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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Novemberrevolution Begriffsklarung aufgefuhrt Die Novemberrevolution von 1918 19 fuhrte in der Endphase des Ersten Weltkriegs zum Sturz der Monarchie im Deutschen Reich und zu dessen Umwandlung in eine parlamentarische Demokratie die Weimarer Republik Revolutionare Soldaten mit der Roten Fahne am 9 November 1918 vor dem Brandenburger Tor in Berlin Roter Matrose am Friedhof der Marzgefallenen in Berlin Statue von Hans KiesDie tieferen Ursachen der Revolution lagen in den extremen Belastungen durch den mehr als vier Jahre wahrenden Krieg im allgemeinen Schock uber die Niederlage des deutschen Kaiserreichs in dessen vordemokratischen Strukturen und sozialen Spannungen sowie in der Politik seiner reformunwilligen Eliten Ihr unmittelbarer Ausloser aber war der Flottenbefehl der Seekriegsleitung vom 24 Oktober 1918 Er sah vor die deutsche Hochseeflotte trotz der bereits feststehenden Kriegsniederlage Deutschlands in eine letzte Schlacht gegen die britische Royal Navy zu entsenden Gegen diesen militarisch sinnlosen und den Friedensbemuhungen der Reichsleitung zuwiderlaufenden Plan richtete sich die Meuterei einiger Schiffsbesatzungen die in den Kieler Matrosenaufstand mundete Dieser wiederum entwickelte sich innerhalb weniger Tage zur Revolution die ganz Deutschland erfasste Sie fuhrte am 9 November 1918 in Berlin zur Ausrufung der Republik und zur Machtubernahme der Mehrheitssozialisten unter Friedrich Ebert Wenig spater folgten die Abdankungen Kaiser Wilhelms II und aller anderen Bundesfursten Der Rat der Volksbeauftragten die provisorische Revolutionsregierung schrieb Wahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung aus die am 19 Januar 1919 stattfanden und fur die erstmals auch das Frauenwahlrecht galt Die in Weimar tagende Nationalversammlung verabschiedete am 11 August 1919 die neue demokratische Reichsverfassung mit der die Revolution formell ihren Abschluss fand Uber die Parlamentarisierung hinausgehende von ratedemokratischen Vorstellungen geleitete Ziele des linken Flugels der Revolutionare scheiterten unter anderem am Widerstand der SPD Fuhrung Aus Furcht vor einem Burgerkrieg wollte sie in Zusammenarbeit mit den burgerlichen Parteien die alten kaiserlichen Eliten nicht vollstandig entmachten sondern sie mit den neuen demokratischen Verhaltnissen versohnen Dazu ging sie ein Bundnis mit der Obersten Heeresleitung OHL ein und liess im Januar 1919 den sogenannten Spartakusaufstand gewaltsam niederschlagen unter anderem mit Hilfe irregularer rechtsgerichteter Freikorpstruppen In gleicher Weise ging die provisorische Regierung gegen weitere ratedemokratische Versuche vor etwa gegen die Munchner Raterepublik Bei den Kampfen in Berlin und Munchen kamen zwischen November 1918 und Mai 1919 mindestens 2400 Menschen ums Leben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Kaiserreich und Sozialdemokratie 1 2 Zustimmung der SPD zu den Kriegskrediten 1 3 Spaltung der SPD 1 4 Auswirkungen der Oktoberrevolution 1 5 Siegfrieden oder Verstandigungsfrieden 1 6 Militarische Niederlage und Verfassungsreform 1 7 Die Folgen des Waffenstillstandsgesuchs 2 Verlauf 2 1 Kieler Matrosenaufstand 2 2 Ausweitung auf das ganze Reich 2 3 Reaktionen in Berlin 2 4 9 November 1918 Ende der Monarchie 2 5 10 November 1918 SPD Fuhrung gegen Revolutionare Obleute 2 6 11 November 1918 Waffenstillstand 2 7 Stinnes Legien Abkommen 2 8 Ubergangsregierung und Ratebewegung 2 9 Erste gegenrevolutionare Gewalt und Reichsratekongress 2 10 Weihnachtskrise 2 11 Grundung der KPD und Januaraufstand 2 12 Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg 2 13 Weitere Aufstande und Generalstreiks 2 14 Nationalversammlung und neue Reichsverfassung 3 Rezeption 3 1 Urteile von Zeitzeugen 3 2 Historische Forschung 3 2 1 Traditionelle Sichtweisen burgerlicher und marxistischer Historiker 3 2 2 Neubewertungen seit den 1960er Jahren 3 2 3 Neue Ansatze aus jungster Zeit 4 Literatur 4 1 Quellen 4 2 Darstellungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenKaiserreich und Sozialdemokratie Bearbeiten Gesetz gegen die gemeingefahrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie Reichsgesetzblatt 34 1878 Das Reichstagsgebaude vor 1900Die burgerliche Marzrevolution von 1848 49 war vor allem an dem Problem gescheitert nationale Einigung und Demokratisierung Deutschlands zugleich erreichen zu mussen 2 Nachdem die staatliche Einheit in Form der Kleindeutschen Losung unter preussischer Fuhrung 1871 doch noch zustande gekommen war arrangierten sich weite Teile des Burgertums mit dem Obrigkeitsstaat und neigten verstarkt nationalistischen Ideen zu 3 Das neu gegrundete Deutsche Reich war eine konstitutionelle Monarchie Fur den Reichstag galt das allgemeine gleiche und geheime Mannerwahlrecht aber sein Einfluss auf die Politik war begrenzt Gesetze konnten nur mit Zustimmung des Bundesrates in Kraft treten und dieser konnte ihn jederzeit auflosen und Neuwahlen anberaumen Die einzige weitere wichtige Befugnis des Reichstags war die Bewilligung des Staatshaushalts Uber dessen grossten Posten den Militaretat durfte er aber im Rahmen des sogenannten Septennats nur pauschal und fur eine Gesamtperiode von sieben Jahren abstimmen Auch die Reichsleitung das heisst der Reichskanzler und die seiner Direktive unterstellten Staatssekretare war nicht ihm sondern allein dem Kaiser verantwortlich 4 Im Reichstag waren von Beginn an auch Sozialdemokraten vertreten deren Parteien sich 1875 zur SPD zusammenschlossen Als einzige politische Partei im Deutschen Kaiserreich trat diese offen fur eine republikanische Staatsform ein Reichskanzler Otto von Bismarck liess sie daher von 1878 bis zu seiner Entlassung 1890 auf der Grundlage der Sozialistengesetze verfolgen Dennoch konnten die Sozialdemokraten ihren Stimmenanteil bei fast jeder Wahl steigern Seit der Reichstagswahl 1912 in der sie 28 Prozent der Stimmen erhielten stellten sie mit 110 Abgeordneten die starkste Fraktion 5 In den 43 Jahren von der Reichsgrundung bis zum Ersten Weltkrieg nahm die SPD nicht nur an Bedeutung zu sondern veranderte auch ihren Charakter In dem seit 1898 gefuhrten Revisionismusstreit wollten die so genannten Revisionisten das Ziel der Revolution aus dem Parteiprogramm streichen Sie traten stattdessen fur soziale Reformen auf der Basis der bestehenden Wirtschaftsordnung ein Dagegen setzte sich die am Marxismus orientierte Parteimehrheit noch einmal durch Doch die weiterhin revolutionare Rhetorik verdeckte nur muhsam dass die SPD seit der Aufhebung der Sozialistengesetze 1890 praktisch reformistisch geworden war Die lange als Reichsfeinde und vaterlandslose Gesellen diffamierten Sozialdemokraten verstanden sich als deutsche Patrioten Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde offensichtlich dass die SPD zu einem integralen wenn auch oppositionellen Bestandteil des Kaiserreichs geworden war 6 Zustimmung der SPD zu den Kriegskrediten Bearbeiten Friedrich Ebert SPD Vorsitzender von 1913 bis 1919 war einer der massgeblichen Vertreter der mehrheitssozialdemokratischen Burgfriedenspolitik wahrend des Ersten Weltkriegs Um 1900 galt die deutsche Sozialdemokratie als starkste Kraft der internationalen Arbeiterbewegung Auf den gesamteuropaischen Kongressen der Zweiten Sozialistischen Internationale hatte die SPD stets Resolutionen zugestimmt die ein gemeinsames Handeln der Sozialisten im Falle eines Kriegs vorsahen Wie auch andere sozialistische Parteien in Europa organisierte sie 1914 noch wahrend der Julikrise die auf das Attentat von Sarajevo folgte grosse Antikriegsdemonstrationen In einer Rede in Frankfurt am Main rief Rosa Luxemburg die Wortfuhrerin der Parteilinken im Namen der gesamten SPD zu Kriegs und Gehorsamsverweigerung auf Sie wurde deshalb 1915 zu einer mehrjahrigen Gefangnisstrafe verurteilt Die Reichsregierung plante die Parteifuhrer sofort nach Beginn der Kampfhandlungen zu verhaften Friedrich Ebert seit 1913 einer der beiden SPD Vorsitzenden reiste zusammen mit Otto Braun nach Zurich um die Parteigelder vor dem Zugriff des Staates in Sicherheit zu bringen 7 Als jedoch am 1 August 1914 die deutsche Kriegserklarung an das zaristische Russland erfolgte das als Hort der Reaktion galt liess sich die Mehrheit der SPD Parteizeitungen von der allgemeinen Kriegsbegeisterung anstecken Ihre Berichterstattung wurde von der Parteifuhrung zwar scharf kritisiert die Redakteure glaubten in den ersten Augusttagen jedoch der Linie des 1913 verstorbenen SPD Vorsitzenden August Bebel zu folgen Er hatte 1904 im Reichstag gesagt die SPD werde sich an der bewaffneten Verteidigung Deutschlands im Falle eines auslandischen Angriffskriegs beteiligen 1907 hatte er auf dem Essener Parteitag bekraftigt er selbst werde dazu noch die Flinte auf den Buckel nehmen wenn es gegen Russland den Feind aller Kultur und aller Unterdruckten gehe 8 Angesichts der kriegsbereiten Stimmung in der Bevolkerung die an einen Angriff durch die Entente Machte glaubte furchteten viele SPD Abgeordnete sich durch konsequenten Pazifismus ihren Wahlern zu entfremden Daruber hinaus drohte ein von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg fur den Kriegsfall geplantes Parteiverbot Andererseits nutzte der Reichskanzler die antizaristische Haltung der SPD geschickt um ihre Zustimmung zum Krieg zu erreichen Karl Liebknecht verweigerte als erster SPD Abgeordneter die Bewilligung der Kriegskredite Parteifuhrung und Reichstagsfraktion waren in ihrer Haltung zum Krieg gespalten Mit Friedrich Ebert bejahten 96 Abgeordnete eine Zustimmung zu den von der Reichsregierung geforderten Kriegskrediten 14 Parlamentarier an der Spitze der zweite Vorsitzende Hugo Haase sprachen sich dagegen aus stimmten aber wegen der Fraktionsdisziplin dennoch dafur So bewilligte die gesamte SPD Fraktion am 4 August die Kriegskredite Zwei Tage zuvor hatten die Freien Gewerkschaften bereits einen Streik und Lohnverzicht fur die Kriegszeit beschlossen Mit dem Gewerkschafts und dem Parteibeschluss wurde die volle Mobilisierung des deutschen Heeres moglich Haase begrundete den von ihm abgelehnten Beschluss im Reichstag mit den Worten Wir lassen das Vaterland in der Stunde der Gefahr nicht im Stich 9 Der Kaiser begrusste den so genannten Burgfrieden der deutschen Innenpolitik am Ende seiner Thronrede mit dem beruhmt gewordenen Satz Ich kenne keine Parteien mehr ich kenne nur noch Deutsche 10 Auch Karl Liebknecht der spater zu einer Symbolfigur der entschiedenen Kriegsgegner wurde beugte sich anfangs der Parteirason Er blieb der Abstimmung fern um nicht gegen die eigene Fraktion stimmen zu mussen Wenige Tage darauf trat er jedoch in die Gruppe Internationale ein die Rosa Luxemburg am 5 August 1914 mit sechs weiteren Parteilinken gegrundet hatte und die an den Vorkriegsbeschlussen der SPD festhielt Daraus ging am 1 Januar 1916 der reichsweite Spartakusbund hervor Am 2 Dezember 1914 stimmte Liebknecht zunachst als einziger Reichstagsabgeordneter gegen weitere Kriegskredite Dieser offene Verstoss gegen die Fraktionsdisziplin galt als Tabubruch und isolierte ihn auch unter denjenigen SPD Abgeordneten um Haase die fraktionsintern fur eine Ablehnung der Kredite warben Liebknecht wurde 1915 auf Betreiben der Parteifuhrung als einziges SPD Fraktionsmitglied zum Militar eingezogen Wegen seiner Versuche die Kriegsgegner zu organisieren wurde er aus der SPD ausgeschlossen und im Juni 1916 wegen Hochverrats zu vier Jahren Gefangnis verurteilt Auch Rosa Luxemburg wurde nach vorubergehender Freilassung bis zum Kriegsende inhaftiert Spaltung der SPD Bearbeiten Einladung zur Konferenz in Gotha auf der die USPD gegrundet wurdeJe langer der Krieg dauerte und je mehr Opfer er forderte desto mehr SPD Mitglieder neigten zu einer Aufkundigung des Burgfriedens von 1914 zumal da seit 1916 nicht mehr Kaiser und zivile Reichsleitung die Richtlinien der deutschen Politik bestimmten sondern die mittlerweile dritte Oberste Heeresleitung unter den Generalen Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff Sie regierten faktisch als Militardiktatoren wobei Ludendorff die wesentlichen Entscheidungen traf Sie verfolgten expansionistische und offensive Kriegsziele und unterwarfen auch das zivile Leben ganz den Bedurfnissen der Kriegsfuhrung und wirtschaft Fur die Arbeiterschaft bedeutete dies unter anderem einen Zwolf Stunden Tag bei minimalem Lohn und mangelhafter Versorgung Nach Ausbruch der russischen Februarrevolution 1917 kam es auch in Deutschland zu ersten organisierten Streiks Im Marz und April 1917 beteiligten sich daran etwa 300 000 Rustungsarbeiter Da der Kriegseintritt der USA am 6 April eine weitere Verschlechterung der Lage wahrscheinlich machte versuchte Kaiser Wilhelm II die Streikenden mit seiner Osterbotschaft vom 7 April zu beschwichtigen Er versprach fur die Zeit nach dem Kriegsende allgemeine gleiche Wahlen auch fur Preussen wo bis dahin das Dreiklassenwahlrecht galt Nach dem Ausschluss der Kriegsgegner aus der SPD reagierten ausser den Spartakisten auch sogenannte Revisionisten wie Eduard Bernstein und Zentristen wie Karl Kautsky auf den wachsenden Unmut in der Arbeiterschaft Auf einer Konferenz vom 6 bis 8 April 1917 grundeten sie in Gotha die Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands USPD unter Hugo Haase Sie verlangte die sofortige Beendigung des Krieges und die weitere Demokratisierung Deutschlands hatte aber kein einheitliches sozialpolitisches Programm Die Spartakusgruppe die eine Parteispaltung bis dahin abgelehnt hatte bildete nun den linken Flugel der USPD Um sich von der USPD abzugrenzen nannte sich die SPD fortan bis 1919 Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands MSPD Auswirkungen der Oktoberrevolution Bearbeiten Unterschriften Lenins und seiner Mitreisenden unter dem Dokument das ihre Reise durch Deutschland regelteIm Verlauf der russischen Februarrevolution musste Zar Nikolaus II am 15 Marz 1917 abdanken Die Macht ubernahm eine Regierung unter Furst Georgi Lwow die sich aus Konstitutionellen Demokraten und Menschewiki zusammensetzte Obwohl diese den Krieg an der Seite der Ententemachte fortsetzte sahen OHL und deutsche Reichsleitung in der neuen Situation eine Chance fur einen Sieg im Osten Um die Antikriegsstimmung in Russland zu verstarken liessen sie Lenin den Fuhrer der russischen Bolschewiki der fur ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen eintrat von seinem Exil in der Schweiz nach Sankt Petersburg schleusen Im April reisten er und eine Gruppe weiterer Bolschewiki in einem versiegelten fur exterritorial erklarten Eisenbahnwaggon uber Deutschland und Schweden ins revolutionare Russland In der Oktoberrevolution setzte sich die Kaderpartei Lenins die