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Die Munzstatte Schneeberg wurde 1483 in der Regierungszeit des Kurfursten Ernst 1464 85 1486 und seines Bruders Albrecht 1464 85 1500 errichtet Mit der 1556 gegrundeten Munzstatte Dresden ordnete Kurfurst August 1553 1586 die Schliessung samtlicher Landesmunzstatten an Die Schneeberger Munze stellte erst 1570 ihren Betrieb ein belegt durch das Munzmeisterzeichen T Kurfurst Ernst und Herzog Albrecht 1482 1485 halber Schwertgroschen Jahreszahl 1482 Mmz Kleeblatt Munzstatte Zwickau und Schneeberg Krug Nr 1610 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Groschenzeit 1 1 1 Bartgroschen und Zinsgroschen 1 2 Talerzeit 1 2 1 Sachsische Munztrennung 1 2 2 Lage der Munzstatte 1 3 Verlegung nach Dresden 2 Munzmeister der Munzstatte Schneeberg 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGroschenzeit Bearbeiten Die Entdeckung reicher Erzvorkommen fuhrten 1471 zur Grundung Schneebergs Im Jahr 1481 erhielt der bereits seit 1479 stadtischen Charakter tragende Ort die Rechte einer freien Bergstadt in der 1483 unter Kurfurst Ernst und Herzog Albrecht die Munzstatte Schneeberg errichtet wurde In der neuen Munze wurden unter der Leitung des Munzmeisters Augustin Horn gemeinsame halbe Schwertgroschen des Kurfursten Ernst mit Herzog Albrecht in der Gute zu 40 Stuck auf den rheinischen Gulden gemunzt Alle bis 1485 gepragten halben Schwertgroschen tragen die Jahreszahl 14 82 wobei sich ihre Herstellung in verstarktem Masse auf die Munzstatte Zwickau konzentrierte Ab 1484 verlagerte sich das Pragevolumen dieser Munzen auch auf die Munzstatte im benachbarten Schneeberg 1 Die halben Schwertgroschen tragen im Dreipass auf der einen Seite den Kurschild mit den gekreuzten Schwertern und auf der anderen den geteilten Schild Meissen Landsberg Weitere Geprage der neuen Munzstatte Schneeberg waren die Lowenpfennige und die sogenannten Rauthenheller mit dem Munzmeisterzeichen Kleeblatt des Munzmeisters Augustin Horn die auch in der Munzstatte Zwickau geschlagen wurden Bartgroschen und Zinsgroschen Bearbeiten Hauptartikel Bartgroschen Hauptartikel Zinsgroschen nbsp Kurfurst Friedrich III mit Johann und Herzog Albrecht Zinsgroschen 1498 Mmz funfstrahliger Stern Munzstatte Schneeberg nbsp Kurfurst Friedrich III Johann und Herzog Georg Bartgroschen 1492 Mmz Kleeblatt Zwickau und Schneeberg Krug 1878 Ab 1492 pragten die Schneeberger und Zwickauer Bergmunzstatten Bartgroschen mit dem Brustbild des Kurfursten Friedrich III 1486 1542 Die Groschen sind die ersten sachsischen Munzen mit dem Bildnis des Regenten 2 Das Munzbild auf der Vorderseite des Groschens zeigt das Brustbild Friedrichs des Weisen im Kurornat mit Kurschwert Der Stempelschneider der spater gepragten Klappmutzentaler silberner Gulden orientierte sich an der Vorderseite dieses Groschens 3 Die aus dem Schneeberger Silber gemunzten Schneeberger und Schnieber genannten seit 1496 besonders in Schneeberg in grossen Mengen dem Bartgroschen wertgleich gepragten Zinsgroschen sowie die ab 1498 in der Munzstatte Annaberg gemunzten Schreckenberger im Wert von drei Zinsgroschen dienten der Vorbereitung der ab 1500 erfolgten neuen silbernen Guldenwahrung Talerzeit