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Das Schloss Neuenburg ist eine Hohenburganlage im Suden des Landes Sachsen Anhalt auf dem spornartigen Auslaufer einer Hochflache uber dem Ostufer der unteren Unstrut Sie ist eine Station an der Strasse der Romanik Unterhalb der Burg im Norden liegt das Winzerstadtchen Freyburg das wiederum etwa sieben Kilometer nordlich von Naumburg Saale entfernt ist Die Burg wird von der Kulturstiftung Sachsen Anhalt als Eigentumer verwaltet Gesamtansicht aus Richtung NaumburgInnenhof der KernburgLuftaufnahme 2018 Bei Schloss Neuenburg handelt es sich um die einstmals grosste Burg und eine der altesten und wichtigsten Burgen der Landgrafen von Thuringen Fur Sachsen Anhalt sind es bislang die einzigen sicher nachweisbaren oberirdisch erhaltenen Steinbauten aus der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts auf Burgen Aber auch uber den mitteldeutschen Raum hinaus ist der grosse Bestand an erhaltenem Mauerwerk aus dem Ende des 11 bis Anfang des 13 Jahrhunderts von grosser Bedeutung Ein besonderes architektonisches Kleinod ist die um 1180 errichtete Doppelkapelle mit ihrer aussergewohnlichen Bauzier Die Burg ist deutlich zweigeteilt zum einen die Kernburg mit dem sogenannten Schlossbau und der Kuchenmeisterei und zum anderen die altere Vorburg die von Galerieflugeln umrahmt wird Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Historische Entwicklung 3 Forschungsgeschichte 4 Baumaterial 5 Die Bauentwicklung von Schloss Neuenburg nach Hauptbauphasen 5 1 Bauphase ab etwa 1090 5 2 Bauphase um 1150 drittes Viertel 12 Jahrhundert 5 3 Bauphase ab 1170 75 bis in die 1190er Jahre 5 4 Bauphase um 1215 1225 5 5 Spatgotische Umbauphase der Burg ab 1400 sowie ab etwa 1440 5 6 Weitere Umbauten in der Neuzeit 6 Die Doppelkapelle 6 1 Bau I 6 2 Bau IIa 6 3 Bau IIb 7 Ausstellungen zu Schloss Neuenburg und der Landgrafschaft Thuringen 8 Weblinks 9 Literatur 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Neuenburg leitet sich von der Bezeichnung neue Burg ab In mehreren mittelalterlichen Urkunden erscheint sie als castrum Nuwenburg niwen burch bzw als Novum Castrum Unklar ist gegenuber welcher Anlage die Burg als neu hervorgehoben werden sollte In Betracht zu ziehen waren die Burg Haldeck die Burg bzw der Hof curtis im nahegelegenen Zscheiplitz oder die Wartburg eine altere Grundung Ludwigs des Springers 1123 des Stammvaters der Ludowinger Historische Entwicklung Bearbeiten nbsp Ansicht der Burg um 1920 nbsp Bergfried Dicker Wilhelm nbsp Doppelkapelle im Pflaster davor ist der Standort des ersten Bergfrieds markiertDas Schloss ist eng verbunden mit der Geschichte der Ludowinger von denen man annimmt dass sie in den 1030er Jahren aus Mainfranken nach Thuringen kamen Das Gebiet um Freyburg und Naumburg gelangte kurz nach 1085 durch die Heirat mit Adelheid 1110 der Witwe des ermordeten Pfalzgrafen Friedrich III von Goseck an Ludwig den Springer der hier wenig spater die Neue Burg anlegen liess Damit festigte er wesentlich seine neu errungene Position im Saale Unstrut Raum Bis zum Aussterben des Geschlechtes 1247 war die Neuenburg eine wichtige zeitweilig sogar die grosste Burg der Landgrafen von Thuringen einer der einflussreichsten Familien des Heiligen Romischen Reiches Neben der Landgrafin Elisabeth von Thuringen beherbergte die Neuenburg zum Beispiel auch Kaiser Friedrich Barbarossa in ihren Mauern Der Dichter Heinrich von Veldeke vollendete dort um 1185 seinen Eneasroman Nach dem Aussterben der Ludowinger gelangte die