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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Munze als Zahlungsmittel weitere Bedeutungen unter Munze Begriffsklarung Eine Munze ist in der Numismatik ein meist rundes und relativ zum Durchmesser dunnes gepragtes oder fruher auch gegossenes in neuerer Zeit meist vom Staat ausgegebenes gesetzliches Zahlungsmittel und damit neben der Banknote eine Art des Bargeldes Im ubertragenen Sinn steht die Bezeichnung Munze auch fur eine Munzstatte Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte des Munzgeldes 2 1 Anfange in Kleinasien Griechenland und China 2 1 1 Lydien 2 1 2 Griechenland 2 1 3 China 2 2 Romische Munzen 2 3 Das Mittelalter 2 4 Neuzeit 3 Merkmale von Munzen 4 Rechtsfragen 4 1 Abgrenzung zu Medaillen 4 2 Lochung von Munzen 5 Munzmaterial 5 1 Munzmetalle 5 2 Andere Materialien 6 Munzen sammeln 7 Trivia 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDas Wort Munze ist ein Lehnwort aus dem Lateinischen lateinisch moneta das um 790 im Althochdeutschen als muniza und 830 als muniz auftauchte 1 Munzen bestehen fast immer aus einer Metall Legierung Eckige Munzen heissen in der Numismatik Klippen und noch ungepragte Munzrohling Ronde Platte bzw fruher Schrotling Munzen werden heute uberwiegend durch Munzpragung hergestellt Eine Munze ist oder war gesetzliches Zahlungsmittel und als solches vom Staat oder staatlichen Stellen ausgegeben Fehlt es an einer dieser beiden Voraussetzungen liegt keine Munze vor 2 Nach ihrer Funktion lassen sich Munzen in Kursmunzen fur den alltaglichen Zahlungsverkehr Gedenkmunzen als Sammelobjekte zur Erinnerung an ein Ereignis und Anlagemunzen als Geldanlage unterscheiden Gedenkmunzen und Anlagemunzen gehoren streng genommen zu den Medaillen die nicht dem Zahlungsverkehr dienen Davon abzugrenzen sind Marken oder Zeichen die als munzahnliche Pragungen verschiedenste Zwecke erfullen zum Beispiel als Wertmarke Spielmarke Lebensmittelmarke Garderobenmarke oder Token 3 Im Hinblick auf das Verhaltnis zwischen Metallwert und Nennwert unterscheidet man zudem zwischen Kurantmunzen und Scheidemunzen Geschichte des Munzgeldes Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Geldes Geld in Form von Munzen war lange Zeit das einzige Bargeld bis im 11 Jahrhundert das erste Papiergeld aufkam Somit kam es nach und nach zu einer Koexistenz von Munzen und Banknoten was bis heute der Fall ist Anfange in Kleinasien Griechenland und China Bearbeiten Die ersten Funde von vermutlichem Metallgeld stammen aus dem Mittelmeerraum und datieren um die Zeit 2000 v Chr Es handelt sich dabei um Haustierminiaturen aus Bronze Lydien Bearbeiten Die ersten Munzen wurden im Reich der Lyder zwischen 650 und 600 v Chr als Zahlungsmittel herausgegeben siehe auch Alyattes II und Krosus Dabei handelte es sich um unformige Brocken aus Elektron einer naturlich vorkommenden Gold Silber Legierung zuerst bildlos Bildliche Darstellungen auf Munzen kamen um 600 v Chr auf Danach folgten Goldmunzen in verschiedenen Grossen und Werten Griechenland Bearbeiten nbsp Stater aus Korinth Kopf der Athene 4 Jahrhundert v Chr Die ersten Silbermunzen wurden um 550 v Chr in Kleinasien und auf der griechischen Insel Agina gepragt Bis etwa 400 v Chr setzte sich die Munze in ganz Griechenland gegenuber dem Tauschhandel durch Allerdings gab es kein einheitliches Munzsystem sondern mehrere Regionen in denen jeweils eine Munzfamilie dominierte Langsam baute aber der 17 Gramm schwere attische Tetradrachmon mit seinen Teilstucken z B Hemidrachmon Obolos lateinisch Obolus Hemiobolos Tetartemorion und selten auch grosseren Einheiten Dekadrachmon 10 Drachmen eine dominierende Stellung auf Ab der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts vor Christus wurden die ersten Bronzemunzen gepragt Sie waren zugleich die ersten Scheidemunzen d h bei ihnen war der Nominalwert hoher als der Metallwert Die Darstellung von Herrschern auf Munzen setzte sich im griechischen Raum und in den Diadochenreichen erst nach Alexander dem Grossen durch Silber blieb der bestimmende Rohstoff Siehe auch Altgriechische Munzen China Bearbeiten Im antiken China war Kaurigeld das erste bekannte Zahlungsmittel Wahrend der Shang Dynastie kam der Gebrauch von einfachen Bronzestucken auf und unter der spaten Zhou Dynastie lasst sich um 500 v Chr erstmals die Verwendung von messer und spatenformigen Munzen nachweisen Der Erste Kaiser Qin Shi Huangdi vereinheitlichte im Zuge der Reichseinigung 221 v Chr das Geld zu Gunsten einer gemeinsamen Kupferwahrung aus runden Lochmunzen Kasch einer Form die dann mehr als 2000 Jahre lang beibehalten wurde Siehe auch Chinesische Wahrung Romische Munzen Bearbeiten nbsp Romischer Aureus des Septimius Severus 193 211 Die ersten runden Munzen der romischen Republik stammen aus dem 3 Jahrhundert vor Christus und wurden aus Kupfer oder Bronze geschlagen die grossen ein Pfund schweren Kupferstucke das As Aes grave war jedoch gegossen Zuerst wurde mit dem Bronze Gussregulus dem Aes rude und danach mit genormten Bronzegussbarren dem Aes signatum bezahlt Auf diesem Barrengeld waren Motive wie Stiere Schweine Huhner aber auch Schilde Heroldstab Anker Dreizack Waffen oder liturgische Gegenstande Opferschale mit Ornamenten