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Ludwig Lindenschmit der Altere auch Ludwig Lindenschmidt 4 September 1809 in Mainz 14 Februar 1893 ebenda war ein deutscher Prahistoriker Pionier der Urgeschichtsforschung Historienmaler Lithograf und Zeichenlehrer Er ist Mitglied der Kunstlerfamilie Lindenschmit die sich uber vier Generationen hinweg von Mainz nach Aschaffenburg Frankfurt am Main und Munchen verzweigte Ludwig Lindenschmit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zeit als Prahistoriker und Museumsgrunder 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenLudwig Lindenschmit war der Sohn des nassauischen Stechers Zeichners Medailleurs und Munzgraveurs Johann Lindenschmit 1771 1845 der in Mainz unter anderem romische und mittelalterliche Bauten und Skulpturen aufnahm und Bruder des Mainzer Malers und Zeichenlehrers Wilhelm Lindenschmit der unter anderem die Fresken in Hohenschwangau gemalt hat Seit 1843 war der katholische Lindenschmit in Munchen verheiratet mit Luise der Schwester seiner Schwagerin und hatte mit ihr insgesamt vier Sohne einer fruh verstorben und zwei Tochter eine fruh verstorben Zunachst besuchte er das Gymnasium in Mainz und erhielt anschliessend eine kunstlerische Ausbildung in Wien Zusammen mit seinem Bruder Wilhelm ging er im Fruhjahr 1824 nach Wien und 1825 nach Munchen Dort absolvierte er wie sein Bruder bis 1831 ein Studium der Malerei an der Akademie hauptsachlich bei dem Akademiedirektor Peter von Cornelius 1783 1867 1 und an der Universitat Wahrend seines Studiums wurde er 1824 Mitglied einer Munchner Burschenschaft wahrscheinlich Renonce oder Conkneipant der Burschenschaft Germania 2 Von 1831 bis 1875 lehrte er als Zeichenlehrer am Gymnasium und an der Gewerbeschule seiner Geburtsstadt Mainz und wandte sich insbesondere Darstellungen naturgeschichtlicher Gegenstande zu Seine romantische Vorliebe galt Themen aus der Sagenwelt und der deutschen Geschichte nbsp Ludwig Lindenschmit schuf den Entwurf fur das Mainzer Gutenberg Denkmal am GutenbergplatzMit seinem Bruder Wilhelm Lindenschmit fuhrte er seit 1835 die historischen Fresken im Schloss Hohenschwangau aus 1836 1842 und 1846 beschickte er die Ausstellungen des Rheinischen Kunstvereins in Mainz unter anderem mit seinen Gemalden Gutenberg Sturmende deutsche Landsknechte und Ritter mit seinen Knechten Von Ludwig Lindenschmit stammt der Entwurf fur das Mainzer Gutenberg Denkmal am Gutenbergplatz Das Modell wurde ausgefuhrt von dem bedeutenden danischen Bildhauer Bertel Thorwaldsen 1770 1844 Charles Crozatier in Paris fuhrte dann 1836 den Bronzeguss aus Enthullt wurde das Denkmal am 14 August 1837 Eine Nachbildung findet sich heute in Putbus auf Rugen Wahrend seiner beruflichen Tatigkeit als Maler und Zeichenlehrer beschaftigte sich Ludwig Lindenschmit in zunehmendem Masse mit der heimischen Altertumskunde Er war Mitglied der Mainzer Freimaurerloge Die Freunde zur Eintracht Zeit als Prahistoriker und Museumsgrunder BearbeitenAm 11 Dezember 1841 war Ludwig Lindenschmit Mitbegrunder des Mainzer Altertumsvereins der sich am 31 Januar 1844 auf seiner ersten Generalversammlung als Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthumer in Mainz endgultig konstituierte und dessen Sammlungen im Kurfurstlichen Schloss zu Mainz untergebracht waren Ludwig Lindenschmit war im ersten