Neuenburg in den Besitz der Markgrafen von Meissen aus dem Geschlecht der Wettiner und verlor zunachst betrachtlich an Bedeutung Erst unter Herzog Wilhelm III von Sachsen 1445 1482 setzte ab etwa 1440 eine erneute Bautatigkeit ein Vermutlich wollte er der Neuenburg eine bedeutendere Residenzfunktion zubilligen was er jedoch nicht verwirklichte Durch die Leipziger Teilung von 1485 kam die Neuenburg mit der Stadt und dem Amt Freyburg an die albertinische Linie des Hauses Wettin Nach dem Schmalkaldischen Krieg 1547 gehorte sie zum albertinischen Kurfurstentum Sachsen Kurfurst August von Sachsen liess die Anlage in der Mitte des 16 Jahrhunderts zu einem Jagdschloss umbauen Diese Funktion erfullte es auch von 1656 bis 1746 fur die Herzoge von Sachsen Weissenfels und den sachsischen Kurfursten Friedrich August II 1746 56 Mit dessen Tod verlor die Neuenburg ihre Bedeutung fur den kursachsischen Hof Sie wurde 1770 in die staatliche Verwaltung ubergeben Mit den Beschlussen des Wiener Kongresses 1815 gingen die Gebaude und Besitzungen in preussischen Staatsbesitz uber Zu dieser Zeit begann Schloss Neuenburg ein beliebtes Ausflugsziel zu werden Am 27 Mai 1934 wurde die Obergaufuhrerinnenschule im Schloss eingeweiht und im Sommer 1935 entstand ein erstes Museum Im August 1944 verlagerte das von Konteradmiral a D Hermann Lorey geleitete Zeughaus in Berlin die bis zu diesem Zeitpunkt in Deutsch Krone in Pommern gelagerten Museumsbestande sowie die Zeughausbibliothek aufgrund der nahenden Ostfront in die Provinz Sachsen in das Schloss Neuenburg Von 1970 bis 1989 war das Museum Schloss Neuenburg geschlossen die Burghofe blieben jedoch zugangig Nach der politischen Wende konnte durch grosses staatliches und privates Engagement der Verfall gestoppt und das Schloss wieder zu einem attraktiven Erlebnisort ausgebaut werden Seit 1990 wird es als Museum und fur gastronomische Einrichtungen genutzt 1997 ging die Liegenschaft in das Eigentum der Stiftung Schlosser Burgen und Garten des Landes Sachsen Anhalt uber der nun die Erhaltung der Bausubstanz obliegt Forschungsgeschichte BearbeitenSeit Mitte des 19 Jahrhunderts gilt das kunsthistorische Interesse der Doppelkapelle wahrend die ubrige Bausubstanz in der alteren burgenkundlichen Literatur kaum eine Rolle spielte Dies anderte sich erst mit den Untersuchungen des Halleschen Architekten und Burgenforschers Hermann Waschers in den 1950er und 60er Jahren Dessen Annahmen Datierungen und Rekonstruktionen auf denen der Forschungsstand zur Baugeschichte von Schloss Neuenburg lange Zeit beruhte sind heute jedoch weitgehend uberholt Seit 1984 werden an der Doppelkapelle und seit 1990 im Bereich des gesamten Schlosses bauarchaologische Forschungen im Zusammenhang mit Instandsetzungs und Restaurierungsarbeiten durch Reinhard Schmitt Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Anhalt durchgefuhrt die bis heute nicht abgeschlossen sind Im Folgenden soll im Wesentlichen der Forschungsstand von etwa 1997 98 vorgestellt werden Baumaterial BearbeitenDas Steinmaterial bildet fast ausschliesslich der ortlich anstehende Muschelkalk fur einzelne Bauaufgaben wurde der bei Anlage der tiefen Graben anfallende Kalkstein genutzt Eine bessere Steinqualitat stammt aus Steinbruchen im Umfeld der Burg Der Sandstein fur langere Saulenschafte wurde vom Grossen Seeberg bei Gotha die Saulenschafte aus Kohlenkalk in der Doppelkapelle uber 500 km aus dem nordfranzosisch belgischen Raum der Ardenne herangeschafft Die Bauentwicklung von Schloss Neuenburg nach