meist beidseitig abgebildet Nachdem die Bronzebarren ihre Gultigkeit verloren hatten trugen viele fruhe romische As und As Teil Munzen die dem Barrengeld folgten als Motiv auf der Ruckseite meist einen Schiffsrumpf Prora was an die Eroberung der Flotte von Antium erinnern sollte und auf der Vorderseite verschiedene Gotterbilder wie z B Vulkanus dem Gott der Schmiedekunst Die erste romische Silbermunze Quadrigatus im griechischen Drachmenstil wurde gegen 269 v Chr geschlagen Die Silberpragung im grossen Stil setzte in Rom aber um 211 v Chr mit dem Denar ein Julius Caesar war der erste Lebende der auf einer romischen Munze im vollen Kopfprofil als Gott abgebildet wurde 44 v Chr In der Kaiserzeit wurden Munzen aus Gold Aureus Silber Denar Messing Sesterz und Dupondius sowie Kupfer As geschlagen In der Zeit der Soldatenkaiser setzte sich langsam der silberne Antoninian gegen den Denar durch Unter Kaiser Diokletian wurden neue Munznominale eingefugt wie beispielsweise der Argenteus und die Munzen Nummus und Follis Insgesamt verfiel das romische Munzwesen unter den Kaisern zusehends Ab Anfang des 4 Jahrhunderts setzte sich das juwelenbesetzte Diadem gegen den ursprunglichen Lorbeerkranz auf den Vorderseiten der Munzen durch Die Gesichter der Kaiser wurden immer schlechter dargestellt was zeigt dass das Diadem den Kaisern auf ihren Munzen wichtiger war als eine ordentliche Darstellung Im Westromischen Reich schliesslich tauchten auf den Munzen immer mehr Rechtschreibfehler auf da die meisten der Munzprager nur noch schlecht Latein sprechen und schreiben konnten Die ostromischen Munzen losten sich schnell von den reichsromischen Vorbildern und entwickelten eine eigene Formensprache Die germanischen Staaten der Volkerwanderungszeit pragten teilweise Munzen die sich entweder am west oder am ostromischen Vorbild orientierten Siehe auch Romische Wahrung Das Mittelalter Bearbeiten Hauptartikel Munzen des Mittelalters Von Spatantike bis Fruhmittelalter ging der Umlauf von Munzen in Europa stark zuruck Der Tauschhandel nahm zu und grossere Geldgeschafte wurden oft mit ungemunztem Metall beglichen Die Standardwahrung bildeten der byzantinische Solidus und die Siliqua mit den verschiedenen Unterteilungen Die germanischen Herrscher die neue Reiche auf dem Boden des Westromischen Reiches errichteten erkannten meist die Pragehoheit der byzantinischen Herrscher an und imitierten deren Pragungen Nur vereinzelt setzten sie ihren eigenen Namen ihr Monogramm oder gar ihr Bildnis auf die Munzen Karl der Grosse fuhrte um 792 bis 793 eine Munzreform durch die von der Gold und Silberwahrung hin zur einheitlichen Silberwahrung fuhrte Siehe Schilling Es wurde der Denar oder Pfennig als die nahezu ausschliesslich gepragte Munze neu eingefuhrt Vorangegangen war die Uberlegung dass Gold fast nur durch den Fernhandel zu beziehen war wahrend Silber in Europa nordlich der Alpen reichlich vorhanden war Daher hob Karl die Goldbindung des Geldes auf 4 und fuhrte den Silberdenar als reichsweit geltende verbindliche Wahrung ein Als Munzgrundgewicht wurde das Pfund zu 367 g festgelegt aus dem 240 Pfennige Denare geschlagen wurden 4 was so in Karls Munzordnung festgelegt war Ein Solidus bzw Schilling waren 12 Denare ein Pfund libra dessen Gewicht gegenuber dem antiken Mass erhoht wurde entsprach 20 Solidi Der angelsachsische Konig Offa von Mercien ubernahm zur gleichen Zeit diese Regelung die in England bis 1971 in Kraft war Siehe auch Sachsenpfennig Munzfuss nbsp Hochrandpfennig Sachsenpfennig 985 1000 nach karolingischem Vorbild Vorderseite Tempel Ruckseite Kreuz in den Winkeln je eine Kugel nbsp Ludwig III 1172 1190 Landgraf von Thuringen Reiterbrakteat um 1180 Munzstatte Gotha oder Eisenach nbsp Kurfurst Ernst und Herzog Albrecht halber Schwertgroschen Jahreszahl 1482 Mmz Kleeblatt gepragt in der Munzstatte Zwickau und in der Munzstatte SchneebergDas ursprunglich konigliche Munzrecht weitete sich allerdings im Heiligen Romischen Reich zunehmend auf weitere weltliche und geistliche Wurdentrager aus was eine Vielzahl an unterschiedlichen Versionen des Pfennigs Regionaler Pfennig und eine allgemeine Verringerung des Silbergehalts der Munzen zur Folge hatte Von der Mitte des 12 Jahrhunderts bis ins 14 Jahrhundert waren die Brakteaten fast im gesamten deutschsprachigen Raum mit Ausnahme des Rheinlands und des Alpenraumes die vorherrschende Munzsorte Diese dunnen einseitig gepragten silbernen Pfennigmunzen setzten gewissermassen den Prozess des Gewichtsverlustes der alten Pfennige fort Brakteaten wurden von Zeit zu Zeit verrufen das heisst fur ungultig erklart und von ihren Besitzern zuruckgefordert um sie gegen eine geringere Menge neuer Munzen umzutauschen Der Abschlag konnte bis zu 25 betragen Dies war eine damals ubliche Form der Steuererhebung Um stabile Verhaltnisse fur Handel und Gewerbe zu schaffen waren hauptsachlich die Handelsstadte daran interessiert die Munzpragung in die eigenen Hande zu nehmen Mehrere Stadte nutzten eine sich bietende Moglichkeit die Munzstatte zu pachten oder durch Kauf zu erwerben um eigene Munzen den sogenannten Ewigen Pfennige zu pragen die nicht der jahrlichen Munzverrufung unterlagen 5 Siehe auch Sachsische Munzgeschichte Brakteatenzeit und die Dynastenpragungen