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Albrecht der Beherzte lateinisch Albertus Animosus 31 Juli 1443 in Grimma 12 September 1500 in Emden war Herzog von Sachsen Gubernator von Friesland und Begrunder der albertinischen Linie des Hauses Wettin 1472 erwarb er als ein Lehen das schlesische Herzogtum Sagan In seiner Eigenschaft als Markgraf von Meissen wird er auch als Albrecht III gezahlt Albrecht der Beherzte um 1491 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirkung 3 Nachkommen 4 Vorfahren 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenAlbrecht wurde als jungerer Sohn des Kurfursten Friedrich des Sanftmutigen von Sachsen am 31 Juli 1443 im Schloss zu Grimma geboren nbsp Denkmal zu Ehren der Befreiung Albrechts 1455Im Alter von elf Jahren wurde er 1455 mit seinem alteren Bruder Ernst im Sachsischen Prinzenraub durch Kunz von Kauffungen aus dem Schloss Altenburg entfuhrt Dabei gab er schon Proben jener Geistesgegenwart die ihm spater den ehrenden Beinamen des Beherzten erwarb nbsp Anzeige der Vermahlung Herzog Albrechts vom 30 November 1459 nbsp Hochzeit von Albrecht Wandbild aus dem 19 Jh in der Albrechtsburg MeissenEinen Teil seiner Jugend verlebte Albrecht am Hof Kaiser Friedrichs III in Wien Am 11 November 1459 wurde er mit Zdena Sidonie der Tochter des bohmischen Konigs Georg von Podiebrad in Eger vermahlt Damit wurde der am 25 April 1459 geschlossene Vertrag von Eger besiegelt Der Vollzug der Ehe Beilager fand jedoch erst am 11 Mai 1464 auf der Burg Tharandt statt Die Bewerbung Albrechts um die bohmische Krone nach dem Tod seines Schwiegervaters 1471 blieb ohne Erfolg Als sein Vater 1464 starb traten die beiden Bruder Ernst und Albrecht gemeinschaftlich die Regierung an 1468 begannen beide gemeinsam den grossangelegten Umbau des Residenzschlosses in Dresden und 1471 mit dem Bau eines weiteren Residenzschlosses in Meissen an Stelle der alteren Burg das ab 1676 als Albrechtsburg bezeichnet wurde 1472 erwarb er von Herzog Johann II von Sagan das schlesische Herzogtum Sagan das bis 1549 bei seinen Nachkommen blieb Am 5 Marz 1476 begann Albrecht in Dresden mit 119 Begleitern eine mehrmonatige Pilgerreise uber Altenburg Weimar Nurnberg Munchen den Brennerpass Florenz Rom nach Venedig von wo aus die Pilgergruppe mit dem Schiff nach Jaffa Teil des heutigen Tel Aviv Jaffa ubersetzte um von dort aus den restlichen Weg nach Jerusalem zuruckzulegen 1 Der Ruckweg fuhrte die Gruppe dann wieder uber Venedig von wo aus sie uber den Kaiserhof in Wien am 5 Dezember nach Dresden zuruckkehrten Uber die Reise liegt ein Bericht seines Landrentmeisters Hans von Mergenthal 1488 der bis 1478 Besitzer des Ritterguts Marienthal bei Zwickau war vor 2 Der Zugewinn der Landgrafschaft Thuringen an die Mark Meissen 1483 gab Anlass zum Leipziger Teilungsvertrag vom 26 August 1485 Die beiden Hauptlose waren Meissen und Thuringen Doch sollte wer ersteres erhielt weil es schonere Stadte und reichere Vasallen hatte dem anderen 100 000 Gulden bar bezahlen Albrecht wahlte Meissen die 100 000 Gulden trug er zur Halfte bar zur Halfte durch Abtretung des Amtes Jena ab Von diesem Augenblick an trat zwischen beiden Linien eine Spannung ein die 60 Jahre spater unter Albrechts Enkel Moritz zum Bruch fuhrte Das Munzrecht stand jedem der Bruder auch nach der Landesteilung in vollem Umfang zu Herzog