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Das Herzogtum Sachsen Lauenburg war ein seit 1296 reichsunmittelbares Furstentum im aussersten Sudosten des heutigen Schleswig Holsteins mit dem territorialen Schwerpunkt in dem heutigen nach ihm benannten Kreis Herzogtum Lauenburg Das Herzogtum entstand 1296 durch Teilung des Rest Herzogtums Sachsen Von 1296 bis 1689 wurde das Herzogtum von den Askaniern regiert die dort eine eigene Linie bildeten Residenzorte des Herzogtums waren Lauenburg und spater auch Ratzeburg da durch den Westfalischen Frieden 1648 das Hochstift Ratzeburg an Sachsen Lauenburg ubergegangen war dessen Bischofe nach der Reformation meist aus dem Haus Mecklenburg gestammt hatten Territorium im Heiligen Romischen ReichSachsen LauenburgWappenDas Wappen zeigt die Vierteilung mit dem Rautenkranz im ersten und vierten Feld sowie mit Bezug auf Altsachsen die Seerosen fur Engern und den Adler fur Westfalen Bestehen 1296 1876Entstanden aus Herzogtum SachsenHerrschaftsform HerzogtumHerrscher Regierung HerzogHeutige Region en DE SHReichskreis Niedersachsischer ReichskreisHauptstadte Residenzen LauenburgDynastien Askanier Kurfurstentum HannoverKonfession Religionen seit der Reformation lutherischSprache n DeutschAufgegangen in Konigreich Westphalen 1810 Preussen 1876 Neben dem Kernterritorium um Lauenburg und Ratzeburg gehorten zeitweise auch andere Territorien hinzu wie das Land Hadeln im Elbmundungsgebiet im heutigen Landkreis Luneburg das Amt Neuhaus nordlich der Elbe und die Elbmarschen mit Bleckede und Artlenburg die Stadt Bergedorf mit den Vierlanden heute zu Hamburg sowie das Land Wehningen das 1291 1376 an Mecklenburg fiel Nach dem Deutsch Danischen Krieg 1864 ubernahmen Preussen und Osterreich in einem Kondominium die Herrschaft in Lauenburg Schleswig und Holstein Im Vertrag von Gastein vom 14 August 1865 uberliess Osterreich dem Konig von Preussen das Herzogtum Lauenburg gegen eine Zahlung von 2 5 Millionen Taler Mit der Eingliederung in die preussische Provinz Schleswig Holstein endete 1876 die Geschichte des Herzogtums Turm des Lauenburger SchlossesInhaltsverzeichnis 1 Regierende Dynastien 2 Stellung im Reich 3 Wirtschaftliche Grundlagen 4 Geschichte des Herzogtums 4 1 Mittelalter bis 1296 4 2 Die askanische Zeit 1296 1689 4 3 Die hannoversche Zeit 1689 1803 4 4 Franzosenzeit 1803 1815 4 5 Danische Zeit 1815 1864 4 6 Kondominium Personalunion mit Preussen und Auflosung 1864 1876 5 Verwaltungsgliederung 6 Die Herzoge von Sachsen Lauenburg 6 1 Askanier 1296 1689 6 2 Welfen 1689 1803 7 Die Herzoge von Lauenburg 7 1 Oldenburger 1814 1864 7 2 Haus Hohenzollern 1865 1876 8 Weitere Personen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseRegierende Dynastien BearbeitenRegierendes Herzogsgeschlecht waren bis 1689 die Askanier danach war das Herzogtum durch Personalunion erst mit dem Kurfurstentum Hannover 1689 1803 dann dem Konigreich Danemark 1814 1864 und schliesslich Preussen 1865 1876 verbunden 1876 wurde das Herzogtum als Kreis Herzogtum Lauenburg in die preussische Provinz Schleswig Holstein eingegliedert Stellung im Reich BearbeitenAls einer der Rechtsnachfolger des alten Stammesherzogtums Sachsen besass das Herzogtum Lauenburg in seiner Anfangsphase Lehnshoheitsrechte gegenuber der nordelbischen Grafschaft Holstein sowie im mittleren Weserraum die aber in spaterer