zum Beispiel die doninschen Brakteaten Goldmunzen wurden im Hochmittelalter nur selten geschlagen Erst im 13 Jahrhundert setzten verstarkte Goldpragungen ein Diese Entwicklung ging von den italienischen Handelsstadten aus In Frankreich und England waren Goldmunzen weiter verbreitet und die einzelnen Stucke deutlich grosser als im Reich Als weitere Entwicklung des 13 Jahrhunderts kam in Deutschland der Groschen als grossere Silbermunze auf Die Munzbilder des Groschens zeigten erstmals verstarkt auch Fursten des jeweiligen Territoriums Die als der Munzpragung zugrunde liegende Gewichtseinheit Kolner Mark lateinisch magna marca wird 1166 erstmals erwahnt 6 Die um 1170 in der Stadt eingefuhrte Munze wog 233 8123 Gramm verbreitete sich uber das Rheinland schnell in anderen Regionen des Reichs 7 und wurde 1524 zum allgemeinen deutschen Reichsmunzgewicht erhoben Im deutschen Munzrecht war das Jahr 1356 ein entscheidendes Datum Das Munzregal und damit das uneingeschrankte Munzrecht wurde fur alle Kurfursten des Heiligen Romischen Reiches in der Goldenen Bulle von Karl IV festgeschrieben 8 Die Kurfursten leiteten daraus das Recht zum Pragen von Goldmunzen ab Das Privileg Goldgulden zu pragen war 1340 erstmals der reichsfreien Stadt Lubeck zugestanden worden Den Furstbischofen der Kurtrier und der Kurkoln wurde dieses Privileg 1346 von Karl IV bei dessen Kronung zum romisch deutschen Konig verliehen 9 Sie grundeten 1372 einen Munzverein und liessen den Goldgulden und als gemeinsame Silbermunze den Weisspfennig mit festgelegtem Feingehalt pragen 10 11 1385 86 grundeten die rheinischen Furstbischofe und die Kurfursten von Kurmainz und der Kurpfalz den ersten Rheinischen Munzverein dem weitere folgten Der Rheinische Munzverein liess den rheinischen Gulden in Gold pragen Dieser war die Grundlage fur viele regionale Wahrungen im gesamten Heiligen Romischen Reich und auf finanzieller Ebene das einigende Band des Reiches nbsp Goldgulden der Groschenzeit Sachsens Munzstatte LeipzigKurfurst Friedrich II der Sanftmutige von Sachsen liess zum ersten Mal in der sachsischen Munzgeschichte Kursachsische Goldgulden schlagen Sie wurden zunachst von 1454 bis 1461 im Wert eines neuen rheinischen Guldens gepragt Nach langerer Pause begann Herzog Albrecht der Beherzte im Jahr 1488 unter seinem alleinigen Namen wieder Goldgulden in Leipzig in grosserer Stuckzahl zu pragen Die Munzbilder wurden in Varianten bei samtlichen Goldgulden der sachsischen Groschenzeit beibehalten Da sie dem rheinischen Gulden sehr ahnlich sind ist der kleine sachsische Wappenschild zwischen den Beinen des stehenden Johannes des Taufers ein sicheres Erkennungszeichen Hauptquelle des Reichtums der sachsischen Fursten waren jedoch besonders in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts die reichen Silbervorkommen im Bergbau in den erzgebirgischen Gruben Der Grund fur die Goldmunzung war hauptsachlich der sich auf Leipzig konzentrierende internationale Handelsverkehr 12 Neuzeit Bearbeiten nbsp Munzschlager der fruhen Neuzeit nbsp Taler mit dem Portrat des Rex Romanorum Maximilian I 1486 1519 nbsp Eingangskasse aus Stein in der Zrinski Burg Nordkroatien fur Munzen mit denen die Untergebenen den Eintritt in die Burg bezahlten In der Munzkunde beginnt die Neuzeit mit dem Entstehen des Talers Erstmals wurde 1486 unter Erzherzog Sigismund Tirol eine grosse Silbermunze geschlagen der Uncialis oder Guldiner Die erste in grosserer Anzahl gepragte Grosssilbermunze war der nach dem Vorbild des Tiroler Guldiners gepragte sachsische silberne Gulden Diese spater als Klappmutzentaler bezeichnete Grosssilbermunze wurde erstmals im Jahre 1500 in der Munzstatte Annaberg Frohnau und evtl in der Munzstatte Wittenberg geschlagen Der sachsische silberne Gulden Taler war Vorbild fur den im bohmischen Joachimsthal gepragten Guldengroschen der bald Taler genannt wurde Der Taler verbreitete sich in den folgenden Jahrhunderten uber die ganze Welt und stellt den ersten Fall einer kompletten Ablosung von allen Vorbildern vorangegangener Munzarten dar Da sich seine Herstellung schnell uber zahlreiche Territorien verbreitete gaben die jeweiligen Landesherren ihren Talern eine individuelle Gestaltung die im Verlauf des technischen und kunstlerischen Fortschritts eine hohe Qualitat erreichte Gelegentlich wurden auch Mehrfachtaler Dicktaler und Breite Taler geschlagen Ab dem 17 Jahrhundert kamen als neues Motiv Stadteansichten auf Ein besonderes Sammelgebiet sind die Vikariatsmunzen Von 1612 bis 1792 wurden in acht Vikariatsfallen sachsische und kurpfalzische Vikariatsmunzen gepragt Die Vikariatsmunzen wurden nach dem Tod des Kaisers bis zur Kronung des neuen Kaisers gepragt Siehe dazu auch Vikariatsmunzen Johann Georgs II Sachsen Vom Prinzip her ahneln Vikariatsmunzen den Sedisvakanzmunzen die in der papstlosen Zeit vom Tod eines Papstes bis zur Wahl eines neuen Papstes gepragt wurden Die Vielzahl von Kleinmunzen unterhalb des Talers verlor zunehmend an Feingehalt Diese Entwicklung erreichte in der Kipper und Wipperzeit wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ihren Hohepunkt Ausserdem wurden im 17 Jahrhundert erstmals seit der Spatantike wieder Kupfermunzen als Scheidemunzen gepragt Fur den Umsatz werthaltiger