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51 244261172222 11 654316186111 Koordinaten 51 14 39 3 N 11 39 15 5 ODas Rittergut heuteDas Rittergut Kirchscheidungen befindet sich im Ortsteil Kirchscheidungen der Gemeinde Laucha an der Unstrut im Burgenlandkreis in Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Niederschloss 2 Mittelhof 3 Oberhof und Herrenhaus 3 1 Nachkriegszeit 4 Unter und Niederhof 5 Literatur 6 WeblinksNiederschloss Bearbeiten nbsp Das Rittergut zu KirchscheidungenDas Niederschloss war ein sachsisches Mannlehen und wurde auch als Kempnater bezeichnet Es war im Besitz der Knutonen und muss ein interessantes Denkmal gewesen sein Auf einem alten Bild der 1945 enteigneten und abtransportierten Schlossbibliothek von Burgscheidungen ist zu sehen eine malerische Ruine dicht an der Unstrut ein runder Bergfried mit der anstossenden Mauer der Kapelle und einem Eckturm dann rechts uber eine Steinbrucke damit verbunden ein massives geraumiges jedoch strohgedecktes Haus mit Rundbogentor welches zugleich Wohn und Wirtschaftsgebaude war am Fluss entlang einen Flankenzaun Das Bild ist so malerisch gehalten dass die Einzelheiten nicht naher zu bestimmen sind Arthur Rockhausen liess 1947 ein ahnliches Olgemalde nach Berichten aus der Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Sachsen Kreis Querfurt von 1909 malen Der Kunstler hatte jedoch nur das oben besagte Gemalde den Text und vielleicht das Herrenhaus als Vorbild und gestaltete sein Bild noch ein wenig mehr aus so dass die Abbildung wohl kaum den Tatsachen entspricht Das Gemalde befindet sich im Besitz von Wolff Christoph Rockhausen aus Waldheim Wenn also der abgebildete Bergfried in Verbindung mit Kapelle und Eckturm Teile der ursprunglichen Burganlage darstellt so musste das durch die Steinbrucke verbundene grosse strohbedeckte Haus mit Rundbogentor also das Niederschloss spater nach 1250 entstanden sein so dass der Wohnsitz der Lehnsherren von Kirchscheidungen mit dem gesamten Anhang und Wirtschafts und Gesinderaume darin Platz finden konnten 1424 wohnten schon die von Rockhausen darinnen Das Niederschloss bildete den Grundstock des spater entstandenen grossen Rittergutes bestehend aus Ober Mittel und Niederhofes welche noch heute in Teilen vorhanden wahrend die Burganlage und das Niederschloss verschwunden sind Mittelhof Bearbeiten nbsp Wappentafel am RittergutNach der Meinung Ortskundiger soll der Mittelhof etwa dort gewesen sein wo heute die von Schmidts und Gottschalks bewohnten Gebaude stehen Der Turbogen zum jetzigen Gehoft Gottschalk heute Lindenstr 28 trug die Jahresinschrift 1583 Wegen Bauarbeiten dort abgetragen wurde er Ende 2013 links des ehemaligen Backhauses durch den Feuerwehrverein unter reger Beteiligung der Einwohner wieder errichtet Daruber befand sich eine eingemauerte Inschriftentafel in der Mitte ein Herzformiges Rockhausisches Wappen mit der Umschrift HANS PATSCH SHVLTZE ZV KIRCHSCHI Auf dem Wappen die Initialen CVR vermutlich Christoffen von Rockhausen Ritter auf Kirchscheidungen 1510 1583 Ob diese Pforte wirklich der Eingang zum Mittelhof war ist unklar eher unwahrscheinlich Vergleicht man die Bauweisen ahnlicher Pforten in Laucha so ist nicht auszuschliessen dass die Pforte aus verschiedenen alten Teilen eines Hauseinganges zusammengesetzt und auch die Inschriftentafel spater eingebracht wurde Erklarbar ware dies nur so dass die Familie von Rockhausen mit ihren Hoheitszeichen als Erblehn und Gerichtsherren von Kirchscheidungen dem Schulzen auch Machtbefugnisse ubertrugen aber gleichzeitig damit klarstellten dass der Ortsschulze nur auf Grund ihrer