www.wikidata.de-de.nina.az
Die Mitrailleuse IPA mitʁaˈjoːze anhoren von franzosisch mitraille Kartatsche ist ein manuell bedientes Salvengeschutz und wurde ursprunglich 1850 in Belgien entwickelt Einige dieser Schusswaffen wurden im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 auf franzosischer Seite benutzt Die franzosische Reffye eine Mitrailleusen Variante war die erste Schnellfeuer Schusswaffe die als Standardausrustung einer Armee in einem grosseren Konflikt eingesetzt wurde Obwohl die Konstruktion innovativ war wurde die Waffe nie erfolgreich da ihr taktisches Potenzial sehr gering war Das Wort mitrailleuse steht bis heute im franzosischsprachigen Raum fur ein Maschinengewehr obwohl die historische Mitrailleuse keine automatische Schusswaffe darstellte sondern manuell geladen werden musste De Reffye Mitrailleuse Standort Musee Militaire Vaudois Morges Ruckansicht einer MitrailleuseEinsatz der Mitrailleuse im Deutsch Franzosischen Krieg in einer zeitgenossischen Darstellung Inhaltsverzeichnis 1 Technik 1 1 Aufbau 1 2 Munition und Feuergeschwindigkeit 2 Entwicklung 3 Einsatzweise 4 Die Mitrailleuse im Krieg 4 1 Deutsch Franzosischer Krieg 1870 1871 4 2 Einsatz gegen die Yaqui in Mexiko 4 3 Nach dem Krieg 5 Einfluss auf andere Entwicklungen 5 1 Begriff Mitrailleuse in der Moderne 6 Ausgestellte Mitrailleusen 7 Siehe auch 8 Bilder 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseTechnik BearbeitenAufbau Bearbeiten Viele Varianten der Mitrailleuse wurden gebaut wobei alle dasselbe Grundprinzip aufwiesen Es wurden mehrere gezogene Laufe zusammengebaut und auf eine konventionelle Lafette der Artillerie beziehungsweise auf ein Dreibein gesetzt Jeder Lauf war ein Hinterlader die Munition wurde also von hinten in den Lauf geschoben Zum Laden wurde die Munition auf eine spezielle Platte gesetzt die der Anordnung der Laufe entsprach Der hintere zentrale Verschluss wurde geoffnet und die Platte samt Munition eingelegt Dadurch wurden alle Laufe gleichzeitig geladen und der Verschluss entweder uber einen grossen Hebel oder ein grosses horizontales Gewinde zentral verriegelt Ein zweiter Hebel musste schnell bewegt werden bei einigen Modellen wurde dazu eine Kurbel gedreht um die Laufe schnell nacheinander abzufeuern Dadurch bekam die Waffe den Beinamen moulin a cafe Kaffeemuhle So wurde auch die in Amerika wahrend des Sezessionskrieges entwickelte automatisch feuernde Schusswaffe Union Repeating Gun genannt die de facto das erste Maschinengewehr darstellte Die Platte welche die Munition aufgenommen hatte musste vor dem Nachladen entfernt werden Im Gegensatz zur Gatling und spateren automatischen Schusswaffen lief der Laden Schiessen Entladen Vorgang manuell ab Der grosse Vorteil der Mitrailleuse gegenuber den damaligen Handfeuerwaffen war das schnelle Nachladen und Abfeuern zahlreicher Laufe 1 Die diversen Varianten der Mitrailleuse unterschieden sich durch die Anzahl der Laufe und deren Kaliber Variante Laufe Anordnung der Laufe Kaliber Datum1 BemerkungenBollee 30 zwei konzentrische Kreise 18 im Ausseren 12 im Inneren 13 mm 0 5 in eingesetzt durch die franzosische Armee wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 1871 2 Chevalier et Grenier 16 zwei horizontale Reihen 2 8 11 mm 0 4 in Gabert 04 11 mm 0 4 in auf Dreibein montiert im Gegensatz zu den lafettierten anderen VariantenChristophe Montigny 