Guter setzten sich die goldenen Dukaten durch Numismatische Raritaten sind Flussgolddukaten Arabische Bezeichnungen fur europaische Munzen die durch den Levantehandel in arabischen Staaten verbreitet waren sind schmuckende Beinamen die dabei meist das Munzbild betreffen So wurde der Maria Theresien Taler Abu Kush Vater des Vogels oder Abu Noukte Vater der Perlen genannt da ein Adler und Perlen auf dem Diadem der Kaiserin zu sehen waren Siehe Handelsmunze Der niederlandische Lowentaler wurde Abu Kelb Vater des Hundes genannt das spanische Acht Reales Stuck mit vierfeldigem Wappenschild Abu Taka Vater des Fensters nbsp Pramiendoppeltaler von 1780 ZUR BELOHNUNG DES FLEISSES V EINE MARK FEIN Eichenkranz uber Allegorien von Industrie Landwirtschaft und Handel Munzstatte DresdenIm 17 und 18 Jahrhundert wurden besonders viele Handelsmunzen ausgepragt Der 1695 in Hamburg beschlossene Bankotaler sollte verhindern dass sich die hollandischen Geldwechsler mit der wertgleichen Annahme des hoherwertigen Reichstalers bereichern Insgesamt zeigte sich in der Munzgeschichte bis in die Neuzeit immer wieder der ahnlich ablaufende Prozess des Wertverlustes Wahrend Geld in Form von Munzen anfanglich aus wertvollem Material bestand Gold Silber und ihr Tauschwert dem Wert dieses Materials entsprach vollwertige Munzen wurden spater Munzen hergestellt deren Materialwert unter ihrem Tauschwert lag indem man die Munzen kleiner und leichter machte den Feingehalt verminderte oder geringerwertigerer Materialien verwendete unterwertige Munzen Der im Jahr 1787 herausgegebene Fugio Cent war die erste offizielle Munze der Vereinigten Staaten von Amerika Die Pragung von Pramientalern mit denen verdienstvolle Landeskinder auf wirtschaftlichem oder kunstlerischem Gebiet in den deutschen Staaten ausgezeichnet wurden war eine der Massnahmen die zu aussergewohnlichen Leistungen anspornen sollte Die Auszeichnung mit der Vergabe von Pramientalern war eine von vielen Massnahmen zur Uberwindung okonomischer und kultureller Note eines Landes Die medaillenartigen Sonderpragungen wurden in der Regel als Konventionstaler gepragt Merkmale von Munzen Bearbeiten nbsp 1 Rubel Prednistrowien Avers Kursmunzen aus PlasteMunzen sind vom Staat genehmigte Zahlungsmittel Moderne Munzen tragen ublicherweise drei Aufschriften das Land oder die Staatengemeinschaft den Wert aus Nominal und Wahrungseinheit und das Pragejahr Doch es gibt auch Ausnahmen Das Jahr fehlt bei einigen alteren exotischen kleinen Einheiten zum Beispiel bei allen Cash Munzen aus Travancore gepragt bis 1949 13 Ausnahmen gibt es auch unter Talermunzen Zum Beispiel tragen die sachsischen Schmetterlingsmunzen lediglich das Monogramm des Munzherrn und eine Wertangabe jeweils in Groschen Merkmale von Munzen wurden mitunter auch zu manipulativen Zwecken benutzt Zum Beispiel kann das Pragejahr wegzulassen unter Umstanden auch Kalkul gewesen sein So wurde bei Einfuhrung der Reichsmunzordnung von einigen Munzherrn die Jahreszahl nicht aufgepragt um noch eine Zeit lang nach einem leichteren Munzfuss unbemerkt pragen zu konnen wie das zum Beispiel die Herrin von Jever bei den Danielstalern praktizierte Die Schweizer Rappen Untereinheit des Schweizer Franken zeigen nur das Nominal ohne Angabe der Wahrungseinheit Noch drastischer ist es bei den britischen Crowns der Pragejahre 1965 1971 Diese zeigen weder ein Nominal noch die Angabe der Wahrungseinheit In allen britischen Munzen mit Elizabeth II ist das Land nicht bei ihren Amtsvorganger inne n nur als Teil des Titels des Monarchen angegeben Die ersten Munzen in Deutschland nach 1945 hatten die Aufschrift bzw Umschrift Bank deutscher Lander Auch bei Euromunzen gibt es in der Regel keine Landesangabe sondern nur ein Erkennungszeichen fur das Land auf der Ruckseite der Munze Die Vorderseite das Avers der Munze ist in der Regel dort wo der Kopf des Herrschers oder das Wappen der Republik zu sehen ist Die Ruckseite der Revers ist hingegen meistens auf der Seite mit der Wertangabe Dazwischen befindet sich der Munzrand der geriffelt oder beschriftet sein kann und gewohnlich ein wenig uber die Munzflache ubersteht Randstab Er kann auch eine Randschrift enthalten Die Umschrift einer Munze wird in der Numismatik als Legende bezeichnet Es gibt jedoch auch Munzen die weder eine Vorderseite noch eine Ruckseite haben siehe Schmalkaldischer Bundestaler Die Munzmeisterzeichen auf den Munzen erscheinen ab dem spaten Mittelalter Sie wurden grosstenteils in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts durch das Munzzeichen in Form eines Buchstabens zur Bezeichnung der Munzstatte ersetzt Mitunter befindet sich auf Munzen zusatzlich noch die Signatur des Munzgraveurs oder nur die Kunstlersignatur Das Munzmeisterzeichen darf demzufolge nicht mit der Munzsignatur verwechselt werden Bei der Munzpragung kann es auch zu einer Fehlpragung kommen zum Beispiel dann wenn der Munzrohling dezentriert gepragt wird Die spatere Aufbringung eines Gegenstempel ist dagegen keine Fehlpragung Mitunter ratselhaft oder auch nicht selten unentdeckt sind Zwittermunzen Eine Zwittermunze ist eine Munze mit zwei nicht zusammengehorenden Seiten 14 Fur die Munzpragung wurde der Vorderseitenstempel mit dem Ruckseitenstempel einer anderen Munze