Gnade eingesetzt worden war 1739 wird der Mittlere Hof als Rockhausisches Rittergut bezeichnet Er ging 1746 48 in das Eigentum von Levin Friedrich von der Schulenburg uber Moritz Levin Friedrich Graf von der Schulenburg zu Burgscheidungen war nach dem Tod seines Vaters Eigentumer des Rockhausenschen Mannlehnguts Kirchscheidungen und gleichzeitig auch des altschulenburgischen Anteils am Majoratsgut Kirchscheidungen Oberhof Der Mittelhof hat 1908 eine Grosse von 54 ha Die Einfahrt zum Mittelhof muss an anderer Stelle gewesen sein Heinrich Bergner gibt einen anderen Standort fur den Mittelhof an Diese Gebaude des Mittelhofes die sich nordlich an den Oberhof das Rittergut anschlossen wurden jedoch 1946 bis 1950 komplett abgetragen Oberhof und Herrenhaus BearbeitenDas Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes befindet sich im Oberdorf oben auf dem Lohberg Nr 77 unweit der Kirche von Kirchscheidungen 1739 wird der Oberhof den Herren von der Schulenburg gehorig bezeichnet Nach Bergners Beschreibung soll dessen heutige Form um 1748 49 als Vierseitenhof entstanden sein Diese Baumassnahme am Rittergut sollen im engen Zusammenhang mit dem Neubau des Schlosses von Burgscheidungen dem des Portals der Dorfkirche in Trobsdorf und dem des Herrenhauses des Rittergutes in Baumersroda gestanden haben 1909 umgeben den Oberhof 3 zweigeschossige Wirtschaftsgebaude und eine Remise welche vom Herrenhaus dominiert werden Alle Gebaude sind aus roten Buntsandstein und weissen Kalksandstein errichtet Der Hof war mit einer geschlossenen Mauer umgeben Der Zugang erfolgte uber vier grosse Tore Die Hauser und Stallungen waren von einem innen ringsumfuhrenden Wirtschaftsweg zu erreichen Doch hier irrt Bergner Nach einem historischen Messtischblatt von 1852 sah das damalige Rittergut vollkommen anders aus Das Rittergut welches Bergner beschreibt ist in dieser Form also erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entstanden Der Zustand des Oberhofes und des Herrenhauses vor 1748 ist nicht bekannt Aus Untersuchungen des Haupthauses im Inneren ergibt sich dass das Haus eine jahrhundertelange Geschichte hat Vielleicht ist es auf den Grundmauern des ehemaligen Niederschlosses und oder aus dem ehemaligen Wohnturm Kemenate errichtet worden oder ist noch ein Rest davon Bei Untersuchungen konnte festgestellt werden dass zumindest Steine aus alterer Zeit mit verwendet wurden Die Keller und das Erdgeschoss stammen wahrscheinlich aus Barockzeit Dafur sprechen die fur diese Zeit typische Bauweisen so die dicken aus rotem Buntsandstein errichteten Bruchsteinmauern Ungewohnlich sind die Kreuzgewolbe im Keller und im Erdgeschoss hingegen typisch die rundbogigen Turen im Keller Die das Kreuzgewolbe tragenden Pfeiler haben eine schlichte quadratische Basis und die Kapitelle sind rechteckige Blocke aus Kalksandstein ohne Verzierungen Am dem Herrenhaus gegenuberliegenden Schafstall dem altesten unverandert gebliebenen Gebaude des Hofes von 1748 49 wurde damals eine Wappenkartusche angebracht welches das Schulenburgische Wappen darstellt zur Seite zwei wilde Manner Daraus kann geschlussfolgert werden da Wappen am Herrenhaus fehlen dass das Stallgebaude neu errichtet worden war Nach einer preussischen Generalstabskarte von Kirchscheidungen aus dem Jahre 1852 war damals das gesamte Rittergut in einem vollkommen anderen baulichen Zustand wie heute Das Hauptgebaude hatte im Grundriss etwa die Form einer 4 mit geraden Schenkeln Die nordlichen Stallgebaude fehlten Warum hier der Grundriss der Gebaude und des gesamten Gutes so gravierend von anderen Karten abweicht konnte bislang nicht