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Heinrich der Fromme 16 Marz 1473 in Dresden 18 August 1541 ebenda aus dem Hause der albertinischen Wettiner war von 1539 bis 1541 Herzog von Sachsen sowie Sagan und wird in seiner Eigenschaft als Markgraf von Meissen auch als Heinrich V gezahlt Er fuhrte im albertinischen Sachsen die Reformation ein zunachst 1537 in den von ihm verwalteten Gebieten des albertinischen Sachsens und 1539 nach der Ubernahme der Herrschaft im restlichen Herzogtum Heinrich der Fromme Portrat von Lucas Cranach d A 1514Heinrich um das Jahr 1526Heinrich der Fromme in Kettenhemd 20 15 cm Holz Portrat um 1532 von Lucas Cranach d A CORPUS CRANACH Werkverzeichnis Nr CC POR 220 009Denkmal von Herzog Heinrich auf dem Marktplatz von Marienberg Rustung Heinrichs des Frommen Zeichnung von Hans Mutzel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Gubernator von Friesland 1 3 Freiberg 1 4 Einfuhrung der Reformation 1 5 Herzog von Sachsen 2 Nachkommen 3 Vorfahren 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Heinrich war der zweite Sohn des Herzogs Albrecht des Beherzten von Sachsen 1443 1500 der 1485 in der Leipziger Teilung die albertinische Linie des sachsischen Hauses begrundet hatte Heinrichs Mutter Sidonie 1449 1510 war eine Tochter des Konigs Georg Podiebrad von Bohmen aus dessen Ehe mit Kunigunde von Sternberg Heinrichs alterer Bruder Georg der Bartige beerbte seinen Vater 1500 als Herzog von Sachsen seine altere Schwester Katharina war seit 1484 mit Erzherzog Siegmund von Osterreich vermahlt sein jungerer Bruder Friedrich wurde 1498 Hochmeister des Deutschen Ordens Gubernator von Friesland Bearbeiten Im Jahr 1498 unternahm Heinrich eine Wallfahrt nach Jerusalem 1 und wurde im Jahr darauf von seinem Vater zum Gubernator von Friesland bestimmt 1503 unternahm er eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela Infolge unangemessener Steuerforderungen widersetzten sich aber die Friesen seiner Herrschaft und Heinrich verzichtete dort 1505 auf die Herrschaft nachdem er in der Residenz Franeker zeitweise belagert wurde Albrecht der Beherzte hatte in seinem Testament Vaterliche Ordnung bestimmt dass ihn sein alterer Bruder Georg im Falle des Verlustes von Friesland mit Schloss Stadt und Amtern Freiberg und Wolkenstein mit einer Jahresrente von zunachst 12 500 Gulden zu entschadigen hatte Freiberg Bearbeiten Nach dem Bruderlichen Vertrag mit Georg im Jahre 1505 bekam Heinrich die nicht aneinandergrenzenden Amter Freiberg und Wolkenstein und bezog das Schloss Freudenstein in Freiberg Er war begeisterter Jager und sammelte mit Leidenschaft Handwaffen und Geschutze Am 6 Juli 1512 heiratete Heinrich in Freiberg Prinzessin Katharina 1487 1561 Tochter des Herzogs Magnus II zu Mecklenburg Uber finanzielle Engpasse halfen Elisabeth von Rochlitz der Rat der Stadt Freiberg und auch die Ernestiner der Familie hinweg 1521 liess Heinrich die Bergstadt Marienberg im Erzgebirge grunden nachdem dort reiche Silbererzvorkommen entdeckt wurden Er beauftragte Ulrich Rulein von Calw der die regelmassige Stadtanlage mit einem zentralen 1 ha grossen Marktplatz und jeweils senkrecht abgehenden Strassen plante Neben dem dortigen Rathaus liess sich Heinrich ein eigenes Haus errichten in dem er sich oft mit seiner Familie aufhielt Einfuhrung der Reformation Bearbeiten 1536 bekannte sich Heinrich