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Das Amt Freyburg war eine im Thuringer Kreis gelegene Verwaltungseinheit des 1806 in ein Konigreich umgewandelten Kurfurstentums Sachsen Zwischen 1657 und 1746 gehorte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur Furstentum Sachsen Weissenfels Bis zur Abtretung an Preussen 1815 bildete es als sachsisches Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 4 Bestandteile 5 Personen mit Verwaltungsaufgaben im Amt 5 1 Schriftsassen 5 2 Amtshauptmanner 5 3 Amtsschosser bzw Amtmanner 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Amt Freyburg erstreckte sich von der Querfurter Platte mit dem Ziegelrodaer Forst im Norden bis zum Saale Unstrut Triasland im Suden Es wurde von der unteren Unstrut bis zu ihrer Mundung durchflossen Die Saale im Mundungsbereich von Unstrut und Wethau bildete die sudliche Amtsgrenze Einzig die unter der Gerichtsbarkeit des Amts Pforta stehenden Exklavenorte Almrich und Flemmingen lagen sudlich der Saale Ein weiterer Fluss im Gebiet war die Geisel im nordostlichen Amtsgebiet Aufgrund des Braunkohlenabbaus im Geiseltal wurden die ehemaligen Amtsorte ostlich der Stadt Mucheln Mitte des 20 Jahrhunderts abgebaggert devastiert 1 Uber ihre Flur erstreckt sich heute der Geiseltalsee Das Amtsgebiet liegt heute im Suden des Landes Sachsen Anhalt Der Nordteil des ehemaligen Amts Freyburg gehort heute zum Saalekreis der Sudteil zum Burgenlandkreis Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenNordwesten Amt Querfurt 1635 zum Kurfurstentum Sachsen 1663 1764 zu Sachsen Querfurt ab 1764 zum Kurfurstentum Sachsen ab 1806 zum Konigreich Sachsen Nordosten hochstift merseburgische Amter Lauchstadt und Merseburg Kurfurstentum Sachsen 1656 57 bis 1738 zu Sachsen Merseburg ab 1806 zum Konigreich Sachsen Osten Amt Weissenfels Kurfurstentum Sachsen 1656 57 bis 1746 zu Sachsen Weissenfels ab 1746 zum Kurfurstentum Sachsen ab 1806 zum Konigreich Sachsen Suden Schulamt Pforta und hochstift naumburgisches Amt Naumburg Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Westen Amter Eckartsberga Amt Wendelstein und Exklave des Amts Pforta Kurfurstentum Sachsen ab 1806 Konigreich Sachsen Die sudlich gelegene Exklave Almrich Flemmingen die unter der Gerichtsbarkeit des kursachsischen Amts Pforta stand grenzte im Westen und Norden an das Amt Pforta im Osten an das hochstift naumburgische Amt Naumburg und im Suden an den Nordteil des ernestinischen Kreisamts Eisenberg 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar 1603 zum Herzogtum Sachsen Altenburg 1672 1680 und ab 1707 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1680 1707 zum Herzogtum Sachsen Eisenberg Geschichte BearbeitenDas Gebiet um Freyburg an der Unstrut und Naumburg Saale gelangte kurz nach 1085 durch die Heirat mit Adelheid 1110 der Witwe des ermordeten Pfalzgrafen Friedrich III von Goseck an Ludwig den Springer der in Freyburg wenig spater die Neue Burg anlegen liess Damit festigte er wesentlich seine neu errungene Position im Saale Unstrut Raum Die Neuenburg ist somit eng verbunden mit der Geschichte der Ludowinger Bis zum Aussterben des Geschlechtes 1247 war die Neuenburg eine wichtige zeitweilig sogar die grosste Burg der Landgrafen von Thuringen einer der einflussreichsten Familien des Heiligen Romischen Reiches Nachdem die Neuenburg im Erbgang 1247 in den Besitz der Markgrafen von Meissen aus dem Geschlecht der Wettiner gekommen war verlor sie zunachst betrachtlich an Bedeutung 1349 50 erscheint das Amt als districtus Nuenburgensis im Lehnbuch Markgraf Friedrichs des Strengen von Meissen Durch die Leipziger Teilung von 1485 kam der nordliche Teil Thuringens mit der Neuenburg der Stadt und dem Amt Freyburg an die albertinische Linie des Hauses Wettin Durch die Folge des Schmalkaldischen Krieges ging im Jahr 1547 die Kurwurde der Wettiner von den Ernestinern an die Albertiner uber wodurch das Amt Freyburg mit dem nord und nordostlichen