Vorstand als erster Konservator zustandig fur die archaologischen Altertumer und war von 1863 bis zu seinem Tod im Amt des Vorsitzenden Ihm zu Ehren verleiht der Verein die Ludwig Lindenschmit Plakette Ludwig Lindenschmit war auf Beschluss der Versammlung deutscher Geschichts und Alterthumsforscher 16 bis 19 August 1852 in Dresden Initiator der Grundung des heutigen Romisch Germanischen Zentralmuseums RGZM in Mainz als Centralmuseum fur Vor und Fruhgeschichte fur germanische und romische Altertumer und zusammen mit Hans Freiherr von und zu Aufsess des Germanischen Museums in Nurnberg nbsp Das im Kurfurstlichen Schloss Mainz untergebrachte Romisch Germanische Zentralmuseum RGZM Beide Grundungen wurden jeweils einstimmig beschlossen In den darauffolgenden Jahren war Aufsess der Ansicht dass es nur einer nationalen Institution und zwar der seines Museums des Germanischen Museums bedarf die Erforschung und Bearbeitung des ganzen Gebietes der deutschen Geschichts und Altertumswissenschaft zu leisten Dieser Vorschlag wurde durch die schwierige Gesamtlage des Mainzer Museums in den ersten Jahren seines Bestehens finanzielle und strukturelle Schwierigkeiten praferiert So blieb etwa die vom Gesamtverein in Aussicht gestellte Unterstutzung aus und die Resonanz in weiten Kreisen der Offentlichkeit ebenso im Gegensatz zum Nurnberger Germanischen Museum Und so bedrangte Aufsess den Vorstand des Mainzer Museums sich dem Germanischen Museum anzuschliessen Schliesslich bot Aufsess 1855 als das Mainzer Museum mit grossten Schwierigkeiten zu kampfen hatte es stand kurz vor dem Zusammenbruch dem damaligen Konservator Ludwig Lindenschmit die Stelle eines Direktors der Kunst und Alterthumssammlungen am Nurnberger Museum an mit einem fixen Jahresgehalt von 1000 fl Doch Ludwig Lindenschmit lehnte schon nach kurzer Bedenkzeit ab In der Folgezeit kam es immer wieder zu Initiativen von Seiten der Nurnberger zu einer Zusammenarbeit doch scheiterten auch diese Somit betrachtete Aufsess die Aktivitaten Ludwig Lindenschmits in Mainz stets als Konkurrenzunternehmen Von 1853 bis zu seinem Tode im Jahre 1893 blieb Lindenschmit aber ununterbrochen Mitglied des Verwaltungsausschusses und seit 1854 des Gelehrtenausschusses fur das Fach romisch deutsche Altertumskunde des Germanischen Nationalmuseums in Nurnberg Erst seit 1871 standen dem Museum regelmassige Mittel von Seiten des neu gegrundeten Deutschen Reichs zur Verfugung Daher konnte Ludwig Lindenschmit im Jahr 1872 seine Tatigkeit als Zeichenlehrer endgultig aufgeben und sich nun ganz der Leitung des Mainzer Museums widmen Unterstutzt wurde er dabei in seinen letzten Jahren von seinem Sohn Ludwig Lindenschmit dem Jungeren der auch nach dem Tod seines Vaters von 1893 bis 1912 die Leitung des Romisch Germanischen Zentralmuseums ubernahm Ludwig Lindenschmit war stets der Ansicht dass historische Interpretationen von Altertumsfunden nur moglich seien wenn weitraumige vergleichende Studien betrieben wurden So wurde auf die Initiative Lindenschmits mit dem Mainzer Altertumsverein eine bedeutende uberregionale Studiensammlung angelegt Auf ihn gehen etwa 12 000 Abgusse Kopien Sammlung zuruck die systematisch aufgebaut und auch offentlich verkauft wurden Diese Kopiensammlung etwa Schnallen Fibeln Schwerter Urnen und Speere sollte alle bedeutenden Funde aus Deutschland und ganz