Hauptbauphasen BearbeitenBauphase ab etwa 1090 Bearbeiten Ab ca 1090 entstanden die ersten Ringmauern im Norden Westen und Suden die noch bis zu einer Hohe von acht Metern erhalten sind Sie umgrenzten den heutigen Innenhof zwischen Fursten und Kuchenbau als Kernburg und die westlich gelegenen Galerieflugel als altere Vorburg Es ergibt sich so eine enorme Grundflache von ca 5000 Quadratmetern An diese Mauern haben sich auch schon in der alteren Vorburg mit hoher Wahrscheinlichkeit Gebaude mit gewissem wohnlichem Komfort angelehnt Wohnbauten A und B Ein weiterer zwei bis dreigeschossiger rechteckiger Wohnbau C lag neben dem Tor zur Burg An die sudostliche Ringmauer angelehnt war ein dreigeschossiger quadratischer Wohnturm I 16 Die am starksten gefahrdete Seite der Burg im Osten war durch einen ca zehn Meter langen gebogenen alteren Wall und einen wohl ebenso tiefen aus dem anstehenden Kalkfelsen herausgebrochenen Graben gesichert Unmittelbar hinter der ostlichen Wallgrabenbefestigung stand bis zum Bau der Burgkapelle der Rundturm I ein fruher Steinturm mit grossem Innendurchmesser der wohl die Funktionen Wohnen und Verteidigen vereinigte Ebenfalls noch um 1100 oder in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts wurde auch die Ostseite der Kernburg wesentlich verstarkt Es wurde eine ostliche innere Ringmauer mit je einem achteckigen Turm im Norden und Suden gebaut Die beiden achteckigen Turme dienten wohl sowohl zur Verteidigung als auch als reprasentatives Element Der Scheitel des ostlichen Walls wurde offenbar abgeflacht und auf ihm eine aussere Ringmauer errichtet Insgesamt ergibt sich eine ausserst aufwendig gestaltete Ostseite fur die es nur sehr wenige Vergleichsbeispiele aus vorstaufischer Zeit gibt Sachsenstein bei Walkenried im Harz um 1070 Altenburg bei Mallendorf und Wiprechtsburg Groitzsch um 1080 Innerhalb weniger Jahre wurde nach 1090 fur Graf Ludwig den Springer 1123 und Landgraf Ludwig I 1123 1140 seit 1131 Landgraf eine Burg an der ostlichen Grenze ihres Herrschaftsbereiches geschaffen Grosse und Qualitat des Baues brachten den hohen politischen Anspruch der Ludowinger zum Ausdruck Die aufwendigen Befestigungen an der Ostseite der Kernburg wurden wohl unter Landgraf Ludwig I im fruhen 12 Jahrhundert fertiggestellt nbsp Doppelkapelle Gewolbe in der Oberkirche nbsp Romanische Ringmauer der Bauphase I nbsp Vorhof der Kernburg mit Torhaus Wohnturm Zwischenbau und Furstenhaus Bauphase um 1150 drittes Viertel 12 Jahrhundert Bearbeiten Nur anhand eines neuen Toilettenturms lasst sich die Modernisierung des Wohngebaudes B westlich des Tores nachweisen Der Wohnturm I wurde wohl um 1150 nach Suden verlangert Zusammen mit dem alteren Wohnturm entstand dabei ein Gebaude in der Grosse des heutigen Furstensaales von ca 20 10 Meter Dieses wurde lange Zeit als Palas angesprochen was sich jedoch als falsch herausgestellt hat Moglicherweise handelt es jedoch um ein Saalgeschosshaus das heisst ein Gebaude mit einem Saal im ersten oder zweiten Obergeschoss Wohl in der Jahrhundertmitte oder der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts wurde der Rundturm I wieder niedergelegt und dicht daneben die erste noch eingeschossige Burgkirche errichtet Diese Bauten gehoren zu einer Modernisierung der Burg in mehreren Abschnitten unter Landgraf Ludwig II 1140 1172 Bauphase ab 1170 75 bis in die 1190er Jahre Bearbeiten Ab 1170 75 dendrochronologisch festgestellt erfolgte der Bau des ersten sicher nachweisbaren viergeschossigen Palas mit reprasentativem Saal