Teil der ehemaligen Landgrafschaft Thuringen nun zum albertinischen Kurfurstentum Sachsen gehorte Aufgrund der erforderlichen Neugliederung der kursachsischen Verwaltung wurde das Amt Freyburg dem Niederen Distrikt des neu gebildeten Thuringer Kreises zugeordnet Nachdem durch den Naumburger Vertrag 1554 das Kreisamt Eisenberg wieder den Ernestinern zugesprochen wurde verblieben die beiden nordlichen Amtsorte Flemmingen und Altenburg Almrich beim Kurfurstentum Sachsen und wurden der hoheitlichen Verwaltung des Amts Freyburg unterstellt von dem sie jedoch territorial getrennt lagen Die Gerichtsbarkeit uber die beiden Orte lag nach der Auflosung des Klosters Pforta seit 1543 jedoch beim albertinischen Amt Pforta 2 Von 1656 57 bis 1746 war das Amt Teil des albertinischen Sekundogenitur Furstentums Sachsen Weissenfels Das Kurfurstentum Sachsen behielt sich jedoch die Aufsicht uber die Schriftsassen in den der Sekundogenitur uberlassenen Amtern vor Fur die im Thuringischen Kreis gelegenen Amter Weissenfels Eckartsberga und Freyburg ubernahm das bei der kursachsischen Hauptlinie verbliebene Amt Pforta diese Aufgabe 3 Das Amt Freyburg zahlte 68 unmittelbare Amtsdorfer davon 39 mit Amtspatronat 26 mit voller Gerichtshoheit des Amts ferner 3 schriftsassige Stadte Freyburg Laucha Mucheln 9 alte und 10 neue Kanzlei und 19 Amtsschriftsassen Eines der Amtsdorfer war wust 1664 zahlten die 68 Amtsdorfer 1705 angesessene Mannschaften einschliesslich 160 Witwen gegen 2594 vor dem Dreissigjahrigen Krieg Das Amt Freyburg gehorte zu jenen Gebieten die das ab 1806 bestehende Konigreich Sachsen nach dem Wiener Kongress 1815 an das Konigreich Preussen abtreten musste In der so entstandenen preussischen Provinz Sachsen wurde das Amt endgultig 1821 aufgelost Die Aufgaben des Amtes Freyburg gingen an die Landratsamter Querfurt und Naumburg sowie an die neugebildeten preussischen Landgerichte uber Das alteste Amtserbbuch stammt aus dem Jahre 1589 Bestandteile BearbeitenStadteFreyburg Laucha Mucheln NebraAmtsdorferAlbersroda Almsdorf Altenroda Balgstadt Baumersroda Bedra Branderoda Braunsdorf Burgscheidungen Cammeritz Calzendorf Carsdorf Crumpa Dobichau Dorndorf Ebersroda Eulau Gehufte Geiselrohlitz Gleina Golbitz Golzen Goseck Grafendorf Grockstadt Grost Grossnitz Grosswangen Grosswilsdorf Judendorf Kirchscheidungen Kleineichstadt Kleinwangen Leiha Liederstadt Lutzkendorf Lunstadt Markrohlitz Mockerling Muncheroda Nahlendorf Neumark Niedereichstadt Niederschmon Nissmitz Obereichstadt Oberschmon Oberwunsch Oechlitz Pettstadt Petzkendorf Plossnitz Podelist Pretitz Reinsdorf Rossbach Sankt Micheln Sankt Ulrich Schleberoda Schmirma Schnellroda Schortau Spielberg Stadten Steigra Stobnitz Thalwinkel Trobsdorf Vitzenburg Weischutz Weissenschirmbach Wenden Wennungen Wernsdorf Wetzendorf Wippach Zeuchfeld Zingst Zobigker Zorbau Zscheiplitz ZutzschdorfAmtsdorfer anteilig Altenburg Almrich Exklave Flur seit 1554 Gerichtsbarkeit liegt beim Amt Pforta Flemmingen Exklave Flur seit 1554 Gerichtsbarkeit liegt beim Amt Pforta Grossjena Gerichtsbarkeit liegt beim Amt Naumburg Kleinjena Gerichtsbarkeit liegt beim Amt Naumburg Kleinkayna anderer Anteil gehort ins Amt Weissenfels Kleinwilsdorf 2 Hauser vollstandig zum Amt Freyburg die anderen stehen unter der Gerichtsbarkeit des Amts Naumburg 4 Krawinkel anderer Anteil gehort ins Amt Eckartsberga Schellsitz Gerichtsbarkeit liegt beim Amt Naumburg Burgen und SchlosserSchloss Neuenburg in Freyburg Schloss Burgscheidungen Schloss Goseck Burg Mucheln Schloss Nebra Wasserschloss St Ulrich Burg VitzenburgRitterguterBalgstadt Baumersroda Bedra Branderoda Eptingen Geiselrohlitz 4 Ritterguter Goseck Grossjena Kirchscheidungen Nebra Oberwunsch St Ulrich Vitzenburg Zingst ZobikgerVorwerkeBirkigt Rodel ToppendorfWustungenBundorf und Ziegendorf 5 bei Mockerling Bunisdorf auch Pinsdorf bei Carsdorf Burckerssroda bei Albersroda Duppadel gehort in die Dorfer Schmerna Stobenitz Eptingen und