Zeit nicht mehr durchgesetzt werden konnten bzw verkauft wurden In Konkurrenz zu dem durch die Teilung 1296 ebenfalls entstandenen Herzogtum Sachsen Wittenberg kampften die Lauenburger Herzoge vergeblich um die Kurwurde Dieser Kampf wiederholte sich nach dem Aussterben der Askanier in Sachsen Wittenberg im Jahre 1422 diesmal in Konkurrenz zu den Wettinern aus der Markgrafschaft Meissen Wirtschaftliche Grundlagen BearbeitenWirtschaftliches Ruckgrat des Herzogtums war die Landwirtschaft Daneben profitierte aber das Land auch von seiner Lage im Stadtedreieck Hamburg Lubeck und Luneburg Der Transithandel zwischen diesen Stadten verschaffte den Herzogen erhebliche Zolleinnahmen Von grosser Bedeutung war dabei der Salzhandel zwischen der Salzstadt Luneburg und dem Ostseehafen Lubeck Der Salztransport erfolgte auf dem Land heute als Alte Salzstrasse bezeichnet vor allem aber auf dem Wasserwege Zu diesem Zweck wurden die Flusse Stecknitz und Delvenau von 1392 bis 1398 zum sogenannten Stecknitzkanal ausgebaut einer der altesten kunstlichen Wasserstrassen Europas Die damals errichtete Palmschleuse gilt als alteste Kammerschleuse des Kontinents Allerdings konnten die hohen Zolleinnahmen die finanziellen Aufwendungen der Herzoge insbesondere fur ihren Kampf um die Kurwurde nicht ausgleichen so dass das Herzogtum permanent am Rande des Staatsbankrotts stand und immer zahlreiche Ortschaften an die Hansestadt Lubeck als Exklaven verpfandet waren Dies gilt insbesondere fur die Stadt Molln die von 1359 bis 1683 in lubscher Hand war Geschichte des Herzogtums BearbeitenMittelalter bis 1296 Bearbeiten Im 7 8 Jahrhundert besiedelte der Teilstamm der Polaben des slawischen Grossstammes der Abodriten aus Osteuropa oder vom Balkan kommend den Nordteil des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg Der Sudteil des Kreises die sogenannte Sadelbande gehorte dagegen zum sachsischen Einflussbereich und war zu dieser Zeit weitgehend unbesiedelt Im Jahr 804 uberliess Karl der Grosse den verbundeten Abodriten das ganze sachsische Nordalbingien um eine Pufferzone gegen die Danen unter ihrem Anfuhrer Gottrik einzurichten Nach der Niederlage der Abodriten 810 anderte Karl seine Politik und machte Nordalbingien zum Teil seines Frankischen Reiches Die Abodriten mussten sich auf ihr angestammtes Siedlungsgebiet zuruckziehen An der Grenze zwischen sachsischem und slawischem Siedlungsgebiet richtete Karl den sogenannten Limes Saxoniae ein der vom heutigen Lauenburg bis zur Kieler Forde reichte und mitten durch das heutige Kreisgebiet verlief Danach setzte die sachsische Kolonisationswelle in der Sadelbande Sudkreis ein an der auch Slawen beteiligt wurden Im Jahr 1062 wurde dann Ratzeburg als Racesburg erstmals erwahnt Die eigentliche Ratzeburg wurde zu Beginn des 11 Jahrhunderts vom Polabenfursten Ratibor Kurzname Ratse begrundet Vier Jahre spater kam es zum Martyrium des Ansverus Heinrich der Lowe richtete im Jahr 1142 auf dem Siedlungsgebiet der Polaben die Grafschaft Ratzeburg ein die den Nordteil des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg und Teile des westlichen Mecklenburgs umfasste Er belehnte Heinrich von Badewide mit der Grafschaft 1154 grundete Heinrich der Lowe auch das Bistum Ratzeburg erster Ratzeburger Bischof war Evermod Im Jahr 1180 wurde Heinrich der Lowe auf dem Reichstag zu Gelnhausen