www.wikidata.de-de.nina.az
Die Ernestiner sind eine Linie des deutschen Furstengeschlechts der Wettiner Der Name leitet sich vom Stammvater der Linie Kurfurst Ernst von Sachsen her Die Ernestiner waren bis zum Ende der Monarchie infolge der Novemberrevolution im Jahr 1918 Staatsoberhaupter im Grossherzogtum Sachsen und in den Herzogtumern Sachsen Meiningen Sachsen Altenburg sowie Sachsen Coburg und Gotha Nachfahren letzterer Linie regieren noch heute das Konigreich Belgien auch das Haus Windsor bis zur britischen Konigin Elisabeth II ging im Mannesstamm auf die Ernestiner zuruck Landgraf Ernst von Thuringen Kurfurst von Sachsen 1441 1486 Begrunder der ernestinischen LinieKurfurst Friedrich der Weise 1463 1525 Schutzherr Martin Luthers Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung der ernestinischen Linie der Wettiner 2 Verlust der Kurwurde 3 Bedeutendste ernestinische Linien 3 1 Sachsen Weimar Eisenach 3 2 Sachsen Gotha Altenburg 3 3 Sachsen Meiningen 3 4 Sachsen Coburg und Gotha 3 5 Sachsen Altenburg 4 Europaische Konige und Zaren 5 Wettiner Linien und Furstentumer 1485 1918 Grafik 6 Weitere Familienzweige 7 Stammliste 8 Seniorat 9 Wappen 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseEntstehung der ernestinischen Linie der Wettiner BearbeitenErnst und Albrecht von Sachsen die beiden Sohne des Kurfursten Friedrich II 1412 1464 regierten ihr vaterliches Erbe zunachst lange gemeinsam wobei Ernst als der Altere die Kurfurstenwurde besass 1485 nahmen die beiden Bruder die Teilung ihrer Lander vor Leipziger Teilung Albrecht und seine Nachkommen erhielten ein eigenes Territorium mit Dresden als Zentrum das sie von nun an als Herzoge von Sachsen regierten Wahrend der ernestinische Kurfurst Friedrich der Weise die Reformation unterstutzte versuchte der albertinische Herzog Georg der Bartige diese in seinem Gebiet zu verhindern Erst sein Bruder Heinrich der Fromme 1539 1541 welcher Georg als Herzog nachfolgte fuhrte die Reformation auch im albertinischen Sachsen ein Verlust der Kurwurde BearbeitenObgleich auch der Albertiner Moritz von Sachsen Protestant war stellte er sich 1546 auf die Seite Kaiser Karls V gegen die evangelischen Fursten des Schmalkaldischen Bundes unter Fuhrung seines ernestinischen Vetters Johann Friedrich Nach der Niederlage der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg erhielt Moritz vom Kaiser in der Wittenberger Kapitulation 1547 die Kurwurde und grosse Teile der ernestinischen Lander als Belohnung fur seine Dienste Seitdem waren die Albertiner die fuhrende Linie des Gesamthauses Wettin Durch den Verlust der Kurwurde und standige Erbteilungen und damit verbundene Zersplitterung ihres Besitzes busste die Ernestinische Linie seit der Mitte des 17 Jahrhunderts dauerhaft ihre machtpolitische Bedeutung im Reich ein Bedeutendste ernestinische Linien BearbeitenSachsen Weimar Eisenach Bearbeiten Hauptartikel Haus Sachsen Weimar Sachsen Weimar und Sachsen Weimar Eisenach Die heute alteste ernestinische Linie ist jene die ab 1572 zunachst das Herzogtum Sachsen Weimar regierte Sachsen Weimar Eisenach das ab 1903 als Grossherzogtum Sachsen bezeichnet wurde nahm 1741 seinen Anfang da Ernst August I seither in Personalunion sowohl uber Sachsen Weimar als auch uber Sachsen Eisenach verfugte Unter Carl August von Sachsen Weimar Eisenach wurde das Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach 1809 staatsrechtlich vereinigt und 1815 zum Grossherzogtum erhoben Der Landtag des Grossherzogtums hatte 38 Abgeordnete 1 Aktuelles Oberhaupt des Hauses Sachsen Weimar ist Michael Benedikt von Sachsen Weimar Eisenach Sachsen Gotha Altenburg Bearbeiten Hauptartikel Haus Sachsen Gotha Altenburg und Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg Als Nebenlinie des Hauses Weimar entstand das Haus Sachsen Gotha Altenburg das anfangs in Person Ernsts des Frommen ab 1640 mit Sachsen Gotha ein Herzogtum beherrschte das 1672 betrachtlich zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg erweitert wurde Daraus ging beim Gothaer Hauptrezess 1680 ein deutlich verkleinertes gleichnamiges Herzogtum hervor wobei mit Gotha und Altenburg die namengebenden Stadte des Vorgangerterritoriums in der Hand von Ernsts altestem Sohn Friedrich I blieben Dessen Nachfahren regierten bis zum Erloschen der Linie durch den Tod Friedrichs IV 1825 der im Jahr darauf auch die Auflosung des Herzogtums durch den Teilungsvertrag zu Hildburghausen zur Folge hatte Sachsen Meiningen Bearbeiten Hauptartikel Haus Sachsen Meiningen und Herzogtum Sachsen Meiningen Die Linie Sachsen Meiningen wurde 1680 von Bernhard I begrundet Die Verfassung des Herzogtums beruhte auf dem Grundgesetz vom 23 August 1829 und den Gesetzen vom 20 Juli 1871 24 April 1873 und 9 Marz 1896 Der Landtag bestand aus 24 Abgeordneten 2 dem ein Landmarschall vorstand Im Bundesrat in Berlin liess sich Sachsen Meiningen durch das Konigreich Bayern vertreten Derzeitiges Oberhaupt des Hauses ist Konrad von Sachsen Meiningen Sachsen Coburg und Gotha Bearbeiten Hauptartikel Haus Sachsen Coburg und Gotha Sachsen Coburg Saalfeld und Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha Ab 1680 regierte diese Linie zunachst Sachsen Saalfeld das bald zu Sachsen Coburg Saalfeld erweitert wurde Sachsen Coburg und Gotha dessen erster Herzog Ernst I war entstand 1826 nachdem Saalfeld gegen Gotha eingetauscht wurde Das Herzogtum hatte die zwei Residenzstadte Coburg und Gotha Fur Coburg und Gotha bestanden zwei Landtage die 11 und 19 Mitglieder hatten Daruber hinaus existierte ein gemeinsamer Landtag aus samtlichen Mitgliedern fur gemeinsame Angelegenheiten 3 Derzeitiger Chef des Hauses ist Andreas von Sachsen Coburg und Gotha Sachsen Altenburg Bearbeiten Hauptartikel Haus Sachsen Altenburg Herzogtum Sachsen Hildburghausen und Herzogtum Sachsen Altenburg Sachsen Altenburg existierte erstmals von 1603 bis 1672 wobei es vom Alteren Haus Sachsen Altenburg regiert wurde und nach dessen Aussterben an Sachsen Gotha Altenburg siehe oben fiel Das Jungere Haus Sachsen Altenburg regierte zunachst ab 1680 das Herzogtum Sachsen Hildburghausen und hiess entsprechend Haus Sachsen Hildburghausen Nach dem Aussterben des Hauses Sachsen Gotha Altenburg existierte das Herzogtum Sachsen Altenburg von 1826 und 1918 erneut das Herzogtum Sachsen Hildburghausen wurde mit Sachsen Meiningen vereinigt und die in Hildburghausen regierende Linie der Ernestiner erhielt 1826 als Ausgleich Sachsen Altenburg Die Landstande des Herzogtums Sachsen Altenburg wurden im Jahr 1870 neu organisiert Der Landtag setzte sich aus 30 Abgeordneten zusammen 4 Ernst II dankte 1918 als letzter Herzog ab und der Freistaat Sachsen Altenburg wurde gegrundet Da Georg Moritz von Sachsen Altenburg keinen Nachfahren hatte erlosch die Linie Sachsen Altenburg 1991 im Mannesstamm Europaische Konige und Zaren BearbeitenDie Linie Sachsen Coburg und Gotha erlangte im 19 Jahrhundert durch ihre Heiratspolitik internationale Bedeutung als Mitglieder des Hauses auf vier europaische Throne gelangten Heute regieren Nachfahren des Hauses noch in Belgien und im Vereinigten Konigreich im Falle von Letzterem allerdings seit 1917 unter dem Namen Haus Windsor und nach dem Tod von Konigin Elisabeth II 1926 2022 die in direkter mannlicher Linie noch eine Nachfahrin der Ernestiner war nunmehr als mannliche Nachkommen des Hauses Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg Gesamthaus Oldenburg vgl Mountbatten Windsor Die Thuringer Landesausstellung 2016 widmete sich der Familie der Ernestiner Die Stiftung Schloss Friedenstein und die Klassik Stiftung Weimar zeigten vom 24 April bis 28 August 2016 gemeinsam Die Ernestiner Eine Dynastie pragt Europa Die Ausstellung fand in zwei Stadten an insgesamt vier Standorten statt in Weimar im Neuen Museum und im Stadtschloss in Gotha im Schloss Friedenstein und im Herzoglichen Museum Die Herrscherfamilie der Ernestiner wurde dabei auf insgesamt 