von Deutschland auch mit betrachtlichen Geldmitteln unterstutzt wurde 11 gegen die gemassigten Sozialisten und Burgerlichen durch und eroberte die Macht in Russland Die neue bolschewistische Regierung nahm im Dezember 1917 in Brest Litowsk Friedensverhandlungen mit dem Deutschen Reich auf Gleichwohl verstarkte Lenins Erfolg im deutschen Burgertum die Furcht vor einer Revolution nach russischem Vorbild Auch die SPD Fuhrung wollte eine vergleichbare Entwicklung in Deutschland verhindern Dies bestimmte ihr Verhalten wahrend der Novemberrevolution Vorstandsmitglied Otto Braun verdeutlichte die Haltung seiner Partei im Januar 1918 im Parteiorgan Vorwarts in dem Leitartikel Die Bolschewiki und wir Der Sozialismus kann nicht auf Bajonetten und Maschinengewehren aufgerichtet werden Soll er auf Dauer Bestand haben muss er auf demokratischem Wege verwirklicht werden Dazu ist freilich Vorbedingung dass die wirtschaftlichen und sozialen Verhaltnisse fur die Sozialisierung der Gesellschaft reif sind Ware das in Russland der Fall wurden sich die Bolschewiki zweifellos auf eine Mehrheit im Volke stutzen konnen Da dem nicht so ist haben sie eine Sabelherrschaft etabliert wie sie brutaler und rucksichtsloser unter dem Schandregiment des Zaren nicht bestand Deshalb mussen wir zwischen den Bolschewiki und uns einen dicken sichtbaren Trennungsstrich ziehen 12 Im selben Monat kam es zu den so genannten Januarstreiks an denen sich im ganzen Reich uber eine Million Arbeiter beteiligten Organisiert wurde diese Bewegung von den Revolutionaren Obleuten unter ihrem Vorsitzenden Richard Muller von der USPD die schon 1916 und 1917 erfolgreich Massenstreiks gegen den Krieg organisiert hatten und spater eine wichtige Rolle spielen sollten Die Berliner Streikleitung im Januar 1918 nannte sich Arbeiterrat in Anlehnung an die russischen Sowjets und stand Pate fur die spatere Ratebewegung Um ihren Einfluss zu schwachen trat Ebert in die Berliner Streikleitung ein und erreichte ein vorzeitiges Streikende Siegfrieden oder Verstandigungsfrieden Bearbeiten Verbruderungsszene Russische und deutsche Soldaten feiern das Ende des Krieges an der Ostfront Die Generale Hindenburg l und Ludendorff r die seit 1916 die Politik des Deutschen Kaiserreichs bestimmten lehnten einen Verstandigungsfrieden ab Seit dem Kriegseintritt der USA 1917 wurde die Lage an der Westfront fur das Reich immer prekarer Daher und um der USPD den Wind aus den Segeln zu nehmen bildeten MSPD katholische Zentrumspartei und liberale Fortschrittliche Volkspartei den Interfraktionellen Ausschuss Sie verabschiedeten im Reichstag im Sommer 1917 eine Friedensresolution die einen Verstandigungsfrieden ohne Annexionen und Kontributionen verlangte Die OHL ignorierte die Resolution jedoch und erzwang in den Friedensverhandlungen mit Russland einen so genannten Siegfrieden Militarisch von Deutschland unter Druck gesetzt stimmte die neue Sowjetregierung im Marz 1918 dem von Leo Trotzki ausgehandelten Friedensvertrag von Brest Litowsk zu Dieser Vertrag erlegte Russland wesentlich hartere Friedensbedingungen auf als spater der Versailler Vertrag dem Deutschen Reich 13 Dies sollte sich schon wenig spater als schwere Hypothek erweisen Denn durch sein Vorgehen setzte sich Deutschland dem Vorwurf aus Macht uber Recht zu setzen Folgerichtig nutzten die Westmachte den Vertrag um den Widerstandswillen der eigenen Soldaten zu starken da sie nun darauf verweisen konnten was ein deutscher Sieg fur die unterlegene Seite bedeuten wurde 14 Zudem stellte Brest Litowsk faktisch eine Ablehnung des 14 Punkte Programms dar das US Prasident Woodrow Wilson am 8 Januar 1918 bekanntgegeben hatte Darin proklamierte er das Selbstbestimmungsrecht der Volker und sah einen Frieden ohne Sieger und Besiegte vor Hindenburg und Ludendorff ignorierten das Angebot da sie nach dem Sieg uber Russland glaubten auch die verbliebenen Kriegsgegner zu einem Siegfrieden mit weitreichenden Annexionen zwingen zu konnen Dieser Illusion gaben sich im Fruhjahr auch viele deutsche Politiker bis weit hinein ins demokratische Lager hin Da die OHL die im Osten frei gewordenen Truppen nun zum Teil an der Westfront einsetzen konnte glaubten die meisten Deutschen damit sei nun auch im Westen ein siegreiches Kriegsende in greifbare Nahe geruckt Die Deutsche Fruhjahrsoffensive im Westen begann im Marz kam aber nach anfanglichen Erfolgen schon bald zum Stehen Am 24 Juni sprach sich daher Richard von Kuhlmann der Staatssekretar des Ausseren der noch im Fruhjahr deutscher Verhandlungsfuhrer in Brest Litowsk gewesen war fur einen Verstandigungsfrieden aus Danach sollten die Staatsgebiete Deutschlands und seiner Verbundeten unangetastet bleiben und diese wiederum auf Annexionen im Westen verzichten Obwohl ein militarischer Sieg nach dem Scheitern der letzten Offensive nicht mehr moglich war lehnten Ludendorff und Hindenburg auch Kuhlmanns Vorstoss ab Ludendorff beschuldigte den Aussenstaatssekretar sogar die siegreiche Beendigung des Krieges 15 gefahrdet zu haben und legte damit den Grundstein zur spateren Dolchstosslegende nach der das Heer am mangelnden Ruckhalt in der Heimat gescheitert sei Kuhlmann erhielt weder die Unterstutzung der zivilen Reichsleitung noch der Reichstagsmehrheit und musste am 8 Juli zugunsten Paul von Hintzes eines Admirals zurucktreten Damit hatte die OHL noch einmal die Oberhand in der deutschen Politik gewonnen die letzte Moglichkeit eines Verstandigungsfriedens jedoch verspielt Militarische Niederlage und Verfassungsreform Bearbeiten Im Sommer 1918 zeigte sich dass die neu an die Westfront verlegten deutschen Soldaten nicht die Verstarkungen aufzuwiegen vermochten die Grossbritannien und Frankreich durch die frisch eingetroffenen US Truppen erhalten hatten Bereits wenige Tage nach Kuhlmanns Rucktritt am 18 Juli 1918 kam es zur endgultigen Wende des Krieges Bei einem Gegenangriff in der zweiten Schlacht an der Marne gewannen die Alliierten die Initiative die sie bis Ende des Krieges nicht wieder verloren Ende Juli waren die letzten deutschen Reserven verbraucht Die Zahl der Frontsoldaten die sich den Alliierten ergaben oder desertierten schoss ab August in die Hohe die Moral der Truppe war gebrochen und die militarische Niederlage Deutschlands unausweichlich Dies wurde fur alle Militars erkennbar beim Durchbruch der Alliierten in der Schlacht bei Amiens am 8 August dem sogenannten Schwarzen Tag des deutschen Heeres Mitte September zerbrach auch die Balkan Front Am 29 September kapitulierte Bulgarien das mit den Mittelmachten verbundet war Auch Osterreich Ungarn stand vor dem Zusammenbruch was einen alliierten Angriff auf Suddeutschland in den Bereich des Moglichen ruckte Berlin 3 Oktober 1918 Der neu ernannte bis 9 November amtierende Reichskanzler Max von Baden 1 Vizekanzler von Payer 2 und der Chef der Reichskanzlei Freiherr von Radowitz 3 beim Verlassen des Reichstagsgebaudes Am 29 September informierte die OHL den Kaiser und den Reichskanzler Georg von Hertling im belgischen Spa uber die aussichtslose militarische Lage Ludendorff forderte ultimativ die Entente um einen Waffenstillstand zu bitten da er nicht garantieren konne die Front langer als 24 Stunden zu halten Er empfahl ferner eine zentrale Forderung Wilsons zu erfullen und die Reichsregierung auf eine parlamentarische Basis zu stellen um gunstigere Friedensbedingungen zu erlangen Damit schob er den demokratischen Parteien die Verantwortung fur die bevorstehende Kapitulation und deren Folgen zu Sie sollen die Suppe jetzt essen die sie uns eingebrockt haben erklarte er am 1 Oktober gegenuber Offizieren seines Stabes 16 Damit legte Ludendorff erneut einen Keim zur spateren Dolchstosslegende nach der die Revolutionare dem im Felde unbesiegten Heer in den Rucken gefallen seien und erst damit den fast sicheren Sieg in eine Niederlage verwandelt hatten Diese Geschichtsfalschung verbreitete Ludendorff aktiv nach dem Krieg auch um seine eigenen militarischen Fehlentscheidungen zu kaschieren Sie fiel in nationalistischen und volkischen Kreisen auf fruchtbaren Boden Dort wurden die Revolutionare und sogar Politiker wie Ebert der die Revolution gar nicht gewollt und alles getan hatte um sie zu kanalisieren und einzudammen bald als Novemberverbrecher diffamiert Selbst vor politischen Morden etwa an Matthias Erzberger und Walter Rathenau schreckte die radikale Rechte nicht zuruck Es war eine bewusste Symbolik dass der Hitlerputsch von 1923 ebenfalls an einem 9 November unternommen wurde 17 Trotz des Schocks uber Ludendorffs Lagebericht waren die Mehrheitsparteien vor allem die SPD bereit in letzter Minute die Regierungsverantwortung zu ubernehmen Da der Monarchist Hertling die Parlamentarisierung ablehnte ernannte Wilhelm II am 3 Oktober den als liberal geltenden Prinzen Max von Baden zum neuen Reichskanzler In dessen Kabinett traten auch Sozialdemokraten ein darunter Philipp Scheidemann als Staatssekretar ohne Geschaftsbereich Am Folgetag bot die neue Regierung den Alliierten den von Ludendorff geforderten Waffenstillstand an Die deutsche Offentlichkeit erfuhr erst am 5 Oktober davon Im allgemeinen Schock uber die nun offenkundige Kriegsniederlage blieben die Verfassungsanderungen fast unbeachtet Diese beschloss der Reichstag am 28 Oktober auch formell Fortan war der Kanzler vom Vertrauen des Reichstags abhangig Der Reichstag erhielt die Kontrolle uber die Militarverwaltung jedoch nicht uber Kommandosachen Damit war das Deutsche Reich auch formell eine parlamentarische Monarchie geworden Aus Sicht der SPD Fuhrung erfullten die Oktoberreformen alle ihr wichtigen verfassungsrechtlichen Ziele Ebert betrachtete den 5 Oktober daher als Geburt der deutschen Demokratie und hielt eine Revolution nach dem freiwilligen Machtverzicht des Kaisers fur uberflussig Die Folgen des Waffenstillstandsgesuchs Bearbeiten US Prasident Woodrow Wilson forderte als Vorbedingung eines Waffenstillstands indirekt die Abdankung des KaisersAuf das deutsche Waffenstillstandsgesuch vom 4 Oktober antwortete US Prasident Wilson in den drei darauf folgenden Wochen mit drei diplomatischen Noten Als Vorbedingungen fur Verhandlungen forderte er darin den Ruckzug Deutschlands aus allen besetzten Gebieten die Einstellung des U Boot Kriegs und wenn auch verklausuliert die Abdankung des Kaisers Wilson ging es darum dem Reich die Wiederaufnahme des Kriegs auch nach einem moglichen Scheitern der Verhandlungen unmoglich und den demokratischen Prozess in Deutschland unumkehrbar zu machen 18 In seiner dritten Note die am 24 Oktober in Berlin eintraf erklarte der Prasident dass die Regierung der Vereinigten Staaten mit keinen anderen als wahrhaftigen Vertretern des deutschen Volkes verhandeln kann denen eine echte konstitutionelle Stellung als den wirklichen Beherrschern Deutschlands gesichert ist Wenn sie mit den militarischen Beherrschern und monarchischen Autokraten jetzt verhandeln muss dann muss sie nicht Friedensverhandlungen sondern Ubergabe fordern 19 Ludendorff erklarte diese Bedingungen fur unannehmbar und verlangte den Krieg wieder aufzunehmen den er einen Monat zuvor fur verloren erklart hatte Dabei hatte erst das auf sein Verlangen abgegebene Waffenstillstandsgesuch der Entente die ganze militarische Schwache des Reichs enthullt und dessen Regierung nahezu jedes Verhandlungsspielraums beraubt Die deutschen Truppen hatten sich auf das nahe Kriegsende eingestellt und drangten darauf nach Hause zu kommen Ihre Kampfbereitschaft war kaum neu zu wecken und Desertionen hauften sich 20 Daher blieb die Reichsregierung auf dem von Ludendorff selbst eingeschlagenen Weg und ersetzte ihn am 26 Oktober als 1 Generalquartiermeister durch General Wilhelm Groener Ludendorff floh daraufhin mit falschem Pass in das neutrale Schweden Die dritte Wilson Note hatte viele Soldaten aber auch einen Grossteil der Zivilbevolkerung und der Vertreter der Mehrheitsparteien im Reichstag davon uberzeugt dass der Kaiser abdanken musse um Frieden zu erreichen Am 28 Oktober forderte Philipp Scheidemann in einem Schreiben an Max von Baden den Thronverzicht Wilhelms II Gegen den Willen des Reichskanzlers fluchtete sich der Kaiser daraufhin ins Grosse Hauptquartier nach Spa da er sich bei der Armee sicherer fuhlte Dem Drangen der Sozialdemokraten folgend schickte der Reichskanzler ihm am 1 November Bill Drews den Staatssekretar des Inneren hinterher um ihn von der Notwendigkeit der Abdankung zu uberzeugen 21 Die Alliierten stimmten am 5 November der Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen zu 22 Die Deutsche Waffenstillstandskommission traf am 8 November am Verhandlungsort im Wald von Compiegne ein Als schwere Hypothek fur die Zukunft Deutschlands sollte es sich erweisen dass die Reichsregierung wegen der Forderungen aus der 3 Wilson Note die Leitung der Kommission nicht einem Vertreter der OHL sondern einem Zivilisten ubertragen hatte dem Staatssekretar und Parlamentarier Matthias Erzberger von der Zentrumspartei Dies erleichterte es Hindenburg und Ludendorff ihre Verantwortung fur die Liquidierung des Krieges abzustreiten und die Luge vom Dolchstoss der demokratischen Politiker in den Rucken des im Felde unbesiegten Heeres in die Welt zu setzen Verlauf BearbeitenKieler Matrosenaufstand Bearbeiten Hauptartikel Kieler Matrosenaufstand Die Thuringen war eines der ersten Schlachtschiffe dessen Matrosen meuterten Matrosen an Deck des Linienschiffs Prinzregent Luitpold mit einer Tafel Soldatenrat Kriegsschiff Prinzregent Luitpold Es lebe die sozialistische Republik Die 14 Kieler Punkte des Kieler Soldatenrates vom 5 November die von vielen Soldatenraten ubernommen wurde Gedenktafel fur den ersten Arbeiter und Soldatenrat am Kieler Gewerkschaftshaus in der LegienstrasseWahrend die kriegsmuden Truppen und die uber die kaiserliche Regierung desillusionierte Bevolkerung das baldige Kriegsende erwarteten plante in Kiel die deutsche Marineleitung unter Admiral Franz von Hipper die gesamte Hochseeflotte am 30 Oktober zu einem Nachtvorstoss in die Southern Bight zu entsenden Dies hatte zu einer Seeschlacht mit der etwa doppelt so starken und durch amerikanische Schlachtschiffe verstarkten Royal Navy gefuhrt und Tausende von Todesopfern gefordert ohne am Kriegsausgang etwas zu andern Weder der Kaiser noch der Reichskanzler wurden informiert sehr wohl jedoch Ludendorff der seit dem 23 Oktober die Wiederaufnahme des Krieges forderte Der Flottenbefehl vom 24 Oktober 1918 und die Vorbereitungen zum Auslaufen losten zunachst eine Meuterei unter den betroffenen Matrosen und dann eine allgemeine Revolution aus die in wenigen Tagen die Monarchie im Reich beseitigte Die meuternden Matrosen wollten nicht im bereits verlorenen Krieg sinnlos geopfert werden Zudem waren sie uberzeugt im Sinne der neuen Regierung zu