durch Kaiser Friedrich I Barbarossa aller seiner Lehen verlustig erklart und er wurde als Herzog von Sachsen abgesetzt Heinrich musste nach einem Burgerkrieg der bis 1182 dauerte ins Exil gehen Der Askanier Bernhard I von Anhalt erhielt daraufhin das Herzogtum allerdings ohne Westfalen zum Lehen Bernhard I errichtete dann 1182 die Lauenburg Im Jahr 1201 gerieten ganz Nordelbien und das nordliche Mecklenburg nach der Schlacht bei Waschow unter danische Herrschaft auch die Lauenburg wurde von den Danen erobert Die Grafen von Schwerin erhielten 1204 als Belohnung fur ihre Unterstutzung der danischen Expansion von den Danen alle Gebiete der Grafschaft Ratzeburg ostlich der heutigen schleswig holsteinisch mecklenburgischen Grenze Dafur wurde die Sadelbande die bisher immer der direkten Kontrolle der sachsischen Herzoge unterstanden hatte der Grafschaft angeschlossen Damit waren der Nord und der Sudteil des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg erstmals administrativ vereint nbsp Gebiet des neuen Herzogtums um 1235 damals noch geteilt in das Gebiet zwischen Lauenburg und Ratzeburg und den Teil Hadeln um OtterndorfNach der Schlacht bei Bornhoved im Jahre 1227 endete die danische Herrschaft in Norddeutschland Da das Grafengeschlecht von Ratzeburg ausgestorben war konnten die Askanier als Herzoge von Sachsen und damit als Lehnsherren die Grafschaft Ratzeburg als erledigtes Lehen einziehen Im Jahr 1235 schuf Kaiser Friedrich II das neue welfische Herzogtum Braunschweig Luneburg wodurch die Position der Askanier deutlich geschwacht wurde Im Jahre 1260 nach dem Tode ihres Vaters Albrechts I ubernahmen die Bruder Johann I und Albrecht II gemeinsam die Herrschaft Die askanische Zeit 1296 1689 Bearbeiten 1296 teilten Albrecht II und seine drei Neffen die Sohne Johanns I das Herzogtum Sachsen in die Herzogtumer Sachsen Lauenburg und Sachsen Wittenberg Nachdem er bereits zuvor mit seinem Bruder Johann eine entsprechende Gebietsteilung ohne jedoch das Herzogtum offiziell zu teilen vorgenommen hatte ubernahm Albrecht die Herrschaft in Sachsen Wittenberg Johann II Erich I und Albrecht III erhielten Sachsen Lauenburg Dies ist das eigentliche Grundungsdatum des Herzogtums Sachsen Lauenburg nbsp Wappen Sachsen Lauenburgs wahrend der askanischen ZeitIm Jahr 1305 teilten die drei Bruder nach acht Jahren gemeinsamer Regierung ihr Herzogtum auf Johann II ubernahm den Bergedorf Mollner Anteil Bergedorf Mollner Linie Erich I und Albrecht III erhielten den Ratzeburg Lauenburger Anteil Ratzeburg Lauenburger Linie 1314 war der Hohepunkt des Streites um die noch gewohnheitsrechtliche Kurwurde zwischen Sachsen Lauenburg und Sachsen Wittenberg Dadurch dass beide Herzogtumer die Kurstimme bei der deutschen Konigswahl wahrnahmen kam es zur Doppelwahl Stimmverhaltnis 4 5 des Habsburgers Friedrich des Schonen und des Wittelsbachers Ludwig des Bayern Lauenburg stimmte dabei fur Ludwig 1349 nahm Sachsen Lauenburg noch einmal an einer Konigswahl teil Durch seine umstrittene Stimme erhielt Gunther von Schwarzburg die vierte Stimme und damit eine Mehrheit Es kam zum Landfriedensbundnis mit Lubeck und Hamburg gegen den aufsassigen und rauberischen Adel Zahlreiche befestigte Adelssitze wurden zerstort Durch die Goldene Bulle Karls IV im Jahre 1356 wurde die Kurwurde institutionalisiert und kam zu Sachsen Wittenberg 1359 