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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Militargeschichte Begriffsklarung aufgefuhrt Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Militargeschichte auch Kriegsgeschichte ist die Dokumentation und Erforschung von konflikttrachtigen Ereignissen in der Geschichte der Menschheit und den Militarapparaten der einzelnen Volker Sie erstreckt sich von Meinungsverschiedenheiten unter Volksstammen uber zwischenstaatliche Konflikte bis zu Weltkriegen Ausserhalb dieser Konflikte beschaftigt sie sich mit der militarischen Rustung und den Truppen der einzelnen Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Uber das Fachgebiet 1 1 Die Militars und ihre Befehlshaber 1 2 Der bunte Rock 1 3 Die Schlacht und der Krieg 2 Die interkulturelle Dimension 3 Militar und Gesellschaft 4 Entwicklung des Fachgebietes Militargeschichte 4 1 Prinzipielles 4 2 In der Fruhen Neuzeit 4 3 In der Neuzeit 4 3 1 Zeitschrift Militarwissenschaftliche Mitteilungen 4 4 Im Nationalsozialismus 4 5 Nach 1945 4 6 Militargeschichte in Erweiterung oder auch Moderne Militargeschichte 4 7 Forschungstendenzen 5 Bezeichnungen und Funktion militarischer Gliederungen in der Geschichte 5 1 Antike 5 2 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 5 3 Die Artillerie 6 Moderne 6 1 Heer 6 2 Die Kavallerie 7 Nach dem Zweiten Weltkrieg 7 1 Die Nuklearwaffen 8 Waffengattungen des heutigen Heeres 8 1 Benennung von militarischen Truppenteilen 9 Die moderne Marine 9 1 Entwicklungen der Schiffstypen 9 2 Amphibische Seestreitkrafte 9 3 Seestreitkrafte der Zukunft 10 Luftwaffe 10 1 Erster Weltkrieg 10 2 Zwischenkriegszeit 10 3 Zweiter Weltkrieg 10 4 Kalter Krieg 10 5 Neueste Zeit 11 Streitkrafte und Medien 12 Nach Region 13 Siehe auch 14 Literatur 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseUber das Fachgebiet BearbeitenMilitargeschichte beschaftigt sich als Teilgebiet der Geschichtsschreibung mit der inneren Struktur des Militars und seines Handelns im engeren militarischen Sinne und mit dem Wechselspiel zwischen der Institution Militar und der jeweiligen Gesellschaft in politischer kultureller soziologischer und nicht zuletzt auch technologischer Hinsicht siehe auch Geschichtswissenschaft politische Geschichte Im Gegensatz zur alteren Kriegsgeschichte und der Wehrgeschichte der Zwischenkriegszeit ist das Blickfeld uber die eigentliche Geschichte der Schlachten ausgeweitet worden auch der Aspekt der Militarisierung der Gesellschaft ist einbezogen worden Auch die Friedensforschung nimmt diese gesamtgesellschaftliche Komponente in Hinsicht auf die Genese insbesondere zeitgenossischer militarischer Konflikte verstarkt in den Blick Verschiedene Problemfelder zeichnen sich im Rahmen des engeren traditionellen Ansatzes ab Die Militars und ihre Befehlshaber Bearbeiten Die Rolle des obersten Militars und des politisch Verantwortlichen waren in absoluten Monarchien identisch sie wurden in der Neuzeit aber meist getrennt Es wird zwischen Befehls und Kommandogewalt unterschieden Ein Auseinanderklaffen zwischen beiden zeigt das Verhaltnis zwischen Wilhelm II und Hindenburg Militars die die politische Macht okkupieren nach dem bekanntesten Vertreter wird dieses Verhalten Bonapartismus genannt pflegen sich mit dem zugehorigen zeitgenossischen Titel sei dies Kaiser oder Prasident Beispiele heute Pakistan Birma zu dekorieren Die totalitaren Systeme des 20 Jahrhunderts waren aber keine Militardiktaturen die Bezeichnungen Fuhrer Duce Wost sind allgemeine Bezeichnungen nicht militarischer Natur Die Betreffenden hatten auch keinen nennenswerten Dienstgrad innegehabt Der bunte Rock Bearbeiten Uniformen Fahnen Orden Ehrenzeichen und Dienstgrade Waffen und Waffengattungen sind von grosser Anschaulichkeit und daher von oft grossem allgemeinem Interesse gewesen Innerhalb des Militars erscheinen die Bezeichnungen von Funktion und Dienstgrad von besonderem Interesse Die Trennlinie von Fuhrenden im Sinne einer sozial exklusiven Gruppe und von sozial niedergestellten Soldaten verlauft hierbei nicht entlang des qualitativen Kriteriums der Anzahl der jeweils unterstellten Soldaten es ist beispielsweise wenig erhellend Centurio mit Hauptmann zu ubersetzen Der Bereich der Bewaffnung und taktischen Gliederung ist ebenfalls von Interesse Im Wechselspiel mit der technischen Entwicklung werden neue Strukturen entworfen und uberkommene getilgt oder traditionspflegend mit neuen Inhalten gefullt Bezeichnung von leichten Panzertruppen als Kavallerie Die Schlacht und der Krieg Bearbeiten Noch starker zeigt sich das allgemeine Interesse an der militarischen Auseinandersetzung an einem begrenzten Ort innerhalb eines bestimmten Zeitraumes wobei diese Eingrenzung in neuerer Zeit teilweise verloren ging Schlacht um Verdun Luftschlacht um England Fruher wurde oft versucht Unterschiede im Charakter der Soldaten oder bestimmter Soldatengruppen z B Waffengattungen und oder im Nationalcharakter herauszuarbeiten und damit Kriegsverlaufe oder den Ausgang von Schlachten zu erklaren Es gibt verschiedene Typen von Kriegen z B Religionskriege weltanschaulich motivierte Kriege imperialistische Kriege nach insbesondere marxistisch leninistischer Auffassung zur Sicherung von Rohstoffquellen und Absatzmarkten gefuhrt siehe Eroberungskrieg Kriege aus Revanche Angriffskriege und Verteidigungskriege Nach der Art der Entstehung kann man unterscheiden eher zufallig begonnene Kriege siehe Erster Weltkrieg und planmassig begonnene siehe zum Beispiel Irakkrieg Die interkulturelle Dimension BearbeitenInteressant sind in diesem Sinne militarische Treffen zwischen Angehorigen verschieden entwickelter Gesellschaften Ritter gegen Mongolen Es zeigt sich dass die technologisch weiter entwickelte Seite durchaus nicht immer siegreich ist Sicherlich spielen dabei auch die Motivation Ausbildung und personliche Fahigkeiten der Beteiligten eine wichtige Rolle Dies artete in der Geschichtsschreibung haufig in eine sehr weitgehende Betrachtung der Feldherrenqualitat aus Selbstverstandlich sind aber biographische Aspekte einzelner Militars durchaus von Bedeutung Militar und Gesellschaft BearbeitenNicht zuletzt ist das Verhaltnis zwischen Kampfern und Nichtkombattanten von grossem Interesse Die Militarverfassung zwischen generellem Aufgebot Miliz Wehrpflicht Berufssoldatentum und Soldnerei die rechtliche Komponente des ius ad bellum und des ius in bello sind zentral behandelte und zu behandelnde Themen Vietnamkrieg zu Friedensbewegung und Kalter Krieg Entwicklung des Fachgebietes Militargeschichte BearbeitenBesonders in der Geschichte der preussisch deutschen Militargeschichtsschreibung als Kriegsgeschichte ist die ideologische Vereinnahmung seitens der politischen Elite im Sinne einer anti demokratisch dynastischen Grundausrichtung der Gesellschaft verstarkt nach den Einigungskriegen zu konstatieren insbesondere im Sinne des Hauses Hohenzollern Prinzipielles Bearbeiten Diese problematische Grundkonstellation wird durch die aus ihr hervorgegangenen Entwicklungen noch verscharft Speziell im deutschen Sprachraum ist das Forschungsgebiet der Militar und Kriegsgeschichte durch grundlegende Widerspruche und Unubersichtlichkeiten gekennzeichnet welche sowohl aus Kontinuitatsbruchen innerhalb der Militargeschichtsschreibung selbst als auch aus der Vielzahl der Institutionen und Personengruppen resultieren Nowosadtko Jutta Krieg Gewalt und Ordnung Einfuhrung in die Militargeschichte Tubingen 2002 S 16 In der Fruhen Neuzeit Bearbeiten Die Militargeschichte die ihre Wurzeln in der Fruhen Neuzeit hat war seit ihrer