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Der Habsburger Albrecht ungarisch Albert kroatisch Albreht 16 August 1397 in Wien Herzogtum Osterreich 27 Oktober 1439 in Neszmely nahe Esztergom war ab 1404 als Albrecht V Herzog von Osterreich und ab 1438 als Albrecht II romisch deutscher Konig sowie Konig von Ungarn Kroatien und Bohmen Albrecht unterstutzte den romisch deutschen Kaiser und bohmischen Konig Sigismund dessen Tochter Elisabeth von Luxemburg er geheiratet hatte bei dessen Kampf gegen die Hussiten und ubernahm nach dessen Tod seine vier Konigskronen Die romisch deutsche Konigswurde sollte bis zum Untergang des Heiligen Romischen Reiches 1806 mit nur wenigen Jahren Unterbrechung bei den Habsburgern bleiben Er war der letzte romisch deutsche Herrscher der nicht die Kaiserwurde innehatte Albrecht II Albrecht II von Habsburg anonymes Gemalde aus dem 16 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Heirat und Nachkommen 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 WeblinksLeben BearbeitenAlbrecht war der Sohn des Herzogs Albrechts IV von Osterreich 1404 und der Herzogin Johanna Sophie von Bayern Straubing Wahrend seiner Minderjahrigkeit verwalteten seine drei Grossonkel zuerst Wilhelm der Artige bis 1406 dann Herzog Leopold der Dicke und zuletzt Ernst der Eiserne von Steyermark unter fortwahrenden Streitigkeiten seine Erblande Erst der plotzliche Tod Leopolds 1411 ermoglichte Albrechts II Regierungsantritt Seine Erzieher waren Berthold von Wehingen der spatere Furstbischof von Freising und Reinprecht II von Walsee Am 17 Marz 1420 wurde durch eine Papstliche Bulle der Kreuzzug gegen die haretischen Hussiten in Bohmen angeordnet Im Juni vereinigten sich Albrechts Truppen bei Beraun mit den Truppen des romisch deutschen Konigs Sigismund Am 28 September 1421 einigte sich Sigismund mit Albrecht in Pressburg uber die Bedingungen unter welchen dieser seine minderjahrige Tochter Prinzessin Elisabeth zur Frau erhalten sollte Fur die Belehnung mit Mahren die am 4 Oktober 1423 an den Herzog erfolgte musste Albrecht V fast alleine die Last des Hussitenkrieges bestreiten 1 Albrecht versuchte der Ausbreitung der Hussiten neben militarischen Mitteln auch durch die kirchentreue Melker Klosterreform zu begegnen Auch andere Haretiker sowie die Juden liess er verfolgen Die grossangelegte Vertreibung und Ermordung der Wiener Juden 1420 1421 und die Schleifung der Or Sarua Synagoge auf dem Judenplatz ging nicht zuletzt auf seine Initiative zuruck Den Feldzug von 1423 eroffnete Albrecht mit der Belagerung von Lundenburg Die Bohmen unter Jan Zizka und Andreas Prokop ruckten zum Entsatz heran Albrecht musste die Belagerung aufheben und zog sich uber Marchegg nach Pressburg zuruck Er verstarkte sich mit ungarischen Truppen und brachte im Gegenzug den Hussiten bei Kremsier eine bedeutende Niederlage bei 1424 eroberte Albrecht alle gegnerischen Platze in Mahren dann gebot ihm der Gegner unter Zizka vor Pribislav Halt Wahrend eingeleiteter Friedensverhandlungen starb Zizka abgespaltete Heerhaufen der Taboriten fielen unter Andreas Prokop in Osterreich ein Albrecht unterstutzte seinen Schwiegervater auch weiterhin in seinem Kampf gegen die Hussiten ein Umstand der die osterreichischen Lander immer tiefer in die Auseinandersetzung hineinzog Am 25 Juli 1425 schlossen Konig Sigismund und Albrecht zu Waitzen ein gegenseitiges Beistandsbundnis mit dem Markgrafen Friedrich von Meissen der dafur die Kurwurde von Sachsen erlangte Die Bohmen drangen unter ihrem neuen Fuhrer Andreas Prokop in Mahren ein und eroberten Trebitsch am 12 November zerstorten sie das Stift Klosterbruck bei Znaim Vor allem die Gebiete nordlich der Donau wurden zwischen November 1425 und 1431 1432 von marodierenden Kampfverbanden heimgesucht Im Marz 1427 verheerten die Gegner Stadt Stift Zwettl im folgenden Jahr belagerten sie Brunn das sich aber erfolgreich verteidigen konnte 2 Wahrend die koniglichen Truppen 1431 in der Schlacht bei Taus von den Hussiten schwer geschlagen worden waren konnten Albrechts Truppen im Oktober 1431 einen feindlichen Heerhaufen bei Waidhofen an der Thaya zuruckschlagen Trotzdem war Albrecht jetzt gezwungen einen etwas moderateren Kurs einzuschlagen Konig Sigismund designierte Albrecht II immer verstarkter zum Nachfolger seiner Luxemburger Hausmacht Nach Aufnahme von Friedensverhandlungen 1433 liessen die Einfalle der Hussiten nach der mahrische Grenzraum kam zur Ruhe Die Vernichtung des Hauptheeres der Hussiten bei Lipan durch verbundete Truppen machte 1434 den Weg zum Ausgleich