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Dieser Artikel beschreibt Sidonie von Sachsen Tochter des Herzogs Heinrich Zur gleichnamigen Tochter Konig Johanns siehe Sidonie von Sachsen 1834 1862 zur gleichnamigen Stammmutter 1449 1510 der Albertiner siehe Sidonie von Bohmen Sidonie auch Sidonia von Sachsen 8 Marz 1518 in Meissen 4 Januar 1575 in Weissenfels war eine wettinische Prinzessin und durch Heirat Herzogin zu Braunschweig Luneburg und Furstin von Calenberg Gottingen Retuschierter Ausschnitt aus einem Olgemalde von Lucas Cranach d A etwa 1535 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ehe 1 3 Anklage wegen Zauberei 1 4 Kloster Weissenfels 2 Vorfahren 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Sidonie war eine Tochter des Herzogs Heinrich von Sachsen 1473 1541 aus dessen Ehe mit Katharina 1487 1561 Tochter des Herzogs Magnus II von Mecklenburg Ihre Bruder waren die sachsischen Kurfursten Moritz und August ihre Schwester Sibylle war seit 1540 Herzogin von Sachsen Lauenburg und ihre Schwester Aemilia seit 1533 Markgrafin von Brandenburg Ansbach Ehe Bearbeiten Sidonie heiratete am 17 Mai 1545 den zehn Jahre jungeren Herzog Erich II zu Braunschweig Luneburg 1528 1584 Da die Ehe gegen den Willen der Eltern geschlossen wurde wurden die Hochzeitsfeierlichkeit ohne Geprang und Kosten im Welfenschloss Munden abgehalten Am Anfang war sich das Paar ausserst zugeneigt Um Sidonie heiraten zu konnen hatte Erich eine seit seiner Kindheit bestehende Verlobung mit Agnes von Hessen aufgelost Bei den Eheverhandlungen am Hof in Kassel hatte er Sidonie kennengelernt Landgraf Philipp von Hessen der Vater der verlassenen Verlobten prophezeite Es wird sich in dieser Ehe nach Endigung des Kussmonats noch allerlei zutragen 1 Zum Zeitpunkt der Eheschliessung stand Erich II noch unter der Regentschaft seiner Mutter Elisabeth von Brandenburg die 1542 in seinem Herzogtum die Reformation einfuhrte Zwei Jahre spater 1547 ubernahm Herzog Erich die Regierung selbst und konvertierte wieder zum katholischen Glauben Sidonie blieb trotz aller Einwirkung ihres Gemahls bei ihrem lutherischen Glauben Auch Geldprobleme und die Kinderlosigkeit der Ehe fuhrten schon bald zu einem ausserst unglucklichen Verlauf der Beziehung des Herzogspaares Ab 1559 60 bezog Sidonie die Burg Hardegsen Die Auseinandersetzungen gipfelten bei Sidonie in dem Verdacht dass ihr Ehemann sie vergiften wollte Ein Genueser hatte sich 1555 an Sidonies Bruder August gewandt und ihm mitgeteilt dass Herzog Erich Gift bei ihm bestellt habe mit der Begrundung Erich sei ein Christ und sein Weib ware lutherisch es sei besser dass ein Weib zu Grunde ginge als 20000 Menschen 2 Erich wandte sich einer anderen Frau zu 3 mit der er 1563 auf Schloss Calenberg lebte Sidonie wurde der Zugang zum Schloss verwehrt was auch damit begrundet war dass sie drohte wenn sie auf das Haus komme wolle sie der Hure die Nase abschneiden und ein Auge ausstechen 4 Anklage wegen Zauberei Bearbeiten Ab 1564 befand sich Sidonie praktisch unter Hausarrest und protestierte bei ihrem Bruder und beim Kaiser heftig August schickte Rate die erfolglos um einen Ausgleich ersuchten Herzog Erich erkrankte 1564 schwer und vermutete eine Vergiftung Deswegen wurden vier Frauen der Zauberei verdachtigt und als Hexen in Neustadt am Rubenberge verbrannt 1570 kam es durch Vermittlung des