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Die Eckartsburg auch Eckartsberga genannt ist eine teilweise erhaltene Hohenburg und liegt auf einem Bergrucken der Finnelandschaft genauer am sudlichen Rand von Auslaufern des Finne Hohenzuges oberhalb der Kleinstadt Eckartsberga im Burgenlandkreis im Naturpark Saale Unstrut Triasland nahe der Landesgrenze Sachsen Anhalts und liegt an der Strasse der Romanik Die Burg wird durch die Kulturstiftung Sachsen Anhalt als Eigentumerin verwaltet EckartsburgEckartsburgEckartsburgAlternativname n EckartsbergaStaat DeutschlandOrt EckartsbergaEntstehungszeit um 998Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung Grafen AdligeGeographische Lage 51 7 N 11 34 O 51 121505555556 11 559113888889 Koordinaten 51 7 17 4 N 11 33 32 8 OEckartsburg Sachsen Anhalt p3 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Geschichte 2 1 Reichsburg 2 2 Ludowinger 2 3 Wettiner 2 4 Neuzeit 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDie Burg besteht aus Kernburg Hauptburg und der Vorburg sie wird durch einen 8 2 Meter langen Torbogen betreten 1 Der Torbogen hat eine Nische als Wohnung fur den Torwachter die auch als Gefangnis genutzt wurde Die Hauptburg ist durch ein 10 4 Meter langes und 2 8 Meter breites Tor mit drei Meter starken Mauern zuganglich 1 Der erhaltene 22 Meter hohe Bergfried grundet direkt auf dem Felsgestein hat 2 50 Meter starke Mauern und diente als Gefangnis und Folterturm 1 Im Inneren des Bergfrieds hat das Tonnengewolbe eine Offnung durch die die Gefangenen in das Gefangnis abgelassen wurden Die Turmtur befindet sich in einer Hohe von neun Metern 1 Die einzigen erhaltenen Wohnraume befinden sich an der Sudseite der Burg und werden heute als Gaststatte und Wirtswohnung genutzt Zum 1000 jahrigen Burgjubilaum 1998 wurde der Palas wieder errichtet und dient heute zu kulturellen Zwecken Der Jungfernturm hat Fenster sowie Pechnasen zur Verteidigung 1 Der andere grosse Bergfried ist 36 Meter hoch ist besteigbar Aussicht und hat funf Geschosse Er wurde als Wachturm und als Unterkunft genutzt Das erste Geschoss ist heute mit Schutt ausgefullt Ein Diorama und ein kleineres Museum sind heute in den anderen Stockwerken untergebracht Die Mauerdicke betragt bis zum dritten Stockwerk 2 5 Meter danach ca 1 5 Meter so dass ein Wehrgang von einem Meter vorhanden ist 1 Im Burgsaal befindet sich das Original Laufrad des Forstmeisters Karl Freiherr von Drais das er 1817 in Karlsruhe entwickelt hatte 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Eckartsburg Bergfried nbsp Eckartsburg Unterburg mit Hungerturm nbsp Eckartsburg romanisches Kammertor nbsp Blick vom Turm auf die EckartsburgReichsburg Bearbeiten Als Erbauer der Burg gilt der Markgraf von Meissen Ekkehard I Er wurde 985 mit der Mark Meissen belehnt und soll die Burg 998 an der Via Regia erbaut haben Zwingende Beweise fur diese Annahme gibt es jedoch nicht War die Burg tatsachlich eine Grundung der Ekkehardiner fiel sie 1046 mit deren Aussterben an das Reich zuruck Bis zur Belehnung der Landgrafen von Thuringen mit der Herrschaft blieb die Anlage Reichsburg Eine erste sichere Nachricht uber das Bestehen der Burg bildet eine Urkunde die 1066 durch Konig Heinrich IV in Eckartsberga ausgefertigt wurde 1074 wurde auch die Eckartsburg direkt benannt Fur kurze Zeit zwischen 1112 und 1115 war die Burg an Wiprecht von Groitzsch II verlehnt Ludowinger Bearbeiten 1121 erhielt der thuringische Graf Ludwig der Springer im Zuge der Aussohnung der thuringischen Adelsopposition mit dem Kaiser die Eckartsburg als Eigentum Erstmals urkundete Udo Bischof von Naumburg und Bruder Ludwig I 1134 auf der Burg Die bis hier geschilderten Ereignisse beziehen sich auf eine Befestigung die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf dem heutigen Burgberg befunden hat Bei Ausgrabungen die 1901 