handeln die Friedensverhandlungen mit der Entente anstrebte 23 Deren Glaubwurdigkeit hatte ein gleichzeitiger Angriff der Flotte vollends zunichtegemacht Bei den Alliierten bestanden ohnehin bereits Zweifel an der Ehrlichkeit des deutschen Waffenstillstandsangebots Sie verscharften sich noch nachdem das deutsche U Boot UB 123 am 10 Oktober in der Irischen See die Fahre RMS Leinster versenkt hatte wobei 500 Menschen den Tod gefunden hatten 24 Der Publizist Sebastian Haffner sah daher nicht in den Matrosen die eigentlichen Meuterer Vielmehr bezeichnete er das Vorhaben der Admiralitat als eine Meuterei der Flottenfuhrung gegen die Regierung und ihre Politik 25 Ahnlich sah es Michael Salewski Der Rebellion der Admirale folgte binnenlogisch konsequent die Revolution der Matrosen 26 Der Matrosenaufstand begann auf Schillig Reede vor Wilhelmshaven wo die deutsche Hochseeflotte in Erwartung der geplanten Seeschlacht vor Anker gegangen war In der Nacht vom 29 zum 30 Oktober 1918 kam es zu ersten Befehlsverweigerungen einiger Schiffsbesatzungen Auf drei Schiffen des III Geschwaders weigerten sich die Matrosen die Anker zu lichten Auf den Schlachtschiffen des I Geschwaders SMS Thuringen und SMS Helgoland gingen Teile der Besatzungen zu offener Meuterei und Sabotageakten uber Als aber am 31 Oktober einige Torpedoboote ihre Geschutze auf diese Schiffe richteten verschanzten sich rund 200 Meuterer zunachst unter Deck liessen sich dann aber widerstandslos verhaften Da die Marineleitung sich des Gehorsams der Mannschaften nicht mehr sicher war liess sie ihren Schlachtplan fallen und beorderte das Geschwader nach Kiel zuruck Nach einer storungsfreien Ubung in der Helgolander Bucht liess Geschwaderkommandeur Vizeadmiral Kraft wahrend der Fahrt durch den Nord Ostsee Kanal 47 Matrosen der SMS Markgraf die als Hauptradelsfuhrer galten verhaften am 1 November an der Holtenauer Schleuse von Bord bringen und in der Kieler Innenstadt arrestieren Die Matrosen und Heizer versuchten nun ein erneutes Auslaufen zu verhindern und die Freilassung ihrer Kameraden zu erreichen Etwa 250 von ihnen trafen sich dazu am Abend des 1 November im Kieler Gewerkschaftshaus Sie schickten Delegationen zu den Offizieren die aber nicht angehort wurden Daraufhin suchten sie verstarkt Kontakt zu Gewerkschaften USPD und SPD Diese waren gut organisiert und hatten zahlreiche Anhanger in Kiel da die Bevolkerung der Stadt wegen der grossen Werften zu einem Grossteil aus Arbeitern bestand Nachdem die Polizei das Gewerkschaftshaus fur den 2 November gesperrt hatte versammelten sich am Folgetag mehrere tausend Matrosen und Arbeiter nachmittags auf dem Grossen Exerzierplatz Sie waren einem Aufruf des Matrosen Karl Artelt und des Werftarbeiters Lothar Popp beide USPD Mitglieder gefolgt Die Menge forderte unter der Losung Frieden und Brot die Freilassung der Meuterer die Beendigung des Krieges und eine bessere Lebensmittelversorgung Zuletzt zogen die Teilnehmer zur Arrestanstalt um die verhafteten Matrosen zu befreien Um die Demonstranten kurz vor ihrem Ziel am weiteren Vordringen zu hindern befahl ein Leutnant namens Oskar Steinhauser seiner Patrouille zunachst Warnschusse dann gezielte Schusse in die Menge abzugeben Dabei wurden sieben Personen getotet und 29 schwer verletzt Auch aus der Demonstration heraus wurde geschossen Steinhauser und zwei weitere Offiziere wurden durch Kolbenhiebe und Schusse schwer verletzt aber entgegen spater verbreiteter Aussagen nicht getotet 27 Dieses kurze Gefecht gilt als der Beginn der Revolution Nach dem Gewaltausbruch zogen sich sowohl die Demonstranten als auch die Patrouille zunachst zuruck Dennoch wurde aus dem Massenprotest nun ein allgemeiner Aufstand Am nachsten Tag dem 4 November durchstreiften Gruppen Aufstandischer die Stadt In der grossen Kasernenanlage im Norden Kiels kam es zu Demonstrationen Karl Artelt organisierte den ersten Soldatenrat dem bald weitere folgten Soldaten und Arbeiter brachten die offentlichen und militarischen Einrichtungen Kiels unter ihre Kontrolle Der Gouverneur der Marinebasis Wilhelm Souchon sah sich gezwungen zu verhandeln und die inhaftierten Matrosen freizulassen Als entgegen seiner Absprache mit Artelt Truppen zur Niederschlagung der Bewegung anruckten wurden diese von den Aufstandischen abgefangen Sie kehrten entweder um oder schlossen sich der Aufstandsbewegung an Damit war Kiel am Abend des 4 November fest in der Hand von etwa 40 000 revoltierenden Matrosen Soldaten und Arbeitern Diese forderten nun auch die Abdankung der Hohenzollern sowie das freie und gleiche Wahlrecht fur Manner und Frauen Noch am selben Abend trafen der SPD Reichstagsabgeordnete Gustav Noske und das Kabinettsmitglied Conrad Haussmann in Kiel ein Gouverneur Souchon hatte telegrafisch um die Entsendung eines SPD Abgeordneten gebeten der den Aufstand im Auftrag der neuen Reichsregierung und der Parteifuhrung unter Kontrolle bringen sollte Die Machtverhaltnisse waren unubersichtlich Die Aufstandischen die Noske fur einen Verbundeten hielten bestimmten ihn auf Zuruf zum Fuhrer der Bewegung und der am 5 November gebildete Arbeiter und Soldatenrat wahlte ihn zum Vorsitzenden Zwei Tage spater ubernahm er Souchons Posten als Gouverneur und liess alle Planungen fur ein militarisches Vorgehen gegen die Kieler Matrosen einstellen Nach seinen eigenen Worten strebte er jedoch vor allem danach der Meuterei die ich personlich aufs Scharfste verurteile ein Ende zu machen 28 29 Noske drangte in der Folgezeit den Einfluss der Rate in Kiel zuruck konnte die Ausweitung der Revolution auf ganz Deutschland jedoch nicht verhindern Ausweitung auf das ganze Reich Bearbeiten Kundgebung auf der Munchner Theresienwiese am 7 November 1918 die den Ausgangspunkt der Novemberrevolution in Bayern markiert Novemberrevolution in Braunschweig 8 November 1918 Abdankungserklarung Herzog Ernst Augusts von BraunschweigAbordnungen der revolutionaren Matrosen schwarmten seit dem 4 November in alle grosseren deutschen Stadte aus Sie stiessen bei der Ubernahme der zivilen und militarischen Macht fast nirgendwo auf Widerstand nur in Lubeck und Hannover versuchten zwei ortliche Kommandeure die militarische Disziplin mit Waffengewalt aufrechtzuerhalten 30 Am 6 November war Wilhelmshaven in der Hand eines Arbeiter und Soldatenrats am 7 November alle grosseren Kustenstadte sowie Braunschweig Frankfurt am Main Hannover Stuttgart und Munchen Dort wurde am selben Tag Konig Ludwig III von Bayern gesturzt als erster deutscher Bundesfurst Nach einer Grossdemonstration von Soldaten und Arbeitern floh er aus der Stadt Kurt Eisner von der USPD rief in Bayern als erstem Land des Reiches die Republik aus und wurde vom Munchner Arbeiter und Soldatenrat zum bayerischen Ministerprasidenten gewahlt Bis zum 25 November sahen sich auch die ubrigen deutschen Monarchen zur Abdankung gezwungen als letzter Furst Gunther Victor von Schwarzburg Rudolstadt Die Arbeiter und Soldatenrate bestanden zum weitaus grossten Teil aus Anhangern von SPD und USPD Ihre Stossrichtung war demokratisch pazifistisch und antimilitaristisch Sie entmachteten neben den Fursten nur die bis dahin allmachtigen militarischen Generalkommandos Alle zivilen Behorden und Amtstrager des Kaiserreichs Polizei Stadtverwaltungen Gerichte blieben unangetastet Auch Beschlagnahmungen von Eigentum oder Betriebsbesetzungen fanden kaum statt da man solche Massnahmen von einer neuen Reichsregierung erwartete Um eine der Revolution und der kunftigen Regierung verpflichtete Exekutive zu schaffen beanspruchten die Rate zunachst nur die Oberaufsicht uber die Behorden die zuvor in den Handen der Generalkommandos gelegen hatte Die SPD erhielt dadurch eine reale Machtbasis auf lokaler Ebene Doch wahrend die Rate glaubten damit im Interesse der neuen Ordnung zu handeln sahen die Parteifuhrer der SPD in ihnen storende Elemente fur einen friedlichen Machtwechsel den sie schon vollzogen wahnten Wie die burgerlichen Parteien forderten sie moglichst rasche Wahlen zu einer Nationalversammlung die uber die endgultige Staatsform befinden sollte Dies brachte sie bald darauf in einen Gegensatz zu einem grossen Teil der Revolutionare Deren Forderungen versuchte vor allem die USPD aufzugreifen Auch sie war fur moglichst spate Wahlen zu einer Nationalversammlung um schon vor deren Zusammentritt Fakten schaffen zu konnen die den Erwartungen eines Grossteils der Arbeiterschaft entsprachen Reaktionen in Berlin Bearbeiten Extra Ausgabe des Vorwarts vom 9 November 1918Ebert war sich mit Max von Baden darin einig dass eine soziale Revolution verhindert und die staatliche Ordnung unter allen Umstanden aufrechterhalten bleiben musse Er wollte die burgerlichen Parteien die schon 1917 im Reichstag mit der SPD zusammengearbeitet hatten sowie die alten Eliten des Kaiserreichs fur den Staatsumbau gewinnen und eine befurchtete Radikalisierung der Revolution nach russischem Vorbild vermeiden Dazu kam seine Furcht die ohnehin prekare Versorgungslage konne zusammenbrechen wenn die Verwaltung von darin unerfahrenen Revolutionaren ubernommen wurde Er glaubte die SPD werde in Zukunft zwangslaufig parlamentarische Mehrheiten erringen die sie in die Lage versetzen wurden ihre Reformvorhaben umzusetzen Aus diesen Grunden handelte er moglichst ubereinstimmend mit den alten Machten Um seinen Anhangern einen Erfolg vorweisen zu konnen zugleich aber die Monarchie zu retten forderte Ebert seit dem 6 November den Thronverzicht des Kaisers Nach dem Zeugnis Max von Badens sagte er am 7 November Wenn der Kaiser nicht abdankt dann ist die soziale Revolution unvermeidlich Ich aber will sie nicht ja ich hasse sie wie die Sunde 31 Am selben Tag versuchte Scheidemann vergeblich dem Kriegskabinett irgendwelche vorzeigbaren Konzessionen abzuringen mit denen man die Massen auch jetzt noch im Zaum halten konne 32 Die sozialdemokratischen Staatssekretare drohten mit Rucktritt sollte Wilhelm II nicht zurucktreten 33 Der Kaiser aber der sich weiterhin im Hauptquartier der Obersten Heeresleitung im belgischen Spa aufhielt spielte auf Zeit Nachdem die Entente am 6 November Waffenstillstandsverhandlungen zugesagt hatte hoffte er an der Spitze der bald frei werdenden Fronttruppen ins Reich zuruckkehren und die Revolution gewaltsam niederschlagen zu konnen Max von Baden wollte nach Spa reisen um den Kaiser personlich von der notwendigen Abdankung zu uberzeugen Doch dazu kam es nicht mehr da sich die Lage in Berlin rasch weiter zuspitzte 9 November 1918 Ende der Monarchie Bearbeiten Hauptartikel Ausrufung der Republik in Deutschland und Abdankung Wilhelms II Revolutionare Demonstranten am 9 November 1918 in Berlin Unter den Linden Ausrufung der Republik am 9 November 1918 durch den SPD Politiker Philipp Scheidemann der vom Westbalkon des Reichstagsgebaudes aus spricht Flucht Wilhelms II am 10 November 1918 Der vormalige Kaiser Bildmitte bzw vierter von links auf dem Bahnsteig des belgisch niederlandischen Grenzubergangs Eijsden kurz vor seiner Abreise ins niederlandische Exil Karl Liebknecht wahrend einer Rede im Berliner Tiergarten Dezember 1918Am Abend des 8 November hatte die USPD 26 Versammlungen in Berlin einberufen auf denen ein Generalstreik und Massendemonstrationen fur den nachsten Tag angekundigt wurden Ebert hatte daraufhin noch einmal ultimativ die Abdankung des Kaisers gefordert und wollte diesen Schritt auf den Versammlungen als Erfolg der SPD verkunden Um moglichen Unruhen entgegenzutreten liess Prinz Max von Baden am Abend das als besonders zuverlassig geltende 4 Jagerregiment aus Naumburg an der Saale nach Berlin verlegen Doch selbst die Soldaten dieses Regiments waren nicht gewillt auf Landsleute zu schiessen Als ihre Offiziere ihnen am fruhen Samstagmorgen des 9 November Handgranaten aushandigten schickten sie eine Abordnung zur Redaktion des sozialdemokratischen Parteiorgans Vorwarts um Aufklarung uber die Situation zu verlangen Dort trafen sie auf den SPD Reichstagsabgeordneten Otto Wels Er konnte die Soldaten davon uberzeugen die Fuhrung der SPD und ihre Politik zu unterstutzen Anschliessend gewann er weitere Regimenter dafur sich Ebert zu unterstellen Damit war die militarische Kontrolle uber die Hauptstadt den Sozialdemokraten zugefallen Doch Ebert furchtete sie konne ihnen rasch wieder entgleiten wenn USPD und Spartakisten die Arbeiter bei den angekundigten Demonstrationen auf ihre Seite ziehen wurden Denn vormittags zogen Hunderttausende Menschen in mehreren Demonstrationszugen ins Zentrum von Berlin Auf ihren Plakaten und Spruchbandern standen Parolen wie Einigkeit Recht und Freiheit und Bruder nicht schiessen Am Morgen des 9 November forderte die Regierung daher den sofortigen Thronverzicht des Kaisers um Revolution und Burgerkrieg noch verhindern und die Volksmassen besanftigen zu konnen Max von Baden telegrafierte nach Spa es gehe bei dieser Entscheidung nicht mehr um Stunden sondern um Minuten Dennoch blieb Wilhelm II weiter unschlussig In Beratungen mit den Militars erwog er als Deutscher Kaiser abzudanken nicht aber als Konig von Preussen Auf diese Weise hoffte er den Oberbefehl uber die preussische Armee behalten und an ihrer Spitze die Revolution niederschlagen zu konnen All diesen Uberlegungen setzte schliesslich Generalquartiermeister Groener ein Ende Er machte dem Kaiser unmissverstandlich klar dass das Heer nicht mehr hinter ihm stehe Eine Befragung unter 39 Kommandeuren hatte ergeben dass die Frontsoldaten nicht mehr bereit waren seinen Befehlen zu folgen 34 Nach der Aufzeichnung eines Gesprachs mit Max von Baden das der Stabsoffizier Otto Wagener 1920 angefertigt hat hat teilte Groener dem Reichkanzler telefonisch mit die formelle Abdankung stunde unmittelbar bevor er konne diese ruhig bekannt geben Nach Einschatzung des Historikers Lothar Machtan ging es Groener darum Wilhelm von dem seiner Ansicht nach wirklichkeitsfremden Vorhaben einer Teilabdankung abzubringen und ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen 35 Jedenfalls gab Max von Baden ohne noch langer auf eine formelle Antwort des Kaisers zu warten am spaten Vormittag des 9 Novembers folgende Erklarung heraus Der Kaiser und Konig hat sich entschlossen dem Throne zu entsagen Der Reichskanzler bleibt noch solange im Amte bis die mit der Abdankung des Kaisers dem Thronverzicht des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preussen und der Einsetzung der Regentschaft verbundenen Fragen geregelt sind Er beabsichtigt dem Regenten die Ernennung des Abgeordneten Ebert zum Reichskanzler und die Vorlage eines Gesetzentwurfes wegen der sofortigen Ausschreibung allgemeiner Wahlen fur eine verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung vorzuschlagen der es obliegen wurde die kunftige Staatsform des deutschen Volkes einschliesslich der