Bearbeiten Die im Jahr 1500 ohne Munzmeisterzeichen und Jahreszahl gepragten ersten sachsischen Grosssilbermunzen die Gulden Guldengroschen Guldengroschen spater auch als Klappmutzentaler bezeichnet wurden in der Munzstatte Annaberg und eventuell auch in der Munzstatte Wittenberg gepragt Die Munzstatte Schneeberg scheidet aus denn sie war von 1498 bis 1501 geschlossen Die Pragung von silbernen Gulden erfolgte erst nach 1525 Im Zeitraum von 1501 bis 1570 wurden in Schneeberg einseitige Pfennige Dreipfennigstucke Dreier Groschen Taler Taler Taler und Taler geschlagen Sachsische Munztrennung Bearbeiten Hauptartikel Sachsische Munztrennung Infolge Meinungsverschiedenheiten kam es 1530 bis Ende 1533 zur Trennung zwischen dem ernestinischen und dem albertinischen Munzherrn Johann dem Bestandigen 1486 1525 1532 und Georg dem Bartigen 1500 1539 zur sogenannten sachsischen Munztrennung Die Munzstatte Zwickau die 1530 vorubergehend wiedereroffnet wurde pragte ab dieser Zeit fur den Kurfursten Johann nach leichterem Munzfuss wahrend Herzog Georg in den Munzstatten Freiberg Leipzig und Annaberg NACH DEM ALTEN SCHROT UND KORN Gutebezeichnung auf der Ruckseite der Munzen Georgs pragen liess Die gemeinsame Schneeberger Munzstatte auf ernestinischem Gebiet wurde stillgelegt Bereits im Jahr 1531 wurde im Grimmaischen Machtspruch von den Landesstanden beider Munzherren beschlossen dass Herzog Georg seinen Anspruch auf die Halfte der Munzstatte Schneeberg an den Kurfursten abzutreten habe Dafur soll die Zwickauer Munze wieder nach Schneeberg zuruckverlegt werden Im Jahre 1534 trat die fruhere Munzgemeinschaft nunmehr unter Kurfurst Johann Friedrich 1532 1547 1554 wieder bis 1547 in Kraft Die Munzstatte Zwickau wurde nach Schneeberg verlegt Als die Ernestiner 1547 die Kurwurde an die Albertiner verloren hatten kam die Munzstatte Schneeberg mit allen bis dahin in Betrieb gewesenen gemeinschaftlich betriebenen Munzstatten in den alleinigen Besitz des neuen Kurfursten Moritz 1541 1547 1553 Siehe auch Munzgeschichte des Herzogtums Sachsen 1547 1572 Lage der Munzstatte Bearbeiten Laut Julius und Albert Erbstein wurde ein 1540 in Schneeberg errichtetes Wohngebaude des Munzmeisters Sebastian Funke die Munze genannt Munzmeister wahrend der Regierungszeit des Herzogs und nachmaligen Kurfursten Moritz waren in Schneeberg das aus ernestinischem Besitz an den Kurfursten Moritz kam Sebastian Funke der zeitweilig auch in Zwickau und bis 1551 in Buchholz Munzmeister war in dieser Eigenschaft verschiedenen sachsischen Fursten im Ganzen 45 Jahre lang gedient haben soll und 1569 oder 1570 gestorben ist Aus der reichen Ausbeute seiner Grube Fruchtbare Torheit erbaute er sich 1539 bis 1540 zu Schneeberg ein stattliches Haus das noch lange nach ihm die Munze hiess 4 Nach Schumanns Staatslexikon 1823 stand die Schneeberger Munze an der Stelle der jetzigen lateinischen Schule 5 nbsp Kurfurst August Guldengroschen Taler 1568 Mmz T Munzstatte SchneebergVerlegung nach Dresden Bearbeiten Kurfurst August 1553 1586 stellte bei der von ihm veranlassten Uberprufung der Munzen in seinen Munzstatten Freiberg Annaberg und Schneeberg fest dass die Munzmeister den Feinsilbergehalt der Guldengroschen