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Ein Maschinengewehr kurz MG in der Schweizer Armee Mg ist eine vollautomatische Schusswaffe fur das Verschiessen von Gewehrmunition In den 1950er Jahren in den USA entwickeltes M60 MaschinengewehrDas osterreichisch ungarische MG Schwarzlose Modell M07 12 mit Munitionskasten und Textil MunitionsgurtMaschinengewehre feuern bei Betatigung des Abzugs so lange Projektile ab bis der Abzug wieder gelost die Munitionszufuhr unterbrochen wird oder eine Storung auftritt Der Mechanismus des automatischen Ladens wird entweder durch den Gasdruck der sich entspannenden Pulvergase durch die Ruckstosskraft oder durch einen externen Antrieb wie zum Beispiel einen Elektromotor betatigt MGs gelten in Deutschland als Kriegswaffen Handel und Besitz von Maschinengewehren werden in Deutschland durch das Kriegswaffenkontrollgesetz geregelt Kaliber von MGs reichen von 5 56 mm bis ca 15 mm bzw maximal bis 20 mm siehe Liste von Handfeuerwaffen Munitionsarten Fest eingebaute bzw auf Lafetten montierte MGs mit einem Kaliber von 12 bis unter 20 mm werden als Schweres Maschinengewehr bezeichnet Automatische Schusswaffen mit einem Kaliber ab 20 mm sind Maschinenkanonen und verschiessen meist Granaten anstelle von Massivgeschossen Vollautomatische Waffen die Pistolenmunition verschiessen fallen unter die Bezeichnung Maschinenpistolen und sind in der Regel kleiner als Maschinengewehre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorlaufer 1 2 Erste Entwicklungen 1 3 Entwicklung im Ersten Weltkrieg 1 3 1 Deutschland 1 3 2 Frankreich 1 3 3 Vereinigtes Konigreich 1 3 4 Vereinigte Staaten 1 4 Spatere Entwicklungen 2 Aufbau und Technik 3 Modelltypen 4 Einsatz 4 1 Verwendung bei Bodeneinheiten 4 2 Verwendung im Luftkampf 4 2 1 Erster Weltkrieg 4 2 2 Zweiter Weltkrieg 4 2 3 Seit 1945 5 Gesetzeslage 5 1 Situation in Deutschland 5 2 Situation in der Schweiz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorlaufer Bearbeiten Entwurf Leonardo da Vincis fur ein Orgelgeschutz aus mehreren Kanonenlaufen Montigny Mitrailleuse um 1870Fruhe Vorlaufer des Maschinengewehrs waren die bereits im Mittelalter eingesetzten Ribauldequins wie sie unter anderem von Leonardo da Vinci entworfen wurden Die Entwicklung des modernen Maschinengewehrs begann mit den Salvengeschutzen des 19 Jahrhunderts wie der in den 1850er Jahren zuerst in Belgien entwickelten Mitrailleuse einem schnell feuernden Geschutz im Gewehrkaliber Die Mitrailleuse mit ihren vielen starren Einzellaufen musste allerdings nach jeder Salve von der Bedienungsmannschaft aufwandig nachgeladen werden Gatling Gun aus dem Jahr 18761737 wurde erwahnt dass ein deutscher Ingenieur eine 10 Pfunder Kanone erfunden hatte die 20 Mal in einer Minute feuern konnte 1 1750 erfand in Danemark ein Preusse bekannt als Hauptmann Steuben vom Zug der Artillerie eine Hinterladerkanone die von vier Personen betrieben und mit Papierpatronen gespeist wurde und die 24 Mal in einer Minute feuern konnte Er fuhrte sie im selben Jahr Friedrich V Konig von Danemark und Norwegen und hochrangigen Beamten vor 2 3 1788 erfand ein Schweizer Soldat eine Maschine die von 10 Mann bedient wurde und in der Lage war 300 Kugeln in 3 Minuten abzufeuern 4 Ebenfalls 1788 wurde berichtet dass ein preussischer Offizier in Berlin ein Gewehr erfunden hatte mit dem 400 Kugeln hintereinander abgefeuert werden konnten 5 6 1806 erfand ein Wiener Kupferstecher und Mechaniker