Albrecht munzte gemeinsam mit seinen wettinischen Verwandten in den Munzstatten Freiberg Leipzig hier auch unter alleinigem Namen Sachsische Goldgulden Langensalza Zwickau Schneeberg Frohnau Colditz hier auch mit seiner Mutter siehe auch Margarethengroschen Gotha und Wittenberg Die Herzoge Ernst und Albrecht schufen gemeinsam mit ihrem Onkel Wilhelm III durch die Leipziger Munzreform vom 4 April 1465 ein vollig neues Munzsystem Das Ergebnis war ein neuer Groschentyp der Horngroschen Da der Horngroschen aus legiertem Silber bestand die Bevolkerung jedoch ihr Misstrauen gegen Legierungen nicht ablegte wurde er 1474 durch den kleineren Spitzgroschen aus Feinsilber ersetzt 3 Den Habsburgern treu ergeben wurde er von Kaiser Friedrich III zum gewaltigen Marschall und Bannertrager ernannt kampfte 1475 gegen Karl den Kuhnen von Burgund und fuhrte 1480 und 1487 das Reichsheer gegen Konig Matthias von Ungarn konnte aber da der Kaiser ihn ohne Unterstutzung liess nichts ausrichten 1488 zog er zur Befreiung des von den Burgern in Brugge gefangenen Maximilian I gegen das rebellische Flandern Maximilian ubertrug ihm die Statthalterschaft der Niederlande und zum Lohn fur deren Bewaltigung sowie als Ersatz fur die aufgewandten Kosten erhielt er 1498 die Erbstatthalterschaft von Friesland das er jedoch erst mit Waffengewalt unterwerfen musste Wahrend seiner kriegerischen Unternehmungen in Westfriesland wurde Albrecht in Sachsen von seinem Sohn Georg dem Bartigen vertreten nbsp Herzog Georgs Einladung zur Todtenfeier fur Herzog Albrecht vom 2 November 1500Als Albrecht wegen eines Landtags nach Leipzig geeilt war erhoben sich die Friesen von neuem und belagerten seinen zuruckgelassenen zweiten Sohn Heinrich in Franeker Albrecht befreite Heinrich an der Spitze eines Entsatzheeres starb aber nach der Bezwingung Groningens nachdem im sachsischen Heer eine Seuche ausgebrochen war am 12 September 1500 in Emden Er wurde im Dom zu Meissen bestattet aber Herz und Eingeweide ruhen in der Grossen Kirche zu Emden Die Unruhen in Friesland mundeten in die Sachsische Fehde von 1514 bis 1517 Wirkung Bearbeiten nbsp Albrecht der Beherzte Dresden Furstenzug In Sachsen verbesserte er Justiz und Polizei Dresden war seit der Teilung Albrechts Residenz vorher hielt er sich meist auf der Burg Tharandt auf Albrechts haufigere Abwesenheit und die Aufwendung grosser Summen fur den Dienst des Kaisers wurden jedoch von den Standen missbilligt Sein Testament eigentlich ein mit Zustimmung seiner Sohne Georg dem Bartigen und Heinrich dem Frommen sowie mit Zuziehung eines landstandischen Ausschusses zu Maastricht geschlossener und am 12 Dezember 1500 vom spateren Kaiser bestatigter Erbvertrag vom 18 Februar 1499 ist der erste Versuch die Primogeniturerbfolge in Sachsen einzufuhren Es wurde darin unter anderem bestimmt dass Georg die meissnisch thuringischen Landereien erben sollte und Heinrich die in Friesland Fur den Fall dass einer sein Land verlieren sollte sollte der andere ihm ein Stuck von seinem einraumen Wenn allerdings der eine Bruder die Lander des anderen erben sollte sollte der alteste Sohn allein folgen und seine Bruder bloss mit einem Teil der Landeseinkunfte abfinden Seinen Namen tragt die von ihm begonnene Albrechtsburg in Meissen Nachkommen BearbeitenKatharina von Sachsen 1468 1524 Siegmund Erzherzog von Osterreich