Entstehung applikatorisch gepragt Ihre Aufgabe sollte es sein durch das Verstehen und Aufbereiten der militarischen Geschehnisse der Vergangenheit fur zukunftige Schlachten und Feldzuge zu lernen und Fehler zu vermeiden indem man die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse entsprechend in die Planungen und Handlungen einfliessen liess Hier stand also die direkte praktische Nutzanwendung im Vordergrund nicht jedoch wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn im Sinne der modernen Historiographie Die ubergreifende Bezeichnung dieser Tatigkeit war dementsprechend auch eher Kriegswissenschaft im Sinne einer angewandten Technik die Kriegshistorie war dabei nur ein Hilfsmittel Diese Kriegswissenschaft wurde von den entsprechenden Fachleuten den Soldaten betrieben und sie wurde durch die Jahrzehnte zudem mit einem deutlichen traditionspflegerischen Charakter aufgeladen welcher der wissenschaftlich kritischen Methode diametral entgegenstand In der Neuzeit Bearbeiten Erst im 19 Jahrhundert brachen mit Max Jahns in Ansatzen vor allem aber mit Hans Delbruck die zivilen Historiker in diese Domane der Militarfachleute ein und versuchten die Methoden der Geschichtswissenschaft auch in der Kriegshistorie zu etablieren Ein jahrelanger Streit der sogenannte Strategiestreit war die Folge Unversohnlich standen sich die beiden Seiten gegenuber Der Zivilhistoriker und seine Anhanger glaubten man durfe die Geschichte des Krieges nicht als applikatorisches Werkzeug in der Hand von wissenschaftlich unkundigen oder unwilligen Laien belassen sondern musse sie zur Teildisziplin der allgemeinen Geschichtswissenschaft machen Die Militars hingegen wollten sich nicht darauf einlassen die Deutungshoheit uber die Geschichte ihres Spezialgebietes an Zivilisten abzugeben die ihrerseits zwar wissenschaftlich qualifiziert aber ihrer Meinung nach militarisch zu unkundig waren Die Widerstande gegen Delbrucks Vorhaben waren allerdings unuberwindbar So traf das Delbruck sche Projekt einer Militargeschichte weitgehend auf Ablehnung in den genannten Institutionen mit Konsequenzen die auch noch nach Jahrzehnten unubersehbar waren Deist Wilhelm Bemerkungen zur Entwicklung der Militargeschichte in Deutschland in Thomas Kuhne Benjamin Ziemann Was ist Militargeschichte Paderborn 2000 S 315 323 Oder um es deutlich auszudrucken Delbruck verlor das Ringen mit den Militars Schon die Geschichtsschreibung zum Ersten Weltkrieg war wieder fest in der Hand der Militars mit Folgen die bis auf den heutigen Tag im Diskurs uber diesen Krieg wirken Vor diesem Hintergrund dem traditionspflegerischen und applikatorischen Verstandnis von Kriegsgeschichte mussen die Quellen und die darin versteckten Denkprozesse stets betrachtet werden Diese Sichtweise aus einer bewusst verengt wahrgenommenen Geschichtsperspektive direkte Nutzanwendung ziehen wollen ist mitentscheidend gewesen fur die Entwicklungen die in dieser Arbeit beleuchtet werden Auch nach Delbrucks singularem Vorstoss blieb die militarische Geschichte in der Hand der Soldaten und somit applikatorische Kriegsgeschichte Einzug hat das Politische in diese Sphare nur insofern gefunden als dass die Kriegsgeschichte nun zur Legitimation politischer Handlungen verwendet wurde ihr methodisches Wesen blieb davon jedoch unberuhrt Zeitschrift Militarwissenschaftliche Mitteilungen Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg wurden 1918 19 samtliche militarische Fachzeitschriften in Osterreich eingestellt Die Streitkrafte unterlagen zunachst denselben Restriktionen wie die des Deutschen Reiches weshalb nach dem Krieg kein Generalstab eingerichtet werden durfte der eine amtliche militarische Geschichtsschreibung hatte betreiben konnen Ausserdem bestand in den Wirren der Nachkriegszeit kein Interesse an einer Fachpresse zur militarischen Unterrichtung der Streitkrafte Ab dem Sommer des Jahres 1920 erschienen im Osterreichischen Bundesministerium fur Heerwesen mit Forderung des Heersinspektorats die Technischen Mitteilungen eine Zeitschrift die es bereits seit 1869 gegeben hatte Diese behandelte allerdings nur militartechnische und artilleristische Themen Mehr war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erreichen da die Standige Parlamentskommission fur Heeresangelegenheiten sich unter Leitung des Generals Theodor Korner gegen jede weitere Form von habsburgischer Traditionspflege stellte Als Korner 1924 pensioniert wurde wurde die Zeitschrift in Militarwissenschaftliche und Technische Mitteilungen umbenannt spater in Militarwissenschaftliche Mitteilungen In ihr wurden nun wieder umfangreiche militarische Themenbereiche behandelt Unter der Leitung zweier Offiziere nahm der Umfang der Zeitschrift bis 1932 um das 4 fache zu und umfasste etwa 1000 Seiten pro Jahr Zusatzlich erschienen Sonderhefte zu grosseren Themengebieten Es erschien eine Ausgabe pro Monat zusatzlich wurde ein Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen eingerichtet der Bucher zu militarischen Themen publizierte Die Schriften sollten der Aufarbeitung der taktischen Lehren des Ersten Weltkrieges dienen zur Truppenausbildung und als Diskussionsplattform Dabei beeinflussten die Beitrage oft die Erstellung der neuen Ausbildungsvorschriften oder lieferten wichtige Kooperationsarbeit mit der militargeschichtlichen Abteilung des Kriegsarchivs das inzwischen die amtliche osterreichische Militargeschichte des Ersten Weltkrieges begonnen hatte Kriegstheoretische Arbeiten fanden sich allerdings kaum In den Ausgaben erschienen dafur regelmassig sogenannte Wehrpolitische Ubersichten in denen die Streitkrafte Europas und die strategische Lage analysiert wurden Literaturbesprechungen machten einen grossen Teil die Zeitschrift aus Nach der Annexion Osterreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde die Herausgabe der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur Wehrpolitik und Wehrwissenschaften Berlin Zweigstelle Wien unterstellt Viele der Beitrage zum Verlauf des Ersten Weltkrieges sind sehr wertvoll geworden da viele originale Aktenbestande im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen sind Interessant sind fur Historiker auch die Wehrpolitischen Ubersichten da sie einen Einblick darin geben wie damals Fachleute die militarische Situation in Europa rezipierten Im Nationalsozialismus Bearbeiten Der nachste Versuch die Kriegsgeschichte zu erweitern fand unter der Agide der Nationalsozialisten statt als versucht wurde die Kriegsgeschichte unter dem Leitmotiv des Volksgemeinschaftsgedankens zu einer sog Wehrgeschichte auszubauen Sie wurde dazu einerseits methodisch erweitert indem sie ihren Fokus explizit verbreiterte Diesen Vorteil verspielte sie allerdings indem sie sich explizit unkritischen systemstutzenden Charakter vorschrieb und alle ihre Erkenntnisse einem wertenden und ordnenden Prinzip unterordnete Dieses Konzept ging allerdings mit dem Regime das es zu legitimieren suchte unter Nach 1945 Bearbeiten Die beiden folgenden Jahrzehnte standen im Zeichen der Memoiren hoher Offiziere der Wehrmacht Deist Bemerkungen S 318 Nun schliesslich nachdem durch die Dimensionen des Schreckens des Zweiten Weltkrieges diese Art der Historiographie unertraglich geworden war setzte sich in der Auseinandersetzung mit ebendieser Art der traditionspflegenden Geschichtsschreibung die wissenschaftlich kritische Militargeschichte von der alten Kriegsgeschichte ab In einem langsamen Prozess der die 60er und 70er Jahre umfasste etablierte sich die Militargeschichte endlich als vollwertige Subdisziplin der Allgemeingeschichte Die Leistung des Militargeschichtlichen