Volksteile die ihren Eintritt in die Reichsgrenzen wunschen sollten endgultig festzustellen 36 Tatsachlich lehnte Wilhelm II einen Thronverzicht weiterhin ab Einen Tag nach der Erklarung des Reichskanzlers am Morgen des 10 Novembers 1918 floh er aus dem besetzten Belgien ins niederlandische Exil zunachst nach Amerongen dann nach Doorn wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1941 lebte Da er die Abdankungsurkunde erst am 28 November in Amerongen unterzeichnete kam der Grenzubertritt des Oberbefehlshabers einer Fahnenflucht gleich Dies kostete ihn nun auch die Sympathien seiner Militars und vieler Befurworter der Monarchie Um weiter Herr der Lage bleiben zu konnen forderte Ebert am Mittag des 9 November das Amt des Reichskanzlers fur sich und bat Max von Baden das Amt eines Reichsverwesers zu ubernehmen Dieser ubergab ihm daraufhin das Kanzleramt die Staatssekretare blieben im Amt Damit glaubte Ebert eine Ubergangsregelung bis zur Bestellung eines Regenten gefunden zu haben und unter den Bedingungen der Oktoberverfassung regieren und die Monarchie erhalten zu konnen Die Nachrichten vom Thronverzicht des Kaisers und der Regierungsubernahme durch Ebert kamen jedoch zu spat um auf die Demonstranten noch Eindruck zu machen Niemand befolgte die in Sonderausgaben des Vorwarts veroffentlichten Aufrufe nach Hause oder in die Kasernen zuruckzukehren Immer mehr Demonstranten forderten die vollstandige Abschaffung der Monarchie Karl Liebknecht erst kurz zuvor aus dem Gefangnis entlassen war sofort nach Berlin gereist und hatte am Vortag den Spartakusbund neu gegrundet Nun plante er die Ausrufung der sozialistischen Republik Beim Mittagessen im Reichstag erfuhr der stellvertretende SPD Vorsitzende Philipp Scheidemann davon Er wollte den Spartakisten nicht die Initiative uberlassen und trat kurz entschlossen auf einen Balkon des Reichstagsgebaudes Von dort aus rief er seinerseits gegen Eberts erklarten Willen vor einer demonstrierenden Menschenmenge die Republik aus Der genaue Wortlaut seiner Proklamation ist umstritten 37 Scheidemann selbst gab ihn zwei Jahre spater so wieder Der Kaiser hat abgedankt Er und seine Freunde sind verschwunden uber sie alle hat das Volk auf der ganzen Linie gesiegt Prinz Max von Baden hat sein Reichskanzleramt dem Abgeordneten Ebert ubergeben Unser Freund wird eine Arbeiterregierung bilden der alle sozialistischen Parteien angehoren werden Die neue Regierung darf nicht gestort werden in ihrer Arbeit fur den Frieden und der Sorge um Arbeit und Brot Arbeiter und Soldaten seid euch der geschichtlichen Bedeutung dieses Tages bewusst Unerhortes ist geschehen Grosse und unubersehbare Arbeit steht uns bevor Alles fur das Volk Alles durch das Volk Nichts darf geschehen was der Arbeiterbewegung zur Unehre gereicht Seid einig treu und pflichtbewusst Das alte und morsche die Monarchie ist zusammengebrochen Es lebe das Neue Es lebe die deutsche Republik 38 Diese Erklarung eines einzelnen nicht dazu befugten Politikers war zwar staatsrechtlich ohne Bedeutung der Applaus mit dem sie aufgenommen worden war zeigte aber dass die Massen einen klaren Bruch mit dem alten Regime erwarteten 39 Erst Stunden spater veroffentlichten Berliner Zeitungen dass Liebknecht im Berliner Lustgarten wahrscheinlich fast gleichzeitig die sozialistische Republik ausgerufen hatte auf die er gegen 16 Uhr eine im Hof des Berliner Stadtschlosses versammelte Menschenmenge nochmals einschwor Parteigenossen ich proklamiere die freie sozialistische Republik Deutschland die alle Stamme umfassen soll In der es keine Knechte mehr geben wird in der jeder ehrliche Arbeiter den ehrlichen Lohn seiner Arbeit finden wird Die Herrschaft des Kapitalismus der Europa in ein Leichenfeld verwandelt hat ist gebrochen 40 Liebknechts Ziele die mit den Forderungen des Spartakusbundes vom 7 Oktober ubereinstimmten waren bis dahin noch kaum offentlich bekannt geworden Dazu gehorten vor allem die Umgestaltung der Wirtschaft des Militars und der Justiz u a die Abschaffung der Todesstrafe Zum grossten Streitpunkt mit der MSPD wurde die Forderung schon vor der Wahl einer verfassunggebenden Nationalversammlung einige kriegswichtige Wirtschaftsbereiche zu sozialisieren d h der direkten Kontrolle von Arbeitervertretern zu unterstellen Die MSPD dagegen wollte die zukunftige Wirtschaftsordnung Deutschlands der Nationalversammlung uberlassen Um der revolutionaren Stimmung die Spitze zu nehmen und die Forderung der Demonstranten nach Einigkeit der Arbeiterparteien zu erfullen bot Ebert der USPD nun den Eintritt in die Regierung an und erklarte sich bereit Liebknecht als Minister zu akzeptieren Dieser forderte die Kontrolle der Arbeiterrate uber die Soldaten und machte seine Regierungsbeteiligung davon abhangig Wegen der Debatten daruber und weil sich der Parteivorsitzende Hugo Haase in Kiel aufhielt konnten sich die USPD Vertreter an diesem Tag nicht mehr uber Eberts Angebot einigen Weder die vorzeitige Verkundung des kaiserlichen Thronverzichts durch Max von Baden und seine Ubergabe des Kanzleramts an Ebert noch die Ausrufung der Republik durch Scheidemann waren verfassungsrechtlich gedeckt All dies waren revolutionare Handlungen von Akteuren welche die Revolution nicht wollten die aber dennoch dauerhafte Fakten schufen Noch am selben Abend fand dagegen eine bewusst revolutionare Aktion statt die sich jedoch am Ende als vergeblich erweisen sollte Gegen 20 Uhr besetzte eine Gruppe von 100 Revolutionaren Obleuten aus Berliner Grossbetrieben den Reichstag und bildete ein Revolutionsparlament Bei den Obleuten handelte es sich weitgehend um dieselben Personen die schon im Januarstreik als Streikfuhrer aufgetreten waren Sie misstrauten der SPD Fuhrung und hatten im Bundnis mit der USPD Linken und der Spartakusgruppe bereits seit Wochen auf eine Revolution hingearbeitet Vom Matrosenaufstand uberrascht hatten sie zunachst den 11 November als Termin fur den Umsturz vorgesehen Nachdem aber am 8 November der Militarexperte der Gruppe Ernst Daumig der alle Aufstandsplane bei sich trug verhaftet worden war entschloss sich das Bundnis zu sofortigem Handeln 41 Um Ebert die Initiative zu entreissen beschloss das Revolutionsparlament Wahlen fur den nachsten Tag auszurufen Jeder Berliner Betrieb und jedes Regiment sollte an diesem Sonntag Arbeiter und Soldatenrate bestimmen die dann eine aus beiden Arbeiterparteien bestehende Revolutionsregierung wahlen sollten Dieser Rat der Volksbeauftragten sollte nach dem Willen der Obleute die Beschlusse des Revolutionsparlaments ausfuhren und Eberts Funktion als Reichskanzler ersetzen 42 10 November 1918 SPD Fuhrung gegen Revolutionare Obleute Bearbeiten Hugo Haase und zwei weitere USPD Mitglieder traten am 10 November in den Rat der Volksbeauftragten ein Die SPD Fuhrung erfuhr noch am Samstagabend von den Planen der Revolutionaren Obleute Da die Wahlen zur Rateversammlung und diese selbst nicht mehr zu verhindern waren schickte Ebert noch in der Nacht und am folgenden fruhen Morgen Redner zu allen Berliner Regimentern und in die Betriebe Sie sollten die Wahlen zu seinen Gunsten beeinflussen und die ohnehin geplante Regierungsbeteiligung der USPD bekannt geben Diese Aktivitaten entgingen wiederum den Obleuten nicht Als absehbar war dass Ebert auch in der neuen Regierung den Ton angeben wurde planten sie der Rateversammlung ausser der Wahl einer Regierung auch die Einsetzung eines Aktionsausschusses vorzuschlagen Dieser sollte die Tatigkeit der Arbeiter und Soldatenrate koordinieren Die Obleute hatten fur diese Wahl schon eine Namensliste vorbereitet auf der die SPD nicht vertreten war So hofften sie eine ihnen genehme Kontrollinstanz uber der Regierung installieren zu konnen In der Versammlung die am Nachmittag des 10 November im Circus Busch zusammentrat stand die Mehrheit auf Seiten der SPD fast alle Soldatenrate und ein Grossteil der Arbeitervertreter Sie wiederholten nun die Forderung nach Einigkeit der Arbeiterklasse die am Vortag von den Revolutionaren aufgestellt worden war und nutzten die Parole jetzt um Eberts Linie durchzusetzen In den sechskopfigen Rat der Volksbeauftragten der nun gewahlt wurde entsandte die USPD wie geplant drei ihrer Vertreter ihren Vorsitzenden Haase den Reichstagsabgeordneten Wilhelm Dittmann und Emil Barth fur die Revolutionaren Obleute Die drei SPD Vertreter waren Ebert Scheidemann und der Magdeburger Reichstagsabgeordnete Otto Landsberg Ausweiskarte Emil Barths als Mitglied des Vollzugsrats des Arbeiter und Soldatenrats unterschrieben von Richard Muller und Brutus Molkenbuhr als Vorsitzenden des RatesDer fur die SPD Fuhrung uberraschende Vorschlag der Obleute zusatzlich einen Aktionsausschuss als Kontrollorgan zu wahlen loste hitzige Debatten aus Ebert erreichte schliesslich dass auch dieser 24 kopfige Vollzugsrat der Arbeiter und Soldatenrate Grossberlin paritatisch mit SPD und USPD Mitgliedern besetzt wurde Vorsitzender des Vollzugsrates wurde Richard Muller der Sprecher der Revolutionaren Obleute Auch die USPD Mandate des Rates wurden von den Obleuten besetzt Der Vollzugsrat beschloss fur Dezember einen Reichsratekongress nach Berlin einzuberufen Obwohl Ebert die bestimmende Rolle der SPD gewahrt hatte war er mit den Ergebnissen unzufrieden Er sah das Rateparlament und den Vollzugsrat nicht als Hilfen sondern nur als Hindernisse auf dem Weg zu einer Staatsordnung die nahtlos an das Kaiserreich anknupfen sollte Die gesamte SPD Fuhrung betrachtete hauptsachlich die Rate nicht aber die alten Eliten aus Militar und Verwaltung als Gefahr Sie uberschatzte erheblich deren Loyalitat zur neuen Republik Ebert storte vor allem dass er vor ihnen nun nicht mehr als Reichskanzler sondern nur noch als Vorsitzender einer Revolutionsregierung auftreten konnte Konservative betrachteten ihn in der Tat als Verrater obwohl er nur deshalb an die Spitze der Revolution getreten war um sie zu bremsen Wahrend der achtwochigen Doppelherrschaft von Raten und Reichsregierung war letztere immer dominant Die Staatssekretare und hoheren Beamten die formal der Aufsicht des Rats der Volksbeauftragten unterstanden arbeiteten allein Ebert zu obwohl Haase im Rat formal gleichberechtigter Vorsitzender war Den Ausschlag in der Machtfrage gab noch am Abend des 10 November ein Telefonat Eberts mit General Wilhelm Groener dem neuen 1 Generalquartiermeister im belgischen Spa Dieser sicherte Ebert die Unterstutzung des Heeres zu und erhielt dafur Eberts Zusage die militarische Rangordnung wiederherzustellen und gegen die Rate vorzugehen Hinter dem geheimen Ebert Groener Pakt stand die Sorge der SPD Fuhrung die Revolution konne in eine Raterepublik nach russischem Vorbild munden Die Erwartung das kaiserliche Offizierskorps damit fur die Republik gewinnen zu konnen sollte sich jedoch nicht erfullen Gleichzeitig wurde Eberts Verhalten fur die revolutionaren Arbeiter und Soldaten und ihre Vertreter zunehmend unverstandlich So busste die SPD Fuhrung immer mehr Vertrauen bei ihren Anhangern ein ohne an Sympathien bei den Gegnern der Revolution zu gewinnen 11 November 1918 Waffenstillstand Bearbeiten Delegation der Alliierten vor dem Salonwagen in Compiegne in dem der Waffenstillstand unterzeichnet wurde mit dem der Erste Weltkrieg endete Zweiter von rechts in der vorderen Reihe der franzosische Delegationsleiter Marschall FochIn den Turbulenzen dieser Tages ging fast unter dass die Regierung Ebert die Bedingungen der Entente fur eine Waffenruhe akzeptiert hatte Wegen der Harte dieser Bedingungen kamen der deutsche Delegation Bedenken so dass sie telegraphisch nochmals in Berlin nachfragte Ebert bat daraufhin seinerseits Hindenburg und die OHL um eine Stellungnahme Diese forderte die deutschen Emissare direkt zur Annahme der Bedingungen auf ohne noch einmal Rucksprache mit der Regierung zu halten Schliesslich kurz nach 5 Uhr am Morgen des 11 November unterzeichnete der Zentrumsabgeordnete Matthias Erzberger im Namen des Reichs das Waffenstillstandsabkommen von Compiegne Es trat noch am selben Tag um 11 Uhr franzosischer um 12 Uhr deutscher Zeit in Kraft und galt zunachst fur 30 Tage Damit endeten die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs Stinnes Legien Abkommen Bearbeiten Hauptartikel Stinnes Legien Abkommen Wie uber die Staatsordnung so hegten die Revolutionare auch uber die kunftige Wirtschaftsordnung sehr unterschiedliche Vorstellungen Sowohl in der SPD als auch in der USPD weit verbreitet war die Forderung zumindest die kriegswichtige Schwerindustrie demokratischer Kontrolle zu unterstellen Die linken Flugel beider Parteien und die Revolutionaren Obleute wollten daruber hinaus eine direkte Demokratie im Produktionsbereich etablieren Die dort gewahlten Delegierten sollten auch die politische Macht kontrollieren Diese Ratedemokratie zu verhindern lag nicht nur im Interesse der SPD sondern auch in dem der Gewerkschaften die durch die Rate uberflussig zu werden drohten Parallel zu den Revolutionsereignissen trafen sich daher der Vorsitzende der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands Carl Legien sowie weitere Gewerkschaftsfuhrer vom 9 bis 12 November in Berlin mit den Vertretern der Grossindustrie unter Hugo Stinnes und Carl Friedrich von Siemens Am 15 November unterzeichneten sie ein Arbeitsgemeinschaftsabkommen das beiden Seiten Vorteile brachte Die Gewerkschaftsvertreter sagten zu fur einen geordneten Produktionsverlauf zu sorgen wilde Streiks zu beenden den Einfluss der Rate zuruckzudrangen und eine Sozialisierung von Produktiveigentum zu verhindern Die Arbeitgeber garantierten im Gegenzug die Einfuhrung des 8 Stunden Tages und erkannten den Alleinvertretungsanspruch der Gewerkschaften an Beide Seiten bildeten eine Zentralarbeitsgemeinschaft mit einem paritatisch besetzten Zentralausschuss an der Spitze Auf Verbandsebene sollten Schlichtungsausschusse die gleichfalls paritatisch besetzt wurden bei kunftigen Konflikten vermitteln Ausserdem wurde vereinbart Arbeiterausschusse in jedem Betrieb mit mehr als 50 Arbeitern zu bilden Gemeinsam mit den Unternehmensleitungen sollten sie die Einhaltung von Tarifvertragen uberwachen Damit hatten die Gewerkschaften einiges von dem erreicht was sie seit Jahren vergeblich gefordert hatten Zugleich hatten sie alle Bestrebungen nach Sozialisierung von Produktionsmitteln unterlaufen und die Rate weitgehend ausgeschaltet Ubergangsregierung und Ratebewegung Bearbeiten Rat der Volksbeauftragten vor dem Austritt der USPD Mitglieder Von links Emil Barth USPD Otto Landsberg MSPD Friedrich Ebert MSPD Hugo Haase USPD Wilhelm Dittmann USPD Philipp Scheidemann MSPD Der Reichstag wurde seit dem 9 November nicht mehr einberufen Der Rat der Volksbeauftragten und der Vollzugsrat hatten die alte Regierung ersetzt Doch der bisherige Verwaltungsapparat