wurde Molln an Lubeck verpfandet 1392 wurde mit dem Bau des Stecknitzkanals begonnen der 1398 vollendet wurde Nach dem Tod des kinderlosen Erich III aus der Bergedorf Mollner Linie konnte Erich IV aus der Ratzeburg Lauenburger Linie das Herzogtum 1401 wieder vereinen Nach dem Ende des erfolglosen Krieges gegen Hamburg und Lubeck 1401 1420 verlor das Herzogtum mit dem Vertrag von Perleberg die Vierlande und die Stadt Bergedorf an die beiden Stadte Mit dem Tod von Albrecht III im Jahr 1422 starben die Askanier in Sachsen Wittenberg Kurfurstentum Sachsen aus Mit dem Anspruch des lauenburgischen Herzogs Erich V auf das Erbe kam es zu einem Kampf um die Kurwurde diesmal gegen die Wettiner unter Friedrich I Der Konig Sigismund verlieh 1423 das Kurfurstentum Sachsen an die Wettiner der Name Sachsen wanderte dadurch in die heutige Region Sachsen Die Lauenburger Herzoge erhielten jedoch ihren Anspruch weiter aufrecht Das Herzogtum wurde 1500 Teil des Niedersachsischen Reichskreises nbsp Das Ratzeburger Schloss 1588 mit der dahinter liegenden Stadtinsel samt Dombezirk1525 begann die Reformation im Land Hadeln die Hadler Kirchenordnung wurde 1526 durch Herzog Magnus I bestatigt und die Hadler Landeskirche gegrundet 1 Es kam 1531 zu einer schleichenden Reformation im eigentlichen Herzogtum sie wurde seitens der Herzoge nicht gefordert 2 1554 wurde der letzte Ratzeburger Bischof Bistum Ratzeburg Protestant Herzog Franz II heiratete 1582 die Herzogin Marie von Braunschweig und Luneburg 1566 1626 1585 kam es zur Ewigen Union der Ritter und Landschaft Permanenter Tagungsort dieser Standevertretung war Buchen Durch einen Erlass der Niedersachsischen Kirchenordnung durch Herzog Franz II wurde 1585 die Lauenburgische Landeskirche mit Konsistorium und Generalsuperintendentur des Herzogtums Sachsen Lauenburg gegrundet 3 1618 begann der Dreissigjahrige Krieg Herzog August hatte seine zahlreichen jungeren Halbbruder abzufinden was das Herzogtum neben den schweren Kriegskontributionen verarmen liess Der Dreissigjahrige Krieg endete 1648 1656 starb Herzog August Ihm folgte sein zum Katholizismus konvertierter Halbbruder Julius Heinrich der als kaiserlicher Feldmarschall und Freund Wallensteins grossen Besitz in Bohmen erworben hatte darunter 1623 die Herrschaft Schlackenwerth Zwar residierte der Herzog jetzt kaum noch im Herzogtum doch aufgrund seiner hohen bohmischen Einnahmen konnten die finanziellen Probleme aus den Kriegszeiten uberwunden werden Ihm folgte 1665 sein Sohn Julius Franz 1683 wurde Molln aus der Pfandherrschaft Lubecks ausgelost Mit dem Tod des Herzogs Julius Franz 1689 starben die Askanier in Sachsen Lauenburg aus Obwohl Julius Franz zwei Tochter hinterliess und es im Herzogtum die weibliche Nachfolge gab entbrannte ein Machtkampf um das Erbe zwischen Danemark Holstein Mecklenburg und dem Furstentum Calenberg Teilfurstentum des Herzogtums Braunschweig Luneburg wobei sich Letzteres trotz danischer Belagerung und teilweiser Zerstorung Ratzeburgs im Hamburger Vergleich 1693 durchsetzen konnte und das Herzogtum Lauenburg mit dem Furstentum Calenberg in Personalunion verband Die Tochter Franziska Sibylla Augusta und Anna Maria Franziska gingen leer aus zogen sich auf ihre bohmischen Besitzungen Schloss Schlackenwerth und Schloss Reichsstadt zuruck und kampften zeit ihres Lebens vergeblich um die Anerkennung