Forschungsamtes MGFA als Kernzelle dieses Prozesses ist dabei kaum zu uberschatzen Die grundsatzliche Neuorientierung der Militargeschichte beschrankte sich auf eine kleine Minderheit von Wissenschaftlern im MGFA die in Auseinandersetzung mit den Epigonen einer traditionellen Wehr und Kriegsgeschichte den Anschluss an die allgemeine Geschichtswissenschaft muhsam erarbeiten mussten Auf der Basis grundlegender Einzelveroffentlichungen seit den sechziger Jahren des Jahrhunderts formulierte das Militargeschichtliche Forschungsamt kraft seiner institutionellen Autoritat in einem noch immer beachtenswerten Positionspapier die Bedingungen und Chancen einer Erweiterung der Militargeschichte hin zu einem Teilbereich der allgemeinen Geschichtswissenschaft Funck Markus Militar Krieg und Gesellschaft in Kuhne Ziemann Militargeschichte S 157 174 Hier S 158 Vgl das genannte Positionspapier z B in MGFA Hrsg Militargeschichte Probleme Thesen Wege Stuttgart 1982 S 48 59 Das MGFA setzte sich explizit ab von jeder Vereinnahmung wurde allerdings trotzdem nicht als freies Institut sondern eben als Forschungsamt begrundet was stets ein gewisses Spannungsfeld erzeugt und zu einem krafteverschleissenden Dauerkonflikt zwischen wissenschaftlichen und militarischen Erfordernissen Wette Wolfram Militargeschichte zwischen Wissenschaft und Politik in Kuhne Ziemann Militargeschichte S 49 71 S 61 fuhrt Dennoch kam es nicht zuletzt durch die naturliche Generationenfolge dazu dass junge kritische Wissenschaftler wie z B Manfred Messerschmidt die Widerstande der Traditionalisten uberwanden und eine Geschichtsschreibung etablierten die allen Erfordernissen der kritisch wissenschaftlichen Methode genugt Militargeschichte in Erweiterung oder auch Moderne Militargeschichte Bearbeiten In den 1970er Jahren wurde im Zuge des Anschlusses an die wissenschaftliche Gemeinschaft das Instrumentarium der Militargeschichte wie sie nun in Abgrenzung zur alten Kriegs und Operationsgeschichte zunehmend genannt wurde um sozialgeschichtliche Perspektiven erweitert Nicht langer stand nur die Kriegfuhrung als solche im Mittelpunkt sondern die Verstrickungen von Militar als sozialer Gruppe mit der sie umgebenden Gesellschaft in ihrer ganzen kaum uberblickbaren Vielfalt auch aber bei weitem nicht nur in Kriegszeiten Erganzt wurde dieser Ansatz durch die Integration der mentalitatsgeschichtlichen Perspektive die vor allem beim Verstehen von Massenphanomen wie sie bei Armeen als teilweise sehr homogenen Gruppen oft vorkommen hilfreiche Dienste geleistet hat Mit Beginn der 90er Jahre wurde dann vermittels dieser Ansatze die Perspektive verlagert und der Blick von unten auch der alltagsgeschichtliche ruckte in die Aufmerksamkeit der Militarhistoriker Damit zusammenhangend wurde auch eine differenziertere Sichtweise auf Tater und Opferrollen kultiviert Dennoch Noch 1989 stand in einer Einfuhrung in das Studium der neueren Geschichte zu lesen Unter den Teildisziplinen unseres Faches neigt die Krieg und Militargeschichte in besonders hohem Grade zu einem Dasein in der Abgeschiedenheit das zu ihrer sachlichen Bedeutung in auffallendem Gegensatz steht Opgenoorth Ernst Einfuhrung in das Studium der neueren Geschichte Paderborn 1989 S 218 Erst in den 1990er Jahren wurde die Distanz zwischen Universitatshistorie und einer separaten Militargeschichte praktisch ganzlich aufgelost Die moderne Militargeschichte erlebte in den letzten zehn Jahren einen ungeahnten Aufschwung der nicht zuletzt dadurch forciert wurde dass sich Militarhistoriker nach dem Historikertag 1994 im Arbeitskreis Militargeschichte 1 organisierten und so eine produktive Plattform schufen Die neue Vielfalt der Perspektiven fuhrt zu einem uberraschenden Problem War die alte Kriegsgeschichte thematisch noch so fokussiert dass sie unabhangig von ihren Betreibern kaum erkenntnistrachtig war so ist ihre Nachfolgerin die moderne Militargeschichte so vielen Ansatzen gegenuber offen dass es schwerfallt sie uberhaupt zu definieren Es ist kein Zufall wenn Gerd Krumeich den Satzbau wahlt Heute sind militarhistorische Themen im Rahmen einer Institutionen Sozial und Mentalitatsgeschichte durchaus Themen der Allgemeingeschichte geworden Krumeich Gerd Sine ira et studio Ansichten einer wissenschaftlichen Militargeschichte In Kuhne Ziemann Militargeschichte S 91 105 S 91 Die Militargeschichte ist eher eine Themenfacette der Ansatze geworden die sie sich ursprunglich zu Eigen machen wollte Eine genaue Abgrenzung und Begriffsbestimmung fallt daher schwer diesem Urteil schliessen sich auch Nowosadtko Kuhne Ziemann und andere einhellig an Die Militarhistorie scheint in dieser Betrachtung keine eigene Disziplin zu sein sondern nur ein Thema der jeweiligen Methoden Das ware aber zu kurz gegriffen da dieser Einwand ignorieren wurde dass gerade die thematische Konzentration unter Einschliessung verschiedenartiger Methoden ganz eigene Ergebnisse zeitigt die ohne diesen thematischen Fokus nicht erlangt worden waren Bestimmte Erkenntnisse konnen nur vor dem Hintergrund des thematischen Netzwerkes Militargeschichte gewonnen werden ungeachtet der genutzten Methoden Es folgt also aus der Sachlage der schwierigen Abgrenzbarkeit keine Beliebigkeit sondern eine grosse Forschungsfreiheit mit originar eigenen Perspektiven die alte Ansatze durchaus mit einschliesst und zur abschliessenden Definition fuhrt Militargeschichte ist eine Spezialdisziplin der allgemeinen Geschichtswissenschaft die sich den militarischen Gegebenheiten in der ganzen Breite ihrer vielfaltigen Erscheinungsformen zuwendet Arbeitsgruppe MGFA 1976 Zu finden z B bei Karl Volker Neugebauer Einfuhrung in ders Hrsg Grundzuge der deutschen Militargeschichte Band 1 Historischer Uberblick Freiburg 1993 S 9 11 S 9 Fur den Teil der Militargeschichte der sich unter Beachtung der geschichtswissenschaftlichen Methoden mit den Aktionen der Streitkrafte im Kriege beschaftigt ist heute der Begriff Operationsgeschichte gebrauchlich fruher sprach man in diesem Zusammenhang von Kriegsgeschichte Forschungstendenzen Bearbeiten Dementsprechend breit gefachert sind die aktuellen Forschungstendenzen von denen hier nur die wesentlichsten aufgezeigt werden konnen Eine der zentralen Debatten ist die Frage nach dem Abschied von Clausewitz oder besser gesagt des von ihm gepragten Kriegsbildes Angesichts der differenzierten modernen Kriegsformen dringt mehr und mehr die Frage ins Bewusstsein wie Krieg eigentlich definiert werden muss Low intensity conflicts Guerillakriege Warlord okonomien die zu untersuchenden Formen sind zahlreich die methodischen Ansatze durch die Nahe zu Politikwissenschaften und soziologischer Konfliktforschung vielfaltig und bis jetzt wenig von spezifisch historischer Seite erschlossen Eng damit verbunden ist die Frage nach der Theorie des totalen Krieges Die genaue definitorische Ausarbeitung dieses oft unreflektiert benutzen Wortes und eine daran anknupfende Theoriebildung sind von grossem Interesse Als Forschungsschwerpunkte gelten die Aufarbeitung der Geschichte des DDR Militars die Diskussionen um den Begriff der Militarischen Revolution um Disziplin und Disziplinarmechanismen sowie die Frage nach Zusammenhangen von Krieg und Geschlechterordnung Von den Debatten um mediale Inszenierungen jungster Kriege beflugelt steht der Konnex zwischen Medien und Krieg verstarkt im Blickfeld historischer Forschung am wohl konsequentesten bei Ute Daniel Frank Becker und Gerhard Paul Bezeichnungen und Funktion militarischer Gliederungen in der Geschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Die Begriffe Kavallerie Infanterie