im dritten ringsum freistehenden und sechs Meter hohen Obergeschoss zwischen Wohnturm I und Kapelle fur den der Wohnbau C 10 wesentlich vergrossert wurde Gleichzeitig erfolgte in den 1170er 1190er Jahren der Bau der Doppelkapelle deren oberer Raum vom zweiten Obergeschoss des Palas moglicherweise mit einem weiteren Saal direkt zu erreichen war Schon in der Mitte des 12 Jahrhunderts war mit der Anlage einer sehr grossen Vorburg Gesamtgrosse der Burg 31 500 Quadratmeter mit Ringmauern begonnen worden Die Vorburg war eventuell durch einen Spitzgraben geteilt und in ihr wurden relativ zeitgleich die beiden Bergfriede II und III errichtet Der Turm III der erst seit dem 20 Jahrhundert Dicker Wilhelm genannt wird steht auf einer deutlich erkennbaren naturlichen Anhohe Sein Durchmesser betragt 14 Meter in der Romanik war er mindestens 23 Meter hoch Aufgrund der Innenausstattung ist er eher als Wohnturm denn als reiner Bergfried anzusprechen Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde der Turm in der Mitte oder der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts errichtet und diente im 13 Jahrhundert als Sitz der Burggrafen von der Neuenburg aus dem Hause der Meinheringer die von 1215 bis 1297 als Praefectus de Nuenburg Burggravius de novo castro nachgewiesen sind Der Bergfried II ist bereits nach einem Brand 1662 bis auf einen Stumpf abgebrochen worden und diente ab 1871 als Wasserbassin Bemerkenswert und offenbar einmalig in dieser Zeit sind vier annahernd diagonal angeordnete Sporne am Fuss des Turmes Ihre Funktion ist unbekannt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit im reprasentativen Bereich zu suchen da sie befestigungstechnisch wenig Sinn ergeben Somit ergibt sich fur diese Zeit ein weiterer spurbar qualitatvollerer Ausbau der Burg mit einer enorm grossen Vorburg Sie diente zur Befestigung und als Burgmannensitz ihre weiteren Aufgaben sind jedoch unbekannt In der Hauptburg wurden aufwendige Modernisierungen der Wohn und Sakralbereiche unter Landgraf Ludwig III 1172 1190 und Pfalzgraf bzw Landgraf Hermann I 1181 1190 1217 durchgefuhrt Bauphase um 1215 1225 Bearbeiten Um 1225 Dendrochronologie wurde der spatromanische viergeschossige Wohnturm II ausserhalb der sudlichen Ringmauer errichtet Er diente offensichtlich vorrangig gehobenen wohnlichen Anspruchen vermutlich denen der landgraflichen Familie denn er besass im ersten und zweiten Obergeschoss je einen Kamin und Zugange zu einer im Jahre 1226 oder kurz danach sudlich an die Schildmauer angebauten Abortanlage Das dritte unbeheizbare Obergeschoss des Turms das sich mit vier Fenstern nach aussen offnete kann als Sommerlaube bezeichnet werden die einen schonen Blick ins Unstruttal gestattete Gleichzeitig fand um 1220 30 auch der Ausbau der Doppelkapelle mit der endgultigen Einwolbung und den Zackenbogen statt Die letzte grosse Bautatigkeit der Romanik erfolgte unter Landgraf Ludwig IV 1217 1227 und seiner Frau Elisabeth vermutlich im Hinblick auf den hohen Rang der Thuringer Landgrafen und die politischen Absichten in der Mark Meissen ab ca 1221 Mit dem Tod Ludwigs 1227 und der Konzentration der Ludowinger auf die hessischen Gebiete endeten die Baumassnahmen Nach dem Tod des letzten Landgrafen Heinrich Raspe fiel die Burg 1247 an die wettinischen Markgrafen von Meissen Die Anlage wurde sowohl in strategischer als auch in reprasentativer Hinsicht bedeutungslos Spatgotische Umbauphase der Burg ab 1400 sowie ab etwa 1440 Bearbeiten Unter dem thuringischen Landgrafen Herzog Wilhelm III