gekoppelt 15 Munzen insbesondere Kurantmunzen werden in einem festgelegten Munzfuss ausgepragt Der Munzfuss legt fest wie viele Munzen aus einem bestimmten Munzgrundgewicht gepragt werden Bei einem Taler im 14 Talerfuss wurden 14 Taler aus dem Munzgrundgewicht einer Kolner Mark gepragt Rechtsfragen BearbeitenGemass 1 MunzG pragt der Bund Munzen deutsche Euromunzen gemass der Verordnung EG Nr 975 98 des Rates vom 3 Mai 1998 uber die Stuckelungen und die technischen Merkmale der fur den Umlauf bestimmten Euro Munzen aus Munzen sind daher ein gesetzliches Zahlungsmittel Der Rechtsbegriff der Munze ist deshalb zunachst begrenzt auf Munzen als gesetzliches Zahlungsmittel Der Begriffsinhalt der Munze erfahrt jedoch in 2 Abs 1 MunzG eine Ausdehnung auf Sammlermunzen die auf Euro lauten und Gedenkmunzen sind und auf deutsche Euro Munzen in Sonderausfuhrung siehe Munze Deutschland In 1 Nr 2 MedaillenV ist der Rechtsbegriff Medaillen oder Munzstucke negativ definiert als Metallgegenstande die das Aussehen oder die technischen Eigenschaften einer deutschen Euro Gedenkmunze im Sinne des 2 Abs 1 Nr 1 MunzG haben keine Munzrohlinge sind und nicht aufgrund des Munzgesetzes der wahrungsrechtlichen Vorschriften anderer Staaten oder der von den Europaischen Gemeinschaften erlassenen Rechtsvorschriften ausgepragt und in den Verkehr gebracht werden Abgrenzung zu Medaillen Bearbeiten Wahrend die Ausgabe von Munzen ein Vorrecht des Staates ist durfen Medaillen auch von privater Seite hergestellt werden Geprage welche nicht als gesetzliches Zahlungsmittel vorgesehen sind werden haufig den Medaillen zugerechnet Ein Zwischending stellen die sogenannten Pseudomunzen dar welche de jure Zahlungsmittel sind aber von Privatfirmen fur den internationalen Sammlermarkt gepragt werden und de facto keine Geldfunktion haben Umgekehrt existieren auch munzahnliche Geprage wie Notmunzen und Jetons welche tatsachlich als Zahlungsmittel verwendet wurden aber nicht von den dazu berechtigten staatlichen Stellen herausgegeben wurden Sie wurden aber teilweise vom Staat trotzdem als Ersatz Geldzeichen toleriert wie die vielfaltigen deutschen und osterreichischen Notgeldausgaben in Munz und Banknotenform nach 1914 bis 1923 Medaillen durfen heute keine gultigen Wahrungsbezeichnungen und Nominalwertangaben tragen Siehe auch erganzend Anlagemunzen nbsp Locumtenenstaler Schautaler Friedrichs des Weisen o J gepragt nach 1507 auf die Statthalterwurde erste Vikariatsgedenkpragung Sachsens Der Schautaler konnte eine Medaille sein nbsp Herzog Moritz Taler auf den Bau von Schloss Moritzburg in Zeitz von 1667Ein Grenzfall ist am Beispiel des historisch und kunstlerisch bedeutenden Locumtenenstaler Vikariatsmunze dokumentiert Das sind Guldengroschen Taler die auch als Medaillen mit hoherem Relief jedoch ebenfalls im Talergewicht also im gesetzlichen Munzfuss hergestellt wurden und als Geschenke fur Gunstlinge dienten In Katalogen werden daher oft beide Typen als Guldengroschen bezeichnet obwohl nur die mit niedrigerem Relief tatsachlich Munzen sind Die Abgrenzung zu Medaillen ist in dieser Zeit Anfang 16 Jahrhundert mitunter nur an der Art der Pragung dem medaillentypischen hohem Relief zu erkennen 16 Ein weiterer Grenzfall ist das 1 Billion Mark Stuck der Provinz Westfalen eine Munze mit Medaillencharakter 17 Die als Notgeld 1923 gepragte Munze der Landesbank der Provinz Westfalen wurde erst 1924 nach dem Ende der Inflation als Erinnerungsstuck an die schwere Zeit ausgegeben Der Gluckhennentaler kommt meist als Medaille vor Als Goldabschlag im Mehrfachdukatengewicht ist er umlauffahig also eine Munze Die Schautaler Friedrichs des Weisen 1522 sind nach der sachsischen Munzordnung von 1500 zu leicht Die als Taler bezeichneten Geprage konnten folglich Medaille sein Der Taler auf den Bau von Schloss Moritzburg in Zeitz konnte eine Medaille sein Das hohe Relief sowie fehlende andere Munzen von Moritz von Sachsen Zeitz bestatigen eher Wilhelm Ernst Tentzels Bezeichnung als Medaille Ob die im Reichstalergewicht gepragten Stucke tatsachlich Munzen sind ist fraglich Tentzels Bezeichnung als Medaille kann u a wegen des hohen Reliefs und der Seltenheit der Einzelstucke trotz Bezeichnung als Taler zutreffend sein Die sogenannten Hoym Munzen sind Privatausgaben deren Herstellung ein Munzvergehen war 18 Pesttaler konnen Medaillen im Talergewicht und auch Gedenkmunzen sein Die Abgrenzung zwischen Munzen und Medaillen kann wie folgt vorgenommen werden Munzen Medaillengesetzliches Zahlungsmittel Sammelobjektmit aufgepragtem Nennwert Munznominal ohne Nennwertim staatlichen Auftrag von staatlichen Munzprageanstalten hergestellt im Auftrag von Privatunternehmen hergestelltMetallwert orientiert sich am Nennwert Kurswert oder Sammlerwert orientieren sich am MetallwertGold und Silbermunzen sowie Gedenk oder Sammlermunzen sind daher keine Munzen im Rechtssinne sondern gehoren zu den Medaillen Sammlermunzen die offiziell in ihren Herkunftslandern als Zahlungsmittel gelten denen aber objektiv keine praktische Zahlungsmittelfunktion zukommt etwa Krugerrand in Sudafrika Goldvreneli in der Schweiz American Gold Eagle in den USA sind in Deutschland nicht als Geld im Sinne von 935 Abs 2 BGB anzusehen 19 Lochung von Munzen Bearbeiten