Marine Waffengattung Artillerie mussen in ihrem jeweiligen Kontext verstanden werden denn die neuzeitliche Entstehung der Begriffe farbt stark auf die antiken Bezugsobjekte zuruck was zu unerwunschten Assoziationen fuhren kann Das Kommando Feuer beispielsweise lasst sich in der Antike auch schlecht vorstellen Militarische Funktion und soziale Herkunft des sie ausubenden Soldaten sind untrennbar voneinander ungeachtet der individuellen Begabung Wahrend zwischen dem alten Agypten und seinen Feinden im heutigen Nahen Osten noch der Streitwagen eine wichtige Rolle gespielt hat so kann doch insgesamt die Reiterei nicht grundsatzlich die schlachtentscheidende Rolle ubernehmen ungeachtet der Tatsache dass die Angehorigen der Reiterei sozial hoch angesehen sind Der Einsatz von Elefanten insbesondere gegen die Romer hat sich nicht bewahrt da verletzte Elefanten eine Gefahr auch fur die eigene Seite darstellten Auch Ausnahmen in einzelnen Schlachten etwa an die personliche Tapferkeit und Reitkunst Alexanders d Gr ware zu denken kann nicht den elementaren Mangel antiker Reiter uberdecken das Fehlen des Steigbugels Dadurch war eine Schock Taktik wie durch die schwere Kavallerie der Neuzeit wie auch der Ritterheere nicht eigentlich moglich jedenfalls nicht dann wenn die angegriffene Fusstruppe diszipliniert und gepanzert war Es gab jedenfalls eigentlich nur leichte Reiterei die mit Fernwaffen d h Bogen oder Speeren oder aufgesessen aber von stehendem Pferd mit dem Schwert oder eventuell auch abgesessen kampften und im Wesentlichen Aufklarung Verfolgung und Kurierdienste ausubten Es ist bezeichnend dass das romische Heer der spaten Republik und der Kaiserzeit uber Reiterei nur in Form der Auxiliareinheiten verfugte Dies ungeachtet der Tatsache dass die equites die zweithochste soziale Schicht nach den senatores waren Die Fusstruppe war also die wichtigste Waffengattung Die schwere Fusstruppe konnte dem Beschuss durch Pfeile und Speere relativ gut widerstehen Die leichte Fusstruppe begann mit ihren Fernwaffen zu denen auch Armbrust und Kugelschleudern gehorten das Gefecht um den Gegner in Unordnung zu bringen war aber nie schlachtentscheidend Belagerungen schatzte man in der Antike wenig man pflegte die Einwohnerschaft einer eroberten Stadt zu massakrieren oder zu versklaven Daher ist auch die Rolle der Pioniere eine wenig angesehene Es gab nicht nur bei Belagerungen sondern auch im Felde Ansatze einer schweren Fernwaffe die man Artillerie nennen mag in dem Sinne dass zur Bedienung mehr als ein Mann benotigt wurde Nach Actium sind in der Antike keine wichtigen Seeschlachten mehr geschlagen worden Als Polizeitruppe dienten kleine Einheiten an den Flussgrenzen wie Rhein oder Donau des Imperiums Mittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Der Begriff Mittelalter im eigentlichen Sinne bezieht sich auf Europa In der marxistischen Geschichtsschreibung wurde der Begriff Feudalismus verwendet der aber auch die neuere Zeit bis zur Franzosischen Revolution abdeckte Unter Zugrundelegung dieses weiteren Begriffes konnte man aussereuropaische durch feudale Strukturen gepragte Kulturen wie etwa die der Shogunats Zeit Japans mit dem Begriff Mittelalter belegen Militargeschichtlich ist das Kennzeichen in der individuellen Kampfkunst des sozial hochstehenden Ritters bzw Samurais zu sehen Dabei ist die Trennung in Japan zwischen Fusstruppe und Reiterei hinsichtlich der sozialen Schichtung nicht so eindeutig gegeben die Hauptwaffe des Samurais war das Schwert aber auch den Bogenschuss beherrschte er Vgl Budo In Europa ist die Epoche durch gepanzerte zunachst nicht zwingend adlige Reiter gekennzeichnet aus denen sich nach und nach der Berufskrieger entwickelt welcher durch andere zu versorgen ist Die Kriegsfuhrung hat sich seit der Antike eher zuruckentwickelt weg von geordneten Formationen bestehend aus gutausgebildeten Berufskriegern in klarstrukturierten Hierarchien hin zu gemischten Truppen zusammengesetzt aus Bauern mit umfunktionierten Arbeitsgeraten bewaffnet und den zahlenmassig grossten Teil der Truppen bildend uber den nicht adligen Fusssoldaten Miles bis hin zum hochgerusteten gut ausgebildeten Ritter Auch wenn es gewisse Schlachtordnungen gibt werden Kampfe in der Regel individuell ausgefochten die abhangig vom Stand mehr oder weniger stark reglementiert sind Auch die Waffentechnik entwickelt sich von Speer und kurzem Schwert hin zur Lanze und dem Langen Schwert und im hohen und spaten Mittelalter der Verbreitung von Armbrusten und Feuerwaffen Durch den vormals reglementierten Einsatz der Armbrust und zum kleinen Teil auch den Einsatz von Feuerwaffen wird es einer grossen Zahl von ungeubten Kampfenden moglich einen Ritter erfolgreich zu bekampfen Diese Tatsache und soziale Entwicklungen machen es unwirtschaftlich Rustung und Schlachtross zu beschaffen und zu unterhalten zumal die Verfugbarkeit kauflicher Krieger zunimmt die im Vergleich zu den Rittern lediglich bei Bedarf zu bezahlen sind Es entstehen die grossen Soldnerheere der fruhen Neuzeit ohne die Kriege wie der Dreissigjahrige Krieg nicht zu fuhren gewesen waren Mit den neuen Kriegern kommen Taktiken auf die zuletzt in der Antike gebrauchlich waren die Bewegung und der Kampf in fester Formation und die Unterscheidung nach Waffengattungen leichte schwere Infanterie verschiedene Fernwaffen leichte und schwere Kavallerie usw Es erhalten sich lediglich Teile der Rustung Kurass und die nach wie vor grosse taktische Bedeutung der Kavallerie Was sich nicht andert ist die Tatsache dass fast ausschliesslich Adlige Fuhrer von grosseren Verbanden sind Es entwickelt sich zwar langsam eine neue differenziertere Struktur jedoch dauert es bis ins ausgehende 18 Jh bis nichtadlige in europaischen dann landesherrlichen stehenden Heeren Zugang zu den Offiziersrangen erhalten Ublich wird das jedoch erst im beginnenden 20 Jahrhundert Die Artillerie Bearbeiten Das Zeitalter der ersten Feuerwaffen ist in Europa auch die Zeit der Condottieri ein Begriff aus der Zeit der permanenten Kriege der italienischen Stadtrepubliken Er kennzeichnet den auch als Befehlshaber aktiven Militarunternehmer der sich und seine Einheit an den hochst Bietenden verpachtet bekanntester Vertreter Wallenstein Nicht zufallig lebte auch Machiavelli zu dieser Zeit Die Soldnerheere erhielten im Reich auch die Bezeichnung Landsknechte nbsp Rustungen im Grazer ZeughausAls eigenstandige Waffengattung entsteht die Artillerie zwar keinesfalls neu Belagerungsgerate wie den Onager die Balliste und das Katapult hat es bei den Romern bereits gegeben und auch die Unterscheidung des Geschutztypes in flach und steil schiessende Geschutze ist nicht neu Die erste Feldschlange wird auf Grund geringer effektiver Reichweite und Schussgeschwindigkeit aber eher psychologisch gewirkt haben Die Haubitze und der Morser auch Bombarde genannt dienen als Belagerungswaffe im indirekten Schuss Zur osmanischen Artillerie siehe Topey In der Neuzeit verliert die Reiterei ihren sozialen Status lediglich die Offiziere entstammen weiterhin dem Adel Moderne BearbeitenHeer Bearbeiten In der fruhen Neuzeit ist das spanische Heer lange Zeit der Massstab der Landstreitkrafte bevor dieser Rang an Frankreich und spater auch Preussen ubergeht Die spanischen Terzios d h Haufen mit mehr als tausend Mann bestehen aus einer Mischung von Pikenieren und Arkebusieren Erstere wehren die Reiterei erfolgreich ab wodurch sie vom Sturmangriff in den wenig effizienten Fernkampf gezwungen werden Die Elitetruppe der turkischen Armee sind die Janitscharen Dies sind verwaiste oder den Eltern entrissene im