Europa umfassen und so vergleichende Arbeiten ermoglichen Um 1900 umfasste diese Sammlung rund 13 200 Nachbildungen Gesammelt wurden aber auch Originale und Abbildungen vor und fruhgeschichtlicher Denkmaler Deutschlands und seiner Nachbarlander um diese zu erforschen und die Ergebnisse in wissenschaftlichen und volkstumlichen Schriften zuganglich zu machen Dabei betrachtete sich das Museum weniger als offentliche Schausammlung als vielmehr als Forschungsstatte zur Vor und Fruhgeschichte was heute auch noch durch den Museumsnamen Romisch Germanisches Zentralmuseum Forschungsinstitut fur Vor und Fruhgeschichte RGZM zum Ausdruck gebracht wird Untergebracht wurde die Studiensammlung im Kurfurstlichen Schloss Ludwig Lindenschmit leitete das RGZM dann bis zu seinem Tod im Jahre 1893 Bis heute hat sich das Museum zu einem weltweit renommierten Forschungsinstitut mit integrierten Laboratorien und Werkstatten einer umfangreichen Bibliothek und einem Bildarchiv entwickelt Die zahlreichen Forschungsfelder erstrecken sich auch auf andere Kulturen der Alten Welt Von den Forschungsaktivitaten zeugen auch zahlreiche Publikationsreihen Ludwig Lindenschmit war einer der heftigsten Gegner des um 1870 heiss diskutierten Dreiperiodensystems des danischen Prahistorikers Christian Jurgensen Thomsen 1788 1865 seit 1816 Leiter des Danischen Nationalmuseums in Kopenhagen speziell einer Eisenzeit die dann um 1890 nach heftigsten Auseinandersetzungen allgemeine Anerkennung fand Lindenschmit vertrat aber zu Recht die zentrale Bedeutung des Mittelmeerraums fur die Entwicklung der vorgeschichtlichen Metallurgie 1861 wurde Ludwig Lindenschmit von Napoleon III als Berater bei der Grundung des Musee des Antiquites Nationales in Saint Germain en Laye hinzugezogen So schenkte er dem casarbegeisterten Franzosenkaiser wichtige stadtkolnische Ausgrabungen fur dieses Museum darunter zwei bedeutende Grabdenkmaler den Cippus des C Deccius aus Ticinum Soldat der 20 Legion und Tierarzt und das Monument des Hornisten der 1 Legion C Vetienus aus Rom Beide Grabsteine wurden zuerst abgebildet auf den Randleisten von Egmonts Stadtplan von 1642 einer modernisierten Neuauflage des bekannten Mercatorstichs von 1571 Zunachst waren beide Grabsteine in die Mauer eines neuen Festungswerks am Kolner Bayenturm eingelassen Spater Ende des 19 Jahrhunderts wurden sie im genannten Museum von Saint Germain en Laye wiederentdeckt In den Jahren 1845 46 grub Ludwig Lindenschmit beauftragt vom Mainzer Altertumsverein sudlich des rheinhessischen Dorfes Selzen heute Kreis Mainz Bingen in der Gewann Heuer am Hang oberhalb einer Muhle ein bedeutendes frankisches Reihengraberfeld aus das er dann zusammen mit seinem Bruder Wilhelm Lindenschmit publizierte An den Mainzer Altertumsverein wurden sechs geoffnete und zerstorte Graber vom ortlichen Lehrer Krafft gemeldet Lindenschmit konnte dann 1845 sechs oder sieben und im folgenden Jahr 18 Graber aufdecken Die gut erhaltenen Bestattungen waren mit reichen Beigaben Waffen und Schmuck etwa vier Bugelfibelpaaren drei Bronzebecken sowie 13 Glasern ausgestattet In der schnell erfolgten Grabungspublikation der Bruder Lindenschmit verbindet sich hellsichtiges Erfassen archaologischer Erkenntnismoglichkeiten namentlich in bezug auf die Chronologie fruhmittelalterlicher Grabfunde mit historischem Forschungsdrang nationaler