ihrer Rechte auf das Herzogtum oder zumindest den Lauenburger Allodialbesitz nbsp Sachsen Lauenburg seit dem Vergleich zwischen Lubeck und Kurhannover 1747 Die hannoversche Zeit 1689 1803 Bearbeiten Das Furstentum Calenberg erhielt 1692 die Kurwurde und nannte sich fortan Kurfurstentum Braunschweig Luneburg umgangssprachlich Kurhannover Georg Wilhelm von Braunschweig Luneburg baute Ratzeburg im Jahre 1693 zur Festung aus Danemark empfand dies als Provokation und begann mit der Belagerung und Beschiessung von Ratzeburg das dabei vollig zerstort wurde Georg Wilhelm verpflichtete sich im Hamburger Vergleich die Festung zu schleifen konnte aber das Herzogtum behaupten 1714 wurde Kurfurst Georg I Ludwig als Georg I Konig von Grossbritannien Das Land Hadeln siehe Geschichte von Hadeln und Wursten das seit 1689 unter kaiserlicher Verwaltung stand kam 1731 unmittelbar an das Kurfurstentum Hannover und ging damit dem Herzogtum endgultig verloren 1740 endete die Munzpragung fur Lauenburg mit der Pragung von Halben Dreilingen halbe Dreipfennigmunzen also 1 Pfennige aus Kupfer 4 Die Wappenseiten dieser und der vorangegangenen Munzen trugen auf der Wappenseite das Sachsenross Zahlreiche an Lubeck verpfandete Dorfer konnten 1747 wieder ausgelost werden nbsp Lauenburger Dreiling aus dem Jahr 1740Franzosenzeit 1803 1815 Bearbeiten Im Jahre 1803 besetzten franzosische Truppen das Herzogtum damit endete die Verbindung mit Hannover 1805 fiel das Territorium vorubergehend an Preussen und es kam 1806 erneut zur franzosischen Besatzung Sachsen Lauenburg wurde am 1 Marz 1810 Teil des von Napoleon geschaffenen Konigreichs Westphalen Am 13 Dezember wurde das Herzogtum mit weiteren Teilen Westphalens und Lubeck in das franzosische Kaiserreich eingegliedert Danische Zeit 1815 1864 Bearbeiten nbsp Wappen des Herzogtums Lauenburg ab 1867 mit den Farben der Hohenzollern schwarz und weiss nbsp Flagge des Herzogtums LauenburgDas auf dem Wiener Kongress neu errichtete Konigreich Hannover uberliess am 29 Mai 1815 das Herzogtum Lauenburg rechts der Elbe Preussen behielt aber die linkselbische Elbmarschvogtei und erhielt das Amt Neuhaus wenig spater zuruck Schon am 4 Juni tauschte Preussen seine Erwerbung gegen das erst 1814 danisch gewordene Schwedisch Vorpommern Lauenburg wurde in Personalunion mit dem Konigreich Danemark verbunden Das Herzogtum Sachsen Lauenburg kann als eigenstandiges Mitglied des Deutschen Bundes betrachtet werden Auf der Bundesversammlung am 5 November 1816 liess der danische Konig der gleichzeitig Herzog von Holstein war erklaren dass er das Herzogtum Lauenburg weiterhin als ein eigenes deutsches Herzogtum und damit als eigenstandiges Glied des Deutschen Bund betrachte Die Stimmabgabe im Deutschen Bund sollte fur beide Herzogtumer gelten eine zusatzliche Stimme wurde nicht gefordert 5 In Folge der Schleswig Holsteinischen Erhebung wurde 1848 mit der Landesversammlung ein demokratisch gewahltes Parlament eingesetzt und im Mai 1849 das Grundgesetz fur das Herzogthum Lauenburg 6 eingefuhrt Beides wurde abgeschafft nachdem Danemark 1851 52 die volle Kontrolle uber die Herzogtumer zuruckgewonnen hatte Kondominium Personalunion mit Preussen und Auflosung 1864 1876 Bearbeiten Nach der Niederlage Danemarks im Deutsch Danischen Krieg fielen Lauenburg Schleswig und Holstein aufgrund des Wiener Friedens am 30 Oktober 