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Dieser Artikel befasst sich mit der Munze Zur biblischen Perikope siehe Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist zu den Gemalden dieses Sujets siehe Der Zinsgroschen Zinsgroschen Mutgroschen Muthgroschen Mittelgroschen oder Schneeberger sind die Namen der ab 1496 1 2 gepragten sachsischen Groschenmunzen mit denen gewisse Abgaben Zinsen entrichtet wurden Dieser neue Groschentyp mit dem auf der Vorderseite gerade oder schrag stehenden behelmten Kurschild mit der thuringischen Zier und dem auf der Ruckseite ebenso ausgefuhrten sachsischen Rautenschild mit der sachsischen Zier und der Umschrift GROSSVS NOVVS DVCUM SAXONIE ausgeschrieben ubersetzt Neuer Groschen der Herzoge von Sachsen wurde 3 Jahrzehnte 3 gepragt und war Vorbild fur die Groschen des 16 Jahrhunderts Die Groschen wurden grosstenteils in den Munzstatten Schneeberg und Leipzig geschlagen Spater pragten sie auch die Munzstatten Freiberg Annaberg und Buchholz Kurfurst Friedrich III mit Johann und Herzog Albrecht Zinsgroschen 14 96 Mmz sechsstrahliger Stern Munzstatte Leipzig beschnittenKurfurst Friedrich III mit Johann und Herzog Albrecht Zinsgroschen 1498 Mmz funfstrahliger Stern Munzstatte Schneeberg Inhaltsverzeichnis 1 Namen der Groschen 1 1 Altertum 2 Bartgroschen und Zinsgroschen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseNamen der Groschen BearbeitenUrsprunglich lautete die amtliche Bezeichnung der Zinsgroschen Mutgroschen abgeleitet von muten nachsuchen beantragen Wer beim Bergamt Mutung einlegte hatte einen Groschen Mutgebuhren den Mutgroschen zu zahlen Aus Mutgroschen wurde im spateren Sprachgebrauch Zinsgroschen und Schneeberger oder mundartlich Schnieber Das ist darauf zuruckzufuhren dass die im Jahre 1496 besonders in der Schneeberger Munze in hoher Anzahl geschlagenen Zinsgroschen aus den grossen Silberfunden des Schneebergs hergestellt wurden Auch als spater die anderen sachsischen Munzstatten dieses Nominal pragten bestand der volkstumliche Namen fort Altertum Bearbeiten nbsp Tiberius Denar 14 bis 37 n Chr wahrscheinlich ein sogenannter Bibelpfennig oder Zinsgroschen eine Kopfsteuer die Juden als Untertanen des Romischen Reiches zu entrichten hatten Der Ursprung des Namens Zinsgroschen ist moglicherweise auf Luthers Ubersetzung des Neuen Testaments zuruckzufuhren vgl Mt 22 19 LUT Gleichnis vom Zinsgroschen 4 Eine Medaille der Medailleure DOLL und LOOS um 1800 zeigt Christus im Gesprach mit den Pharisaern uber den Zinsgroschen 5 Die 30 Silberlinge auch als Zinsgroschen bezeichnet fur die Judas Iskariot Christus verriet konnten in Wirklichkeit romische Denare gewesen sein Eine Falschung des Silberlings fur deren 30 Judas Christus verriet tragt in Buchstaben des 15 Jh die Aufschrift imago Caesaris also Zinsgroschen Ein dem Lucas van Leyden zugeschriebenes Bild aber zeigt unter dem Passionsgerat als Silberling sog Gorlitzer Schekel In Wirklichkeit konnten die 30 S etwa rom Denare oder Tetradrachmen von Tyros oder Antiochaia Syr gewesen sein 6 Die Gorlitzer Schekel 7 sind Nachahmungen judischer Schekel Bartgroschen und Zinsgroschen Bearbeiten nbsp Kurfurst Friedrich III Johann und Herzog Georg Bartgroschen 1492 Mmz Kleeblatt Munzstatte Zwickau und Munzstatte Schneeberg Krug 1878 nbsp Kurfurst Friedrich III mit Johann und Herzog Georg Zinsgroschen o J 1507 bis 1511 Mmz Lilie Munzstatte FreibergAuch die von 1492 bis 1493 8 in den Bergmunzstatten Schneeberg und Zwickau geschlagenen Bartgroschen zu 21 Groschen auf den rheinischen Gulden gleich den ab 1496 gepragten neuen Schneeberger Groschen sind Zinsgroschen Sie wurden zu 90 Stuck aus der 8 lotigen 0 500 f Erfurter Munzmark geschlagen 9 Die Bartgroschen mit dem bartigen Brustbild des Kurfursten Friedrich III 1486 1542 sind die ersten sachsischen Munzen mit dem Bildnis des Regenten Gleichzeitig erscheint zum ersten Mal der Titel Elector in abgekurzter Form 10 Die seit 1496 in Leipzig und danach besonders in Schneeberg in grossen Mengen zu 21 Stuck auf den Goldgulden gepragten Zinsgroschen sowie die ab 1498 in der Munzstatte Annaberg gemunzten Schreckenberger im Wert von drei Zinsgroschen dienten der Vorbereitung der ab 1500 eingefuhrten silbernen Guldenwahrung Der Handel musste vorher mit der entsprechenden Menge an Kleinmunzen versorgt werden Uber das erste Ausbringen der Zinsgroschen gibt es keine verlasslichen Angaben Erst die Munzordnung vom 9 Juli 1498 nennt ihren Munzfuss mit 88 Stuck aus der Erfurter Mark Nach der sachsischen Munzordnung von 1500 war das Raugewicht des Zinsgroschens mit 2 66 g und der Feingehalt mit 7 Lot 13 Gran 482 24 festgelegt 11 Im sachsischen Munzsystem der neuen Guldenwahrung galt 1 Zinsgroschen 1 21 Gulden Schreckenberger 2 Schwertgroschen 12 Pfennige 24 Heller 11 Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Breiter Groschen Furstengroschen Schildgroschen Schwertgroschen Helmgroschen Judenkopfgroschen Kronichter Groschen Horngroschen Margarethengroschen BauerngroschenLiteratur BearbeitenWalther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 S 90 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Umschau Berlin 1976 ISBN 978 3524005980 Friedrich von Schrotter Hrsg mit N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde de Gruyter Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 ISBN 978 3110012279 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 in Schweizerische numismatische Rundschau Band 59 1980 S 50 94Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zinsgroschen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Walther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 S 90 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 534 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 102 Vgl auch Reinhard Breymayer Zur Pragmatik des Bildes Semiotische Beobachtungen zum Streitgesprach Mk 12 13 17 Der Zinsgroschen unter Berucksichtigung der Spieltheorie In Linguistica Biblica Interdisziplinare Zeitschrift fur Theologie und Linguistik Heft 13 14 1972 S 19 51 mcsearch info Silbermedaille o J um 1800 Doll Loos signiert mit LOOS Zinsgroschen im Altertum Friedrich von Schrotter N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 S 636 mcsearch info Gorlitzer Schekel Walther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 S 89 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 101 mcsearch info Friedrich III Johann und Georg dem Stellvertreter Albrechts 1492 1493 Bartgroschen 1492 Brustbild im Kurornat und mit geschultertem Kurschwert nach rechts Die Bartgroschen von 1492 sind die ersten sachsischen Geprage mit dem Bildnis des Regenten a b Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 Schweizerische numismatische Rundschau Band 59 1980 S 58 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zinsgroschen amp oldid 232449257