37 11 mm 0 4 in 1851 entwickelt und eingesetzt durch die belgische ArmeeReffye 25 in funf Reihen 5 5 13 mm 0 5 in 1865 verbreitet eingesetzt durch franzosische Armee wahrend des Deutsch Franzosischen Kriegs 1870 1871 Fussnoten 1 EntwicklungsdatumDie meisten Varianten der Mitrailleuse wurden auf eine Artillerie Lafette montiert Durch das Gesamtgewicht von etwa 900 kg waren sie auf dem Schlachtfeld zu unbeweglich Ungefahr ein Drittel der Reffye Mitrailleusen wurden mit einer Stahlplatte zum Schutz der Bedienungsmannschaft vor gegnerischem Feuer versehen Diese Massnahme wurde erst spat 1871 vermutlich als Reaktion auf die Erfahrungen auf den Schlachtfeldern des Deutsch Franzosischen Krieges getroffen Munition und Feuergeschwindigkeit Bearbeiten Durch das manuelle Laden der Waffe war die Kadenz erheblich von den Fertigkeiten der Bedienungsmannschaft abhangig Eine geubte Mannschaft konnte mit einer Reffye Mitrailleuse drei Salven jeweils 25 Schuss pro Minute wahrend eines normalen Gefechts sowie im Notfall maximal funf Salven 125 Schuss abfeuern Die Schussgeschwindigkeit wurde vom Schutzen beeinflusst der die kleine Kurbel auf der rechten Seite der Waffe bediente Eine normale Batterie von Reffye Mitrailleusen bestand aus sechs Geschutzen die alle mehr oder weniger in einer Linie feuerten Die Reffye Mitrailleuse feuerte von Gaupillat entwickelte 13 mm Patronen Munition die seinerzeit hochmodern war Sie war mit Zentralfeuerzundung einem Rand am Messingboden und einer dunkelblauen Hartpapier Hulse einer modernen Schrotmunition nicht unahnlich 3 Das 13 mm 0 512 inch Projektil wurde durch gepresstes Schwarzpulver mit einer Mundungsgeschwindigkeit von 475 m s angetrieben die Mundungsenergie durch das hohere Geschossgewicht betrug das dreieinhalbfache der Chassepot oder Dreyse Munition Sie war damit die bei weitem durchschlagsstarkste Gewehrmunition ihrer Zeit Die Patronen wurden in austauschbaren Stahlplatten vorgeladen Wahrend des Schiessens der Mitrailleuse waren deren drei im Gebrauch eine in der Waffe eine wurde von den Hulsen befreit und eine wurde mit 25 neuen Patronen geladen Der Lauf der Mitrailleuse konnte fur Streufeuer uber Handrader seitwarts sowie vor und zuruck bewegt werden Der Winkel der Waffe war jedoch beschrankt und die Seitwartsbewegungen waren nicht gross genug fur effektives Streufeuer auf kurzen Distanzen Der Streubereich der Waffe war so klein dass einzelne preussische Soldaten oft von einer ganzen Salve getroffen wurden 4 Wahrend eines fruhen Gefechts im Krieg wurde der preussische General von Francois bei Forbach auf den Spicherer Hohen am 6 August 1870 von vier Kugeln einer Salve niedergeschossen Nach preussischen Aussagen trafen diese vier Kugeln einer Mitrailleuse aus einer Entfernung von 600 m Die franzosische Artillerie loste das Problem indem eine spezielle Munition mit drei Kugeln die aus einer Patrone abgefeuert werden fur kurze Schussdistanzen verwendet wurden Entwicklung BearbeitenDie Mitrailleuse wurde durch den Einsatz in der franzosischen Armee bekannt war jedoch bereits in den 1850er Jahren in Belgien entwickelt und eingesetzt worden Konstruiert wurde die Waffe von Hauptmann T H J Fafschamps im Jahr 1851 und hergestellt durch Joseph Montigny von Fontaine l Eveque in der Nahe von Brussel Die Waffe wurde anscheinend nur als Defensivwaffe zum Schutz belgischer Festungen verwendet 