muslimischen Glauben und auf Staatskosten erzogene Christenjungen aus den eroberten Gebieten des Osmanischen Reiches Eine Uniformierung des gesamten Heeres erfolgt in Europa erst spater kurz vor 1700 Einzelne Truppenteile eines Heeres zeigen aber auch dann noch grosse Unterschiede in ihren jeweiligen Uniformen Die Infanterie teilt sich im Allgemeinen in Musketiere ausgerustet mit glattlaufigen Musketen Fusiliere kampfen im geschlossenen Verband sehr kampfstark durch Gewehrsalven und Bajonett Sturmangriffe Jager tatsachlich am Anfang Berufsjager ausgestattet mit Buchsen mit gezogenen Rohren kampfen in lockerer Formation Grenadiere werfen Granaten mit Zundschnur und Pioniere Die Kavallerie Bearbeiten Unterschiedlich sind auch die Bezeichnungen der Kavallerie Es gibt neben der schweren Kavallerie sogenannten Kurassieren wegen ihres Brustpanzers Kurass auch die mit Lanzen bewaffneten Ulanen ursprunglich Polnische Lanzenreiter Daneben wird zu Aufklarung leichte Kavallerie verwendet wie die Husaren ursprunglich ungarische leichte Reiter oder aufgesessene Infanteristen wie etwa Dragoner oder Jager zu Pferde Die Reiterei wird als Reserve verwendet um bei einer Niederlage zuruckweichende Infanterie zu unterstutzen oder um den Gegner in die Flucht zu schlagen Die Artillerie gewinnt durch Napoleon einen ehemaligen Artilleristen stark an Bedeutung steht sozial aber unter der Kavallerie Schon in den Napoleonischen Kriegen zeigt sich dass Kavallerieangriffe auf geschlossene Infanterie in Kolonne oder Karree wenig erfolgversprechend und verlustreich sind wie etwa in der Schlacht bei Waterloo oder im Krimkrieg bei der Attacke der Leichten Brigade in der Schlacht bei Balaklawa Im Amerikanischen Burgerkrieg oder auch im Deutsch Franzosischen Krieg ist die Ara der Kavallerie endgultig vorbei Entscheidend hierbei ist die Entwicklung des Maschinengewehrs Im Ersten Weltkrieg wird Kavallerie nur noch an der Ostfront erfolgversprechend eingesetzt Eine neue Waffengattung des Ersten Weltkriegs sind die Gebirgsjager Das Vorherrschen der Defensive durch das Maschinengewehr wird aber nicht durch chemische Kampfstoffe sondern erst durch die Panzertruppe die besonders im Zweiten Weltkrieg als eigenstandige Waffengattung operativ wirken kann aufgehoben Hier wiederum zeigt sich dass eine Verbindung verschiedener Waffengattungen erfolgversprechender ist Durch die Begleitung von Panzergrenadieren auf leicht gepanzerten Fahrzeugen mit aufgesessener Infanterie werden die Verluste der Panzer durch gegnerische Infanteristen verringert Artillerie auf Selbstfahrlafetten und Jagdpanzer sogenannte Sturmgeschutze kommen ebenfalls im Zweiten Weltkrieg auf Konventionelle Geschutze mit Zugmaschine sind bei Luftuberlegenheit und starker Artillerie des Gegners nur noch von begrenztem Nutzen Eine neue Waffengattung des Zweiten Weltkriegs sind die Fallschirmjager Ihr grosser Nachteil ist jedoch der Sinkflug am Fallschirm auf den Boden wahrenddessen sie leichte Ziele sind Deshalb werden Luftlandetruppen in spateren Kriegen z B Vietnam meist mit Helikoptern in den Kampf gebracht Die Fernmeldetruppe gewinnt permanent an Bedeutung je starker schneller und praziser die Waffenwirkung und die Bewegungsgeschwindigkeit der Truppe wird Sie ist wesentlich fur die Informationsubertragung von Lageerkenntnissen von Feindbewegungen und den Zustand der eigenen Truppe und deren Fuhrung Nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenDie Nuklearwaffen Bearbeiten Mit dem Einsatz der amerikanischen Atombombe in Hiroshima und Nagasaki ging der Zweite Weltkrieg zu Ende Die Sprengkraft der Bomben und ihre Wirkung ubertraf die der 1000 Bomber Angriffe auf Koln Hamburg und Dresden oder auch auf Tokio Die H Bombe weitere hundert Mal starker ist eigentlich keine Waffe mehr sondern ein Mittel zum Volkermord Ein Einsatz kann unter rationalen militarischen Uberlegungen nicht vorgestellt werden Der Einsatz der A Bomben 1945 war aus Sicht der USA jedoch militarisch sinnvoll da eine Landung auf den japanischen Hauptinseln nicht nur dem Angreifer sondern auch der japanischen Zivilbevolkerung hohere Verluste beigefugt hatte Die Hauptwirkung dieser Einsatze war jedoch psychologischer Natur indem in der japanischen Regierung Uneinigkeit auftrat ob der Krieg fortzusetzen sei die dem Tennō Raum zur Intervention hinsichtlich der Friedenspartei ermoglichte Angesichts der Nuklearwaffen und der MAD mutually assured destruction zwischen den Supermachten im Kalten Krieg ist der grosse Krieg zumindest zwischen etwa gleich starken Nuklearmachten sehr unwahrscheinlich geworden Nicht unmoglich erscheint in Zukunft aber ein Krieg zwischen sehr ungleich gerusteten Nuklearmachten wie etwa den USA und China In den 1980er Jahren bereits wurde den USA unterstellt dass durch die Nachrustung mit Pershing II Raketen die Moglichkeit eroffnet wurde einen Nuklearkrieg gegen die Sowjetunion auf Europa zu beschranken bei Verwendung taktischer Nuklearsprengkorper wobei man vermutete dass die Sowjetunion eine Niederlage in Europa nicht zu einem strategischen Angriff mit H Bomben auf die USA selbst beantworten wurde die Bemuhungen der Regierung Reagan um den Aufbau des SDI wurden als Bemuhungen interpretiert den USA eine Erstschlagfahigkeit gegenuber dem strategischen Potential der UdSSR zu eroffnen Das Argument lautete dass auch ein bis heute nicht fertiggestelltes SDI niemals in der Lage sein wurde einen Erstschlag der UdSSR aufzufangen wohl aber den abgeschwachten Vergeltungsschlag Waffengattungen des heutigen Heeres BearbeitenAngesichts der Unwahrscheinlichkeit weiterer Grosser Kriege ist die spezifische hergekommene Gliederung moderner Armeen an sich uberholt wichtiger bleibt in Zukunft die Trennung der Funktion westlicher Streitkrafte in Interventionsstreitkrafte und Landesverteidigung als Ruckversicherung Die Bezeichnung fur diese beiden Hauptaufgaben wechseln sicherlich noch des Ofteren Das Heer verwendet bis in unsere Zeit jedoch weiterhin Bezeichnungen aus der Zeit des Kalten Krieges Es wird zwischen Kampftruppen Kampfunterstutzungstruppen Fuhrungstruppen und Logistiktruppen unterschieden Zahlenmassig sind die ersteren eindeutig in der Minderheit die moderne Kriegstechnik ist nicht nur teuer sondern auch sehr komplex und daher storungsanfallig Dies begrundet einen Vorteil irregularer Krafte die umstandsbedingt mit einfachen Mitteln kampfen und deren Logistik sich auf das Land und die Bevolkerung stutzt Die Kampftruppe wird unterschieden in Infanterie unterteilt in Jager Fallschirmjager oder luftbewegliche Truppen meist mit Hubschraubern Gebirgsjager in der Bundeswehr vormals Panzergrenadiere mit Schutzenpanzern Jager vormals meist mit ungepanzerten Fahrzeugen als Teil der Territorialverteidigung Marineinfanterie in Deutschland nicht vorhanden eigene Teilstreitkraft bzw zur Marine gehorig und die Panzertruppen unterteilt in Kampfpanzer Jagdpanzer Panzeraufklarungstruppe heute auch Panzergrenadiere und Panzerartillerie Die wichtigste Waffengattung der Kampfunterstutzungstruppen ist die Artillerie entweder auf Selbstfahrlafette SFL englisch self propelled gun auch als Panzerartillerie oder Feldartillerie mit Geschutzen die von einem Zugfahrzeug gezogen werden sowie Raketenartillerie die seit dem Zweiten Weltkrieg Stalinorgel eine wichtige Rolle spielt Des Weiteren sind die Pioniere eine wichtige kampfunterstutzende und traditionelle Waffengattung Neuere Waffengattungen sind die Heeresflieger eigenstandig erst nach dem Krieg zur Abwehr von Panzern durch Hubschrauber und auch Flugzeuge die ABC Abwehrtruppe zur Abwehr atomarer biologischer und chemischer