Hauptartikel Lochmunze In einigen Landern wie zum Beispiel Norwegen Danemark wurden verschiedene Kleinmunzen in der Mitte ausgestanzt damit sie von hoherwertigen Munzen schneller und besser unterschieden werden konnen Die im asiatischen Raum Japan China bekannten Kasch Munzen wurden dagegen schon in dieser Form gegossen In zwei anderen Fallen Australien und Karibische Inseln wurden aus Silbermunzen die Kerne ausgestanzt und diese wiederum als eigene Munzen in Umlauf gebracht Holey Dollar nbsp Amulettmunze hier der Mansfelder Georgstaler Fur eine meist nachtragliche Lochung einer Munze kann es sehr unterschiedliche Grunde geben Oftmals wurden Lochungen angebracht damit die Munze oder Medaille an einer Kette als Schmuck oder als Amulett Amulettmunze 20 getragen werden konnte Eine nachtragliche Lochung kann auch vorkommen wenn bestimmte Metalle besonders Edelmetalle aus der Munze zur Bereicherung entnommen wurden wie zum Beispiel bei Kurantmunzen oder Munzen deren Kurswert den Wert des Metalls unterschreitet Durch die Lochung wird die Munze fur Sammler unattraktiv Eine andere Anwendung des Lochens bestand darin Falschgeld dauerhaft zu entwerten Munzmaterial BearbeitenIn der Antike wurden fur die Herstellung von Munzen fast ausschliesslich die Metalle und Legierungen Gold Elektron Silber Billon Kupfer Bronze Potin und Messing bzw Aurichalkum verwendet Ab dem Mittelalter bis etwa 1850 waren in Deutschland nur noch Gold Silber und Kupfer und deren Legierungen fur die Munzpragung erlaubt Bronze und besonders Messing waren fur Spielmarken und Rechenpfennige auf Grund ihrer Farbung zur Abgrenzung zum Munzgeld gesetzlich vorgeschrieben Schon ab etwa 1860 kamen vermehrt andere Metalle wie Eisen Nickel Zink Aluminium oder Chromstahl zur Anwendung Eine besondere neuere Legierung die auch asthetischen Gesichtspunkten genugt ist das Nordische Gold Fast immer wurden und werden die reinen Metalle insbesondere Gold Silber Kupfer und Aluminium aus Grunden der Abriebfestigkeit mit anderen Metallen legiert Eine besondere Rolle besass die naturliche Legierung Elektron eine Gold Silber Legierung bei den altesten antiken Munzen da Elektron ursprunglich als ein eigenstandiges Reinmetall angesehen wurde Besonders Kupfer ist wegen seiner antibakteriellen Wirkung und guten Verfugbarkeit ein wichtiger Bestandteil heutiger und fruherer Munzlegierungen Die gangigste Munzlegierung ist heute Kupfernickel aber auch Bronze und Messinglegierungen sind nicht selten Nicht bewahrt haben sich reine Metalle wie Zinn Zink und zusatzlich aus gesundheitlicher Sicht auch Blei die daher haufig nur als Notgeld Verwendung fanden Der relative Anteil des Edelmetalls in der Munzlegierung wurde durch den sogenannten Munzfuss festgelegt die metallurgische Zusammensetzungen durch chemisch analytische Nachweisreaktionen bestimmt nbsp Ausschnitt aus einer 20 Cent MunzeSeit einigen Jahrzehnten kommen auch plattierte Munzen Sandwich vor zum Beispiel Kupfernickel als Uberzug auf Nickelkern sog Automatenmunzen mit definiert magnetischem Kern oder die 1 Pfennig von 1950 bis 2001 und 2 Pfennig Munzen 1967 2001 die aus kupferplattiertem Eisen bestanden Auch die Ronden Kombination von Ring und Pille aus verschiedenfarbigen Legierungen sind jetzt ublich zum Beispiel bei den 1 und 2 Euro Munzen Munzen deren Kurswert durch den inneren Wert Metallwert bestimmt ist werden Kurantmunzen genannt Dies traf fruher im Allgemeinen bis 1914 auf die meisten Edelmetallmunzen zu deren Edelmetallanteil wesentlich grosser als 50 Prozent war So hatten die 5 10 und 20 Goldmark Stucke die im Zeitraum von 1871 bis 1915 ausgegeben wurde einen Feingehalt von 900 Das Gleiche traf fur die Silbermunzen dieser Zeit zu So wog ein 5 Mark Stuck aus Gold 1 991 Gramm ein solches aus Silber 27 777 Gramm Der innere Wert beider Munzen war also der Gleiche und entsprach dem Nominalwert Als Scheidemunzen bezeichnet man Munzen deren Nominalwert nicht dem Metallwert entspricht Diese waren fruher haufig aus einer Billon Legierung oder nur aus Kupfer Der Materialwert aller heutigen Umlaufmunzen liegt stets unter dem Nominalwert und sie sind somit Scheidemunzen Dies trifft auf alle heutigen Umlauf und viele Gedenkmunzen zu da deren Wert nur durch staatliche Garantien gedeckt ist womit es sich um sogenanntes Kreditgeld handelt Siehe als Gegensatz dazu auch Anlagemunzen Munzmetalle Bearbeiten Gold Das wichtigste Munzmetall fur Munzen mit hohem Nennwert Es wurde fur Umlaufmunzen meist mit Kupfer legiert um eine bessere Harte zu erzielen Heute wird es nur noch fur Gedenkmunzen Medaillen und Anlagemunzen verwendet meist mit sehr hohem Feingehalt Es dient als Hauptbestandteil der Legierung Elektron Siehe auch GoldmunzeSilber Seit dem 6 Jh v Chr mit Gold eines der altesten Munz und Tauschmetalle Der uberwiegende Teil der modernen Gedenkmunzen Medaillen und Anlagemunzen besteht aus Silber in meist hoher Feinheit Silber ist werthaltiger Bestandteil der Legierung Billon Siehe auch SilbermunzeKupfer Neben Gold und Silber fruher das dritthaufigste heute das haufigste Basis Munzmetall Kupfer wird wegen seiner hervorragenden Legierungseigenschaften fast ausschliesslich zur Pragung von Umlaufmunzen in legierter Form verwendet z B in Bronze Messing und Neusilber Kleine deutsche