wurde ab etwa 1440 mit tiefgreifenden Umbauten begonnen die umfangreiche Bestandteile der romanischen Bausubstanz besonders im Bereich des Palas und der Wohnbauten vernichteten Hierzu gehorten der Bau einer neuen Kuche 1401 oder Mitte des 15 Jahrhunderts der Umbau der alteren Wohnbauten Grosse Kemenate heute Furstenbau ab 1458 und des romanischen Wohnturms 1462 63 sowie die Erneuerung des Torhauses Lowentor Die Dachlandschaft wurde stark verandert und mit mehreren Turmchen versehen ausserdem neue Fachwerkgeschosse und Erker aufgesetzt Erst aus dieser Zeit stammen auch die Zwingermauern im Osten Norden und Sudwesten der Kernburg und das Osttorhaus und Westtorhaus Allerdings fehlt fur diese aufwendige Bautatigkeit bisher der historische Hintergrund es kann nur vermutet werden dass Landgraf Wilhelm III 1445 1482 von Weimar der Neuenburg eine grossere Aufgabe zubilligte vielleicht eine bedeutendere Residenzfunktion die letztlich aber wohl nicht verwirklicht werden konnte Weitere Umbauten in der Neuzeit Bearbeiten Ein weiterer Ausbau fand bereits in der Mitte des 16 Jahrhunderts unter Kurfurst August von Sachsen statt Von 1656 bis 1746 diente es als Jagdschloss fur die Herzoge von Sachsen Weissenfels wofur unter anderem die Schlosskirche 1666 umgebaut wurde Kurz nach 1700 entstanden im ostlich vorgelagerten Wald Alte Gohle ein Tiergarten mit Lustgarten und das Palais Klein Friedenthal Anschliessend erfolgte ein erneuter Ausbau unter dem sachsischen Kurfurst Friedrich August II 1746 56 der die Neuenburg ebenfalls als Jagdschloss nutzte Nach seinem Tod 1763 hatte die Anlage keine Bedeutung mehr fur den kursachsischen Hof Das Schloss verlor seine Residenzfunktion und wurde 1770 an die staatliche Verwaltung ubergeben Damit einher gingen zahlreiche Teilabbruche von zum Teil erst kurz vorher errichteten Gebauden Seit etwa 1840 gab es verstarkte denkmalpflegerische Bestrebungen und 1842 1853 1855 erfolgte eine erste Restaurierung der Doppelkapelle unter Ferdinand von Quast und Friedrich August Ritter nbsp Sandsteinskulptur eines Weimaraner Jagdhundes rechte Seite die Ohren waren angedubelt sind aber verloren gegangen nbsp Sandsteinskulptur eines Weimaraner Jagdhundes linke Seite Die Doppelkapelle BearbeitenBau I Bearbeiten Es handelt sich um einen eingeschossigen Saalbau mit halbrunder Apsis der wohl als Nachfolgebau der Kilianskirche am Fuss des Burgberges diente Der Bau ist undatiert konnte aber bereits aus der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts stammen Bau IIa Bearbeiten Es wurde ein dreischiffiges zweijochiges Obergeschoss aufgesetzt das nur zur Halfte der Grosse des Untergeschosses sakral genutzt wurde Eigentlich handelt es sich eher um eine doppelgeschossige Kapelle mit Raumverbindung U Stevens mit einer kleinen Fussbodenoffnung Aussparung Diese erlaubte den liturgisch notigen Hor und Blickkontakt zur Kapelle im Untergeschoss Das Obergeschoss diente wohl als privater Andachtsraum des Landgrafenpaares Die Doppelkapelle wurde baueinheitlich mit dem Palas im letzten Viertel des 12 Jahrhunderts errichtet Bau IIb Bearbeiten Um 1220 30 erfolgte der Einbau eines vierfachen Kreuzgratgewolbes mit mittlerem Bundelpfeiler Die von ihm ausgehenden sogenannten Zackenbogen polylobe Gurtbogen sind aussergewohnlich und denen in der Westvorhalle der St Andreas Kirche in Koln ahnlich Sie konnten auf indirekte Einflusse aus dem maurischen Spanien zuruckgehen Ausstellungen zu Schloss Neuenburg und der Landgrafschaft Thuringen BearbeitenIm Jahr 2004 gab es auf Schloss