Begeisterung und unverhohlener Streitlust so der Prahistoriker Hermann Ament 2001 Die fur damalige Zeit mustergultige Grabungspublikation ist hervorragend illustriert mit Aquarellen von seinem Bruder Wilhelm Lindenschmit die den archaologischen Befund der Bestattungen dokumentieren Die einzelnen Graber konnten auf diese Weise in ihrem Zusammenhang klar systematisiert und zu damals bekannten Vergleichsfunden in Beziehung gesetzt werden Aufgrund von zwei Munzfunden des ostromischen Kaisers Justinian I 527 565 als Obolus in zwei Grabern konnte Lindenschmit die Bestattungen in das fruhe Mittelalter datieren Durch die Munzdatierung wurde ihm auch eine historische Deutung in die Zeit der Germanen Franken moglich Forscherkollegen lieferten sich zur Publikationszeit heftige Auseinandersetzungen um die Interpretation solcher Graberfelder Im Gegensatz zu den Germanomanen wiesen die Keltomanen die Graber den Kelten zu Der Anfang seiner archaologischen Tatigkeit war durch die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen mit den vaterlandsfeindlichen Keltisten gekennzeichnet die die Kelten fur die Ureinwohner Mitteleuropas hielten wahrend es nach Meinung von Lindenschmit und seinem Bruder Wilhelm ohne Zweifel die Deutschen waren 3 1868 untersuchte und publizierte Ludwig Lindenschmit Funde der Hinkelstein Gruppe die bereits 1866 beim Roden eines Feldes zur Anlage eines Weinberges in Monsheim im Gewann Hinkelstein Kreis Alzey Worms Rheinland Pfalz in einem Graberfeld entdeckt worden waren und auf Untersuchungen des Wormser Arztes und Heimatforschers Karl Koehl zuruckgehen Der Name dieser neolithischen Kultur fusst auf einen rund zwei Meter hohen Menhir der sich heute im Schlosshof von Monsheim befindet und im rheinhessischen Volksmund Hinkelstein genannt wird Koehl schlug 1898 den Ausdruck Hinkelsteintypus vor Heute wird allgemein der Terminus Hinkelsteingruppe benutzt deren Hauptverbreitung Baden Wurttemberg Rheinland Pfalz und Hessen umfasst Ludwig Lindenschmit publizierte ferner 1876 in einem wichtigen Aufsatz voller Sarkasmus und Ironie die nicht nur in der Fachwissenschaft bekannten Thaynger Falschungen die sein Sohn Ludwig Lindenschmit d J als solche entlarvt hatte es handelte sich um zwei als prahistorische ausgegebene Zeichnungen eines Baren und eines sitzenden Fuchses angeblich gefunden im Kesslerloch bei Thayngen im schweizerischen Kanton Schaffhausen nahe der deutschen Grenze Er verglich die beiden einfachen Gravierungen von Bar und Fuchs mit Kinderzeichnungen und fand frappierende Ahnlichkeiten in Kinderbuchern Auch alle anderen Kunstwerke aus dem Kesslerloch hielt Lindenschmit der Altere im Gegensatz zu den meisten seiner Zeitgenossen fur Falschungen Gefunden wurden sie im Jahre 1874 schon kurz nach der Entdeckung der Hohle im Vorjahr von dem jungen Basler Reallehrer Konrad Merk der selbst die bedeutende durch Gebusch verborgene Hohle unweit der durch das Fulachtal nach Schaffhausen fuhrenden Bahnlinie entdeckt hatte In den beiden darauf folgenden Jahren fuhrte Merk dort mit Hilfe eines Kollegen und zweier Schuler Ausgrabungen durch in deren Verlauf neben Fossilien auch rund 12 000 Steinwerkzeuge Kernsteine und Abschlage einige hundert Knochengerate sowie Tierknochen gefunden wurden Heute werden die nicht gefalschten Kunstwerke zweifelsfrei in das Magdalenien datiert Ludwig