Kampfmittel die Heeresflugabwehr als taktische Truppe zur Verstarkung der Fliegerabwehr aller Truppen mit Flak und FlaRak Panzer Zu den Fuhrungstruppen gehoren die Fernmeldetruppe Fernspaher und die Feldjagertruppe die Militarpolizei der Bundeswehr In jedem langeren Krieg sind aber die Logistiktruppen die den Nachschub sichern und fur die Material Instandsetzung und die medizinische Versorgung der Soldaten Sanitatsdienst zustandig sind von entscheidender Bedeutung Als kulturelle Institution gibt es die Militarmusik Benennung von militarischen Truppenteilen Bearbeiten Ohne auf die wortgeschichtlich franzosische Herkunft der Begriffe Kompanie als kleinste Grundeinheit Bataillon Regiment Brigade als kleinster Grossverband Division und Armee Korps eventuell auch Armee und Heeresgruppe naher einzugehen so ist zu bemerken dass die Bezeichnungen einer grosseren Einheit bzw Verbandes keineswegs nur kleinere Einheiten enthalten die Bezeichnungen derselben Truppengattung fuhren wie die ubergeordnete Einheit Dies ware auch gar nicht moglich wenn das Gefecht der verbundenen Waffen angestrebt wird So verfugt auch ein Panzerbataillon uber eine Panzergrenadierkompanie eine Panzerdivision uber Artillerie usw Aus der Art der Zusammensetzung lassen sich Aussagen uber die Intention der jeweiligen Streitkraft ableiten in Hinsicht Angriffs oder Verteidigungsdisposition Unterschiede zwischen Armeen der NATO und des Warschauer Paktes bestehen hinsichtlich der Anzahl von Angriffskraften in bestimmten Divisionen die Stossdivisionen bzw Gardedivisionen der UdSSR Hinzu kommt die unterschiedliche Nomenklatur in einzelnen Gesellschaftssystemen So werden die im deutschen bezeichneten Panzergrenadiere in der NVA als Mot Schutzen mot motorisiert benannt Die moderne Marine BearbeitenEntwicklungen der Schiffstypen Bearbeiten Neben den Landstreitkraften gab es seit der Antike auch Seestreitkrafte Das Meer wurde zunehmend nicht als Trennung sondern als Verbindung zwischen den Landern und Kontinenten empfunden und genutzt Dieser Seehandel war jedoch stets durch Piraterie und feindliche Machte bedroht so dass die Entwicklung reiner Seestreitkrafte also Schiffen die keine Handelsguter mehr beforderten sondern nurmehr den Handel zu schutzen hatten oder offensiv gegen den Handel der Gegner vorgehen sollten bereits fruh begann Zu den einzelnen Schiffstypen liegen bereits viele hervorragende Artikel vor so dass im Folgenden nur ein kurzer Abriss uber die Entwicklung der Seestreitkrafte Marine erfolgen soll der keinen Anspruch auf Vollstandigkeit erhebt Die erste einschneidende Veranderung der Neuzeit war die Veranderung beim Schiffsantrieb Ab dem 15 Jahrhundert entstanden Schiffe die gegen den Wind segeln kreuzen konnten nicht mehr auf Ruderkraft angewiesen waren und somit die alteren Schiffstypen Galeere und Galeasse nach und nach ablosten Die spanische Galeone gehorte zu den ersten neuzeitlichen reinen Segelschiffen wurde zunehmend starker bewaffnet und in ihren unterschiedlichen Auspragungen zu Vorlaufern der grosseren Segelkriegsschiffe Das Hauptkriegsschiff spaterer Zeit wurde das Linienschiff benannt nach seiner Aufgabe in Aneinanderreihung Linie einer grosseren Zahl dieser Schiffe in der Hauptschlacht zu kampfen Einen mittelgrossen Typ stellten Fregatte und Korvette dar sie dienten zur Aufklarung aber auch zum eigenstandigen Handelsschutz und krieg Die Bezeichnungen Brigg und Brigantine fur kleinere zweimastige Segler sind hingegen keine militarischen Begriffe sondern bezeichnen lediglich deren Takelung Im 19 Jahrhundert wurden die Segel zunachst durch Dampfantrieb unterstutzt und von diesem schliesslich ganz ersetzt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die herkommliche Dampfmaschine weitgehend durch den Turbinenantrieb verdrangt und etwas spater durch die Dieseltechnologie erganzt Eine zweite sehr dynamische Entwicklung gab es bei der Panzerung und der Bewaffnung von Kriegsschiffen Der Panzerschutz bestand zunachst aus mehrfach ubereinander gelegten Holzschichten und wurde spater durch Eisen und Stahl ersetzt Die Qualitat des Panzerstahls wurde durch neue Bearbeitungsverfahren stetig verfeinert Die Bewaffnung anderte sich insofern als sie ab Mitte des 19 Jahrhunderts nicht mehr starr an den Seiten sondern in schwenkbaren Geschutzturmen aufgestellt wurde ihre Reichweite nahm stetig zu Aus den Segel Linienschiffen wurden dampfgetriebene Linienschiffe in Grossbritannien bereits als Battleship Schlachtschiff bezeichnet und aus den Fregatten und Korvetten entstand der Kreuzer Zu Beginn des 20 Jahrhunderts entstanden die Dreadnoughts so bezeichnet nach dem ersten Schiff dieses Typs HMS Dreadnought welches uber eine Hauptartillerie in schwenkbaren Turmen von einheitlichem grossem Kaliber verfugte all big gun Die Dreadnoughts umfassten neben dem eher langsamen Linienschiff bzw Schlachtschiff auch den Typ des Schlachtkreuzers bei welchem auf eine massive Panzerung verzichtet wurde um den Schiffen eine starke Antriebsanlage und somit eine hohe Geschwindigkeit zu ermoglichen Die letzte klassische und grosste Seeschlacht zwischen Schlachtschiff und Schlachtkreuzerflotten war die Skagerrakschlacht engl Battle of Jutland im Jahr 1916 Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Typen Linienschiff und Schlachtkreuzer bei fast allen grosseren Marinen zum schnellen Schlachtschiff verschmolzen Gut gepanzerte und relativ schnelle Schiffe die aber immer grosser und daher immer aufwandiger zu bauen und zu unterhalten waren Die Schiffe der japanischen Yamato Klasse verdrangten uber 70 000 Tonnen und die nicht verwirklichten Einheiten der Montana Klasse USA waren noch grosser geworden Infolge der Entwicklung der Luftstreitkrafte und deren Waffen trat die Schiffspanzerung nach dem Zweiten Weltkrieg in ihrer Bedeutung zuruck da klar wurde dass kein wie auch immer gepanzertes Schiff wirkungsvoll geschutzt werden konnte wenn der Gegner die Lufthoheit besitzt Eine dritte und sehr wesentliche Modifikation der Seestreitkrafte ergab sich durch die Einfuhrung einer ganz neuen Waffe des Torpedos Dieser wurde gegen Ende des 19 Jahrhunderts entwickelt und konnte von kleinen Einheiten etwa dem Torpedoboot aber auch von dem zu seiner Bekampfung entwickelten Torpedoboot Zerstorer spater Zerstorer und von U Booten zur Bekampfung von Kriegs und Handelsschiffen eingesetzt werden Somit entstanden zu Beginn des 20 Jahrhunderts drei vollig neue Schiffs bzw Bootstypen Zerstorer und Torpedoboote wurden im Zweiten Weltkrieg jedoch nur noch selten in ihrer ursprunglichen Rolle als schneller Angreifer sondern hauptsachlich defensiv eingesetzt etwa zum Schutz der Flottenverbande und Geleitzuge gegen U Boote Das U Boot Untersee Boot war die vierte entscheidende Neuerung des modernen Seekrieges Das erste Tauchboot wurde im Amerikanischen Burgerkrieg 1861 1865 eingesetzt durch Menschenkraft angetrieben war es wenig effektiv Zu einer Waffe von strategischer Bedeutung wurden die U Boote erst in den beiden Weltkriegen als vor allem deutsche U Boote ihren Gegnern empfindliche Verluste beibrachten Schlacht im Atlantik 1940 43 Auch die U Boote der USA und Grossbritanniens erzielten grosse Erfolge Allerdings waren alle U Boote bis etwa 1944 nur reine Tauchboote Erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entstand mit der deutschen U Boot Klasse XXI ein Typ der unter Wasser schneller und ausdauernder operieren konnte der aber zu spat kam um noch Einfluss auf die Kriegsgeschehnisse nehmen zu konnen Nach dem Krieg steigerte sich durch Einfuhrung weiterer neuer Technologien wie z B des Nuklearantriebs und der Tropfenform