1 Das franzosische Militar begann sich fur die Mitrailleuse zu interessieren und beauftragte 1860 eine Kommission der franzosischen Artillerie die Waffe fur die eigene Verwendung zu prufen Im Mai 1864 sandte der General Edmond Lebœuf einen Vorbericht mit dem Titel Note sur le Canon a Balles an den Oberbefehlshaber der franzosischen Armee Napoleon III Die Serienproduktion begann im September 1865 unter grosster Geheimhaltung unter der Leitung von Oberstleutnant Jean Baptiste Verchere de Reffye Die Montage und die Herstellung einiger Teile erfolgte in Meudon die meisten Teile wurden jedoch von der Industrie geliefert Die Produktion verlief schleppend da der Grossteil des Funf Jahres Budgets fur das Chassepotgewehr ausgegeben wurde Dadurch war Napoleon III gezwungen die Entwicklung und Herstellung der Mitrailleuse mit geheimen Mitteln zu finanzieren 5 Die Waffe wurde 1868 ausgiebig in der Satory Polygon Anlage nahe Versailles unter grosster Geheimhaltung getestet Aus Angst vor Spionen wurde die Waffe in einem Zelt abgefeuert wahrend auf entfernte Ziele geschossen wurde Die Mitrailleuse von den Deutschen spater auch etwas abfallig Kugelspritze genannt 6 zeigte eine beeindruckende Effizienz und ware auf dem Schlachtfeld zweifellos erfolgreicher gewesen hatten nicht Gewicht Lafette und Bespannung eine organisatorische Zuordnung zur Artillerie erfordert Insgesamt wurden bis Juli 1870 215 Mitrailleusen sowie funf Millionen Schuss Munition gefertigt jedoch waren davon als der Krieg gegen Preussen losbrach nur 190 Mitrailleusen einsatzbereit Einsatzweise BearbeitenDie franzosische Armee sah die Mitrailleuse als Artilleriewaffe und nicht als Infanteriewaffe wie es spater die Maschinengewehre waren darum wurde die Reffye Mitrailleuse in der franzosischen Armee Canon a Balles frei ubersetzt Kugelkanone genannt Die Mitrailleusen wurden auch von Artilleriepersonal bedient und neben regularen Vier Pfunder Geschutzen eingesetzt 7 Jede Mitrailleusen Batterie bestand aus sechs Waffen mit einer jeweils sechskopfigen Mannschaft Ein Mann stand vorn rechts und feuerte die Waffe ab ein zweiter vorn links richtete die Waffe Die anderen vier Mann waren fur das Zielen Laden und Entladen zustandig Die militarische Nutzung als Artilleriewaffe war ein schwerwiegender taktischer Fehler Um gegnerischem Gewehrfeuer zu entgehen wurden die Mitrailleusen Batterien ublicherweise 1 400 m hinter der Front aufgestellt Obwohl die maximale Reichweite der Mitrailleuse 3 400 m betrug wurden praktisch selten mehr als 2 000 m erreicht Dies war weitaus weniger als die Reichweite der konventionellen franzosischen Artillerie mit der die Mitrailleuse zusammen operierte Die Entfernung war zu gross um Ziele durch die zwei einfachen Zielvorrichtungen auffassen und anvisieren zu konnen Auch war es auf diese Entfernung nicht moglich den Einschlag der Kugeln zu beobachten es sei denn es wurden Gegner getroffen Es sei erwahnt dass moderne Maschinengewehre weit unter ihrer maximalen Reichweite benutzt werden das M60 Maschinengewehr z B wird normalerweise auf Entfernungen bis 1 100 m bei einer maximalen Schussweite von 3 725 m benutzt Die Mitrailleuse wurde im Gegensatz dazu meist bis zur maximalen Schussreichweite eingesetzt Dieser Mangel im taktischen Einsatz der Mitrailleuse zeigte sich in fataler Weise im Krieg gegen Preussen Die Mitrailleuse im Krieg BearbeitenDeutsch