Lindenschmit glaubte jedoch nicht an die bereits weithin anerkannte eiszeitliche Kleinkunst die etwa aus bedeutenden franzosischen Hohlen bekannt wurde Und so publizierte er wie bereits erwahnt die uberraschende Entdeckung seines Sohnes Fur ihn waren nun alle eiszeitlichen Kunstwerke gemeine Falschungen es entbrannte ein von allen Seiten leidenschaftlich gefuhrter Streit Die deutsche Forschung folgte Ludwig Lindenschmit zunachst Um es uberspitzt zu formulieren Fur Lindenschmit galt alles was nicht romisch germanisch war nichts Spater rechtfertigte sich Konrad Merk damit die beiden Falschungen von Bar und Fuchs nicht im Laufe seiner Ausgrabungen entdeckt zu haben sondern dass diese erst mehr als ein Jahr spater aufgetaucht seien Anschliessend verstarkte sich der Verdacht gegen einen der fruheren Arbeiter Merks den Tagelohner Martin Stamm der behauptet hatte sie bei einer Nachsuche im Grabungsschutt entdeckt zu haben Es begann eine gerichtliche Untersuchung in deren Verlauf Stamm gestand er habe die beiden Ritzzeichnungen um Ostern 1875 von seinem Vetter einem Realschuler in Schaffhausen auf Knochen aus dem Kesslerloch anfertigen lassen Somit stand die Falschung dieser beiden Kunstwerke fest In seinem Alterswerk widmet sich Ludwig Lindenschmit schliesslich wie schon zu Beginn seiner Forscherkarriere der Archaologie der Merowingerzeit In dem einzig erschienenen Band des Handbuchs der deutschen Alterthumskunde beschreibt Lindenschmit die Alterthumer der merovingischen Zeit und fasst damit den damaligen Stand der Wissenschaft vorzuglich zusammen Zudem ist es sein wissenschaftliches Lebenswerk mit dem er auch die Grundlage fur die archaologische Erforschung der Merowingerzeit in ganz Mitteleuropa legte Ludwig Lindenschmit der Altere kann als Begrunder der Merowingerarchaologie in Deutschland gelten so der Prahistoriker Hermann Ament 2001 Seine eigentliche Lebensaufgabe aber so Ament bestand in der Leitung des neu gegrundeten Romisch Germanischen Zentralmuseums in Mainz Ludwig Lindenschmit war Herausgeber wichtiger Standardwerke seiner Zeit etwa seit 1858 der funfbandigen Ausgabe Alterthumer unserer heidnischen Vorzeit 1864 1911 in der er bestimmte Gruppen von Altertumern vorlegte Ab Mai 1866 redigierte er zusammen mit dem Freiburger Anatom Alexander Ecker das neu erschienene Archiv fur Anthropologie als eine Zeitschrift fur Naturgeschichte und Urgeschichte des Menschen die am 7 Juni 1865 in Frankfurt am Main von Wissenschaftlern der verschiedensten Fachrichtungen ins Leben gerufen wurde ein Publikationsorgan das schon bald grosse wissenschaftliche Bedeutung erlangte Bereits vier Jahre spater wurde es zum Organ der neu gegrundeten deutschen Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte am 1 April 1870 in Mainz gegrundet nachdem auf der 43 Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte in Innsbruck im September 1869 von der anthropologischen Sektion der Beschluss gefasst wurde auf Betreiben des Genfer Naturforschers Carl Vogt eine selbstandige Vereinigung zu grunden Neben Lindenschmit gehorten auch bekannte Wissenschaftler der Zeit wie etwa Alexander Ecker Hermann Schaaffhausen und Rudolf Virchow zu ihren Grundungsmitgliedern Spater wurde das Archiv fur Anthropologie u a von Johannes Ranke und Georg Thilenius im Braunschweiger Verlag F Vieweg amp Sohn herausgegeben Der Stadt