des Rumpfes die Unterwasser Verweildauer und die Geschwindigkeit unter Wasser noch einmal erheblich Auch die Grosse der Boote nahm derart zu dass von U Schiffen gesprochen werden kann Als funfte Neuerung traten ab etwa 1920 die Flugzeugtrager in Erscheinung Sie wurden im Zweiten Weltkrieg entgegen den Erwartungen der meisten Flottenfuhrungen zur Hauptwaffe der strategischen Seekriegsfuhrung besonders im Pazifik wo sich grosse Einheiten dieses Typs in spektakularen See Luftschlachten bekampften Doch auch im Atlantik wurde der Flugzeugtrager zu einem Garanten fur den Sieg der Alliierten hier waren es meist kleinere Geleitflugzeugtrager deren Flugzeuge fur eine luckenlose Fluguberwachung der Atlantik Konvois sorgten und somit den deutschen U Booten seit 1942 43 immer mehr zusetzten so dass deren Erfolge stark abnahmen Auch Deutschland baute ab 1935 an einem Flugzeugtrager Graf Zeppelin welcher aber aufgrund von Kompetenzstreitigkeiten mit Gorings Luftwaffe sowie infolge des Kriegsverlaufs nie fertiggestellt worden ist Amphibische Seestreitkrafte Bearbeiten Die USA United States Marine Corps und Grossbritannien Royal Marines unterhalten traditionell grossere amphibische Kampfverbande die oft als Elitetruppen gelten und durch speziell dafur gebaute Kriegsschiffe und boote unterstutzt werden Auch Russland China Frankreich und Spanien verfugten oder verfugen uber solche Einheiten Fruher kampften sie vom Deck der Segelschiffe aus mit Infanteriewaffen gegen Matrosen oder Marineinfanteristen der Gegenseite An dem ausgehenden 19 Jahrhundert wurden sie zu Marine Landungskraften die auch durchaus fur langere Zeit infanteristisch neben den Heeresverbanden an Land kampfen konnen und dafur uber eine eigene Logistik und Kommunikation verfugen Im Zweiten Weltkrieg wurden amphibische Operationen nicht nur im Pazifikkrieg sondern auch bei der Landung in Nordafrika Suditalien und in der Normandie kriegsentscheidend Die dabei eingesetzten Schiffstypen umfassen Landungsschiffe grossere Einheiten die sich der Kuste nur nahern sowie Landungsboote die auf den Strand auflaufen um dort Truppen und Material zu entladen Seit etwa 1970 wurden auch Hovercraft Luftkissenboote dazu verwendet um Abwehrfeuer moglichst schnell zu unterlaufen Deren tatsachlicher Wert kann heute 2021 aber angezweifelt werden Zur Unterstutzung der Landungstruppen gibt es spezielle Sturmdeck Landungsschiffe eine Verbindung von Hubschraubertrager und Landungsschiff die uber Kampfhubschrauber zur taktischen Unterstutzung verfugen Versorgungsschiffe sind im ruckwartigen Seeraum aller maritimen Uberseeoperationen von grosser Bedeutung Sie verfugen uber Treib und Betriebsstoffe Ersatzmunition und Ersatzteile fur die Fronteinheiten und konnen diesen bei kleinen bis mittleren Schaden auch Reparaturhilfe leisten Lazarettschiffe sind heute schwimmende Grosskliniken tragen keine Waffen und mussen besonders in Kriegszeiten ausserlich eindeutig als solche gekennzeichnet sein z B durch hellen Anstrich und grossflachig angebrachte Zeichen Beide Typen werden heute auch bei zivilen Katastrophen eingesetzt so etwa nach dem verheerenden Seebeben vor dem indonesischen Banda Aceh Seestreitkrafte der Zukunft Bearbeiten Die Wirkung von see und landgestutzten Flugzeugen sowie von Schiff Schiff Raketen legt die Vermutung nahe dass U Schiffen und Flugzeugtragern die Zukunft in strategischen Grossen Kriegen gehort Kleinere Uberwasserschiffe werden deren Deckung und Luftuberwachung zwar unterstutzen sonst aber eher Flagge zeigen d h in Kleinen Kriegen Prasenz und Schlagkraft demonstrieren ohne ihre Feuerkraft jemals wirklich einsetzen zu mussen Der neueste Trend bei den Seestreitkraften bewegt sich jedenfalls von grosseren Einheiten ausser U Schiffen und Flugzeugtragern weg und hin zu kleineren Kampfschiffen So scheint der Kreuzer ohnehin nur noch in den Flotten der USA und Russlands vorhanden ebenso zu verschwinden wie der Zerstorer Die Bezeichnungen Fregatte heute ein an die Grosse von Zerstorern und Kreuzern heranreichender Schiffstyp oft mit 1 3 Hubschraubern ausgestattet sowie Korvette ahnlich aber kleiner und meist auch langsamer leben wieder auf Die Bekampfung der Piraterie eine der Aufgaben von Fregatten und Korvetten in der Segelschiffzeit wird in Zukunft wieder eine Hauptaufgabe ihrer modernen Namensvettern sein Luftwaffe BearbeitenDie Luftstreitkrafte jeden Landes heissen auch allgemein Luftwaffe oft wird allerdings mit dem Wort die deutsche Luftwaffe insbesondere als Gegner der RAF USAF bezeichnet Als Teilstreitkraft wurden jeweils zuerst Abteilungen im Heer bzw der Marine gegrundet die erst nach dem Ersten bzw im Falle der United States Air Force im Zweiten Weltkrieg zu einer eigenstandigen Teilstreitkraft zusammengefugt wurden Trotzdem sind zu spateren Zeitpunkten wieder Marine und Heeresflieger zusatzlich zu den Luftwaffen entstanden Kennzeichen der Staaten des Warschauer Paktes bzw der ehemaligen UdSSR war bzw ist die Teilung der Luftwaffe in Fliegende Verbande und Luftverteidigungskrafte im Falle der SU zusatzlich Strategische Luftstreitkrafte etc Erster Weltkrieg Bearbeiten Die Doppeldecker und Dreidecker des Ersten Weltkriegs waren langsam und zunachst unbewaffnet der Pilot versuchte mit seiner Pistole die gegnerische Maschine zu treffen der Beobachter warf mit der Hand kleine Bomben ab In dieser Phase versahen die Flugzeuge nur Aufklarungsfunktionen Mit dem synchronisierten Maschinengewehr das durch den Propeller hindurchschiessen konnte begannen die legendaren Luftkampfe Bombenflugzeuge und Zeppeline als Bomber versetzten London in Schrecken obwohl ihre maximale Bombenlast gering war Zwischenkriegszeit Bearbeiten Doch die Erinnerung an den Schrecken dieser ersten Luftangriffe blieb in England wach The bomber always comes through war die Devise der Vertreter des strategischen Bombenkrieges im Gegensatz zu der Auffassung die Luftwaffe als taktische Waffe als fliegende Artillerie hauptsachlich auf dem Schlachtfeld einzusetzen Auch in der Seekriegsfuhrung erkannte man den Nutzen nicht recht den das Flugzeug in Aufklarung und Einsatz mittels Torpedos und Bomben gegen Schiffe wurde leisten konnen Flakeinheiten und Jagdgeschwader entstanden jedoch gleichzeitig mit den Bombereinheiten Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Zur bodengestutzten Luftverteidigung gehorte im Zweiten Weltkrieg zuerst ausschliesslich die Flak Flugabwehrkanone englisch Anti aircraft AA am Ende des Krieges trat mit der Wasserfall die erste FlaRak in Erscheinung Die deutsche Luftwaffe war im Gegensatz zur RAF als Unterstutzung der Bodentruppen als taktische Luftwaffe konzipiert worden und erfullte diese Erwartung hauptsachlich mit den Sturzkampfflugzeugen Stuka In einer operativen Rolle 1940 gegen London und andere Stadte eingesetzt konnte sie durch mangelnde Reichweite ihrer Flugzeuge und zu geringe Bombenlast diese nicht erfullen und erlitt schwere Verluste auch weil sie keine viermotorigen Bomber hatten Das britische Luftfahrtministerium wies am 14 Februar 1942 in der Area Bombing Directive Anweisung zum Flachenbombardement die RAF an die Einsatze auf die Moral der feindlichen Zivilbevolkerung zu konzentrieren insbesondere auf die der Industriearbeiter Dieses Ziel wurde nicht erreicht moglicherweise eher das Gegenteil Obwohl RAF und USAF wesentlich mehr und grossere Bomber gegen Deutschland einsetzen verfehlte das Flachenbombardement seine strategische Funktion weder Moral noch Produktion litten in erheblichem Mass Die Angreifer erlitten hohe Verluste deshalb versuchten sie 1942 drei Angriffe mit einer 1000 Bomber Flotte am 30 31 