1864 unter gemeinsame Herrschaft Preussens und Osterreichs Am 14 August 1865 kam es zur Gasteiner Konvention Osterreich trat seine Rechte an Lauenburg gegen eine finanzielle Abfindung an Preussen ab Am 26 September 1865 huldigten die lauenburgischen Stande in der Ratzeburger St Petri Kirche dem personlich anwesenden Konig Wilhelm I als ihrem Herzog Das Herzogtum war damit mit der preussischen Monarchie in Personalunion verbunden Der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck wurde zum Minister fur Lauenburg ernannt 1871 uberliess der Landesherr etwa funf Siebtel des Domaniums dem neuen Lauenburgischen Landeskommunalverband die ubrigen zwei Siebtel inkl Sachsenwald erhielt der zum Fursten ernannte Otto von Bismarck als Dotation fur seine Verdienste Er war als lauenburgischer Grundeigentumer damit Mitglied der Lauenburgischen Ritter und Landschaft und konnte auf diese Weise bei den Verhandlungen mit Preussen zahlreiche Rechte fur die Lauenburger bewahren Die Aufhebung der Grundherrschaft erfolgte 1872 Mit der Eingliederung des Herzogtums als Kreis Herzogtum Lauenburg in die preussische Provinz Schleswig Holstein 7 endete 1876 die Geschichte des Herzogtums Der neue Kreis konnte bei seiner Eingliederung aufgrund der Unterstutzung Bismarcks einige Sonderrechte bewahren So blieb zum Beispiel der vormals herzogliche Land und Waldbesitz Vermogen des Landeskommunalverbandes und ging nicht in preussisches Staatsvermogen uber Verwaltungsgliederung BearbeitenDie Verwaltung des Herzogtums Sachsen Lauenburg auf unterer Ebene wurde durch die drei Stadte Ratzeburg Lauenburg und Molln die vier Amter Ratzeburg Lauenburg Schwarzenbek und Steinhorst sowie adelige Guter vorgenommen 8 Verwaltungsgliederung mit Einwohnerzahl 1871 9 Stadt EinwohnerLauenburg 1 110Molln 3 942Ratzeburg 1 989Amt Einwohner 10 Lauenburg 40 3060RatzeburgSchwarzenbekSteinhorstDie Herzoge von Sachsen Lauenburg BearbeitenAskanier 1296 1689 Bearbeiten Johann II 1296 1305 gemeinschaftliche Regierung Albrecht III 1296 1305 gemeinschaftliche Regierung Erich I 1296 1305 gemeinschaftliche Regierung 1305 Teilung in die Bergedorf Mollner und die Ratzeburg Lauenburger LinieBergedorf Mollner Linie 1305 1401 Johann II 1305 1321 Albrecht IV 1321 1343 Johann III 1343 1356 Albrecht V 1356 1370 Erich III 1370 14011401 an die Ratzeburg Lauenburger LinieRatzeburg Lauenburger Linie 1305 1401 Albrecht III 1305 1308 gemeinschaftliche Regierung Erich I 1305 1361 bis 1308 gemeinschaftliche Regierung Erich II 1361 1368 Erich IV 1368 14011401 Vereinigung mit der Bergedorf Mollner LinieSachsen Lauenburg 1401 1689 Erich IV 1401 1411 Erich V 1411 1436 Bernhard II 1436 1463 Johann IV 1463 1507 Magnus 1507 1543 Franz I 1543 1581 Franz II 1581 1619 August 1619 1656 Julius Heinrich 1656 1665 Franz Erdmann 1665 1666 Julius Franz 1666 1689Welfen 1689 1803 Bearbeiten Haus Braunschweig Celle 1689 1705 Georg Wilhelm 1689 1705 Herzog von Braunschweig Luneburg Haus Hannover 1705 1803 Georg I Ludwig 1705 1727 Kurfurst von Braunschweig Luneburg ab 1714 als Georg I Konig von Grossbritannien Georg II 1727 1760 Konig von Grossbritannien und Kurfurst von Braunschweig Luneburg Georg III 1760 1803 Konig von Grossbritannien und Kurfurst von Braunschweig Luneburg franzosisch besetzt 1803 1805an Preussen 1805 1806franzosisch besetzt 1806 1810zum Konigreich Westphalen 1810zum