geklart werden In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entstand der heutige dreigeschossige etwas symmetrische Barockbau des Herrensitzes mit hohem Mittelrisalit gebrochenem und allseitig abgewalmtem Mansardenwalmdach Ihm zur Seite wurden zwei zweigeschossige niedrigere und nuchterne Stallgebaude gestellt dieser Grundriss entspricht etwa dem Abwartsstrich einer vier Nach alten Karten gehort der linke Anbau mit zum altesten Gebaudeteil und hatte vermutlich einen Vorgangerbau was anhand der vorhandenen Unterkellerung und Bauausfuhrung anzunehmen ist Aus alten Zeiten befindet sich noch eine Kerkerzelle dort mit in der Wand eingelassenen Ringen fur Hand und Halsketten Bei dem Um und Ausbau des Hauses wurde aussere die Hulle nach barockem Vorbild vollkommen verandert Es ware sogar moglich da alle Fenster Turen und Blendecken des Hauses ca 2 cm uber dem Mauerwerk hervorstehen dass nach dem Geschmack der Zeit das Haus sogar vollkommen verputzt und angestrichen war Die beiden Haupteingange in der Mitte des Haupthauses beides identische barocke Portale mit gesprengten Giebeln befanden sich jeweils an der Hof und Gartenseite Heute ist es deshalb nicht mehr moglich von seiner heutigen ausseren Ansicht Ruckschlusse auf die vorhergehende zu ziehen Der Umbau macht auch deutlich dass das Herrenhaus nicht mehr als Adelssitz sondern nur noch als Guts und Verwaltungshof gedacht war Anfang des 20 Jahrhunderts wurden die Wege des Hofes gepflastert Zu dieser Zeit muss auch das Brunnenhauschen in der Nahe der Unstrut angelegt worden sein mit dem sich das Rittergut Wasser versorgte Eine Wasserzisterne war im linken Seitenflugel unterm Dach angebracht welche beim Umbau des Herrenhauses 1949 entfernt wurde Das Brunnenhauschen wurde in den neunziger Jahren abgerissen Der Ober und Unterhof hatten 1908 eine Grosse von 142 ha 30 ar und 12 m Bei einem starken Gewitter am 13 Juli 1911 schlug der Blitz in einen Stall des Rittergutes Kirchscheidungen das heutige Wohnhaus Stallgebaude von Knips Kaufmann Der Stall brannte damals ab wurde aber bereits ein Jahr spater wieder aufgebaut Beim Wiederaufbau erfolgte die Teilung der Gebaude wie es heute noch zu sehen ist Im gleichen Jahr wurde im Pfarrhof an Stelle des ca 50 Fuss tiefen Ziehbrunnens auf der Nordseite der Pfarre eine Saugpumpe eingebaut Das Wasser konnte aber nicht als Trinkwasser genommen werden und musste nach wie vor im Dorf geholt werden Den Oberhof des Rittergutes umgaben bis dahin Bullen Schaf und Schweinestalle Lohberg Nr 75 76 ein Schafstall Lohberg Nr 74 und ein Kuhstall Lohberg Nr 73 Der Pferdestall war im Erdgeschoss des linken Seitenflugels des Herrenhauses Lohberg Nr 77 gewesen Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Ende des Krieges 1945 kamen Fluchtlinge nach Kirchscheidungen Es herrschte Wohnungsknappheit und deshalb wurden kurzzeitig in den Gutsanlagen und in der Wohnung des schulenburgischen Gutsinspektors Knips Fluchtlinge und Umsiedler untergebracht Es waren rund 300 Fluchtlinge zum Teil katholisch und aus dem Sudetenland gekommen so dass die Einwohnerzahl des Ortes auf rund 800 wuchs Wenig spater wurde von der sowjetischen Kommandantur Burgscheidungen das Rittergut aufgelost Nach Abschluss der Bodenreform wurde der rechte Hausflugel des Herrenhauses abgerissen Vom Burgermeister war der Abriss angeordnet worden um den Neubauern Baumaterial zum Bau von Stallen zur Verfugung stellen zu konnen Die sowjetische Kommandantur setzte diese Anordnung durch Ortliche Handwerker die sich weigerten sollen von einem sowjetischen Offizier auf den Dachboden gejagt und mit vorgehaltener Pistole gezwungen