Mai 1942 bombardierte diese Koln Operation Millennium am 1 2 Juni Essen 956 Flugzeuge und am 25 26 Juni Bremen 960 Flugzeuge Spater im Krieg kam es dann wieder zu 1000 Bomber Angriffen ausschliesslich viermotoriger Maschinen mit deutlich hoherer Bombenlast Speziell die Luftangriffe auf Dresden auf Berlin und auf das Ruhrgebiet gingen in die Geschichte ein Die anglo amerikanische Bomberoffensive Combined Bomber Offensive hatte den kriegspolitischen Aspekt die UdSSR zu entlasten und ihr die Ernsthaftigkeit der Kriegsbemuhungen der Westmachte zu demonstrieren Kalter Krieg Bearbeiten Im Kalten Krieg waren die strategischen d h H Bomben Luftstreitkrafte zuerst die einzigen Tragersysteme fur die neue Waffe Diese Bedeutung ging an die land und U Boot gestutzten Interkontinentalraketen verloren Reine Bombenflugzeuge in nicht strategischer Funktion sind selten geworden die taktische Angriffsrolle wird von Jagdbombern und Erdkampfunterstutzungs Flugzeugen oder Hubschraubern ubernommen letztere aber eher den Heeresfliegern zugeordnet sind Der Hubschrauber wird auch zum Transport von Luftlande Einheiten verwendet Auch in der Zeit des Kalten Krieges zeigte sich dass Luftwaffen von erheblicher taktischer Bedeutung etwa in der Bekampfung von Panzerverbanden sind in strategischem Einsatz gegen einen entschlossenen Verteidiger Nordvietnam trotz gewaltigster Bombenlast keine kriegsentscheidende Wirkung zeigen Neueste Zeit Bearbeiten Zur Vermeidung eigener Verluste an Bodentruppen und zur Vermeidung der Problematik einer Kriegserklarung wurden wiederholt Luftangriffe wie zum Beispiel wahrend des Kosovokrieges geflogen Dabei sollen gezielt militarische Einheiten Rustungsbetriebe und logistische Knotenpunkte getroffen und ausgeschaltet werden chirurgische Luftangriffe und eine Demoralisierung der Bevolkerung erreicht werden Diese psychologische Wirkung von Luftangriffen ist jedoch ausserst umstritten denn es kommt bei solchen Operationen fast immer zu zivilen Opfern was in den Medien gegen den Angreifer verwendet werden kann Statt der erhofften Demoralisierung kann somit auch das Gegenteil eintreten namlich ein Zusammenrucken der Zivilbevolkerung selbst von Systemgegnern hinter die Regierung Diese Erfahrung musste bereits im Zweiten Weltkrieg gemacht werden Streitkrafte und Medien BearbeitenPropaganda und Desinformation gab es zu allen Zeiten Unter anderem gab es britische Plakate im Ersten Weltkrieg die affenartige deutsche Soldaten zeigen die belgische Sauglinge auf ihren bluttriefenden Bajonetten aufspiessen Ebenfalls britischen Ursprungs ist die Behauptung deutsche Soldaten wurden Zivilisten im besetzten Belgien Hande abhacken NS Deutschland lenkte die Medien durch das Ministerium fur Volksaufklarung und Propaganda Das Horen auslandischer Rundfunksender Feindsender wurde mit hohen Strafen bis hin zur Todesstrafe bedroht In demokratischen Staaten wird den Medien zwar auch eine gewisse patriotische Haltung abverlangt die aber dennoch zur Enthullung unliebsamer Tatsachen fuhren kann die von der militarisch politischen Fuhrung nicht thematisiert werden sollte Das Massaker von Mỹ Lai etc Andererseits haben Fernsehbilder eine viel starker suggestive Kraft so dass aus einer ortlichen Niederlage der Eindruck eines verloren gehenden Krieges entstehen kann Da das amerikanische Militar den Eindruck gewann man hatte ohne derartige negative Fernsehbilder den Vietnamkrieg gewonnen nicht ganz zutreffend die politische Unmoglichkeit den Norden mit Bodentruppen anzugreifen verschaffte dem Gegner eine unzerstorbare Operationsbasis sollte dies im Dritten Golfkrieg unterbunden werden Daher entstand der embedded journalist ein Reporter dessen Leben von den Soldaten der Einheit abhangt uber die er berichtet wird sich dieser Aufgabe im Sinne militarischer Kameradschaftlichkeit d h Verschweigen und Vertuschen unangenehmer Details widmen Allerdings hat die Wirklichkeit die Mediendarstellung dort ubertroffen Nach Region BearbeitenMilitargeschichte der USA Liste von Militaroperationen der Vereinigten Staaten Vietnamkrieg Zweiter Golfkrieg und Irakkrieg Britische MilitargeschichteSiehe auch BearbeitenListe von Schlachten Liste der Kriege Militarhistoriker Imperialismus KolonialismusLiteratur BearbeitenJeremy Black Rethinking Military History Routledge London u a 2004 ISBN 978 0 415 27534 7 Jeremy Black Introduction to Global Military History 1775 to the Present Day Routledge London u a 2005 ISBN 0 415 35395 5 Ursula von Gersdorff Hrsg Geschichte und Militargeschichte Wege der Forschung Bernard und Graefe Frankfurt am Main 1974 ISBN 3 7637 5131 9 John Keegan Die Kultur des Krieges Aus dem Englischen von Karl A Klewer Rowohlt Berlin 1995 ISBN 3 87134 226 2 Originalausgabe unter dem Titel A History of Warfare Gerd Krumeich Militargeschichte fur eine zivile Gesellschaft In Christoph Cornelissen Hrsg Geschichtswissenschaften Eine Einfuhrung Fischer Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 596 14566 X S 178 193 Thomas Kuhne Benjamin Ziemann Hrsg Was ist Militargeschichte Krieg in der Geschichte Band 6 Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 74475 5 Digitalisat Manfred Messerschmidt Klaus A Maier Werner Rahn Bruno Thoss Militargeschichte Probleme Thesen Wege Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte Band 25 Im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1982 ISBN 3 421 06122 X Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Handbuch der deutschen Militargeschichte 1648 1939 6 Bande Bernard und Graefe Munchen 1979 81 Montgomery of Alamein A History of Warfare George Rainbird London 1968 Titel der deutschen Ausgabe Kriegsgeschichte Bernard und Graefe Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 7637 5107 6 Sonke Neitzel Deutsche Krieger Vom Kaiserreich zur Berliner Republik eine Militargeschichte Propylaen Berlin 2020 ISBN 978 3 54 907647 7 Jutta Nowosadtko Krieg Gewalt und Ordnung Einfuhrung in die Militargeschichte Historische Einfuhrungen Band 6 Edition Diskord Tubingen 2002 ISBN 3 89295 680 4 Georg Ortenburg Heerwesen der Neuzeit 10 Bande Bernard und Graefe Koblenz 1984 ff Geoffrey Parker Hrsg The Cambridge History of Warfare Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 978 0 521 85359 0 Auszug PDF 142 kB Matthias Rogg Kompass Militargeschichte Ein historischer Uberblick fur Einsteiger Hrsg vom Zentrum fur Militargeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Rombach Freiburg Berlin Wien 2013 ISBN 978 3 7930 9732 7 Erich Scherer Handlexikon Militargeschichte Elektronische Ressource Zur Geschichte des Militars mitteldeutscher Kleinstaaten vom 16 bis 19 Jahrhundert Begriffe Garnisonen Formationen Personen Digitale Bibliothek Band 109 Directmedia Publ Berlin 2004 ISBN 3 89853 509 6 Bruno Thoss Hrsg Vom Kalten Krieg zur deutschen Einheit Analysen und Zeitzeugenberichte zur deutschen Militargeschichte 1945 bis 1995 Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 56160 X Worterbuch zur deutschen Militargeschichte 2 Bde Militarverlag der DDR Berlin 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Militargeschichte Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Jutta Nowosadtko Gewalt Gesellschaft Kultur Ein Ersatz fur Krieg Staat Politik In Zeithistorische Forschungen Onlineausgabe 2 2005 Nr 1 Portal Militargeschichte des Arbeitskreises Militargeschichte e V Jorg Echternkamp Militargeschichte Version 1 0 in Docupedia Zeitgeschichte 12 Juli 2013Einzelnachweise Bearbeiten www akmilitaergeschichte deNormdaten Sachbegriff GND 4169943 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militargeschichte amp oldid 235902691