Kaisers des Kurfursten von Sachsen und des Herzogs Julius von Braunschweig zu einer Regelung der finanziellen Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten bei der Sidonie auch Schloss Calenberg zugesichert wurde die aber von Erich nicht eingehalten wurde Am 30 Marz 1572 berief Herzog Erich auf Schloss Landestrost in Neustadt einige seiner Rate Adlige und Abgeordnete der Stadte Hannover und Hameln um ihnen Zeugnisse und Beweise vorzulegen die Sidonie der Zauberei und des Anschlages auf das Leben des Herzogs bezichtigten und aus den unter der Folter durchgefuhrten Verhoren der Hexerei verdachtiger Frauen stammten Sidonie wandte sich an Kaiser Maximilian II und bat um eine Revision dazu verliess sie heimlich Calenberg und reiste nach Wien Kaiser Maximilian verfugte daraufhin dass die Untersuchung am kaiserlichen Hof durchgefuhrt werden solle uberstellte aber die Angelegenheit an die Herzoge Julius und Wilhelm von Braunschweig Am 17 Dezember 1573 wurde die Angelegenheit unter grossem offentlichen Interesse in Halberstadt verhandelt wobei alle damaligen Zeuginnen ihre Aussagen gegen Sidonie widerriefen und die Herzogin am 1 Januar 1574 in allen Anklagepunkten freigesprochen wurde Kloster Weissenfels Bearbeiten Von Wien aus reiste Sidonie im Oktober 1572 nach Dresden zu ihrem Bruder und dessen Frau Anstatt des Schlosses Calenberg und ihres durch Herzog Erich einbehaltenen Silbers erhielt sie nach mehreren Vergleichen schliesslich eine Entschadigung und eine lebenslange Rente Kurfurst August uberliess ihr das Klarissenkloster Weissenfels mit allen Einkunften und Zinsen wo Sidonie bis zu ihrem Tod lebte Herzog Julius von Braunschweig gelang es wegen des Widerstands Sidonies nicht nach den finanziellen Angelegenheiten auch die Untersuchung wegen der Giftmischerei gutlich beizulegen Sidonie schrieb Herzog Julius 1573 weil Herzog Erichs beschwerlich ausgesprengte Bezichtigung mir nicht wie man spricht an die Kleider sondern an die Ehr welche das hochste und beste Kleinod sonderlich armen Weibsbildern in dieser Welt ist geht 5 In ihrem Testament hatte Sidonie bestimmt im Dom zu Freiberg bestattet zu werden und ihren Unterhandlern beim Prozess in Halberstadt bedeutende Summen hinterlassen Vorfahren BearbeitenAhnentafel Sidonie von SachsenUrurgrosseltern KurfurstFriedrich I von Sachsen 1370 1428 1402Katharina von Braunschweig Luneburg 1395 1442 HerzogErnst der Eiserne 1377 1424 1412Cimburgis von Masowien 1394 97 1429 Viktorin von Podiebrad 1403 1427 Anna von Wartenberg 1403 1427 Smil von Sternberg 1431 Barbara von Pardubitz 1433 HerzogJohann IV zu Mecklenburg 1370 1422 1416Katharina von Sachsen Lauenburg 1400 1450 KurfurstFriedrich I von Brandenburg 1371 1440 1401Elisabeth von Bayern 1383 1442 Wartislaw IX 1400 1457 1420Sophia von Braunschweig Luneburg 1462 HerzogBogislaw IX um 1407 1410 1446 1432Maria von Masowien um 1410 1454 Urgrosseltern Kurfurst Friedrich II 1412 1464 1431Margaretha von Osterreich 1416 1486 Konig Georg von Podiebrad 1420 1471 1441Kunigunde von Sternberg 1425 1449 Herzog Heinrich IV zu Mecklenburg 1417 1477 1432Dorothea von Brandenburg 1420 1491 Erich II von Pommern Wolgast 1425 1474 1451Sophia von Pommern Stolp um 1435 1497 Grosseltern Herzog Albrecht der Beherzte 1443 1500 1464Sidonie von Bohmen 1449 1510 Herzog Magnus II 1441 1503 1478Sophie von Pommern 1460 1504 Eltern Herzog