durchgefuhrt wurden fand man keine Uberreste einer Vorgangerburg Moglicherweise befand sich die Burg des 10 11 Jahrhundert in einer als Altenburg bezeichneten Wallanlage im Ortsteil Mallendorf Seit 1185 sind haufige Aufenthalte Ludwigs III oder seines Bruders Hermann Pfalzgraf von Sachsen in Eckartsberga nachgewiesen Hermann hat wohl auch die aus der Zeit um 1200 stammenden ein fast rechteckiges Geviert bildenden Mauern der Kernburg und der Vorburg errichtet Die Burg bestand damals aus der Kernburg einer westlichen Vorburg und zweier ostlicher Vorburgen Von der grossen ostlichsten Vorburg haben sich Wall und Halsgraben sowie Reste eines romanischen Bergfriedes 1901 ergraben nicht sichtbar erhalten In der Kernburg sind die gleichzeitig entstandenen Bauten der Romanik bestehend aus Ringmauer Bergfried Palasruine und Kammertor gut erhalten Hermann I Pfalzgraf von Sachsen und spater auch Landgraf von Thuringen ist damit der Grunder und Erbauer der heute noch vorhandenen romanischen Eckartsburg Die Burgen der Landgrafen hatten aber nicht nur eine militarische Bedeutung sondern sie waren auch Statten der Kunst und Kulturrezeption Hier pflegte der Adel Literatur Religion Geschichtsschreibung Musik Malerei und Kunsthandwerk Ein besonders beruhmter Mazen der ritterlich hofischen Kultur war Landgraf Hermann I Er verweilte in den Jahrzehnten um 1200 nicht nur auf der Wartburg und der Neuenburg sondern auch haufiger auf der Eckartsburg Die Wichtigkeit der Eckartsburg fur die Ludowinger lasst sich auch an der Vergabe des Marschallamtes an die Ministerialen von Eckartsberga ablesen Seit 1140 sind landgrafliche Ministeriale von Eckartsberga urkundlich bekannt Mit der aus der Scherinburg stammenden Familie Marschall die sich 1178 bis 1184 von Vargula aber 1186 von Eckartsberga nannte war das Hofamt des Marschalls bis zum Ende der Monarchie 1918 verbunden Auch die Marschalle von Eckersberg amtierten wohl ursprunglich als Ministeriale auf der Eckartsburg Wettiner Bearbeiten Nach dem Tode Heinrich Raspes folgte in Thuringen ein langwieriger Erbfolgekrieg in den von Anfang an die Eckartsburg hineingezogen wurde Der Wettiner Heinrich der Erlauchte eroberte 1247 die Burg und baute sie zu einem Stutzpunkt fur die folgenden Kampfe aus Im Ergebnis dieser Auseinandersetzungen die erst 1264 endeten verlor Thuringen seine regionale Selbstandigkeit indem die Landgrafschaft Thuringen der Markgrafschaft Meissen angegliedert wurde So waren die Grafen von Wettin als Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thuringen zu einer der bedeutendsten Territorialmachte des Deutschen Reiches geworden Ein Sohn Heinrichs des Erlauchten Albrecht der Entartete weilte oft auf der Eckartsburg die einer seiner Lieblingssitze wurde Ihm verdankt der Ort Eckartsberga wahrscheinlich auch die Erhebung zur Stadt im Jahre 1288 In den folgenden Jahrzehnten hatte die wettinische Landesherrschaft verschiedene Probleme und Krisen zu bewaltigen Burg und Stadt Eckartsberga wechselten haufig ihren Besitzer 1388 beispielsweise wurden sie an die Herren von Querfurt verpfandet Auch als Verbannungsort fur eine hochgestellte adlige Dame spielte die Eckartsburg im 15 Jahrhundert einmal eine Rolle Dies hing mit dem wettinischen Herzog Wilhelm III dem Tapferen zusammen Er galt einerseits als frommer der Kirche ergebener Mann andererseits machte sein politisches Verhalten den Eindruck einer starren und unerbittlichen Personlichkeit Auch seine personlichen Verhaltnisse waren grosseren Schwankungen unterworfen So verstiess er seine Gemahlin Anna von Osterreich Tochter des romisch deutschen Konigs Albrechts II wegen eines Streites um die Mitgift und wandte sich stattdessen seiner Geliebten Katharina von Brandenstein zu Herzogin Anna wurde 1457 auf die Eckartsburg gebracht und der Sage nach im Jungfernturm gefangen gehalten 1462 starb sie in ihrer