Taler eigenmachtig verringert hatten Nach den Vorschriften der sachsischen Munzordnung von 1549 Munzfuss von 1549 bis 1558 war fur den Guldengroschen der Feingehalt mit 14 Lot 8 Gran 902 78 1000 vorgeschrieben Der Kurfurst liess daraufhin alle Landesmunzen schliessen und verlegte sie in eine einzige Munzstatte nach Dresden in die unmittelbare Nahe seines Residenzschlosses um uber die Richtigkeit von Schrot und Korn besser wachen zu konnen Die Schneeberger Munze war wie die Taler mit dem Schneeberger Munzzeichen T beweisen noch im Jahre 1570 tatig und wurde erst in diesem Jahr mit der Dresdner Munze vereinigt Munzmeister der Munzstatte Schneeberg BearbeitenMunzmeister von bis Munzmeisterzeichen BemerkungAugustin Horn 1483 1498 Kleeblatt ohne Mmz bis 1485 Munzmeister in Zwickau und SchneebergHeinrich Stein 1497 1498 funfstrahliger SternAndreas Funcke 1501 1529 X Andreaskreuz Sebastian Funcke 1529 1530 X Andreaskreuz 1529 30 1533 34 nach Zwickau verlegtSebastian Funcke 1534 1535 X Andreaskreuz Sebastian Funcke 1535 1569 TSebastian Funcke 1547 1551 SB T T SB Schneeberg Hans Funke 1569 1570 T 1570 nach Dresden verlegtIn den Zeitraumen ohne Angaben war der Munzbetrieb unterbrochen Das Munzmeisterzeichen T wurde bis 1551 in Buchholz und 1535 bis 1569 ebenfalls in Schneeberg verwendet Siehe auch BearbeitenSachsische MunzgeschichteLiteratur BearbeitenWalther Haupt Sachsische Munzkunde Dt Verl d Wiss Berlin 1974 Paul Arnold Walther Haupt und seine Sachsische Munzkunde In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung Dresden 1888 Tristan Weber Die sachsische Munzpragung von 1500 bis 1571 Eine quantitative Studie Gietelverlag 2010 Claus Keilitz Die sachsischen Munzen 1500 1547 H Gietl Regenstauf 2010 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Friedrich von Schrotter N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 Otto F Muller Sammlung Otto Merseburger umfassend Munzen und Medaillen von Sachsen Verkaufskatalog Leipzig 1894Weblinks BearbeitenOffizielle Internetprasenz der Stadt Schneeberg Kleiner geschichtlicher Einblick Memento vom 7 Januar 2015 im Internet Archive Zeittafel zu Geschichte des sachsischen Bergbaus Bearbeitet und erganzt nach Bachmann Max Wachtler Der silberne Boden Stuttgart Leipzig 1990 Memento vom 20 Marz 2022 im Internet Archive Schulgebaude in Schneeberg Angeblich war hier eine Schneeberger Munze Memento vom 25 Oktober 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 182 mcsearch info Friedrich III Johann und Georg dem Stellvertreter Albrechts 1492 1499 Bartgroschen 1492 Brustbild im Kurornat und mit geschultertem Kurschwert nach rechts Die Bartgroschen von 1492 sind die ersten sachsischen Geprage mit einem Bildnis des Regenten Tristan Weber Die sachsische Munzpragung von 1500 bis 1571 Eine quantitative Studie Gietl Verlag 2010 S 9 Bartgroschen Julius und Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung Dresden 1888 S 41 Schneeberg In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 10 Band Schumann Zwickau 1823 S 470 Normdaten Korperschaft GND 1237329000 lobid OGND AKS VIAF 4616162723662661290000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munzstatte Schneeberg amp oldid 234591387