worden sein mit dem Abriss des Daches zu beginnen Der rechte Flugel der einen eigenen Eingang und ein Treppenhaus hatte wurde bis zum Erdboden abgetragen Vom Abbruchmaterial holten sich die Neubauern und auch andere Bauern des Ortes Steine Die Hauser der Familien Quasdorf und Wenghofer wurden soviel bekannt ist mit Sandsteinen aus diesem Seitenflugel errichtet Der verbleibende Schuttberg blieb noch Jahre liegen Falls der rechte Seitenflugel wie das Haupthaus und der linke Seitenflugel unterkellert war hat es keinen Kellerzugang vom Keller des Haupthauses zu diesem gegeben Das Haupthaus und der verbleibende Seitenflugel blieben danach ungenutzt und verfielen Die anderen nun uberflussigen Hauser und Stallungen und alle den Hof umgebenden Mauern und Tore des Oberhofes wurden ebenfalls abgetragen Die Wirtschaftsgebaude und Stallungen teilte man unter Neubauern auf und deren spezifischen Wohn und Wirtschaftszwecken umgebaut und angepasst Auch der spatere Ortspfarrer Paul Reschke wohnte von Oktober 1947 bis 1949 im Inspektorhaus Am 22 August 1947 wurden die Landrate in Sachsen Anhalt aufgefordert zusammen mit der Bodenreformkommission und dem VdgB die Gutshofe aufzuteilen und die ungenutzten Gebaude und Herrenhauser abzureissen Der Befehl 209 der SMAD vom 9 September 1947 zur Schaffung von Neubauernhofen gab hierfur die rechtliche Grundlage Im Winter 1947 48 begannen die ersten Abrisse in Sachsen Anhalt Um abrissbedrohte Gebaude zu retten wurden vielerorts nach Nutzungsmoglichkeiten gesucht Die Gutshauser dienten u a als Notunterkunfte als Wohnungen fur Umsiedler aber auch als Schulen Alters und Pflegeheime Museen Archive oder Verwaltungen Unter dem Gesichtspunkt kann der spatere Umbau des Herrenhauses als Teil der Erhaltung des Hauses als Ganzes gesehen werden Fur das leer stehende ehemalige Gutsinspektorhaus im alten Rittergut im Oberdorf hatte die Gemeinde 1949 eine Nutzungsmoglichkeit gefunden Die Gemeindevertretung beschloss den Ausbau des Gutsinspektorhauses zur Schule da das alte Schulgebaude von 1864 die vielen Schuler nicht mehr aufnehmen konnte Fruhjahr 1945 80 Schuler Herbst 1945 129 Schuler 1946 130 Schuler 1954 ca 100 Schuler Am 16 Mai 1949 beantragte Burgermeister Schafer beim Landeskonservator den Umbau zu einem 5 klassigen Schulgebaude mit einer Lehrerwohnung An der Stelle des abgebrochenen rechten Seitenflugels sollte ein zweigeschossiges Abortgebaude errichtet werden Im linken Seitenflugel war eine Turnhalle vorgesehen Errechnete Gesamtkosten fur den Bau 81 1993 10 DM Der Umbau wurde von der Denkmalbehorde unter zahlreichen Auflagen genehmigt u a die klare und schone Linienfuhrung und die Fensteranzahl zu erhalten Die zu erganzenden Sandsteinfassungen sollen genau wie die vorhandenen nachgearbeitet werden um spater keine Veranderungen mehr zu sehen Der Haupteingang der sich bis dahin in der Mitte des Gebaudes befand kann unter der Auflage herausgenommen werden ihn spater originalgetreu wieder einzubauen Als Pfarrer des Kirchsprengels Kirchscheidungen wurde Paul Reschke am 24 Juli 1949 eingefuhrt Am 22 September 1950 wurde mit den Bauarbeiten im Inneren des Hauptgebaudes begonnen Die Planung und Ausfuhrung der Baumassnahmen liefen unter der Firma Busch aus Laucha unter dem Bauingenieur Rosowsky Um im Erdgeschoss ein Klassenzimmer zu schaffen war es notig die tragenden und die Sicht storenden gemauerten Tragpfeiler herauszunehmen Dabei wurde das ganze Kreuzgewolbe herausgebrochen und entfernt Eine neue gerade Holzbalkendecke wurde eingezogen Im 1 OG wurden zwei Klassenzimmer und ein Lehrerzimmer eingerichtet Das 2 OG wurde zur Lehrerwohnung