Verbannung Sehr bedeutend fur die weitere Geschichte Sachsens und Thuringens mit Nachwirkungen bis in das 20 Jahrhundert war die Teilung der wettinischen Landesherrschaft im Jahre 1485 in die Linien der Ernestiner und der Albertiner Diese Landesteilung von Leipzig zwischen Kurfurst Ernst und Herzog Albrecht stand am Beginn der neuzeitlichen Staatengeschichte Mitteldeutschlands Eckartsberga und die Eckartsburg fielen der albertinischen Linie zu zu der die Mark Meissen gehorte Fortan gingen die ernestinischen und albertinischen Fursten getrennte Wege was zu immer weiteren Zersplitterungen fuhrte wobei die Linie der Albertiner der sachsischen Geschichte verbunden geblieben ist Neuzeit Bearbeiten 1657 lag das Schloss wust und 1664 wurde vermeldet dass nur einige wenige Raume zum Wohnen eingerichtet waren Inventarbeschreibungen aus dem 18 Jahrhundert belegen dass die Burg wieder aufgebaut wurde und eine Nutzung als Wirtschaftshof erfuhr 1806 zogen sich nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt preussische Truppen auf die Eckartsburg zuruck Deshalb befindet sich auch ein Diorama der Schlacht auf der Burg Seit 1815 war die Herrschaft Eckartsberga preussisches Eigentum Als 1815 der Westturm einzusturzen drohte wurde der Abriss aus Altertumsgrunden verboten Friedrich Wilhelm III von Preussen spendete die Mittel fur seine Restaurierung 1850 wurde die wirtschaftliche Nutzung die bisher uberwiegend als Getreidelagerstatte gedient hatte aufgegeben Es drohte dem Bauwerk ein allmahlicher Verfall Die zunehmende Beliebtheit der Ruine fuhrte aber dazu dass laufend Instandhaltungs und Konservierungsarbeiten durchgefuhrt wurden Bereits 1860 wurde eine Restauration auf der Burg eroffnet Sie befand sich im ehemaligen Kornschuttboden an der Sudseite der Anlage Um 1900 war der Ausbau der Burg zu einem grossen Ausflugszentrum mit Festhalle und Schiesshalle geplant Aus denkmalpflegerischen und finanziellen Grunden wurden die Plane aber nicht realisiert Erst 1925 erfolgte der Ausbau der Gaststatte in der noch heute vorhandenen altdeutschen Form Auf einer steinernen Rundbank vor dem Eingang zur Burg steht in einer Umschrift zu lesen dass Goethe hier sein Gedicht Der getreue Eckart von 1813 wahrend eines Postwechsels aus der Feder geflossen sei Literatur BearbeitenFriedrich von Sydow Geschichte der Schlosser Schonburg und Eckartsburg bei Naumburg 1840 1842 Nachdruck Thuringer Chronik Verlag Arnstadt 2000 ISBN 3 910132 89 8 Christian Friedrich Prange Beitrage zur Geschichte der Eckartsburg Selbstverlag des Verfassers gedruckt in der Buchdruckerei des Eckarthauses 1861 Heinrich Otte Gustav Sommer Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Eckartsberga Halle Saale 1883 Louis Naumann Das Schloss Eckardsberga Eckardsburg Ausgaben 1886 1891 1902 Louis Naumann Die Ruinen des Schlosses Eckartsberge und seine einstige Bedeutung als Festung 1902 Louis Naumann Was ist aus dem einstigen Grundbesitz des Schlosses Eckartsberga geworden 1883 Hans Werner Rothe Die Eckartsburg und Schloss Marienthal bei Eckartsberga 1963 Boje Schmuhl Konrad Breitenborn Stekovics Die Eckartsburg 1998 Reinhard Schmitt Burgen der hohen Mittelalters an der unteren Unstrut und um Naumburg Zum Stand der Forschung In Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt Sonderheft Halle 1996 Reinhard Schmitt Die Eckartsburg Grosse Baudenkmaler Heft 445 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eckartsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eckartsburg auf BurgenweltEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Stadt Eckartsberga zu Eckartsburg Memento des Originals vom 2 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www turbodat deNormdaten Geografikum GND 4092283 2 lobid OGND AKS LCCN sh99010423 VIAF 236377071 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eckartsburg amp oldid 237702257