Mockerling Ehrau ostlich von Freyburg heute noch Ehrauberge bekannt Fitzendorpf bei Weischutz Othmaritz bei Schellsitz Petersroda Burghardsroda Harterode bei Ebersroda Warta bei Golzen Zaasdorf bei Wernsdorf 6 Personen mit Verwaltungsaufgaben im Amt BearbeitenSchriftsassen Bearbeiten Besitzer von Bedra 1589 von Taubenheim Braunsdorf Leiha Schortau Besitzer von Vitzenburg 1589 von Lichtenhain Kleinwangen Liederstadt Pretitz Kleineichstadt Krautdorf Besitzer von Kirchscheidungen 1589 von Rockhausen Golzen mit der Wustung Warta Plossnitz Krawinkel Dorndorf und Schleberoda Einwohner beider Dorfer sind Amtssassen Besitzer von Weischutz 1589 von Thuna Besitzer von Burgscheidungen 1589 von Wiehe Wennungen Thalwinkel Trobsdorf Besitzer von Goseck 1589 David Pfeiffer und Dr Wolfgang Eulenbeck Grosswilsdorf Dobichau nur den 3 Teil an den Obergerichten Amtshauptmanner Bearbeiten Kirsten Christian von Hain Hayn Amtmann zu Freyburg und Weissenfels urkl 1444 1451 Heinrich von Brandenstein urkl 1468 1469 Amtmann zu Freyburg und Weissenfels Otto von Scheiding 1476 Hans von Knaut 1480 Hans von Werthern urkl 1484 1492 1533 Christoph von Taubenheim urkl 1499 1532 1536 herzoglich sachsischer Rat und Amtmann Hauptmann zu Freyburg und Eckartsberga Andreas von Minckwitz urkl 1536 Phillipp von Reipitz 1537 Andreas Pflug urkl 1540 1548 Amtmann zu Freyburg Eckartsberga und Weissenfels Bruder des Naumburger Bischofs Julius Pflug Ernst von Bebessen Bebensee urkl 1551 bis 1558 In der Stadtkirche von Freyburg befindet sich sein Epitaph Ulrich von Knaut 1560 Burkhard Schenk zu Tautenburg urkl 1601 1605 kursachsischer Rat und Oberhauptmann von Freyburg und Eckartsberga Georg von Nissmitz 1606 1632 1654 Amtshauptmann in Freyburg und Eckartsberga Heinrich Christoph Naso 1614 1666 Amtshauptmann in Freyburg und Eckartsberga Johann Jacob von Hanewald urkl 1702 Adolph Magnus von Hoym 1723 Christian Gottfried von Rockhausen 1735 kgl poln u kurfurstlich sachs Leutnant zu Fuss und sachsischer Amtshauptmann des Freyburgischen Bezirks Levin Friedrich III von der Schulenburg 1739 Georg Friedrich von Rockhausen 1751 Johann Justus Leser urkl 1744 Wilhelm Christian von dem Bussche 1756 1817 Amtsschosser bzw Amtmanner Bearbeiten Melchior Francke 1589 Christian Berger 1657 61 Friedrich Heinrich Berger 1709 11 Wilhelm August Carl Slevogt 1709 1767 Literatur BearbeitenHellmut Kretzschmar Zur Geschichte der sachsischen Sekundogeniturfurstentumer In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Historischen Kommission fur Sachsen Anhalt Band 1 Magdeburg 1925 S 322 Digitalisat Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 34 f Weblinks BearbeitenDas Amt Freyburg im Landesarchiv Sachsen Anhalt Johann Ernst Fabri Das Amt Freyburg im Buch Geographie fur alle Stande Band 1 S 380 ff Leipzig 1793 Abgerufen am 2 Marz 2022 Literatur von und uber Amt Freyburg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Die abgebaggerten Orte im Geiseltal auf www devastiert de Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Carl Peter Lepsius Kleine Schriften Beitrage zur thuringisch sachsischen Geschichte Zweiter Band S 140 f Magdeburg 1854 Abgerufen am 2 Marz 2022 Amt und Landesschule Pforta im Landesarchiv Sachsen Anhalt August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen Vierter Band Beschreibung des Orts Kleinwilsdorf auf S 681 Zwickau 1817 Abgerufen am 2 Marz 2022 Ziegendorf in der Geschichte von Neubiendorf Memento vom 29 November 2018 im Internet Archive Chronik von Wernsdorf Memento vom 25 Januar 2019 im Internet Archive Amter des Thuringer Kreises Amt Eckartsberga Amt Freyburg Amt Pforta Amt Langensalza Amt Sachsenburg Amt Sangerhausen Amt Sittichenbach Amt Tautenburg Kreisamt Tennstedt Ganerbschaft Treffurt mit Vogtei Dorla Amt Weissenfels Amt Weissensee Amt Wendelstein Normdaten Geografikum GND 4819814 6 lobid OGND AKS VIAF 241238221 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Freyburg amp oldid 235840090