bestand fast unverandert fort Vertreter von SPD und USPD wurden den bis dahin kaiserlichen Beamten nur beigeordnet Diese behielten ebenso allesamt ihre Funktionen und setzten ihre Arbeit zum grossen Teil unverandert fort Bekanntmachungsplakat der Revolutionsregierung vom 12 November 1918Am 12 November veroffentlichte der Rat der Volksbeauftragten sein demokratisches und soziales Regierungsprogramm Er hob den Belagerungszustand und die Zensur auf schaffte die Gesindeordnung ab und fuhrte das allgemeine demokratische Wahlrecht ab 20 Jahren ein Damit wurde in Preussen das Dreiklassenwahlrecht abgeschafft und in ganz Deutschland das aktive und passive Frauenwahlrecht eingefuhrt 43 Alle politisch Inhaftierten erhielten Amnestie Bestimmungen zur Vereins Versammlungs und Pressefreiheit wurden erlassen Auf der Basis des Arbeitsgemeinschaftsabkommens wurde der 8 Stunden Tag vorgeschrieben und Leistungen der Erwerbslosenfursorge der Sozial und Unfallversicherung ausgeweitet Auf Druck der USPD Vertreter setzte der Rat der Volksbeauftragten am 21 November eine Sozialisierungskommission ein Ihr gehorten u a Karl Kautsky Rudolf Hilferding und Otto Hue an Sie sollte prufen welche Industrien sozialisierungstauglich seien und eine Verstaatlichung der Montanindustrie vorbereiten Diese Kommission tagte bis zum 7 April 1919 ohne jedes greifbare Ergebnis Nur im Kohle und Kalibergbau sowie in der Stahlindustrie wurden Selbstverwaltungskorperschaften eingesetzt aus denen die heutigen Betriebsrate hervorgingen Eine sozialistische Enteignung wurde nicht eingeleitet Die SPD Fuhrung arbeitete lieber mit der alten Verwaltung zusammen als mit den neuen Arbeiter und Soldatenraten da sie diesen keine geordnete Versorgung der Bevolkerung zutraute Das fuhrte seit Mitte November zu standigen Konflikten mit dem Vollzugsrat Dieser wechselte seine Position laufend je nach den Interessen derer die er gerade vertrat Ebert entzog ihm daraufhin mehr und mehr Kompetenzen mit dem Ziel das Herum und Hereinregieren der Rate in Deutschland endgultig zu beenden Er und die SPD Fuhrung uberschatzten allerdings nicht nur die Macht der Ratebewegung sondern auch die des Spartakusbundes So kontrollierten die Spartakisten beispielsweise nie die Ratebewegung wie Konservative und Teile der SPD glaubten Ruckkehrende Fronttruppen werden bei ihrem Einzug in Berlin begrusst Anfang Dezember 1918Die Arbeiter und Soldatenrate losten u a in Leipzig Hamburg Bremen Chemnitz und Gotha die Stadtverwaltungen auf und unterstellten sie ihrer Kontrolle In Braunschweig Dusseldorf Mulheim an der Ruhr und Zwickau wurden ausserdem alle kaisertreuen Beamten verhaftet In Hamburg und Bremen wurden Rote Garden gebildet die die Revolution schutzen sollten In den Leunawerken bei Merseburg setzten Rate die Konzerndirektion ab Haufig wurden die neuen Rate spontan und willkurlich bestimmt und besassen keinerlei Fuhrungserfahrung Einige waren korrupt und handelten eigennutzig Den neu ernannten Raten stand eine grosse Mehrheit von gemassigten Raten gegenuber die sich mit der alten Verwaltung arrangierten und gemeinsam mit ihr dafur sorgten dass in Betrieben und Stadten schnell wieder Ruhe einkehrte Sie ubernahmen die Verteilung der Nahrungsmittel die Polizeigewalt sowie die Unterbringung und Verpflegung der allmahlich heimkehrenden Frontsoldaten Verwaltung und Rate waren aufeinander angewiesen Die einen verfugten uber Wissen und Erfahrung die anderen uber politischen Einfluss Meist waren SPD Mitglieder in die Rate gewahlt worden die ihre Tatigkeit als Ubergangslosung betrachteten Fur sie wie fur die Mehrheit der ubrigen Bevolkerung stand 1918 19 die Einfuhrung einer Raterepublik oder gar einer bolschewistischen Ratediktatur in Deutschland nie zur Debatte 44 Vielmehr unterstutzte eine Mehrheit der Rate das parlamentarische System und die Wahl zu einer Verfassungsgebenden Nationalversammlung da sich die jahrzehntelange Praxis der Reichstagswahlen und die parlamentarische Arbeit der SPD in ihren Augen bewahrt hatten 45 Viele wollten die neue Regierung stutzen und erwarteten von ihr die Abschaffung des Militarismus und des Obrigkeitsstaates Kriegsmudigkeit und Not liessen einen Grossteil der Menschen auf eine friedliche Losung hoffen und fuhrten dazu dass sie die Stabilitat des Erreichten teilweise uberschatzten Erste gegenrevolutionare Gewalt und Reichsratekongress Bearbeiten Reichskongress der Arbeiter und Soldatenrate im Preussischen Abgeordnetenhaus in Berlin 16 20 Dezember 1918 Auf der Ministerbank die Volksbeauftragten Barth Ebert Landsberg Scheidemann v r n l Bekanntmachung betreffend Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung der Vorgange am Freitag den 6 Dezember 1918 im ReichsgesetzblattWie vom Vollzugsrat beschlossen schickten die Arbeiter und Soldatenrate aus dem ganzen Reich Abgeordnete nach Berlin die am 16 Dezember im Circus Busch zum Ersten Allgemeinen Kongress der Arbeiter und Soldatenrate zusammentreten sollten Weil sie von dessen Zusammentritt eine Bolschewisierung Deutschlands befurchteten unternahmen Teile der Berliner Garnison Anfang Dezember eine bewaffnete Aktion die von manchen als Putschversuch von anderen wie Richard Muller dagegen als blosses Possenspiel 46 bezeichnet wurde Jedenfalls trug sie erheblich dazu bei das Misstrauen zwischen der SPD und der aussersten Linken zu verstarken Am Morgen des 6 Dezembers besetzte auf Betreiben von Hermann Wolff Metternich welcher spater als Hauptakteur des Putschversuches sein Kommando aufgeben und aus Deutschland fluchten musste ein Trupp des Infanterieregiments Kaiser Franz das Preussische Abgeordnetenhaus in dem der Vollzugsrat tagte und erklarte diesen fur verhaftet nachdem der ursprungliche Plan gescheitert war die Verhaftung durch Angehorige der Volksmarinedivision durchfuhren zu lassen 47 Die Soldaten glaubten dabei im Interesse des Rats der Volksbeauftragten zu handeln Denn als dessen Mitglied Emil Barth von der USPD der sich im Abgeordnetenhaus aufhielt die Soldaten darauf hinwies dass die Regierung keinen Haftbefehl gegen den Vollzugsrat erlassen hatte zogen sie sich nach kurzer Debatte zuruck Zur gleichen Zeit versammelten sich weitere Soldaten des Franzer Regiments unter Fuhrung eines Feldwebels namens Kurt Spiro vor der Reichskanzlei Sie protestierten gegen die Misswirtschaft des Vollzugsrats forderten Wahlen zur Nationalversammlung noch im Dezember und riefen schliesslich Friedrich Ebert zum Prasidenten aus Dieser antwortete ausweichend da er den Bruch mit dem Vollzugsrat scheute so dass auch diese Truppe am Ende unverrichteter Dinge aufgab Ob dieser Umsturzversuch eine spontane Aktion oder von Teilen des Regierungsapparats mit initiiert worden war wurde nie untersucht und ist daher bis heute umstritten 48 Die tragischen Folgen dieses tollen Spuks wie Philipp Scheidemann die Aktion nannte zeigten sich erst am Nachmittag des 6 Dezember Auf die Nachricht von dem Putschversuch hin formierten sich mehrere spartakistische Demonstrationszuge die von Polizeiprasident Emil Eichhorn einem USPD Mitglied genehmigt worden waren Von dieser Genehmigung hatte der Stadtkommandant Otto Wels von der SPD jedoch nichts erfahren Daher liess er die Demonstrationsstrecke an der Ecke Chausseestrasse Invalidenstrasse von einer Abteilung Gardefusiliere abriegeln die mit einem Maschinengewehr bewaffnet war Aus bis heute ungeklarter Ursache eroffneten sie das Feuer auf die Demonstranten und trafen wahrend des Feierabendverkehrs auch eine Strassenbahn 16 Menschen starben 49 Dieser Zwischenfall vergiftete die Atmosphare zwischen den Spartakisten und ihren Gegnern in der MSPD und den burgerlichen Parteien nachhaltig Beide Seiten machten sich gegenseitig fur die Eskalation der Gewalt verantwortlich Die spartakistische Rote Fahne schrieb am 7 Dezember Das blutige Verbrechen muss geahndet die Verschworung der Wels Ebert Scheidemann muss mit eiserner Faust niedergemacht die Revolution gerettet werden 50 Auf der Gegenseite im Burgertum wurde wiederum Liebknecht in einem Ausmass zu einer Schreckfigur das in keinem Verhaltnis zu seinen realpolitischen Moglichkeiten stand Zu einer spartakistischen Protestdemonstration versammelten sich am 7 Dezember nur 800 bis 1000 Personen doch da die Demonstranten zwei Panzerwagen und mehrere Maschinengewehre mit sich fuhrten wurden die Angste ihrer Gegner weiter angestachelt 51 Am 10 Dezember begrusste Ebert zusammen mit 25 000 Burgern zehn von der Front heimkehrende Divisionen am Pariser Platz In seiner Rede riefe er ihnen zu Kein Feind hat euch je uberwunden Nun liegt Deutschlands Einheit in Eurer Hand 52 womit er ungewollt der Dolchstosslegende Vorschub leistete Gleichwohl war diese Veranstaltung ein grosser Erfolg fur die Mehrheitssozialdemokratie die sich als Garant der deutschen Einheit und einer Uberwindung der derzeitigen Wirren prasentierte 53 Der Reichsratekongress der am 16 Dezember im Preussischen Abgeordnetenhaus seine Arbeit aufnahm bestand in seiner Mehrheit aus Anhangern der SPD Nicht einmal Karl Liebknecht war es gelungen dort ein Mandat zu erringen Seinem Spartakusbund wurde keine Einflussnahme zugebilligt Am 19 Dezember stimmten die Rate mit 344 zu 98 Stimmen gegen die Schaffung eines Ratesystems als Grundlage einer neuen Verfassung Vielmehr unterstutzten sie den Regierungsbeschluss so bald wie moglich Wahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung durchzufuhren die uber die endgultige Staatsform entscheiden sollte Der einzige Streitpunkt zwischen Ebert und dem Kongress bestand in der Frage der Kontrolle uber das Militar Der Kongress verlangte unter anderem ein Mitspracherecht des von ihm gewahlten Zentralrats der Deutschen Sozialistischen Republik im Oberbefehl uber die Streitkrafte die freie Offizierswahl und die Disziplinargewalt fur die Soldatenrate Dies aber lief der geheimen Abmachung zwischen Ebert und Wilhelm Groener zuwider Beide setzten alles daran den Beschluss ungeschehen zu machen Die Oberste Heeresleitung die inzwischen nach Kassel umgezogen war begann mit der Aufstellung ihr loyal ergebener Freikorps die sie gegen die vermeintlich drohende bolschewistische Gefahr einzusetzen gedachte Bei diesen Truppen handelte es sich um monarchistisch gesinnte Offiziere und Mannschaften die keinen Weg zuruck ins Zivilleben fanden und die Republik ablehnten Das Versaumnis uber das Kriegsministerium selbst die Kontrolle uber die Truppen zu ubernehmen und stattdessen an der Partnerschaft mit der OHL festzuhalten machte die Revolutionsregierung letztlich vom Schutz derer abhangig die der Revolution zutiefst feindlich gegenuberstanden Dies wird von Historikern wie Heinrich August Winkler 54 und Joachim Kappner 55 als grosste Fehlentscheidung der Regierung Ebert bewertet Weihnachtskrise Bearbeiten Meuternde Matrosen wahrend der Weihnachtskampfe im Pfeilersaal des Berliner Schlosses MG Posten vor dem Berliner Stadtschloss 1918 Gedenktafel fur die Volksmarinedivision aus der DDRNach dem 9 November hatte die Regierung zu ihrem Schutz die neu gebildete Volksmarinedivision von Kiel nach Berlin beordert Sie galt als absolut loyal und verweigerte in der Tat die Teilnahme an dem Putschversuch vom 6 Dezember Die Matrosen setzten sogar ihren Befehlshaber ab weil sie ihn in die Affare verwickelt sahen Nachdem aber verschiedene Kunstschatze aus dem Stadtschloss gestohlen worden waren in dem die Truppe stationiert war verlangte der Rat der Volksbeauftragten ihre Auflosung und ihren Abzug aus dem Schloss Otto Wels seit dem 9 November Stadtkommandant von Berlin setzte die Matrosen unter Druck indem er ihren Sold einbehielt Der Streit eskalierte am 23 Dezember in den Weihnachtskampfen Die Matrosen meuterten und besetzten die Reichskanzlei Sie kappten die Telefonleitungen stellten den Rat der Volksbeauftragten unter Hausarrest und nahmen Wels im Marstall als Geisel und misshandelten ihn Anders als von spartakistischen Revolutionaren zu erwarten gewesen ware nutzten sie die Situation aber nicht um die Regierung Ebert auszuschalten sondern bestanden nur weiterhin auf ihren Sold Ebert der uber eine geheime Telefonleitung mit der Obersten Heeresleitung in Kassel in Kontakt stand gab am Morgen des 24 Dezember den Befehl das Schloss mit regierungstreuen Truppen anzugreifen Dieser Angriff scheiterte 56 Regierungssoldaten elf Matrosen und einige Zivilisten verloren dabei ihr Leben Nach erneuten Verhandlungen raumten die Matrosen Schloss und Marstall und liessen Wels frei Im Gegenzug verlor dieser sein Amt als Stadtkommandant die Volksmarinedivision erhielt ihren Sold und blieb als militarische Einheit bestehen Die Affare zeigte die Schutzlosigkeit der Regierung die uber keine zuverlassigen und schlagkraftigen eigenen Truppen verfugte Somit verstarkte die Krise das Bundnis zwischen Ebert und Groener das nach Ansicht des Historikers Ulrich Kluge im eigentlichen Sinne erst durch die Weihnachtskampfe zustande kam 56 Die geschlagenen Regierungstruppen wurden nun ihrerseits aufgelost oder in die neu gebildeten Freikorps integriert Um den Gesichtsverlust auszugleichen besetzten sie vorubergehend die Redaktionsraume der Roten Fahne Doch die militarische Macht in Berlin lag nun wiederum in den Handen der Volksmarinedivision und erneut nutzte sie diese nicht aus Das zeigt zum einen dass die Matrosen keine Spartakisten waren zum anderen dass die Revolution keine Fuhrung hatte Selbst wenn Liebknecht der revolutionare Fuhrer im Sinne Lenins gewesen ware den die Legende spater aus ihm gemacht hat hatten ihn die Matrosen wie auch die Rate kaum als solchen akzeptiert So hatte die Weihnachtskrise die von den Spartakisten als Eberts Blutweihnacht bezeichnet wurde lediglich zur Folge dass die Revolutionaren Obleute fur den ersten Weihnachtstag zu einer Demonstration aufriefen und die USPD am 29 Dezember aus Protest die Regierung verliess Dies aber war dem SPD Vorsitzenden nur recht hatte er doch die Unabhangigen lediglich unter dem Druck der revolutionaren Ereignisse an der Regierung beteiligt Innerhalb weniger Tage wurde aus einer militarischen Niederlage der Regierung Ebert ein politischer Sieg Grundung der KPD und Januaraufstand Bearbeiten Hauptartikel Spartakusaufstand Die Volksbeauftragten nach dem Austritt der USPD v l n r Otto Landsberg Philipp Scheidemann Gustav Noske Friedrich Ebert und Rudolf Wissell Spartakusaufstand Januar 1919 Barrikadenkampfe in Berlin Von Regierungstruppen im Marz 1919 in Berlin standrechtlich erschossene AufstandischeNach den Weihnachtsunruhen glaubten die Spartakusfuhrer nicht mehr die sozialistische Revolution mit SPD und USPD verwirklichen zu konnen Um die Unzufriedenheit ihrer Anhanger und vieler Arbeiter mit dem bisherigen Revolutionsverlauf aufzufangen beriefen sie zum Jahreswechsel einen Reichskongress zur Grundung einer eigenen Partei ein