Franzosischer Krieg 1870 1871 Bearbeiten Der Ausbruch des Krieges am 19 Juli 1870 fuhrte bei der franzosischen Armee mancherorts zu chaotischen Truppenbewegungen Die Mitrailleusen Batterien standen teilweise vor erheblichen Problemen Obwohl sie auf dem Papier bereits aufgestellt waren befanden sich die Waffen immer noch in den Lagern in Meudon sowie in den Festungen Montrouge Issy und Mont Valerien bei Paris Die Bedienungsmannschaften waren zwar bereits ausgewahlt aber noch nicht zusammengefuhrt worden Viele hatten nur geringe oder gar keine Ausbildung an der Waffe erhalten Detaillierte Bedienungsanleitungen wurden zwar im Januar 1870 gedruckt doch erst kurz vor dem Beginn der Feindseligkeiten ausgeteilt Infolge der strikten Geheimhaltung waren nur wenige Artilleriefuhrer mit den Moglichkeiten der Waffe vertraut viele wussten gar nichts von ihrer Existenz Offenbar kamen Mitrailleusen am 2 August 1870 bei der Einnahme von Saarbrucken erstmals im Gefecht zum Einsatz 8 Marschall MacMahon Kommandant der Armee von Chalons beklagte allerdings dass er noch nie eine Mitrailleuse gesehen habe bis ein lafettiertes Exemplar in der Schlacht von Sedan am 2 September 1870 an ihm vorbeifuhr knapp einen Monat nach Ausbruch der Kampfe Mitrailleusen wurden in allen grosseren Schlachten des Krieges eingesetzt aber ihre kleine Anzahl nur 190 Stuck der Reffye Variante waren verfugbar schrankte die Wirksamkeit im Felde ein Die falsche taktische Nutzung war ein weiteres Problem auf dem Schlachtfeld da Mitrailleusen zu ungenau waren um weit entfernte Ziele schnell genug bekampfen zu konnen Des Weiteren war der komplizierte Feuermechanismus empfindlich und konnte von einer unerfahrenen Mannschaft leicht beschadigt werden Verunreinigungen des Mechanismus durch Pulverruckstande konnten bei anhaltendem Feuer ebenfalls zu einem Problem werden In den wenigen Fallen in denen Mitrailleusen taktisch korrekt eingesetzt wurden zeigten sie das durchschlagende Potenzial der Waffe Die Mitrailleusen Batterie von Hauptmann Barbe forderte in der Schlacht bei Gravelotte eine hohe Zahl von Opfern unter den Preussen da sie die Entfernung zum Ziel schnell genug einstellen konnte Die Preussen und andere Beobachter blieben unbeeindruckt von der Leistung der Mitrailleuse Im Falle der Preussen war diese Meinung jedoch durch die eigene Propaganda gebildet worden Sie hatten nur sehr wenige automatische Waffen bzw Salvengeschutze auf ihrer Seite und hielten die Moral der eigenen Truppe im Angesicht einer neuen gegnerischen Waffentechnologie durch die Propaganda aufrecht dass Mitrailleusen ineffektiv seien Trotzdem sahen die Preussen darin eine Bedrohung und die Artillerie schaltete vor allem anderen die Mitrailleusenbatterien aus Das einer schnurrenden Raspel ahnelnde Gerausch der Waffe beeindruckte dennoch die preussischen Truppen sie nannten die Mitrailleuse Hollenmaschine 9 Un zuletzt als es bergan ging und sie nich mehr konnten da hielten sie sich an die Kusseln weil sie sonst rucklings runtergefallen waren un immer die verdammten Dinger dazwischen die so quietschen un sich anhoren wie ne Kaffeemuhle 10 Referenz auf anrennende Infanterie in der Novelle Stine von Theodor Fontane dd dd dd dd dd dd United States Army General William Babcock Hazen der den Krieg beobachtete sagte dass die franzosische Mitrailleuse die Erwartungen nicht erfullt habe Die