nach Abschluss der Sanierung beging man 1975 feierlich die Tausendjahrfeier Ehrungen BearbeitenBundesverdienstkreuz am Bande 18 Oktober 1982 Silvesterorden 1987 Gutenberg Plakette 1988 Ehrenring der Stadt Mainz 1999 Lindenschmit Plakette des Mainzer Altertumsvereins Schriften BearbeitenEin vollstandiges Verzeichnis findet sich bei Susanne Speth Schriftenverzeichnis Wilhelm Jung In Mainzer Zeitschrift Band 87 88 1992 93 S 5 9 Die Pramonstratenser Stiftskirche Knechtsteden Ein Beitrag zur niederrheinischen Baukunst und Wandmalerei des 12 Jahrhunderts Dissertation Universitat Mainz 1952 mit August Schuchert Der Dom zu Mainz Ein Handbuch 2 Auflage Schmidt Mainz 1953 3 Auflage Schmidt amp Bodige Mainz 1984 Ein wiedergefundener Marmoraltar der hl Maria Magdalena aus der Mainzer Kartause In Jahrbuch des Bistums Mainz 8 1958 60 S 333 340 Bestellte Kopie oder Falschung Die Emails im Mainzer Stephanskelch In Mainzer Zeitschrift 54 1959 S 31 32 Mainz zwischen Dom St Stephan und Holzturm Herausgegeben von Wilhelm Jung im Auftrag der Stadt Mainz 1971 Fuhrer durch das Bischofliche Dom und Diozesanmuseum Mainz 1971 mit Bruno Funk Das Mainzer Rathaus Eigenverlag Stadtverwaltung Mainz Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei Will amp Rothe Mainz 1974 Hrsg 1000 Jahre Mainzer Dom 975 1975 Werden und Wandel Ausstellungskatalog und Handbuch Mainz 1975 Der Marienaltar im Mainzer Dom Eine Stiftung des Bischofs Wilhelm Emmanuel Frhr Von Ketteler zu seinem silbernen Jubilaum am 25 Juli 1875 In Die Bischofskirche Sankt Martin zu Mainz Beitrage zur Mainzer Kirchengeschichte Band 1 Knecht Frankfurt 1986 S 3 15 Kirchliche Denkmalpflege im Bistum Mainz In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Band 40 1988 Bauen am Dom und im Bistum Mainz wahrend des 19 und 20 Jahrhunderts In Daniela Christmann Hrsg RuckSicht Festschrift fur Hans Jurgen Imiela zum 5 Februar 1997 Schmidt Mainz 1997 ISBN 3 87439 420 4 S 85 93 Literatur BearbeitenHelmut Mathy Wilhelm Jung zum siebzigsten Geburtstag am 16 Dezember 1992 In Mainzer Zeitschrift Band 87 88 1992 93 S 1 3 Helmut Wirth Nachruf auf Dr Wilhelm Jung 1922 2008 In Mainzer Zeitschrift Band 104 2009 S IX X Weblinks BearbeitenDiozesankonservator i R Wilhelm Jung verstorben Mainzer Bistumsnachrichten Nr 27 16 Juli 2008Normdaten Person GND 138811814 lobid OGND AKS LCCN n50063849 VIAF 45547852 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jung WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 16 Dezember 1922GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 3 Juli 2008STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Jung Kunsthistoriker amp oldid 231103168