fur Heinz Kamutzki und seine Frau umgebaut Das innere Treppenhaus wurde im Erdgeschoss gedreht Auch der Zugang vom 2 OG zum Dachboden wurde verandert Der vorgesehene Anbau des Aborts konnte aus finanziellen Grunden nicht geschaffen werden Im Erdgeschoss des Haupthauses wurde 1950 der erste provisorische Kindergarten fur 3 bis 6 jahrige Vorschulkinder von Kirchscheidungen eingerichtet Am 2 Januar 1951 wurde die neue Schule mit drei Klassenraumen einem Lehrerzimmer und einer Dienstwohnung ubergeben Heinz Kamutzki Neulehrer des Burgscheidunger Lehrgangs welcher bereits seit dem 1 Marz 1946 das Amt des Schulleiters im Ort innehatte wurde Direktor Er bewohnte nun die Lehrerwohnung im 2 OG Nach dem Schulumzug wurde der Kindergarten in die frei gewordene alte nun renovierte Schule verlegt Am 2 Januar 1951 wurde der Kindergarten dort eroffnet und im Herbst 1996 aufgelost 1952 wurde der kleine nur eingeschossige Vorbau an der Sudseite errichtet und das barocke Eingangsportal als Eingang wieder eingebaut Spater wurde an den Vorbau eine Garage und spater an diese seitlich versetzt der Abort der Schule angebaut 1954 wurde Rudolf Tomaszewski Schulleiter der Schulen von Burgscheidungen und Trobsdorf neuer Leiter der zweiklassigen Schule von Kirchscheidungen nachdem der bisherige Leiter Heinz Kamutzki als Inspektor zum Rat des Kreises versetzt wurde Im Herbst des Jahres entstand aus dem Pferdestall des Gutshauses ein weiterer Klassenraum mit den Massen 12 m 4 m Doch war dieser Klassenraum keine vernunftige Losung da die Licht und akustischen Verhaltnisse schlecht waren und der Raum im Winter nur schlecht beheizbar war Daneben entstand ein weiterer kleiner Klassenraum spater Speisesaal Bei dem Umbau des Zimmers wurde das Kreuzgewolbe abgestutzt dann der gemauerte Sandsteinpfeiler herausgenommen und die Steine mit dem Bauschutt im Keller gelagert Das Gewolbe wurde vor der Herausnahme des Pfeilers mit einer Stahlschiene unter der Decke gesichert und oberhalb mit Beton aufgefullt Der Keller wurde spater verfullt und zugemauert Auch der Brunnen welcher sich im Keller befand wurde mit Bauschutt verfullt und versiegelt 1955 waren in Kirchscheidungen sechs Klassen in funf Unterrichtsraumen im ehemaligen Gutshaus untergebracht Im gleichen Jahr wurde begonnen uber dem ehemaligen Pferdestall Baufreiheit zu schaffen und ihn zu entrumpeln Man erwog hier den Bau einer Turnhalle Anfanglich sollten die durchgehenden Luftungsschlitze im Dach zur Belichtung der Turnhalle genutzt werden Doch die Luftungsschlitze wurden bei der Dachumdeckung entfernt Der im Obergeschoss befindliche grosse Wasserbehalter wurde demontiert und abtransportiert Der Zugang zur Halle sollte durch einen Durchbruch im Klassenzimmer des 1 OG im Haupthaus erfolgen Bei einer baulichen Uberprufung ergab sich nachdem zuvor die Balkenlage einschliesslich der Dielung entfernt worden war und die Stutzpfeiler im Pferdestall entfernt werden mussten dass keine Standsicherheit fur eine Turnhalle gegeben war So blieb das OG bis Mitte der 60 Jahre ungenutzt und verfiel zusehends 1958 59 gab es in Kirchscheidungen Einstufenklassen von 1 bis 7 Die Schulkuche und der Speiseraum waren im EG Im Keller war das Lebensmittellager Der Schulhof welcher ursprunglich hinter dem Haus lag wurde spater auf den umzaunten Gutshof verlegt Hinter dem Haus wurden der Gemuse und der Schulgarten eingerichtet Der Garten ging damals direkt bis an das Haus heran Die Wege im Garten waren mit Buchsbaumhecken eingezaunt Auf einer kleinen Anhohe stand unter den Akazien ein kleiner runder Steintisch Der Zaun zwischen Haus und Garten wurde erst spater