namens Herr Putz eine Maschinenkanone die einmal pro Sekunde oder moglicherweise bis zu 60 Mal pro Minute laden feuern und sich selbst reinigen konnte Allerdings war die Feuerrate durch die Uberhitzung des Laufs begrenzt 7 Ein weiterer Vorlaufer fur Maschinengewehre war das in den 1830er Jahren von einem Schweizer namens Steuble entworfene Gewehr Er versuchte erfolglos es an die englische die russische oder die franzosische Regierung zu verkaufen 8 9 Eine neuartige Entwicklung waren die Repetiergeschutze wie die um 1860 vorgestellten Union Repeating Gun auch Ager Gun oder Mills Gun und die 1862 von Richard Jordan Gatling patentierte Gatling Gun Sie hatten einen durch eine Handkurbel angetriebenen Lademechanismus zumindest theoretisch war eine kontinuierliche Munitionszufuhr moglich Die Gatling Gun hatte ein rotierendes Laufbundel was Uberhitzungsproblemen vorbeugte Beide Waffen kamen im Amerikanischen Burgerkrieg zu begrenztem Einsatz Im Jahr 1865 liess sich Gatling den Entwurf einer sechslaufigen Waffe patentieren die bis zu 200 Schuss pro Minute verschiessen konnte 1870 verwendete das bayerische Regiment der preussischen Armee im Deutsch Franzosischen Krieg eine einzigartige Waffe im Mitrailleuse Stil namens Feldl Geschutz Die Waffe bestand aus vier nebeneinander angeordneten Laufen die das manuelle Laden der franzosischen Mitrailleuse durch ein mechanisches Ladesystem mit einem Trichter mit 41 Patronen am Verschluss jedes Laufs ersetzten Obwohl es zeitweise effektiv genutzt wurde behinderten mechanische Schwierigkeiten seinen Betrieb und es wurde schliesslich kurz nach Kriegsende aufgegeben 10 Erste Entwicklungen Bearbeiten Das in Russland in Lizenz gebaute Maxim M1910 ist eine auf einer Lafette befestigte Weiterentwicklung des ursprunglichen Maxim Maschinengewehrs1885 prasentierte Hiram Maxim das erste Maschinengewehr die sogenannte Maxim Gun bei dem der Ruckstoss des Schusses genutzt wurde um die leere Patronenhulse auszuwerfen die Feder zu spannen und eine neue Patrone in die Kammer zu laden Ruckstosslader Die Munitionszufuhr erfolgte hier erstmals uber Patronengurte neuartig war ausserdem die Wasserkuhlung Das Maxim MG erreichte so eine Schussfolge von bis zu 600 Schuss pro Minute In den britischen Kolonialkriegen 1893 vor allem im Matabele Konigreich in Afrika bewahrte sich das Maxim MG Alle Militarmachte fuhrten um die Jahrhundertwende Maschinengewehre des Typs Maxim ein Der nachste Einsatz erfolgte 1904 durch die Kaiserlich Russische Armee im Russisch Japanischen Krieg Andere Konstrukteure John Moses Browning mit seinem Colt Modell 1895 Benjamin Hotchkiss auf der Basis der Erfindung des osterreichischen Freiherrn Adolf Odkolek von Ujezd Colonel Isaac Lewis und andere entwickelten Maschinengewehre als Gasdrucklader Hierbei wird uber eine Bohrung im Lauf ein Teil der Treibladungsgase beim Schuss abgezweigt um den Nachlademechanismus zu betatigen Eine dritte Variante waren die Waffen mit verzogertem Masseverschluss von Schwarzlose die sich jedoch am Anfang nicht bewahrten da die Verriegelung nicht starr war und die Laufe zur Verminderung des Restdruckes kurz sein mussten da sonst Funktionsprobleme auftraten Die Probleme der Waffen mit verzogertem Masseverschluss wurden erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gelost MG 45 CETME G3 SIG 510 SIG 710 franz AA 52 indem im vorderen Teil des Patronenlagers Entlastungsrillen eingefrast wurden Dadurch wurden Hulsenreisser