Rosa Luxemburg trug das von ihr verfasste Spartakusprogramm vom 10 Dezember 1918 am 31 Dezember vor Es wurde mit wenigen Anderungen als Parteiprogramm angenommen und hielt fest dass die neue Partei die Regierung nie ohne klaren mehrheitlichen Volkswillen ubernehmen werde Am 1 Januar 1919 grundeten die angereisten Spartakisten zusammen mit anderen linkssozialistischen Gruppen aus dem ganzen Reich die KPD Rosa Luxemburg forderte nochmals deren Teilnahme an den geplanten Parlamentswahlen wurde aber uberstimmt Die Mehrheit hoffte weiter die Macht durch fortgesetzte Agitation in den Betrieben und den Druck der Strasse erringen zu konnen Die Revolutionaren Obleute entschieden sich jedoch nach Verhandlungen mit den Spartakisten fur den Verbleib in der USPD 57 Die entscheidende Niederlage der Linken erfolgte in den ersten Tagen des neuen Jahres 1919 Wie im November entstand fast spontan eine zweite Revolutionswelle die diesmal aber gewaltsam unterdruckt wurde Sie wurde ausgelost als die Regierung am 4 Januar das USPD Mitglied Emil Eichhorn als Polizeiprasidenten von Berlin entliess Eichhorn hatte sich in der Weihnachtskrise geweigert gegen demonstrierende Arbeiter vorzugehen USPD Revolutionare Obleute sowie die KPD Fuhrer Karl Liebknecht und Wilhelm Pieck nahmen seine Entlassung zum Anlass fur den nachsten Tag zu einer Protestaktion aufzurufen Was als Demonstration geplant war entwickelte sich zu einem Massenaufmarsch mit dem die Veranstalter selbst nicht gerechnet hatten Wie am 9 November 1918 stromten am 5 Januar 1919 einem Sonntag Hunderttausende ins Zentrum Berlins darunter viele Bewaffnete Am Nachmittag besetzten sie die Berliner Bahnhofe sowie das Berliner Zeitungsviertel mit den Redaktionsgebauden der burgerlichen Presse und des Vorwarts Einige der betroffenen Zeitungen hatten in den Tagen zuvor nicht nur zur Aufstellung weiterer Freikorps sondern auch zum Mord an den Spartakisten aufgerufen Die Demonstranten waren im Wesentlichen dieselben wie zwei Monate zuvor Sie forderten jetzt die Einlosung dessen was sie sich damals erhofft hatten Die Forderungen kamen aus der Arbeiterschaft selbst und wurden von den verschiedenen Gruppen links von der SPD unterstutzt Die Spartakisten waren daran keineswegs fuhrend beteiligt Auch der nun folgende so genannte Spartakusaufstand ging nur zum Teil von den KPD Anhangern aus Diese blieben unter den Aufstandischen sogar in der Minderheit Die im Polizeiprasidium versammelten Initiatoren der Demonstrationen wahlten einen 53 kopfigen Provisorischen Revolutionsausschuss der aber mit seiner Macht nichts anzufangen und dem Aufstand keine klare Richtung zu geben wusste Liebknecht neben Georg Ledebour und Paul Scholze einer der drei Vorsitzenden forderte den Sturz der Regierung und schloss sich der Mehrheitsmeinung im Ausschuss an die den bewaffneten Kampf propagierte Rosa Luxemburg hielt wie die Mehrheit der KPD Fuhrer einen Aufstand zu diesem Zeitpunkt fur eine Katastrophe und sprach sich ausdrucklich dagegen aus Am 4 Januar hatte Ebert Gustav Noske zum Volksbeauftragten fur Heer und Marine ernannt Am 6 Januar ubernahm Noske den Oberbefehl uber diese Truppen mit den Worten Meinetwegen einer muss der Bluthund werden Ich scheue die Verantwortung nicht 58 Am selben Montag rief der Revolutionsausschuss zu einer erneuten Massendemonstration auf Diesem Aufruf folgten noch mehr Menschen Sie trugen erneut Plakate mit der Aufschrift Bruder nicht schiessen und verharrten wartend auf einem Versammlungsplatz Ein Teil der Revolutionaren Obleute begann sich zu bewaffnen und zum Sturz der Regierung Ebert aufzurufen Doch die Bemuhungen der KPD Aktivisten die Truppen auf ihre Seite zu ziehen blieben weitgehend erfolglos Vielmehr zeigte sich dass selbst Einheiten wie die Volksmarinedivision nicht bereit waren den bewaffneten Aufstand aktiv zu unterstutzen Sie erklarte sich fur neutral Die ubrigen in Berlin stationierten Regimenter standen weiterhin mehrheitlich zur Regierung Wahrend weitere Truppen in seinem Auftrag auf Berlin vorruckten akzeptierte Ebert ein Angebot der USPD zwischen ihm und dem Revolutionsausschuss zu vermitteln Nachdem die Truppenbewegungen und ein SPD Flugblatt mit dem Titel Die Stunde der Abrechnung naht bekannt wurden brach der Ausschuss am 8 Januar weitere Verhandlungen ab Daraufhin befahl Ebert den in Berlin stationierten Truppen gegen die Besetzer vorzugehen Vom 9 Januar an schlugen sie deren improvisierten Aufstandsversuch gewaltsam nieder Am 12 Januar ruckten zudem die seit Anfang Dezember aufgestellten republikfeindlichen Freikorps in die Stadt ein Nachdem sie mehrere Gebaude brutal geraumt und die Besetzer standrechtlich erschossen hatten ergaben sich die ubrigen rasch Ein Teil von ihnen wurde dennoch ebenso erschossen Diesem Vorgehen fielen in Berlin 156 Menschen zum Opfer Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Bearbeiten Rosa Luxemburg im Jahr 1915 Hauptartikel Mord an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Die angeblichen Drahtzieher des Januaraufstands mussten untertauchen weigerten sich aber trotz dringender Bitten ihrer Genossen Berlin zu verlassen Am Abend des 15 Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in einer Wohnung in Berlin Wilmersdorf verhaftet und an Hauptmann Waldemar Pabst den Anfuhrer der Garde Kavallerie Schutzen Division im Hotel Eden ubergeben Er liess sie verhoren wobei sie misshandelt wurden und plante mit seinen Offizieren ihre Ermordung Gegen Mitternacht wurden beide nacheinander mit einem PKW aus dem Hotel abtransportiert Am Hotelausgang schlug der Soldat Otto Wilhelm Runge beide zuvor fast bewusstlos Unterwegs erschoss der Marineoffizier Horst von Pflugk Harttung Karl Liebknecht und der Leutnant Hermann Souchon Rosa Luxemburg Kurt Vogel ebenfalls ein Offizier der Schutzendivision liess Liebknechts Leiche einer Polizeiwache ubergeben und die von Rosa Luxemburg in den Landwehrkanal werfen wo sie erst am 31 Mai 1919 gefunden wurde Pabst stellte die Taten in einer Presseerklarung als Lynchmorde unbekannter Tater dar 59 Paul Jorns ein von der Schutzendivision selbst ausgewahlter Militarrichter sprach im Juni 1919 Harttung frei und verurteilte Runge zu zwei Vogel zu zweieinhalb Jahren Haft Pabst und Souchon dagegen wurden weder verfolgt noch angeklagt Noske liess die Revisionsverfahren gegen Runge und Vogel einstellen Nach 1933 entschadigten die Nationalsozialisten Runge fur Haft und Strafverfolgung und uberfuhrten die Gardekavallerie in die SA Souchons Beteiligung an dem Mord wurde erst 1968 bekannt und 1992 nachgewiesen Der Neffe von Wilhelm Souchon dem Gouverneur von Kiel wahrend des Matrosenaufstands hat die Tat stets geleugnet und wurde nie bestraft Pabst gab nach dem Zweiten Weltkrieg an Noske habe seinen Mordbefehl telefonisch gebilligt In seinem spater entdeckten Tagebuch hatte er 1969 notiert die SPD Fuhrung habe ihn gedeckt und seine Strafverfolgung vereitelt 60 Die Freikorps wurden nach der Niederschlagung des Januaraufstands zu einem bleibenden Machtfaktor 61 Schwerer wog auf lange Sicht dass die Morde vom 15 Januar sowie deren mangelnde Aufklarung und Verfolgung den Bruch zwischen SPD auf der einen sowie USPD und KPD auf der anderen Seite verscharften 62 SPD und KPD konnten sich in der Weimarer Republik nie mehr auf ein gemeinsames Handeln verstandigen zumal die KPD nach der Ermordung ihrer Grunder in Abhangigkeit von der Komintern und ihren ideologischen Vorgaben geriet Die seit 1919 bestehende Spaltung der Linken trug wesentlich zum spateren Aufstieg des Nationalsozialismus bei 63 Weitere Aufstande und Generalstreiks Bearbeiten Titelseite der Munchner Neuesten Nachrichten vom 7 April 1919 mit der Deklaration der bayerischen RaterepublikIn den ersten Monaten des Jahres 1919 folgten in mehreren deutschen Regionen weitere Aufstande Generalstreiks und Versuche eine Raterepublik zu grunden Noske entschied Ende Januar gegen die Bremer Raterepublik gewaltsam vorzugehen Trotz eines Verhandlungsangebots der Gegenseite befahl er den Freikorpsverbanden in die Stadt einzumarschieren Bei den folgenden Kampfen kamen etwa 400 Menschen ums Leben Als Reaktion darauf kam es in Berlin Sachsen Oberschlesien im Rheinland und im Ruhrgebiet zu Massenstreiks Einige davon zielten darauf ab die Revolution weiterzutreiben etwa mit der Sozialisierungsbewegung im Ruhrgebiet In Berlin begann am 4 Marz ein Generalstreik zu dem die Arbeiterrate aufgerufen hatten um die Anerkennung und dauerhafte Etablierung der Rate eine demokratische Militarreform und Sozialisierungen durchzusetzen Rund eine Million Beschaftigte beteiligten sich daran und brachten das Wirtschaftsleben und den Verkehr fast vollstandig zum Erliegen Als Militar intervenierte wurde die Ausdehnung des Streiks auf die Versorgungsbetriebe beschlossen Daran zerbrach die bis dahin weitgehend geschlossene Streikfront und es kam gegen den Willen der Streikleitung erneut zu Strassenkampfen 64 Auf Ersuchen der preussischen Regierung die mittlerweile den Belagerungszustand erklart hatte setzte Noske Truppen gegen die Streikenden und die Volksmarinedivision ein Sie toteten bis zum 16 Marz mindestens 1 200 Menschen darunter viele Unbewaffnete vollig Unbeteiligte und 29 Angehorige der Volksmarinedivision Letztere wurden willkurlich exekutiert da Noske befohlen hatte jeden standrechtlich zu erschiessen der mit einer Waffe angetroffen werde Auch in Hamburg und Sachsen Gotha kam es zu burgerkriegsahnlichen Situationen Die Munchner Raterepublik hielt sich bis zum 2 Mai 1919 als preussische wurttembergische und Freikorps Truppen sie mit ahnlichen Gewaltexzessen wie in Berlin und Bremen beendeten Nach heutigem Forschungsstand lag die Errichtung eines bolschewistischen Ratesystems in Deutschland seit Beginn der Revolution nie im Bereich des Wahrscheinlichen 65 zumal die demokratisch eingestellten SPD und USPD Anhanger aus denen sich die Rate mehrheitlich zusammensetzten eine Diktatur ohnehin ablehnten Dennoch glaubte sich die Regierung Ebert von einem Umsturzversuch der radikalen Linken bedroht und ging das Bundnis mit der Obersten Heeresleitung und den Freikorps ein Deren brutales Vorgehen wahrend der verschiedenen Aufstande hat viele linke Demokraten der SPD entfremdet Sie betrachteten das Verhalten Eberts Noskes und anderer SPD Fuhrer wahrend der Revolution als Verrat an ihren eigenen Anhangern Nationalversammlung und neue Reichsverfassung Bearbeiten Gottfried Kirchbach Wahlkampfplakat der SPD 1919Am 19 Januar 1919 fanden die Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung statt die ersten in Deutschland fur die auch das Frauenwahlrecht galt Dabei zeigte sich dass der Ubergang von der Monarchie zur parlamentarischen Republik von einer uberwaltigenden Mehrheit der Deutschen getragen wurde 66 Die SPD ging mit 37 4 Prozent der Stimmen als mit Abstand starkste Partei aus den Wahlen hervor und stellte 165 der 423 Abgeordneten Die USPD kam nur auf 7 6 Prozent und 22 Abgeordnete Sie gewann nach dem Kapp Luttwitz Putsch 1920 zwar vorubergehend noch einmal an Bedeutung loste sich aber 1922 auf Zweitstarkste Kraft wurde mit 19 7 Prozent der Stimmen die Zentrumspartei die mit 91 Abgeordneten in die Nationalversammlung einzog Die liberale DDP errang 18 5 Prozent und 75 Sitze Die nationalliberale DVP kam mit 4 4 Prozent auf 19 und die konservativ nationalistische DNVP mit 10 3 Prozent auf 44 Mandate Die KPD hatte entgegen dem Rat Rosa Luxemburgs nicht an den Wahlen teilgenommen Um den revolutionaren Nachwirren in Berlin zu entgehen trat die Nationalversammlung am 6 Februar in Weimar zusammen Sie richtete eine vorlaufige Verfassungsordnung ein und wahlte am 11 Februar Friedrich Ebert zum Reichsprasidenten Dieser ernannte am 13 Februar eine Regierung unter Philipp Scheidemann als Reichsministerprasident Sie wurde von der sogenannten Weimarer Koalition aus SPD Zentrum und DDP gestutzt Damit hatte Deutschland wieder eine legitime nachrevolutionare Regierung Die neue Weimarer Verfassung die das Deutsche Reich zu einer demokratischen Republik machte wurde mit den Stimmen von SPD Zentrum und DDP verabschiedet und am 11 August 1919 vom Reichsprasidenten unterzeichnet Sie stand in der liberalen und demokratischen Tradition des 19 Jahrhunderts und ubernahm Gedanken aus der Paulskirchenverfassung des Jahres 1849 Jedoch blieben zentrale Forderungen der Novemberrevolutionare wegen der Mehrheitsverhaltnisse in der Nationalversammlung unerfullt Die Sozialisierung der Montanindustrie und die Demokratisierung des Offizierskorps die schon der Kieler Arbeiter und Soldatenrat gefordert und der Reichsratekongress eingeleitet hatte blieben ebenso aus wie die Enteignung von Grossbanken Grossindustrie und adeligem Grossgrundbesitz Anstellung und Rentenanspruche von kaiserlichen Beamten und Soldaten wurden ausdrucklich geschutzt Die Weimarer Verfassung enthielt einerseits mehr Moglichkeiten direkter Demokratie als das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland z B Volksbegehren und Volksentscheid andererseits raumte der Notverordnungs Artikel 48 dem Reichsprasidenten weitreichende Vollmachten ein auch gegen die Reichstagsmehrheit zu regieren und notfalls das Militar im Innern einzusetzen Dieser Artikel erwies sich 1932 33 als ein entscheidendes Mittel zur Zerstorung der Demokratie 67 Rezeption BearbeitenDie Novemberrevolution ist eines der wichtigsten Ereignisse der jungeren deutschen Geschichte im historischen Gedachtnis der Deutschen aber kaum verankert Das Scheitern der aus ihr hervorgegangenen Weimarer Republik und die darauf folgende Zeit des Nationalsozialismus haben den Blick auf die Ereignisse an der Jahreswende 1918 19 lange Zeit verstellt Ihre Deutung wird bis heute mehr von Legenden als von Tatsachen bestimmt So nahrten sowohl die radikale Rechte als auch die radikale Linke unter jeweils umgekehrten Vorzeichen die Vorstellung es habe damals einen kommunistischen Aufstand gegeben mit dem Ziel Deutschland in eine Raterepublik nach sowjetrussischem Vorbild zu verwandeln Auch die Parteien der demokratischen Mitte besonders die SPD hatten lange Zeit wenig Interesse an einer gerechten Beurteilung der Ereignisse die Deutschland zur Republik machten Denn bei genauerer Betrachtung erweisen sie sich als eine von Sozialdemokraten getragene Revolution die von den sozialdemokratischen Parteifuhrern gestoppt wurde Dass die Weimarer Republik sich als schwache Demokratie erwies und schon 14 Jahre spater wieder unterging hat auch mit diesem und anderen Geburtsfehlern wahrend der Novemberrevolution zu tun Von grosser Bedeutung war die Tatsache dass die kaiserliche Regierung und die Oberste Heeresleitung sich fruhzeitig der Verantwortung entzogen und die Bewaltigung der von ihnen verschuldeten Niederlage im Ersten Weltkrieg den Mehrheitsparteien des Reichstags