Deutschen missachteten sie und sie wird kaum eine permanente Rolle im Militarwesen spielen 11 Auf den Punkt gebracht waren solche handbetriebenen Salvengeschutze wie die Reffye Mitrailleuse eine technologische Sackgasse sie wurden sehr bald durch die automatischen Maschinengewehre ersetzt Nach dem Sturz Napoleons III der auf die katastrophale Niederlage in der Schlacht von Sedan folgte kam das franzosische Militar unter das Kommando der republikanischen Regierung unter Fuhrung von Leon Gambetta Er organisierte energisch die nationale Verteidigung und trieb die Produktion von Kriegsmaterial voran Die meisten konventionellen Waffen wurden in der Provinz hergestellt jedoch wurden einige Mitrailleuse in Paris repariert und sogar wahrend der Belagerung von Paris weitere produziert Die Produktion der Mitrailleuse und der Munition wurde unter der Leitung von De Reffye in der Kustenstadt Nantes im Westen Frankreichs wieder aufgenommen Es wurden 122 Mitrailleusen gefertigt um die knapp 200 Stuck zu ersetzen die entweder zerstort oder von den deutschen Truppen erbeutet worden waren Einsatz gegen die Yaqui in Mexiko Bearbeiten Es wird berichtet dass Mitrailleusen von den mexikanischen Regierungstruppen gegen die Yaqui Indianer unter dem Kommando von Cajeme Jose Maria Leyva von 1874 bis 1887 eingesetzt wurden 12 Nach dem Krieg Bearbeiten Nach dem Waffenstillstand mit dem Deutschen Reich im Mai 1871 fand einer der letzten Einsatze einer Reffye Mitrailleuse mit Truppen unter dem Befehl von Adolphe Thiers statt als diese gefangengenommene Mitglieder der Pariser Kommune im Bois de Boulogne exekutierten Ahnliche Ereignisse sollen sich in der Kaserne in Lobau im Zentrum von Paris ereignet haben Eine grosse Zahl von Mitrailleusen zusammen 268 hat den Krieg in der franzosischen Armee uberstanden Des Weiteren gab Deutschland im Jahre 1875 122 im Krieg erbeutete Mitrailleusen an Frankreich zuruck Im selben Jahr wurden viele Mitrailleusen in franzosische Bestande aufgenommen und als statische Defensivbewaffnung fur den Flankenschutz der Festungen eingesetzt Die letzte Mitrailleuse wurde 1908 aus einer Festung entfernt Die Reffye Mitrailleuse wurde weder vor noch nach dem Krieg fur den Verkauf freigegeben Sie wird des Ofteren mit anderen manuell zu bedienenden Schnellfeuer Salven Geschutzen beispielsweise der belgischen Montigny Mitrailleuse oder gar der Gatling verwechselt Einfluss auf andere Entwicklungen BearbeitenDer langfristige Einfluss der schwachen Leistungen der Mitrailleuse war lange Zeit Bestandteil vieler Diskussionen unter Historikern In Machine guns An Illustrated History argumentiert J Willbanks dass die Ineffektivitat der Waffe im Deutsch Franzosischen Krieg auf die lange Zeit der Ablehnung von mechanisierten Waffen durch die europaischen Armeen zuruckzufuhren ist besonders in Mitteleuropa Frankreich fuhrte erst 1897 mit dem Hotchkiss Maschinengewehr ein Maschinengewehr ein das spater als Hotchkiss M1914 Standard MG wurde Die gepanzerten Einheiten setzten daneben spater das St Etienne M1907 ein Vermutlich geht der Widerstand gegen die Einfuhrung von automatischen Waffen in der franzosischen Armee auf die schlechten Erfahrungen mit der Mitrailleuse zuruck Gestutzt wird diese Vermutung durch die Tatsache dass das Maxim Maschinengewehr fur die gepanzerten Einheiten von Anfang an ausfuhrlich getestet wurde 13 Die Franzosen