vermieden da der Gasdruck auf die sich verjungende Innen und Aussenflache der Hulse ausgeglichen wurde Auf einem ganzlich anderen Prinzip beruhte das danische Madsen MG Im Gegensatz zu den oben genannten Konstruktionen bewegt sich der Verschluss nicht parallel zur Laufachse sondern er klappt nach unten zur Patronenzufuhr und nach oben zum Auswerfen der Hulse Zufuhr und Auswerfen erfolgen durch vom Rucklauf des Systems betatigte Hebel Das Madsen MG ist vom Peabody Martini System abgeleitet Die Kavallerie der russischen Armee erhielt bereits 1904 in Danemark hergestellte leichte Madsen Maschinengewehre Entwicklung im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Deutschland Bearbeiten Das deutsche MG 08 MG St Etienne M1907Bereits Jahre vor dem Ersten Weltkrieg stellte das Deutsche Reich Maschinengewehr Abteilungen mit wassergekuhlten Maschinengewehren vom Typ Maxim insbesondere dem MG 08 das von einer Lafette geschossen wurde auf Schon kurz nach Kriegsbeginn wurde es jedoch durch das MG 08 15 erganzt das einen Gewehrkolben und eine Zweibeinstutze hatte Bezuglich der Funktion entsprach es dem MG 08 war jedoch leichter gebaut und fur den beweglichen Einsatz gedacht Es verschoss wie das MG 08 die gegurtete Gewehrpatrone Kaliber 7 92 mm Frankreich Bearbeiten Das Maschinengewehr der franzosischen Armee war das St Etienne M1907 und der luftgekuhlte Gasdrucklader Hotchkiss M1914 im Kaliber 8 mm Lebel Die Patronenzufuhr erfolgte durch Ladestreifen Das leichte Maschinengewehr Chauchat Mod 1915 verschoss die gleiche Patrone aus einem bananenformigen Magazin Es war ein Ruckstosslader und hatte eine Kadenz von knapp 400 Schuss pro Minute Es konnte von einem einzelnen Soldaten leicht getragen werden und war wegen seiner Ungenauigkeit und Unzuverlassigkeit beruchtigt Vereinigtes Konigreich Bearbeiten Zwei britische Soldaten mit Gasmasken bedienen 1916 ein Vickers MaschinengewehrDas britische schwere Maschinengewehr Vickers entsprach in der Funktion dem Maxim im Gegensatz zu diesem knickt der Kniegelenkverschluss jedoch nach oben was eine niedrigere Bauweise des Verschlussgehauses erlaubt Als leichtes Maschinengewehr setzten die British Army den luftgekuhlten Gasdrucklader Lewis ein Dieser hatte ein oben aufgesetztes Tellermagazin mit 47 kreisformig angeordneten Patronen Vereinigte Staaten Bearbeiten Die schweren wassergekuhlten US amerikanischen Maschinengewehre Browning M1917 kamen im Ersten Weltkrieg nur sporadisch zum Einsatz die US Truppen waren mit franzosischen und britischen MGs im US Kaliber 30 06 Springfield ausgerustet In den letzten Kriegsmonaten wurde das voll automatische Gewehr Browning Automatic Rifle BAR Mod 1918 ein Gasdrucklader mit einem 20 Schuss Kastenmagazin in die Truppe eingefuhrt Es erhielt aber erst nach Kriegsende ein Zweibein und wurde auch erst damit zu einem leichten MG Die Vereinigten Staaten kopierten die bei Kriegsende erbeutete Patrone einer Panzerbuchse der Firma Mauser konstruierten sie auf Zollmass um und schufen dafur das uberschwere MG M2 im Kaliber 50 12 7 mm das bis heute mehr oder weniger weiterentwickelt weltweit in Gebrauch ist Dieses Browning MG entspricht in der Funktionsweise dem kleineren wassergekuhlten MG Mod 1917 im Kaliber 30 und seiner luftgekuhlten Variante M1919 Alle diese Waffen sind Ruckstosslader mit Gurtzufuhr Alle US amerikanischen Browningwaffen waren noch im Koreakrieg im Einsatz Spatere Entwicklungen Bearbeiten Verschiedene