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Der Niedersachsische Reichskreis war einer der zehn Reichskreise in die das Heilige Romische Reich unter Kaiser Maximilian I zu Beginn des 16 Jahrhunderts eingeteilt wurde Reichskreise zu Beginn des 16 Jahrhunderts In Rot der Niedersachsische Reichskreis Karte des Niedersachsischen Reichskreises vor dem Westfalischen Frieden 1648 oder fruher von Joan Blaeu Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Gebiet 3 Strukturen 4 Aufgaben 5 Geschichte 6 Gebiet des Kreises 6 1 Geistliche Furstentumer 6 2 Reichspralaturen 6 3 Weltliche Furstentumer 6 4 Reichsstadte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksEntstehung BearbeitenDer Vorlaufer des Niedersachsischen Reichskreises ist der grossere Sachsische Reichskreis Erste Planungen fur einen solchen sachsischen Reichskreis gehen auf Albrecht II im Jahr 1438 zuruck Der 1500 geschaffene sachsische Kreis wurde 1512 in den Obersachsischen und den Niedersachsischen Reichskreis geteilt Umgesetzt war die Trennung 1522 z B musste erst die Besetzung des Reichskammergerichts angepasst werden Auch die Bezeichnung untersachsischer Kreis war ublich Gebiet BearbeitenDer Niedersachsische Reichskreis umfasste die ostlichen Teile des heutigen Bundeslandes Niedersachsen das nordliche Sachsen Anhalt ohne die Altmark Mecklenburg Holstein ohne Dithmarschen Hamburg Bremen sowie kleinere Gebiete in Brandenburg und Thuringen Insgesamt handelte es sich um ein weitgehend zusammenhangendes Gebiet einige Exklaven wie Halle an der Saale und Juterbog lagen jedoch ausserhalb Dasselbe gilt auch fur die Reichsstadte Nordhausen und Muhlhausen Innerhalb des Kreisgebiets lag das Hochstift Verden das allerdings seit 1502 in Personalunion mit dem Erzbistum Bremen verwaltet wurde sowie die Grafschaften Schaumburg und Spiegelberg die nicht zum Kreisgebiet gehorten Am Ende des alten Reiches war der Kreis etwa 1240 Quadratmeilen etwa 69 000 Quadratkilometer gross und hatte 2 120 000 Einwohner Hinsichtlich der Konfession waren die Einwohner fast alle evangelisch Teilweise katholisch war das Hochstift Hildesheim Strukturen BearbeitenEin Grossteil des Kreises machten die welfischen Territorien aus Im zur Reformation ubergetretenen Erzbistum Magdeburg regierten seit 1513 Administratoren aus der brandenburgischen Linie der Hohenzollern Auch das Hochstift Halberstadt gehorte seit 1648 zu Kurbrandenburg Im Erzstift Bremen regierten nach der Reformation Danen und Schweden und seit 1715 auch dort die Welfen Durch das Herzogtum Holstein und spater auch die Grafschaft Oldenburg gehorte der Konig von Danemark zu den Fursten des Reichskreises Durch ihren Besitz von Kreisterritorien gehorten schliesslich auch die Konige von Preussen Schweden und Grossbritannien Hannover zu den Kreisfursten Der niedersachsische Reichskreis war der wohl kaiserfernste Trotz der starken Stellung der Welfen konnten diese den Kreis insbesondere wegen der Herzoge von Mecklenburg und zunehmend der Konige von Danemark nicht vollig dominieren Kreisausschreibende Fursten waren seit 1557 die Fursterzbischofe von Magdeburg und die Herzoge von Braunschweig Luneburg Das Direktorium hatte zunachst das brandenburgisch regierte Erzbistum Magdeburg inne ehe es seit 1648 1652 zwischen Brandenburg und Schweden fur das Herzogtum Bremen wechselte Der alteste Herzog aus dem Haus Braunschweig war Kodirektor Kreisobristen waren meist die braunschweigischen Herzoge die das Amt und den Kreiskriegsrat fur ihre Zwecke zu nutzen versuchten Die Kreisversammlungen tagten zunachst meist in Halberstadt spater auch in Braunschweig oder Luneburg Wegen ihrer abseitigen Lage veranstalteten Goslar Muhlhausen und Nordhausen teilweise gesonderte Konferenzen Eine Einteilung nach Banken etwa der