angelegt als das Haus Gemeindeamt wurde 1960 wurden in Kirchscheidungen nur noch Schuler der Oberstufe der Klassen 5 bis 8 unterrichtet 1960 61 entstanden im Anbau des Gutshauses ehem Pferdestall 2 weitere Klassenraume heute Atelier und Wohnung Ab 1 September 1963 entfiel der Schulunterricht in Kirchscheidungen ganz nur noch Werken Turnen und UTP fanden hier vorubergehend bis zum Ende Schuljahres statt Alle Kinder besuchen ab 1 September 1964 die POS in Burgscheidungen In den frei gewordenen Raumen entstanden nach 1963 im EG eine Arzt und Gemeindeschwesternstation die Dorfbucherei die Poststelle und ein FDJ Raum Im 1 OG wurde ein Raum als Hort genutzt Die Dorfbibliothek welche sich bis dahin in der ehemaligen Milchkammer befand wurde im Klassenzimmer des EG eingerichtet und bestand dort bis 1996 fort Gisela Kamutzki war deren erste Leiterin und blieb es bis 1975 Die Arzt und Schwesternstation entstand in der ehem Schulkuche heute auch Kuche und Vorzimmer mit zwei Behandlungszimmern und der Speisesaal wurde zum Wartezimmer Nach der Schulschliessung plante die Gemeinde im September 1965 die im 1 OG des Hauptgebaudes befindlichen zwei Klassenzimmer und das Lehrerzimmer unter Berucksichtigung der Wunsche der Lehrerfamilie Lauterbach zu einer geschlossenen Wohnung umzubauen Bereits im Oktober wurde der Ausbau genehmigt In Kuche Bad Speisekammer und Schlafzimmer wurde die Dielung entfernt und die Gewolbezwickel zubetoniert Die grossen Klassenzimmer wurden mit neuen Trennwanden geteilt Anfanglich nicht genehmigt wurden die beantragte Fenstervergrosserung der Toiletteneinbau und ein Fensterdurchbruch im Bad Anfang 1966 wurde der linke Seitenflugel instand gesetzt Zwei Wohnungen sollten nun im 1 OG entstehen Um die Raumhohe zu verringern und zwecks Warmedammung zog man eine Zwischendecke ein Die Wohnungen sind 1969 bezugsfertig aber erst 1971 findet die Bauabnahme statt Im Januar 1967 wurde die Lehrerwohnung im 1 OG durch die Familie Lauterbach bezogen Die Wohnung hat nun laut Mietvertrag auch eine innenliegende Toilette mit Fenster Diese war nachtraglich vom Denkmalschutz mit Auflagen aussere Fenstergestaltung nach den anderen Fenstern des Hauses genehmigt Sie sind aber nicht eingehalten worden In den 1970er oder 1980er Jahren wurde das ganze Herrenhaus mit Betondachsteinen komplett neu eingedeckt Dabei werden im Haupthaus die Barocken Fenstergauben des obersten Dachgeschosses abgenommen Gleichfalls wurde bei dem Dachumbau der zentrale Rauchabzug im Hauptgebaude und die sich dort im Dachboden befindliche Raucherkammer entfernt Im Dezember 1975 wurde das Gemeindeburo und der Sitz des hauptamtlichen Burgermeisters aus dem grossen Gemeindehaus unmittelbar nordlich des Rittergutes wieder in die alte Schule verlegt Die Gemeindeschwesternstation von Kirchscheidungen wurde 1990 1991 und der Postschalter welcher sich seit Mai 1981 in einem kleinen Raum im Erdgeschoss befunden hatte wurde 1993 aufgelost Im Dezember 1995 verkaufte die Gemeinde Kirchscheidungen das Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes Kirchscheidungen an die Familie Horst Bier aus Naumburg Das Haus ging am 1 Februar 1996 in deren Eigentum uber Die Dorfbibliothek die sich noch im EG des Hauses befand wurde aufgelost Der grosste Teil des Buchbestandes der Bibliothek wurde entsorgt nur wenige Bucher wurden nach Laucha in die dortige Bibliothek ubernommen Im Fruhjahr 1996 wurden die ersten Modernisierungsarbeiten im Haupthaus in Angriff genommen Im Erdgeschoss wurde eine Wohnung eingebaut in welche Horst und Margitta Bier nach Abschluss der Arbeiten einzogen Eine neue Gasheizungsanlage wurde