Georg der Bartige 1471 1539 Barbara 1478 1534 polnische Konigstochter Heinrich der Fromme 1473 1541 Katharina zu Mecklenburg 1487 1561 Friedrich von Sachsen 1473 1510 Hochmeister des Deutschen OrdensVorfahren BearbeitenAhnentafel Albrechts des BeherztenUrurgrosseltern MarkgrafFriedrich II 1310 1349 1328Mathilde von Bayern 1313 1346 Heinrich VIII von Henneberg Schleusingen Jutta von Brandenburg HerzogMagnus II 1324 1373 Katharina von Anhalt Bernburg Wartislaw VI 1345 1394 1363Anna von Mecklenburg Stargard HerzogAlbrecht II von Osterreich 1298 1358 1324Johanna von Pfirt 1300 1351 Bernabo Visconti 1323 1385 1350Beatrice della Scala 1384 Ziemowit III 1320 1381 1335Euphemia von Troppau 1352 4 Algirdas 1296 1377 1350 Juliana Aleksandrovna Tverskaja 1330 1392 Urgrosseltern Markgraf Friedrich III 1332 1381 1346Katharina von Henneberg 1334 1397 Herzog Heinrich I zu Braunschweig Luneburg 1355 1416 Sophie von Pommern 1370 1406 Herzog Leopold III 1351 1386 1365Viridis Visconti von Mailand 1350 1414 Ziemowit IV 1352 1426 1387 Alexandra von Litauen 1360 1434 Grosseltern Kurfurst Friedrich I von Sachsen 1370 1428 1402Katharina von Braunschweig Luneburg 1395 1442 Herzog Ernst der Eiserne 1377 1424 1412Cimburgis von Masowien 1394 97 1429 Eltern Kurfurst Friedrich II 1412 1464 1431Margaretha von Osterreich 1416 1486 Albrecht der BeherzteLiteratur BearbeitenDie Albrechtsfeier in Grimma In Illustrirte Zeitung Nr 13 J J Weber Leipzig 23 September 1843 S 198 Digitalisat in der Google Buchsuche Enno Bunz Christoph Volkmar Die albertinischen Herzoge bis zur Ubernahme der Kurwurde In Frank Lothar Kroll Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 Munchen 2004 S 76 89 Andre Thieme Hrsg Herzog Albrecht der Beherzte Ein sachsischer Furst im Reich und in Europa Quellen und Materialien zur Geschichte der Wettiner Bd 2 Koln u a 2002 ISBN 3 412 03501 7 Hellmuth Rossler Albrecht der Beherzte In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 174 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albrecht der Beherzte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andre Thieme Albrecht der Beherzte In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Literatur uber Albrecht in der Sachsischen Bibliografie Tripota Trierer Portratdatenbank Hans von Mergenthal Landrentmeister und Ritter reiset mit Herzog Albrecht von Sachsen in s heilige Land und beschreibt seine ReiseAnmerkungen Bearbeiten Langenn Albrecht der Beherzte 111 116 Abgedruckt bei Johann Burckhardt Mencke Scriptores rerum Germanicarum II Leipzig 1728 2103 2112 Digitalisat Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1974 S 85 Euphemia entstammt der um 1318 geschlossenen Ehe des Herzogs Nikolaus II von Troppau 1288 1365 mit Anna um 1340 einer Tochter des Ratiborer Herzogs Primislaus VorgangerAmtNachfolgerFriedrich III Herzog von Sachsen 1464 1500GeorgNormdaten Person GND 118647717 lobid OGND AKS VIAF 37709857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albrecht der BeherzteALTERNATIVNAMEN Albrecht III von Sachsen Albertus AnimosusKURZBESCHREIBUNG Herzog von Sachsen und Begrunder der albertinischen spater koniglich sachsischen Linie Herzog von Sagan ab 1472 GEBURTSDATUM 31 Juli 1443GEBURTSORT GrimmaSTERBEDATUM 12 September 1500STERBEORT Emden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht der Beherzte amp oldid 233069883