geistlichen oder weltlichen Stande existierte nicht Der Kreis konnte zum Reichskammergericht 4 Assessoren vorschlagen und seit 1648 abwechselnd mit dem obersachsischen Kreis einen weiteren Davon stellten die Bistumer Magdeburg und Bremen sowie das Haus Braunschweig je einen Mecklenburg und Holstein teilten sich eine Stelle Wenn der Zusatzposten fur den niedersachsischen Kreis fallig war wurde dieser von Lubeck Goslar Muhlhausen und Nordhausen besetzt Spater sank die Zahl der Assessoren auf nur noch zwei und der gemeinsame Posten mit dem obersachsischen Kreis fiel weg Aufgaben BearbeitenNach den Bestimmungen von 1681 hatte der Reichskreis 1322 Soldaten zu Pferd und 2707 zu Fuss zu stellen Nach den Bestimmungen von 1707 hatte der Kreis an die Reichsoperationskasse 30 0000 Gulden zu zahlen Wie alle Reichskreise hatte auch der Niedersachsische Reichskreis wichtige Aufgaben im Munzwesen siehe Reichsmunzordnung wahrzunehmen U a oblag dem Reichskreis die Probation der Munzen der Vielzahl von Munzstatten die das aus dem Bergbau des Harzes stammende Silber verarbeiteten Geschichte BearbeitenIm Jahr 1625 bestimmten die Mitglieder des Reichskreises Christian IV von Danemark im Zusammenhang mit dem Dreissigjahrigen Krieg zum Kreisobersten Dieser Schritt wurde vom Kaiser bis 1629 als Danemark sich aus dem Krieg zuruckzog nicht anerkannt Seit 1682 verstarkten sich zwischen den machtigen Mitgliedern die Gegensatze Seither fanden bis 1796 keine Kreistage mehr statt Wahrend des mecklenburgischen Erbfolgestreits versuchte der Kaiser 1697 vergeblich gegen den Willen der Kreisstande Einfluss zu nehmen Nach 1702 spielte der Kreis wegen der inneren Konflikte zwischen den Fursten keine Rolle und stellte auch keine Kreistruppen mehr De facto horte der Kreis lange vor dem Ende des alten Reiches auf zu existieren Gebiet des Kreises BearbeitenDer Reichskreis umfasste ab und nach 1512 die folgenden Territorien Geistliche Furstentumer Bearbeiten nbsp Erzstift Bremen 1648 als Herzogtum an Konigreich Schweden nbsp Hochstift Halberstadt 1648 als Furstentum an Kurfurst von Brandenburg nbsp Hochstift Hildesheim nbsp Hochstift Lubeck nbsp Erzstift Magdeburg 1680 als Herzogtum an Kurfurst von Brandenburg Regelung des Westfalischen Friedens nbsp Hochstift Furstentum Ratzeburg 1701 an Mecklenburg Strelitz nbsp Hochstift Furstentum Schwerin 1648 an Mecklenburg SchwerinReichspralaturen Bearbeiten nbsp Kloster Riddagshausen 1567 an Braunschweig Wolfenbuttel nbsp Stift Gandersheim Reichsstandschaft bestritten durch Braunschweig Wolfenbuttel keine reichsunmittelbaren GuterWeltliche Furstentumer Bearbeiten nbsp seit 1648 Herzogtum Bremen schwedisch 1715 an das Kurfurstentum Braunschweig Luneburg nbsp Furstentum Blankenburg 1731 an Braunschweig Wolfenbuttel nbsp Furstentum Calenberg bildet 1692 mit Grubenhagen das Kurfurstentum Braunschweig Luneburg nbsp Furstentum Grubenhagen bildet 1692 mit Calenberg das Kurfurstentum Braunschweig Luneburg nbsp Teil Herzogtum Holstein Gluckstadt koniglich danische Anteile nbsp Teil Herzogtum Holstein Gottorp herzoglich gottorfsche Anteile nbsp Furstentum Luneburg ab 1705 mit Lauenburg Calenberg und Grubenhagen Teil des Kurfurstentums Braunschweig Luneburg nbsp Herzogtum Mecklenburg Gustrow 1695 an Mecklenburg Schwerin nbsp Herzogtum Mecklenburg Schwerin nbsp Reichsgrafschaft Rantzau 1653 54 Sitz und Kuriatstimme auf dem Regensburger Reichstag im Wetterauischen Reichsgrafenkollegium verspatet 1662 in der Reichsmatrikel bis 1726 als dem 4 Reichsgraf von der Danischen Krone die dazu nicht das Recht hatte da das Amt Barmstedt 1650 vom Kaiser zur Immediatherrschaft erhoben wurde der Prozess gemacht wurde wegen angeblicher Implikation in die Ermordung seines Bruders des 3 Reichgrafen widerrechtlich zog Danemark