Versionen des MG 42 im Panzermuseum MunsterDie hergebrachte Unterteilung in leichte und schwere Maschinengewehre wurde bei der deutschen Wehrmacht mit der Einfuhrung des MG 34 hinfallig Dieses diente als Universal MG das wahlweise mit Zweibein oder auf der Dreibeinlafette zum Einsatz kam Obwohl sehr leistungsfahig war das MG 34 wegen seiner vielen Dreh und Frasteile sehr fertigungs und kostenaufwendig sowie verschmutzungs und kalteempfindlich Diese Nachteile wurden durch eine radikale Neukonstruktion mit dem MG 42 behoben das bis heute einen Massstab in Bezug auf Einfachheit Robustheit Funktionssicherheit unter allen Bedingungen und geringen Fertigungsaufwand setzt Erstmals wurde die Technik des Pragens und Stanzens von Waffenteilen in grossem Umfang eingesetzt Hinzu kam der rollengestutzte Verschluss der eine Feuergeschwindigkeit von 1500 Schuss min ermoglichte In der Praxis wurde die Feuergeschwindigkeit auf 1200 Schuss min gesenkt um Rohrverschleiss und Munitionsverbrauch in Grenzen zu halten Diese Waffe wurde in einer Fabrik konstruiert die Burolampen herstellte Johannes Grossfuss KG Dobeln Das MG3 ist der direkte Nachfolger des MG 42Das Standard Maschinengewehr der deutschen Bundeswehr ist heutzutage das MG3 ein Nachfolger des MG 42 der Wehrmacht Es ist luftgekuhlt und wurde wie das MG 42 hauptsachlich in Blechpragetechnik hergestellt Als Erganzung und Nachfolger des MG3 werden bei der Bundeswehr das MG4 sowie MG5 eingefuhrt Auch im Osterreichischen Bundesheer wird eine Weiterentwicklung des MG 42 das MG 74 verwendet Auch das beruhmte US amerikanische M60 Maschinengewehr ist eine Entwicklung die in einigen Konstruktionsdetails auf dem MG 42 basiert es wurde in der Zwischenzeit vom M249 SAW im Grossteil der Armee ersetzt Aufbau und Technik BearbeitenIm Aufbau unterscheiden sich Gewehre und Maschinengewehre vor allem durch die Funktionsweise des Wiederlademechanismus der Waffe und der Verschlusstechnik Der prinzipielle Aufbau ist ansonsten identisch Bei schweren Maschinengewehren ist die Verwendung des Munitionsgurtes eine weitere Besonderheit im Vergleich zu automatischen Gewehren Ein Gurt ermoglicht eine hohere Kadenz im Vergleich zu konventionellen Munitionszufuhrung mit einem Magazin Eine abweichende Maschinengewehrkonstruktion vom gangigen Prinzip sind die modernen Gatling Waffen Bei diesen Maschinengewehrtypen haben mehrere rotierende Laufe wahrend des Rotationszyklus jeweils Sekundenbruchteile Zeit um abzukuhlen Es wird daher nicht mehr nur ein einziger Lauf permanent belastet Ausserdem werden die Laufe durch die Rotation des Laufbundels von Luft umstromt was die Kuhlung verbessert Maschinengewehre die mit Munitionsgurten arbeiten erfordern generell eine besondere Kuhlung des Laufes da der Stahl des Laufes durch die hohe Feuerrate sonst ausgluht und verschleisst Fruher wurde oft Wasser zur Kuhlung verwendet heute werden die Laufe entweder regelmassig nach einer Anzahl von Gurten gewechselt oder ganz ersetzt Modelltypen Bearbeiten Kollektion der Maschinengewehre im Museum der Gespanschaft Međimurje KroatienInnerhalb der Gruppe der Maschinengewehre wird weiter differenziert zwischen leichten mittleren und schweren MGs Leichte Maschinengewehre lMG sind dadurch gekennzeichnet dass sie von einem Soldaten allein transportiert und auch freihandig geschossen werden konnen sowie nicht sehr viel schwerer als die jeweiligen Standardwaffen sind Die Munition wird meist uber Magazine