legten direkt nach dem Krieg von 1870 71 einen sehr viel grosseren Wert darauf ihre konventionelle Artillerie zu verbessern Die Unterlegenheit der franzosischen Artillerie wahrend des Krieges war ein grosser Ansporn das De Bange Feldgeschutz 1877 und schliesslich das bekannte Feldgeschutz Canon de 75 modele 1897 zu entwickeln Bei einer Kadenz von normal 15 Schuss pro Minute konnte eine einzelne 75 mm Kanone in einer Minute 4 350 Schrapnell Kugeln 6 km weit schiessen wahrend die 75 Geschosse einer Reffye Mitrailleuse nur 2 km weit flogen Ungeachtet dieser Entwicklungen bei den weitreichenden Waffensystemen wurde immer noch eine Waffe mit kurzer und mittlerer Reichweite zur unmittelbaren Infanterieunterstutzung benotigt Wahrend der Jahre 1871 bis 1890 wurden von den europaischen Armeen verschiedene europaische und amerikanische Maschinengewehrtypen eingefuhrt Eine grosse Anzahl von Gatling Maschinengewehren wurde in den USA beschafft und in den westeuropaischen Kolonialkriegen in Afrika Indien und Asien eingesetzt 25 dieser Waffen fanden ebenfalls in franzosischer Hand wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges Verwendung Die Leistung der Waffe war bei Kampfhandlungen bei Le Mans im Westen Frankreichs ausserordentlich gut Ausserdem bestellte das franzosische Militar fur die Marine und befestigte Anlagen eine grosse Zahl der manuell zu bedienenden mehrlaufigen Schnellfeuerkanonen im Kaliber 37 mm so genannte Hotchkiss Revolverkanonen die ab 1879 in Frankreich von der Firma des Amerikaners Benjamin Hotchkiss hergestellt wurden In den 90er Jahren des 19 Jahrhunderts ersetzten die europaischen Armeen ihre Gatlings und andere manuell zu bedienende Waffen durch automatische Maschinengewehre wie das Maxim Maschinengewehr das Colt Browning M1895 und ab 1897 das Hotchkiss Maschinengewehr Diese Waffen wurden mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 allgemein eingesetzt und bewahrten sich hervorragend Begriff Mitrailleuse in der Moderne Bearbeiten Moderne Maschinengewehre werden in Frankreich immer noch als Mitrailleuse bezeichnet der richtungsweisenden Mitrailleuse Hotchkiss aus dem Jahr 1897 folgend Die Bezeichnung der Minimi leitet sich von dem Begriff Mini Mitrailleuse zu deutsch Mini Maschinengewehr ab Der Begriff wird des Weiteren auch in Norwegen verwendet Obwohl dort mitraljose geschrieben ist die Aussprache identisch Die Bezeichnung findet heutzutage in Norwegen fur das auf einer Dreibeinlafette montierte Maschinengewehr MG3 deklariert als mitr 3 Verwendung Dies entspricht im Deutschen dem Schweren Maschinengewehr als Bezeichnung eines MGs auf Lafette Im Portugiesischen wird das Wort metralhadora benutzt Obwohl es vom franzosischen Mitrailleuse abstammt wird es anders ausgesprochen Es bezeichnet eine automatische Waffe Das Wort lebt ebenfalls im Rumanischen weiter wo eine automatische Waffe als mitralieră bezeichnet wird In Slowenien und Serbien heisst es mitraljez in Italien mitragliatrice auf Spanisch metralleta Ausgestellte Mitrailleusen BearbeitenEine originale Reffye Mitrailleuse ist im Pariser Musee de l Armee im Hotel des Invalides zu sehen Ein besseres Exemplar ist im Musee royal de l Armee et d Histoire Militaire in Brussel ausgestellt Eine ebenfalls sehr gut erhaltene Reffye Mitrailleuse ist im Dreiecklandmuseum in Heitersheim nahe Freiburg im Breisgau zu sehen Eine Mitrailleuse