franzosischen Kaiserreich 1810 1814Die Herzoge von Lauenburg BearbeitenOldenburger 1814 1864 Bearbeiten Friedrich I 1814 1839 als Friedrich VI Konig von Danemark Christian I 1839 1848 als Christian VIII Konig von Danemark Friedrich II 1848 1863 als Friedrich VII Konig von Danemark Christian II 1863 1864 als Christian IX Konig von Danemark In der Schleswig Holsteinischen Erhebung setzte das revolutionare Deutsche Reich 1849 Heinrich von Wintzingerode als Reichskommissar im Herzogtum ein Haus Hohenzollern 1865 1876 Bearbeiten Wilhelm I 1865 1876 Konig von Preussen 1861 1888 Deutscher Kaiser 1871 1888 Otto von Bismarck von Wilhelm II bei seiner Entlassung als Reichskanzler verliehen Bismarck lehnte das Fuhren des Titels jedoch ab 11 Weitere Personen BearbeitenRudolf Maximilian von Sachsen Lauenburg 1596 1647 Obrist im Dreissigjahrigen Krieg Sophie von Sachsen Lauenburg 1521 1571 1521 1571 Prinzessin von Sachsen Lauenburg und Grafin von OldenburgLiteratur BearbeitenVaterlandische Archiv fur das Herzogthum Lauenburg Band 1 Ratzeburg 1857 Volltext Band 2 Ratzeburg 1860 Volltext Band 3 Ratzeburg 1863 Volltext Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte des Herzogthums Lauenburg Ratzeburg 1832 Digitalisat Adolf von Duve Mittheilungen zur naheren Kunde des Wichtigsten der Staatsgeschichte und Zustande der Bewohner des Herzogthums Lauenburg von der Vorzeit bis zum Schlusse des Jahres 1851 H Linsen 1857 Alfred Kamphausen Herzogtum Lauenburg Deutsche Lande Deutsche Kunst Munchen Berlin 1959 Peter von Kobbe Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogtums Lauenburg Digitalisat des 3 Teils Altona 1837 Eckardt Opitz Hrsg Herzogtum Lauenburg das Land und seine Geschichte Ein Handbuch Neumunster 2003 Eckardt Opitz Otto von Bismarck und die Integration des Herzogtums Lauenburg in den preussischen Staat Friedrichsruher Beitrage Band 15 Friedrichsruh 2001 Eckardt Opitz Hrsg Biografisches Lexikon Herzogtum Lauenburg Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 2015 ISBN 978 3 89876 778 1 Franziska Hormuth Ein aussichtsloser Kampf Die Herzoge von Sachsen Lauenburg und die Kurwurde in Oliver Auge Michael Hecht Hgg Kleine Fursten im Alten Reich Strukturelle Zwange und soziale Praktiken im Wandel 1300 1800 Zeitschrift fur Historische Forschung Beiheft 59 Berlin 2022 S 173 201 Franziska Hormuth Strategien dynastischen Handelns in der Vormoderne Die Herzoge von Sachsen Lauenburg 1296 1689 Neumunster Wachholtz 2020 Wolf Dieter Mohrmann Lauenburg oder Wittenberg Zum Problem des sachsischen Kurstreites bis zur Mitte des 14 Jahrhunderts Veroffentlichungen des Instituts fur Historische Landesforschung der Universitat Gottingen Bd 8 Hildesheim 1975 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sachsen Lauenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vaterlandisches Archiv fur das Herzogthum Lauenburg Bd 1 3 1857 1860 1863 Archiv des Vereins fur die Geschichte des Herzogthums Lauenburg Bd 1 9 1884 1910 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 14 Johann Friedrich Burmester Beitrage zur Kirchengeschichte der Herzogthums Lauenburg Selbstverlag Ratzeburg 1832 S 16 Cordula Bornefeld Die Herzoge von Sachsen Lauenburg In Die Fursten des Landes Herzoge und Grafen von Schleswig Holstein und Lauenburg De slevigske hertuger deutsch Herausgegeben von Carsten Porskrog Rasmussen im