zugefuhrt Gurtzufuhrung ist aber ebenfalls moglich Der Lauf der meisten leichten Maschinengewehre ist nicht auswechselbar und fest verbaut Wahrend fruher als noch Mehrladegewehre Ordonnanz waren lMGs eine eigene Entwicklungslinie waren bspw BREN oder als leichte Variante vom Universal MG MG 42 abgeleitet wurden werden heutzutage haufig Varianten gangiger Sturmgewehre gleichen Kalibers die mit schwererem Lauf und Zweibein ausgestattet sind verwendet Beispiele dazu sind das sowjetische RPK oder das Schweizer LMg 25 Mittlere Maschinengewehre auch Mehrzweck MG oder Universal MG genannt basieren nicht auf einem Sturmgewehr sondern stellen in der Regel eine eigene Entwicklung dar In diesen Waffen werden gegebenenfalls leistungsfahigere Patronen mit grosserem Kaliber als in Sturmgewehren verwendet Mehrzweck MGs konnen sowohl als leichtes MG mit einem Zweibein als auch auf einer Lafette als schweres MG eingesetzt werden Weitere Hauptmerkmale fur mittlere MGs sind die Munitionszufuhrung durch Munitionsgurte um ein effektives Dauerfeuer fuhren zu konnen und ein auswechselbarer Lauf um eine Uberhitzung von Waffen ohne Wasserkuhlung zu vermeiden Beispielhafte Modelle fur Mehrzweck MG deutsches MG 34 MG 42 sowjetisches PK PKM FN MAG Schwere Maschinengewehre sind fest eingebaute bzw auf Lafetten montierte MGs Es handelt sich dabei entweder um mittlere MGs oder um gesonderte Entwicklungen fur spezielle Einsatzfalle Gatling Maschinengewehre werden aufgrund ihres hohen Gewichts der grossen Ruckstosskraft sowie wegen des enorm hohen Munitionsverbauchs generell den schweren Maschinengewehren zugerechnet Gelegentlich findet man auch die Bezeichnung uberschwere Maschinengewehre meist fur schwere MGs mit einem Kaliber 12 7 mm und hoher Ein Beispiel hierfur ist das sowjetische KPW im Kaliber 14 5 114 mm Einsatz Bearbeiten Deutsche Soldaten setzen im Zweiten Weltkrieg ein MG 34 zur Flugabwehr am Atlantikwall einDie leichten MGs und mittleren MGs auf Zweibein zahlen zu den Handfeuerwaffen da sie von einer Person bedient werden konnen Dennoch wird der Schutze oft auch von einer anderen Person beim Transport der Munition unterstutzt Sie werden meist als Gruppen MG in einer Infanterieeinheit bzw als Bordbewaffnung von militarischen Fahrzeugen eingesetzt Schwere MGs und entsprechend lafettierte mittlere MGs werden meist zur Bewaffnung von beispielsweise Kampfflugzeugen Kampfhubschraubern oder Panzern eingesetzt aber auch zur Verteidigung befestigter Stellungen Da sie nicht bzw nur zerlegt in Waffe und Lafette tragbar sind und nicht von einer Person ohne Probleme bedient werden konnen zahlen schwere MGs nicht zu den Handfeuerwaffen Verwendung bei Bodeneinheiten Bearbeiten In Kampfhandlungen werden Maschinengewehre hauptsachlich dazu verwendet Unterstutzungsfeuer zu geben und Aktionen des Gegners niederzuhalten Feuerschutz Sperrfeuer Einer der ersten grossen Einsatze mit Maschinengewehren war die Niederschlagung des Mahdi Aufstandes 1881 bis 1899 Die Mahdisten wurden 1898 durch eine anglo agyptische Streitmacht besiegt Diese zahlte 482 Getotete und Verwundete die Mahdi Seite 9700 Tote und 16 000 Verwundete 11 Die blutigen Stellungsgefechte im Ersten Weltkrieg waren auf den beidseitigen MG Einsatz zuruckzufuhren Strategie und Taktik der Kriegsfuhrung anderten sich grundlegend Durch das Kreuzfeuer mit Maschinengewehren an der langgezogenen Front brachen die meisten Angriffe schnell zusammen So waren beispielsweise in