in bestem Zustand steht im Militarhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden Sie ist eine Beutewaffe des 2 Kgl Sachs Jager Bataillons Nr 13 aus dem Deutsch Franzosischen Krieg Vor dem Ersten Weltkrieg stand sie vor der von Karl Friedrich Schinkel erbauten Altstadtischen Hauptwache zwischen Hofkirche und Zwinger in Dresden und fand in Ludwig Renns Adel im Untergang Einzug in die Literatur Eine ebenfalls sehr gut erhaltene Reffye Mitrailleuse ist in der Zitadelle von Berlin Spandau in der Exerzierhalle ausgestellt eine weitere steht im Bismarck Museum Friedrichsruh Siehe auch BearbeitenVandenburgh Maschinengewehr Gatling WaffeBilder Bearbeiten nbsp Vorderansicht einer Mitrailleuse nbsp Ruckansicht einer Mitrailleuse nbsp Mitrailleuse im MHM Dresden nbsp Mitrailleuse in der MalereiLiteratur BearbeitenMitrailleuse In Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 13 Leipzig 1908 S 913 Richard Holmes The Road to Sedan London 1984 ISBN 0 391 03163 5 S 206 208 Thomas Adriance The Last Gaiter Button New York 1987 ISBN 0 313 25469 9 Jochen Oppermann Exkurs Waffen Truppen Plane in Ders Der Deutsch Franzosische Krieg 1870 71 marixverlag Wiesbaden 2020 S 49 58 ISBN 978 3 7374 1147 9 Frederic Reboul Le Canon a Balles en 1870 The Reffye mitrailleuse in 1870 Librairie Militaire Chapelot Paris 1910 Jean Huon Military Rifle and Machine Gun Cartridges Ironside International Publications 1986 ISBN 0 935554 05 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mitrailleuse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Mitrailleuse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen The Mitrailleuse key characteristic combat experience von Dr Patrick Marder englisch Mitrailleuse Memento vom 28 April 2009 im Internet Archive development combat experience englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Terry Gander Machine Guns Crowood Press 2003 S 13 S Shann The French Army 1870 1871 Franco Prussian War Osprey Publishing 1991 S 39 Jean Huon Military rifle and machine gun cartridges Arms amp Armor Press 1988 McCormick Dr William On the Surgical Practice of the War Pall Mall Gazette 1870 S Shann L Delperier French Army of Franco Prussian War Imperial Troops Osprey Publishing 1991 S 35 36 J v Pflugk Harttung Krieg und Sieg 1870 1871 Verlag Schall amp Grund Verein der Bucherfreunde Berlin 1896 S 78 David Nicolle Gravelotte St Privat 1870 Osprey Publishing 1993 S 25 Ce sont les mitrailleuses qui viennent pour la premiere fois d essayer leur puissance meurtriere sur l ennemi Compte de Montferrier L armee du Rhin Campagne de 1870 Sarrebruck Forbach Borny Gravelotte Saint Privat la Montagne l investissement de Metz Servigny les Sainte Barbe Peltre Ladonchamps l appel aux armes et la capitulation Bord Bordeaux 1871 S 23 online bei Gallica Geoffrey Wawro The Franco Prussian War The German Conquest of France in 1870 1871 Cambridge University Press 2003 Theodor Fontane Stine in Theodor Fontane Gesamtausgabe WBG 1971 Bd 2 S 545 Stig Forster On the Road to Total War The American Civil War and the German Wars of Unification 1861 1871 Cambridge University Press 1997 S 602 H H Bancroft History of Mexico Vol VI The History Company San Francisco 1888 John Walter Allied Small Arms of World War One Crowood Press 2000 S 47 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitrailleuse amp oldid 233529319