www.wikidata.de-de.nina.az
Mecklenburg Gustrow bezeichnet das ehemalige Mecklenburger Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow das im Ergebnis der Zweiten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung im Jahr 1621 durch Realteilung des Herrschaftsgebietes der Herzoge zu Mecklenburg entstand Nach der Dritten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung im Jahre 1701 bildete dieses Territorium den Wendischen Kreis einen der drei konstitutiven Kreise 1 der Landstande des Herzogtums Mecklenburg und gehorte zum Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Wappen von Mecklenburg Gustrow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Regenten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 FussnotenGeschichte Bearbeiten nbsp Gustrower SchlossDas Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow entstand im Zuge der Zweiten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Fahrenholzer Teilungsvertrag im Jahr 1621 durch Realteilung des Herrschaftsgebietes der Herzoge zu Mecklenburg Eine Herrschaftsteilung von Mecklenburg in einen nach der jeweiligen Hauptresidenz benannten Schweriner und einen Gustrower Landesteil existierte bereits mit einigen Unterbrechungen nach dem Tod Heinrich des Dicken 1477 und nochmals ab dem Jahr 1520 nach dem Neubrandenburger Hausvertrag Dieser schrieb die nach dem Tod von Magnus II von seinem Sohn Albrecht VII erzwungene Landesteilung in die Teile Schwerin und Gustrow fest Das Schweriner Gebiet beanspruchte dabei traditionell die westlichen das Gustrower die ostlichen Teile der zum mecklenburgischen Territorium gehorenden Lande Bei der Teilung von 1621 zwischen Adolf Friedrich I und Johann Albrecht II erhielt letzterer als Ausstattung seines Teiles Gustrow die Amter Gustrow Ribnitz Schwaan Dargun Gnoien Neukalen Plau Stargard Stavenhagen Boitzenburg Broda Feldberg Furstenberg Goldberg Ivenack Strelitz Wanzka Wesenberg und Wredenhagen sowie die Stadte Friedland Krakow Laage Malchin Marlow Neubrandenburg Penzlin Robel Sulze Teterow und Woldegk Gemeinsamer Besitz blieben die Stadt Rostock mit Warnemunde die vier Landeskloster Dobbertin Malchow Ribnitz und das Kloster zum Heiligen Kreuz in Rostock Gemeinsam blieben auf Drangen der vereinten Landstande vor allem auch das Hof und Landgericht das Konsistorium der Landtag die Entscheidung uber Grenzstreitigkeiten die Kosten zum Reichskammergericht Eine reichs oder lehnsrechtliche Anerkennung dieser Herrschaftsteilung erfolgte nicht Folgerichtig titelten beide Regenten der so entstandenen Teilherrschaften weiterhin unverandert und ohne Unterschied als Herzoge zu Mecklenburg Lediglich der besseren Unterscheidung wegen fugte man diesem Titel umgangssprachlich den Namen der Teilherrschaften an Die Residenz des Gustrower Landesteiles war bis 1695 die Vorderstadt Gustrow Nach zeitweiliger Vertreibung des obodritischen Herrschergeschlechtes residierte von 1628 bis 1630 Albrecht von Wallenstein als mecklenburgischer Herzog im Gustrower Schloss Im Jahr 1631 nach Wallensteins Sturz zog der gefluchtete Gustrower Herzog Johann Albrecht wieder in seine Residenz Gustrow ein Mit dem Tod seines Sohnes Gustav Adolf 1695 starb die Linie Mecklenburg Gustrow der Dynastie schon in der zweiten Generation im thronfolgefahigen Mannesstamm aus Tiefgreifende Rechtsunsicherheiten fuhrten daraufhin zu mehrjahrigem Erbschaftsstreit im mecklenburgischen Furstenhaus die zeitweilig kriegerischen Charakter annahmen und schliesslich nur durch den Einfluss des Kaisers und auslandischer