frei Nachdem der bereits schwer erkrankte Kaiser Sigismund bei einem Zusammentreffen mit Albrecht in Znaim verstorben war wahlten die ungarischen Stande den Herzog am 18 Dezember 1437 zu dessen Nachfolger In Bohmen schlug die pro osterreichische Seite unter Fuhrung von Ulrich II von Rosenberg und Meinhard von Neuhaus am 30 Dezember 1437 Albrecht zwar als Konig vor hatte aber eine starke Opposition Am 1 Januar 1438 wurde Albrecht in Stuhlweissenburg vorerst nur zum Konig von Ungarn gekront Als Albrecht am 18 Marz 1438 in Frankfurt am Main auch zum Romisch deutschen Konig erwahlt worden war versuchten die Hussiten und ihre polnischen Verbundeten seine zusatzliche Erhebung in Bohmen mit allen Mitteln zu verhindern Daraufhin drang Albrecht mit bewaffnetem Gefolge in Prag ein und liess sich am 29 Juni 1438 im Prager Veitsdom zum Konig von Bohmen kronen Trotzdem konnte er das Land nicht dauerhaft in Besitz nehmen und musste sich wieder zuruckziehen Auf seiner Reise nach Schlesien hat oder hatte er die Huldigung der Stande entgegengenommen so vom 28 Oktober bis zum 12 November in Gorlitz wo er im Schonhof residierte 3 4 Als romisch deutscher Konig berief er einen Reichstag ein und schloss sich der kurfurstlichen Neutralitat im Streit zwischen dem Papst und dem Basler Konzil an Grossere politische Aktivitat entfaltete er nicht da er bereits 1439 gegen die Turken nach Ungarn zog Dort stiess er auf erhebliche Gegenwehr des einheimischen Adels gegen seine Versuche seine konigliche Macht durchzusetzen sowie auf Auseinandersetzungen zwischen deutschen Siedlern und ungarischen Einwohnern Diese Unruhen verhinderten dass er sein Heer durch einheimische Krafte verstarken konnte Nicht zuletzt deshalb fiel Serbien an die Turken Wahrend des Feldzugs starb Albrecht II in Neszmely Langendorf vermutlich an der Ruhr an der er bereits langere Zeit erkrankt war und wurde in Stuhlweissenburg Szekesfehervar in der Basilika von Szekesfehervar begraben Sein Sohn Ladislaus wurde erst nach seinem Tod durch Elisabeth zur Welt gebracht daher erhielt er den Namen Postumus der Nachgeborene Sein Wahlspruch lautete Amicus optima vitae possessio Ein Freund ist der beste Besitz des Lebens Heirat und Nachkommen BearbeitenAm 28 September 1421 heiratete Albrecht in Prag Prinzessin Elisabeth von Luxemburg um 1409 1442 die Tochter Kaiser Sigismunds und dessen Gattin Grafin Barbara von Cilli Das Paar hatte vier Kinder Anna 1432 1462 1446 Wilhelm III Herzog von Sachsen Georg 1435 bestattet in der Herzogsgruft im Wiener Stephansdom Elisabeth 1437 1505 1454 Kasimir IV Andreas Konig von Polen Grossfurst von Litauen Ladislaus Postumus 1440 1457 Konig von Ungarn und Bohmen Literatur BearbeitenGunther Hodl Albrecht II Konigtum Reichsregierung und Reichsreform 1438 1439 Wien 1978 ISBN 3 205 08716 X Heinz Quirin Albrecht II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 154 Digitalisat Elfie Marita Eibl Albrecht II In Deutsche Konige und Kaiser des Mittelalters Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1989 S 355 359 Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Die deutschen Herrscher des Mittelalters Historische Portrats von Heinrich I bis Maximilian I C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50958 4 Anmerkungen Bearbeiten Franz Theuer Der Raub der Stephanskrone Edition Roetzer Eisenstadt 1994 S 51 f Franz Theuer Der Raub der Stephanskrone Eisenstadt 1994 S 55 Richard Jecht Allgemeine Geschichte der Stadt Gorlitz im Mittelalter In Geschichte der Stadt Gorlitz Band 1 erster Halbband Magistrates der Stadt Gorlitz 1926 Gorlitz unter den Habsburgern Albrecht und Ladislaus Posthumus S 166 google de abgerufen am 21 Januar 2022 Norbert Kersken Die Oberlausitz von der Grundung des Sechsstadtebundes bis zum Ubergang an das Kurfurstentum Sachsen 1346 1635 In Joachim Bahlcke Hrsg Geschichte der Oberlausitz Herrschaft Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20 Jahrhunderts Zweite durchgesehene und erweiterte Auflage Leipziger Universitatsverlag S 101 google de abgerufen am 21 Januar 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Bericht uber die Wahl Albrechts II Quellen und Volltexte nbsp Commons Albrecht II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Albrecht II HRR in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Tripota Trierer Portratdatenbank Illustration von Francesco Terzio von 1569 Albertus II Imp Digitalisat Literatur von und uber Albrecht II im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 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