4 000 m Ausstellungsflache in ihren einstigen Residenzstadten als das protestantische Furstenhaus prasentiert das die Geschicke seiner Lande zwischen Reformation und dem Ende der Monarchie lenkte und nachhaltig beeinflusste Wettiner Linien und Furstentumer 1485 1918 Grafik BearbeitenUberblick uber die einzelnen durch Erbteilungen entstandenen Linien und Furstentumer der Wettiner seit der Bildung der Ernestiner und Albertiner Linien in der Leipziger Teilung 1485 sowie deren Vererbungen bei ihrem jeweiligen Aussterben zum Vergrossern bitte auf das Bild klicken nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Zweige der Ernestiner und Albertiner Linien seit 1485Weitere Familienzweige BearbeitenSachsen Coburg Sachsen Gotha Sachsen Eisenach Sachsen Hildburghausen Sachsen Meiningen Sachsen WeimarStammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses WettinSeniorat Bearbeiten Hauptartikel Liste der Senioren der Ernestiner Bei den Ernestinern spielte ab der Ernestinischen Teilung von 1640 bis Anfang des 18 Jahrhunderts ein gemeinsames Direktorium und anschliessend bis in die 1820er Jahre ein gemeinsames Seniorat eine wichtige Rolle Der Hausalteste zunachst nur Herzoge ab dem 18 Jahrhundert auch apanagierte Prinzen aller ernestinischer Linien insgesamt bezog dafur die Einkunfte aus dem Senioratsamt Oldisleben Wappen Bearbeiten nbsp Grossherzoge von Sachsen Weimar Eisenach nbsp Herzoge von Sachsen Coburg und Gotha nbsp Herzoge von Sachsen Meiningen nbsp Herzoge von Sachsen Altenburg nbsp Konige von Belgien seit 1831 nbsp Konige von Portugal 1836 1910 nbsp Zaren von Bulgarien 1887 1946 nbsp Konige von Grossbritannien und Irland seit 1901 Siehe auch BearbeitenErnestinische Herzogtumer Praliminarvertrag zu Leipzig von 1485 Erfurter Teilungsvertrag von 1572 Altenburger Erbteilungsvertrag von 1640 Praliminarvertrag zu Liebenstein von 1826 Sachsische Munztrennung Munzgeschichte des Herzogtums Sachsen 1547 1572 des sachsisch ernestinischen Gesamthauses Literatur BearbeitenJohann Hubner Johann Hubners Rectoris des Furstlichen Gymnasii zu Merseburg Drey hundert und drey und dreyssig Genealogische Tabellen In Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek digitale sammlungen de Tab 158 Leipzig 1708 Werner Greiling Gerhard Muller Uwe Schirmer und Helmut G Walther Hrsg Die Ernestiner Politik Kultur und gesellschaftlicher Wandel Reihe Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Bd 50 Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 412 50402 1 Friedegund Freitag und Karin Kolb Hrsg Die Ernestiner Eine Dynastie pragt Europa Sandstein Verlag Dresden 2016 ISBN 978 3 95498 215 8 Siegrid Westphal Hans Werner Hahn und Georg Schmidt Hrsg Die Welt der Ernestiner Ein Lesebuch Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 412 50522 6 Franziska Bomski Hellmut Th Seemann und Thorsten Valk Hrsg Mens et Manus Kunst und Wissenschaft an den Hofen der Ernestiner Reihe Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar Jahrgang 2016 Wallstein Verlag Gottingen 2016 ISBN 978 3 8353 1819 9 Stefanie Kellner Wohlstand durch Bildung Die freiheitliche Geisteshaltung der Ernestiner pragte Europa In Monumente 1 2016 monumente online de Weblinks BearbeitenLiteratur zur Dynastie der Ernestiner in der Sachsischen Bibliografie Die Albertinische Linie der Wettiner Stammbaum der Wettiner Entwicklung der sachsischen Wappen bei Welt der Wappen Ernestinische LinieEinzelnachweise Bearbeiten https deutsche schutzgebiete de wordpress projekte kaiserreich grossherzogtum sachsen weimar eisenach https deutsche schutzgebiete de wordpress projekte kaiserreich herzogtum sachsen meiningen https deutsche schutzgebiete de wordpress projekte kaiserreich herzogtum sachsen coburg gotha https deutsche schutzgebiete de wordpress projekte kaiserreich herzogtum sachsen altenburg Normdaten Person GND 11892978X lobid OGND AKS VIAF 64806614 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernestiner amp oldid 228695474