im Keller und neue Heizkorper im ganzen Haus installiert Ebenfalls wurden die verrotteten Fenster im Erdgeschoss ersetzt Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms wird durch die Gemeinde auch der Lohberg das ehem Rittergut umgestaltet erhalt neue Erdgas Wasser und Abwasseranschlusse und eine neue gepflasterte Strassendecke mit geanderter Strassenfuhrung Der Hof wird begrunt Das Dach des Hauses wurde von September bis November 2003 mit Biberschwanz Ziegeln komplett neu aber nach historischem Vorbild gedeckt Die Gemeinde kaufte von der Familie Bier einen Teil des Hofes und die Strasse vor dem Haus zuruck Unter und Niederhof BearbeitenBei genauem Quellenstudium zeigt sich auch hier ein Problem Gibt es nun einen Hof der zwei unterschiedliche Namen tragt oder gibt es zwei Hofe Die Lage des Unterhofes ist unsicher Nach Heinrich Bergner soll sich der Unterhof unweit des Niederschlosses des sudlich des spateren Oberhofes befunden haben Da die unteren Hofgebaude die alteren waren musste der Aufbau des gesamten Rittergutes vom Unterhof her erfolgt sein was ja eine ortliche Nahe bedingt Das Herrenhaus des Unterhofes wird als ein einstockiges Haus von ca 12 m Lange mit rechteckigen und einigen Rautenfenstern und je einen zweifenstrigen Wohnraum rechts und links beschrieben Uber der Tur soll das Wappen von Rockhausen und neben demselben einen Schriftstein welcher heute verschollen ist mit Unterschrift zu sehen gewesen sein HERMAN EHRNFRIET VON Rockhausen H G H V D 1 5 9 5 Hermann Ehrenfried von Rockhausen Herr auf Kirchscheidungen 4 und jungster Sohn des Christoph von Rockhausen Die Buchstaben G H V D mussten eigentlich die Anfangsbuchstaben des Namens der Gattin sein Doch befindet sich in der Zeit im Stammbaum derer von Rockhausen keine weibliche Person auf die die Abkurzungen passen wurde Nach einer anderen Beschreibung befindet sich das Herrenhaus des Niederhofes am anderen Ende des Ortes Ob es sich hier wirklich um den Niederhof handelt oder um den Frankel schen Hof ist nicht klar Das im 19 Jh errichtete Haus heute Lindenstrasse 1 und 2 Wohnhaus der Familie Propst ist ein bescheidenes einstockiges Gebaude mit Kruppelwalmdach Es hat ebenfalls eine Lange von ca 12 m mittig an der Langsseite die Haustur rechts und links mit je zwei rechteckigen Fenstern Uber der Eingangstur des Hauses befindet sich eine vermutlich vom Vorgangerbau ubernommene Tafel welche zwei gut erhaltene Allianzwappen zeigt links von Rockhausen rechts von Schutz und unter diesem eine Inschrift Der Herr Jesu Behut das Hauss mit allen die da gehen ein und aus Hir gebauet Anno 1687 Initialen uber dem Rockhausischen Wappen H C V R Hans Caspar von Rockhausen 1642 geh 1664 20 Mai 1712 beidseitig oberhalb des anderen Wappens A M V R Anna Maria von Rockhausen und daneben G V S geborene von Schutz auf Borxleben 1633 erste Gemahlin des Hans Caspar von Rockhausen 15 November 1703 Das Haus ist heute die Nr 1 und 2 und dient als Wohnhaus der Familie Probst Die Familie von Rockhausen hat diesen Besitz verkauft und verlassen 1739 wird der Unterhof als wust und dem Herren von der Schulenburg gehorig genannt Im April des Jahres hat er diesen mit einem Schafstall bebauen lassen Literatur BearbeitenRudiger Bier 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen Eigenverlag des Ritterguts Kirchscheidungen 2009 Inhaltsverzeichnis PDF 15 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rittergut Kirchscheidungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite des Rittergutes Kirchscheidungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rittergut Kirchscheidungen amp oldid 230741558