Machte des Niedersachsischen Reichskreises beigelegt werden konnten Nach langjahrigen Verhandlungen wurde am 8 Marz 1701 der Hamburger Vergleich zwischen den Mecklenburger Herzog Friedrich Wilhelm I dem kunftigen Regenten des Teil Herzogtums Mecklenburg Schwerin und Adolf Friedrich II dem kunftigen Regenten des Teil Herzogtums Mecklenburg Strelitz ausgehandelt Eine Einigung wurde dahingehend erzielt dass das Gustrower Erbe wertaquivalent zwischen beiden geteilt wurde Dem Schweriner Herzog fiel dabei formal das Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow mit der daran haftenden Stimme auf den Reichstagen zu ausschliesslich der Gebiete Mecklenburgs die der Herzog Adolf Friedrich II im Ergebnis des Hamburger Vergleichs erhalten hatte Dadurch blieb der Name Mecklenburg Gustrow noch bis zum Ende des Alten Reichs in Rechtsdokumenten erhalten In der standischen Verfassung Mecklenburgs existierte er sogar noch bis 1918 Der beim Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin dem spateren Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin verbliebene Teil von Mecklenburg Gustrow bildete den Wendischen Kreis des mecklenburgischen Gesamtstaates Regenten BearbeitenRegierungszeit Name Abstammung1520 1547 Albrecht VII der Schone Herzog zu Mecklenburg 1503 1547 Sohn Magnus II 1547 1555 Johann Albrecht I Herzog zu Mecklenburg 1525 1576 Sohn Albrecht VII 1555 1603 Ulrich Herzog zu Mecklenburg 1527 1603 Sohn Albrecht VII 1603 1610 Karl I Herzog zu Mecklenburg 1540 1610 Sohn Albrecht VII 1611 1628 Johann Albrecht II Hans Albrecht Herzog zu Mecklenburg 1590 1636 2 Sohn Johann VII 1628 1631 Albrecht von Wallenstein 1583 1634 1631 1636 Johann Albrecht II erneut 1636 1695 Gustav Adolf Herzog zu Mecklenburg 1636 1695 3 Sohn Johann Albrechts II 1695 1701 VakanzSiehe auch BearbeitenGeschichte MecklenburgsLiteratur BearbeitenIlka Minneker Vom Kloster zur Residenz Dynastische Memoria und Reprasentation im spatmittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Mecklenburg Rhema Verlag Munster 2007 ISBN 978 3 930454 78 5 Gustav Duncker Die zweite mecklenburgische Hauptlandesteilung In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Schwerin 73 1908 S 177 292 Digitalisat u Volltext Fussnoten Bearbeiten Das Wort Kreis ist hier nicht so sehr geographisch wie Kreis Gebiet sondern als korporativer Kreis von landtagsfahigen Subjekten Ritterschaft und Stadten zu verstehen Seit 1608 unter Vormundschaft von Karl I sukzedierte am 9 Juli 1611 WIGGER Stammtafeln 1885 S 312 nach anderen Quellen bereits 1610 nach dem Tod von Karl I am 22 Juli 1610 Bis 1654 unter Vormundschaft von Adolf Friedrich I 1588 1658 Territorien und Stande im Niedersachsischen Reichskreis Heiliges Romisches Reich 1500 1806 Geistliche Furstentumer Erzstift Bremen Hochstift Halberstadt Hochstift Hildesheim Hochstift Lubeck Erzstift Magdeburg Hochstift Ratzeburg Hochstift Schwerin Reichspralaturen Kloster Riddagshausen Stift Gandersheim Weltliche Furstentumer Herzogtum Bremen Furstentum Blankenburg Furstentum Calenberg Furstentum Grubenhagen Herzogtum Holstein Gottorfsche Anteile und konigliche Anteile Furstentum Luneburg Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Grafschaft Rantzau Herzogtum Sachsen Lauenburg Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Grafschaft Regenstein Reichsstadte Bremen Goslar Hamburg Lubeck Muhlhausen Nordhausen Normdaten Geografikum GND 5194471 6 lobid OGND AKS VIAF 173668591 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mecklenburg Gustrow amp oldid 235801519