der Schlacht an der Somme 90 der britischen Verluste auf deutsches Maschinengewehrfeuer zuruckzufuhren 12 Wahrend des Zweiten Weltkriegs bestand der MG Trupp jeder Schutzengruppe der Wehrmacht aus bis zu vier Soldaten Zur ersten Munitionsausstattung gehorten planmassig 2500 Schuss Der MG Schutze fuhrte 50 Schuss in einer Gurttrommel mit je 500 Schuss der MG Schutze 2 und 3 Der Rest wurde im Gefechtstross mitgefuhrt In der Praxis wurde jedoch auch diese Munition auf die Schutzen der Gruppe verteilt und mitgefuhrt auch die Einteilung eines MG Schutzen 3 entfiel bald Die MG Schutzen gingen dazu uber bis zu vier Wechselrohre mitzufuhren um auch in langeren Gefechten Feindkrafte in der Verteidigung aber auch im Angriff niederhalten zu konnen da nach je 150 verschossenen Schuss das Rohr zum Abkuhlen gewechselt werden musste In den sMG Trupps der MG Kompanien der Infanteriebataillone wurden die MGs auf Feldlafette eingesetzt Diese ermoglichten auch weiter entfernt liegende Gelanderaume bis zu 1200 m teilweise im Bogenschuss unter Feuer zu nehmen Fur das MG wurden zur Beobachtung der Schusslage auch Leuchtspurpatronen eingesetzt vor allem bei Nacht und zur Fliegerabwehr Dazu sollte im Verhaltnis 1 Schuss Leuchtspur zu 3 Schuss normale Munition gegurtet werden In der Praxis wird angestrebt mit kurzen gezielten Feuerstossen den Gegner zu bekampfen Dauerfeuer mit einem Einsatz von 250 Schuss und mehr ist nur mit Feldlafetten sinnvoll und muss von Rohrwechseln begleitet werden da sonst der Lauf uberhitzt und sich in der Folge ein Projektil im Lauf verklemmen und zum Ausgluhen des Laufes fuhren kann Verwendung im Luftkampf Bearbeiten Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg wurden erstmals Maschinengewehre als Flugzeug Bordwaffen eingesetzt Auf deutscher Seite kamen dabei modifizierte MG 08 bzw spater MG 08 15 zum Einsatz Die Modifikationen bestanden darin auf den Wassermantel zu verzichten da der Fahrtwind zur Kuhlung des Laufes ausreichte Eine deutsche Innovation waren synchronisierte MGs die mithilfe eines Unterbrechergetriebes durch den Propellerkreis schiessen konnten Dies erhohte die Treffgenauigkeit Bei Jagdflugzeugen wurden meist zwei dieser MG starr oberhalb des Motors angeordnet Franzosische Jagdflugzeuge schossen ebenfalls durch den Propellerkreis allerdings unsynchronisiert Dazu mussten die Propellerblatter mit Stahlblechen belegt werden an denen die Bleigeschosse abprallten was sowohl die Feuerkraft als auch die Leistung der Maschine einschrankte Vor allem in beweglicher Installation wurde auch das Parabellum MG verwendet Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges verwendeten alle Machte kleinkalibrige MGs 7 5 7 92 mm in ihren Flugzeugen Wegen zu geringer Durchschlagskraft und Reichweite wurden diese bald durch uberschwere MGs 12 7 13 2 mm oder Maschinenkanonen grosseren Kalibers abgelost Seit 1945 Bearbeiten Die letzten Flugzeuge die MGs als Hauptbewaffnung trugen waren die amerikanischen F 86 In der heutigen Zeit werden Maschinengewehre nur noch von leichten Kampfflugzeugen bzw hubschraubern verwendet Ansonsten wird aufgrund der wesentlich hoheren Wirkung im Ziel der Einsatz von Maschinenkanonen bevorzugt Gesetzeslage BearbeitenSituation in Deutschland Bearbeiten In Deutschland ist es Privatpersonen verboten vollautomatische Waffen zu besitzen 13 Situation in der Schweiz Bearbeiten Maschinengewehrstellungen am Simplonpass 2019 46 245619 8 018434In der