Heinrich der Fromme 1473 1541 1512Katharina von Mecklenburg 1487 1561 Sidonie von SachsenQuellen BearbeitenMartin Schemel Eine christliche Leichpredigte vber der Leich der Durchleuchtigen Hochgebornen Furstin vnd Frawn Frawen Sidonien gebornen Hertzogin zu Sachsen vnd Furstin zu Braunschweig vnd Luneburg gethan zu Freibergk in der Thumkirchen Durch M Martinum Schemel Predigern zu Weissenfels etc Schwertel 1575 Literatur BearbeitenHelga Maria Kuhn es gefellett mir reychtt woll hyr Die letzten Lebensjahre der Herzogin Sidonie 1573 1575 in Weissenfels In Astrid Fick Hrsg Das Weissenfelser St Klaren Kloster Zum 700 jahrigen Bestehen Weissenfels 2001 S 39 41 Helga Maria Kuhn Sidonia von Sachsen In Sachsische Biografie hrsg vom Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde e V Online Ausgabe Helga Maria Kuhn Eine unverstorbene Witwe Sidonia Herzogin zu Braunschweig Luneburg geborene Herzogin von Sachsen 1518 1575 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2009 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 247 Joachim Lehrmann Hexenverfolgung in Hannover Calenberg und Calenberg Gottingen Lehrte 2005 ISBN 978 3 9803642 5 6 Andrea Lilienthal Die Furstin und die Macht Welfische Herzoginnen im 16 Jahrhundert Elisabeth Sidonia Sophia Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007 Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 127 Inge Mager Elisabeth von Brandenburg Sidonie von Sachsen Zwei Frauenschicksale im Kontext der Reformation von Calenberg Gottingen In 450 Jahre Reformation im Calenberger Land Laatzen 1992 S 23 32 Johannes Merkel Die Irrungen zwischen Herzog Erich II und seiner Gemahlin Sidonia In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen Jahrgang 1899 Seite 11 bis 101 PDF 142 MB abgerufen am 28 April 2016 Onlineversion Weblinks BearbeitenChristian Dyck Hexenverbrennungen im Zentrum von Neustadt am Rubenberge Recherchen zu den Hexenprozessen unter Erich dem Zweiten 2008Einzelnachweise Bearbeiten Christoph von Rommel Geschichte von Hessen Bd 4 S 200 Karl von Weber Sidonie Herzogin von Braunschweig geb Herzogin von Sachsen 1575 In Aus vier Jahrhunderten Mittheilungen aus dem Haupt Staatsarchive zu Dresden Leipzig 1858 Band 2 S 45 Als Name seiner Konkubine wird angegeben Katharina von Weldam Mutter seiner beiden ihn uberlebenden Kinder In Johannes Merkel Die Irrungen zwischen Herzog Erich II und seiner Gemahlin Sidonia In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen Jahrgang 1899 Seite 19 PDF abgerufen am 28 April 2016 Onlineversion Karl von Weber Sidonie Herzogin von Braunschweig geb Herzogin von Sachsen 1575 In Aus vier Jahrhunderten Mittheilungen aus dem Haupt Staatsarchive zu Dresden Leipzig 1858 Band 2 S 46 Karl von Weber Aus vier Jahrhunderten Mittheilungen aus dem Haupt Staatsarchive zu Band 2 S 63Normdaten Person GND 121349098 lobid OGND AKS LCCN n2008039809 VIAF 47615747 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sidonie von SachsenALTERNATIVNAMEN Sidonie von Calenberg Gottingen Sidonie von Kalenberg Gottingen Sidonie von Braunschweig Calenberg Sidonie von Braunschweig Kalenberg Sidonia von SachsenKURZBESCHREIBUNG Herzogin von Braunschweig CalenbergGEBURTSDATUM 8 Marz 1518GEBURTSORT MeissenSTERBEDATUM 4 Januar 1575STERBEORT Weissenfels Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sidonie von Sachsen amp oldid 233441753