nach langjahrigem Drangen seiner Ehefrau Katharina zur Lehre Luthers Unterstutzt von Kurfurst Johann Friedrich und dem Rat Adam von Schonberg fuhrte er in seinen Territorien die Reformation ein Heinrich geriet damit in Widerspruch zu seinem Bruder Georg dem Bartigen der als erklarter Feind Luthers weiter am Katholizismus festhielt und seinen jungeren Bruder uberwachen liess Am Neujahrstag des Jahres 1537 wurde im Freiberger Dom das Abendmahl zum ersten Mal auf lutherische Weise gereicht Im selben Jahr wurden Heinrich und sein altester Sohn auf Vermittlung seiner Gemahlin Mitglieder im Schmalkaldischen Bund Georg der Bartige der zunachst Geldmittel gestrichen und die Bezahlung der evangelischen Geistlichen verhindert hatte lenkte im Herbst 1538 schliesslich ein nachdem seine Sohne Johann und Friedrich gestorben waren und Heinrich als sein prasumtiver Nachfolger feststand Fur die Katholische Liga und Beibehaltung des alten Glaubens im Land konnte er Heinrich allerdings nicht gewinnen Herzog von Sachsen Bearbeiten Im Alter von 66 Jahren ubernahm Heinrich von seinem Bruder Georg die Herrschaft des Herzogtums Unter seiner Regierung wurde der Protestantismus in albertinischen Sachsen Staatsreligion Dadurch wurde es offiziell in ganz Sachsen denn die Ernestiner hatten diese Entscheidung schon 1525 1527 getroffen Heinrich bediente sich dabei nicht der kursachsischen Gottesdienstordnung sondern der so genannten Heinrichs Agende auch die Visitationen wurden in eigener Regie durchgefuhrt Wer sich weigerte die neue Religion anzunehmen wurde des Landes verwiesen oder in Haft genommen Am 25 Mai 1539 fand in Leipzig unter Anwesenheit Martin Luthers die Einfuhrungsfeier der Reformation statt Im November 1539 nahm Heinrich in Chemnitz an seinem einzigen Landtag teil Damit ihm Mittel bewilligt wurden hatte er bei seinem Glaubenszwang wahrend der Reformationseinfuhrung nachgeben mussen und durfte ohne Einwilligung der Stande kein Bundnis eingehen Gemeinsam mit dem sachsischen Kurfursten erreichte Heinrich den Verzicht der Bischofe auf die Reichsstandsschaft bei der der Bischof von Meissen erbitterten Widerstand geleistet hatte Die Beschwerde der Bischofe beim Kaiser fuhrte schliesslich zur Bestatigung ihrer Reichsunmittelbarkeit 11 Tage vor seinem Tod bestimmte Heinrich seinen altesten Sohn zum Mitregenten In seinem Testament verpflichtete er seine Familie auf Treue zur Augsburger Konfession Heinrich wurde als erster Wettiner im Dom zu Freiberg bestattet Heinrich war einer der wirkungsmachtigsten Wettiner dessen wichtigste Entscheidung die Einfuhrung der Reformation im albertinischen Sachsen das Land bis heute pragt Das steht in seltsamen Gegensatz zu seinen eher beschrankten Fahigkeiten zumal seinem wesentlich bedeutenderen reichspolitisch aktiveren Bruder Georg eine solche Nachwirkung versagt blieb Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Katharina hatte Heinrich folgende Kinder Sibylle 1515 1592 1540 Herzog Franz I von Sachsen Lauenburg 1510 1581 Aemilia 1516 1591 1533 Markgraf Georg der Fromme von Brandenburg Ansbach 1484 1543 Sidonie 1518 1575 1545 Herzog Erich II zu Braunschweig Calenberg 1528 1584 Moritz 1521 1553 Kurfurst von Sachsen 1541 Prinzessin Agnes von Hessen 1527 1555 Severin 1522 1533 August 1526 1586 Kurfurst von Sachsen 1548 Prinzessin Anna von Danemark und Norwegen 1532 1585 Vorfahren