Schweiz fallen Maschinengewehre die eine einzige Person tragen und bedienen kann gemass dem Waffengesetz Artikel 5 unter den Begriff Seriefeuerwaffen deren Erwerb und Besitz verboten ist Dies gilt auch fur solche die zu halbautomatischen Waffen umgebaut worden sind Ebenfalls verbietet das Gesetz das Schiessen mit Seriefeuerwaffen Die kantonalen Behorden konnen in begrundeten Einzelfallen z B fur Sammler Ausnahmebewilligungen erteilen Diese Bewilligungen enthalten Vorschriften welche durch die Behorde regelmassig uberpruft werden So sind u a Verschluss und Waffe raumlich getrennt und vor dem Zugriff Dritter geschutzt aufzubewahren Literatur BearbeitenF W A Hobart Das Maschinengewehr Die Geschichte einer vollautomatischen Waffe 3 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1976 ISBN 3 87943 277 5 Daniel Musgrave Deutsche Maschinengewehre Entwicklung Technik Typen Motorbuch Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 613 01653 2 Eugen A Lisewski Deutsche Maschinengewehre im Einsatz MG 01 bis MG 42 Podzun Pallas Verlag Wolfersheim Berstadt 1999 ISBN 3 7909 0681 6 Das Waffen Arsenal Bd 180 Rolf Wirtgen Die Entwicklung des Maschinengewehrs Vom Handrohr zum Universal Maschinengewehr Broschure zur Sonderausstellung 2005 bei der Wehrtechnischen Studiensammlung Bundesamt fur Wehrtechnik und Beschaffung Koblenz 2005 ISBN 3 927038 66 0 Ilya Shaydurov Russische Schusswaffen Typen Technik Daten Motorbuch Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 613 03187 6 Chris McNab MG 34 and MG 42 Machine Guns Bloomsbury Publishing 2012 ISBN 978 1 78200 309 0 82 Seiten online PDF Memento vom 15 Mai 2018 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten Wiktionary Maschinengewehr Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Maschinengewehre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maschinengewehr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht uber alle MGs bis 20 mm How Machine Guns Work englisch James Puckles Maschinengewehr englisch Einzelnachweise Bearbeiten https www britishnewspaperarchive co uk viewer bl 0000191 17400927 004 0002 https www britishnewspaperarchive co uk viewer bl 0000570 17500227 007 0004 The Universal Magazine 1750 abgerufen im 1 Januar 1 englisch The Gentleman s Magazine Google Books 1789 abgerufen am 27 Februar 2022 englisch Maryland Gazette Thursday August 28 1788 In msa maryland gov Abgerufen am 20 August 2022 englisch https www britishnewspaperarchive co uk viewer bl 0000230 17880526 001 0002 Zeitung fur Industrie und Handlung 1806 abgerufen im 1 Januar 1 G Lenotre Vieilles Maisons Vieux Papiers Tallandier 2014 ISBN 979 1 02100758 1 S 81 franzosisch google com La Presse In Gallica 22 Mai 1838 abgerufen am 26 August 2019 franzosisch Peter Smithurst The Gatling Gun Bloomsbury Publishing 2015 ISBN 978 1 4728 0598 0 S 46 englisch google com Die mohammedanische Bewegung im agyptischen Sudan Vortrag von Professor Dr Dagobert Schoenfeld 1904 Rozina Sabur Laurence Dodds Ten facts about the Battle of the Somme The Telegraph 30 Juli 2016 Anlage 2 zu 2 Abs 2 bis 4 Waffenliste Abschnitt 1 Verbotene Waffen 1 2 1 1 Vollautomaten Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 13 43 min 12 5 MB Text der gesprochenen Version 18 Dezember 2011 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Sachbegriff GND 4169007 2 lobid OGND AKS LCCN sh85079323 Abgerufen von https de wikipedia 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