aufburdeten Welches Kalkul dahinter steckte belegt ein Zitat aus der Autobiografie des Ludendorff Nachfolgers Groener Mir konnte es nur lieb sein wenn bei diesen ungluckseligen Waffenstillstands Verhandlungen von denen nichts Gutes zu erwarten war das Heer und die Heeresleitung so unbelastet wie moglich blieb 68 Die Republik war vom Zeitpunkt ihrer Geburt an mit dem Makel der Kriegsniederlage behaftet Ein Grossteil des Burgertums und der alten Eliten aus Grossindustrie Grosslandwirtschaft Militar Justiz und Verwaltung akzeptierten die neue Staatsform nie sondern sahen in der demokratischen Republik ein Gebilde das bei erster Gelegenheit wieder beseitigt werden sollte So musste das Preussische Innenministerium am 27 Marz 1920 eigens einen Erlass herausgeben der vorgab die Symbole der Monarchie einschliesslich der Kaiserbilder aus dem offentlichen Raum zu entfernen 69 Auf der Linken dagegen trieb das Verhalten der SPD Fuhrung wahrend der Revolution viele ihrer einstigen Anhanger den Kommunisten zu Die gebremste Novemberrevolution fuhrte nach Ansicht von Kurt Sontheimer dazu dass die Weimarer Republik eine Demokratie ohne Demokraten blieb 70 Die historische Forschung fand von wenigen Ausnahmen abgesehen erst seit den 1960er Jahren zu einer ausgewogenen Beurteilung der Novemberrevolution Urteile von Zeitzeugen Bearbeiten Die Zeitgenossen beurteilten die Novemberrevolution je nach politischer Uberzeugung hochst unterschiedlich Dies verdeutlichen Ausserungen die zum Teil wahrend oder unmittelbar nach den Ereignissen des Novembers 1918 zum Teil aus der Ruckschau erfolgten Eher unaufgeregt und mit einer gewissen Erleichterung registrierte der evangelische Theologe und Philosoph Ernst Troeltsch wie das Gros der Berliner Burger den 10 November wahrnahm Am Sonntagmorgen nach banger Nacht ward das Bild aus den Morgenzeitungen klar der Kaiser in Holland die Revolution in den meisten Zentren siegreich die Bundesfursten im Abdanken begriffen Kein Mann tot fur Kaiser und Reich Die Fortdauer der Verpflichtungen gesichert und kein Sturm auf die Banken Trambahnen und Untergrundbahnen gingen wie sonst das Unterpfand dafur dass fur den unmittelbaren Lebensbedarf alles in Ordnung war Auf allen Gesichtern stand geschrieben Die Gehalter werden weiterbezahlt 71 Der liberale Publizist Theodor Wolff zeigte sich in einem Artikel der an eben jenem 10 November im Berliner Tageblatt erschien uberaus optimistisch was den Erfolg der Revolution anging Die grosste aller Revolutionen hat wie ein plotzlich losbrechender Sturmwind das kaiserliche Regime mit allem was oben und unten dazugehorte gesturzt Man kann sie die grosste aller Revolutionen nennen weil niemals eine so fest gebaute Bastille so in einem Anlauf genommen worden ist Es gab noch vor einer Woche einen militarischen und zivilen Verwaltungsapparat der so tief eingewurzelt war dass er uber den Wechsel der Zeiten hinaus seine Herrschaft gesichert zu haben schien Gestern fruh war in Berlin wenigstens das alles noch da Gestern Nachmittag existierte nichts mehr davon 72 Vollig entgegengesetzt nahm wiederum die ausserste Rechte die Ereignisse wahr In volliger Verkennung oder bewusster Umdeutung der Handlungsweise Ludendorffs schrieb der Journalist Paul Baecker in der konservativen Deutschen Tageszeitung am 10 November einen Beitrag der bereits wesentliche Elemente der Dolchstosslegende enthielt wie sie spater auch von Adolf Hitler und den Nationalsozialisten verbreitet wurde Das Werk das unsere Vater mit ihrem kostbaren Blute erkampft weggewischt durch Verrat aus den Reihen des eigenen Volkes Deutschland das noch gestern unbesiegt war von Mannern die den deutschen Namen tragen seinen Feinden preisgegeben durch Felonie aus den eigenen Reihen niedergebrochen in Schuld und Schande Die deutschen Sozialisten wussten dass der Friede ohnehin im Werden sei und dass es nur noch gelte Wochen vielleicht nur Tage lang dem Feinde eine geschlossene feste Front zu zeigen um ihm ertragliche Bedingungen abzuringen In dieser Lage haben sie die weisse Fahne gehisst Das ist eine Schuld die nie vergeben werden kann und nie vergeben werden wird Das ist ein Verrat nicht etwa nur an der Monarchie und am Heere sondern am deutschen Volke selber das seine Folgen durch Jahrhunderte des Niedergangs und der des Elends zu tragen haben wird 73 Im Gegensatz dazu hielt Harry Graf Kessler die Revolution bereits im September 1919 fur gescheitert Mein Eindruck ist jetzt auch dass die Revolution vorlaufig zu Ende ist Was gegenwartig marschiert ist die Gegenrevolution hinter der die Monarchie schon deutlich wieder auftaucht Die vollstandige Unfahigkeit des sozialdemokratischen Regierungspersonals die weit uberlegene Erfahrung und Schlauheit der konservativen Beamten die Schwierigkeit in einem ruinierten Lande Sozialismus zu machen die physische Ermattung des ausgehungerten Proletariats haben die Revolution auf einen toten Punkt gebracht und da nichts dauernd stillstehen kann so kommt jetzt die rucklaufige Bewegung die Gegenrevolution Das wird Deutschlands wirkliche Niederlage 74 Was Kessler Unfahigkeit nannte das betrachtete der Publizist Kurt Tucholsky in einem Artikel zum 10 Jahrestag der Revolution wiederum als Verrat durch die fuhrenden Mehrheitssozialdemokraten Vollig kontrar zur extremen Rechten meinte er damit jedoch nicht Verrat an Deutschland sondern an der Revolution In November Umsturz schrieb er 1928 Die deutsche Revolution hat im Jahre 1918 im Saale stattgefunden Das was sich damals abgespielt hat ist keine Revolution gewesen keine geistige Vorbereitung war da keine Fuhrer standen sprungbereit im Dunkel keine revolutionaren Ziele sind vorhanden gewesen Die Mutter dieser Revolution war die Sehnsucht der Soldaten zu Weihnachten nach Hause zu kommen Und Mudigkeit Ekel und Mudigkeit Die Moglichkeiten die trotzdem auf der Strasse gelegen haben sind von Ebert und den Seinen verraten worden Fritz Ebert den man nicht dadurch zu einer Personlichkeit steigern kann dass man ihn Friedrich nennt ist so lange gegen die Errichtung einer Republik gewesen als er nicht merkte dass hier ein Posten als Vorsitzender zu holen war der Genosse Scheidemann e tutti quanti sind verhinderte Regierungsrate gewesen Folgende Moglichkeiten sind damals ausgelassen worden Zerschlagung der Bundesstaaten Aufteilung des Grossgrundbesitzes Revolutionare Sozialisierung der Industrie Personalreform der Verwaltung und der Justiz Eine republikanische Verfassung die in jedem Satz den nachsten aufhebt eine Revolution die von wohlerworbenen Rechten des Beamten des alten Regimes spricht sind wert dass sie ausgelacht werden Die deutsche Revolution steht noch aus 75 Ahnlich ausserte sich der Liberale Walter Rathenau Er nannte die Novemberrevolution eine Enttauschung ein Zufallsgeschenk ein Verzweiflungsprodukt eine Revolution aus Versehen Sie verdiene diesen Namen nicht da sie die eigentlichen Missstande nicht beseitigt habe sondern in einen entwurdigenden Interessenkampf ausgeartet sei Weiter Nicht wurde eine Kette gesprengt durch das Schwellen eines Geistes und Willens sondern ein Schloss ist durchgerostet Die Kette fiel ab und die Befreiten standen verblufft hilflos verlegen und mussten sich wider Willen rusten Am schnellsten ruhrten sich die ihren Vorteil erkannten 76 Historische Forschung Bearbeiten Wahrend der NS Zeit konnten die in den 1930er und 1940er Jahren im Ausland und von Emigranten veroffentlichten Arbeiten zur Weimarer Republik und zur Novemberrevolution in Deutschland nicht rezipiert werden Dies gilt etwa fur die 1935 erstmals erschienene Geschichte der Weimarer Republik von Arthur Rosenberg Aus seiner Sicht war die politische Situation zu Beginn der Revolution noch offen Die gemassigt sozialistisch und demokratisch gesinnte Arbeiterschaft habe durchaus die Chance gehabt zum eigentlichen sozialen Trager der Republik zu werden und die konservativen Krafte zuruckzudrangen Gescheitert sei dies zum einen an den Fehlentscheidungen der SPD Fuhrer zum anderen an der vom aussersten linken Flugel der Arbeiterbewegung betriebenen Revolutionsstrategie Traditionelle Sichtweisen burgerlicher und marxistischer Historiker Bearbeiten Nach 1945 konzentrierte sich die westdeutsche Forschung zur Geschichte der Weimarer Republik vor allem auf deren Ende So ignorierte Theodor Eschenburg 1951 noch weitgehend den revolutionaren Beginn der Republik Auch Karl Dietrich Bracher stellte die Novemberrevolution 1955 in eine Perspektive mit dem Ende der Republik Wie wenig die Revolution nach 1945 in damaligen Gesamtdarstellungen beachtet wurde zeigt z B Erich Eyck Er widmete den Ereignissen in seiner zweibandigen Geschichte der Weimarer Republik nur knapp 20 Seiten Ahnliches gilt auch fur Karl Dietrich Erdmanns Beitrag zur 8 Auflage des Gebhardtschen Handbuchs zur Deutschen Geschichte Dennoch dominierte die Sicht dieses Autors die Interpretation der Novemberereignisse nach 1945 Danach sei es 1918 19 um die Wahl zwischen der sozialen Revolution im Bund mit den auf die proletarische Diktatur hindrangenden Krafte oder die parlamentarische Republik im Bund mit konservativen Elementen wie dem deutschen Offizierskorps gegangen 77 Die drohende Ratediktatur habe die Mehrheitssozialdemokratie also gezwungen ein Bundnis mit den alten Eliten einzugehen Die Schuld fur das Scheitern von Weimar habe damit letztlich bei der aussersten Linken gelegen Folgt man dieser Sichtweise waren die Ereignisse von 1918 19 ein erfolgreicher Abwehrkampf der Demokratie gegen den Bolschewismus Diese Interpretation ging von der Annahme aus dass die ausserste Linke vergleichsweise stark gewesen sei und tatsachlich eine Bedrohung fur eine demokratische Entwicklung dargestellt habe Kolb halt es fur eine Ironie der Geschichte dass sich viele konservative und liberale Historiker in diesem Punkt mit der marxistischen Geschichtsschreibung einig waren die vor allem dem Spartakusbund ein erhebliches revolutionares Potenzial zuwies Diese ubereinstimmende Einschatzung der extremen Linken fuhrte aber zu vollig gegensatzlichen Bewertungen der Rolle der Mehrheits SPD Sprachen die meisten Historiker in der Bundesrepublik Deutschland der Nachkriegszeit sie vom Odium der Novemberverbrecher frei warf ihnen die DDR Historiografie Verrat an der Arbeiterklasse und der USPD Fuhrung Unfahigkeit vor Ihre Interpretation folgte im Wesentlichen der traditionellen Haltung der KPD nach 1919 und den Thesen des Zentralkomitees der SED von 1958 Danach blieb die Novemberrevolution ihrem Charakter nach eine burgerlich demokratische Revolution die in gewissem Umfang mit proletarischen Mitteln und Methoden durchgefuhrt wurde Dass es in Deutschland trotz der vorhandenen objektiven Bedingungen nicht zu einer Revolution der Arbeiterklasse gekommen sei wurde auf den subjektiven Faktor und insbesondere das Fehlen einer marxistisch leninistischen Kampfpartei zuruckgefuhrt Die Grundung der KPD erklarte man folgerichtig zum entscheidenden Wendepunkt der deutschen Geschichte Abweichend von der offiziellen Parteilinie vertrat jedoch Rudolf Lindau die These es habe sich um eine in der Tendenz sozialistische Revolution gehandelt Trotz aller ideologischen Voreingenommenheit hat die Forschung in der DDR die Detailkenntnisse im Bereich der Novemberrevolution erweitert 78 Neubewertungen seit den 1960er Jahren Bearbeiten Seit Beginn der 1960er Jahre verlagerte sich der Schwerpunkt der westdeutschen Forschung zur Weimarer Republik hin zu deren revolutionaren Anfangen Dahinter stand die Erkenntnis dass fur ihr Scheitern die Entscheidungen und Entwicklungen wahrend der Novemberrevolution eine zentrale Rolle gespielt haben In den Vordergrund des Interesses ruckten vor allem die Arbeiter und Soldatenrate deren Erscheinungsbild als angeblich linksextremer Bewegung nun weitgehend revidiert wurde Autoren wie Ulrich Kluge Eberhard Kolb Reinhard Rurup und andere argumentierten die soziale Basis fur eine demokratische Umgestaltung der Gesellschaft sei in den ersten Wochen der Revolution viel breiter gewesen als bis dahin angenommen Zudem sei das Potenzial der extremen Linken objektiv schwacher gewesen als etwa die mehrheitssozialistische Fuhrung vermutet habe Da der Bolschewismus keine reale Gefahr dargestellt habe sei auch der Handlungsspielraum des Rats der Volksbeauftragten gestutzt auch auf die noch reformorientierten Rate zur konsequenten Demokratisierung von Verwaltung Militar und Gesellschaft relativ gross gewesen Die Fuhrung der MSPD habe diesen Schritt jedoch nicht getan weil sie einerseits auf die Loyalitat der alten Eliten vertraut der spontanen Massenbewegung der ersten Revolutionswochen dagegen misstraut habe Die Folge seien Resignation und die Radikalisierung der Ratebewegung gewesen Die Veroffentlichung der Protokolle des Rats der Volksbeauftragten untermauerten diese Thesen Die Geschichte der Revolution erschien nun zunehmend als Geschichte ihrer allmahlichen Zurucknahme Diese Neuinterpretation hat in der Forschung relativ rasch Anhanger gefunden Weitgehend unstrittig sind bis heute die mit Quellen leicht zu belegenden Forschungen zur Zusammensetzung der Arbeiter und Soldatenrate Dagegen wurden die darauf basierenden Interpretationen des Revolutionsgeschehens schon seit dem Ende der 1970er Jahre kritisiert und teilweise modifiziert Die Kritik richtete sich gegen zum Teil idealisierte Darstellungen der Arbeiter und Soldatenrate wie sie speziell innerhalb der 1968er Bewegung ublich waren Besonders weit ging in dieser Hinsicht Peter von Oertzen der eine auf die Rate gestutzte soziale Demokratie als positive Alternative zur burgerlichen Republik beschrieb Dagegen betrachtete Wolfgang J Mommsen die Rate nicht als einheitlich zielgerichtete Demokratiebewegung sondern als eine heterogene Gruppe mit einer Vielzahl unterschiedlicher Motivationen und Ziele Beispielsweise waren die meisten Bauern und Landarbeiterrate antisozialistisch Sie und die Burgerrate die sich den Arbeiter und Soldatenraten haufig anschlossen fanden bis heute wenig Beachtung Jesse und Kohler sprachen sogar von der Konstruktion einer demokratischen Ratebewegung Allerdings schlossen auch diese Autoren einen Ruckfall in die Positionen der funfziger Jahre aus Weder waren die Rate uberwiegend kommunistisch orientiert noch lasst sich die Politik der Mehrheitssozialdemokraten als in jeder Hinsicht glucklich und ruhmenswert kennzeichnen 79 Nach Kolb und Kluge waren die Chancen die Republik auf eine breitere Basis zu stellen wahrend der Novemberrevolution deutlich grosser als die angeblichen Gefahren von Seiten der radikalen Linken Stattdessen habe das Bundnis der Mehrheitssozialdemokraten mit den alten Eliten fur die Weimarer Republik zumindest auf mittlere Sicht ein erhebliches Strukturproblem dargestellt 80 Auch Heinrich August Winkler zufolge bestand zwischen