Auftrag der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Wachholtz Neumunster 2008 ISBN 978 3 529 02606 5 S 373 389 hier S 379 Gerhard Schon Deutscher Munzkatalog 18 Jahrhundert Lauenburg Nr 13 14 Guido von Meyer Die Grundgesetze des Deutschen Bundes oder Deutsche Bundes und Schluss Acte nach Ordnung der Bundesacte vereinigt Frankfurt am Main 1845 S 26 google de Grundgesetz fur das Herzogthum Lauenburg Gesetz betreffend die Vereinigung des Herzogtums Lauenburg mit der preussischen Monarchie v 23 Juni 1876 GS S 169 Franz Knauth Das Herzogthum Lauenburg nach den zuverlassigsten Quellen 1866 S 37 38 Digitalisat Fussnote Volkszahlung 1871 Fussnote nach der Volkszahlung 1871 lebten in den Amtern insgesamt 40 306 Einwohner Edgar S Hasse Lauenburg das fast vergessene Herzogtum In welt de 26 Oktober 1999 abgerufen am 2 Juli 2022 Territorien und Stande im Niedersachsischen Reichskreis Heiliges Romisches Reich 1500 1806 Geistliche Furstentumer Erzstift Bremen Hochstift Halberstadt Hochstift Hildesheim Hochstift Lubeck Erzstift Magdeburg Hochstift Ratzeburg Hochstift Schwerin Reichspralaturen Kloster Riddagshausen Stift Gandersheim Weltliche Furstentumer Herzogtum Bremen Furstentum Blankenburg Furstentum Calenberg Furstentum Grubenhagen Herzogtum Holstein Gottorfsche Anteile und konigliche Anteile Furstentum Luneburg Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Grafschaft Rantzau Herzogtum Sachsen Lauenburg Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Grafschaft Regenstein Reichsstadte Bremen Goslar Hamburg Lubeck Muhlhausen Nordhausen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes 1815 1866 Kaisertum nbsp Osterreich nbsp Konigreiche nbsp Bayern nbsp Hannover nbsp Preussen nbsp Sachsen nbsp WurttembergKurfurstentum nbsp Hessen Kassel Grossherzogtumer nbsp Baden nbsp Hessen Darmstadt nbsp Luxemburg nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt ab 1863 nbsp Anhalt Bernburg bis 1863 nbsp Anhalt Dessau bis 1863 nbsp Anhalt Kothen bis 1847 nbsp Holstein nbsp Lauenburg nbsp Limburg 1839 1866 nbsp Nassau nbsp Sachsen Altenburg ab 1826 nbsp Sachsen Coburg Saalfeld ab 1826 als nbsp Sachsen Coburg Gotha nbsp Sachsen Gotha Altenburg bis 1826 nbsp Sachsen Hildburghausen bis 1826 nbsp Sachsen Meiningen nbsp Herzogtum BraunschweigFurstentumer nbsp Hessen Homburg 1817 1866 nbsp Hohenzollern Hechingen bis 1850 nbsp Hohenzollern Sigmaringen bis 1850 nbsp Liechtenstein nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie ab 1848 nbsp Reuss Ebersdorf bis 1824 nbsp Reuss Lobenstein bis 1824 nbsp Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1824 1848 nbsp Reuss Schleiz bis 1848 nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontFreie Stadte nbsp Bremen nbsp Frankfurt am Main nbsp Hamburg nbsp LubeckBundesstaaten des Norddeutschen Bundes 1866 1867 1871 Konigreiche nbsp Preussen in Personalunion mit nbsp Lauenburg nbsp Sachsen nbsp Grossherzogtumer nbsp Hessen nur Provinz Oberhessen nordlich des Mains nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt nbsp Braunschweig nbsp Sachsen Meiningen nbsp Sachsen Altenburg nbsp Sachsen Coburg und GothaFurstentumer nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontFreie Stadte nbsp Bremen nbsp Hamburg nbsp Lubeck Normdaten Geografikum GND 5146587 5 lobid OGND AKS LCCN 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