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Ferdinand Jean Marie Foch fɔʃ 2 Oktober 1851 in Tarbes Departement Hautes Pyrenees 20 Marz 1929 in Paris war ein franzosischer Heeresoffizier und Militartheoretiker Wahrend des Ersten Weltkriegs stieg General Foch zum Marschall von Frankreich auf und koordinierte ab 1918 als gemeinsamer Oberbefehlshaber die Armeen der Alliierten an der Westfront Am 11 November 1918 unterzeichneten die Vertreter des Deutschen Reiches in seinem Eisenbahnwaggon den Waffenstillstand von Compiegne Ferdinand Foch 1919 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Karriere 1 2 Militarische Theorie und Praxis 1 3 Deutschlandpolitik 1 4 Grabmal 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFoch wurde 1851 als Sohn eines Beamten in Tarbes geboren Er verbrachte seine Schulzeit zunachst dort spater in Rodez und schliesslich an Jesuitenschulen in Saint Etienne und Metz Am 5 November 1883 heiratete er Julie Bienvenue 1860 1950 Sie hatten vier Kinder Marie Foch 1885 1972 Anne Foch 1887 1981 den 1888 geborenen und nach nur elf Tagen verstorbenen Eugene Jules Germain Foch und Germain Jules Louis Foch 1889 1914 der kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs fiel Karriere Bearbeiten nbsp Colonel Foch 1903 Im Laufe seiner militarischen Karriere wurde Foch zum Marschall dreier europaischer Nationen ernannt sein Heimatland Frankreich sowie Grossbritannien und Polen verliehen ihm den hochsten militarischen Titel Am 21 Januar 1871 trat er in das 4e regiment d infanterie ein Im Folgenden absolvierte er die polytechnische Hochschule die er 1873 als Artillerieoffizier verliess Nach einer Dienstzeit als Sous lieutenant im 24 Artillerieregiment bewarb er sich an die Ecole superieure de guerre der franzosischen Militarakademie Er trat in diese als Schuler ein brachte es alsbald zum Professor fur Strategie und wurde 1908 ihr Kommandant Er zeichnete sich dort bald auf den Gebieten der Militargeschichte und der Taktik aus Doch verblieb er nicht bei rein akademischen Leistungen 1907 wurde er als General de brigade zur Truppe abkommandiert Er erhielt 1911 ein Divisionskommando und schliesslich 1913 das Kommando uber das XX Korps in Nancy Im Ersten Weltkrieg nahm er an der erfolglosen Offensive in Lothringen zu Kriegsbeginn 1914 als Kommandant des XX Korps in der 2 Armee Noel de Castelnaus teil Im Verlauf der Marneschlacht befehligte er die 9 Armee und wurde im Oktober wahrend des Wettlaufs zum Meer zum Stellvertreter des Oberkommandierenden Joseph Joffre an der Nordfront ernannt wo er die Zusammenarbeit mit den verbundeten Briten koordinierte Die neugebildete Groupe d Armees du Nord befehligte er bis zum Dezember 1916 Durch die blutigen Misserfolge der Schlachten im Artois 1915 und an der Somme 1916 fiel Foch beim franzosischen Oberkommando in Ungnade Allerdings wurde er 1917 rehabilitiert und folgte Philippe Petain als Generalstabschef nach als dieser Robert Nivelle als Oberkommandierenden abloste Im Herbst 1917 wurde Foch nach Italien entsandt nachdem die italienische Front in der Schlacht von Karfreit zusammengebrochen war Er wurde zum standigen militarischen Vertreter Frankreichs im Alliierten Obersten Kriegsrat ernannt nbsp Waffenstillstandsunterzeichnung im Salonwagen von Marschall Foch hinter dem Tisch stehend 1918 wurde infolge der deutschen Fruhjahrsoffensive fur die Verbundeten die absolute Notwendigkeit eines gemeinsamen Oberbefehlshabers evident Foch wurde am 26 Marz auf der Konferenz von Doullens zum Generalissimus der alliierten Streitkrafte ernannt und erhielt am 3 April bei einer weiteren Sitzung in Beauvais seine offizielle Bestatigung als Oberbefehlshaber uber die gesamte Westfront Nach dem Scheitern des deutschen Angriffes in der Zweiten Marneschlacht fuhrte Foch am 18 Juli eine entscheidende Gegenoffensive bei Villers Cotterets welche den Wendepunkt des Krieges darstellte Am 6 August 1918 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt und koordinierte die Angriffe der Verbundeten in der Hunderttageoffensive die den Krieg beendete Er nahm die Unterzeichnung des Waffenstillstandes durch das Deutsche Reich entgegen Foch schied 1921 aus dem Militardienst aus blieb allerdings Berater der franzosischen Regierung Militarische Theorie und Praxis Bearbeiten Der kunftige Marschall veroffentlichte schon vor 1914 in seiner Zeit an der Akademie umfangreiche militarische Werke Er konnte sich nie von seiner Generalstabsausbildung losen welche noch vollkommen in Clausewitzschen Denkweisen erfolgt war Den Lehren und Anforderungen des industrialisierten Krieges konnte er der energische Organisator sich trotz vier Jahren praktischer Erfahrung und Millionen von Toten nicht offnen Besonders bei der letzten deutschen Offensive 1918 erwies sich dies als verhangnisvoll General Petain setzte auf eine mobile Verteidigung um die deutschen Schockangriffe ins Leere laufen zu lassen und dann zu schnellen Gegenstossen anzusetzen Dieses Vorgehen erwies sich als effiziente Antwort auf die neue deutsche Taktik Foch