dem 9 November 1918 und dem 19 Januar 1919 die grosste reale Chance die Erblast des Obrigkeitsstaates zu verringern und eine breite gesellschaftliche Zustimmung fur die erstrebte parlamentarische Demokratie zu schaffen Um ein Chaos zu vermeiden seien die Sozialdemokraten um eine beschrankte Zusammenarbeit mit den Tragern des alten Regimes zwar nicht herumgekommen hatten diese aber erheblich intensiver gestaltet als notig Die Sozialdemokraten hatten bei starkerem politischem Gestaltungswillen mehr verandern konnen und weniger bewahren mussen Die sozialen Grundlagen der Republik zu sichern bevor sich ihre Gegner sammeln konnten Dafur sprachen in der Tat historische Erfahrung und politische Vernunft Ebert und die SPD Vertreter in der provisorischen Reichsregierung hatten den Sachverstand der alten Eliten nutzen wollen und auf deren Loyalitat gehofft Darum sei besonders die von den Raten begonnene Sozialisierung des Steinkohlenbergbaus sowie die Demokratisierung des Militars und der Beamtenschaft nicht fortgesetzt sondern verhindert worden Winkler stimmt der Selbstkritik Rudolf Hilferdings vom September 1933 zu der darin entscheidende Fehler der SPD gesehen hatte die Hitlers Aufstieg ermoglicht hatten 81 Diese Einschatzung aus dem Jahr 1990 modifizierte Winkler zehn Jahre spater in Der lange Weg nach Westen Danach ware die Geschichte wohl auch dann nicht radikal anders verlaufen wenn die Sozialdemokraten weniger als Konkursverwalter eines Obrigkeitsstaats denn als Grundervater einer Demokratie agiert hatten Die Ubergangsregierung konnte nicht ganze Gesellschaftsklassen auswechseln Hatte sie es versucht ware daraus der Burgerkrieg erwachsen der den Sozialdemokraten aus guten Grunden als das grosste aller Ubel erschien und der mit Sicherheit kein Mittel war eine Demokratie hervorzubringen Ebert habe das klarer erkannt als die radikalen Linken wie Rosa Luxemburg fur die Burgerkrieg nur ein anderer Name fur Klassenkampf gewesen sei 82 Neue Ansatze aus jungster Zeit Bearbeiten Seit etwa 2008 setzt die lange vernachlassigte Revolutionsforschung vermehrt neue Akzente Von Alexander Gallus herausgegebene Arbeiten greifen neue Forschungsansatze zur Gender und Kulturgeschichte auf und erweitern damit den bisher ublichen auf Politik und Organisationsgeschichte gerichteten Blickwinkel 83 Weitere neuere Publikationen stellen die Vorgange im November 1918 in einen grosseren zeitlichen und geografischen Kontext und vermeiden deshalb den Ausdruck Novemberrevolution 84 In seiner umfangreichen Darstellung der zweiten Revolutionsphase in Berlin betont Axel Weipert dass auch 1919 und 1920 noch eine breitgefacherte revolutionare Ratebewegung aktiv gewesen sei 85 Diese habe neben den Arbeiterraten auch Schuler und Erwerbslosenrate die Berliner Betriebsratezentrale und andere Gruppierungen umfasst und sich stark in den Generalstreiks des Fruhjahrs 1919 und im Kampf um das Betriebsrategesetz engagiert Sie habe zeitweise erheblichen Einfluss auf Gewerkschaften und linke Parteien ausgeubt und sich auch nach dem Kapp Putsch um den Neuaufbau revolutionarer basisdemokratischer Rate bemuht Uber Richard Muller den Vorsitzenden des Vollzugsrats des Arbeiter und Soldatenrates Gross Berlin und damit eine zentrale Figur der Ratebewegung liegt seit 2008 eine Biografie von Ralf Hoffrogge vor 86 Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Allgemeiner Kongress der Arbeiter und Soldatenrate Deutschlands vom 16 bis 21 Dezember 1918 im Abgeordnetenhause zu Berlin Stenographische Berichte Zentralrat der sozialistischen Republik Deutschlands Berlin 1919 Nachdruck Fb amp c Limited 2018 ISBN 0 666 94523 3 Ernst Drahn Ernst Friedegg Hrsg Deutscher Revolutions Almanach fur das Jahr 1919 uber die Ereignisse des Jahres 1918 Hoffmann und Campe Hamburg Berlin 1919 Digitalisat im Internet Archive Eduard Bernstein Die deutsche Revolution von 1918 19 Geschichte der Entstehung und ersten Arbeitsperiode der deutschen Republik Verlag fur Gesellschaft und Erziehung Berlin Fichtenau 1921 Richard Muller Vom Kaiserreich zur Republik Die Novemberrevolution Berlin 1924 25 Nachdruck Olle amp Wolter 1976 ISBN 3 921241 06 5 und Die Buchmacherei 2011 ISBN 978 3 00 035400 7 Max von Baden Erinnerungen und Dokumente 1927 Severus 2011 ISBN 3 86347 110 5 J Thomas Illustrierte Geschichte der Deutschen Revolution Internationaler Arbeiter Verlag Berlin 1929 Susanne Miller Heinrich Potthoff Erich Matthias Hrsg Die Regierung der Volksbeauftragten 1918 19 2 Bande Droste Dusseldorf 1969 Gerhard A Ritter Susanne Miller Hrsg Die deutsche Revolution 1918 1919 Dokumente 2 erweiterte Auflage Fischer Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 596 24300 9 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Jones Am Anfang war Gewalt Die deutsche Revolution 1918 1919 und der Beginn der Weimarer Republik Propylaen Berlin 2017 ISBN 978 3 549 07487 9 Klaus Weinhauer Anthony McElligott Kirsten Heinsohn Hrsg Germany 1916 1923 A Revolution in Context Transcript Bielefeld 2015 ISBN 978 3 8376 2734 3 Karl Christian Fuhrer Jurgen Mittag Axel Schildt Klaus Tenfelde Hrsg Revolution und Arbeiterbewegung in Deutschland 1918 1920 Klartext Essen 2013 ISBN 978 3 8375 0323 4 Wolfgang Niess Die Revolution von 1918 19 in der deutschen Geschichtsschreibung Deutungen von der Weimarer Republik bis ins 21 Jahrhundert De Gruyter Berlin 2013 ISBN 978 3 11 028546 8 Wolfgang Niess Die Revolution von 1918 19 Der wahre Beginn unserer Demokratie Europa Verlag Munchen 2017 ISBN 978 3 95890 074 5 Alexander Gallus Hrsg Die vergessene Revolution von 1918 19 Gottingen 2010 ISBN 978 3 8389 0068 1 Ulla Plener Hrsg Die Novemberrevolution 1918 1919 in Deutschland Fur burgerliche und sozialistische Demokratie Allgemeine regionale und biographische Aspekte Karl Dietz Berlin 2009 ISBN 978 3 320 02205 1 Volker Ullrich Die Revolution von 1918 19 Munchen 2009 ISBN 978 3 406 56254 9 Pierre Broue Die Deutsche Revolution 1918 1923 In Der Funke e V Hrsg Aufstand der Vernunft Nr 3 Wien 2005 Sebastian Haffner Der Verrat Berlin 2002 ISBN 3 930278 00 6 Hans Joachim Bieber Burgertum in der Revolution Burgerrate und Burgerstreiks in Deutschland 1918 1920 Christians Verlag Hamburg 1992 ISBN 3 7672 1148 3 Ulrich Kluge Die deutsche Revolution 1918 1919 Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 518 11262 7 Heinrich August Winkler Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik Band 1 Von der Revolution zur Stabilisierung 1918 1924 Dietz Bonn 1984 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band V Weltkrieg Revolution und Reichserneuerung 1914 1919 Stuttgart 1978 ISBN 3 17 001055 7 40 S 706 ff Heinrich Muth Die Entstehung der Bauern und Landarbeiterrate im November 1918 und die Politik des Bundes der Landwirte 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Historischen Museums Walther L Bernecker Die Revolution 1918 19 Von der Monarchie zur Republik In Die Weimarer Republik Band I hrsg von der Bayerischen Landeszentrale fur politische Bildungsarbeit Onlinepublikation 2003 Richard Muller Rate in Deutschland In Sozialismus info 28 August 2002 Vom Kaiserreich zur Republik In Informationen zur politischen Bildung Heft 261 vom 23 Dezember 2011 Nils Freytag Steckengeblieben Vernachlassigt Vergessen Neuerscheinungen zur Revolution 1918 19 In Sehepunkte Band 13 2013 Nr 3 Ralf Hoffrogge Revolutionare Gymnastik In Jungle World 13 November 2008 zur Rolle Mullers und der Revolutionaren Obleute in der Novemberrevolution gekurzter Vorabdruck aus Hoffrogges Monographie uber Richard Muller Reinhard Rurup Die Revolution von 1918 19 in der deutschen Geschichte Vortrag von 1993 fur die Friedrich Ebert Stiftung Quellensammlung Von der Monarchie zur Republik 1918 1923 Quellen aus dem Landesarchiv Baden Wurttemberg Tagungsmitschnitt der Rosa Luxemburg 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Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Abgehalten zu Essen vom 15 bis 21 September 1907 Buchhandlung Vorwarts Berlin 1907 S 255 Zit nach Haffner Der Verrat 2002 S 12 Weiterfuhrend Christoph Nubel Die Mobilisierung der Kriegsgesellschaft Propaganda und Alltag im Ersten Weltkrieg in Munster Waxmann Munster 2008 S 32 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus C H Beck Munchen 2017 S 669 Zit nach Hagen Schulze Weimar Deutschland 1917 1933 Siedler Berlin 1994 S 158 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Band 4 Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 32264 6 S 152 Eckart Conze Die grosse Illusion Versailles 1919 und die Neuordnung der Welt Siedler Munchen 2018 S 112 u 116 zit nach Eckart Conze Die grosse Illusion Versailles 1919 und die Neuordnung der Welt Siedler Munchen 2018 S 118 Erich Ludendorff gesteht die Niederlage ein Aus den Tagebuchnotizen von Albrecht von Thaer 1 Oktober 1918 Bei germanhistorydocs ghi dc org abgerufen am 3 Januar 2021 zit bei Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 C H Beck Munchen 2003 S 160 Richard J Evans Das dritte Reich und seine Verschworungstheorien Wer sie in die Welt gesetzt hat und wem sie nutzten Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2020 S 71 122 David Stevenson 1914 1918 Der Erste Weltkrieg Artemis amp Winkler Dusseldorf 2006 S 563 569 u S 583 zit nach John C G Rohl Wilhelm II Der Weg in den Abgrund 1900 1941 Verlag C H Beck Munchen 2008 S 1240 Hew Strachan Der Erste Weltkrieg Pantheon Munchen 2004 S 387 u S 392 Hagen Schulze Weimar Deutschland 1917 1933 Siedler Berlin 1994 S 153 Jorn Leonhard Die Buchse der Pandora Geschichte des Ersten Weltkrieges C H Beck Munchen 1914 S 885 f zur Motivlage der Seekriegsleitung und der aufstandischen Matrosen siehe Munkler Der Grosse Krieg S 746 750 Martin Rackwitz Kiel 1918 Revolution Aufbruch zu Demokratie und Republik Kiel 2018 Sonderveroffentlichung der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Band 87 S 25 f Haffner Der Verrat 2002 S 43 Michael Salewski Seekrieg In Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Irina Renz Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Paderborn 2009 ISBN 978 3 506 73913 1 S 831 Dirk Dahnhardt Revolution in Kiel Der Ubergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik 1918 19 Wachholtz Neumunster 1978 S 66 Joachim Kappner 1918 Aufstand fur die Freiheit Die Revolution der Besonnenen Piper Verlag Munchen 2017 S 44f Herbert Michaelis Ernst Schraepler Hrsg Ursachen und Folgen Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart Eine Urkunden und Dokumentensammlung zur Zeitgeschichte Band 2 Der militarische Zusammenbruch und das Ende des Kaiserreiches Dokumenten Verlag Dr Herbert Wendler amp Co Berlin 1958 59 S 513 In Lubeck der stellvertretende Kommandeur der 81 Infanterie Brigade v Wright in Hannover der stellvertretende Kommandierende General des X Armee Korps v Hanisch siehe Ernst Heinrich Schmidt Heimatheer und Revolution 1918 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 06060 6 S 106 Zit nach v Baden Erinnerungen und Dokumente S 599 f Lothar Machtan Kaisersturz Vom Scheitern im Herzen der Macht wbg Theiss Darmstadt 2018 ISBN 978 3 8062 3760 3 S 184 Hagen Schulze Weimar Deutschland 1917 1933 Siedler Verlag Berlin 1982 S 160 Hagen Schulze Weimar Deutschland 1917 1933 Siedler Verlag Berlin 1982 S 153 f Lothar Machtan Kaisersturz Vom Scheitern im Herzen der Macht wbg Theiss Darmstadt 2018 S 231 f Prinz Max von Baden Erlass uber die Abdankung Kaiser Wilhelms II 9 November 1918 1000dokumente de abgerufen am 3 Oktober 2021 Manfred Jessen Klingenberg Die Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann am 9 November 1918 In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 19 1968 S 649 Zit nach Michalka Niedhart Hrsg Deutsche Geschichte 1918 1933 S 20 f Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik C H Beck Munchen 2000 S 372 Zit nach Michalka Niedhart Hrsg Deutsche Geschichte 1918 1933 S 21 Ralf Hoffrogge Richard Muller Der Mann hinter der Novemberrevolution Berlin 2008 S 63 70 R Hoffrogge Richard Muller 2008 S 74 ff Cordula Jurczyk Einfuhrung des Frauenwahlrechts Ubersicht im LeMO DHM und HdG H Schulze Weimar Deutschland 1917 1933 1994 S 169 f Andreas Biefang Die Reichstagswahlen als demokratisches Zeremoniell In Andreas Biefang u a Hrsg Das politische Zeremoniell im Deutschen Kaiserreich 1871 1918 Droste Dusseldorf 2009 S 233 270 hier 253 Hafner Der Verrat S 105 Ulrich Kluge Soldatenrate und Revolution Studien zur Militarpolitik in Deutschland 1918 19 Vandenhoeck amp Ruprecht 1975 ISBN 978 3 647 35965 6 S 231 google de Joachim Kappner 1918 Aufstand fur die Freiheit Die Revolution der Besonnenen Piper Munchen 2017 S 262 264 Mark Jones Am Anfang 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Berlin 1995 S 55 59 und 95 116 Andreas Dietz Das Primat der Politik in kaiserlicher Armee Reichswehr Wehrmacht und Bundeswehr Rechtliche Sicherungen der Entscheidungsgewalt uber Krieg und Frieden zwischen Politik und Militar Mohr Siebeck Tubingen 2011 ISBN 978 3 16 150865 3 S 177 Volker Ullrich Die Revolution von 1918 19 Beck Munchen 2009 S 76 Hans Gerd Jaschke Politischer Extremismus Verlag fur Sozialwissenschaften 2006 ISBN 3 531 14747 1 S 58 Axel Weipert Die Zweite Revolution Ratebewegung in Berlin 1919 1920 Berlin 2015 S 41 159 H Schulze Weimar Deutschland 1917 1933 1994 S 169 f Robert Gerwarth The Vanquished Why the First World War Failed to End New York 2016 S 105 107 Hermann Mosler Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11 August 1919 Reclam Stuttgart 1972 ISBN 3 15 006051 6 Zit nach Hagen Schulze Weimar Deutschland 1917 1933 Siedler Berlin 1994 S 149 Preussische und Hessische Eisenbahndirektion in Mainz Hrsg Amtsblatt der Preussischen und Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz 26 Juni 1920 Nr 39 Bekanntmachung Nr 581 S 331 Kurt Sontheimer Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik Nymphenburger Munchen 1962 Zit nach Haffner Der Verrat 2002 S 85 Zit nach Haffner Der Verrat 2002 S 95 Zit nach Haffner Der Verrat 2002 S 96 Harry Graf Kessler Tagebucher 1918 1937 Hrsg v Wolfgang Pfeiffer Belli Insel Frankfurt am Main 1982 S 201 f Laird M Easton Der rote Graf Harry Graf Kessler und seine Zeit Aus dem Amerikanischen von Klaus Kochermann Klett Cotta Stuttgart 2005 S 379 Kurt Tucholsky Gesammelte Werke Band 6 S 300 textlog de Zit nach Bernd Sosemann Demokratie im Widerstreit Die Weimarer Republik im Urteil ihrer Zeitgenossen Klett Stuttgart 1983 S 13 Zit nach U Kluge Deutsche Revolution 1918 19 1985 S 15 Nach Eberhard Kolb Die Weimarer Republik Oldenbourg Grundriss der Geschichte 16 Oldenbourg Munchen Wien 1984 S 154 f Zit nach Eberhard Kolb Weimarer Republik 1984 S 160 f Eberhard Kolb Weimarer Republik 1984 S 143 162 U Kluge Deutsche Revolution 1918 19 1985 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