Scheidemunzen wie Pfennige und Heller bestanden bis etwa 1871 haufig aus Reinkupfer Spatere Reichs Pfennige bestanden aus Kupfer mit geringen Zinn und Zink Anteilen zur Kupferhartung Nickel Ein hellsilbrig glanzendes besonders hartes Metall Nickel gilt als ein wichtiges Legierungsmetall der modernen Munzpragung wurde jedoch auch fruher als reine Nickelmunze verpragt z B 25 Pfennig Stuck von 1912 Aluminium Ein sehr leichtes und weiches Munzmetall das hellsilbrig glanzt In reiner Form ist Aluminium wegen seiner schnellen Abnutzung fur Umlaufmunzen weniger gut geeignet Es wird deshalb heute in Legierungen z B mit geringem Kupfer und Magnesium Anteil bis 3 gehartet auch namensgebender Bestandteil von Aluminium Bronze Munzlegierungen Zink Ein billiges graues und weiches Metall Zur Munzherstellung in Nach Kriegs und Notzeiten genutzt z B 5 Groschen Stuck von Osterreich nach 1945 sowie wichtiger Legierungsbestandteil Eisen Wurde schon im 3 Jh v Chr in China zur Herstellung von Munzen verwendet Wegen der schnellen Korrosion wurde aber nur in Notzeiten darauf zuruckgegriffen Haufig wurde dann der Korrosionsschutz durch eine Oberflachen Passivierung z B als Verzinkung erhoht Zinn Als Legierungsbestandteil wird Zinn recht haufig benutzt als helles weiches und reines Munzmetall dagegen nur selten es wurde fruher rein z B zur Erinnerung an besondere Ereignisse fur sogenannte Teuerungs Pest und Unwettermedaillen verwandt Blei Als reines blaulich graues Munzmetall ungeeignet da es zu weich und feuchtigkeitsanfallig ist Nur in der Antike wurden gelegentlich Munzen aus Blei und im Mittelalter Siegel als Papst Bulle gefertigt Munzfalscher griffen des Ofteren auf Blei zuruck um Silbermunzen nachzuahmen Es wurde auch als Kern von sogenannten Galvanos speziellen Munzkopien benutzt bis vor Kurzem auch noch haufig als Eichsiegel in Form von Plomben z B an Stromzahlern Neusilber Eine silberweiss glanzende Legierung aus 47 64 Kupfer 10 25 Nickel 15 42 Zink Niob Das selten vorkommende grau glanzende Niob wurde 1844 vom Berliner Professor Heinrich Rose entdeckt Das in jungerer Zeit erstmals zur Munzproduktion verwendete hochreine Niob 999 wird in einem ausserst zeitintensiven und teuren Prozess gewonnen Gerade seine aussergewohnliche Eigenschaft die Farbe durch eine spezielle Bearbeitung verandern zu konnen macht dieses seltene Metall fur Numismatiker bzw Munzsammler besonders attraktiv Platin Ein hellgraues silberglanzendes Metall das nicht sehr hart und daher nur bedingt zur Munzpragung einsetzbar ist Echte Platinumlaufmunzen wurden nur in Russland Anfang des 19 Jahrhunderts ausgegeben Es wird heute als Werttrager fur Anlagemunzen verwandt Palladium Ein rares silbrig weissglanzendes Munzmetall das zu der Gruppe der Platinmetalle gehort und zur Herstellung von Anlagemunzen verwandt wird Tombak Legierung aus 70 90 Kupfer und 10 30 Zink Gebraucht z B zur Plattierung der 5 und 10 Pfennig Stucke der Bundesbank von 1949 bis 2001 Andere Materialien Bearbeiten nbsp Deutschlands erste 5 Euro Munze mit PolymerringPorzellanmunzen wurden seit Ende des 18 Jahrhunderts bis etwa 1865 in Siam an Stelle von Metallgeld als Spielhollengeld Jeton verwendet Weiterhin wurde weisses Biskuit und haufiger braunes Bottgersteinzeugporzellan fur Notgeld mit Wahrungsbezeichnungen nach dem Ersten Weltkrieg gern verwendet das aber eher fur Sammler als fur den taglichen Umlauf vorgesehen war Lederstucke wurden gelegentlich als Munzen bzw als Notgeld Wertmarken verwendet Runde Pappstucke bzw heute auch Plastikmaterialien wurden werden fur Notgeldmunzen bzw fur Kinderspielgeld benutzt Dieses Notgeld wird als Geldzeichen bezeichnet Im international nicht anerkannten Transnistrien wurden 2014 Rubel Munzen aus Kunststoff in Umlauf gebracht 21 Im 1 Halbjahr 2016 wurde in Deutschland erstmals eine 5 Euro Gedenkmunze Planet Erde mit blauem lichtdurchlassigen Polymerring herausgegeben 22 Diese ist auch die erste offizielle Munze mit einem Polymerring weltweit Munzen sammeln Bearbeiten Hauptartikel Munzen sammeln und Numismatik Munzen werden ahnlich wie Briefmarken Bierdeckel Kunstgegenstande oder ahnliche Objekte auch gesammelt Sie konnen so neben ihrem Kurswert auch einen Sammlerwert erlangen Dieser hangt vom Angebot Auflage der Munze und Nachfrage ab Die Nachfrage wird vom Interesse der Sammler aber auch von Kursschwankungen Modewellen aktuellen politischen Ereignissen und ahnlichen Effekten mitbestimmt Besonders wertvoll sind daher extrem seltene und trotzdem stark nachgefragte Exemplare so zum Beispiel sehr alte und trotzdem sehr gut erhaltene Munzen Die derzeit vom Sammlerwert her teuersten Munzen der Welt sind US amerikanische Munzen der 1794 Flowing Hair silver dollar versteigert am 24 Januar 2013 fur einen Rekordpreis inkl Aufgeld von 10 016 875 Dollar Zuschlag 8 525 000 Dollar sowie die Brasher Dublone von 1787 versteigert am 21 Januar 2021 fur einen Rekordzuschlag von 9 360 000 Dollar Die wertvollste antike Munze ist der romische EID MAR Aureus versteigert am 29 Oktober 2020 in London fur einen Zuschlag von 2 700 000 GBP Trivia Bearbeiten nbsp Grosste gefraste Munze auf der Weltausstellung Expo2020 in DubaiZu den Feierlichkeiten zum 100 Jahrestag der Grundung der tschechischen Krone wurde eine Munze mit