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Wilhelm III der Tapfere 30 April 1425 in Meissen 17 September 1482 in Weimar war ein Furst aus dem Hause Wettin und fuhrte den Titel Herzog von Sachsen Er war der jungste Sohn von Friedrich I dem Kurfursten von Sachsen und Katharina von Braunschweig Luneburg Wilhelm III Portrat von Antoni BoysGrabplatte Wilhelms aufgestellt in der Herderkirche in Weimar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenIm Gegensatz zu seinem Bruder dem Kurfursten Friedrich II den Sanftmutigen hatte Herzog Wilhelm unstete Charakterzuge Mit nahezu allen Massnahmen Friedrichs war er nicht einverstanden Dennoch beschloss er gemeinsam mit seinem Bruder im Marz 1444 die grosse sachsische Munzreform in der erstmals eine Oberwahr mit hochwertigen Judenkopfgroschen und eine Beiwahr mit wertgeminderten Schildgroschen eingefuhrt wurde 1 Bei der Altenburger Teilung des wettinischen Besitzes im Jahr 1445 erhielt er den frankischen und thuringischen Teil des Kurfurstentums Landgraf in Thuringen wahrend sein alterer Bruder Friedrich II der Sanftmutige den meissnischen Teil und vor allem die Kurwurde behielt Streitigkeiten uber die Verteilung fuhrten jedoch 1446 am Folgetag der Hochzeit Wilhelms zum Sachsischen Bruderkrieg der erst am 27 Januar 1451 mit dem Frieden von Naumburg ein Ende fand Zum Streit fuhrten auch 1456 die Munzpragungen der Kurfurstin Margaretha der Gattin seines Bruders Friedrich II in ihrer eigenen Munzstatte Colditz da Wilhelm nicht wie in den Munzstatten Freiberg und Leipzig seinen Anteil am falligen Schlagschatz hatte Herzog Wilhelm erhob mit Erfolg Einspruch gegen die Munzpragungen seiner Schwagerin siehe Margarethengroschen Der zunachst stillgelegte Munzbetrieb wurde allerdings bald wieder aufgenommen jedoch durfte die Kurfurstin zunachst nicht als Munzfurstin erscheinen Erst nach dem Ableben Kurfurst Friedrichs II am 7 September 1464 anderte sich die Einstellung Wilhelms zur Kurfurstin Er pragte ab 1465 wieder in Gemeinschaft mit seinen Anverwandten in den Munzstatten Freiberg Gotha Leipzig Wittenberg und Zwickau sowie mit der Kurfurstin Margaretha in Colditz Von grosser Bedeutung war der gemeinsam mit seinen Anverwandten gepragte vollig neue Groschentyp Horngroschen der neuen Leipziger Munzreform vom 4 April 1465 2 1439 wurde Wilhelm mit Anna von Osterreich der Tochter des deutschen Konigs Albrecht II verlobt Sie heirateten am 20 Juni 1446 in Jena mit grosser Pracht und ungeheuerm Aufwande Es hatten sich so viele Gaste eingefunden dass allein 3860 Pferde in Jena untergebracht werden mussten 3 Wilhelm wollte die mit dieser Ehe erworbenen Erbanspruche auf das Herzogtum Luxemburg sowie Bohmen und Ungarn durchsetzen und besetzte bereits 1441 das Herzogtum Damit geriet er in Konflikt mit Philipp dem Guten von Burgund der ihn nach einigen Gefechten zum Abzug zwang Nach dem Tod von Annas Bruder Ladislaus Postumus im Jahr 1457 fuhrte Wilhelm den Titel Herzog von Luxemburg Seine Anspruche auf Bohmen musste er an Konig Georg von Podiebrad aufgeben seine Tochter Katharina wurde mit dessen Sohn Heinrich von Munsterberg verheiratet seine Tochter Margarete von Sachsen mit Johann Cicero von Brandenburg Wilhelms Ehe mit Anna blieb ohne mannliche Erben er setzte Anna auf der Eckartsburg gefangen wo sie 1462 starb Danach heiratete er 1463 seine Matresse Katharina von Brandenstein Um diese nicht standesgemasse Ehe zu starken schenkte er ihrer Familie unter anderem die Burg Ranis Im Vertrag von Eger legten Wilhelm sein Bruder Friedrich II und der bohmische Konig Georg von Podiebrad 1459 die Grenze zwischen Bohmen und Sachsen auf der Hohe des Erzgebirges und der Mitte der Elbe fest die noch heute grosstenteils gultig ist Sie gehort somit zu den altesten noch bestehenden Grenzen Europas Wilhelm war der letzte Wettiner unter dem die Landgrafschaft Thuringen ein selbststandiges Herrschaftsgebiet war Da er keine Sohne hinterliess fielen seine Besitzungen an seine Neffen Ernst und Albrecht Sein luxemburgisches Erbe fiel an die Habsburger Mit dem Tod Wilhelms musste die Gothaer Munze ihren Betrieb einstellen 4 Seine Munzstatte Weimar liess er bereits 1465 schliessen als er wieder in Gemeinschaft mit seinen Verwandten Munzen schlagen liess In Jerusalem erhielt er 1461 den Ritterschlag zum Ritter vom Heiligen Grab 5 Wilhelm III war Grunder des Franziskanerklosters in Weimar das noch zum Teil erhalten ist Literatur BearbeitenFrank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 52206 8 Thuringer Staatsanzeiger Nr 11 2008 ISSN 0939 9135 Heinrich Theodor Flathe Wilhelm III Markgraf von Meissen und Herzog zu Sachsen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 43 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 124 127 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 1974 S 88 Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1974 S 84 Jonathan Carl Zenker Historisch topographisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung Friedrich Frommann Jena 1836 S 6 Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha vom 12 bis zum 19 Jahrhundert Bohlau Weimar 1987 ISBN 3 7400 0050 3 S 38 Johann Georg Kohl Hrsg Pilgerfahrt des Landgrafen Wilhelm des Tapferen von Thuringen zum heiligen Lande im Jahre 1461 Verlag von C Ed Muller Bremen 1868 Google Bucher Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm III Sachsen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eberhard Holtz Wilhelm III der Tapfere In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie VorgangerAmtNachfolgerFriedrich V Landgraf von Thuringen 1445 1482ErnstMariaHerzog von Luxemburg 1457 1482Maximilian I Normdaten Person GND 118632965 lobid OGND AKS VIAF 286026474 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm III ALTERNATIVNAMEN Wilhelm der TapfereKURZBESCHREIBUNG Herzog von Sachsen Furst aus dem Hause WettinGEBURTSDATUM 30 April 1425GEBURTSORT MeissenSTERBEDATUM 17 September 1482STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm III Sachsen amp oldid 232225983