Mainz stiftete Ludwig Lindenschmit 80 Einzelblatter und Fragmente aus mittelalterlichen Handschriften Sein Gemalde Ritter mit seinen Knechten befindet sich heute im Landesmuseum Mainz Lw 54 5 66 cm Im Jahre 1862 erhielt Lindenschmit die Ehrendoktorwurde Dr h c der Universitat Basel Ausserdem war er Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte Im Jahr 1885 erhielt er die Cothenius Medaille der Leopoldina Beigesetzt wurde Lindenschmit auf dem Mainzer Hauptfriedhof Ihm zu Ehren wurde in der Mainzer Oberstadt zwischen Am Dalheimer Kloster und Am Linsenberg eine Strasse benannt Ein gutes Portratfoto von Ludwig Lindenschmit dem Alteren findet sich in Adam und Kurz 1980 S 40 Taf 18 ein gezeichnetes farbiges Portrat bei Ernst Probst 1996 Farbtafel 6 auf S 28 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeitenmit Alexander Ecker Begrunder des Archivs fur Anthropologie Organ der deutschen Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte hrsg von Johannes Ranke und Georg Thilenius ab Band 24 N F ab Band 25 Archiv fur Anthropologie Volkerforschung und kolonialen Kulturwandel Vieweg Verlag Braunschweig mit Wilhelm Lindenschmit Das germanische Todtenlager bei Selzen in der Provinz Rheinhessen Verlag Victor von Zabern Mainz 1848 Digitalisat Nachdruck mit einem Vorwort von Kurt Bohner Mainz 1969 siehe hierzu Rezension von Hermann Ament in Germania Band 49 1971 S 274 279 Ein deutsches Hugelgrab aus der letzten Zeit des Heidenthums Abbildungen von Mainzer Alterthumern mit Erklarungen hrsg von dem Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthumer Heft 4 Verlag Victor von Zabern Mainz 1852 Die vaterlandischen Alterthumer der furstlich hohenzoller schen Sammlungen zu Sigmaringen Philipp von Zabern Verlag Mainz 1860 Hrsg Die Alterthumer unserer heidnischen Vorzeit nach den in offentlichen und Privatsammlungen befindlichen Originalien zusammengestellt und herausgegeben von dem Romisch Germanischen Centralmuseum in Mainz durch Ludwig Lindenschmit 4 Bande Victor von Zabern Verlag Mainz 1858 1889 Tracht und Bewaffnung des romischen Heeres wahrend der Kaiserzeit mit besonderer Berucksichtigung der rheinischen Denkmale und Fundstucke Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1882 Handbuch der deutschen Alterthumskunde Uebersicht der Denkmale und Graberfunde fruhgeschichtlicher und vorgeschichtlicher Zeit in drei Theilen Teil 1 Die Alterthumer der Merovingischen Zeit 3 Lieferungen Verlag Vieweg und Sohn Braunschweig 1880 1889 Literatur BearbeitenFestschrift Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz 1887 Johannes Ranke Dr Ludwig Lindenschmit Nekrolog In Archiv fur Anthropologie XXII Band Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1894 S I V Festschrift zur Feier des funfzigjahrigen Bestehens des Romisch Germanischen Centralmuseums zu Mainz Mainz 1902 Karl Schumacher Lindenschmit Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 721 728 Herrmann A L Degener Hrsg Wer ist s Unsere Zeitgenossen 5 Ausgabe Verlag von H A Ludwig Degener Leipzig 1911 S 866 Lindenschmit Ludwig In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 23 Leitenstorfer Mander E A Seemann Leipzig 1929 S 242 Festschrift zur Feier des funfundsiebzigjahrigen Bestehens des Romisch Germanischen Central Museums zu Mainz Kommissionsverlag L Wilckens Mainz 1927 Stadtische Gemaldegalerie