einem Durchmesser von 535 Millimetern und einer Dicke von 48 Millimetern die 130 Kilogramm wiegt und aus reinem Gold besteht hergestellt Ihr Nennwert betragt 100 Millionen tschechische Kronen Die Munze ist die grosste gefraste Munze der Welt die grosste Goldmunze in Europa und die zweitgrosste Goldmunze der Welt 23 Die Haut nimmt nach Kontakt mit kupfer oder eisenhaltigen Munzen einen eigenartig muffigen Geruch an den Menschen ublicherweise mit metallisch assoziieren Die Ursache fur den charakteristischen Geruch konnte erst im Jahr 2006 geklart werden Die Metalle bewirken eine rasch ablaufende chemische Reduktion der lipidbasierten Komponenten auf der Oberflache der Haut wobei in Folge Ketone und Aldehyde entstehen Letztere wiederum sind fur den typischen Metallgeruch verantwortlich 24 Siehe auch BearbeitenKursmunze Abschlag Numismatik Zwittermunze Pramienmunze Kippermunze Remedium im Schrot und Korn Eine ausgepragte Rechnungsmunze Strassenbahnmunze Die Munze als politisches Instrument Sachsische Munzen in der kaiserlosen Zeit Kurpfalzische und bayerische Munzen in der kaiserlosen Zeit Munzen die wahrend des verwaisten Heiligen Stuhls gepragt worden sind Sachsische Taler nach dem Kurwurdenwechsel im Herzogtum Sachsen Sachsische Munztrennung Alchemistentaler sind Munzen die angeblich aus kunstlichem mit dem Stein der Weisen hergestellten Silber gepragt wurden Literatur BearbeitenPhilip Grierson Munzen des Mittelalters Deutsche Ubersetzung von Alfred P Zeller Munchen 1976 Die Welt der Munzen 4 Wilhelm Jesse Quellenbuch zur Munz und Geldgeschichte des Mittelalters mit 16 Tafeln Halle an der Saale 1924 Neudruck Aalen 1968 Helmut Kahnt Bernd Knorr Alte Masse Munzen und Gewichte Ein Lexikon Mannheim Wien Zurich 1987 Fritz Verdenhalven Alte Masse Munzen und Gewichte aus dem deutschen Sprachgebiet Neustadt an der Aisch 1968 Dieter Fassbender Munzen Was ein Sammler wissen muss Fischer Frankfurt am Main Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Munzen Sammlung von Bildern nbsp Wiktionary Munze Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Munze Zitate Literatur von und uber Munze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Numispedia Numismatische Online Enzyklopadie Digital Library Numis DLN Online numismatische Bibliothek Interaktiver Katalog des Munzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin Colnect strukturierter Gesamtkatalog von Sammlern erstellt Spektrum de Als Europa auf Silbermunzen umstellte 3 Januar 2019Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Kobler Etymologisches Rechtsworterbuch 1995 S 276 Arnold Luschin von Ebengreuth Allgemeine Munzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der neueren Zeit 1904 S 24 Helmut Kahnt Bernd Knorr Alte Masse Munzen und Gewichte Ein Lexikon Bibliographisches Institut Leipzig 1986 Lizenzausgabe Mannheim Wien Zurich 1987 S 387 ISBN 3 411 02148 9 a b Die Munzen und Siegel der Erzbischofe von Trier 1973 Hrsg Stadtsparkasse Trier Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 87 Jurgen Wilhelm Hrsg Das grosse Koln Lexikon 2008 S 269 Walter Havernick Der Kolner Pfennig im 12 und 13 Jahrhundert 1984 S 49 Heinz Fengler Einleitung In 700 Jahre Munzpragung in Berlin Berlin 1976 S 20 vgl Neuhochdeutsche Ubersetzung der Goldenen Bulle von 1713 X Kapitel Von der Muntz Volltext in Wikisource und Kommentar von Karl Zeumer Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV Teil 1 Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1908 S 51 f Volltext in Wikisource Arthur Suhle Deutsche Geldgeschichte von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert S 167 Arthur Suhle Deutsche Geldgeschichte von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert S 174 Heinz Fengler Gerhard Gierow Willy Unger Transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 316 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 1980 S 51 Gunter Schon Weltmunzkatalog 1991 S 410 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute Augsburg 1997 Begriffe Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 429 Paul Arnold Walther Haupt und seine Sachsische Munzkunde In Numismatische Hefte Dresden Nr 20 1986 S 57 Peter Menzel Deutsche Notmunzen und sonstige Geldersatzmarken 1873 1932 Berlin 1982 S 482 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik 1976 S 152 Dieses Munzvergehen war durch die Munzunternehmer Simon und Itzig veranlasst worden BGH Beschluss vom 8 Dezember 1983 Az 1 StR 274 83 1 StR 275 83 BGHSt 32 198 200 Helmut Kahnt Bernd Knorr Alte Masse Munzen und Gewichte Ein Lexikon Bibliographisches Institut Leipzig 1986 Lizenzausgabe Mannheim Wien Zurich 1987 ISBN 3 411 02148 9 S 381 Amulettmunze news coinupdate com Transnistria to Introduce Plastic Circulation Coins englisch Bundesfinanzministerium Pressemitteilungen Welt Neuheit 5 Euro Sammlermunze Planet Erde mit blauem Ring Abgerufen am 29 Januar 2016 World Record Czech Mint Abgerufen am 11 Marz 2022 Research Highlights In Nature Band 444 S 4 2 November 2006 uber einen Artikel in Angew Chem Int Ed Band 45 2006 S 7006 7009 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4040629 5 lobid OGND AKS LCCN sh85027797 NDL 01197979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munze amp oldid 237517551