dieses kaiserliche Lehen aufgrund eines geheimen Vertrages mit dem 2 Reichsgrafen der dies fur den Fall ausbleibender Mannlicher Erben vorsah als erledigt ein was das Ende der Reichsgrafschaft bedeutete nbsp Herzogtum Sachsen Lauenburg 1705 mit Luneburg Calenberg und Grubenhagen Teil des Kurfurstentums Braunschweig Luneburg nbsp Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel nbsp Grafschaft RegensteinReichsstadte Bearbeiten nbsp Reichsstadt Bremen nbsp Reichsstadt Goslar nbsp Reichsstadt Hamburg nbsp Reichsstadt Lubeck nbsp Reichsstadt Muhlhausen nbsp Reichsstadt NordhausenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Im Artikel mussen noch weitere Aspekte zum Thema Reichskreis dargestellt werden siehe Wikipedia WikiProjekt Fruhe Neuzeit Reichskreise Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Siehe auch BearbeitenListe der Regimenter des niedersachsischen ReichskreisesLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Topographia Saxoniae Inferioris Hrsg Matthaus Merian Topographia Germaniae Band 14 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1653 Volltext Wikisource Nider Sachsisch Craiss In Hernach volgend die zehen Krayss 1532 Volltext Wikisource Digitalisierung eines Verzeichnisses der Reichskreise und der zugehorigen Territorien mit Angabe der fur die Turkenhilfe zu entsendenden Truppen Winfried Dotzauer Die deutschen Reichskreise 1383 1806 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07146 6 S 58 GoogleBooks Anton Friedrich Busching Grosse Erdbeschreibung Bd 21 Der niedersachsische Kreis Erste Abtheilung Brunn 1787 Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 81302 5 S 880 f Klaus Joachim Lorenzen Schmidt Die Reichsgrafschaft Rantzau Stand 27 Mai 2015 auf der Seite der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte www geschichte s h de reichsgrafschaft rantzau Karl von Rantzau Das Haus RANTZAU Eine Familien Chronik Celle J G Muller 1865 Digitalisat des Exemplars mit Sign Gen 84 3 der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Druck ohne Autorenangabe dessen Name handschriftlich unter den Titel gesetzt www digitale Sammlungen deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Niedersachsischer Reichskreis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Karte von 1627 Dess Andern Theils Dess Nider Sachsischen Kreijses urn nbn de hbz 061 1 111197 Reichskreise des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 ab 1500 Bayerischer Reichskreis Frankischer Reichskreis Niederrheinisch Westfalischer Reichskreis Sachsischer Reichskreis aufgelost 1512 Oberrheinischer Reichskreis Schwabischer Reichskreis ab 1512 Burgundischer Reichskreis Kurrheinischer Reichskreis Niedersachsischer Reichskreis Obersachsischer Reichskreis Osterreichischer Reichskreis sowie Nicht eingekreiste zum Heiligen Romischen Reich zugehorige Territorien und StandeTerritorien und Stande im Niedersachsischen Reichskreis Heiliges Romisches Reich 1500 1806 Geistliche Furstentumer Erzstift Bremen Hochstift Halberstadt Hochstift Hildesheim Hochstift Lubeck Erzstift Magdeburg Hochstift Ratzeburg Hochstift Schwerin Reichspralaturen Kloster Riddagshausen Stift Gandersheim Weltliche Furstentumer Herzogtum Bremen Furstentum Blankenburg Furstentum Calenberg Furstentum Grubenhagen Herzogtum Holstein Gottorfsche Anteile und konigliche Anteile Furstentum Luneburg Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Grafschaft Rantzau Herzogtum Sachsen Lauenburg Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Grafschaft Regenstein Reichsstadte Bremen Goslar Hamburg Lubeck Muhlhausen Nordhausen Normdaten Geografikum GND 4042231 8 lobid OGND AKS VIAF 234582258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niedersachsischer Reichskreis amp oldid 236650757