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Die Munzdatierung ist eine Methode zur absoluten Datierung von Funden oder relativchronologischen Zeitphasen in der Archaologie Bei der Datierung mit Hilfe von Munzen liefert das Pragedatum der jungsten Munze einen terminus post quem das bedeutet dass der gesamte Fund zum Beispiel ein Grab erst nach Pragung der jungsten beigegebenen Munze oder Munzen in den Boden gelangt sein kann Die Umlaufzeit der Munzen kann allerdings recht lang sein so stammten die altesten Goldmunzen aus dem Grab des frankischen Konigs Childerich I noch aus der romischen Republik Um die Datierungsunsicherheiten durch Altmunzen zu vermeiden werden soweit moglich keine Einzelmunzen sondern so genannte Munzreihen zur Zeitbestimmung herangezogen Dabei werden moglichst viele Funde betrachtet die etwa aufgrund ihrer Fundkombination der gleichen relativen Zeitphase angehoren Alle Munzen aus diesen Funden fuhren in Kombination zu einer statistisch aussagekraftigeren Gesamtzahl wobei das jungste Geldstuck die gesamte Zeitphase datiert In der alteren Forschung wurden vor allem bei der Auswertung von Grabfunden zwei unterschiedliche Denkansatze der Munzdatierung diskutiert einer basiert auf der langen einer auf der kurzen Chronologie Der Ansatz der langen Chronologie geht davon aus dass die Munzbeigaben vor der Grablegung lange im Umlauf waren und daher nur einen ungenauen und zu fruhen absoluten Datierungsansatz lieferten Der inzwischen fur viele archaologische Kulturen anwendbare Ansatz einer kurzen Chronologie stellt dagegen heraus dass bei einem Munzumlauf mit aktuellen Pragungen sowie umfangreichen und damit aussagekraftigen Munzreihen auch immer wieder neue Munzen in die Graber gelangten die eine gute absolute Datierungsgrundlage bieten Literatur BearbeitenHans Jurgen Eggers Einfuhrung in die Vorgeschichte 3 Auflage Piper Verlag Munchen 1986 bes S 170 181 zur Methode ISBN 3 492 00393 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munzdatierung amp oldid 198178506