Sonderausstellung zur Gutenberg Festwoche 1948 20 Juni 5 Juli Original Miniaturen des Mittelalters aus dem Vermachtnis des Prof L Lindenschmit Haus am Dom Mainz Stadtische Gemaldegalerie 1948 Kurt Bohner Das Romisch Germanische Zentralmuseum Eine vaterlandische und gelehrte Grundung des 19 Jahrhunderts In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 25 1978 1982 S 1 48 Digitalisat Kurt Bohner Lindenschmit Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 597 599 Digitalisat Karl Dietrich Adam Renate Kurz Eiszeitkunst im suddeutschen Raum Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 8062 0241 9 S Die Kunstlerfamilie Lindenschmit aus Mainz Olbilder Aquarelle Zeichnungen und Dokumente von Johann Lindenschmit 1771 1845 Wilhelm Lindenschmit d A 1806 1848 Ludwig Lindenschmit d A 1809 1893 Wilhelm Lindenschmit d J 1829 1895 Hermann Lindenschmit 1857 1939 Ausstellungskatalog Mittelrheinisches Landesmuseum Mainz Hofpavillon 14 Mai bis 19 Juni 1983 Mainz 1983 Jorn Street Jensen Christian Jurgensen Thomsen und Ludwig Lindenschmit Eine Gelehrtenkorrespondenz aus der Fruhzeit der Altertumskunde 1854 1864 Beitrage zur Forschungsgeschichte Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums in Kommission bei Rudolf Habelt Bonn amp Mainz 1985 Lindenschmit Ludwig In Lexikon Alte Kulturen hrsg u bearb von Hellmut Brunner Klaus Fessel Friedrich Hiller und Meyers Lexikonredaktion Meyers Lexikonverlag Mannheim u a 1993 2 Band Fis Mz ISBN 3 411 07302 0 S 566 Gottfried Borrmann Ludwig Lindenschmit der Altere 1809 1893 In Mainzer Zeitschrift Band 89 1994 S 181 185 Tanja Panke Altertumskunde zwischen Fortschritt und Beharrung Ludwig Lindenschmit d A 1809 1893 in seiner Zeit In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Band 45 1998 S 711 773 Lindenschmit der Altere Ludwig In Brockhaus Die Enzyklopadie in 24 Banden 20 Auflage F A Brockhaus Verlag Leipzig und Mannheim 1998 Band 13 LAGI MAD ISBN 3 7653 3113 9 S 432 Hermann Ament Lindenschmit Ludwig der Altere In Heinrich Beck Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Verlag Walter de Gruyter Berlin und New York 2001 Band 18 Landschaftsrecht Loxstedt ISBN 3 11 016950 9 S 462 463 Annette Frey Hrsg Ludwig Lindenschmit d A Begleitbuch zur Ausstellung aus Anlass seines 200 Geburtstages im Romisch Germanischen Zentralmuseum Mosaiksteine Band 5 Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 2009 ISBN 978 3 88467 138 2 Weblinks BearbeitenLindenschmit Ludwig 1809 1893 In Propylaeum Vitae Akteure Netzwerke Praktiken Literatur von und uber Ludwig Lindenschmit der Altere im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Eintrag in der Matrikeldatenbank Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 458 462 Kurt Bohner Lindenschmit Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 598 Digitalisat Normdaten Person GND 118810170 lobid OGND AKS LCCN n85255271 VIAF 2595963 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindenschmit Ludwig der AltereALTERNATIVNAMEN Lindenschmidt LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Prahistoriker Pionier der Urgeschichtsforschung Historienmaler Lithograf und ZeichenlehrerGEBURTSDATUM 4 September 1809GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 14 Februar 1893STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Lindenschmit der Altere amp oldid 231105766