Neuenburg eine Ausstellung unter dem Titel Burg und Herrschaft zu der auch ein Band erschien Die Konzeption hierzu lieferte das Museum Schloss Neuenburg unter der Leitung von Jorg Peukert deren Direktor 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neuenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Neuenburg online offizielle Webseite Literatur Bearbeiten nbsp Briefmarke der Deutschen Post der DDR aus der Serie BurgenReinhard Schmitt Die Doppelkapelle der Neuenburg bei Freyburg Unstrut Uberlegungen zu typologischen Aspekten In Barbara Schock Werner Hrsg Burg und Schlosskapellen Veroffentlichungen der Deutsche Burgenvereinigung e V Reihe B Bd 3 Stuttgart 1995 71 78 ISBN 3 8062 1188 4 Reinhard Schmitt Zu den Wohn und Palasbauten der Neuenburg bei Freyburg Unstrut vom Ende des 11 bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts In Burgen und fruhe Schlosser in Thuringen und seinen Nachbarlandern Forschungen zu Burgen und Schlossern 5 Munchen Berlin 2000 15 30 ISBN 3 422 06263 7 Reinhard Schmitt Fruhe runde Burgturme Mitteldeutschlands im Vergleich mit anderen Burgenlandschaften Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt 9 2000 39 66 Reinhard Schmitt Schloss Neuenburg bei Freyburg Unstrut Anmerkungen zur Baugeschichte der Vorburg Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt 12 2003 Reinhard Schmitt Sachsische und kursachsische Baumeister auf Schloss Neuenburg von der Mitte des 16 bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt 12 2003 Reinhard Schmitt Zu den Zackenbogen der Freyburger Doppelkapelle Forschungen zu Burgen und Schlossern 1 Munchen 1994 Zahlreiche weitere Beitrage vor allem von Reinhard Schmitt in den Zeitschriften Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt Burgenforschung aus Sachsen Novum Castrum Schriftenreihe des Vereins zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e V und Unsere Neuenburg Hermann Wascher Karl Heinz Kukla Burgen am unteren Lauf der Unstrut Die Neuenburg Staatliches Museum Schloss Neuenburg 1963 Hermann Wascher Die Baugeschichte der Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut Kreuz Verlag 1955 Albanus Die Sagen der Neuenburg bei Freyburg Unstrut und der Nachbarburgen Heise Verlag 1932 Gottlob Traugott Gabler Freyburg Stadt und Schloss nebst ihren Umgebungen Bd 1 verlegt von Heinrich August Schmid Querfurt 1836 1838 Gottlob Traugott Gabler Freyburg Kirche Schule und fromme Stiftungen Bd 2 verlegt von Heinrich August Schmid Querfurt 1840 Auf der Strasse der Romanik Der offizielle Kunstreisefuhrer durch Sachsen Anhalt Schmidt Buch Verlag 11 Auflage 2015 ISBN 978 3 936185 94 2 S 226 232 Steffen Rassloff Lutz Gebhardt Die Thuringer Landgrafen Geschichte und Sagenwelt Rhino Verlag Ilmenau 2017 ISBN 978 3 95560 055 6 Museum Schloss Neuenburg Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e V Hrsg Burg und Herrschaft Die Neuenburg und die Landgrafschaft Thuringen im hohen Mittelalter Beitrage zur Ausstellung Freyburg Unstrut 2004 ISBN 978 3 00015 850 6Einzelnachweise Bearbeiten Museum Schloss Neuenburg Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e V Hrsg Burg und Herrschaft Die Neuenburg und die Landgrafschaft Thuringen im hohen Mittelalter Beitrage zur Ausstellung Freyburg Unstrut 2004 ISBN 978 3 00015 850 651 208544444444 11 775477777778 Koordinaten 51 12 30 8 N 11 46 31 7 O Normdaten Geografikum GND 4292693 2 lobid OGND AKS LCCN sh99000356 VIAF 262151681 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Neuenburg Freyburg amp oldid 239104745