BearbeitenAhnentafel Heinrich der FrommeUrurgrosseltern MarkgrafFriedrich III 1332 1381 1346Katharina von Henneberg 1334 1397 HerzogHeinrich I zu Braunschweig Luneburg 1355 1416 Sophie von Pommern 1370 1406 HerzogLeopold III 1351 1386 1365Viridis Visconti von Mailand 1350 1414 Ziemowit IV Alexandra von Litauen Bocek II von Podiebrad 1417 Anna Elisabeth von Leipa Urgrosseltern Kurfurst Friedrich I von Sachsen 1370 1428 1402Katharina von Braunschweig Luneburg 1395 1442 Herzog Ernst der Eiserne 1377 1424 1412Cimburgis von Masowien 1394 97 1429 Viktorin von Podiebrad 1403 1427 Anna von Wartenberg 1403 1427 Smil von Sternberg 1431 Barbara von Pardubitz 1433 Grosseltern Kurfurst Friedrich II 1412 1464 1431Margaretha von Osterreich 1416 1486 Konig Georg von Podiebrad 1420 1471 1441Kunigunde von Sternberg 1425 1449 Eltern Herzog Albrecht der Beherzte 1443 1500 1464Sidonie von Bohmen 1449 1510 Heinrich der FrommeLiteratur BearbeitenElisabeth Werl Heinrich der Fromme In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 391 393 Digitalisat Heinrich Theodor Flathe Heinrich der Fromme In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 601 f Konstantin Enge Heinrich von Sachsen 1473 1541 in Herrschaft und Glaubenswechsel Die Furstenreformation im Reich und Europa in 28 Biographien Universitatsverlag Winter Heidelberg 2016 S 215 229 Karl Friedrich August Nobbe Heinrich der Fromme ein Beitrag zur Sachsischen Reformationsjubelfeier im Jahre 1839 Verlag von Chr Ernst Kollmann 1839 Yves Hoffmann und Uwe Richter Hrsg Herzog Heinrich der Fromme 1473 1541 Sax Verlag 2007 Erich Brandenburg Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen und die Religionsparteien im Reiche 1577 1541 Baensch 1896 Karl Wilhelm Bottiger Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen Biographische Skizze 1824 Online C A Holzhaus Herzog Heinrich der Fromme der Grunder Marienbergs ein Beitrag zur Geschichte des Erzgebirges Engelmann 1889 Reinhold Rohricht Enno Littmann Leonhard Bauer Die Jerusalemfahrt des Herzogs Heinrich des Frommen von Sachsen 1498 1901 Frank Lothar Kroll Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 S 85 ff Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich der Fromme Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Konstantin Enge Heinrich der Fromme In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Literatur von und uber Heinrich in der Sachsischen Bibliografie http www die sachsen kommen de wetthtm albertiner htm Pilgerfahrt auf dem Jakobsweg Memento vom 19 November 2013 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten Vgl auch T Kraus Hrsg Stefan Baumgartner Reise zum Heiligen Grab 1498 mit Herzog Heinrich dem Frommen von Sachsen Mit einer Biographie von L Kurras Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 445 Kummerle Verlag Goppingen 1986 ISBN 3 87452 678 X VorgangerAmtNachfolgerGeorgHerzog von Sachsen 1539 1541MoritzNormdaten Person GND 115821872 lobid OGND AKS LCCN n2003071695 VIAF 264830583 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HeinrichALTERNATIVNAMEN Heinrich der Fromme Heinrich V Markgraf von Meissen KURZBESCHREIBUNG Herzog von Sachsen sowie Sagan und Markgraf von MeissenGEBURTSDATUM 16 Marz 1473GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 18 August 1541STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Sachsen amp oldid 237962828