allerdings befahl jeden Meter Gelandes zu verteidigen und erteilte taktischen Ruckzugen eine Absage aus Angst die deutschen Truppen konnten noch Paris erreichen Somit spielte er dem Konzept der deutschen Obersten Heeresleitung bedeutend in die Hande und machte die massiven Gelandegewinne des Deutschen Heeres erst moglich Foch wurde zwar sowohl als Theoretiker wie auch als Praktiker des Angriffs bekannt doch folgte er auch hier einer konservativen Linie Analog zu General Falkenhayn auf deutscher Seite setzte er auf sich entlang der Front abwechselnde Massenangriffe mit langer Artillerievorbereitung Dadurch ging der Krieg fur die Entente zwar nicht verloren aber die Verluste dieses Vorgehens waren ungeheuer und fuhrten 1917 sogar zu Meutereien innerhalb der franzosischen Armee Ein weiterer Kritikpunkt war seine Blindheit gegenuber den neuen Technologien auf dem Schlachtfeld Fur Foch blieben die Artillerie und die Infanterie stets die entscheidenden Elemente auf dem Schlachtfeld Dem Einsatz von Panzern und Kampfflugzeugen gegenuber verhielt er sich zwar nicht direkt ablehnend jedoch gleichgultig Deutschlandpolitik Bearbeiten nbsp Sarkophag von Ferdinand Foch im InvalidendomDer Marschall erwies sich nach dem Krieg als Hardliner in der Frage wie man die Besiegten des Krieges behandeln sollte Er trat fur eine Aufstuckelung des Deutschen Reichs sowie fur eine Verlegung der franzosischen Militargrenze bis zum Rhein ein um jedwede deutsche Aggression gegen Frankreich unmoglich zu machen Grabmal Bearbeiten Fochs Gebeine liegen in einem der Ehrengraber die kreisformig um Napoleon im Invalidendom zu Paris angeordnet sind Ehrungen Bearbeiten nbsp Foch Denkmal auf der Clairiere de l Armistice Waffenstillstands Lichtung im Wald von Compiegne 1940 nbsp Hitler Hand in die Seite gestutzt und Entourage am 21 Juni 1940 einen Tag vor Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Compiegne vor dem Foch DenkmalNach dem Sieg uber die Mittelmachte wurden ihm im Zeichen der polnischen Bundnispolitik von Marschall Pilsudski Auszeichnungen und der Orden Virtuti Militari verliehen Am 11 November 1918 wurde er Mitglied der Academie des sciences in Paris 1 1919 wurde Foch in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Er wurde 1918 Mitglied der Academie francaise erhielt unzahlige militarische Auszeichnungen und mehrere Denkmaler in ganz Frankreich Ebenso wurden eine Rebsorte Marechal Foch und ein franzosischer Flugzeugtrager Foch sowie ein Schwerer Kreuzer nach ihm benannt Die zweitgrosste Insel der Kerguelen in den Franzosischen Sud und Antarktisgebieten die Ile Foch tragt seinen Namen Die Avenue Foch im 16 Arrondissement von Paris und zahlreiche andere Strassen und Platze 2 sind nach ihm benannt Neben einigen Kasernen in Frankreich wurde auch die franzosische Foch Kaserne in Donaueschingen Baden Wurttemberg nach Foch benannt 3 In Berlin Wittenau benannten die franzosischen Alliierten eine ihrer Wohnsiedlungen Cite Foch Ein Modell des aufgegebenen franzosischen Panzerprojektes AMX 50 als Selbstfahrlafette mit 120 mm Kanone wurde ihm zu Ehren AMX 50 Foch genannt Schriften BearbeitenLes principes de la guerre Berger Levrault amp Cie Paris 1903 Die Prinzipien des Krieges La conduite de la guerre Berger Levrault amp Cie Paris 1904 Die Fuhrung des Krieges Memoires pour servir a l histoire de la guerre 1914 1918 2 Bande Plon Paris 1931 Erinnerungen an den Dienst im Kriege 1914 1918 Meine Kriegserinnerungen 1914 18 K F Koehler Verlag Leipzig 1931 Literatur BearbeitenFrancois Gaquere Le marechal Foch A Mame et fils Tours 1930 Elizabeth Greenhalgh Foch in Command The Forging of a First World War General Cambridge University Press Cambridge u a 2011 ISBN 978 0 521 19561 4 Michael S Neiberg Foch Supreme Allied Commander in the Great War Brassey s Washington D C 2003 ISBN 1 57488 551 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Foch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Ferdinand Foch Zitate nbsp Wikisource Ferdinand Foch Quellen und Volltexte franzosisch Literatur von und uber Ferdinand Foch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Ferdinand Foch in den Historischen Pressearchiven der ZBW Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Ferdinand Foch in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in WikidataEinzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe F Academie des sciences abgerufen am 14 November 2019 franzosisch Zum Beispiel die Place du Marechal Foch in Jouars Pontchartrain Siehe auch Furstenberg Kaserne Ubernahme der Kasernen durch Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg Normdaten Person GND 118684078 lobid OGND AKS LCCN n79115432 VIAF 7428843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Foch FerdinandALTERNATIVNAMEN Foch Ferdinand Jean Marie vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Marschall von Frankreich im Ersten WeltkriegGEBURTSDATUM 2 Oktober 1851GEBURTSORT TarbesSTERBEDATUM 20 Marz 1929STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Foch amp oldid 237680234